Parallelwelten von dunkelbunt (Kopf oder Zahl) ================================================================================ Kapitel 8: ...seine Kindermädchen --------------------------------- Ehm ja. Soviel dazu. Dies hier ist dann das letzte Kapitel, tut uns Leid, dass wir uns so total damit verspätet haben. Aaaber...wir haben sogar eine Entschuldigung. Wir wollten das Kapitel nämlich erst hochladen, wenn die...na ja, 'Fortsetzung' kann man es nicht nennen, sagen wir die 'Side-Strory' zu Parallelwelten fertig und hochladebereit ist. :) Also, wenn ihr an Jeremies (den mochtet ihr ja alle ganz gern leiden ;) und Pablos Geschichte interessiert seid, dann lade ich hier später noch den Link zur Story rein. Diese wird dann allerdings sehr viel kürzer sein (4 Kapitel) und ist dafür auch schon (fast) fertig. :) Wenn ich also nicht wieder schlamper (und endlich das letzte Kapitel zu Ende schreibe), dann dürfte es da schneller voran gehen. (Link: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/225005/) So genug gelabert. Letztes Kapitel, danke nochmal für die vielen lieben Reviews und ganzen die Favos. Und ja, die Geschichte ist da zu Ende, wo sie zu Ende ist, vielleicht geht es für die beiden jetzt erst richtig los, aber in der Story drehte es sich eben nur um diese kleine...'Romanze' zwischen den beiden. :] Enjoy. ~*~*~ Ich konnte Elis seit anderthalb Wochen nicht mehr erreichen und langsam machte mich das echt wahnsinnig. Nachdem ich ein paar Mal erfolglos versucht hatte ihn, auf seinem Handy anzurufen, war das irgendwann ausgeschaltet gewesen und ich hatte ja nicht mal eine Ahnung, wo genau er überhaupt wohnte. In der Stadt war er auch nicht mehr gewesen und auch wenn ich mir das eigentlich denken konnte, hielt ich jedes Mal wieder die Augen offen, wenn ich den Tag über in der Stadt saß. Natürlich hatte ihn nie ausmachen können. Und weil ich langsam wirklich verrückt wurde und zumindest endlich mal wieder seine Stimme hören wollte, hatte ich das ganze Telefonbuch durchwälzt, seine Telefonnummer endlich unter fünf anderen ausmachen können und drückte jetzt in dem Moment auf den grünen Hörer um ihn anzurufen. Am anderen Ende meldete sich eine dunkle Stimme. "Hier bei von Burghausen?" "Ähm...ja, hallo. Wäre es möglich Elis zu sprechen?" "Herr von Burghausen ist beschäftigt." Herr von Burghausen? Schnösel. "Ja, das dachte ich mir. Aber er hat sich lange nicht mehr gemeldet, ich mache mir Sorgen. Und...er ist ja auch nicht mehr in der Schule und so. Also..." "Wer spricht denn da?" "Christian. Ein Klassenkamerad. Also...ein ehemaliger." Es war kurz Stille und mein Herz klopfte ziemlich laut, dass ich es in meinen Ohren pochen hören konnte. Seit wann war ich denn so ein Schisser? "Ich stelle Sie durch." Erleichtert atmete ich aus. "Ein Herr Christian möchte Sie sprechen", teilte mir mein ‚Sitter’ mit. Ich war verwirrt. Was wollte der denn von mir? Ein wenig skeptisch nahm ich das Gespräch entgegen. Mit misstrauischer Stimme sprach Elis ein 'Ja?' in den Hörer und ich musste mich ziemlich zurückhalten ihn nicht verbal niederzumachen. Also atmete ich erst mal tief durch und sagte dann mit einigermaßen ruhiger Stimme. "Elis? Hier ist Valle... Alles okay, bei dir?" Ich gab ein glückliches Quieken von mir. "Va- Christian!...Altes Haus. Bei mir soweit…alles okay. Wie geht es dir?" Vor Aufregung schlug ich meinem Sitter die Türe vor der Nase zu. Er gab ein genervtes Grunzen von sich und entfernte sich schlurfenden Schrittes. Das einzig Gute an ihm war, dass er nicht besonders helle war. Er war riesig und muskulös und sollte mir wohl Angst oder Respekt einjagen. Wie auch immer. Ich wäre am liebsten durch den Telefonhörer durch in Valles Arme gekrochen. Ich lachte leise und ließ mich erleichtert auf meine Couch sinken. "Geht so, 'altes Haus'. Alles senkrecht?" Ich grinste und verkniff mir ein zweideutiges Hüsteln. Jetzt war sicher nicht der richtige Moment über unser letztes Zusammentreffen zu sprechen. "Wieso hast du dich nicht gemeldet?" Ich bin fast eingegangen. Aber das sagte ich lieber nicht. Ich war