Richtig schön evil (oder kurz) von Mebell (Meine DÄ Kurzgeschichten Sammlung...) ================================================================================ Kapitel 1: Schein ----------------- Eine kleine Songfic in der Liebe & Friede ein bisschen kurz gekommen sind *hust* *g* ~~~~~~~~ Farin wurde durch das grelle Sonnenlicht, was in das geräumige Hotelzimmer schien, geweckt. Er blinzelte einige Male, bevor er sich langsam umdrehte: Neben ihm lag nur unordentlich zusammengeknülltes Bettzeug. „Bela“, fragte der Gitarrist zaghaft und eher zu sich selber gewandt. Die Antwort war nur ein leises Brummeln aus dem Bad, einige Minuten später trat der Schlagzeuger frisch geduscht und fertig für den heutigen Tag aus der Tür. „Wohin geht’s heute noch mal? München, oder?“, fragte Bela beiläufig. Farin antwortete: „Ja, München.“ Bela setzte sich zu dem Gitarristen auf die Bettkante. Liebevoll küsste er ihn, fuhr ihm durch das wasserstoffblonde Haar, schnappte sich seine graue Reisetasche und verschwand mit den Worten: „Ich geh schon mal zum Bus, mal gucken, was Rod macht.“ Seufzend stand Farin auf und machte sich schnell fertig. Er versuchte sich im Spiegel an seinem typischen Farin Urlaub Grinsen, das heute aber nicht so recht gelingen wollte. Überrascht drehte sich der Gitarrist um, als er plötzlich die Zimmertür hörte. „Wir fahren erst in anderthalb Stunden los, verzögert sich etwas“, sagte Bela und schlenderte ziellos durch den Raum. „Ich geh trotzdem mal runter, vielleicht kann ich irgendwas Produktiveres tun, als auf diesem Hotelzimmer rumzuhocken. Vorher muss ich noch mal kurz auf mein Zimmer“, sagte Farin achselzuckend. Mein Zimmer. Eigentlich war es lächerlich, er verbrachte die Nächte doch eh immer mit dem Schlagzeuger. Der Gitarrist griff gerade nach der Türklinke, als sich zwei Arme um seine Hüften schlangen. Bela grinste: „Du willst schon gehen?“ Seufzend zog Bela sich sein T-Shirt wieder über und betrachtete den auf der Bettkante sitzenden und in sich gekehrten Farin. „Was ist los? In zehn Minuten müssen wir übrigens runter.“, sagte der Schlagzeuger und streckte sich. Farin fragte sich, ob die Frage wirklich ernst gemeint war. Und hatte Bela gerade nicht „Wir“ gesagt? „Wir“... Ein schöner Traum, mehr nicht. Bela setzte sich neben den Blonden und kuschelte sich an ihn : „Ach Jan, denk doch nicht soviel nach“ Leise seufzend legte der Gitarrist seinen Arm um den Kleineren. Er war sicher, dass Bela wusste, dass er viel mehr für ihn empfand, als er je zugegeben hatte. Doch leider war Farin auch bewusst, dass er für den Schlagzeuger nicht mehr als ein Zeitvertreib war. Als all das begonnen hatte, betonte Bela mehrmals, dass diese Beziehung nichts Festes war. Er erinnerte sich noch all zu gut an seine Worte: „Jan, wir haben unseren Spaß, nicht mehr und nicht weniger. Ich könnte nächste Woche meine Traumfrau kennen lernen... Also bilde dir nicht Gefühle ein, die gar nicht existieren.“ Zu diesem Zeitpunkt hatte er nur gelacht - Für ihn waren in dieser Beziehung bis vor kurzem auch keine echten Gefühle vorhanden. Farin wusste von Anfang an, dass dieses Spiel nur schief gehen konnte. Aber er konnte das Spiel nicht einfach beenden, denn nur so bekam er die ersehnte Nähe zu dem Schlagzeuger. Bela brummte: „Komm jetzt, wir sind spät dran. Ich geh nach unten.“ Er küsste den Blonden flüchtig und verschwand. Dieser stand auf, ging kurz in sein Zimmer und stellte fest, dass ein freundlicher Portier seine Sachen schon zum Bus gebracht haben musste. Bedrückt stapfte er in Richtung Tourbus, bis er etwas Abseits auf dem Parkplatz Bela traf. Kurz sah sich der Gitarrist um und schon hatte er den Kleineren zu sich hingezogen. Dieser wand sich blitzschnell aus den Armen des Blonden und zischte: „Lass den Scheiß. Eventuell latscht hier unsere Halbe Crew und noch ein paar andere herum?“ Der Blonde zuckte mit den Schultern: „Was wäre so schlimm, wenn die uns sehen?“ Belas Augen funkelten zornig: „Es gibt kein uns. Das weißt du doch. Hör auf in dieser Illusion deiner heilen Welt zu leben.“ „Es ist nur ein Spiel, ein Spiel, was ich wohl verliere“, sagte der Gitarrist mit leiser Stimme. Bela lachte kalt auf und legte eine Hand an Farins Hüfte: „Jan, dann beende unser kleines Spiel doch vorzeitig...“ Der Blonde zuckte zusammen und sagte nichts. Lieber lebte er mit einer Lüge, als ohne Bela. Die Stille schien ihn zu erdrücken, bis der Schlagzeuger leise sagte: „Du bist nicht in der Lage dazu. Schade, schade. Ich freue mich schon auf heute Nacht.“ Süffisant grinsend drehte er sich um und verschwand aus seinem Blickfeld. „Du sagst ihm nicht, was du fühlst Weil du ihn nicht verlieren willst Du bleibst stark - du wahrst den Schein“ (Die Ärzte - Die Ewige Maitresse) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)