Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 107: Ein Schritt zu weit - Jugendfrei --------------------------------------------- Hallo! Kapitel ist doppelt Hochgeladnen, mit und ohne Adult. Mir gehören nur die herzallerliebsten kleinen und armen Tippfehler in diesem Text. Aber ich teile sie gern mit euch! Ihr dürft sie sogar behalten (aber bitte schön ordentlich halten und mit raus gehen, ja?) Ein Schritt zu weit - Jugendfrei Es war keine leichte Sache, Takeru an diesem Morgen wach zu bekommen. Aber Kai legte es gerade auch gar nicht darauf an. Lieber beobachtete er wieder einmal das schlafende Gesicht seines Freundes. Takeru schlief friedlich und entspannt, was kein Wunder war, wenn man bedachte, wie er sich in der Nacht verausgabt hatte. Ein dicker Knutschfleck an seinem Hals bewies das deutlich. Das junge Gesicht sah ungewohnt alt für Kai aus. Gestern waren ihm die dunkeln Ringer unter Takerus strahlenden, aber müden, Augen aufgefallen. Wie viel mochte er gearbeitet haben, um bei ihm sein zu können? Kai wollte es gar nicht genau wissen, er würde sich nur schuldig fühlen. Sein Freund hatte in der letzten Woche abgenommen, die sonst immer rosigen Wangen waren eingefallen und die niedlichen Grübchen, die Kai liebte, waren weniger tief als sonst gewesen. Es ging Takeru nicht gut, das sah man. Aber er war glücklich. Auch das konnte Kai sehen. Er hatte es in dem Augenblick gesehen, in dem Takeru auf ihn zugestürmt war. Da hatte Takeru alle Müdigkeit und alle Anstrenungen vergessen und nur noch ihn gesehen. Und er hatte nur noch Takeru gesehen, hätte ihn am Liebsten auf den Mund geküsst und ihm ewige Liebe geschworen. Es war nur ein minimaler Rest Verstand gewesen, der ihn bis zum Aufzuga hatte warten lassen. Dabei hatte ihm der Anblick von TAkeru, der einfach Aoi und Uruha küssen konnte, ohne das jemand etwas dabei denken würde, heiße Eifersuchtsstiche in das Herz gejagt. Kai dachte daran, wie Takeru während des Zusammensitzens immer nähebedürftiger geworen war und wie er selbst auch so schnell wie möglich allein mit seinem Kleinen hatte sein wollen. Sie hatten es wirklich nur mit Mühe und Not auf das Bett geschafft, bevor Kai über Takeru hergefallen war, wie ein ausgehungertes Tier. Er konnte sich nicht erinnern, in seinen früheren Beziehungen ähnlich wild gewesen zu sein. Es war wie ein Zwang, Takeru immer und immer wieder so nah wie nur irgend möglich zu spüren. Dabei ging es Kai gar nicht um den Sex selbst. Es war das Gefühl, Takeru körperlich so nah zu sein wie niemand sonst, das er suchte. Natürlich war der Sex wundervoll für ihn. Aber er war sicher, würde er mit einem anderen Menschen genau den selben Sex wie mit Takeru haben, es wäre nicht das Gleiche. "Woran denkst du," fragte Takeru ihn so plötzlich verschlafen, dass Kai mit der Wahrheit heraus platzte. "Sex." "Wir können gern weitermachen." Takeru schlug die dunklen Augen auf, unter denen noch immer Ringe lagen, die aber dennoch wieder leuchteten. "Ehr nicht," lehnte Kai schweren Herzens ab. "Wieso nicht?" Schon stahlen sich Takeru wie üblich kalte Finger an Kais Hosenbund, oder besser an die Stelle, an der er wäre, wenn Kai eine Hose getragen hätte. "Wir müssen bald zum Frühstück runter und dann weiterfahren. Das kennst du doch." Es fiel Kai unglaublich schwer, die zarte Hand wegzuschieben. Aber er wusste, wenn er Takeru jetzt nachgab würde das heute nichts mehr mit Frühstück werden. Und sein Kleines brauchte dringend wieder ein vernünftiges Essen. "Das kann doch warten. Oder kannst du nicht mehr, alter Mann?" Herausfordernd blizte Takeru ihn an. Eigentlich machte Kai sich ehr Sorgen, dass Takeru nicht mehr konnte, aber mit dieser Aussage hatte er ihn gepackt. Kai zog ihn zu sich, verschloss ihm das