Nur den besten Sprit von abgemeldet (eine Mortal Instruments Fanfic.) ================================================================================ Kapitel 2: Zeldas Versagen -------------------------- Und es geht Los! Wird sich Simon in diesem Kapi unter Kontrolle halten können...? Die Antwort liegt natürlich auf der Hand...! Genießt den Anfang eine recht symbiontische Beziehung...>_>' Kapitel 2: Zeldas Versagen Es dauerte ein paar Tage, bis Jace sich davon überzeugen ließ, dass Simon seinen Blutdurst unter Kontrolle hatte. Es war nicht einfach für den jungen Vampir das Blutrauschen in seinen Ohren zu ignorieren, oder den metallischen Geruch, den er jeden Tag stärker wahrnahm, aber Simon hatte mehr Selbstbeherrschung, als man ihm zutrauen würde – und einen sehr großen Vorrat an Blutkonserven. Bis heute. Es war nicht leicht in so kurzer Zeit an neues Blut heranzukommen, deshalb schämte sich Simon auch sehr, als er ins St. Johns Hospital eingebrochen war und sich ein Dutzend Plastikbeutel bemächtigt hatte. Er hoffte, das er nun niemanden indirekt getötet hatte. Aber er hatte auch nur die Blutgruppe A positiv mitgenommen und davon gab es ja angeblich genug. Gut eine Woche hatte sein Vorrat nun gereicht und, von seinem Erfolg geblendet, bemerkt Simon nicht, dass ihm langsam das Blut wieder ausging. Es war ein ruhiger Nachmittag. Er aß mit seiner Mum zu Mittag und verabschiedete sich dann von ihr, da sie heute mit ihren Freundinnen vom Töpfer-Kurs ausging. Er wusste, dass ihn heute wieder Jace mit seiner Anwesenheit beglücken würde. Fast jeden zweiten Tag war der Schattenjäger nun bei ihm, meist, um Nintendo zu spielen. Aber sie machten auch andere Dinge, Pizza essen, über Mädchen quatschen, peinliche Kindheitsgeschichten – eigentlich hatte Simon diese Dinge nur zum Spaß erwähnt, da es Dinge sind, die Mädchen bei einer Pyjama-Party veranstalteten, aber da Jace keine Ahnung von dem Verhalten irdischer Teenager hatte, gab er sich in der Hinsicht keine Blöße. Simon konnte schon fast nicht mehr glauben, wie sehr er sich vor kurzem noch mit dem Schattenjäger gezankt hatte. Jetzt waren sie vielleicht tatsächlich Freunde geworden, obwohl sich Jace charakterlich nicht verändert hatte. Aber Simon konnte gut mit der Arroganz des Schattenjägers umgehen und im Sprücheklopfen waren sie auch recht ebenbürtig. Simon schlenderte in sein Zimmer und räumte seine dreckige Wäsche in einen Korb. Vielleicht sollte er noch kurz etwas trinken? Mann kann ja nie vorsichtig genug sein. Jedoch entgleisten ihm jegliche Gesichtszüge, als er in seinem Kühlschrank eine gähnende Leere vorfand. Das konnte doch nicht wahr sein. Wie viel Blut hatte er denn in der letzten Woche getrunken? Sechzehn Liter? Kann das gesund sein? Müssten seine Kapillare nicht platzen? Vampir-Biologie war Simon ein großes Rätsel. Schöner Mist, jetzt musste er ganz auf seine Selbstbeherrschung vertrauen. Es dauerte nicht lange, bis Simon das gewohnte Klopfen an der Fensterscheibe vernahm und wenig später ein durchnässter Jace im Zimmer stand. „Üäh, tropf nicht meinen Teppich voll, Rainman“, sagte Simon und schob Jace so schnell er konnte ins Bad. „O.K., trockne dich erst einmal ab, im Schrank dort sind Handtücher, ich hol dir was Trockenes zum anziehen.