Stumme Tränen von AnaO (Darfst du mich denn lieben, Inuyasha?!) ================================================================================ Kapitel 28: Wochenende in Peking -------------------------------- Hallo, nur eine kleine Ankündigung (falls es jemanden interessiert ;)) Aani und Inu bleiben die Hauptcharaktere der Geschichte, obwohl sich dieses Kapitel hauptsächlich mit Yuki und Yuichi beschäftigt. Das wird sich wieder ändern, versprochen. Auch muss die Sache Yoko-Zuma-Romeo ins Rollen kommen, DAMIT es zwischen Aani und Inu weiter gehen kann. Denn Zuma steht den beiden noch im Weg. Der muss liebevoll beseitigt werden. Und möglichst nicht durch Inus Klauen. Viel Spaß beim Lesen! :-* - - - Wärme hüllte Körper und Geist ein, Wärme und Ruhe. Dieses Gefühl von Geborgenheit, das sie sonst nur in ihren Träumen erlebte. In ihren Träumen von Yuichi. Wie viele einsame Nächte schon hatte nur der Gedanke an ihn ihr den Schlaf gebracht? Sein Körper an ihren gekuschelt, die Arme fest und sie geschlungen, der kräftige Herzschlag unter ihrer Wange und seine großen, starken Hände, die ihr zärtlich das Gesicht streichelten. Wie sie dieses Gefühl liebte! Yuki seufzte im Halbschlaf. In einer fernen Ecke ihres Bewusstseins, wusste sie, dass sie bald erwachen würde und versuchte das Kommende hinauszuzögern, dass Yuichi verblasste und sie wieder alleine und voll unerfüllter Sehnsüchte aufwachte. Ihr Verstand tauchte immer höher, doch das Gefühl der streichelnden Hände blieb. Er ist doch zurückgekehrt", flüsterte es in ihrem Kopf. "Er ist doch endlich bei mir." "Yuichi?", kam es ihr leise über die Lippen. "Ich bin hier", flüsterte seine Stimme zurück. So nah, dass sein süßer Atem ihre Stirn liebkoste. Und ihr Herz jubilierte. Wenn sie jetzt die Augen öffnete, würde sie dann in seine sehen? Ihre Lider flatterten und ein Gesicht erschien. Dieses wunderschöne Gesicht, fremd, vertraut und geliebt. Seine Augen funkelten in einem solch intensiven Königsblau, wie sie es nie zuvor bei einem anderen Menschen gesehen hatte. Silbergraue und helle Strahlen in den unterschiedlichsten Blaunuancen durchzogen die Iris wie ein Sternenregen und gaben seinen Augen die Illusion von geschliffenen Brillanten. Nie im Leben hatte sie jemand schöneren als ihn gesehen. Und er gehörte ihr! Diese plötzliche Erkenntnis überkam sie wie ein warmer Sommerregen und einem Impuls nachgebend schlang sie die Arme um seinen Hals und zog ihn eng an sich, an ihr Herz. Yuichi, erst über ihre spontane Reaktion überrascht, umschlang sie dann, schmiegte seinen fast nackten Körper an ihren. "Es gibt nichts schöneres, als deine Haut an meiner", raunte er, Seligkeit in der Stimme. "All die Zeit habe ich mir immer vorgestellt, wie es wäre dich zu spüren und es war nicht mal ansatzweise so schön." "Wirklich?" Ihre Stimme klang so ehrlich überrascht, dass er sich auf den Ellenbogen abstützte, um sie ansehen zu können. Sie begann zu lachen und ihm wurde zum unzähligsten Male bewusst, wie schön sie war. "Es verging kein Tag, an dem ich nicht an dich dachte", gestand er. "Vor allem der Tag deiner Geburt. Ich stellte mir immer vor, wie du jetzt aussehen müsstest. Aber in meiner Vorstellung warst du nicht so schön, wie du wirklich bist." "Und du wolltest mich nicht, weil Mimi besser ist", neckte sie ihn. "Weil ich nicht wusste, dass die Wahrheit meine Phantasie um so vieles übertrifft. Ich hatte Angst vor der Enttäuschung." "Wir sind füreinander bestimmt", lächelte sie liebevoll und fuhr ihm durch die wirren Strähnen. "Ich habe immer fest daran geglaubt." "Du hast das Interview gesehen." "Ich war neugierig", sagte sie den für ihn so typischen Satz im selben unschuldigen Tonfall. Er lachte leise, presste sich enger an sie. "Hast du je an mich gedacht?" "Ich glaube, ich habe nie aufgehört an dich zu denken", antwortete sie jetzt ehrlich. "Shiro hielt dich lebendig in meinem Kopf. Er versprach, dass du ich dich irgendwann kennen lernen würde. Ich glaubte fest daran. Du warst immer in meinem Hinterkopf, unauffällig, aber präsent, bis die Nacht kam." "Oh, schmutzige Gedanken?", grinste er. "Nein", lachte sie jetzt auf. "Ich war unschuldig und an richtigem Sex noch nicht interessiert. Erst Raj hatte mich verdorben und mir meine kindliche Unschuld genommen." Sie sagte es ohne Schmerz, ohne jegliches negative Gefühl. Trotzdem, würde er Raj dafür büßen lassen. "Ich habe vor allem nachts an dich gedacht", sagte sie, um ihn von seinen düsteren Gedanken abzulenken. Sein Gesicht war ernst und das machte sie schwach. Sein stahlharter Körper auf ihrem… Er sah sie an, Neugierde in den Augen. Er fragte nicht nach, wollte, dass sie es ihm freiwillig erzählte und sie bedankte sich dafür mit einem kurzen, aber honigsüßen Kuss. Kurz, damit es nicht ausartete. Seine Pupillen waren geweitet, als sie ihn wieder ansah. "Nachts war ich allein und meine Gedanken schwirrten herum. Gedanken an dich und schmerzende Sehnsucht. Ich konnte oft nicht schlafen, weil ich mich so einsam fühlte." "Wenn ich mich einsam fühlte, habe ich mir vorgestellt, du lägst in meinen Armen. Dann konnte ich einschlafen." "Ich auch", nickte sie. "Wenn ich mir vorstellte, dass du neben mir lagst, die Hand auf meinem Gesicht. Ich mir deine Wärme vorstellte, deine Nähe, dann erst konnte ich einschlafen. Es war das einzige, das half. Und bis ich dich nicht kennen gelernt habe, bin ich jede Nacht so eingeschlafen. Ich hasste Nähe und lange Umarmungen, geschweige denn Gekuschel, weil es mir immer deutlich machte, dass ich eine Phantasiegestalt ersehne. Nur deine Nähe ist richtig schön. Du bist meine Geborgenheit." "Und du meine." Liebevoll verschmolzen ihre Lippen. Wieder, immer wieder, sehnsüchtig, zärtlich, sanft. Sacht reibende Körper, liebkosende Hände, Empfindungen, unbekannt und traumhaft schön. Keiner von beiden hatte je gewusst wie schön es war, sich in einander zu verlieren, ohne körperlich zu verschmelzen, nur bittersüße, zehrende Sehnsucht, kein reißendes, loderndes Verlangen. Aber eine andere Bewegung, eine intensivere Berührung und die Lust würde wie ein brodelnder Vulkan ausbrechen. Es reichte ein winziger Kuss auf ihren zarten, unbedeckten Hals… Aber Yuichi genoss diese Zärtlichkeit. Es war etwas völlig Neues, das er mit ihr gemeinsam entdeckt hatte. Und er liebte es. Bis Yukis Magen aufknurrte. Sie deutete sein kurzes Zögern korrekt. "Ich will lieber hier frühstücken", wisperte sie an seinen Lippen. "Nur du und ich." "Yami wird mich umbringen", grauste es ihm. "Nein. Nur fünf deiner Zähne ausschlagen." Was ihn schlagartig an etwas erinnerte und Schmerz stand plötzlich in seinem Gesicht. Schmerz und unendliche Schuld. "Hast du wirklich geweint?" Sie senkte den Blick, schämte sich. "Es tat so weh", hauchte sie leise. "Du bist mir das Wertvollste, Liebling. Nur du kannst mich verletzen, weil dir mein Herz gehört." "Und ich werde es hüten", schwor er. "Wenn Yami mich nicht ausweidet." "Wird sie nicht, ich beschütze dich. Aber Aani wirst du dich selber stellen müssen." "Meinst du, ich kriege das hin?" "Ja. Und falls nicht, haben wir uns." "Würdest du Aurora für mich aufgeben?" Ihr Gesicht wurde ernst. "Ich würde ohne zu zögern alles für dich aufgeben. Du bist mein Leben und ohne dich ist es wertlos." "Wo ist dieser wertlose Drecksack", knurrte Yami leise, als sie das Studiogelände betrat, zielsicher Yuichis Garderobe ansteuerte. "Heute hältst du mich nicht auf, Karina!" "Du rührst ihn nicht an", verbot Yoko. "Nicht, bis die Dreharbeiten nicht zu Ende sind." Yami hörte ihr nicht zu. Wirres, dunkles Haar hatte sie abgelenkt. Yuichi bog um die Ecke, im Arm ihre selige Schwester. Zorn flammte lodernd hell in ihr auf und sie schritt auf ihn zu, die Faust geballt. Yuichi erschrak, doch du spät, sie holte aus. Er konnte nur noch die Augen zusammenpressen. Blitzschnell hatte Yuki sie vor ihn geschoben und Yamis Schlag abgewehrt. Die Wucht von Yamis Angriff drückte Yuki fest gegen Yuichi. Doch sie schaffte es, die Wütende zurück zu drücken. Weg von ihrem Opfer. "Lass mich zu ihm", verlangte Yami. "Dann musst du zuerst an mir vorbei kommen!" Yami holte erneut zum Angriff aus, Yuki blockte, schlug selber zu. Schlitzschnelle Abfolgen an Hieben und Schlägen. Man konnte es kaum mit den Augen verfolgen. Begeisterte Crewmitglieder hatten sich um die kämpfenden Schwestern versammelt. Was am Anfang lediglich ein Abwehren und Vorbeikommen war, artete zum ernsthaften Kampf aus. Yami versuchte, an Yuki vorbeizukommen, aber Yuki blockierte, griff selber an. Und so trieb sie ihre Schwester weg von Yuichi. Er hatte keine der Drillinge ernsthaft kämpfen sehen, umso sprachloser war er jetzt. Meine Güte, er würde sich nie mit Yuki anlegen! "Man, das kann ewig dauern", seufzte Yoko neben ihm. "Mach doch einem Karate-Film", riet Yuichi. "Du hast bestes Material." "Ein anderes Mal, wir müssen die beiden trennen. Sie sind sich ebenbürtig und der Kampf wird erst enden, wenn beide erschöpft umkippen. Los, hilf mir!" "Ich geh da nicht dazwischen", wehrte Yuichi ab. Er wusste sich zu prügeln, blindes, zorniges Losschlagen. Im Untergrund hatte er auf seine Kraft gesetzt und das hatte ihm geholfen. Kraft und unendliche Wut. Hier ging es aber um Technik, um Strategie. Er würde wahrscheinlich binnen Sekunden auf dem Rücken landen. Yukis Faust hatte er schon mal zu spüren gekommen und das Erlebnis wollte er nicht wiederholen. Sein Magen erinnerte sich mit einem unangenehmen Ziehen dran. Aber er musste Yuki doch da raus holen! Yuki geriet ins Trudeln, fiel, landete im Spagat. Mon dieu Ihre Reflexe waren unglaublich schnell. Sie schaffte es, Yami von den Füßen zu