Einmal Vampir zum Mitnehmen, bitte! von riedel (Liebe geht doch durch die Zähne.) ================================================================================ Kapitel 19: Liebevoll angerichtet --------------------------------- Anna blinzelte den Schlaf weg und lächelte dann, denn der schwere Arm, der auf ihrem Bauch lag, gehörte ihm. Viktor. Sie blickte hoch an die Decke, zur Digitalanzeige des Weckers und stellte fest, dass sie fast bis vier Uhr geschlafen hatte. In ca zwei Stunden würden die ganzen Vampire des Hauses aufwachen. Also hatte sie noch etwas Zeit. Sie schob den Arm weg und setzte sich langsam auf. Strich sich über den Hals, das hatte sie jetzt schon ziemlich oft getan. Doch es würde auch nach dem hundertsten Mal, immer nur eine gerötete Stelle sein. Markius hatte ihr ein Zeichen aufgedrückt. Wie gern wünschte sie sich, auch wenn sie es für dumm hielt, dass es Viktors Zeichen war. Seine Male, seine Bisse. Ein schwaches, rotes Licht zog sie zum Nachtisch. Dort lag er, der Blutstein. Ihr Blutstein. Als sie ihn in die Hand nahm, hatte sie das Gefühl, dass er leicht pulsierte, als würde er wirklich Blut pumpen. Sie blickte den kleinen Stein skeptisch an. So ein kleines Ding und so viel Ärger konnte er bringen. Anna stand ganz auf und ging ins Bad. Irgendwie brauchte sie dringend ein heißes Bad um zum einen, über diesen Stein nachzudenken und warum sie den überhaupt hatte und zum anderen, was wenn sie sich auf das einlassen würde, was sie fühlte? Sie sollte doch angst haben, angst vor ihm. Sollte sich fürchten vor allem hier, besonders vor Viktor und seinem Bruder. Und leider musste sie gestehen, auch wenn Markius sie wirklich schäbig behandelt hatte, hatte er sie auch begehren und fast zärtlich behandelt. Fast, dachte sie wütend. Er war hart, wo Viktor weich war. Darüber musste sie kichern. Ok, dachte sie. Er war emotional hart und Viktor Gefühlstechnisch weich. Denn hart, waren auf jedenfall Beide. Viktor schien zum größten Teil wegen ihr so drauf zu sein. Das schmeichelte sie natürlich und zugleich verwirrte es sie. Was also sollte sie fühlen? Anna zog sich aus, blickte in den Spiegel und verzog das Gesicht. Sie hatte noch eine Bisswunde, an ihrer linken Brust. "Scheißkerl." Vampire waren solche Machos. Mussten ihren Besitz also deutlich zeichnen. "Nicht mit mir!" Zischte sie und ging zur Badewanne. Machte das Wasser an und suchte sich ein Schaumbad aus. Sie würde sich sicher nicht noch mal beißen lassen. Nie wieder. "Das Lob ich mir. Ich werde wach und eine schöne Göttin liegt in meiner Badewanne." Sie schreckte auf und blickte zur Tür. Belustigt sah Viktor sie an, er lehnte am Türrahmen und hatte die Arme vor der nackten Brust verschenkt. "Viktor? Du bist schon wach? Wie lange habe ich denn im Bad verbracht, dass du schon wach bist?" Panisch versuchte sie an ihr Handtuch zu kommen. Doch er stand schon an der Wanne und kniete sich dann zu ihr runter. "Du musst nicht raus. Ich bin früher wach geworden und ich glaube meine innere Uhr stellt sich so langsam auf dich ein." Lächelte er sanft und nahm ihre Hand vom Handtuch, legte diese auf den Wannenrand und strich leicht darüber. "Wie geht es dir?" "Entspannt und besser. Ich bin ja schon eine Weile in der Wanne." "Das freut mich. Der Stein, denn du auf der Kommode liegen gelassen