Wege des Lebens von Walpurgisnacht (One Shot-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 3: Warum tust du mir das an, Aniki? ------------------------------------------- Warum tust du mir das an, Aniki? Brutal schlug er mir in den Magen. Hörbar musste ich röcheln, sodass ich sogar Blut spuckte. Leicht krümmte ich mich vor Schmerz. Mein verhasster Bruder, Itachi, hatte nichts von seiner alten Stärke verloren, im Gegenteil, er schien noch kräftiger geworden zu sein, als vorher. Eigentlich logisch, wir hatten uns auch schon Jahre nicht mehr gesehen. Seine kalten Augen starrten auf mich herab, während er mir einen weiteren Hieb versetzte, der mir die Luft aus den Lungen trieb. Ich spürte Narutos geschockten Blick auf mir ruhen, doch er konnte nichts tun, da sich ansonsten Itachis Partner Kisame eingemischt hätte, der momentan noch unbewegt an der Wand lehnte, nicht weit von Naruto. Wir waren zusammen auf Mission, als uns mein Bruder und die Fischfresse überraschten. Gerade mit ihm hätte ich am allerwenigsten gerechnet. Blut tropfte auf den Waldboden und ich ging ebenfalls zu Boden. Der letzte Schlag hatte mich sprichwörtlich von den Socken gehauen. Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen, als ich schmerzlich auf den Boden prallte. Ich würde von den Schlägen bestimmt mehr als nur Prellungen behalten, doch am meisten litt mein Ego darunter. Er war so stark geworden in den letzten Jahren und ich? Ich fühlte mich, als wäre ich kein Stück vorangekommen, seit sich unsere Wege getrennt hatten. In seiner Gegenwart war ich wieder das kleine, naive, 10-jährige Kind, das noch tief in mir verborgen war. Das normale Verhältnis, als würde ein Erwachsener mit einem Kind schimpfen. Schwerfällig versuchte ich mich wieder aufzurichten, unterdrückte die Schwärze, was mir mit einiger Anstrengung gelang, doch meine Beine zitterten so heftig, dass ein Außenstehender denken konnte, dass ich jeden Moment wieder den Halt verlor und den Boden knutschte, doch ich wusste es besser, kannte ich meinen Körper doch gut und wusste, was er aushielt. Jedoch gab Itachi mir keine Chance zur Pause, um kurz Luft zu holen, neue Kräfte zu bekommen. Sein starker Arm schlang sich um meinen zarten Hals und drückte gefährlich kräftig zu, dass mir die Luft wegblieb. „Der Kleine ist aber hartnäckig.“, gab Kisame sein gelangweiltes Kommentar dazu, beiläufig, als wäre es nichts Besonderes. Aber die Person hinter mir, die mein ganzes Leben zerstört hatte, zuckte nicht einmal mit den Achseln, zeigte weder eine Körperreaktion, noch irgendeine Regung im Gesicht. Stark biss ich mir auf die Unterlippe, die schon fast blutete, um jeden Schmerzenslaut zu unterdrücken. Er drückte mir unglaublich doll die Luft ab. „Sasuke!“, schrie Naruto mir entgegen und setzte dazu an ein Kunai zu werfen, wurde aber im selben Moment davon abgehalten, als ihm hart in den Nacken geschlagen wurde, sodass er zusammensackte und von Kisame beiläufig vor einem Baum abgelegt wurde, damit er nicht weiter im Weg war. Ich konnte nicht das geringste tun, einfach nur hilflos zusehen, wie einer Person, die mir wichtig war, weh getan wurde. „Bist du langsam mal fertig Itachi? Ich will auch noch in diesem Jahrhundert nach Hause.“, brummte der Fischninja missmutig, da es ihm zu langweilig war. Itachi durfte sich an seinem Brüderchen vergehen und er durfte nur stumm dabei zu sehen, dass war ihm dann doch zu dämlich. Da konnte er auch so gut wie vorgehen. Itachi würde ihn eh einholen, wenn er sein Tempo anzog. „Dann geh.