freche Mundwerk mit einem Kuss. "Ich geb dir gleich "Alter Mann", du Nimmersatt!" Er lachte, als er Takerus Arme in die Kissen pinnte. "Ich brauch halt noch etwas mehr von dir." "Wieviel mehr?" Kai leckte sich über Takerus Ohr. SPÄTER... Erschöpft ließ Kai sich mit ihm in die Kissen sinken. Sein Herz raste. Hatte er wirklich Spaß daran gehabt, Takeru zu klapsen? War das nicht pervers? "Das war..." er suchte nach Worten. "Anders," beendete Takeru seine Suche. "Aber hin und wieder... hätte ich es gern so." "Nicht immer?" "Nee." Takeru drehte sich träge auf den Bauch. "Ist nur Abwechslung. Du weißt doch, wie sehr ich es liebe, wenn wir zusammen sind. Immer." "Dann willst du es nicht auf die harte Tour?" "Ich sag dir schon, wann. Ich liebe dich." Takeru beugte sich zu Kai hinüber um ihn völlig unpassend sanft zu küssen. "Ich dich auch," nuschelte Kai gegen Lippen. Er wollte seinen Freund in die Arme nehmen und einschlafen, als es an der Tür klopfte. "Wenn ihr fertig seid, der Bus wartet!" Uruhas Stimme brachte sie zum Lachen. "Waren wir wieder so laut?" Unschuldig grinste Takeru zu Kai. Ko-ki seufzte. Er hatte keine Lust, schon wieder über dieses Thema zu sprechen, da Shin eh nicht mit der Sprache heraus wollte. "Ich sage es den anderen Bands nicht und es geht sie auch gar nichts an, basta," verkündete Shin gerade mit verschränkten Armen. Es war ein leidiges Thema in ihren Pausen geworden. "Ist nicht schlimm, dass du schwul bist," versuchte Reno ihren Sänger zu beruhigen. Ko-ki hatte es aufgegeben. Neben ihm versuchte IV in seinem Sitz zu verschwinden. "Ich bin NICHT schwul, kapiert das endlich." "Aber du hattest doch einen Freund," fing IV an. "Und wenn man einen Freund hat, und selbst ein Mann ist, ist man schwul, oder nicht, ich meine ich bin doch auch schwul, weil ich einen Freund hab, warum du ein Problem hast, das zuzugeben, versteh ich nicht, hier sind doch so viele schwul und du musst keine Angst haben, dass sie dir komisch kommen, nur weil du auf Männer stehst und wenn du das endlich zugibst, könnt ihr aufhören zu streiten und euch wieder vertragen und ich... mag es nicht, wenn ihr euch streitet." Dabei vergrub IV sein Gesicht in seinem Plüschtier. Ko-ki wollte ihm gerade die Hand auf die Schulter legen, da war Shin schon bei ihm. "Krümel... Du verstehst das einfach noch nicht." Er strich dem blonden Bassisten durch die Haare. "Das ist nicht so einfach mit der Liebe." "Ich liebe Nao und das ist einfach." Shin unterschätzte IV gewaltig, wenn er nur wegen dessen kindlicher Seite glaubte, der Junge verstünde nichts vom Leben. Ko-ki wusste das, er kannte IV am besten und längsten von ihnen allen. Man musste ihn zwar manchmal schützen, aber nicht mal ansatzweise so sehr, wie Shin offensichtlich glaubte. "So einfach ist das bei mir aber nicht." "Liebst du ihn eigentlich noch?" Die Frage stellte Ko-ki sich schon seit Wochen. "Wir sind schon lange nicht mehr zusammen, das weißt du doch." "Aber das wollte Ko-ki gar nicht wissen," mischte sich Reno wieder ein. "Seit was weiß ich, vier Wochen oder so, schreibt ihr euch wieder SMS und du streitest ab, schwul zu sein." "Noch mal zum mitschreiben: Er war eine Ausnahme. Ich steh an sich nicht auf Männer." "Aber auf ihn," stellte IV fest. "Wer ist ER eigentlich? Du hast mir nie gesagt, dass su was mit einem Mann hattest, nicht mal, als das mit Nao angefangen hat und du so böse geworden bist, da dachte ich, du hast was gegen Schwule, auch wenn ich es nicht verstanden hab, wegen Reno, weil... wer ist ER?" Shin zögerte einen Moment. "Der Bassist meiner alten Band. Ich war sehr verliebt, aber es war ein Fehler. Und das wird sich nicht wiederholen, auch, wenn wir schreiben. Darum ist es auch überflüssig, das alle wissen, dass ich was