hast. Woher hast du ihn?" Seine Hand strich jetzt über das Wasser und verteilte den Schaum. Sie schluckte und blickte auf seine Hand. Er war ihrer Haut so nah und das wusste er. Sie blickte von seiner Hand in sein Gesicht. Er sah nur auf den Schaum oder sah er vielleicht mehr? "Viktor?" "Mmm?" "Was tust du da?" "Nichts... ich schau mir den Schaum an... der an dieser Stelle etwas dunkler ist und stelle dir ebenso Fragen." Unschuldig und unbekümmert berührte er ihre Brust, als sei es was ganz normales. Sie keuchte kurz auf, als er auf ihre Brustwarze drückte, die sich aufstellte. "Aahhh. Das ist kein Schaum, du Lustmolch!" Keuchte sie und stellte das unnötigerweise für ihn fest. "Bist du dir sicher?" Beugte sich wirklich vor und und leckte über die nun aus dem Schaum ragende Stelle. "VIKTOR!" "Ups doch kein Schaum." Grinste schelmisch und lehnte sich etwas zurück. "Das sagte ich doch bereits." Sie zog die Hände über ihre Brüste, bevor er noch mal einen Versuch starten konnte. "Ich liebe es Dinge zu ergründen und die Wahrheit zu finden." Schelmisch zwinkerte er und legte seinen Arm auf den Wannenrand, legte seinen Kopf darauf und blickte sie nun ernst an. "Anna? Wieso hast du einen Blutstein?" "Ich habe ihn von meiner Großmutter, da meine Mutter nichts mehr mit ihr Zutun haben wollte, nach dem Streit. Was genau vorgefallen ist hat mir keiner der Beiden je gesagt.“ Sagte sie und blickte in seine unnatürlichen eissilbrigen Augen. "Also weißt du es auch nicht genau, warum du ihn hast?" "Oh doch, wenn ich mich recht entsinne, sagte meine Großmutter, es sein ein Geschenk an meine Vorfahrin von einer Prinzessin." "Prinzessin?" Er blickte leicht verwundert. "Diese Steine gehörten seit ihrer Geburt nur Vampiren. Menschen kommen in den seltensten Fällen an solche Steine. Also muss diese Prinzessin eine unserer adligen Vampire gewesen sein. Doch warum sollte sie das tun?" "Meine Granni sagte mir, es soll wohl wegen einem Gefallen oder Freundschaft verschenkt worden sein. Es ist nicht bekannt, wofür er genau hergegeben wurde. Mensch Viktor, ich habe bis vor kurzen nicht mal an diese Story geglaubt. Ich dachte, es sei eine nette Geschichte für ein kleines Mädchen." "Also das wäre mir neu. Ein Vampir beschenkt einen Menschen, aus reiner Nächstenliebe und wegen einem Gefallen? Also wirklich, die Story ist auf jedenfall gelogen." Sie boxte ihn leicht gegen die Schulter, seine Antwort war ein mürrisches Knurren. "Du tust ja gerade so, als seien wir Minderwertig!" Keifte sie. "In den meisten Augen meiner Rasse seit ihr das ja auch." Er wich einem weiteren Schlag aus und sagte gelassen weiter. "Früher sogar noch mehr als heute, das musst du immer vor Augen halten Anna. Denn sonst wirst du sterben. Unterschätze niemals einen Vampir, auch wenn er noch so liebevoll aussehen mag. So war es schon immer. Auch bei euch Menschen. Alle Reichen sehen die Armen als Minderwertig an. So war es und so wird es immer sein." Ernst blickte er sie an. "Kein Märchen, Kleine." "Super, nur weil ich meinen Lebensunterhalt als Kellnerin verdiene werde ich also als Minderwertig eingestuft? Prima, da lobe ich mir ja mein amerikanisches Recht auf Freiheit und Individualität." Er strich über ihre Wange und stand auf. "Ja, denn das ist alles, was einem wohl Hoffnung gibt." Ein letzter Blick über die