reißen, doch Yami war ebenso flink. "Sie kämpfen nicht richtig", beruhigte ihn Yoko. "Dafür ist der Flur zu eng." Nicht richtig? Das sah wahnsinnig gefährlich aus! Wenn das hier nur Spaß war, wie hatte dann Yukis Kampf mit dem Karate-Lehrer ausgesehen? "Wie willst du das jetzt beenden, Yoko?" "Schwachstellen ausnutzen", zwinkerte sie ihm zu. "Hat Yuki eine?" "Nein, aber Yami." Und dann rief sie überrascht: "Oh, hallo, Aryan!" Yamis Kopf zuckte hoch und Yuki nutzte ihre Unachtsamkeit aus. Sie nagelte sie der Länge nach am Boden fest. Triumphierend saß sie auf ihr, drückte ihr die Handgelenke in den weichen Teppichboden. Beide grinsten sich an. "Unfair", beschwerte sich Yami außer Atem. "Nein, ein dummer Fehler", verbesserte sie Yuki. Sie richtete sich auf, half ihrer Schwester hoch. Beide hatten gerötete Wangen, ihre Augen funkelten. "Jetzt weißt du, was nächstes Mal auf dich zukommt", zwinkerte Yami Yuichi zu. "Es gibt kein nächstes Mal", versprach er, beeindruckt von ihrer Darbietung. Yuki drückte sich mit ihrem Körper an seinen, Verlangen loderte heiß in ihren gelbbraunen Augen. Ihr Puls an ihrem verlockenden Hals raste. "Und wenn", flüsterte sie ihm zu. "Wirst du dich nur von mir flachlegen lassen." Hitze wallte in ihm auf, als ihre Lippen ihn überwältigten. Nichts war so heiß wie Yuki, so süß, betören und gefährlich. Er verlor sich in ihr und vergaß alles um sich rum. "Romeo", beschwerte sich Yokos Stimme. "Falsche Julia!" "Nein", raunte er. "Ganz genau die richtige." "Yuki", ertönte plötzlich eine bekannte, kalte Stimme. Yoko zog sich augenblicklich zurück und Yuki wandte sich widerwillig dem Störenfried zu. "Akira, du störst", erklärte ihm Yuichi. "Ich tu, wofür ich bezahlt werde. Yuki, ich brauche deine Hilfe." Yuki seufzte. "Kriegt du eigentlich nichts ohne mich hin, Zumalein?" Er blinzelte kurz. Warum nur irritierte es ihn so, dass sie dieselbe Stimme hatte wie Yoko? Er räusperte sich, weil die Turteltauben sich wieder einander gewidmet hatten. "Mittagspause", versprach sie Yuichi. "Nur du und ich auf dem Dach." "Und Nachtisch?" Sie grinste. "Vielleicht heute Abend, wenn du es geschafft hast, Aani zu versöhnen." "Aber hast du nicht Nachtschicht?" "Deshalb müssen wir uns beeilen. Morgen fliegst du nach Peking." "Wir", beharrte er. "Yuichi…" "Yuki, ich habe keine Zeit", verlor Zuma seine Geduld. "Ist gut", riss sie sich von ihrem schmollenden Freund los. "Was hat das kleine Goldlöckchen für ein Problem?" "Wenn ich's mir recht überlege, mache ich's doch lieber alleine." "Das bezweifle ich nicht", lächelte sie hämisch. "Aber glaube mir, zu zweit ist es besser." Zuma kniff die Lippen zusammen, er ging nicht auf die Doppeldeutigkeit ein. Zumal sich Yuki wieder Yuichi zugewandt hatte. "Bis nachher, Liebling." "Warte, wer macht mir die Maske?" "Sakura? Ich bin nicht für die Maske zuständig." "Mir wärst du lieber." "Nur, damit du noch ein bisschen rumgrapschen kannst." "Yuichi!", regte sich Yoko hinter ihm auf. Er zuckte zusammen. "Beweg dich, oder ich prügle dich vor die Kamera!" Lachend schritt Yuki davon. "Seit wann kuscht er vor ihr?", interessierte sich Zuma. Yuki drehte sich mit blitzenden Augen zu ihm um. Sie war so schön. So schön wie Yoko. "Er hat gesehen, was es bedeutet, dass wir den schwarzen Gürtel haben. Jede von uns hat schon mehrere Meisterschaften gewonnen." "Jetzt muss ich mich wohl hüten." "Leider nicht. Ich hätte dir längt die Visage eingeschlagen, würdest du Yuichi nicht so ähnlich sehen." "Ich sehe ihm gar nicht ähnlich!" Sie lachte auf. "Red dir das nur ein. Ihr seid Spiegelbilder! Schau her." Sie waren in Yokos Büro angekommen. Yuki beugte sich über ein Blatt Papier, der Bleistift flog nur so hinüber. Zuma staunte, wie sie in sekundenschnelle sein Gesicht im Dreiviertelprofil hinzauberte, originalgetreu, als hätte sie es abfotografiert. Himmel, das war ja der Wahnsinn! "Ich", sagte er nur knapp. "Und jetzt?" Sie änderte die Schattierung der Augen, färbte die Haare dunkler, ließ mit einigen wenigen Strichen, die Haare wirr erscheinen. Er kniff die Lippen zusammen. Kein Zweifel, das war Yamada. Er würde es nur nicht zugeben. "Für Cousins seht ihr euch überraschend ähnlich", sprach Yuki lauernd. "Das kann vorkommen", meinte er knapp. "Himmel, bringt es dich um, zuzugeben, dass er dein Bruder ist?" Zuma versteifte sich. "Yuichi kann rein gar nichts für die Fehler eures Vaters!" "Ich büße dafür." "Dann sieh zu, dass du nicht dieselben machst." "Bist du fertig?" "Wenn du mir keinen Grund lieferst, von vorne anzufangen." "Dich reizt es mehr, mich zu verprügeln, als Yamada. Nach dem, wie er dich behandelt hat?" "Liebe? Kennst du das?" War das der Grund, warum Yoko ihn mied? Er bedeutete ihr gar nichts? "Du bist Yoko gleichgültig", lächelte Yuki mild "Mit ihrem Vampir-Romeo hat sie allerbeste Ablenkung." Sie setzte sich hinter den Schreibtisch, das Gesicht ernst. "So, zurück zur Arbeit, was willst du jetzt von mir?" Aber jetzt war Zumas Aufmerksamkeit am Ende. Der menschliche Romeo jedoch war bester Laune. Bis der Feierabend gekommen war. "Wie soll ich mich Nee-chan gegenüber benehmen?", war er hilflos. "Improvisier. Das ist doch dein Beruf", war Yokos wenig hilfreicher Tipp. Anjaani erwartete sie schon an der Türe, aus der Wohnung drang ein köstlicher Duft. Doch ihre gütigen, golden schimmernden Augen verhärteten sich, als sie Yuichi entdeckte. Und ehe er etwas sagen konnte, flog die Türe zu. Allein und verdutzt stand er vor der Wohnung. "Aani, lass ihn bitte rein", hörte er Yukis Stimme hinter der Tür. "Nein", sagte Anjaani kalt. Das passte aber ganz und gar nicht zu ihr. "Kann ich bitte reinkommen?", fragte Yuichi vorsichtig. "Ich habe einen Schlüssel, Nee-chan." "Wag es, wenn du lebensmüde bist", grollte Anjaani. "Wie lange soll ich denn vor deiner Tür stehen?" "Dein ganzes Leben, von mir aus!" "Ich friere, mir tun die Beine weh und ich hab Durst." Das weckte normalerweise Anjaanis Mutterinstinkt. Diesmal aber nicht. "Wie bitte frierst du im August?!" "Bitte, Nee-chan, ich habe mich entschuldigt", versuchte er es weiter. Anjaani riss die Tür auf, ließ ihn zusammenzucken. "Nein, hast du nicht." "Doch, habe ich. Yuki hat dir verziehen." Er blickte hilfesuchen zu Aryan, der neben Anjaani trat. "Aber Aurora nicht", erklärte er sanft. "Bitte, Onee-chan hör mir zu…" "Komm, Aani", baten die Drillinge. "Lass ihn bitte rein." "Er kann auch da draußen sagen, was er sagen möchte", brummte Inuyasha aus der Küche. Anjaani schnaubte. "Gut, dann versuche es jetzt mal." "Du musst mir aber versprechen, mir zu verzeihen, wenn ich mich gut entschuldige", verlangte er, während er ihr in die Küche folgte. "Nein, wenn du dich ehrlich entschuldigst. Mal sehen, ob du schneller rennen kannst als ich." Sie setzte sich neben Inuyasha an den Esstisch. [i"Dazu wird es nicht kommen", dachte er. "Ich kann ein Mädchen genauso gut verzaubern, wie verärgern." Langsam setzte er sich ihr gegenüber. Yuki drückte unterstützend seine Hand. "Leg los, du Charmeur", flüsterte sie ihm zu. Er schaute sie tief an, ihre Augen gaben ihm immer unheimlich viel Energie. In seinen saphirblauen Augen glomm ein warmer Schein und seine Stimme wurde butterweich, als er sich an die Verärgerte wandte. "Ich hätte das wirklich nicht sagen sollen und ich bereue es zutiefst. Ich habe wirklich geredet ohne nachzudenken. Ich hätte sie nie, niemals direkt so genannt, das musst du mir glauben. Ich war nur gestresst, übermüdet und frustriert. Ich liebe Yuki und ich verzehre mich so sehr nach ihr. Manchmal habe ich das Gefühl, sie will mich nicht. Geben wir es doch zu, ich bin nicht gut genug für sie, nicht neben so jemanden wie Inuyasha." "Das ist Schwachsinn, begreif das endlich!" "Yuki konnte mir verzeihen, obwohl ich sie nicht verdiene. Und jetzt bin ich dabei, dich zu verlieren. Dich, Nee-chan, meine Familie. Dich, die ich mit der bedingungslosen Liebe eines Kindes liebe. Seit dem ich dich habe, fühle ich mich nicht mehr wie ein verlassener, einsamer Junge. Du bist meine Schwester, meine Familie, Aurora. " "Und du bist einfach ein unmöglicher Schleimer, Yuichi." "Bringt es was?" Sie lächelte lieblich. "Mach weiter." "Oh, okay, weiter im Text! Ich hasse es, wenn du sauer auf mich bist, weil deine Meinung mir so viel bedeutet. Aber vor allem, weil ich es mag, wenn du fröhlich bist, wenn ich dich glücklich mache. Ich fühle mich dann so wertvoll. Das ist ein so schönes Gefühl." Er wusste, er hatte Anjaanis Nerv getroffen, er sah es ihr an. Inuyasha rollte mit den Augen. "Und ich liebe dich, du bist meine Schwester, dir kann ich blind vertrauen, weil ich weiß, wie viel ich dir bedeute. Weil du alles für mich geben würdest. Und ich würde alles dafür geben, dass du mich wieder lieb hast." Er stand auf und trat näher an sie ran. Anjaani erhob sich, als sie seine feucht schimmernden Augen sah. Inuyasha fauchte. Also jetzt übertreibt er! "Bitte verzeih mir, Nee-chan", flüsterte er. "Bitte lass mich wieder dein kleiner Chi-chan sein." Anjaani umarmte ihn und selig schlang er die Arme um ihren schönen Körper. "Mir ist schlecht!" Inuyasha wandte sich grollend ab. "Dir ist echt nichts zu peinlich, oder?", kommentierte Yami. "Du weißt genau, wie Aani auf das Thema wertlos zu sprechen ist." Anjaani, seinen Kopf streichelnd, den er auf ihrer Schulter ruhen hatte, lächelte warmherzig. "Das waren wahre Worte. Aber die Tränen waren wirklich übertrieben. Ich habe dir schon lange verziehen, Chi-chan. Ich wollte nur, das du einsiehst, wie respektlos das war." "Hab ich", nickte er heftig. "Moment, du warst gar nicht mehr böse?" "Nein, ich liebe dich immer. Ich habe sogar für