Am Anfang war die Dunkelheit von NamiHeartphilia (Spira erneut in Gefahr / Yu&Ti; Ri&Gi; Pa&Ba) ================================================================================ Kapitel 3: Ein hoher Preis? --------------------------- Hallo liebe Leser und Kommischreiber! Es freut mich, dass die FF gar nicht so schlecht angekommen ist und es schon einige Leute gibt, die mir nach jedem Kapitel immer Bescheid sagen, was sie gut bzw. schlecht fanden und mich verbessern! Deswegen wollte ich noch mal danke sagen ^^ Ich hoffe, die Geschichte gefällt euch weiterhin~ Übrigens ist das dritte Pairing jetzt Paine & Baralai, aber ich weiß noch nicht, ob ich das nicht einfach nur andeute. Was sagt ihr dazu? Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen! Nami ♥ ------------------------------------------------------------------------- Um ein dermaßen prächtiges und modernes Büro sein Eigen nennen zu können, musste man erst einmal der Kanzler von Neu Yevon sein. Das hatte Paine schon festgestellt, als sie den Raum das erste Mal betreten hatte. Er war nicht gerade klein und die Fenster reichten beinahe von der Decke bis zum Boden, damit man Bevelle überblicken konnte. Dadurch, dass es nur wenige, sorgfältig ausgewählte Möbelstücke gab, wirkte das Büro noch größer, aber gleichzeitig auch recht stilvoll. „Ganz ehrlich. Was meinst du, wie lange er es noch durchhält?“ Paine saß gegenüber von Baralai in einem dunkelblauen weichen Sessel und hielt ein Glas in den Händen. Ihr Gegenüber, ebenso besorgt wie sie, runzelte die Stirn. „Ich weiß es nicht. Was ich hoffe, ist, dass er nicht einfach irgendetwas anstellt, ohne sich wenigstens… von uns zu verabschieden.“ Die Schwertkämpferin blickte ihn entrüstet an. „Sag das nicht. Er kann doch nicht…“ Nur wenn sie mit Baralai alleine war, konnte sie ihre Maske ein wenig herunternehmen und den Filter für sämtliche Gefühle abschalten. Nooj gegenüber wollte sie nie besorgt oder beängstigt wirken, weil dieser sowieso schon so viel am Hals hatte und Gippel… war Gippel. Zum Spaß haben war er richtig toll, aber ihm sämtliche Gedanken und Gefühle anvertrauen? Da war sie dann doch eher skeptisch gewesen. Mit dem Kanzler von Yevon konnte sie dagegen problemlos über alles reden, was ihr auf dem Herzen lag. Deshalb besuchte sie ihn auch öfter als die beiden Anderen. „Ich hoffe auch, dass er sich besinnt. Nooj kann die junge Liga nicht im Stich lassen. Er hat zwar gemeint, er habe die Zügel nach und nach gelockert, damit sie nicht mehr so sehr auf ihn angewiesen sind, aber wenn er sich jetzt die Kugel gibt, wird das doch ein Schock für seine Leute.“ Damit hatte Baralai definitiv Recht. Paine musterte nachdenklich die gewölbte Decke. „Was ist denn mit Leblanc? Wäre sie nicht ein Grund für ihn am Leben zu bleiben? Auch wenn ich sie nicht sonderlich leiden kann.“, fragte sie schließlich hoffnungsvoll. „Er hat sie mehr oder weniger abgewiesen.“, erklärte Baralai. „Zuerst hat er ihr versucht zu erklären, dass er nicht der richtige Mann für sie ist. Wegen seinem zu Grunde gehenden Körper, du weißt ja. Das war ihr zwar egal, aber er wollte nicht, dass sie dann noch mehr um ihn trauern muss. Deshalb hat er ihr knallhart ins Gesicht gelogen und gesagt, dass er nichts für sie empfindet.“ Eine Weile schwieg Paine, dann meinte sie leise: „Ich verstehe… Besser wenn sie ihn hasst, statt dass sie ihn liebt.“ Der Kanzler nickte und nahm einen Schluck seines Getränks. „Bloß bin ich mir nicht sicher, ob sie ihn dadurch hasst…“, ergänzte er. „Wer weiß. Ich… habe noch nie jemanden in dem Ausmaß… geliebt.“ „Na dann wird es aber Zeit.