You have stolen my heart von Chibi_Isa (RikuXSora) ================================================================================ Kapitel 29: Das Ritual ---------------------- Kapitel 29: Das Ritual Soras POV „Aber… Riku“, flüstere ich nur, doch er ist längst weg und ich stehe einsam im Wohnzimmer. Völlig verwirrt gehe ich nach unten. Was wollten die Typen denn? Und warum muss Riku jetzt zu Oma? „Sora, wie kommst du denn hier her?“, wundert Mama sich, als ich mich zu ihr an die Theke setze. „Riku… er hat mich gebracht. Zwei Typen wollten mich angreifen. Jetzt ist er zu Großmutter“, erzähle ich. „Zu Mama? Was will er denn da?“, fragt Mama. „Keine Ahnung. Er meinte nur, ich solle hier bleiben. Im Café und in der Wohnung wäre ich sicher“, entgegne ich. „Dann haben die Unfälle doch eine magische Ursache“, bringt mich Mama auf etwas, was ich noch gar nicht bedacht hatte. Aber woher weiß sie das? „Wie kommst du darauf?“, will ich wissen. „Weil Riku meinte, wenn es so wäre, würde er sich mit Mutter zusammen tun“, antwortet sie. „Dann habt ihr schon darüber gesprochen? Mama, kannst du mir so was vielleicht früher sagen?“, bin ich leicht sauer. Es weiß wieder mal jeder Bescheid, nur ich nicht. „Was sollte ich dir denn sagen? Das war mehr oder minder Smalltalk“, klärt sie mich auf. Trotzdem, für mich wäre es wichtig gewesen überhaupt mal von ihrer Vermutung zu wissen. Ach, das ist doch alles doof. „Wie war es denn bei Roxas?“, kommt sie dann auf ein anderes Thema. „Na ja, okay, er weint zwar noch viel, aber ich denke mit der Zeit wird es wieder. Wie bei mir halt auch. Aber ich muss schon sagen, er ist viel tapferer und cooler als ich. Ich brauchte erstmal ne Auszeit von allen, deshalb bin ich auch bei Riku geblieben. Also nichts gegen euch, aber manchmal versteht er mich einfach besser. Und Roxas, er kümmert sich noch um seine andere Schwester und seinen Bruder. Er ist echt ein toller älterer Bruder“, finde ich. Das ist wirklich so. Roxas hat ja nur kleine Geschwister, okay so klein sind sie nicht mehr. Sein Bruder ist 14, seine Schwester 12 und seine andere Schwester war 9, aber trotzdem, ich könnte das nie und nimmer so wie er zu sein und mit ihnen zu reden, für sie da zu sein und sie auch noch zu trösten. Ich meine, wo bleibt dann er? Vielleicht war das der Grund, dass er sich fast pausenlos bei mir ausgeweint hat. „Und seine Eltern? Wie geht es ihnen? Hast du unsere Grüße ausgerichtet?“, fragt Mama dann. „Seine Eltern geht es einigermaßen gut. Natürlich haben sie daran zu knabbern, aber das ist ja klar. Grüße hab ich ausgerichtet und sie haben sich auch sehr über deinen Kuchen gefreut“, erzähle ich. Sie haben sich echt gefreut. Von ihren Nachbarn hielt es nämlich keiner für nötig mal nach dem Rechten zu sehen. Nur wir haben uns Sorgen gemacht. „Das ist schön“, findet Mama. „Ja, und wenn du irgendwie Zeit findest, sollst du mal vorbei schauen“, spreche ich weiter. „Aber bitte Mama, warte bis sich das alles aufgeklärt hat, mit den Typen und Riku und Oma“ „Sorgst du dich um mich?“, fragt sie grinsend. „Ja, ich möchte nicht noch jemanden verlieren“, erkläre ich traurig, als sie erst merkt, welchen Nerv sie gerade getroffen hat. „Ich geh mal zu Papa“, teile ich ihr mit, rutsche vom Thekenhocker und gehe in die Küche. „Sora, mein Junge, ein seltener Besuch. Ist dir was passiert?“, will Papa sofort wissen. „Nein, kann ich dir was helfen?“, möchte ich wissen. Ich brauche jetzt einfach irgendwas zu tun. Bedienen schaffe ich jetzt mit der miesen Laune eh nicht, dann bleibt nur noch Papa. „Willst du ein paar Sandwiches belegen?