froh, dass Valle durchs Telefon meine knallrote Birne nicht sehen konnte. "Sie haben mein Handy und meinen Laptop an sich genommen. Außerdem habe ich jetzt einen Sitter von Gorilla, der sämtliche meiner Aktivitäten rund um die Uhr überwacht. Wahrscheinlich würde er sogar in meinem Zimmer schlafen, aber das fand meine Mutter dann zum Glück doch nicht mehr so gut", plapperte ich drauf los. "Und einen Brief schreiben wäre auch nicht so gut gekommen, den hätten sie zu aller erstmal überprüft. Von wegen Briefgeheimnis und so." "Also wenn ein Gorilla in deinem Zimmer schlafen würde, dann würde ich mir ernsthaft Sorgen um deine Familie machen", meinte ich ehrlich. "Kleiner, im Ernst, deine Familie klingt wie aus einem Klischeehollywoodstreifen entsprungen. Bist du sicher, dass der Chip, den du eingesetzt bekommen hast, nicht verrutscht ist? Oder du adoptiert bist? Du bist so vollkommen anders." "Nein, leider bin ich nicht adoptiert. Oder zum Glück, sonst müsste ich ihnen noch dankbar sein." Ich runzelte verwirrt die Stirn. "Anders? Was meinst du mit anders?" "Weiß nicht. Anders eben. So...normal. Gut, ich kann nicht sagen, dass du wie meine Freunde bist - zum Glück -, aber wie deine Eltern bist du auch nicht wirklich. Sonst hättest du wahrscheinlich nicht diesen…‚Rebellionsmist’ gemacht." Seufzend fuhr ich mir mit der Hand über die Augen. "Weißt du, wann die dich wieder rauslassen? Ich will dich mal wieder sehen." Ich musste lächeln. "Ich weiß noch nicht. Ich versuche mal mit ihnen zu reden." Ich seufzte schwer, der Gorilla fing an, an meine Tür zu klopfen. Kein Gespräch über zehn Minuten. Ich verdrehte die Augen. "Wenn es denn was bringt. Ich meld mich, sobald ich was weiß. Muss jetzt Schluss machen." Enttäuscht seufzte ich. "Okay. Bis dann. Hab dich lieb, Kleiner." Ich legte auf und schmiss das Telefon neben mich auf die Couch, ließ mich dann selber noch ein Stück tiefer in die Kissen sinken. Okay, dann musste ich also ab jetzt auf einen Anruf warten. Auch nicht besser, als in der Stadt rumzusitzen und nach ihm Ausschau zu halten… ~*~*~ Ich schniefte und drückte auf den Klingelknopf. Hoffentlich war Valle da. Der Summer ertönte und ich drückte die Türe auf. Langsam stieg ich die Treppen hoch. Vor dem letzten Absatz, versuchte ich jede Spur von verräterischen Tränen durch heftiges Wischen mit meinem Jackenärmel zu verwischen. Dann versuchte ich mich soweit zu beruhigen, dass keine neuen Tränen kamen, mit mäßigem Erfolg, und stieg den letzten Absatz hoch. Als Elis oben ankam, sah man ihm schon Weitem an, dass er total fertig war. Und er hatte geweint. Ich ging ihm ein Stück entgegen. "Hey, Kleiner, was ist denn mit dir los?", fragte ich besorgt und schloss ihn in meine Arme. Und was machte er hier? Durfte er denn wieder raus? Und warum hatte er eine Tasche mit? Okay, wenn ich ein bisschen so getan hätte, als hätte ich ein funktionierendes Hirn, hätte ich mir das ja eigentlich denken können, aber dumm fragen hatte doch eindeutig die besseren Chancen im Moment, denn ich war total verwirrt und ich sah ihn besorgt an. Wir saßen schweigend bei Valle im Zimmer. Ich hatte ihm eben alles erzählt. Von den Krach mit meinen Eltern, die mir nicht erlauben wollten Valle wieder zu sehen, wie immer schlimmer die Fetzen geflogen waren und wie ich schließlich in mein Zimmer getrampelt war, ein paar Sachen zusammen gepackt und darauf gewartet hatte, dass meine Eltern das Haus verließen, um sich mit ein paar Geschäftsfreunden zu treffen. Ich steckte meine Bankkarte ein und nutzte einen unachtsamen Moment des Gorillas, auch er musste ja schließlich mal aufs Klo, und schlüpfte aus dem Haus. Ich fuhr in die Stadt, ging in die erste Bank und räumte mein Konto leer. Es hatte sich nicht gerade wenig angehäuft, ich war ein recht sparsamer Mensch, dass meiste hatte ich eh immer so von meinen Eltern bekommen. Gerade als ich die Bank verlassen hatte, traf der Gorilla ein und packte mich. Ich habe keine Ahnung, wieso er mich so schnell gefunden hatte, aber im Nachhinein, war es recht logisch fand ich. In leichter Panik, der Gorilla könnte