Spuren im Schnee von Nhaundar (Werwölfe & Vampire) ================================================================================ Gelbe Augen .... Blut --------------------- Mir lief ein eisiger Schauer den Rücken hinunter und mich schüttelte es leicht. Wie konnte bitteschön ein toter Hase verschwinden? Ich sah mich panisch um. War hier vielleicht der Wolf, der ihn erlegt hatte? Aber wie denn ? So lang hatte ich mich doch gar nicht umgedreht. So schnell konnte das Tier unmöglich gewesen sein. Mein Blick kehrte wieder zu der Blutlache zurück. Und da bemerkte ich auch die Spuren. Genau die gleichen, die mir vorhin schon aufgefallen waren. „Okay …. Zahra bleib ganz ruhig….“, sagte ich zu mir selber um mich zu beruhigen. Das klappte aber nicht wirklich. Wieder vernahm ich ein Knacken, dieses kam aber nicht von hinten sondern von vorn. Ich hob ruckartig den Blick in die Richtung aus der es kam, meine Augen weiteten sich und ich schrie erschrocken auf. „Was ist das?“, schoss es mir durch den Kopf, als ich das Tier vor mir musterte, das den toten Hasen in der Schnauze hatte. Es sah mich aus seinen stechend gelben Augen an. Ich konnte gar nicht anders als den Blick zu erwidern. Die Panik die in mir herrschte verstärkte sich und ich stolperte nach hinten, als ich unwillkürlich vor dem „Ding“ zurückweichen wollte. Gerade so konnte ich mich noch fangen, denn ich hatte keine Lust hin zu fallen. Ich war vor Angst und Schock fast wie gelähmt. Mir ging alles durch den Kopf. Auch der Gedanke an Flucht. Aber was, wenn es so reagierte wie ein Hund? Immerhin sah es einem solchen ziemlich ähnlich, aber dafür war es auch wieder viel zu groß. Und wenn es nun ein Wolf war…. der reagierte auch nicht anders als ein Hund …. Aber hier stehen bleiben? Irgendwie wollte ich das auch nicht. Ich wimmerte leise, da ich keine Ahnung hatte wie ich reagieren sollte. Das Tier sah mich immer noch an. Und es hatte sich zum Glück nicht von der Stelle bewegt. „Bleib da, komm mir nicht näher!!“, dachte ich immer noch panisch. Es rührte sich immer noch nicht von der Stelle. Der Wolf, oder was auch immer, das war mir jetzt auch vollkommen egal, denn es sah gefährlich aus, senkte den Kopf und legte den Hasen auf den Boden. Dann hob es den Blick wieder und fixierte meine Augen. Plötzlich wurde mir ein Fehler klar. „Scheiße.“, murmelte ich leise. Und wandt meinen Blick von den Augen des Tieres ab. Ein Hund sah doch einen direkten Blick in die Augen als Herausforderung an. Aber ganz aus den Augen wollte ich es auch nicht lassen. So sah ich überall hin nur nicht in die Augen des Tieres. „Verschwinde… bitte.“, murmelte ich leise vor mich hin und sah dem Wolf wieder in die gelben Iriden, aber nur ganz kurz. Er legte den Kopf leicht schief und sah mich immer noch an. Genau genommen sah es eigentlich genau aus wie ein Wolf, von der Körperform bis hin zu den Augen und dem dunkelbraunem, fast schwarzem Fell, was rötlich im Mondlicht glänzte. Langsam setzte sich der Wolf in Bewegung. Ich bekam einen Schrecken und wich automatisch vor dem Tier zurück, was mir jetzt riesig erschien. War das eine große Rasse unter den Wölfen? Der konnte locker mit einem Schaf mithalten, wenn er nicht sogar größer war. Ich starrte förmlich in die gelben Augen, ich konnte einfach nicht anderes. Sie wirkten viel zu faszinierend auf mich. Und man sah deutlich Intelligenz in den Augen aufblitzen, die schon fast nicht mehr animalisch wirkte. Immer weiter wich ich zurück, bis ich schließlich einen Baum in meinem Rücken spürte. „Verdammt!“, nuschelte ich leise und verfluchte meine Dummheit, auf den Weg zum Haus hätte ich zuhalten sollen. Aber meinen Rücken wollte ich dem Ungetüm auch nicht zudrehen. Wie sagte man immer so schön: „Drehe nur einem Leichnam deinen Rücken zu.