Schulter und er verließ das Badezimmer. Nach einer kurzen Zeit folgte sie ihm, dabei penibel drauf achtend, dass das Handtuch saß. Was eigentlich, bei ihrem eben erlebten schon fast lächerlich war. Ihr Körper wollte ihn, was nur noch fehlte war der letzte Schubs. Das überwinden ihres Problems. Oder Probleme. Denn als sie ihn auf dem Bett, mit dem Rücken zu ihr sah, war es auch Markius. Sie sollte sich entscheiden. Was wollte sie? "Viktor. Ich bin nicht immer super schlau. Bin nicht sehr belesen und schon gar nicht redegewandt. Aber ich weiß, dass es immer Hoffnung gibt." Kniete sich aufs Bett, er sah über die Schulter und leicht schmunzelnd zu ihr. "Ich könnte jetzt sagen, das ist eben das Leben. Aber dann würde ich mich anhören wie jeder meiner alten Freunde." Daraufhin drehte er sich um und stützte sich auf einen Arm und sah sie lächelnd an. "Anna, ich will dich gar nicht anders. Ich habe dich gesehen und es hat wirklich Bumm gemacht." Darüber musste sie lachen. Er zeigte wirklich Sinn für Humor. "Bumm?" "Ja." Sagte er schlicht und nahm ihre Hand zu seiner Brust und flüsterte. "Bumm... Bumm... fühlst du es? Es schlägt, weil du da bist. Es schlägt nur für dich." Anna schluckte und dann liefen ihr die Tränen über die Wange. "Es tut mir Leid, dass ich so sauer auf dich war. Dass ich mit ihm geschlafen habe." Viktor beugte sich vor und küsste ihre Wange und murmelte. "Es tut mir auch Leid, dass ich mit ihr geschlafen habe.“ Sie schloss die Augen. "Es tut mir Leid, dass ich so wütend war." "Und ich so stur." Küsste ihre andere Wange und griff in ihren Nacken und zog sie zu sich ran. "Anna, ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, aber ich glaube ich will dich nicht nochmal teilen." Legte die Stirn an ihre und beide sahen sich lächelnd an. "Wirst du mich beißen?" Flüsterte sie und strich über seine Unterlippe. "Zählen Liebesbisse?" "Nein, solange sie nicht wehtun. Werden sie es?" Murmelnd sah sie in seine Augen und erblickte nur ein zärtliches Lächeln. "Das werden sie nicht, ich werde sie sanft und köstlich für dich machen." "Oh Gott. Dann kann ich es wohl kaum erwarten?" "Oja." Schnurrte er und küsste sie stürmisch. Viktor drückte sie in seine Lacken und beugte sich darüber. "Kein Weglaufen mehr." Küsste sie wieder. "Keine dumme Zeit, die mich von dir fernhält. Keine Störungen. Anna ich will dich. Und bei den verdammten Göttern, ich habe wohl nichts je mehr gewollt." Sie hob die Hand und strich über seine Wange zum Kinn. "Ich will dich auch. Ich denke ich habe dich schon gewollt, als du im Restaurant zusammen gebrochen warst. Auch wenn ich sagen muss, deine Verletzung hat mich abgelenkt." "So so, abgelenkt war ich auch, als ich dich das erste mal richtig gesehen habe." Plötzlich fiel ihr wieder ein, wie sie ihn dort im Wohnzimmer vorgefunden hatte. "Ach abgelenkt warst du? Ich dachte du seist einfach nur geil gewesen?" In seinen Augen funkelte es und er küsste über die Wunde und strich mit seinen Lippen an ihrem Hals entlang. "Oh das war ich auch, aber das fing erst da an, als ich dir nach gelaufen bin. Ich fand es ebenfalls erregend, wie schnell du in mein Schlafzimmer gewollt hast." Küsste sich vom Nacken bis zur Schulter. "Hey! Das stimmt nicht ganz. Ich war durch den Wind, wer sieht schon oft dabei zu, wie es zwei Treiben? Ich hatte