Bloody night von Sanji (London 1892...) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- 1892, London Es war schon recht spät, doch vor der Oper tummelten sich noch eine Menge Menschen, die sich unterhielten oder auf ihre Kutschen warteten. Trotz der späten Stunde war es noch recht warm, weshalb es niemanden etwas ausmachte zu warten, eher das Gegenteil war der Fall. Eine junge Dame verabschiedete sich gerade von einer anderen und hastete über die Straße. Zu so später Stunde sollte man lieber nicht alleine durch die dunklen Straßen wandern, keiner wusste das besser als der Blonde Vampir, der dem Mädchen unauffällig folgte. Er hatte sie schon den ganzen Abend im Auge gehabt und nur darauf gewartet, das die Oper vorbei war und sie sich auf den Weg nach Hause machen würde. Sie war jung, hübsch und sah sehr wohlhabend aus, was man an ihrer Kleidung erkennen konnte. Doch wer in die Oper ging war meistens nicht gerade arm. Er war schon voller Vorfreude, doch war er trotz allem noch vorsichtig, er wollte ja nicht das sein Opfer schon zu früh die Falle roch, in die sie gleich tappen würde. Die Gasse durch die das Mädchen ging war nicht sehr breit und trotzdem gab es genug Schatten, in denen Spike sich verstecken konnte und als Vampir konnte er sich ohnehin lautlos durch die Nacht bewegen, ohne aufzufallen. Auch wenn er noch nicht lange Vampir war, hatte er in den Rund zehn Jahren eine Menge gelernt und das machte sich immer wieder bezahlt. Plötzlich war ein Wimmern zu hören und das dunkelhaarige Mädchen blieb unsicher stehen. „Hallo?“, rief sie vorsichtig und ging einen Schritt weiter. Das Wimmern brach nicht ab, was sie dazu veranlasste noch etwas weiter zu gehen, um in der Dunkelheit besser die Ursache des Geräusches auszumachen. Entweder war sie sehr mutig, oder sehr dumm. Immerhin konnte man niemals wissen, was in der Dunkelheit auf einen wartete. „Die Sterne, sie schimpfen mit mir“, wimmerte Drusilla, die in Decken gehüllt auf dem Boden saß. „Geht es Ihnen nicht gut, Miss?“ Das Mädchen ging noch näher heran, um der vermeintlich hilflosen Person zu helfen, die dort wie ein Häufchen Elend auf dem Boden saß. Doch genau das war ein Fehler. Blitzschnell packte Drusilla das Mädchen, stand auf und hielt ihr die Hand vor den Mund, so das sie nicht schreien konnte um womöglich noch Alarm zu schlagen. Natürlich versuchte sie sich zu wehren, doch gegen die Vampirin hatte sie nicht den Hauch einer Chance. „Komm zu mir, Geliebter“, gurrte sie und schaute zu Spike herüber. Sie hatte ihn natürlich schon lange gesehen, da sie kein Licht brauchte, um im dunkeln sehen zu können. Spike löste sich aus dem Schatten und ging auf die beiden Damen zu. Das Mädchen schaute ihn mit angsterfüllten Augen an. Wahrscheinlich dachte sie an das schlimmste, was ihr jetzt passieren konnte und sie hatte allen Grund sich Sorgen zu machen. „Da haben wir aber einen guten Fang gemacht, oder nicht, Liebes?“, fragte der Blonde und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich will nicht mehr warten ,Spike, mich dürstet es nach ihrem jungen Blut“, erwiderte Drusilla und hatte ihr Gesicht schon in die Fratze eines Dämons verwandelt. „Du hast recht“, meinte er und verwandelte sein Gesicht ebenfalls und zeigte dem Mädchen seine Fangzähne, woraufhin sie ihre Bemühungen sich zu befreien noch verstärkte, doch Drusillas Griff war eisern und sie würde sich nicht mehr los lassen, „Lass uns essen.“ Spike grinste und beugte sich zu der rechten Seite ihres Halses hinab, während Dru sich die linke Seite vornahm. Als sich die Zähne der Vampire in ihr Fleisch bohrte hörte man einen erstickten Schrei, das war aber auch alles was sie von sich geben konnte. Ihre Gegenwehr erlahmte zusehends, bis die beiden schließlich von dem Mädchen abließen und ihr toter Körper vor ihren Füßen landete. Spike leckte sich über die Lippe und beseitigte die letzten Spuren, die das Mahl hinterlassen hatte. „Du böser, böser Junge“, säuselte die Vampirin und streckte Spike die Hand hin, die dieser ergriff und einen Kuss darauf hauchte. „Wir sollten uns auf den Rückweg machen“, sagte Spike und führte die Vampirin aus der Gasse. Hier hatten die Menschen nichts von alledem mitbekommen, was sich in der Dunkelheit abgespielt hatte. Morgen in der Zeitung würden sie aber von dem Vorfall lesen und sich den Kopf darüber zerbrechen, was in der Nacht passiert war. Natürlich würden viele Angst bekommen und sich nicht mehr auf die Straße trauen, doch dann würden sie einfach weiter ziehen, langsam hatte Spike von London sowieso die Nase voll, woanders lies es sich sicher auch gut leben. Aber darüber machte er sich jetzt keine Gedanken, er legte einen Arm um Drusilla und schlenderte mit ihr durch die Straßen, als sei nichts passiert, auf dem Weg zu ihrem Unterschlupf, in dem Angelus und Darla sicher schon auf sie warteten. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)