“, bietet er an. Unsere Mitnehmsandwiches machen wir immer ein bisschen auf Vorrat. „Ja, gerne“, gebe ich zurück, gehe zum üblichen Zubereitungsplatz und fange an. „Sora, die reichen erstmal“, informiert Papa mich, als ich zwei Stunden nur Sandwiches belegt habe Ich bin mir fast sicher, dass es eigentlich zu viel sind, aber er hat mich wohl nicht stören wollen. „Gut, ist Riku da?“, möchte ich wissen. Papa schüttelt mit dem Kopf. „Mist“, fluche ich. „Wo ist der Typ?“ „Mach dir keine Sorgen. Bei deiner Oma kommt doch auch keiner mehr rein. Riku hat doch dort auch einen Bannkreis gemacht“, gibt Papa zurück. „Ich mache mir keine Sorgen. Ich möchte nur endlich wissen, was los ist“, erkläre ich. „Geh doch noch ein wenig zu Mama“, schickt er mich dann weg. Wahrscheinlich weiß er nicht was er mit mir machen soll. „Na, genug von Sandwiches?“, will Mama wissen. Ich nicke nur und setze mich zu ihr an die Theke. „Ganz schön voll. Ich zieh mich kurz um und helfe Sandra dann“, überwinde ich sogar meine Laune und bediene bis wir schließen. Müde lasse ich mich, nachdem das Café geputzt und aufgeräumt ist auf die Couch im Wohnzimmer fallen. Ich bin schon fast am Einschlafen, als Riku und Oma auftauchen. „Riku!!! Sag mir sofort was los ist“, fordere ich hellwach und stehe auf. „Beruhig dich, Sora, Riku hat richtig gehandelt, als er dich zurück gelassen hat. Sind deine Eltern da?“, möchte Oma wissen. „Ja, sie kommen gleich hoch“, erkläre ich, als die Beiden schon zur Tür herein kommen. „Na, Gott sei Dank. Sora war unerträglich“, informiert Mama gleich alle über meine Laune. „Kein Wunder, ich hab ihn auch einfach allein gelassen“, sieht Riku seinen Fehler ein und setzt sich auf den Sessel neben der Couch. Warum nicht zu mir? Hab ich was Falsches gemacht? „Könntet ihr uns jetzt mal aufklären“, verlange ich erneut. „Ja, nehmt bitte alle Platz. Es wird nicht einfach zu verstehen sein“, gibt Oma zurück und Mama und Papa setzen sich neben mich. „Diese beiden Typen, die du heute Nachmittag gesehen hast, waren Vollstrecker“, fängt Riku an. „Vollstrecker??? Wie bitte? Sora hat sich nichts zu schulden kommen lassen“, verteidigt Mama mich sofort. „Das weiß ich und sie wissen es auch“, erklärt Riku weiter. „Sie sind auch nicht gekommen, weil Sora etwas Böses getan hat, sondern wegen dem, was er noch tun wird“ „Wegen dem was ich noch tun werde? Meinst du die Schwarzmagiersache? Aber das ist doch gar nicht sicher? Kairi wusste nie, ob ich gut oder böse bin“, erwidere ich. „Das wissen die auch nicht, aber für sie ist es besser dich vorläufig aus dem Weg zu räumen, bevor du etwas anrichtest“, klärt Riku uns auf. „Das ist doch… das ist völlig bescheuert… waren sie das mit den Unfällen?“, fällt mir was anderes ein. „Ja, damit wollten sie mich schwächen und an dich heran kommen. Ich hab meinen Schutz über dich in den letzten Wochen schleifen lassen und hätte ich nicht rechtzeitig in dem Buch nachgelesen, wäre es vermutlich auch soweit gekommen, dass sie dich jetzt hätten“, gibt Riku zurück. „Was heißt das? Dein Schutz über mich?“, verstehe ich nicht was er meint. „Ich habe immer ein Auge auf dich. Überall an den Orten, an denen dich kein Bannkreis beschützt. Das erfordert aber sehr viel Energie und da ich jegliche Energie in die Behandlung der Unfallopfer gesteckt habe, konnte ich dich nicht mehr so beschützen wie üblich“, antwortet Riku. Mann, er beschützt mich, er ist immer für mich da, er weiß wie es mir geht und ich? Ich tue gar nichts für ihn. Langsam komme ich mir echt mies vor, so mies, dass ich sogar diese beiden, durch geknallten Vollstrecker vergesse. „Und nun? Was kann man gegen die Typen ausrichten?