Fleeting Memories von Mebell (Flüchtige Erinnerungen) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Ich bin wieder daaaaha. Oder so. Mein Kreatief wird gerade mit allen Mitteln der Kunst verscheucht, also hier das Erste Ergebniss *g* Ähm.. Ja ich mag Katzen *lach* Viel Spaß! ~~~ Draußen dämmerte es langsam und ein feiner Nieselregen benetzte die Umgebung. Gedankenversunken starrte Bela auf die kleine Straße, beobachtete eine rötlich-gestreifte Katze, die schnell über die Fahrbahn huschte und sich dann ihre nassen Vorderpfoten leckte. Das Tier war ausgesprochen hübsch und hatte eine interessante Fellzeichnung. „Seit wann bist du so ein Katzenliebhaber?“, wurde er von Farin aus seinen Gedanken gerissen. Er wandte sich schnell von der Straße ab und sah wieder den Blonden an. „Katzen sind irgendwie faszinierend. So verschlossen, geheimnisvoll, haben ihre ganz eigene Persönlichkeit und man weiß nie, was sie als nächstes tun“, philosophierte der Schlagzeuger vor sich hin. „Also so wie du“, grinste Farin. Er musste lächeln: In gewisser Weise hatte Farin Recht. Der Ältere antwortete: „Wenn ich wieder geboren werde, bin ich ein fetter schwarzer Kater, der nichts tut außer essen und schlafen.“ „Du bist zwar kein fetter schwarzer Kater, aber der Rest stimmt doch. Essen und Schlafen.“, Farin grinste und amüsierte sich am verdutzen Blick Belas. „Jan... Du...“, auch der Schlagzeuger grinste, wusste aber nicht so recht, was er antworten sollte. Er war verwirrt, da die Stimmung von unterkühlt plötzlich komplett umgeschlagen war: Es wirkte auf ihn alles so vertraut, genau wie früher. Und das nur wegen einer kleinen Katze, die sich die Pfoten putzte. Bela musste kurz auflachen, die Situation war so absurd und bizarr. „Jetzt fällt dir wieder nix ein, was Felse?“ Der Blonde grinste weiter und bemerkte überrascht, dass er unterbewusst Belas alten Spitznamen benutzt hatte. Auch der Angesprochene hob ebenso überrascht eine Augenbraue und schmunzelte. „Ähm...Wo waren wir? Genau, du bist halt verdammt faul.“ „Nimm das sofort zurück.“ „Nö, ist ja schließlich die Wahrheit. Wer hat früher immer am meisten in der Band geackert?“, stichelte er ihn weiter. Der Schlagzeuger wusste nicht warum, doch er stand spontan auf und schnappte sich die Handgelenke des Blonden, um sich spielerisch mit ihm zu rangeln. Nach einigen Sekunden sah ihn der Gitarrist entgeistert an und starrte auf die beiden Hände, die ihn fest im Griff hatten. Ein breites Grinsen huschte über Farins Lippen und ruckartig riss er sich los. Bela wusste sofort dies zu unterbinden und schmiss sich einfach mit seinem vollen Körpergewicht auf den Größeren und krallte sich erneut dessen Handgelenke. Der Unterliegende keuchte überrascht auf und hatte nun endgültig keine Bewegungsfreiheit mehr, der Ältere drückte unerbittlich seine Hände in das Polster und näherte sich jetzt seinem Gesicht bis auf wenige Zentimeter. Für einige Sekunden musste er die Augen schließen, die Nähe und der vertraute Geruch seines Freundes waren so ungewohnt, aber doch so ersehnt. „Wer hat gewonnen?“, flüsterte Bela. „Fett bist du trotzdem. Wie ich gerade merke.“ Gespielt beleidigt drehte der Schlagzeuger seinen Kopf zur Seite, ließ Farin aber für keine Sekunde los. „Felse, du bist so bescheuert“, lachte der Gitarrist. Farin startete wieder einen Ausbruchsversuch aus dem Klammergriff und der Kleinere wehrte jegliche Versuche voller Elan ab. Plötzlich sah er eine ganze Weile auf seine Hände, die die des Blonden fest umfassten, die leichten Schweißtropfen auf Farins Stirn und das so typische Grinsen. Genau wie vor wenigen Minuten überkam ihn die Situation erneut, ein ungeheurer Flashback. Langsam löste er seine Finger und stieg bedächtig von seinem Opfer. Dieses hatte mit allem, nur nicht damit gerechnet und sah ihn fragend an: „Jetzt gibt er auf, wo es gerade spannend wurde!