“ Baralai lächelte und obwohl Paine nicht wirklich verstanden hatte, ob und was er damit andeuten wollte, musste sie unwillkürlich zurücklächeln. Schon am späten Nachmittag hatte sich das ganze Dorf zum Feiern versammelt. Im Dorfzentrum waren Tische aufgestellt worden und die Aurochs bekamen alle einen Ehrenplatz. Vor wenigen Jahren waren sie noch Meister im Verlieren, aber nun hatten sie gezeigt, dass es auch anders ging. Überall duftete es herrlich nach Gekochtem und Gebratenem. Die Atmosphäre war sehr entspannt, da niemand befürchten musste, dass auf einmal Sin auftauchen und die Insel in Schutt und Asche legen würde. Manchmal konnte Yuna es selbst nicht glauben, dass Spira es ihr und ihren Mitstreitern zu verdanken hatte, dass es endlich Frieden gab. Es war ihr immer noch leicht peinlich, wenn sie jemand darauf ansprach und ihr dankte. In dieser Hinsicht war sie eher bescheiden und hatte es nicht wegen dem Ruhm getan, sondern für die Menschen von Spira, damit diese die lang ersehnte Ruhe und den Frieden erleben durften. Es gab wie bei jedem richtigen Festmahl genug Köstlichkeiten und auch Wein. Während der Blick des ehemaligen Mediums über die Tische glitt, dachte sie daran, wie schade es war, dass Rikku nicht bei ihnen sein konnte. Leckere Gerichte waren eine ihrer Schwächen und sie hätte ganz sicher ihren Spaß gehabt. Aber dazu würde sie hoffentlich auch noch mehr Gelegenheiten haben. Wakka und Tidus hatten gerade wild gestikulierend und einander unterbrechend vom Finale berichtet. Dabei musste Yuna feststellen, dass beide auch ein bisschen übertrieben. So waren die Beiden – vor allem, wenn sie im Mittelpunkt standen und man ihnen Wein eingeschenkt hatte. Die zwei hatten sich in letzter Zeit noch mehr angefreundet, weil sie sich jeden Tag sahen und miteinander trainierten. Wakka würde nie vergessen, dass er Tidus die lebende Yuna und den Frieden zu verdanken hatte. Auch nachdem Sin besiegt war, war es auf Besaid zwar friedlich, aber da Yuna fortgegangen war, war es einfach nicht mehr dasselbe. Jetzt waren sie wieder da – sie, die allen so gefehlt hatte und er, der das Dorf nun mit seiner guten Laune und Energie aufgewirbelte. „So, ich habe Vidiny im Tempel schlafen gelegt und dafür gesorgt, dass er nichts von dem Lärm hier draußen bemerkt. Nicht dass er sich erschreckt, wenn ich jetzt loslege.“, meinte Lulu bei Nachteinbruch zu Yuna und entfernte sich ein wenig von der Menge. „Zeit für etwas Magie.“, sagte sie dann leise zu sich selbst. Seitdem es friedlich war, zauberte sie nur noch selten und sie vermisste es irgendwie, auch wenn sie mit keinem darüber sprach. Es fühlte sich so wunderbar an, als die Magie wieder durch ihren Körper strömte und sich in ihren Händen ansammelte. Die Dorfbewohner wussten schon Bescheid, da Wakka es selbstverständlich ausgeplaudert hatte, dass seine geliebte Frau ein Feuerwerk für sie veranstalten würde. Lulu spürte, dass die Leute sie erwartungsvoll anstarrten und nahm sich vor, das Beste zu geben. Zügig ließ sie kleine magische Kugeln in die Höhe sausen, die dort mit einem Knall explodierten und den Himmel erleuchteten, bis nur noch winzige Funken von ihnen übrig waren, die schließlich auch erloschen. Tidus umarmte Yuna von hinten und hatte sein Kinn auf ihre Schulter gelegt. „Sieh mal, wie wunderschön.“, flüsterte sie völlig hingerissen. „Das erinnert mich ein bisschen an meine Show in der Donnersteppe.“ Als Krönung hatten sich aus den letzten explodierten Kugeln zuerst die Umrisse eines jeden von den Besaid Aurochs und anschließend der Schriftzug „Herzlichen Glückwunsch!