“, war die einzige Aussage von meinem älteren Bruder, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder mir zuwandte und mir schmerzvoll mit Tai-Jutsu einen Chakrastrom im Bauchbereich verschloss. Ich keuchte erschrocken aber auch gequält auf. Das tat verdammt weh! Als hätte er mir ein Messer in den Bauch gerammt, das durch mein Fleisch schnitt, als wäre es flüssiges Gummi. Ich griff nach seinem Arm, der um meinen Hals lag und zog mit aller Kraft daran, um ihn von mir los zu bekommen, da selbst meine Luft begrenzt war. Egal wie oft ich es probierte, sein Arm wich keinen Millimeter, als wäre er Vorort angewachsen. Itachis Hand griff eisern nach meinem Kinn und drehte es unsanft zu sich, sodass ich ihm widerstrebend ansehen musste. Leicht war ich verwundert, als ich nicht die roten, stechenden Sharinganaugen erblickte, sondern seine normalen schwarzen, undurchdringlichen Seelenspiegel. Unbeabsichtigt schluckte ich, da es ziemlich ungewohnt war, ihn ohne unser Bluterbe zu sehen, obwohl das seine stärkste Waffe war. Eigentlich wollte ich ihn wütend und erzürnt ansehen, doch mein Gemüt schwankte unter diesen alles durchdringenden Blick. Stumm musste ich diese Musterung über mich ergehen lassen, da ich auch kein geeignetes Wort fand, dass ich ihm entgegen hätte werfen können. „Gar keine Drohung?“, spottete Itachi, ein kaltes Lächeln zierte dabei seine Gesichtszüge. Seine ganze Ausstrahlung schien kälter zu sein, als die Tundra und der Nordpol zusammen, so unnahbar, als wäre er nicht von dieser Welt. Ich zerrte weiter an seinem Griff, der trotz allem nicht weichen wollte. Ich drohte zu ersticken. Ich spürte wie meine Glieder taub wurden und mein Geist schwerer wurde, als würde er vernebelt. Krampfhaft schloss ich meine Augen. Der Erstickungstod gehört wirklich zu einem der schmerzvollsten Sterbearten. Mit einem letzten Akt der Aufsässigkeit trat ich mit einem Bein nach hinten, um Itachi mit Glück aus dem Gleichgewicht zu bekommen, doch ich schlug fehl. Itachis Stand war wirklich fest, so wie ich es erwartet hatte. Locker lag Sasuke über meiner Schulter. Er schien mir leicht wie eine Feder zu sein, war er wirklich so zart? Den Blondschopf hatten wir liegen lassen. Jetzt versuchte ich Kisame ein zu holen, obwohl ich auch gut auf ihn verzichten konnte. Mich interessierte nur mein kleiner Bruder. Viel zu lange ist unser letztes Treffen her und ich konnte einfach nicht ohne ihn weg. Man würde ihn suchen, dass war mir klar, aber das Akatsukiversteck hatte noch niemand zuvor gefunden und wenn, dann würde er es mit Sicherheit nicht mehr lebend verlassen, wahrscheinlich nur in Stücken und gut verpackt. Ich legte ein rasches Tempo vor, achtete aber stets darauf, dass Sasuke nicht von meiner Schulter rutschte. Ich hatte ihn losgelassen, als er bewusstlos zusammen gesackt war, aber noch so, dass er außer Lebensgefahr war. Ich hätte ihn nicht einfach so sterben lassen, nach all der Zeit, in der voneinander getrennt waren. Ich war grob gewesen, dass war mir vollends bewusst und ich wusste auch genau, dass er mich hasste, was mir jedes Mal einen Stich verpasste, doch nichts desto trotz würde ich ihn behalten, ob er wollte oder nicht. Zu Not griff ich in meine Trickkiste und hetze ihm die anderen Akas auf den Hals, dann überlegte er sich das sicher zwei Mal, ob er lieber bei mir oder bei den anderen Chaoten bleiben wollte. Doch zuerst musste ich überhaupt zu unserem Versteck. Kraftvoll stieß ich mich von einem weiteren Ast ab und sprang hoch in die Luft, um den nächsten Ast zu erreichen. Sasuke gehörte mir und ich würde ihn mir nicht noch einmal wegnehmen lassen, so wie damals. So, habe mich mal an so etwas gewagt. Ich hoffe es gefällt euch^^ Paintgirl Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)