dich gekocht." "Und warum habe ich mich dann grade zum Affen gemacht?" "Du warst vorgestern ein viel größerer Affe", lachte sie. "Schau nicht so, Chi-chan. Dafür kriegst du als Nachtisch Eis." "Oh, ich habe dich lieb Nee-chan!" Er hob sie hoch und wirbelte sie herum. "Ich dich auch und ich habe dich wahnsinnig vermisst!" "Ich auch, mir hat meine Familie gefehlt." "Dabei war es so schön ruhig ohne dich", brummte Inuyasha. Yuki sah ihn spöttisch an und er erwiderte ihren Blick. Niemand wusste, dass Inuyasha Yuki den Mut gegeben hatte, um ihre Beziehung zu kämpfen. Er schüttelte drohend den Kopf und sie nickte versichernd. "Warst du nicht auch am Set heute", fragte Aryan seine Freundin plötzlich. Sie hatte den Kopf gegen seine Schulter gelehnt, rührte ihr Essen kaum an. "Du meinst, weil Yui-chan noch alle seine Zähne hat? Yuki hat ihn verteidigt." "Und wer hat gewonnen?" "Ich", warf sich Yuki stolz in die Brust. "Eigentlich herrscht Gleichstand", begehrte Yami jetzt auf. "Du hast nur mit einem billigen Trick gewonnen!" "Es ist eine Schwäche, sich vom Umfeld ablenken zu lassen. Oder von einem hübschen Mann." "Welcher Mann hat dich denn abgelenkt?", interessierte sich Aryan. In seiner Stimme klang nur harmlose Neugier, aber Yami spürte da mehr. "Ein atemberaubender Mann, wie ich ihm nie zuvor begegnet bin", lächelte sie und ihre Augen nahmen einen schwärmerischen Ausdruck an. Sie sagte die Wahrheit, das spürte er und es gefiel ihm gar nicht. Sie nahm seine Hand und er unterdrückte gerade noch den Impuls sie ihr wegzuziehen. "Ich habe ihn beschützt, jetzt sind wir quitt", lächelte Yuki. "Wieso, was ist dir passiert?", wunderten sich die Frauen. "Hab sie gestern vor einem aufdringlichen Vollidioten gerettet", erklärte Yuichi und sah dann Yoko an. "Dieses unterbelichtete Großmaul hätte ich am liebsten bei dir für einige Grammatik-Lektionen abgegeben." "Redest du von Jon Sung? Hat er nicht Hausverbot im Club?" "Davon hat er anscheinend nichts mitbekommen." "Und du konntest dich gegen ihn nicht wehren? Das glaub ich nicht. Du hast schon Dämonen vermöbelt", schüttelte Yami ungläubig den Kopf. "Da wird doch der dämliche Johnny kein Problem sein." "Es war nach Mitternacht", verteidigte sich Yuki. "Ich hatte die Nacht davor nicht geschlafen und hatte weder Nerven noch Kräfte für ihn. Außerdem hat er zwei seiner Faultier-Freunde angeschleppt." "Und Yuichi?" "Hat ihn von mir runtergerissen, ihn an die große Säule gedrückt, nur mit den Fingerknöcheln. Johnny baumelte locker fünfzig Zentimeter in der Luft. Plötzlich war er ein jämmerliches Häuflein und Yuichi war einfach nur ruhig, überlegen und, ach-" Yuki seufzte, ganz in der Erinnerung versunken. "Klingt ganz genau nach diesem Helden-Kitsch, den du sonst so verabscheust?", lächelte Anjaani sanft. "Mit dem Unterschied, dass es echt war", meinte Yuki jetzt ernst. "Keine Ahnung, was sonst passiert wäre." "Ich sag dir, was nicht passieren wird", grinste Yuichi düster. "Dass dir dieser schmierige Drecksack je wieder zu nahe kommt." "Yui-chan, du wirkst gerade ziemlich cool", lächelte Yami. "Selbst du wirst mal erwachsen." "Wie hättest du denn reagiert, wenn du mitansiehst wie ein unterbelichteter Möchtegern dabei ist, deine Freundin zu missbrauchen? Ich habe mich beherrscht. Aber Raj, wenn ich dem begegne, jage ich ihn zum Teufel." "Raj gehört mir", meldete sich jetzt Inuyasha. "Wer sagt, dass du ein Anrecht auf ihn hast?" "Weil das, was er Anjaani angetan hat, schlimmer war. Ich verstehe dich, aber er gehört mir. Wehe, du kommst mir zuvor." "Nein, ausgeschlossen. Er muss dafür büßen. Das wirst du mir nicht vorenthalten!" Inuyasha gab nach. "Also gut, wir teilen ihn uns. Wie stellst du dir das vor?" "Töten darfst du ihn zum Schluss, aber ich werde ihn vorher leiden lassen." Sie besiegelten es mit einem Handschlag. "Macht mal langsam", verdarb ihnen Aryan die Pläne. "Niemand tötet oder foltert hier irgendwen, verstanden?" "Spielverderber", brummte Yuichi. "Musst gerade du sagen", warf Inuyasha Aryan vor. "Was er deiner Freundin- AUA!" Er schrie auf, als Yami ihm ihre Gabel in den Handrücken jagte. "Er hat mir nichts getan", betonte sie. "Er hat mich mit Yuki verwechselt, verstanden? Dass er es auf mich abgesehen hatte, ist nicht meine Schuld." Aryan runzelte die Stirn, äußerte sich aber nicht weiter dazu. Auch hielt er sich raus, als Yami und Inuyasha zu streiten anfingen. Anjaani sah ihn an, tauschte mit den Drillingen einen Blick. Sie wussten nur zu gut, womit sich Aryan gerade plagte, obwohl er sich nichts ansehen ließ. Eifersucht. Warum klärte Yami das nicht auf? "Hey, Katz und Maus, könnt ihr euren Ehekrieg mal beiseitelegen?", verlangte Yoko. "Das ist kein Ehekrieg!", regte sich Inuyasha auf. "Die versprüht mehr Gift und Galle als jede Ehefrau." "Schlappschwanz!" "Wen nennst du hier einen Schlappschwanz, Pestbeule?!" "Ihr streitet wie zwei Liebende", kicherte Anjaani und alle starrten sie überrascht an. "Wenn ihr beiden euch nicht so mögen würdet, würdet ihr auch nicht ständig zanken." Yami verzog das Gesicht. "Das einzige Gefühl, das ich bei dem habe, ist Lust." Aryan zog die Brauen hoch, Inuyasha verschluckte sich am Essen. "Lust ihm eine reinzuhauen", ergänzte Yami grinsend. "Mir reicht's", hustete Inuyasha. "Du kommst mit." Yami stieß einen überraschten Laut aus, als Inuyasha ihr Handgelenk packte, sie von ihrem Stuhl riss und hinter sich herzerrte. "Nicht hier drin, draußen ist mehr Platz", bat sie leise, schaffte es nicht, ihm ihre Hand zu entziehen. Sie beachtete den Schmerz nicht. "Inuyasha, nicht in der Wohnung!" "Wie du willst." Inuyasha öffnete die Balkontür. Und panisch bäumte sie sich auf. "Nein, Inuyasha! Bitte übers Treppenhaus, bitte! Ich habe Höhenangst!" Inuyasha riss sie an sich, setzte zum Sprung an. Mimis Herz blieb stehen. "Lass sie los", erklang plötzlich Aryans ruhige Stimme direkt hinter ihnen. Inuyasha grummelte und ließ von Yami ab. Diese rieb sich hinter dem Rücken ihr schmerzendes Handgelenk. "Setz dich wieder hin, Inuyasha." Aryan sprach ruhig, doch niemand hätte sich getraut sich ihm zu widersetzen. "Warum mischst du dich ein?" Inuyasha plumpste aufs Sofa "Willst du es wissen?" Ein zartes Lächeln legte sich um seine Lippen, seine Augen leuchteten herausfordernd. "Weil ich keine Lust habe, meinen besten Kämpfer zu töten." Inuyasha drehte beleidigt den Kopf weg. Aryan schob sich hinter Yami und in ihrem Rücken schlossen sich seine Finger zärtlich um ihr lädiertes Handgelenk. Sie spürte den warmen, heilenden Energiestrom und seufzte. Blieb ihm denn rein gar nichts verborgen? "Ich weiß, dass du stark bist, Prinzessin", erklang seine versöhnliche Stimme in ihrem Kopf. "Aber du bist erschöpft und er in Bestform." "Trotzdem ist es nicht nötig, dass du wegen jedem blauen Fleck so ein Theater machst." Er hob ihr Gesicht an und grinste. "Die meisten Flecken hast du von mir." Yami sah ihn keck an, eine Erwiderung im Kopf, als Anjaani sie in ihrem stummen Gespräch unterbrach. "Hey, ihr beiden. Möchtet ihr Nachtisch?" "Wenn der Nachtisch "Aryan" heißt", antwortete sie spontan. "Nein, Eiscreme." "Was man auch perfekt mit Aryan kombinieren könnte", verschleierten sich Yamis Augen. "Zügel deine Gedanken", bat sie Aryan leise. Tief versteckt in seinen Augen, loderte Begehren auf. "Yuki?", stupste Yuichi seine Freundin an, die sich eng an ihn gedrückt hatte, damit Anjaani auf dem Sofa noch Platz bekam, ihre Augen aber in die Ferne schweifen ließ. "Ich stelle mir nur gerade vor", hauchte sie ganz leise. "Kaltes Eis auf warmer Haut…" "Deine oder meine", raunte er in ihr Ohr. "An meinem Hals hinablaufend und deine Zunge…" Hitze erfasste ihn, der Gedanke war quälend süß. Aber unrealistisch. "Ich darf kein Eis essen", beschwerte er sich bitter. Anjaani stellte aber auch ihm eine volle Schüssel hin, mit leckerer himbeerroter Eiscreme. "Die darfst du essen." Das ließ er sich nicht zwei Mal sagen! "Man, war das gut! Aber ich dachte, ich darf sowas nicht." "Chi-chan, du tust es mir zuliebe und ich sorge dafür, dass dir nichts fehlt. Ich will dich nicht verlieren, der Tag gestern war schon schlimm." Er war ehrlich gerührt. "Du hast mir auch gefehlt. "Ich habe erst gemerkt, wie wertvoll du für mich bist, als du so sauer auf mich warst." "Chi-chan, du bist so süß!" Inuyasha hasste es, wenn sie den Kerl knuddelte, aber er sagte nichts. Es war harmlos. Yuichi seufzte nur. "Oui... ich bin süß. Ich will aber nicht süß sein, Aurora!" Er packte plötzlich ihre Hände, zog sie dicht zu sich. Sein Blick wurde verlangend, seine Stimme rauer und tiefer. "Ich will männlich sein, unwiderstehlich..." "Hast du sie nicht mehr alle!", brüllten Inuyasha und Yuki. Und bevor der Hanyou ihn auch nur berühren könnte, ließ er Anjaani los und begann zu lachen. "Beruhigt euch, ich habe doch nur Spaß gemacht." "Sag das meiner Faust, du Lustmolch!" Yuki zitterte vor Zorn. "Fass Aani nie wieder so an! Schau, was du mit ihr gemacht hast!" Anjaanis Gesicht war rot, doch ihre Augen waren nicht golden. "Habe ich dich überrascht, Onee-chan?", grinste er. "Oder angemacht?" "Nein, nur überrascht", gestand sie. "Tut mir leid, Chi-chan. Ich weiß doch, dass du ein Mann bist. Aber ich fühle mich wohler bei dir, wenn ich dich als meinen kleinen Bruder sehe." Yuichi senkte enttäuscht den dunklen Lockenkopf. "Habe ich dich wirklich nicht angemacht?" "Nein, ihre Augen sind nicht golden geworden", erklärte Yami. "Mach dir nichts draus, sie werden auch nicht golden, wenn Aryan ihr zu nahe kommt." "Was in deinen Augen wohl an ein Wunder grenzt", lachte Aryan. "Das ist mir egal!" Yuichi sprang auf. "Ab heute werde ich