“. Ich seufzte leise. Jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass es mir nichts tat. Es kam immer näher und ich spürte meinen Puls im ganzen Körper. Ich hörte ihn laut und glaubte schon, dass man ihn im ganzen Wald hören würde. Mein Herz schlug mir im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Hals. Meine Versuche mich zu beruhigen schlugen alle fehl. Mein einzigster Gedanke galt der Flucht. Ich wollte überall sein nur nicht hier! Der Wolf kam bis auf wenige cm zu mir heran und beschnüffelte meine linke Hand. Ich zog sie aus Reflex ruckartig weg. Genau das hätte ich nicht tun sollen, denn der Wolf schnappte danach und seine scharfen Zähne gruben sich in meine Hand. Vor Schmerz schrie ich laut auf. Ich spürte wie seine Zähne die Knochen in meiner Hand streiften, wie die Haut und das Fleisch rissen. Warmes, klebriges Blut lief meine Finger hinab. Immer noch versuchte ich meine Hand weg zu ziehen, egal welche Schmerzen es mir bereitete. Ich wollte einfach nur noch weg von dem Vieh! Ich spürte auch wie mir Tränen die Wangen entlang liefen. Zum Glück löste der Wolf seine Kiefer von meiner Hand und ich zog sie zu mir an den Körper. So schnell ich konnte trat ich zur Seite und rannte zum Weg zurück. Einen kurzen Blick riskierte ich hinter mich, aber der Wolf folgte mir nicht. Meine Beine nahm ich trotzdem in die Hand, da ich keine Lust hatte noch mehr aufs Spiel zu setzen. Meine verletzte Hand reichte da schon vollkommen. Ich achtete nicht auf den Weg und prompt landete ich wieder auf dem Boden. Immer noch heulend hielt ich meine blutende Hand und richtete mich wieder auf. jetzt konnte ich nicht einmal mehr rennen, da ich mir anscheinend den Fuß verknickst hatte. Mehr humpelnd als gehend schleppte ich mich zu dem Haus was als einzigstes in der Nähe war, das Haus was meine Eltern gekauft hatten. Als ich vor der Tür stand sah ich mich kurz um und erblickte mit einigem Schrecken den Wolf am Rand der Lichtung, auf dem unser Haus stand. Schnell kramte ich mit der gesunden Hand den Schlüssel aus meiner Hosentasche, schloss auf und knallte dir Tür geräuschvoll hinter mir zu. Ich lehnte mich an das Holz der Tür und zitternd wie Espenlaub lies ich mir an ihr hinuntergleiten, bis ich auf dem kalten, gefliesten Boden saß. Tief atmete ich durch und beruhigte mich Minute um Minute. Der Schock saß mir immer noch in jedem Glied, aber auch das verging allmählich. Als ich mich wieder so weit gefasst hatte, musterte ich kurz meine Hand und sah mich kurz um. Währen meine Eltern da gewesen wären sie sicher schon längst hier. Anscheinend waren sie nicht da. Auch gut, so konnte ich vielleicht das schlimmste vor ihren Augen verbergen. Wieso wollte ich das überhaupt? Ich musste zu einem Arzt, was wenn das Tier krank war? Und wieder schüttelte ich den Kopf. „Es hat mich nur gebissen, weil ich die Hand weggezogen habe.“, murmelte ich vor mich hin. Und ich wollte auch nicht dafür verantwortlich gemacht werden, oder mich selbst dafür verantworten, dass der Wolf gejagt wurde. „Es ist meine Schuld, ich habe den Wolf gestört!“, flüsterte ich und musterte meine Hand. Mir wurde ganz komisch bei dem Anblick. Ich bemerkte wie mir auch noch die restliche Farbe aus dem Gesicht wich und ich musste gegen ein aufkommendes Schwindelgefühl ankämpfen. Als sich dieses gelegt hatte stützte ich mich mit der rechten Hand ab und stand auf, zog aber vorher noch meine Stiefel aus. Mein Schulzeug hatte ich zum Glück in der Schule, auch ein Vorteil des norwegischen Schulsystems.