diesen Fluchtversuch vereiteln, trat ich ihm kräftig zwischen die Beine. Der Gorilla ging zu Boden und ich rannte Hals über Kopf los, fand mich am Ende in Valles Straße wieder. Okay, eigentlich war das ebenfalls mehr oder weniger geplant gewesen. Ich hatte ein wenig ein schlechtes Gewissen wegen dem Gorilla, schließlich hatte er ja nur seine Arbeit getan. Außerdem wusste ich nicht mehr weiter. Und das sagte ich auch Valle. In meinem Fluchtplan waren lediglich das Zusammenpacken von meinem wichtigsten Zeugs, das Abheben des Geldes und das Loswerden des Gorillas beinhaltet gewesen. Ich wusste nicht genau, was ich jetzt sagen sollte oder was Elis von mir erwartete, was ich sagen sollte. Ich war ein bisschen Baff von der ganzen Geschichte und kam mir langsam wirklich vor, wie in einem Hollywoodstreifen. "Also...", ich räusperte mich und wusste immer noch nicht wirklich, was ich sagen wollte. "Ich...also..." Ähm ja, soweit so gut. Ich atmete tief ein und aus. "Also du kannst natürlich erst mal hier bleiben." Ich griff nach seinen Händen und sah ihn nachdenklich an. "Aber ich hab keine Ahnung, wann meine Eltern irgendwas sagen und...na ja, deine werden ja das ja sicher nicht einfach so hinnehmen." "Ich will dir und deinen Eltern nicht zur Last fallen", murmelte ich. "Ich werde ja in ein paar Tagen achtzehn. Meine Eltern können dann ja nichts mehr machen. Oder? Außer vielleicht mein Konto sperren, aber das bringt ja nichts mehr, weil ich mein Geld ja schon abgeholt habe. Was sie schnell merken dürften. Von dem Geld könnte ich mir vielleicht eine kleine Wohnung anmieten und dann...müsste ich irgendwie arbeiten gehen." Ich zuckte mit den Schultern. "An meinem Achtzehnten kriege ich außerdem noch das Erbe meines Großvaters ausgezahlt, das mir noch zusteht. Ich wäre also erstmal für ne Weile unabhängig." Es klang alles so unrealistisch. Aber das war die einzige Art von Idee, die mir zurzeit einfiel. Und ich wollte Valle und seiner Familie wirklich nicht zur Last fallen "Klingt doch schon mal ganz gut." Nachdenklich musterte ich sein Gesicht und mir tat es in der Seele weh ihn so traurig zu sehen. Und das alles nur wegen diesen ganzen Zwängen. Er war für so was einfach nicht gemacht, er war alles in allem viel zu…zart dafür. "Aber...", setzte ich an und streichelte ihm sanft über die Wange. "Wie willst du das denn mit der Schule machen? Ich mein, hast du einen Abschluss oder so? Denn irgendwas brauchst du ja. Und ich nehme mal an, dass dir deine Eltern nicht weiter den Nachhilfelehrer bezahlen werden, wenn du dich weigerst nach Hause zu gehen." Im Übrigen…konnte ich wegen Kindesentführung angezeigt werden, weil er noch nicht achtzehn war? Ging das? War er noch ein Kind? Ich hatte absolut keine Ahnung von solchen Dingen, aber vielleicht war es auch einfach blödsinnig sich über so was Gedanken zu machen. Aber das sagte ich jetzt mal lieber nicht laut und hoffte einfach mal, dass seine Eltern keinen Anhaltspunkt hatten, wo Elis sich befand. "In einer Woche sind Ferien. Die Prüfungen muss ich ja trotz des Privatlehrers in der Schule machen und mit dem Zeugnis hätte ich die Fachhochschulreife... Ich könnte ’ne Ausbildung machen, wenn ich noch eine finde. Da würde ich ja auch was verdienen und wenn ich sparsam bleib, könnte das klappen...irgendwie...", nuschelte ich und kuschelte mich ein bisschen an Valle. "Okay." Wirklich sicher, ob das alles so klappen würde, wie Elis sich das vorstellte war ich mir nicht, aber ich hatte sowieso zu wenig Ahnung, als dass ich irgendwas dagegen sagen konnte. Ich musste mich ja sowieso mal selber um meine Schule kümmern und das würde auch totaler Stress werden, ich war mir sicher, dass bald irgendetwas Größeres auf mich zukommen würde. Und dann sagte ich noch „Das wird schon“, weil ich einfach nicht wusste, was ich Aufmunterndes sagen sollte. Zwar hasste ich solche Sprüche à la ‚Alles wird gut’ und ‚Das Leben geht weiter’ eigentlich mehr als die Pest, aber im Moment fiel mir doch selber nichts Besseres ein. Das würde schon werden… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)