versuchen, dich anzumachen! Du wirst dich unsterblich in mich verlieben! Ich alleine werde dein ein und alles sein! Ich werde dich umgarnen, dir den Kopf verdrehen, dich willenlos machen, bis du - AUA!" Wimmernd kugelte er sich zusammen, der Kopf schmerzte von Inuyashas Schlag. "Wenn du nicht deine dreckigen Finger bei dir lässt, schmeiß ich dich aus dem Fenster, du verdorbenes Balg!" "Yuki, er schlägt mich!", heulte Yuichi. Yukis Blick war eisig. "Lass es, Inuyasha. Mach dir an ihm nicht die Hände dreckig. Das ist er nicht wert!" Wütend stand sie auf und stampfte in die Küche, dicht gefolgt von Anjaani. Verdattert blickte er ihr nach. "Du bist zu weit gegangen", tadelte ihn Aryan sanft. "A-aber ich habe doch nur Spaß gemacht...", verteidigte er sich kleinlaut. "Auch, wenn es Spaß war, du verletzt ihre Gefühle. Du weißt doch, dass Aurora ihr wunder Punkt ist." "Wir können nicht mit ihr mithalten, Yui-chan", erklärte ihm Yoko. "Aani ist die einzige, gegen die wir nicht ankommen. Yuki wirkt zwar so selbstbewusst, aber sie hat panische Angst, dich an sie zu verlieren." "D'accort." Mit entschlossenem Blick stürmte er in die Küche. "Egal, wie kindisch er sich manchmal benimmt. Er sieht seine Fehler ein und begleicht sie sofort", sagte Yami. "Damit ist er reifer als du, Inuyasha." Anjaani verließ die Küche sofort, als Yuichi eintrat. "Was willst du, Yamada?", knurrte Yuki, ohne ihn anzusehen. "Woher weißt du, dass ich es bin?", wunderte er sich. "Ich fühle es. Mein Herz freut sich immer, wenn du in der Nähe bist." "Mehr, als wenn Inuyasha in deiner Nähe ist?" Sie drehte sich zu ihm um. Die Wut in ihren glühenden Augen wich der Verwunderung. "Wie meinst du das denn?" "Ich bin eifersüchtig auf Inuyasha", sagte er gerade heraus. "Ich weiß, dass du scharf auf ihn warst. Er ist männlicher als ich, er ist mir in allem überlegen. Manchmal habe ich Angst, du könntest in seiner Nähe schwach werden. Ich habe Angst, dass er der perfekte Mann in deinen Augen sein könnte. Aber ich wusste nicht, dass du dasselbe mit Aurora fühlst." "Weil sie so perfekt ist! Ich weiß es, bis du nicht gekommen bist, habe ich sie geliebt." "Wir passen perfekt zusammen", lächelte er frech. "Ich gebe zu, Aurora ist die schönste Frau der Welt, aber ich habe nur geschwisterliche Gefühle für sie. Ich flirte nur mit ihr, um Inuyasha zu ärgern. Weil ich es hasse, dass er männlicher ist als ich, weil ich es hasse, dass er so viel besser ist als ich, weil ich es hasse, nicht gut genug für dich zu sein!" Yuichis Stimme war grob geworden. Er zitterte leicht. "Du bist der einzige", flüsterte sie. "Ich habe nicht die geringsten Gefühle für Inuyasha, er ist nichts im Vergleich zu dir. Ich will ihm nur auf den Zeiger gehen. Mehr habe ich nie gewollt." "Nichts im Vergleich zu mir?" Yuichis Augen wurden sanft. Langsam kam er auf sie zu. "Schau mich nicht so an", bat sie errötend. "Nicht mit diesen Augen..." "Mit welchen Augen?", raunte er samtweich. "Bitte, Yuichi, du hast keine Ahnung, wie unwiderstehlich du bist." Zärtlich strich er über ihre Wange, ihr Schlüsselbein hinab. Yukis Atem wurde schneller. "Doch, ich weiß es... Sind meine Augen schöner als Inuyashas?" Sein Atem brannte an ihren Lippen. Sie blickte tief in seine sprühenden, metallenen Augen, die sich vor Verlangen dunkler färbten. "Wer?", hauchte sie. "Niemand ist besser als du. Niemals!" Sie vergrub die Finger in seinem Haar, zog ihn an ihre begierigen Lippen. Der Kuss ließ ihn entflammen. Völlig überwältigt, drückte er sie fest an sich, berauscht von dem Zauber ihres Kusses. Er wusste, er konnte ihr nicht länger widerstehen. Und das, was beide all die Zeit zurückgehalten hatte, war durch das Feuer der Begierde restlos verbrannt worden. "Yuichi!", keuchte sie leise, als er sie auf das Spülbecken hob und seine Leidenschaft ihn überwältigte. "Ich will dich, mein Herz", raunte er an ihrem Nacken. "Jetzt und hier! Ich will dich spüren!" "Oh Gott, ja!" "Oh Gott, nein", jammerte Anjaani und vergrub das brennende Gesicht in ihren Händen. "Unternimm schnell was", riet ihr Aryan. "Du weißt, wie das sonst enden wird." "Was ist denn jetzt wieder los", wunderten sich Yoko und Yami. "Was fühlt ihr zwei wieder?" "Na ja... Yuki und Yuichi..." Anjaani stotterte. Aryan brachte es auf den Punkt: "Die beiden haben sich versöhnt. Wäre der Fernseher nicht so laut, würdet ihr hören, was da los ist." Yoko griff reflexartig zur Fernbedienung, um den Ton auszustellen, doch Inuyashas Reaktion war schneller. "Halte sie auf, Aani", grinste Yami. "Sonst wird deine Küche entjungfert." "Was?!", brüllte Inuyasha und sprang auf. "Diese perversen-" "Inuyasha, bitte..." Anjaani griff nach seinem Arm. "Sag mal, spinnst du? Du weißt genau, was die zwei da treiben und willst sie nicht aufhalten? In deiner Küche! Wo du kochst!" "Wo ich koche?", wiederholte sie und wurde dann wütend. "Yuki Lisa Higurashi", schrie sie so laut, dass Inuyasha sich die Ohren zuhalten musste. "Raus aus meiner Küche! Ich koche dort!" Die Tür öffnete sich ein wenig und die verwuschelten Köpfe der beiden Sünder erschienen. "Och, Mann...", maulten beide. "Geht Heim", grollte sie. "Aber nicht an meinem Herd!" "Am Spülbecken", korrigierten sie. "Das ist mir egal!" "A-aber Aani! Weißt du, wie lange-" "Was ist die oberste Hausregel?" "Kein Gefummel an Aani", murrte Yuki missmutig. "Das ist die Extra-Klausel für dich", zischte die Inderin. "Die normale oberste Hausregel!" "Schon gut. Kein Sex in Aanis Wohnung." "Genau! Anderswo könnt ihr machen, was ihr wollt! Aber nicht hier! Geht Heim und tobt euch aus!" "Gehen wir, Liebling. Du kannst dich auf was gefasst machen", grinste sie ihn anzüglich an. Im selben Augenblick klingelten alle drei Handys der anwesenden Männer. Inuyasha und Aryan mussten auf Dämonenjagd und auf Yuichi wartete sein Manager. Einige Dinge mussten noch geregelt werden, bevor er morgen nach Peking flog. Seine Wohltätigkeitsveranstaltung hatte er ganz vergessen gehabt. "Irgendwann bringe ich Fifi um", schwor er sich. "Der hat einen eingebauten Detektor uns zu stören." "Wie lange brauchst du?" "Zwei Stunden bestimmt, zut alors!" "Nein! Ich muss zur Nachtschicht. Dann sehen wir uns erst morgen früh." "Non, komm mit nach Peking", bat er seine Freundin. "Damit die Welt weiß, wem ich gehöre." "Yuichi", seufzte sie. "Ein ganzes Wochenende nur du und ich in einer Luxussuite." Er schmiegte sich mit lockender Stimme an sie. "Du weißt, der Hollywood-Star kommt in den Club…" "Die Benefizgala findet im chinesischen Kunstmuseum statt." "Im NAMOC?!" "Genau da." "Mein Gott", hauchte sie. "Dort sind Werke von Qi Baishi ausgestellt." Sie wankte. Sie wankte stark. Würde ihr Herz endlich über ihr Pflichtgefühl siegen? "Die ganze Nacht im Kunstmuseum. S'il te plaît." Sein Flüstern und das Schimmern seiner Augen hätten sie fast schwach gemacht. Oh, wie leicht wäre es nachzugeben! Einfach tun, was sie wollte und nicht, was man von ihr erwartete. Einmal nicht auf den Verstand hören… "Also?" "Oui…" "Oui?" "Non… Ich will, oh und wie ich will! Aber ich kann nicht. Yuichi, ich bin dann meinen Job los. Ich kann sonst die Miete nicht bezahlen." Und schmollend zog er hab. Kaum schloss sich die Tür hinter ihm, sackte sie jammernd zusammen. "Oh, Gott, ich will ihn! Ich halt' s nicht mehr aus!" "Ich wunder mich eh, wie du so lange standhaft bleibst", seufzte Yami. "Aryan hat mir keinen richtigen Kuss gegeben." "Er hat es eilig, Mäuschen. Und er ist eifersüchtig. Wieso sagst du ihm nicht, dass er es war, der dich abgelenkt hat?" Warum? Weil sie es liebte ihn zu reizen, ihn schwach zu machen. Er war ihr Schwachpunkt und sie der seine. Gemütlich saß sie auf Aryans riesiger Couch gekuschelt, ihre Akustikgitarre im Arm und probte die ersten Akkorde eines Liedes, das sie für Yokos Film komponiert hatte. Ihre Gedanken waren dabei bei Aryan. Aryan wäre noch vor Mitternacht bei ihr, weil er den Gedanken an einen anderen Mann nicht ertragen konnte. Besitzansprüche waren ihm fremd. Er war eifersüchtig und sie freute sich darauf sich mit ihm zu versöhnen. Der Gedanke ließ sie lächeln. Im selben Moment blickte sie auf und der Schreck entlockte dem Instrument einige dissonante Töne. Aryan stand vor ihr, groß, mächtig, mit golden funkelnden Augen. Gott im Himmel! "Woran denkst du?" "Dass du aber schnell wieder zurück bist." Es war noch nicht mal 23 Uhr. "Nein", trat er langsam auf sie zu und der Zauber seiner Augen raubte ihr den Atem. "Ich will wissen, was dich zum Lächeln gebracht hat." Langsam legte sie die Gitarre beiseite, stand auf, bot ihm die Stirn. "An den Mann heute Morgen. Wegen dem ich den Kampf gegen Yuki verloren habe." "Was fasziniert dich so an ihm?" Es war keine Wut, nur reine, ehrliche Neugier und eine Spur Eifersucht. "Alles", antwortete sie ebenso ehrlich. "Ich bin noch nie jemandem wie ihm begegnet." Sie sah nicht einmal, wie es geschah, als er ihre Hand ergriff, sie an sich riss. An seinen stahlharten Körper. Himmel, sein Duft! In seinen Augen loderte das Verlangen und raubte ihr sämtliche Kraft zur Gegenwehr. Seine Lippen berührten ihre, prickelnd, brennend heiß. "Wer ist er?" Sie blinzelte. "Kaun?" Wer? Er überwältigte ihre Lippen, fordern, heiß, hart. Und ihre Knie gaben nach. "Wer ist er?", verlangte er nach Atem ringend. Yamis Körper brannte, in ihrem Kopf drehte sich alles. Ihre Hände fuhren unter seine Kleidung, über die empfindliche Stelle unterhalb seiner Rippen. Aryan seufzte leise. Zog sich die Sachen aus, damit sie sich an seinem Körper weiden konnte. "Sag es mir." Blitzschnell riss er den Reißverschluss ihres Kleides hinunter und sie stand vor ihm, nur noch in Unterwäsche. "Ich sage es dir nicht freiwillig." Und mit Schwung stieß sie ihn von sich, brachte mit einem schnellen Sprung das Sofa zwischen sie. Aryans Augen loderten. "Das wird kein fairer Kampf", flüsterte er. "Nicht heute." Gänsehaut bildete sich über ihre Haut, er registrierte ihre erregten Brustwarzen. "Gut so, ich will nicht, dass du verlierst." Es dauerte keinen Herzschlag, als er sich auf sie stürzte, sie unter sich begrub und ihre Handgelenke neben ihrem Kopf in den Teppichboden drückte. Keuchend lag sie unter ihm, überwältigt von seinem Verlangen. "Sag es mir", knurrte er leise. Sie bäumte sich auf, ihre Haut rieb an seiner. Oh Himmel! Gierig, fast schon strafend presste er die Lippen auf ihre. "Naa!" "Sag es mir!" Seine Zähne grüben sich in ihren Hals. "Niemals", schrie sie ekstatisch auf. Blitze jagten durch ihren Unterleib. Die Lust war unerträglich, überwältigend. "Yami", stöhnte er leise. Seine Lippen fuhren über ihre Haut, zogen eine brennende Spur über ihre Brüste. "Sanam, ich will dich!" Sie schlang die Beine um seine Hüfte, presste ihn an sich. Aryan selber hielt sich kaum noch im Zaum. "Sag mir erst, wer er ist. Wer hat dich ablenken können?" "Du", keuchte sie laut, als er sich über ihre sensiblen Brüste hermachte. "Du", bäumte sie sich ihm entgegen, der süßen Folter seines Mundes. "Yo-Yoko hat- Gott, Aryan!