Wenn du nur wüsstest... von Toozmar ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Tief grüne Augen, die Farin eindringlich ansahen und ihn förmlich durchleuchteten. Etwas Angst hatte er immer, wenn Bela ihn so ansah, aber er wusste, dass er genau jetzt sicher bei ihm war und auf keinen Fall von ihm weg wollte. Viele haben ihm geraten so einen wie Bela nicht als Freund zu nehmen, sie alle haben immer nur seine Äußeres gesehen und gleich darauf geschlossen, dass er böse ist, jemand der ganz und gar nicht zu so einem lieben und netten Jungen, wie Farin es war passen würde. Doch Farin war es ab diesem Zeitpunkt egal was andere über ihn und Bela dachten, sie waren verliebt, sie waren jung und sie lebten zusammen in einer Wohnung. Selbst ihre Träume schienen sie zu teilen, denn Rockstar werden, reich und berühmt zu sein, dass war es wovon sie schon so lange träumten, und es jetzt endlich zu schaffen schienen. Ein kleines Konzert hatten sie arrangiert, als Vorgruppe von einer, mindestens genauso unbekannten Band aus Berlin. Selbst wenn das Publikum, welches vornehmlich aus Punker bestand die schon genügend getrunken hatten, nicht begeistert war, so war Bela von diesem Konzert geradezu aufgeputscht worden. Voller Energie lief er in der Wohnung umher und räumte ständig seine Sachen herrum. Farin sah ihm dabei nur zu und freute sich, dass es Bela wieder gut ging, nachdem ihm sein halbes Schlagzeug geklaut worden war. Plötzlich drehte er sich um und schaute ihn mit seinen grünen Augen an, die Worte die er in diesem Augenblick sprach, waren für Farin unwiderruflich in seinen Erinnerungen gespeichert worden. „Ich liebe dich und werde es immer tun, egal was geschieht.“ Schon kurz darauf räumte er schon weiter umher, während Farin noch völlig erstaunt auf dem Sofa saß und ihn weiter mit seinen Blicken verfolgte, als wenn er dies nur für einen wunderschönen Traum hielt. Ein Lächeln huschte über Farins Gesicht wenn er heute Bela sah, genauso nervös wie früher, irgendwas räumte er umher, versuchte sich abzulenken indem er sein Chaos zu bändigen versuchte. Sein Lächeln wurde schwächer, als er daran dachte wie glücklich sie zusammen waren und dass sie jetzt nur Freunde waren. Selbst wenn ihre Freundschaft etwas ganz besonderes war, etwas das sonst niemand auf der Welt verstehen würde, waren sie eben doch nicht mehr. Warum es auseinander ging hatte Farin bis heute nicht verstanden. Seit sie sich 1988 nicht nur mit der Band, sondern auch sich trennten, kamen diese Erinnerungen in ihm hoch, die ihm Freude und Schmerzen bereiteten. Er konnte es einfach nicht verstehen, dass zwei Menschen die füreinander bestimmt sind, einfach nicht zusammen waren. Farin hatte nur einmal den Versuch unternommen Bela wieder zurück zu gewinnen, doch er schien nichts dergleichen für Farin zu empfinden. Insgeheim hatte er immer gehofft, dass Bela lügen würde, dass er es nur vertuschen wollte. Doch nach fast 20 Jahren, die sie nun schon getrennt waren, war auch diese Hoffnung verhungert und Farin versuchte es zu vergessen. Einzig und allein vor einem Konzert kamen manchmal die alten Erinnerungen hoch, an die Zeiten in denen er noch glücklich war, als er gedacht hatte, dass dies für immer so sein würde. Eine Hand wurde auf Farins Schulter gelegt, die ihn aus seinem Tagtraum erwachen lies. „Komm schon, mach dich fertig, die Show fängt gleich an. Du willst doch nicht verpassen, wie ein ganzes Stadion uns an Silvester zujubelt.“ Rod grinste vor lauter Vorfreude und schien schon fast wie ein Kind, was ungeduldig am Weihnachtsabend auf die Geschenke wartete. „Ja ich komme gleich.“ nicht gerade begeistert stieg er die wenigen Stufen hoch, die ihn noch von der Bühne trennten. Doch als er oben stand, seine Gitarre vor sich hatte und einen Blick nach links wagte um in Belas strahlende Augen zu blicken, da wuchs die Begeisterung in ihm. Schon längst hatte er seine Hoffnungen auf eine neue Beziehung mit Bela begraben, aber er konnte sich nicht so einfach von ihm lösen und wollte ihm jeden Augenblick die sie zusammen verbrachten unvergesslich machen, und so sprudelte er. Gekonnt wie immer legte er sich mit Bela an, brachte die Fans zum mitsingen und verbreitete gute Laune. Bela spürte immer wieder dieses Gefühl wenn sie auf der Bühne standen. Ein Gefühl, welches auf seiner Solo-Tour fehlte, da nur Farin ihm es geben konnte. Sicherheit, Liebe und Freundschaft. Etwas so starkes und doch zerbrechliches hatte er noch nie gefühlt und konnte es seit ihrem kennen lernen auch nicht mehr verdrängen. Zwar war er es ,der damals Schluss gemacht hatte, doch lieben tat er Farin immer noch. Er hatte es verdrängt, 20 Jahre fast wollte er nichts von seinen Gefühlen wissen. Mit schönen Frauen und vielen Partys schaffte er es auch, doch nachts, wenn er meist alleine war, kam ihm die Erinnerung von dem Tag, als er Farin zum ersten mal sagte, dass er ihn liebe. Seit dem war für ihn klar, dass er nie ohne Farin leben kann, dass er gar nicht ohne ihn leben wollte. Während er das zweite Lied einzählte, schaute er nach rechts, und sah den Mann seines Lebens und fühlte die kleine Schachtel in seiner Hose, die ihn immer wieder in den Oberschenkel pikste. „Wenn du nur wüsstest....“ dachte sich Bela, spielte weiter und freute sich schon auf das Gesicht von Farin, wenn er vor ihm niederknien würde, ihm endlich all das sagen würde, was er schon so lange verheimlichte, wenn er ihn endlich wieder für sich haben würde. Bela konnte nicht anders als zu grinsen und Farin sah dieses Grinsen, dachte an die kleine Schachtel die Backstage lag und an das Gesicht was Bela machen würde, wenn er vor ihm niederknien würde und ihm seine Liebe gestehen würde. „Ach, Bela wenn du nur wüsstest...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)