mit einem anderen Kerl hatte." Überrascht zog Ko-ki eine Augenbraue hoch. Das es ein Fehler war, hörte er das erste Mal von Shin. Bisher hatte er immer nur gesagt, dass es vorbei war. "Ko-ki?" Die Stimme kam von vor der geschlossenen Tür, begleitet von einem Klopfen. Und sie versetzte Ko-ki einen kleinen Stich. Vor der Tür stand sein Fehler. "Hier, komm rein," forderte er Shinpei auf. Die Blicke der anderen sagten ihm deutlich, dass sie wussten, dass er sich mies fühlte. "Störe ich gerade?" Unsicher steckte Shinpei den Kopf zur Tür rein. Seine Kopfhörer waren verschwunden, vermutlich trug er sie hinter den Drums nicht. "Wir machen gerade Pause und... ja, Pause halt." Ko-ki merkte, wie er rot wurde und stammelte wie ein Idiot. Was sollte er sagen? Und wir streiten uns über Shin sexuelle Orientierung? "Hast du... kurz Zeit? Draußen?" Shinpei ruckte mit dem Kopf nach hinten. Ko-ki nickte. Sein Schatz wollte ihn allein sprechen! Aber vermutlich ging es doch nur wieder um seine Frau. Während er aufstand spürte er Renos Blick auf seinem Rücken, der ihm deutlich sagte, dass das, was er hier tat, dumm war. Er sollte nicht zufrieden sein, wenn er in Shinpeis Nähe war und sie suchen. Es wäre viel besser für ihn, wenn er sich zurückzog und nur das nötigeste mit dem anderen Drummer sprach, bis sich seine Gefühle gelegt hatten. Aber Ko-ki wusste, dass er sich nicht einfach verbieten konnte, in Shinpei verliebt zu sein. Also folgte er dem anderen. "Was gibt es denn?" Shinpei schien sehr erpicht darauf, allein mit ihm zu reden, denn sie fuhren mit dem Fahrstuhl in den Keller. Dort, wo auch das Kostümlager war, in das Shinpei strebte. Hier war es kalt, da nicht geheizt wurde und so schob Ko-ki seine Hände unter die Arme. So käme er auch nicht in Versuchung, Shinpei zu berühren. Dieser setzte sich auf eine Truhe mit Bühnenschuhen und klopfte neben sich, damit Ko-ki folgte. Schluckend ergab er sich seinem Sicksal, jedoch nicht ohne zwei warme Oberteile aus dem Fundus zu ziehen. "Es ist verdammt kalt hier unten, zieh das über." Er reichte Shinpei eine von Shous Mänteln, in dem der kleine Drummer fast unterging. Selbst warf er sich eine blaue Plüschjacke über, bei der er auf Miyavi tippte. "Danke. Ko-ki... ich... also ich hab vor ein paar Tagen so einen Test für zuhause gemacht und da kam was komisches bei raus." Kurz musste Ko-ki überlegen, was Shinpei genau meinte. "Oh. Und was genau?" Es war ihm unangenehm, mit dem anderen über so ein Thema zu reden. "Da stand nur, dass ich wohl nur sehr wenige Spermien haben würde und dann bin ich heute zum Arzt." Shinpei wurde rot. "Danke, dass ich dir das sagen kann." "Klar. Dazu hat man Freunde, nicht?" Ja, Freunde, in die man verliebt war und mit denen man nicht über Spermien und Kinderwunschsorgen reden sollte. "Ich bin wohl schuld, dass Miwako nicht schwanger wird." "Ist das schon sicher? Ich meine, was hat denn der Arzt gesagt?" In Ko-ki war Hoffnung. Wenn Miwako unbedingt ein Kind haben wollte, würde sie dann noch bei Shinpei bleiben? Er wollte sich selbst treten, dass er so etwas auch nur dachte. Selbst wenn, Shinpei wäre dann nur verletzt und nicht frei für ihn. "Den hab ich noch gar nicht gesehen. Nur eine Schwester, einen Becher und Zeitschriften für Erwachsene." Shinpei lachte kurz auf. "Das war vielleicht peinlich! Die geben dir diesen Becher in die Hand, schicken dich in ein Zimmer und alle wissen GENAU was du hinter der Tür machst. Das Ergebnis bekomm ich - das ist der Hammer, wirklich - am 24.12. muss ich anrufen. Frohe Weihnachten, Miwako! Dein Mann ist nicht nur nicht da, er kann dir nicht mal ein Kind geben. Obwohl ich nicht mal weiß, ob sie das noch will." "Wie meinst du das?" "Sie hat Urlaub geplant, für den Sommer. Sie will