- dich gerufen. Ich dachte DU wärst da!" "Ich?", raunte er an ihrem Ohrläppchen. "Natürlich, du! Immer nur du!" Und dann zerbarst Aryans Zurückhaltung in der heißen Glut ihrer beiden Lust. "Ich möchte auch mal so selig zum Frühstück erscheinen", kicherte Yuki über Yami und Aryan. "Wo ist eigentlich Yui-kun? Ich dachte, er wäre hier." "Er hat bestimmt verschlafen, weil du nicht bei ihm warst", erklärte Anjaani. "Hast du keinen Hunger, Häschen?" "Ich bin ausgehungert, Aani. Gib mir bitte von dem, was Yami bekommen hat." Yami lugte zwischen Aryans Armen hervor. "Das sind einige Zentimeter zu viel für dich." Yukis Augen wurden groß und ehe sie den Mund öffnen konnte, sagte Yami: "Nein!" "So groß wie Inuyashas?" "Woher soll ich wissen, wie groß Inuyashas ist? Ich hatte damals nicht hingesehen." "Das sind fast genau 27 Zentimeter." "27? Bist du dir wirklich sicher?", erstaunte sich Yoko. "Hundert Prozent", nickte Yuki. "Der Hanyou gewinnt." "Wer gewinnt was?" Yuichi und Inuyasha betraten gleichzeitig die Wohnung. "Du hast nicht gepackt", bemerkte er, als er Yuki ansah. "Weil ich nicht mit dir fliege. Und zu deiner vorherigen Frage. Es geht hier darum, wer den größten Willie hat." Anjaani, die Inuyasha gerade begrüßte, drehte beschämt den Kopf weg. "Schmeiß sie raus, Saajan, wenn sie übertreiben", bat sie. "Liebend gern", knurrte er jetzt schon genervt. Yuichi zog seine Freundin an sich. "Dann kann ich dir aber den Sieger nennen." Er wollte sie küssen, doch sie musste losprusten. "Du größer als Inuyasha? Träum weiter!" "Hey, bisher hat sich noch keine beschwert", maulte er beleidigt. "Weil keine bisher unseren Dämon kannte", zwinkerte sie. Yuichis Laune bewegte sich steil gegen den Nullpunkt. "27 Zentimeter sind auch kaum zu toppen", flüsterte sie ihm zu. "Woher weißt du das?" Diese Antwort blieb sie ihm schuldig. "Warum regst du dich so auf, Liebling?" "Weil du mich mit Inuyasha vergleichst", knurrte er leise. "Und du keine Ahnung hast. Ich bin nicht klein." "Aber garantiert nichts im Vergleich zu Inuyasha." Er presste die Lippen zusammen. "Schmoll nicht, Liebling, du bist bestimmt auch nicht schlecht." "Nicht schlecht? Hör auf, oder ich gehe." Langsam machte sich Wut in seinem Gesicht breit. "Jetzt reg dich nicht auf", versuchte sie ihn zu versöhnen. "Du bist doch mein süßer Kleiner." "Bien, dann geh doch zu Inuyasha. Tschüss!" Mit diesen Worten packte er seine Reisetasche und verschwand. Mizu schaute ihm verdutzt hinterher. "Was hat er denn für ein Problem?" "Was genau hast du zu ihm gesagt?", wollte Anjaani wissen. "Die Wahrheit. Dass er sich nun mal nicht mit Inuyasha messen kann." "Worin?", war Inuyasha überrascht. "Darin, wer den größten Willie besitzt." Die Augen des Hanyous wurden riesig. "Du vergleichst ihn mit mir? Du sagst ihm das direkt ins Gesicht? Und ich dachte, ich wäre unsensibel!" "Er ist nun mal kleiner als du. Wo ist sein Problem?" Inuyasha starrte sie fassungslos an. "Seins? Ich glaube du hast jetzt eines!" "Saajan, warte!", rief Anjaani, als er die Tür aufriss und rannte zu ihm, um ihm zuzuflüstern: "Hol ihn nicht zurück. Er soll fliegen." "Was? Aber, ich kann doch nicht…" "Sollst du auch nicht, er muss fliegen. Rede nur mit ihm und mach ihm klar, dass du kein Konkurrent bist." "Mache ich. Bis gleich, Anjaani!" "Wo willst du eigentlich hin?", wunderten sich die Drillinge. "Ich muss mit Yamada reden. Einer muss sich ja um diese seltsame Beziehung kümmern!" Krachend fiel die Türe hinter Inuyasha ins Schloss. Doch er schaffte es nicht sofort zum Flughafen. Ein kleines Dämonenproblem, dass ihn eine halbe Stunde kostete, raubte ihm die Zeit. Hoffentlich war Yuichi noch nicht abgeflogen. Seine Nase erschnupperte ihn in einer Lounge der ersten Klasse. Yuichi saß missmutig am Bartresen und nippte an einem Glas Wasser. Er sah auf, sein königsblauer Blick wurde sofort abweisend. "Wen haben wir denn da?", grüßte er giftig. "Monsieur 27-Zentimeter." Inuyasha blieb verwundert stehen. "27 Zentimeter? Wer sagt das?" "Meine Freundin. Ich frage mich, woher sie das weiß!" "Sie hat wirklich ein gutes Augenmaß", murmelte er. "Woher weiß sie das?" Es wäre besser, das Yuichi nicht auf die Nase zu binden. "Ist das wichtig? Sie liebt nur dich." "Nett von dir. Was willst du?" So schlechte Laune war man von ihm aber mal gar nicht gewohnt. "Ich will mit dir reden. Ich möchte nicht der Grund für deine Probleme sein." Er setzte sich an die Bar. Sie sahen sich an und der abweisende Ausdruck in Yuichis Gesicht wurde weicher. "Hattest du je Probleme mit Frauen?" "Ich glaube, ja. Wer hat die nicht? Sobald Gefühle im Spiel sind, wird man verletzlich. Und Probleme sind vorprogrammiert." Yuichi rieb sich erschöpft die Stirn. "Nein. Es liegt an mir. Ich übertreibe." "Das tust du nicht", widersprach der Dämon entschieden. Yuichi sah ihn überrascht an. "Mach du dich über die Größe ihrer Brüste lustig und dann wirst du ein richtiges Drama erleben." "Also übertreibe ich nicht?" "Nein", stand für den Hanyou fest. "Eine Partnerschaft ist gleichwertig, also soll sie auch büßen, wenn sie mal Mist baut. Und Anjaani sagte, du sollst fliegen." Das glaubte er nicht. "Will sie nicht, dass wir uns aussprechen?" "Nein, vertraue ihr einfach. Flieg nach China." "Und solange kümmerst du dich um Yuki?" "Sie interessiert sich nicht für mich! Das hat sie noch nie!" Yuichi gab ein trockenes Lachen von sich. "Ich gegen dich. Wer gewinnt wohl in ihren Augen?" Inuyasha stöhnte genervt auf. "Du hast keinen Grund Minderwertigkeitskomplexe zu haben, besonders nicht vor deiner Freundin! Ich sage es dir ein einziges Mal und wenn du es je wieder erwähnst, reiße ich dir die Stimmbänder raus. Hör zu, du bist nicht das Weichei, das ich dir immer vorwerfe. Hättest du meine Erfahrung, wärst du mir eine gefährliche Konkurrenz." "Ja klar." "Du hast alles, was sich Frauen wünschen, mit meiner Anleitung könntest du der beste Verführer dieses Jahrhunderts werden." "Nein, danke", winkte er ab. "Ich komme nicht einmal mit der Frau klar, die ich liebe." "Weil du ihr nicht stand hältst, aus Angst sie zu unterdrücken. Dabei braucht dieser dominante Nervenzwerg ab und zu einen überlegenen Mann." "Wie du sagst, ich bin kein Macho." "Aryan eigentlich auch nicht. Aber…" "Aber?" Yuichis Ärger wandelte sich langsam in Neugier. "Aryan redet nicht viel", begann Inuyasha. "Aber der grüne Zwerg hält ihm stand. Und das heißt einiges. Die Drillinge sind sehr eigenständig und dominant. Sie brauchen jemanden, der ihnen das Wasser reichen kann. Und sanft musst du wirklich nicht sein. Yuki ist hart im Nehmen und genau das braucht sie, das hast du bestimmt schon gemerkt. Du musst sie nicht unterdrücken, aber einige kleine Tricks, die ihr den Atem rauben, können nicht schaden." Jetzt war Yuichi ganz Ohr. "Du hast Glück mit einer so großen Schwachstelle wie ihrem Hals. Aber es gibt noch mehr Mittel, sie verrückt zu machen. Und diese wirken bei jeder Frau." "Hast du nicht einmal gesagt, man kann nicht verallgemeinern?" "Aber bestimmte Sachen wirken ohne Ausnahme bei jeder. Der blaue Zwerg ist völlig verrückt nach dir. Du gibst nur zu schnell auf und sorgst gar nicht dafür, dass sie den Verstand verliert." "Das kam oft vor", gab Yuichi zu. "Aber immer kam jemand dazwischen. Außerdem verliere ich vor ihr den Verstand." "Ich sage dir, wie dir das nicht passiert. Jedenfalls nicht so schnell." Inuyasha hatte längst Yuichis ungeteilte Aufmerksamkeit. "Yuki wurde etwas mit Gewalt genommen, was sie für dich aufbewahren wollte", begann Inuyaha. "Du redest von ihrer Unschuld." "Blitzmerker! Sie leidet drunter, dass ihr erstes Mal nicht freiwillig war. Aber du wirst ihr dieses Mal schenken. Du wirst Raj aus ihrer Seele ausradieren und sie als deine markieren. Du wirst sie überwältigen und völlig um den Verstand bringen. Sie wird nie wieder jemand anderen als nur dich ansehen wollen." "Das klingt viel zu gut, um echt zu sein." "Es ist echt. Ich verrate dir einige Tricks. Hör mir gut zu…" Sie steckten die Köpfe zusammen und für Yuichi eröffneten sich ganz neue ungeahnte Möglichkeiten. Yuki sprang auf, als sich die Türe öffnete. "Wo ist Yuichi?" Inuyasha sah sie stirnrunzelnd an. "Im Flugzeug. Wo sollte er denn sonst sein?" "Aber, ich dachte… Du hast doch mit ihm geredet." "Nö", sagte