dachte es geht dort raus." Verteidigte sie sich und strich durch sein braunes Haar. "Verdammt Anna, ich war doch selbst durch den Wind. Da steht eine wunderschöne Frau auf der Galerie und blickt mich mit den größten grünen Augen an, die ich je gesehen habe und will dann einfach abhauen! Aber ich rede zu viel, denn was für mich jetzt zählt ist, du liegst hier, in meinem Bett, hast so gut wie nichts an und ich kann es kaum ertragen, nicht in dir zu sein." Ein Keuchen entfuhr Anna und sie leckte kurz über ihre Lippen. "Warum also warten?" "Genau." Grinste sie frech an und fuhr fort, sie zu küssen. Seine Hände öffneten das Handtuch und offenbarten ihm zwei rosige Brüste. Ein wolliges Knurren kam aus seiner Kehle und er beugte sich vor. "Meins." Gerade als er bei ihrem Knie ankommt und es mit der gleichen Hingabe liebkost, wie ihre Brüste und Schenkel, fragt sie ihn. "Warum machst du das?" "Ich hole mir jeden cm deines Körpers zurück!" Seine Augen funkelten. Da begriff Anna, was er damit meinte. Jeden cm, den Markius sich von ihr genommen hatte. Jeden cm, den Viktor jetzt für sich beanspruchte. Sie musste über diese kleine Bemerkung lächeln. Das fand sie wirklich süß. "Ich kann dir etwas Arbeit ersparen, meine Waden und Knöchel hat er nicht geküsst." Herausfordernd blickte er zu ihr hoch. "Dann ist mein Bruder ein noch größerer Dummkopf, als ich dachte." Und küsste ihren Knöchel. Als er damit fertig war, ihr anderes Bein mit der gleichen Hingabe entlang zu fahren, beugte er sich über sie und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. "Und er ist ein Dummkopf, weil er glaubt ich würde von dir lassen, nur weil er dich hatte." Schuldgefühle kamen hoch und sie schaute bedrückt zu ihm. "Tut mir leid." "Ach Anna. Soll ich den wirklich glauben, dass du vor mir oder meinem Bruder keinen hattest? Dann wäre ich der Dümmere. Du bist eine sinnliche Frau.“ Schnurrte er an ihrem Hals. "Wer soll da von dir lassen?" Seine Augen waren leuchtende silbernblau Punkte und doch wurden sie von der Lust etwas dunkler. Sein Körper lag etwas auf ihr, doch sie genoss diese männliche schwere. Vorsichtig schob er ihre Beine auseinander, als warte er auf ihren Protest und platzierte sich zwischen ihre Schenkel. Ob er wie sein Bruder ist? Dieser war grob gewesen und hatte ihr zwar ein bisschen gegeben, aber sehr viel genommen. Wild und grob, ja so konnte man das mit Markius beschreiben. Doch bei Viktor? Als er sanft ihn ihr eindrang, spürte sie keinen Druck keinen Schmerz. Er biss sie auch nicht, so wie sein Bruder es getan hatte. So sollte es sein, als gehörten sie zusammen. Endlich ein Stück. Wo Markius brutal gewesen war, waren Viktors Bewegungen und Berührungen Einfühlsam. Er presste sich tiefer und sie stöhnte auf. Oh ja, es war ganz anders als mit Markius. Vikror hatte diese Sanftheit und dennoch eine Kraft, die sie zu neuen Höhen fliegen ließ. Er bedrängte sie nicht und jeder Stoß passte zu ihren Bewegungen. Anna begriff nun zum ersten mal, dass das Wort ‚Liebemachen‘ wirklich existierte. Viktor liebte sie. Sanft und leidenschaftlich. Sie griff in sein Haar und merkte ihren Klimax. Viktor lachte rau an ihrer Wange. "Nicht genug." Murmelte er. Bei weitem nicht, dachte sie und schlang die Beine um seine Hüften. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)