“, möchte Mama wissen. „Nichts“, entgegnet Oma. „Nichts? Wie bitte? Es gibt keinen Hokuspokus, der Sora beschützt? Für was könnt ihr dann zaubern?“, regt Papa sich so auf, wie noch nie. „Es gibt auch Sachen, die man damit nicht regeln kann“, entgegnet Oma. „Aber… Sora könnte sterben. Ihn kann ich nicht auch noch verlieren“, jammert Mama und sie tut mir so Leid. Sie hat es nicht verdient, nur Schmerz und Trauer zu fühlen. Sie soll endlich wieder richtig fröhlich sein. Ich will schon etwas sagen, als Riku seufzt und anfängt zu sprechen: „Es gibt einen Weg“ „Welchen? Bitte, Riku, wenn wir Sora damit helfen können, dann raus mit der Sprache“, fordert Mama. „Er kann die Tagebücher eines bösen Zauberers bereisen. Wenn er danach noch gut ist, gibt es keine Zweifel mehr, an seiner Zugehörigkeit“, erzählt Riku leise. „Und woher sollen wir die Tagebücher eines bösen…“, fange ich an, als ich verstehe, warum Riku so verhalten mit dieser Möglichkeit rausgerückt ist. „Nein, Riku, nein, du bist nicht böse. Das würde gar nichts bringen“, wehre ich mich. „Oh doch, ich war böse und selbst wenn das nichts nützt. Sam wird dir zeigen, was böse ist“, ist er so wenig von der Idee begeistert, dass man fast denken könnte, mein Tod wäre besser. „Du klingst, als wäre es besser für mich zu sterben!“, schmettere ich ihm wütend entgegen und verflüchtige mich in mein Zimmer. Verzweifelt lasse ich mich auf mein Bett fallen. Warum muss nur immer alles schief laufen? Kann ich nicht einmal Glück haben und mit einfach nur mit Riku zusammen sein? Was ist mit Rikus dummer Vorhersage? Ab 2008 wird er mit seiner großen Liebe lange Zeit glücklich sein? Wo ist das denn? Alles bloß, diese dumme Zauberei!!! Manchmal wünschte ich, ich hätte nie meine Kräfte entdeckt. „Sora, kann ich rein kommen?“, klopft Mama an meine Tür. „Nein, ich komme raus“, entgegne ich zwar immer noch durch den Wind, aber mich alleine hier zu verkriechen wäre doch völlig sinnlos. „Tut mir Leid, was ich gesagt habe“, flüstere ich, als wir wieder ins Wohnzimmer kommen und umarme Riku von hinten. „Schon okay, Sora“, gibt Riku zurück, löst mich und dreht sich zu mir um. Doch anstatt erstmal was zu sagen, klammere ich mich weiter an ihn. „Das ist so ungerecht. Mir passieren immer die dümmsten Sachen. Zuerst bringen mich die Dorfbewohner um, dann will mich dein verrückter Freund umbringen und jetzt diese zwei Idioten. Irgendwie scheine ich den Tod anzuziehen“, weine ich los. War ja klar, dass das jetzt noch kommt. Riku ist eh schon fertig und ich muss ihn auch noch voll säuseln. Ich bin wirklich bescheuert. „Tut mir Leid. Du hast schon genug um die Ohren. Ich höre auf zu weinen, sofort“, erkläre ich, löse mich und streiche mir die Tränen aus dem Gesicht. Doch egal wie oft, ich das wiederhole, sie wollen nicht aufhören zu fließen. „Mist, noch nicht mal das kann ich“, rege ich mich auf, als Riku mich wieder in seine Arme zieht. „Sora, du bist so ein Idiot“, betitelt er mich liebevoll. „Ist doch völlig egal, was ich um die Ohren habe. Du bist mein Freund“ Diese Worte muntern mich dermaßen auf, dass ich beinahe unsere Situation vergesse. Ich umarme ihn weiter, bis sich irgendjemand räuspert. „Ich will euch ja nicht stören, aber so langsam sollten wir uns entscheiden, was wir tun“, ist es Oma, die uns in klein wenig stört. „Natürlich“, entgegnet Riku, löst mich von sich und streicht mir die letzten Tränen aus dem Gesicht. „Ich finde, wir sollten Sora entscheiden lassen“, steuert er gleich noch seine Meinung bei, als wir uns zu Mama und Papa aufs Sofa setzen. „Dafür sind wir auch“, erklärt Oma für alle drei. „Ich? Aber… wird es wirklich so schlimm werden?