Inuyasha schlicht. "Er hat mir nicht zugehört und ist jetzt weg. Hast ordentlich Mist gebaut, Nervenzwerg." Yuki sah Anjaani hilflos an. "Habe ich ihn so verletzt?" "Stell es dir anders herum vor", sagte Anjaani. "Meine Brüste sind etwas größer als deine. Würde es dich verletzen, wenn er sich darüber lustig gemacht hätte?" "Was soll ich jetzt tun?", seufzte Yuki. "Er ist außer Landes." "Das", sah sie Anjaani auffordernd an. "Weißt nur du. Setze Prioritäten und steh dazu." Entschlossenheit trat in Yukis Augen. Sie drückte Anjaani einen Kuss auf die Wange. "Bis Montag", verabschiedete sie sich. Drei Stunden später verließ sie den Flughafen in China, schwach, mit den Nerven am Ende. Oh, das war eine Tortur gewesen! Aber sie hatte sie überlebt. Und auf wackeligen Knien suchte sie ein Taxi, um zu Yuichis Hotel zu fahren. "Fabien", hauchte sie in ihr Handy. Ihr leerer Magen war immer noch in Aufruhr. "Wo ist Yuichi?" "In seiner Suite in Peking. Warum?" "Nenn mir den Aufzugcode zur Suite. Ich möchte ihn überraschen." Erfrischt trat Yuichi aus seiner Dusche. In seiner Wohnung, die ihm aber plötzlich fremd war. Er fühlte sich allein, zum ersten Mal in seinem Leben hasste er diese Einsamkeit. Machte Yuki allein sein Zuhause aus? Das Klingeln des Aufzugs verriet ihm, dass Fabien schon da war. Er kannte als einziger den Code. "Ich bin im Schlafzimmer, Fifi", rief er und drehte sich zu der Person um, die hinter ihm stand. Und erstarrte vor Schreck. Es war nicht Fabien, sondern- träumte er? "Yuki?!" Er war doch in China und nicht in Japan… oder? Yuki hatte den Mund geöffnet und angesetzt etwas zu sagen, doch sein Anblick ließ sie verstummen. Nur ein Handtuch um die Hüften gewickelt, ließ dieses Bild brennende Hitze in ihr aufwallen. Hatte sie je etwas so Heißes gesehen? Er trat auf sie zu, völlig irritiert und so wahnsinnig attraktiv. "Ich bin hier, um-", setzte sie an, doch plötzlich rutschte sein Handtuch. Im wahnsinnig schnellen Reflex packte sie seine Hände, damit er das Tuch nicht festhalten konnte. Nackt stand er vor ihr. Sie blickte zu ihm auf, die Augen riesig, funkelnd vor Begeisterung. "Du meine Güte", raunte ihre bebende Stimme und sie befeuchtete ihre Lippen. Schlagartig erwachte die Lust in ihm und Yuki entwich ein anerkennender Pfiff. "Scheiß auf den lächerlichen Hanyou, das gehört mir!" Sie stieß ihn auf das Bett, brennende Gier in den Augen und stürzte sich auf ihn. "Oh mein Gott!", entfuhr es ihm, als ihre heißen Lippen sich über seine empfindlichste Stelle hermachten und Yuichi in den Himmel katapultierten. Dieses Wochenende würde das schönste seines Lebens werden. "Alles in Ordnung mein Herz", sorgte sich Yuichi am frühen Montagmorgen. Seit sie in das Flugzeug gestiegen waren, hatte sie nichts mehr gesagt. Yuki atmete tief durch, gottfroh, endlich wieder Daheim zu sein. Mit zitternden Beinen stieg sie die Treppe hoch, ihrem Frühstück entgegen. "Heute war es nicht so schlimm wie am Freitag", lächelte sie ihn an. Sie sprach leise, da ihre Stimme leicht angeschlagen war. "Für dich vielleicht nicht", grinste er gequält und schüttelte die Arme. "Ich hab immer noch kein Blut in den Fingern." "Tu nicht so, du hast es doch genossen, den Helden zu spielen." "Oui", zog er sie an sich. "Wir können jedes Wochenende nach Peking fliegen, wenn du dich wie ein kleines, verängstigtes Mädchen an mich klammerst." "Wenn du das herumerzählst, mach ich dich zu einem kleinen, verängstigten Mädchen", drohte sie an seinen Lippen. Er starrte ihr in die Augen, seine Pupillen weiteten sich. "Süße, hier?" "Vor Aanis Wohnung?" "Sie hat es uns in der Wohnung verboten, nicht davor." "Ich bin wund, Monsieur! Du hast dich genug an mir ausgetobt." Ihre Stimme bebte leicht. Die Erinnerungen waren noch zu lebendig. "Ich habe getobt? Mademoiselle 'at mich wie ein Raubtier ausgeweidet." "Mademoiselle?", runzelte sie die Stirn. Er glättete ihre Stirn mit Küssen. Gott, war es ein schönes Gefühl, seine Lippen auf ihrer Haut. "Wäre dir Madame lieber? Madame Yamada?" Sie errötete leicht, doch er hielt sie fest an sich gedrückt. "Um ehrlich zu sein, sehe ich mich so", gestand sie leise. Seine Augen begannen zu strahlen. "Gott, Yuki, ich liebe dich so sehr!" "Yuichi", stöhnte sie leise, als sein Kuss intensiver wurde. Zu intensiv. "Wenn ich aufhöre, endet unser Traum", raunte er an ihren verlockenden Lippen. Sie seufzte. "Ich will nicht wieder in die Realität zurück. Das Wochenende war so schön, nur mit dir." "Vermisst du niemanden?" "Nein. Du bist alles, was ich brauche." Er war überwältigt und für einen Moment sprachlos. Sie kicherte. "Süßholzraspeln ist gar nicht so schwer. Aber jetzt ist Schluss damit. Ich zeige dir lieber, wie sehr ich dich liebe." Sie schlang die Arme um seinen Nacken. "Aber sag es mir bitte noch ein Mal." Die Wohnungstür flog auf und ließ sie zusammenzucken. "Boah, ich halt das nicht mehr aus!", fauchte ein schwarzhaariges Ebenbild von Yuki. "Reinkommen, setzen, erzählen!" "Guten Morgen, Yoko", grinsten beide. "Beeilung!" "Wir nehmen uns mehr Zeit füreinander", flüsterte Yuichi Yuki noch zu, bevor sie von den Frauen eingenommen wurden. "Wir müssen wohl gar nicht fragen, wie es euch geht?", lachte Aryan, als er sie sah. "Wieso?" "Ihr Zwei strahlt wie ein Weihnachtsbaum", lachte Anjaani, erschrak dann, als sie Yuki umarmte. "Warum bist du-" Sie stockte mitten in der Frage, weil sie begriff und wurde tomatenrot. Die Schwestern sahen Yuki fragend an. "Ich bin nur etwas wund. Aani, das Wochenende war lang." "Und heiser offensichtlich auch", bemerkte Yami. "Also bitte! Wenn Aryan dich heiser kriegt, wäre es echt jämmerlich, wenn Yuichi das nicht bei mir schafft!" "Schon gut", murmelte Anjaani. "Frühstückt jetzt bitte." "Ich gehe mal davon aus, dass ihr nicht viel von Peking gesehen habt", grinste Yoko. "Stimmt, wir waren ja in Peking", erinnerte sich Yuichi. "Habt ihr die Wohnung überhaupt verlassen?", lächelte Yami. Doch ihr Gesicht war eine Spur zu hart. Neid? "Erzählt die zensierte Version", befahl Inuyasha. "Ich will aber den schönen Teil wissen", widersprach ihm Yoko. "Nein", sagte Yuki. "Was nein?!" "Ich erzähle nichts Schmutziges." "Wie bitte?!" Sie schmiegte sich an den hungrigen Yuichi. "Meine Privatsphäre. Versucht es gar nicht erst. Kommt dir das bekannt vor?", fragte sie Yami. "Weißt du noch, wie du dich benommen hattest?", erinnerte sie Yami. "Du warst eine nervöse Furie." "Und jetzt zahle ich es dir Heim!" "Ich gebe ihr drei Minuten", grinste Yami. "Ich ihr zwei." Yuki schürzte die Lippen. "Und ich schaffe fünf!" Inuyasha verdrehte die Augen. "Sag mir wenigstens wie lange du gebraucht hast, ihn zu versöhnen", zwinkerte Yoko. "Keine Sekunde", lachte Yuki. "Überzeugende Argumente", begriff Yami. "Gottesanbeter?" "Gottesanbeter", nickte sie. "Was ist der Gottesanbeter?", kam Yuichi nicht mit. Inuyasha starrte demonstrativ auf sein Essen, aber Aryan lachte los. "Was war deine erste Reaktion auf ihre "Versöhnung"?", half er Yuichi auf die Sprünge. Versöhnung? Sie hatte sich auf ihn gestürzt… und er begriff. "Oh mein Gott." Dann grinste er Yuki an. "Du kleines Biest. Ist Gottesanbeter der gängige Begriff oder habt ihr die Urheberrechte dafür?" "Was ist der Gottesanbeter?", kam Anjaani nicht mit, sah Inuyasha an. Doch der schüttelte nur hektisch den Kopf. "Warum weißt du es dann?" Auf einmal schien sich all sein Blut in seinem Kopf zu sammeln. "Aurora, es hat mit Sex zu tun", klärte Aryan sie auf. "Er kann sich denken, worum es sich handelt." "Oh Gott, lasst es bitte! Aber sagt mir wie die Gala war", bat Anjaani. "Häschen, du sahst so traumhaft aus!" Die beiden tauschten Blicke. "Gibt's schon Bilder im Internet?" "Ja, überall wird von dem Traumpaar Chinas berichtet. Ich bin so stolz", umarmte Yoko Yuki. "Du hast gehörig Eindruck geschunden. Und dein Kleid!" "Darf ich es anprobieren?", begeisterte sich Anjaani. "Natürlich, Schätzchen. Ich habe an dich gedacht, als ich es gekauft habe." "Etwa von deinem Geld?", warf ihr Yuichi vor. "Natürlich von meinem! Du darfst zahlen, wenn du auch mitkommst!" "Habt ihr getanzt?", unterbrach Anjaani die beiden. Ihre Augen begannen zu leuchten. "Oui, Yuki wollte aber nicht." "Wieso wolltest du nicht? Spinnst du?!" Anjaani war fassungslos. "Sag's ihr, Onee-chan. Auf einer einsamen, mit Fackeln beleuchteten Terrasse. Um uns duftender Jasmin, über uns der Sternenhimmel. Und sie war bockig." "Ganz im Ernst, hast du einen Schaden?" Hier war die Grenze für Anjaanis Verständnis. "Ich würde alles für so einen Moment tun!" "Du unterrichtest Tanz", erinnerte sie Yoko. "Du kannst diese Momente immer wieder mit Zuma erleben." "Tue ich aber nicht", knurrte Anjaani. "Ich liebe Zuma nicht. Musik, Tanz, Sternenhimmel und der Mann den man liebt. Das ist der Himmel auf Erden. Du kannst erleben, wofür ich sterben würde! Was stimmt mit dir nicht?!" "Das ist Yuichis Version", grinste Yuki. "Erzähl ihr meine", forderte sie ihren Freund auf. Der schien plötzlich taub und stumm zu sein. "Er hat Mist gebaut", erriet Yami. "Wie kannst du denn jetzt noch Mist bauen?", wunderte sich Anjaani. "Dank ihm dachten alle, ich sei eine Prostituierte." "Das war ein Versehen", widersprach er kleinlaut und schrumpfte unter den bösen Blicken der Frauen. "Ich habe mich nur nicht klar genug ausgedrückt." "Wie kommt man überhaupt drauf?", war Anjaani ratlos. "Ich kann es mir denken", sagte Inuyasha zu ihr. "Ich nicht." "Dann schau dir den blauen Zwerg an", wies der Hundedämon sie an. "Sie ist zu perfekt, um echt-" Er schloss abrupt den Mund, alle starrten ihn mit großen Augen an. "I-ich… ähm, ich meine…" "Ja?", lächelte Yuki erwartungsvoll