“ gebildet. So etwas hatten die Dorfbewohner noch nie gesehen und jubelten ganz aufgeregt los. Nachdem Lulu fertig war, eilte Wakka auf sie zu und hob ganz überraschend hoch. Er wusste, sie mochte solche Dinge nicht, aber diesmal wurde sie nicht böse und ließ sich von ihrem Mann an sich drücken. „Das war eine der schönsten Nächte, die ich erlebt habe.“ Verträumt legte das Ex-Medium seinen Kopf auf Tidus’ Brust, während er sie über den Rücken streichelte. „Die Nacht ist noch nicht zu Ende.“, grinste er und ließ die Hände weiter zu ihrem Po gleiten. „Tidus! Hier sind Leute!“, lachte sie und versuchte ihn aufzuhalten. „Die schauen doch gar nicht!“, versuchte er sich zu verteidigen. „Aber wenn dich das stört…“ Er griff sanft nach ihrer Hand und zog sie mit sich in ihr Zelt. „So jetzt schaut niemand. Darf ich jetzt…?“, fragte er und war ihr dabei schon ganz nah. „Kommt ganz darauf an, was du meinst…“, flüsterte Yuna, bevor sie in einem endlos langen Kuss versanken. Gähnend drehte sich Rikku von einer Seite zur anderen. Was hatte sie nur für einen schwachsinnigen Traum gehabt? Sie hatte eine Machina repariert, die wie ein Mensch gebaut war, und auf einmal hatte sich diese in Gippel verwandelt. „Fehlt mir, dass er mich in meinen Träumen verfolgt.“, murmelte sie verschlafen und wollte eigentlich weiterdösen, aber dann hörte sie aus dem Lautsprecher Brüderchens hysterische Stimme, die sie dazu aufforderte aufzustehen. „Och nee! Ich hab gestern so viel gearbeitet. Warum muss ich denn so früh aufstehen?“, maulte sie und setzte sich unwillig auf um sich anzuziehen. Dann begab sie sich zur Brücke, wo Brüderchen ihr mitteilte, dass sie schon mittags zum Tempel von Djose fliegen würden. „Wieso denn das? Ich dachte, wir sollten am Abend dort sein?“, fragte sie verdutzt. „Wir haben ein kleines Problem. Gippel gibt uns den Apparat nicht kostenlos.“, erklärte Shinra. „Das hätte ich mir echt denken können!“, rief Rikku aufgebracht. „Dieser… aarghh… Hey, du hast das schon gestern gewusst, oder, Shinra?!“ Der Kleine fühlte sich, als würde ihn Rikkus Blick durchbohren. „Ehm, ja.“ „Okay und was will er?“ Sie hatte die Arme in die Hüften gestemmt und erwartete das Schlimmste. „Das erfährst du dann später. Er will nichts, was wir ihm nicht geben könnten.“ Diese Antwort hatte Rikku zwar nicht zufrieden gestellt, aber sie hatte keine Lust sich schon so früh am Morgen aufzuregen. Außerdem knurrte ihr der Magen. Shinra hatte Brüderchen erzählt, dass Gippel ihm ein Gerät geben wollte, dass für die Celsius eventuell Vorteile verschaffen konnte. Ohne eine Erklärung hätte er sie nicht zum Tempel geflogen. Bis jetzt wussten nur Shinra und Rikku von dem defekten Sphärofon. Brüderchen hatte also eine Erklärung gebraucht und wenn es um die Verbesserung der Celsius ging, war jede Begründung gut genug. Mittags standen also Shinra und Rikku vor dem Tempel, während die Celsius sich in der Nähe befand um sie bald wieder abzuholen. „Wieso muss ich eigentlich mitkommen?“, fragte die Blonde den Kleinen neben ihr. „Na gut. Jetzt kann ich es sagen. Gippel gibt mir das Gerät nur, wenn du vorher ein Date mit ihm hast.“ „Entschuldige, aber habe ich dich gerade richtig verstanden? Ein Date?“, polterte die Al Bhed los. „Was hast du dir dabei gedacht über meinen Kopf hinweg zu entscheiden?“ „Wir brauchen es doch so dringend. Hast du vergessen? Außerdem… ich bin doch nur ein Kind.“ Rikku wäre ihm am liebsten an die Kehle gesprungen. „Weißt du was, Shinra? Ich zähle die Tage, bis du endlich volljährig wirst und diesen dämlichen Satz nie wieder benutzen kannst!“ Allmählich machte sie ihm Angst. „Lass uns einfach mit ihm reden. Vielleicht nimmt er auch etwas anderes.