“, frage ich Riku. „Na ja, es wird kein Zuckerschlecken. Aber dir kann körperlich nichts geschehen. Keiner wird dich sehen und du wirst auch nicht, mein ganzes Leben sehen, nur das was in den Tagebüchern steht“, erklärt er mir. Nur was in den Tagebüchern steht? Ob er wohl auch von seinen „Erfahrungen“ mit Sam geschrieben hat? Wenn ich das mit ansehen müsste, wäre schrecklich. „Ich… ich… ich werde es tun“, entschließe ich mich. „Gott sei Dank, wir dachten schon, du würdest ablehnen“, atmet Mama auf. „Ihr dachtet, ich würde ablehnen und habt mich trotzdem wählen lassen? Was wäre gewesen, wenn ich mich tatsächlich dagegen entschieden hätte?“, will ich wissen. „Wir hätten es akzeptiert, genauso wie bei Kairi“, erklärt Papa leise. Ich schlucke schwer, es muss eine Qual sein, schon wieder so nah dran zu sein, jemand wichtiges zu verlieren. „Und jetzt? Wann legen wir los?“, will ich schnell ablenken. Wenn ich jetzt wieder an Kairi denke und traurig werde ist damit auch niemandem geholfen. „Morgen früh. Ich muss erst noch genau nach lesen, wie das Ritual richtig funktioniert“, erklärt Riku. „Und ich muss die Tagebücher holen“ „Wo sind die denn?“, erkundige ich mich. „Im Ferienhaus“, antwortet mein Freund, als mir eine Idee kommt. „Wieso machen wir es nicht gleich da? Ich meine, dort kommt niemand hin und ich bin sicher“, entgegne ich. „Na ja, kommt darauf an, was deine Eltern sagen“, ist Riku schon irgendwie dafür. „Wie lange dauert Soras Reise?“, möchte Mama wissen. „Das kann man nicht genau sagen. Es sind ein paar Jahrhunderte, die er sehen wird. Es wird auf jeden Fall mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate in Anspruch nehmen“, versucht Riku zu schätzen. „Dann bring ihn in die Hütte“, entscheiden Mama und Papa. „Gut, ich werde mich jetzt verabschieden. Ich muss das Ritual noch mal lesen und vorbereiten. Ich hole dich morgen um halb 10 ab“, gibt Riku zurück. „Kann ich noch kurz mit dir reden?“, möchte ich wissen. Die Frage, ob ich ihn und Sam auch bei bestimmten Dingen sehe, brennt mir einfach auf der Seele. „Natürlich“, antwortet er und wir gehen in mein Zimmer. „Also, was möchtest du wissen?“, fragt Riku. „Wobei werde ich euch denn beobachten können?“, erkundige ich mich. „Na bei unserer Arbeit“, entgegnet er selbstverständlich. „Ja, natürlich, aber was ist mit anderen Dingen. Ihr werdet ja nicht nur gearbeitet haben“, versuche ich ihn in die richtige Richtung zu lenken. Es dauert noch eine Weile, in der mich Riku ansieht, als wäre er vom Blitz getroffen, bevor er versteht worauf ich hinaus will. „Ach so… nun ja… es tut mir Leid, aber das wird dir nicht erspart bleiben“, flüstert er. „Wars so toll, dass du es aufschreiben musstest?“, frage ich trotzig. Ach Mann, was mach ich schon wieder. Riku ist so ehrlich zu mir und ich trete ihn imaginär auch noch. „Willst du das jetzt wirklich wissen?“, versucht er mich zu besänftigen. „Nein, lass es. Tut mir Leid, dass ich grade so doof war“, entschuldige ich mich sofort. „Schon okay. Die Situation ist bestimmt nicht leicht für dich“, sieht Riku ein. Er ist immer so verständnisvoll, manchmal wird mir das ein bisschen viel. „So, jetzt muss ich aber wirklich. Wir wollen ja, dass alles glatt geht“ „Natürlich. Bis Morgen“, fange ich mit dem Abschied an und küsse ihn auf die Wange. „Tschüß, Kleiner“, gibt er zurück, küsst mich ebenfalls und zaubert sich dann weg. Kapitel 29 Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)