und beugte sich vor. Inuyasha fing sich schnell wieder. "Ihr seid die sprichwörtlichen Wölfe im Schafspelz", erklärte er. "Jeder Mann, der euren Charakter nicht kennt, wird sich von euren äußerlichen Vorzügen blenden lassen." "Du irrst dich, Flohpelz", summte Yami zart. "Wir sind nur gegenüber egoistischen, selbstüberzeugten Arschlöchern wie dir unausstehlich. Zu Leuten, die ich mag, bin ich freundlich." "Aber du findest uns attraktiv", ließ sich Yoko nicht beirren. "Ich bin nicht blind", grollte Inuyasha. "Aber blöd auch nicht. Ich weiß, dass der blaue Zwerg stolz, unantastbar und bis zum Tod treu ist. Ich verstehe trotzdem, warum man dachte, dass Yamada sie gekauft hat." "Ich glaube, dass ist das netteste, was du mir je gesagt hast", war Yuki gerührt. "Ich begreife immer noch nicht", war Anjaani verwirrt. "Sie erfüllen das Klischee nicht, dass die Leute Asiatinnen andichten", erklärte Inuyasha sanft. Es war immer wieder erstaunlich mitanzusehen, wie sich seine abweisende Haltung änderte, wenn er mit Anjaani sprach. "Das offensichtlichste wären die großen…" Dann fiel ihm ein, worüber er da mit Anjaani sprach. "Die Drei haben von Natur aus große Brüste", ergriff Aryan das Wort. "Dem Klischee nach haben Asiatinnen aber kleine und diese müssten unecht sein." "Sind sie aber nicht", widersprach Yuichi freudig. "Das weiß ich auch. Yuki erfüllt auch andere Klischees nicht. Ihre Augen sind hell, die Haare nicht schwarz. Sie ist nicht nur wunderschön, sondern auch witzig, klug und stark. Sie ist perfekt. Genauso wie du", beteuerte er Yami schnell. "Das kann nicht echt sein." "Und sie arbeitet in einer Bar", warf Inuyasha noch ein. "Eine Bar in Tokyo. Das werden die Leute sofort mit dem Rotlichtviertel in Verbindung bringen. Du kannst so oft du willst sagen, dass du in Shibuya arbeitest, es wird dir niemand glauben. " "Genau zusammengefasst. Yuichi hat's nicht hinbekommen, die Gerüchte zu verneinen. Deshalb wollte ich nicht mit ihm tanzen." "Vielleicht blieb keine Zeit dazu?", versuchte Anjaani ihn zu verteidigen. "Stimmt, mit vollem Mund kann man nicht reden", knirschte Yuki. "Das Essen hat ja auch den ganzen Abend gedauert." "Wovon du nix mitgekriegt hast." Yuichis blaue Augen blitzten auf. "Du warst beschäftigt." "Und du beleidigt wie ein Kleinkind." "War ich nicht." "Du hast geschmollt. Und warst eifersüchtig. Eifersucht ist nicht sexy." "Auf wen warst du denn bitte eifersüchtig", wunderte sich Yoko. "Du sahst atemberaubend aus im Smoking. Da war niemand, der dir auch nur annähernd Konkurrenz machen konnte." "Er hat ein Drama veranstaltet, weil ich Fréderic Montmarte kennengelernt habe." "Dein großes Idol, der französiche Meisterarchitekt?", fragte Aryan. "Wie war er?" "Enttäuschend, ernüchternd. Ich dachte, mir würde ein Traum in Erfüllung gehen, wie Yami, als sie dich kennen lernte. Weit gefehlt." "Und warum warst du eifersüchtig?", wunderte sich Anjaani. "Onee-chan, sie war völlig aus dem Häuschen, als sie ihn kennengelernt hat." "Dann wollte sie nix von ihm", versicherte ihm Yami. "Yuki spinnt nicht rum, wenn ein Kerl sie interessiert. Das ist nicht unsere Art." "Nein, gar nicht deine Art", grinste Yuki. "Du warst so unnahbar und reif, Aryan ist an deiner kühlen Art fast erfroren." Yami errötete, der Rest begann zu lachen.. "Meine Güte", zischte sie. "Wer würde bei Aryan denn nicht durchdrehen? Aber Yuki ist nicht so. Wenn sie von jemanden begeistert war wie ein kleines Mädchen, dann interessiert derjenige sie nicht. Und ganz im Ernst, du bist der zweittollste Mann der Welt…" "Was bin ich?" "Wenn Aryan nicht wäre, wärst du sogar der tollste. Yui-kun, du bist ein Traum, aber du musst immer einen Grund für ein Drama finden." "Drei Worte, Küken." Der geschmeichelte Yuichi zählte an den Fingern ab. "Blond, blauäugig, Franzose." "Oh, Yukis Trio. Verstehe", nickte Yami. "Schade, dass du das leider gar nicht erfüllst." "Ich bin nicht blond und nur meine Großmutter war Französin." "Und dennoch liebt sie nur dich, Chi-chan." "Das weiß ich doch." "Dann müsstest du such wissen, dass diese drei Punkte Schwachsinn sind. Yuki hat nur einen Punkt, der erfüllt sein muss", erklärte ihm Anjaani. "Einen einzigen: Yuichi." "Das habe ich auch begriffen", versicherte er. "Und jetzt erzählt endlich, wie Peking war", hielt Yami ihre Ungeduld nicht mehr im Zaum. "Groß", sagten beide. Yami knurrte genervt. "Details bitte! Wo wart ihr, was habt ihr gemacht, gesehen, erlebt? Meine Güte, ihr wart woanders als hier!" "Von meinem Appartement aus kann man den Sommerpalast sehen." "Und wart ihr dort? Museen, Theater, die Große Mauer? Was habt ihr unternommen?" Yuichi und Yuki tauschten einen Blick. "Bist du etwa neidisch?" "Nein, ich will nur wissen, wie es außerhalb Tokios ist. Ich interessiere mich nur für eure Reise." "Du bist neidisch!" "Nein, ich bin nicht neidisch! Worauf denn bitte? Hört auf so einen Schwachsinn zu reden!" "Mariechen wird immer wütend, wenn sie lügt", grinste Yuichi erfahren. "Und Mariechen wird dir in die Fresse hauen, wenn sie wütend ist!" "Warst du schon mal Hand in Hand laufen an einem Lotusblütensee?", schwärmte er fies. "Wir können dem Küken auch die Fotos zeigen." "Ich hasse es, wenn du mich Küken nennst! Habt ihr denn Fotos?" "Non, wir hätten welche gemacht, wenn wir gewusst hätten, wie eifersüchtig du bist." "Ich bin NICHT eifersüchtig! Ich würde auch gerne einmal reisen. Etwas erleben." "Zum Beispiel Indien?" Yamis Gesicht wurde düster. "Yuichi, ich liebe dich. Aber noch mehr, wenn ich dir die Eier abreiße! Sobald ich sie gefunden habe." "Ich verspreche dir, nächstes Mal nehmen wir dich mit, eifersüchtiges Küken." "ICH BIN NICHT EIFERSÜCHTIG!!!" "Deine Eifersucht rieche ich Kilometerweit", bestätigte Inuyasha. "Du riechst meinen Eisprung, du riechst meine Gefühle. Irgendwie konzentrierst du deine Sinne sehr intensiv auf mich!" "Ich kann nichts gegen Tatsachen", wehrte er sich und richtete sich auf. "Dann versteck deinen Neid besser, er verpestet mir die Nase." Sie packte seinen Kragen. "Ich kann sie dir auch brechen, dann riechst du gar nichts mehr!" Aryan zog Yami sanft, aber unentrinnbar an sich, sie entspannte sich. "Es ist genug", warnte er Inuyasha und Yuichi. "Sonst lasse ich sie auf euch los, wenn ihr sie noch weiter reizt." "Sag mal bin ich dein Kampfhund?", lachte sie leise. "Nein, natürlich nicht", versicherte er. "Kampfhunde gehorchen besser." "Ich gehorche niemandem." "Gut so", lächelte Aryan zärtlich. "Ich will eine ebenbürtige Freundin, keine untergebene." "Lässt du dich nie unterwerfen?", wunderte sich Yoko. "Das ist wieder etwas anderes", grinste Aryan. "Körperliche Unterwerfung hat nichts mit geistiger zu tun", stimmte Yami zu, sah Yuki an. "Du bist unsere Domina. Hast du es endlich mal zugelassen?" "Was?" "Körperlich unterlegen zu sein." "Non", sagte Yuichi. "Aber sowas von", widersprach Yuki. "Heißt unterlegen sein für dich, dass ich bewegungslos wie eine Tote unter dir liege und keinen Muskel rühre?" "Nein, aber dass ich die Oberhand habe und nicht den Verstand verliere." "Das kannst du vergessen", versicherte Aryan. "Selbst wenn sie dir unterliegt, verlierst du den Verstand. Das ist Liebe. Willst du es denn anders?" "Nein. Niemals wieder." "Aani, was denkst du?", wandte Yuki sich an die Inderin, die auffällig still war. Anjaani errötete. "Ich frage mich, ob ich die einzige bin, für die es nicht schön war. So wie ihr das erzählt, ist es traumhaft." "Das ist es", bestätigte Yuichi. "Aber nur mit der Person, die du liebst." "Und wenn sie dabei nicht so grob ist, dass sie dich fast umbringt", fügte Yuki hinzu. "Raj ist stark. Es ist so, wenn man übernatürlich stark ist." "Pah, so ein Unsinn", entfuhr es Inuyasha ungewollt. "Hat der Drecksack das behauptet?" "Ja", hauchte sie beschämt. "Ich habe nie einer Frau weh getan", grollte Inuyasha. Und er ist nicht zärtlich. "Das ist wahr, Aurora", stand ihm Aryan bei. "Ich bin auch etwas stärker als der Durchschnittsmann." "Das ist stark untertrieben", behauptete Yami. "Aber selbst wenn Aryan die Beherrschung verliert und sich nicht mehr unter Kontrolle hat", wurde ihre Stimme schmachtend, "verletzt er mich nie." "Du bist auch hart im Nehmen", murmelte Aryan und nur Yami sah das Glühen in seinen Augen. "Aber du hast recht. Normalerweise tötet man den Partner nicht fast dabei." "Der Verräter liebte dich nicht, Anjaani", betonte Inuyasha. "Sonst hätte er dir nicht weh getan. Hattest du Schmerzen, als-" Er unterbrach sich plötzlich, weil ihm seine Frage bewusst wurde. "Als?", grinsten die Drillinge. Er schwieg eisern. Anjaani dachte nach. Sie war wund gewesen zwischen den Beinen, was aber nicht schlimm gewesen war, so im Nachhinein betrachtet. All die roten Flecken an ihrem Körper… "Hast du Flecken?", fragte sie plötzlich Yuki. "Er hat mich nicht geschlagen, Aani!", entsetzte sich der Drilling. "Nein, i-ich meine… so rote kleine Flecken…" "Ich glaube, sie meint Knutschflecke", lachte Yuichi. "Unterm Halstuch", grinste Yuki. "Und sonst an Körperstellen, die gut bedeckt sind. Ich glaube, ich muss dir mal erklären, woher die kommen. "Verschon mich damit!" Anjaani schien einem Kollaps nahe. "Ich weiß, woher die kommen!" "Gott, Aani", lachte Yami, lehnte sich gegen Aryans Brust und schlang die Arme um seinen Nacken. "Es gibt nichts Herrlicheres. Und gerade an solch empfindliche Stellen, wie Yukis Hals. Das ist kaum erträglich." "Das ist gar nicht erträglich", verbesserte Yuki. "Bist du da wirklich so sensibel?", interessierte sich Yoko. "Ja", hauchte Yuki begeistert. "Ich habe es selbst nicht gewusst." "Du hast es nicht gewusst?", wunderte sich