“ Fünf Minuten später saß der etwas trockenere Schattenjäger mit einer von Simons Sporthosen und einem Boy-Sets-Fire–Band-T-Shirt auf dem Bett und föhnte sich die Haare. „Ich fühle mich gerade richtig...irdisch, mit diesen Sachen“, rief er unter dem Lärm des Haartrockners zu Simon. „Ist viel bequemer im unteren Äquatorbereich.“ Simon schlug sich genervt die Hand gegen die Stirn. „Können wir das Thema „Deine Genitalien in meiner Hose“ fallen lassen und mit Zelda weiter machen?“ Jace grinste breit, als sich Simon von ihm abwandte und die Kontroller zu holen. „Und dieses Gefühl, keine Unterwäsche zu tragen.. Das ist wahre Freiheit, mein Freund.“ „Halt den Rand oder du darfst heute nicht Link sein“, drohte Simon, woraufhin Jace schnell gestikulierte, dass sein Mund verschlossen sei. Simon seufzte leise, als er den Supernintendo anschaltete. Es war zum verrückt werden. Sobald Jace sein Zimmer betreten hatte, war der ganze Raum vom Duft seines Blutes erfüllt. Simon konnte es fast auf seiner Zunge schmecken. Eisernes Metall, ein Hauch von Süße und eine aromatische Note, die einfach Jace ausmachte. Und Simon wollte es, jede Faser seines Körpers wollte Jace niederschlagen und sein Blut in sich aufnehmen. Aber so leicht gab sich Simon nicht geschlagen. On nein. Er würde diesen Abend durchziehen, ohne sich an Jace zu vergreifen. Es wird vermutlich der schlimmste Abend seines ganzen Lebens, aber das war ihm gleich. Hier ging es um den Stolz seiner halben Männlichkeit. Die erste Hälfte hatte er leider mit neun Jahren verloren, als ihn seine Mutter beim Mein-Kleines-Pony spielen erwischt hatte, aber das ist eine andere Geschichte. Er atmete noch einmal tief ein, bevor er sich neben Jace niederließ und sie bei The Legend of Zelda dort weitermachten, wo sie beim letzten Mal stehen geblieben sind. Überraschenderweise ging das sogar fast zwei Stunden lang gut. Simon und Jace hatten vor ein paar Tagen die Taktik entwickelt, dass Simon die Denkarbeit übernahm und Jace die Gegner plättete, was gut funktionierte. So war Simon gut von Jace’ Blutkreislauf durch das Grübeln abgelenkt und Jace, der bei dem Vampir langsam unvorsichtig geworden ist, merkte nicht, dass der Atem seines Mitspielers ruckartiger war als sonst. „Die Tür ist schon wieder verschlossen“, rief der Schattenjäger empört. Als er nicht weiter voran kam. „Ganz ruhig, Jace, lauf einfach ein Stückchen weiter, dann müsstest du irgendwann den Schlüssel finden.“ Aber wohin Jace den kleinen Link auch laufen ließ, nirgendwo fand er den gewünschten Gegenstand. Maden, viele, glibberige, sich durch mein Mittagessen windende Maden, versuchte sich Simon vergeblich vorzustellen, als er bei jedem von Jace Herzschlägen zusammenzuckte. Der Schattenjäger knirschte genervt mit den Zähnen, als er nun zum vierten Mal dieselbe Kreuzung passierte. „Beim Erzengel! Welches Arschloch hat sich dieses blöde Spiel bloß ausgedacht?!“, rief er wütend und schmiss den Controller auf die Matratze. „Verdammt, jetzt beruhig dich endlich, das ist doch bloß ein Spiel!“ Simon wusste nicht, wie lange er das noch aushielt. Er hörte Jace’ Stimme wie durch zwei Wände hindurch. Auch das Bett auf dem er saß spürte er kaum noch, und alles, woran er dachte, war die ersehnte, rote Flüssigkeit. „Nur ein Spiel? Ich habe dieser bekloppten Zelda neun Stunden meines Lebens geschenkt. Und jetzt scheitert meine Rettungsaktion an einem bekloppten Schlüssel! Warum können wir die Tür nicht einfach eintreten? Ich habe noch nie einen Schlüssel gebraucht, um irgendwo hinein zu kommen!