[1] Wieder packte mich Schwindel und ich stützte mich an der Wand ab. Ich wankte die Wand entlang zu den Treppen die in den ersten Stock führten und in mein eigenes Bad. Die Sache mit meinem Fuß war anscheinend nicht allzu schlimm, denn ich konnte schon wieder einiger Maßen auftreten. Als ich in besagtem Zimmer war atmete ich erleichtert aus und setzte mich auf den Badewannenrand. Meine Klamotten konnte ich vergessen, die waren alle nass, teilweise auch von meinem Blut, mit dem entsprechenden Flecken. Vorsichtig zog ich mir die Mütze vom Kopf, der Schal folgte. Jetzt kam der schwierige Teil: die Jacke. Diese war auch blutbefleckt. Vorsichtig fasste ich sie am Ärmel und zog sie über die Wunde. Es brannte, aber ich biss die Zähne zusammen, da musste ich einfach durch. Ich seufzte erleichtert auf, als der Anorak auf dem Boden lag. Dann krempelte den Arm meines Pullis nach oben und betrachtete die Wunde nun noch einmal eingehender. Sie sah ziemlich schlimm aus. Ich ging zum Waschbecken und drehte lauwarmes Wasser auf. Dabei fiel mein Blick in den Spiegel, ich sah schrecklich aus. Vollkommen bleich und Tränenspuren im Gesicht. Diese wischte ich mir weg. Vorsichtig hielt ich nun meine Hand unter den weichem Wasserstrahl. Ich musste die Wunde auswaschen, dabei biss ich mir auf die Unterlippe, um nicht zu wimmern, da es höllisch brannte. Als das meiste Blut weg war, drehte ich das Wasser ab und suchte im Erste-Hilfe-Kasten nach Desinfektionsmittel. Ich musterte das Fläschchen skeptisch. DAS würde brennen, da war ich mir 100 pro sicher. Da ich nicht wollte, dass sich die Wunde entzündete musste ich da auch durch. Ich hielt meine verletzte Hand über das Waschbecken, hielt die Andere mit dem offenem Fläschchen darüber und kniff die Augen zusammen. Dann kippte ich. Ein spitzer Schrei entkam meinen Lippen. Mir wurde schlagartig wieder schwindelig. Ich lies mich wieder auf den Badewannenrand sinken. Das Desinfektionsmittel stellte ich weg. Als ich mich wieder gefasst hatte, erhob ich mich und nahm eine Salbe für Wunden, gab davon etwas auf eine Kompresse, die ich auf die linke Hand drückte, dann wickelte ich einen dicken Verband darum und hoffte, dass es nicht durchblutete. Schnell räumte ich die benutzten Verbandsachen inklusive Salbe und Desinfektionsmittel weg. Dann schnappte ich mir mein dreckigen Klamotten und ging damit zu der Waschmaschine im Bad meiner Eltern. Dort angekommen zog ich auch meine Hose und mein Oberteil aus. Das Ganze stopfte ich in die Waschmaschine, egal ob nun Bunt oder nicht und schaltete sie ein. dabei versuchte ich meine verletzte Hand so wenig wie möglich einzusetzen. Nur in Unterwäsche ging ich wieder in mein Bad um die Blutkleckse weg zu wischen. Als ich das auch noch erledigt hatte ging ich in mein Zimmer und zog mir frische Sachen aus dem Schrank, schlüpfte hinein und bürstete mir die zerzausten hellbraunen Haare, die mir ins Gesicht hingen. Langsam ging nach unten in die Küche um etwas zu trinken. Dabei fiel mein Blick auf den Tisch, auf diesem lag ein Zettel. In der Handschrift meiner Mutter stand geschrieben: „Hi Zahra mein Liebes, dein Vater und ich sind kurzfristig zu Freunden eingeladen worden. Ich hoffe dir macht es nichts aus, dass wir erst spät wieder kommen. Etwas zum Essen findest du auf dem Herd. Liebe Grüße!“ Leise seufzend lies ich den Zettel auf dem Tisch liegen und drehte mich zum Herd. „Etwas essen… vielleicht später.“, ich nahm mir eine Flasche Wasser aus einem Schrank und ging wieder nach oben in mein Zimmer. Die ganze Zeit über hing ich mit meinen Gedanken bei dem Wolf. Nicht wissend, dass ich beobachtet wurde. _____________________________________________________________________ [1] Naja nicht alles was ich hier erzähle stimmt wirklich. Das mit den Schulsachen, hab ich mir gerade ausgedacht. ^-^ ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: So ... hm~ Also wenn ich wissen wollt wies weiter geht, dann schreibt mir eure Meinung, am besten in einem Kommentar. ^^ Ich muss ja auch wissen ob es sich Lohnt weiter zu schreiben ne? *kekse hinstell* LG Itachi-senpai Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)