Yuichi. "Woher auch? Ich habe nie jemanden an meinen Hals gelassen. Außerdem ist es sehr unwahrscheinlich, dass man am Hals so sensibel ist, dass man fast mühelos kommt." "Kommt? Wohin?" Die Drillinge starrten Anjaani an und brachen in Gelächter aus. "So geübt bist du wohl nicht", kicherte Yoko Inuyasha zu. Seine glutfarbenen Augen verengten sich, aber er schwieg stur. "Aanilein, hast du nie einen Orgasmus erlebt? Einen Höhepunkt? Wirklich nicht?" "Was ist das überhaupt?" "Bitte", sah Inuyasha Aryan flehend an, das Ganze endlich zu beenden "Es ist nicht meine Schuld, sondern deine, wenn sie das nicht kennt." Inuyasha schnappte nach Luft. "Sie erinnert sich an nichts! Natürlich war sie- Schluss jetzt!" Diese Worte kannten die Drillinge nicht. "Ich erklär' s ihr!", entschied Yuki. "Warum du?", empörten sich die anderen beiden. "Weil ich diejenige bin, für die das neu ist. Mein Mann ist normal und er wurde nicht vom Begattungskönig unterrichtet." Inuyasha knurrte leise, Yuichi wandte den Blick ab. "Oder?", hackte Yuki nach. "Ist es wirklich schön?" Anjaani glaubte es nicht. "Es ist traumhaft. Aani, ich erkläre dir mal den Unterschied zwischen Raj und einem Mann, den du liebst." Doch sie wechselte plötzlich ins Hindi. Inuyasha war erleichtert, Yuichi bitter enttäuscht. "Ich höre nicht zu und ich übersetze nicht", sagte Aryan, als Yuichi sich an ihn wenden wollte. Er verfluchte sich, dass er diese Sprache nicht verstand. Denn die Frauen hatten sich mit leuchtenden Augen um Yuki versammelt. Selbst Anjaani hörte zu. "Was erzählt sie, dass es Onee-chan nicht abschreckt?" "Ich höre nicht zu", wiederholte Aryan, war auf sein Handy konzentriert. "Du wirst es merken, wenn die Frage aller Fragen kommt", brummte Inuyasha. Anjaani hörte gebannt Yuki zu. So wie sie es erzählte glich es einem Traum und nicht dem Alptraum, den sie erlebt hatte. Sie sprach von Verbundenheit, seelischer Verschmelzung, einer Explosion. "Als würde dein Körper unter Strom stehen", erklärte Yuki. "Wie elektrische Wellen, die über dich herschwappen. Kennst du das, wenn dein Unterleib sich zusammenzieht, dieser süße Schmerz?" Anjaani nickte beschämt. Lust, ja das kannte sie. Das Gefühl, das Inuyashas Stimme, seine Berührungen in ihr auslösten. "Es ist nicht erträglich, du hältst es kaum aus und es ist wie ein Rausch. Bis es so unerträglich wird, dass du schier explodierst, in Millionen Funken zerberstest. Es katapultiert dich in den Himmel hinauf und es ist das schönste Gefühl der Welt. Unerträglich schön. Man kann es nicht beschreiben." "Du hast es ziemlich gut beschrieben, finde ich", lobte Yoko. "Ja, es ist ganz genau so", stimmte Yami zu. "Aber, tut es nicht weh, wenn… naja, Raj war groß…" "Raj war nicht groß", widersprach Yuki. "Yuichi ist viel größer." "Echt? Wie groß ist sein Teil?" "Und da war die Frage", brummte Inuyasha. "Welche Frage?" "Über deine Größe." "Du verstehst Hindi?" "Nein, Gott sei Dank! Aber ich weiß, wie die Nervensägen klingen, wenn sie fragen." Yukis Antwort ließ ihre Schwestern kurz verstummen. Ein begeistertes "Oh" erklang. Yuichi begann unruhig zu zappeln. "Aryan?" "Ich höre wirklich nicht zu." "Mann, Aryan!" "Nein." "Was heißt…?" Er versuchte genau Yukis Antwort wieder zu geben. "Oh, sie reden über deine Größe", ließ sich Aryan von seinem Handy ablenken. "Nebenbei, du hast ein Talent dafür, Worte in einer Fremdsprache korrekt nachzusprechen." "Was hat sie ihnen jetzt geantwortet?" "Dass du über dem Durchschnitt bist", übersetzte Aryan. "Bist du jetzt zufrieden?" "Ein Körperteil von mir ist definitiv französisch. Und die Franzosen haben theoretisch den größten." "Und praktisch wir Inder ", grinste Aryan leise. "Beide falsch", wisperte Inuyasha, drauf bedacht, dass die Frauen von diesem Gespräch nichts mitbekamen. "Die Afrikaner sind ganz vorne. Angeführt von einem Hundedämon." "Angeber." Yuichis Gesicht verdüsterte sich quasi sofort. "Was kümmert es dich", flüsterte ihm Inuyasha zu. "Du bist doch nicht unzufrieden mit dir. Und die Nervensäge offensichtlich auch nicht. Das ist, was zählt. Außerdem ist die Technik wichtiger als die Größe." "Würde ich mit so 'ner Keule auch behaupten!" "Wenn Anjaani dich hört!", zischte Inuyasha. "Aurora beachtet euch nicht", bemerkte Aryan. "Sie ist von Yuki eingenommen." Inuyasha beobachtete Anjaanis stumme Begeisterung, die Augen, die bei jedem von Yukis schwärmerischen Worten aufleuchteten. "Aryan. Was reden die?" Aryan seufzte. "Eigentlich müsstest du sie verstehen. Ich bin beschäftigt, falls euch das nicht aufgefallen ist. Ich höre bei solchen Frauengesprächen nicht zu." "Dich interessiert es nur nicht, weil es um mich geht", grinste Yuichi. "Genau", grinste Aryan zurück. "Aber was erzählt ihr gerade der verdorbene, unromantische Zwerg, dass es Anjaani so begeistert?" "Wenn ihr mich dann in Ruhe lässt." Die Inderin hing ihr quasi an den Lippen. Aryan blickte auf und als hätte er sie gerufen, sah ihn Yami an. Inuyasha und Yuichi tauschten einen Blick. Sie waren sich mittlerweile sicher, dass die beiden über Gedanken miteinander kommunizieren konnten. "Du müsstest wissen, was Yuki erzählt", sagte sie dann zum Japaner. "Du warst immerhin dabei." "Marie! Was 'at sie über mich gesagt?" "Sie hat nicht gesagt, wie groß du bist", beruhigte sie ihn. "Nur, dass du über dem Durchschnitt bist. Und der Durchschnitt ist um die 14 cm." "Dann bin ich weit über dem Durchschnitt." "Die Franzosen glauben alle, dass sie den größten Penis haben", grinste Yami. "Praktisch sind es die Inder." Aryan lachte. "Und Hundedämonen haben gar keinen." Inuyasha knurrte. "Jetzt lass mich in Ruhe, ich will meiner Schwester zuhören!" Dann wandte sie sich wieder der Frauengruppe zu. Yuichi verfluchte seine Neugier. Sie konnte manchmal richtig zur Plage werden. "Yuki erzählt ihnen, wie es für sie war. Und ganz offensichtlich hast du ihre bisherige Sichtweise komplett auf den Kopf gestellt. Bist du jetzt zufrieden?" Ja, das war er. "Aani, ich wusste wirklich nicht, dass es so sein kann. Es war der Himmel auf Erden", schloss Yuki ihren Bericht. Trotz allem konnte Anjaani nicht glauben, dass es ohne Schmerzen ging. "Er hat deine Narben verheilen lassen", bemerkte sie und warf Yuichi einen dankbaren Blick voller Liebe zu. Er runzelte die Stirn. "Es war die Erfüllung. Er hat mir das erste Mal geschenkt, das ich eigentlich hätte bekommen sollen", hauchte Yuki. "Oh." Anjaani war entzückt. "Es war quasi auch mein erstes Mal. So liebevoll, so zärtlich, jede Berührung war voll Liebe und Hingabe. Alles, was davor war, hat er ausradiert. Er hat mir gezeigt, wie es ist, geliebt zu werden." "War er wirklich so vorsichtig?", raunte ihr Yoko zu. "Quatsch", kicherte Yuki. "Liebevoll ja, aber nicht vorsichtig. Wir sind übereinander hergefallen wie die Karnickel." Das hörte Anjaani nicht mehr. Sie hatte sich Yuichi zugewandt, die Augen golden, der Blick voller Dankbarkeit. Er riss die Augen auf. "Warum hat sie goldene Augen?", fragte er den Hanyou. "Weil du wundervoll bist", kam Anjaani Inuyashas bissiger Antwort zuvor. Sie legte ihm die Arme um die Schultern, ihre Berührung war immer wie ein Sonnenstrahl. "Danke." Und diese aufrichtige Dankbarkeit sprach tief aus ihrem Herzen, erfüllte ihn wie eine warme Woge goldenen Lichtes. "Ich beneide Yuki. Sie verdient das Beste und das bist du." Yuichi drückte sie an sich, gerührt, geehrt, glücklich. "Ich liebe sie, Nee-chan. Das wünsche ich dir auch." "Ich mir ebenso", flüsterte sie. "Ist es so, wie sie es erleben?", fragte sie Aryan. Er war immer noch der einzige, mit denen sie einigermaßen über sexuelle Dinge reden konnte. Aryan lächelte sanft. Seine sonst so undurchdringlichen Augen schienen bis in seine Seele zu leuchten. "Haan", nickte er. "Hai yeh pyaar." "Dann wünsche ich mir das auch", flüsterte sie leise. "Das wirst du auch bekommen." Jetzt erlosch das goldene Strahlen plötzlich. "Mir ist es nicht bestimmt. Umso schöner ist es, sich an eurem Glück erfreuen zu können." Inuyasha wandte das Gesicht ab. Wie gerne wäre er ihre Erfüllung. Wie gerne würde er ihr all das zurückgeben, was er von ihr bekam. Es schien so leicht, das Glück war so nah. Aber es war schwer, weil es verboten war. Etwas riss ihn aus seinem Trübsinn. Ihr Gesicht, das sich an seine Schulter schmiegte. Sie sah ihn an, mit diesen Augen, schöner als das Leben. Die Mondsteinsonne schimmerte über ihren Brüsten. Instinktiv legte er den Arm um sie, zog sie fest an sich. Ihr Körper an seinem fühlte sich einfach richtig an, wie konnte das dann falsch sein? "Ich bekomme mehr, als ich je zu träumen gewagt habe", versicherte sie ihm. "Ich bin glücklich, dich zu haben. Egal, was das Schicksal mit uns vorhat, du allein hast mich wertvoll gemacht." Und sie war ein nichts gewesen. Inuyasha schloss die Augen, weil er wusste, wie sie auf den Ausdruck darin reagieren würde. Wie sehr er sich wünschte, sie lieben zu dürfen. Aber mehr als das war es nicht. Ein Wunsch. Einfach nur ein Wunsch. "Yuki-Häschen", unterbrach Anjaani plötzlich das rege Gespräch der Drillinge. "Es ist Zeit, du musst los." "Wohin?", wunderte sich Yuichi. Niemand war mit seinem Frühstück fertig. "Ich muss in die Bar", verabschiedete sie ihn mit einem zuckersüßen Kuss. "Warum?", fragte er erst, als sie schon zur Tür hinaus war. Jetzt wurden die heiteren Drillings-Gesichter ernst. "Wahrscheinlich um ihren Job betteln. Wobei ich bezweifle, dass sie betteln wird." Und Yuichis Magen verkrampfte sich. Er sah Anjaani an, doch die wandte den Blick ab. Und jetzt ergriff ihn Panik. "Tut mir leid, Chi-chan. Ich habe gar kein gutes Gefühl." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)