“ Jace schnaubte entrüstet über die Logikfehlers des Spieles. Doch trotz seiner Wut erkannte er im Augenwinkel etwas, dass seine Schattenjägerinstinkte zurück ins Leben rief: Simon hatte seine Vampirzähne ausgefahren. Besagter sprang im hohen Bogen vom Bett und drückte sich, so fest wie er nur konnte, an die Wand, die von Jace am weitesten entfernt war. „Scheiße“, keuchte er unter seiner Hand hervor, die verzweifelt versuchte, die Eckzähne wieder auf Normalgröße zu drücken. Jace stand langsam von Bett auf und wollte auf Simon zugehen, aber dieser schrie ihn an, nicht weiter zu gehen. Jace runzelte die Stirn. „Was ist heute bloß los mit dir? Ist dein Blutvorrat seit Wochen verbraucht, oder warum hast du so wenig Kontrolle?“ Simon sank langsam die Wand herunter und begrub sein Gesicht in seinen Armen. „Du verstehst das nicht. Ich versteh es ja auch nicht. Vorgestern hab ich zuletzt was getrunken, und das müsste eigentlich für den Rest der Woche reichen, aber...es liegt irgendwie an dir.“ Jace betrachtete den leicht zitternden Vampir am anderen Ende des Zimmers. So hatte er ihn seit dem Vorfall auf Valentins Schiff nicht mehr gesehen. „Was hab ich bitte mit deiner Selbstbeherrschung zu tun?“ Simon schluckte schwer, als die Frage kam, die er nicht beantworten wollte. „Hau einfach ab, dann kann ich mich vielleicht wieder fassen“, rief er mit einem flehenden Unterton. Aber so nett war Jace leider nicht. Er war ein Schattenjäger, und kein Schattenwesen darf es wagen, einem Schattenjäger Befehle zu erteilen. Er verschränkte die Arme und blieb einfach stehen. Einfach, aber wirkungsvoll. Sein Gegenüber schien immer mehr mit dem Drang zu kämpfen, sich auf den Schattenjäger zu stürzen. In Simons Kopf wiederholten sich das Wort Blut immer und immer wieder, bis er fast wahnsinnig wurde. „Verdammt, Jace, wenn du in einer Sekunde nicht draußen bist, reiß ich dir die Halsschlagader auf!“ Zu Simons Überraschung lächelte Jace. Es war kein herausforderndes Grinsen, es war etwas.. etwas völlig Jace-untypisches. „Meine Güte, jetzt schluck deinen inneren Dramatiker erst einmal wieder runter. Wenn du es wirklich so nötig hast, dann bediene dich doch, von mir aus.“ Simon war so baff, dass er für einen kurzen Moment vergessen hatten das er ein Vampir war. Aber leider nur kurz. „W-Was..?“, stammelte er geplättet. Jace ging langsam auf ihn zu und hielt ihm seinen linken Arm hin. „Na los, das ist schließlich nicht unser erstes Mal.“ Simon wollte ihm gerne den Arm wegschlagen, ihn anschreien, dass er ein Vollidiot wäre, aber sein Kopf schrie Blut, seine Nase roch es unter der dünnen Haut, der Puls pochte in seinen Ohren stärker denn je und seine Augen sahen nur auf die hervorstehenden, blauen Adern an Jace’ Handgelenk. Simons Bewegungen waren trotz seines Kontrollverlustes erstaunlich graziös. Vielleicht lag es an dem Vampir in ihm, vielleicht auch ein seinem schwerelosen Gefühl, dass ihn ummantelte, als er langsam Jace’ Arm mit beiden Händen fest umschloss und seine Zähne endlich in das ersehnte