wegfliegen, aber das sollte sie nicht, wenn sie schwanger ist. Ich weiß, dass ich hier viel zu tun habe, aber sie muss ja nicht immer unterwegs sein, wenn ich mal zuhause bin, oder? Wird so auch schwer mit dem Kind." Shinpei wirkte traurig, so traurig, dass Ko-ki nicht anders konnte, als den Arm um ihn zu legen. Sie waren Freunde, nicht wahr? Und Freunde legten sich in solch einer Situation den Arm um die Schultern, nicht wahr? Es wäre unnatürlich gewesen, es nicht zu tun, nicht wahr? "Danke." Seufzend kuschelte Shinpei sich in die weiche Jacke. In der dummerweise Ko-ki steckte. "Aber sag mal, wenn du kein Kind willst und sie nicht, was soll das Ganze dann?" "Ich gebe diese Ehe nicht auf, nur weil es kriselt. Selbst wenn ich in diesem Zimmer... ach, vergiss es." "Was?" Das hätte Shinpei nicht sagen sollen, nicht einmal andeuten sollen. "Miwako und ich haben Sex nach Terminplan. Aber sonst nichts. Kein Sex. Kein Kuss. Keine Berührung. Und in diesem Zimmer... kam mir dein Kuss in den Sinn." Shinpei versteckte sich in seinem geliehenen Mantel. "Ich dachte, du magst keine Männer." Und bin dabei, dich abzuschreiben, da sagst du mir sowas, dachte Ko-ki. Er wollte, dass Shinpei weitersprach, wollte gefoltert werden. "Versteh das nicht falsch, ich hab mich nur gefragt, wie es sich angefühlt hätte, wenn wir uns richtig geküsst hätten. Das war einfach nur der natürlichste Kuss, denn ich seit Langem bekommen habe." "Oh." Mehr konnte Ko-ki nicht sagen. Er wollte Shinpei so gern zeigen, wie es sich anfühlen würde, wollte es selbst gern wissen. Nur würde er sich dann vermutlich endgültig verlieren. "Ko-ki? Wie fühlt es sich an?" "Du bist verheiratet." "Und du nur ein Freund, oder?" "Genau." Nur ein Freund, mehr nicht. Ko-kis Herz klopfte ihm bis unter die Schädeldecke, als Shinpei sich aufrichtete. "Es ist nur Neugier," versicherte Shinpei. Wem eigentlich, fragte Ko-ki sich. "Bitte, zeig mir, wie ein Kuss unter Männern ist." Ko-ki legte seine Hand an Shinpeis Wange. "Mach die Augen zu, okay," bat er. Als Shinpei folgte, holte Ko-ki tief Luft und legte vorsichtig seine Lippen auf die anderen. Sie waren so weich, wie er sie von dem kurzen Kontakt in Erinnerung hatte.Als er spürte, dass Shinpei wirklich neugierig war und ihn nicht von sich stieß, tat Ko-ki was er nie hätte tun dürfen, wenn er anständig hätte bleiben wollen. Er begann, seine Lippen gegen Shinpeis zu bewegen, sie leicht zu öffnen und sanft mit der Zunge zu tasten, bis auch Shinpei entspannt seinen Mund öffnete und ihn willkommen hieß. Noch schüchtern und unsicher zu Beginn, gewann Shinpei schnell an Mut, erwiderte den Kuss eine für Ko-ki nicht enden wollende Zeit lang. Dann war der Moment gekommen, in dem es nur zwei Möglichkeiten gab. Die eine war es, den Kuss sanft zu beenden. Die andere, ihn wilder werden zu lassen. Obwohl alles in Ko-ki auf die andere Lösung hoffte und drängte, entschied er sich, den Kuss zu beenden. Ein letztes Mal bewegte er seine Lippen gegen Shinpeis, bevor er sich entfernte. "Wahnsinn." Eine Sekunde lang glaube Ko-ki, er habe laut gesprochen. Dann erkannte er, dass Shinpei genau das gesagt hatte, was er dachte. Das war der beste Kuss in seinem ganzen Leben gewesen. "Wahnsinn." Shinpei wiederholte es noch einmal, diesmal deutlich weniger entrückt. "Du küsst echt gut," versuchte Ko-ki die ganze Sache locker zu überspielen. "Du auch." Er wartete darauf, dass Shinpei ein "Für einen Mann" anfügte, aber das kam nicht. "Ich... muss wieder hoch. Miyavi wartet sicher schon. Ähm.. danke... also... für... alles." "Gern." Er wartete, bis Shinpei den Raum verlassen hatte. Dann vergrub er sein Gesicht in den Händen und fing an zu weinen. Fortsetzung folgt.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)