“ „Farin...Jan...Ich...“ Bela schaffte es nicht mal die passende Anrede für den Blonden zu finden und stand jetzt selber leicht verschwitzt vor ihm. „Sorry, es überkam mich vorhin so. Ich geh jetzt besser, ist eh schon viel zu spät.“ Der Schlagzeuger musste die emotionale Welle erst einmal verarbeiten und das konnte er sicherlich nicht in Farins Nähe. Manchmal könnte er sich selber für seine Spontanaktionen ohrfeigen. Er wusste nicht, warum plötzlich alles so über ihn hereingebrochen war. Nein, nicht nur über ihn. Auch der Blonde hatte sich innerhalb von Sekunden zu der Person verwandelt, die er Jan nannte und sein bester Freund war. „Dirk?“, sagte Farin leise zu seinem Gegenüber, der sich während seiner wirren Gedankengänge hastig seinen Mantel anzog. Er erstarrte in seiner Bewegung: Zum ersten Mal seit ihrem kompletten Gespräch hatte der Gitarrist ihn mit seinem bürgerlichen Namen angesprochen. „Jan?“ „Kommst du... morgen so um 18 Uhr zu mir ins Studio? Da sind die Proben mit dem Racing Team ungefähr vorbei und ich will dir noch ein bisschen was zeigen, falls du Lust hast“, druckste er herum. Bela bemerkte sofort, dass der Blonde Angst hatte. Angst, dass der Kontakt wieder einfach so abbrach. Der leise mitschwingende, ängstliche Unterton blieb ihm schließlich nicht verborgen. Einerseits verwirrte es ihn ungemein, andererseits war der Schlagzeuger unsagbar froh: Farin lag etwas an dieser Freundschaft, so wirr und durcheinander die Situation auch war. Trotzdem wollte schon wieder kein Laut über seine Lippen gleiten. Nervös fixierte ihn sein Gegenüber und wartet auf eine Antwort. „Klar“, kam es dann ganz trocken. Dieses kleine Wort hatte ihn unglaubliche Überwindung gekostet. Eigentlich war da viel mehr, was er ihm sagen wollte. Alles was er gedacht hatte, alles was ihn im Moment so verwirrte. Doch der Ältere war schlichtweg zu feige und nickte nur noch einmal um endlich das Haus zu verlassen und mit seinem inneren Chaos alleine zu sein. Jedoch wurde auch dieser Plan von dem Blonden vereitelt: Er spürte die warme Hand auf seiner Schulter, die ihn sanft ein letztes Mal umdrehte. Kurz und flüchtig wurde er umarmt, doch im Gegensatz zu vorhin ging selbst in diesen Sekundenbruchteilen viel mehr in Bela vor. Auch Farin merkte man an, wie sehr er die flüchtige Geste genoss. „Bis morgen“, sagte er nur noch leise und schloss eilig die Tür. Die kalte Abendluft wirkte beruhigend und strahlte etwas friedliches aus. Er fühlte sich fast, als hätte er Drogen zu sich genommen. Der Schlagzeuger war verwirrt und musste sein ganzes Gefühlschaos weiter verdauen. Wie zur Hölle war er nur wieder so von einem Extrem ins Nächste gerutscht? Erst diese Emotionale Kälte, dann dieses Gefühlschaos und die ganzen verdammten Erinnerungen. Bela musste sich eingestehen, wie sehr er an Farin hing. Aber das beruhte sicherlich auf Gegenseitigkeit. Fast an seinem Auto angekommen hörte er ein penetrantes Maunzen und drehte sich daher um. In einem Vorgarten hockte die rötlich-gestreifte Katze. Er warf ihr einen bösen Blick zu: „Alles deine Schuld.“ Das Tier miaute laut und drehte ihm demonstrativ den Rücken zu. Wenige Sekunden später war sie wieder davongehuscht. „Jaja,verpiss dich ruhig.“ Seufzend entriegelte Bela sein Auto: Jetzt beschimpfte er schon Katzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)