Fleisch rammte. Jace keuchten schwer, als der stechende Schmerz in seinem Handgelenk brannte. Er wollte den Arm wieder zurückziehen, aber Simon umklammerte ihn fester als alles, was er jemals in Händen hielt. Geschwächt von dem Blutverlust fiel Jace auf die Knie. Simon kümmerte sich nicht um die Verfassung des Schattenjägers. All seine Sinne waren auf die rote Flüssigkeit fixiert. Wie sie fast schon von selbst aus Jace’ Arm hervorquoll, wie gut sie sich auf der Zunge anfühlte und dieses überwältigende Gefühl, wenn sie noch warm seine Kehle hinunterfloss. Wieso hatte er versucht, diesen Moment zu verhindern, wo er doch so erstrebenswert war? „Ahh...Simon, wach...auf...“ Jace Stimme zitterte vor Schmerz und vor etwas....das Simon nicht deuten konnte, aber es war genug, um den Jungen wieder in die Wirklichkeit zurückzuholen. Ruckartig ließ er von Jace’ Arm ab, stand auf und schmiss sich rücklings aufs Bett. Viele lange Atemzüge später war sich Simon sicher, sich wieder unter Kontrolle zu haben und setze sich auf, um nach Jace zu sehen. „Hey“, sagte er zaghaft, nicht sicher, was man zu jemandem sagt, den man gerade halb leer getrunken hatte. Jace lehnte leicht an der Wand, die Augen geschlossen, er lächelte, als er Simons unsichere Stimme vernahm. „Und, fühlst du dich jetzt besser?“ Simon schaute verdutzt. Er fühlte sich nicht nur besser, er fühlte sich grandios. Als ob viele kleine Marienkäfer auf seiner Haut Polka tanzten, dennoch antwortete er: „Du bist verrückt, Jace Wayland, dich einem Vampir anzubieten.“ Jace lachte leise. „Das klingt, ab ob wir Sex hatten, weißt du das?“ „Halt die Klappe, Schattenjäger, und sag mir lieber, wo deine Stele ist.“ Kurze Zeit später hatte Simon die Stele aus Jace’ fast trockener Hose genommen und sie dem blutarmen Jungen gegeben. Es dauerte nicht sehr lange, bis sich der Schattenjäger wieder stärker fühlte. Simon konnte ihm immer noch nicht richtig in die Augen sehen. War das verwunderlich? Er hatte ihn gebissen. Zum zweiten Mal! Und dieses Mal war er nicht kurz vorm sterben, dieses Mal war es einzig und allein, weil er den Drang dazu hatte. Wo sollte das enden? Er erschrak etwas, als Jace unbemerkt seine Hand auf seine Schulter legte und sie leicht drückte. „Jetzt hör endlich auf, Trübsal zu blasen, mir geht es schließlich gut. Und ich hab dir die ganze Sache erlaubt, also war das völlig legitim.“ Simon schaute ihm unschlüssig in die goldenen Augen. „Ich weiß, aber trotzdem-„ „Nichts mit trotzdem! Wenn deine Laune so bleibt, wird mir Clary gewaltig in den Hintern treten, kapiert? Also reiß dich endlich zusammen, damit wir übermorgen endlich diese alte Hexe Zelda befreien können.“ Simon musste wiederwillig bei dieser Spielerleidenschaft lachen, was Jace zufrieden stellte. „So, ich mach mich jetzt auf den Rückweg. Und wenn du das nächste Mal den Vampir in dir spürst, warte bitte nicht wieder bis er dich selbst überwältigt, sondern sag Bescheid, ja?“ Mit diesen Worten sprang Jace aus dem Fenster hinaus und ließ einen etwas verdutzen Simon zurück. Kam es ihm nur so vor oder lag in diesem Abschiedssatz das Angebot, sich noch einmal beißen zu lassen? Simon schüttelte den Kopf. Nein, so leichtsinnig konnte selbst Jace nicht sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)