“, versuchte er sie zu beschwichtigen. „Das hoffe ich sehr für dich.“ „Einen Kuss oder so… Aua!“ Die Kopfnuss hatte gesessen. Bevor sie den Tempel betreten konnten, kam Gippel auch schon heraus, weil er Rikkus laute Stimme von drinnen gehört hatte. „Da seid ihr ja!“, grinste er – unwiderstehlich, wie er dachte. Rikku musste sich eingestehen, dass er für sie nicht unwiderstehlich – nein, dafür nervte sie sein Charakter zu sehr – aber attraktiv war. Gippel selbst hatte nicht gedacht, dass das Mädchen kommen würde. Vielleicht hatte Shinra Rikku auch nur verschwiegen, was der Preis für den Apparat war. Er wusste selbst nicht, was in ihn gefahren war, als er das festgelegt hatte. Irgendwie reizte ihn Cid’s Tochter immer mehr, je öfter er sie sah. Dass sie richtig hübsch war, war ganz klar, aber es war auch diese Mischung aus Ausstrahlung, aufbrausendem Charakter und Schlagfertigkeit. Dazu kam, dass sie auf dem Gebiet der Technik einiges verstand und das bewies, dass sie alles andere als dumm war. Kurz gesagt: Rikku hatte eine Persönlichkeit, die man niemals vergessen oder verwechseln konnte, weil sie so vielschichtig war. Seltsam, dass er das früher nicht bemerkt hatte, aber vielleicht kam so etwas mit dem Alter. „Tag auch. Kommen wir zur Sache: such dir etwas anderes aus, womit wir zahlen können.“, herrschte das Mädchen ihn an. Sie wusste also, was er zu Shinra gesagt hatte. „Das geht leider nicht. Entweder ein Date – jetzt sofort – oder ihr bekommt nichts.“, antwortete er selbstsicher und war froh, dass Blicke nicht töten konnten. „Rikku, denk daran, er ist unsere einzige Chance.“ Shinra zupfte an ihrem Schal. „Warum kannst du nicht so ein Gerät konstruieren? ... Nein, warte, sag nichts.“ Sie rollte genervt mit den Augen. Eigentlich war es ja nicht so schlimm. Date hieß ja nicht, dass sie ihm näher als einen Meter kommen musste. „Also gut.“, gab sie seufzend auf. „Aber wehe du befummelst mich… Ich werde nur mal schnell Brüderchen Bescheid sagen.“ Damit eilte sie zum Sphärofon. Gippel dachte sich derweil, dass Rikku wohl aus dem Grund nachgegeben hatte, weil sie ihn eigentlich auch mochte und das könnte dann vielleicht mehr werden. „Hör zu, Brüderchen, Gippel will ein Date mit mir. Dann bekommen wir den Apparat… Jaja, ich weiß, dass du ihn umbringen willst. Ich mag ihn auch nicht und er wäre der Letzte, mit dem ich ein Date haben wollen würde.“ Rikku war so damit beschäftigt sich über den Al Bhed auszulassen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, dass er auf einmal hinter ihr stand. Als sie sich dann umdrehte, war es zu spät, denn er hatte alles gehört. Gippels Gesicht hatte plötzlich einen so ernsten Ausdruck angenommen. „Sag doch gleich, dass ich dich dermaßen anwidere.“, meinte er kühl. „Nimm den Apparat und dann geh einfach. Ich will von dir nichts dafür haben.“ Damit drehte er sich abrupt um und begab sich Richtung Tempel, während unter seinen Stiefeln die Kieselsteine nur so knirschten. Die Blonde wusste nicht wie ihr geschah. Sie hatte kein einziges Wort herausbringen können, weil sein Blick sie so verwirrt hatte. „Warum, zum Teufel, überkommt mich so ein schlechtes Gewissen? Was mache ich denn jetzt?“, schoss ihr durch den Kopf. „Gippel!“, rief sie. „Jetzt warte doch!“ So sehr hasste sie ihn doch auch nicht. Jetzt kam ihr das, was sie gesagt hatte, doch auch etwas gemein vor, aber warum nur? Fiel sie wieder auf ein Spielchen rein oder war er jetzt ernsthaft verletzt? Wie viel Zeit blieb noch, bis es stark genug war? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)