Wege des Lebens von Walpurgisnacht (One Shot-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 2: Vergissmeinnicht --------------------------- Schön, dass du dich zu meiner One-Shot verirrt hast! XD Ich denke mal, für alle HinaNeji-Fans ist diese One-Shot ein Muss. Und jetzt: Viel Spaß beim Lesen!!! Zwei Jahre waren nun schon vergangen und noch immer warte ich auf ihn. Zwei Jahre ohne Nachricht, ohne auch nur ein Zeichen dafür, dass er noch lebt. Zwei Jahre Stille… Wie jeden Morgen stand ich früh auf und ging über die hölzerne Veranda zu dem großen Garten. Ich hockte mich vor eine bewachsene Stelle des Gartens und verschwand in meinen Erinnerungen. ~Vergangenheit~ „Musst du wirklich gehen…?“, frage ich Neji leise und wende meinen Blick auf den mit Schnee bedeckten Erdboden. „Ja, es ist meine Pflicht. Aber ich bin ja bald wieder da.“, er versucht mich mit seinen Worten zu beruhigend, das merke ich sofort, aber so richtig glauben wollte ich ihm nicht. „Und was ist wenn nicht…?“, ich spüre, dass meine Stimme etwas zittrig ist, ich weiß aber nicht, ob es wegen der Kälte ist, die meinen Körper umgibt, oder wegen der Angst, die ich um ihn habe. „Ich komm schon wieder, Dummkopf.“, ich spüre, wie er mir eine seiner Hände auf den Kopf legt. „Ich bin ein Überlebenskünstler, weißt du doch.“, ein schiefes Grinsen erschien auf seinen Lippen. „Du bist ein Spinner…“, ich schüttel den Kopf, um mein Grinsen zu vertuschen. In der Ferne höre ich wie ein alter, großer Bus auf die Auffahrt des Anwesens fährt und neben uns stehen bleibt. Ich wende meinen Blick von Nejis Gesicht, auf den alten Bus. „Ich muss dann jetzt los, Hinata.“, er nimmt seine Hand wieder von meinem Kopf und blickt zu dem Bus, dessen Tür sich mit einem Zischen öffnet. Zaghaft lege ich eine Hand auf seine Brust. Er trägt eine Uniform, in der er so ordentlich aussieht, wie eine wichtige Persönlichkeit, wie die Wache eines Königshauses, oder so was in der Art. Aber sie steht ihm unheimlich gut. In der Nacht zuvor habe ich diese Uniform noch für ihn gebügelt. „Ja…“, meine Stimme ist ziemlich leise, weshalb ich meine Aussage mit einem Nicken unterstütze. Neji legt seine Hand auf die meine, die auf seiner Brust ruht. Er zieht meine Hand zu sich und legt mir ein kleines Tütchen in die Hand. „Was ist das?“, fragend blicke ich auf das Tütchen in meiner Hand. „Bist du jetzt etwa zum Drogen-Dealer mutiert??“ Er gab mir einen Klaps auf den Kopf. „Nein, du Dussel. Pflanz es ein.“, sagt er nur kurz und lächelt mich an. Es müssen wohl Blumensamen sein. „In Ordnung.“ Er schließt meine Hand, in der ich das Tütchen halte und hebt sie etwas an. Ich bekomme eine Gänsehaut, als seine Lippen meinen Handrücken sanft berühren. „Ich liebe dich...“, wispert er gegen meinen Handrücken. Ich spüre wie mein kaltes Gesicht schlagartig warm wird. „Komm ja wieder.“, ich ziehe meine Hand aus seiner und gucke weg. Mein Herz drohte zu zerreißen, aus Angst, diese Worte das letzte Mal von ihm zu hören. „Natürlich.“, er wendet sich von mir ab und steigt in den großen Bus, in dem noch weitere junge Männer sitzen. Mit schmerzendem Herzen sehe ich zu, wie der Bus von der Auffahrt fährt und mich alleine lässt. Bitte stirb nicht. Bitte vergiss mich nicht. ~Vergangenheit Ende~ Mit ruhigem Blick betrachtete ich die Blüten, die eine blau, leicht lila schimmernde Farbe hatten. Es waren meine Lieblingsblumen. Sie waren so rein und strahlten eine solche Sorglosigkeit aus, was mein Gemüt etwas beruhigte. Er schenkte sie mir vor zwei Jahren zum Abschied. Vergissmeinnicht. „Hinata?“, eine ruhige Stimme ertönte hinter mir. Ich wandte mich um und erblickte meinen Vater. „Ach du, Vater…“, mein Blick wanderte wieder zu den Blumen, die sich leicht im Wind hin und her bewegten. „So betrübt? Mmh, dabei ist da etwas, was deine Laune mit Sicherheit besser stimmt, meine Liebe.“, er hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen, was mich etwas stutzig machte. „Komm.“ Ich erhob mich und folgte ihm langsam. Er führte mich zu unserer Auffahrt, auf die gerade ein Auto rauf fuhr. Fragend blickte ich zu der Tür des Autos, die sich langsam öffnete. Mein Herz machte einen kurzen Aussetzer, als ich sah, wie Neji sich schwerfällig aus dem Auto hievte, deshalb drückte ich mir eine Hand auf die Brust. Der Fahrer half Neji etwas beim Aussteigen und führte ihn zu meinem Vater und mir. „Das kann doch nicht…“, murmelte ich leise mit geweiteten Augen. Mein Vater legte mir eine Hand auf den Rücken und schob mich einen Schritt voran. „Nur zu.“, sagte er leise. Sofort ging ich mit schnellen Schritten auf ihn zu. Ich wäre viel lieber gerannt, jedoch ließen das meine zittrigen Knie nicht zu. Ich schlang meine Arme sofort um Nejis Hals, als ich bei ihm ankam. Er Schritt etwas zurück, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. „Huch…Nicht so stürmisch.“, sagte er kurz mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich spürte, dass auch er mir nun einen Arm um den Rücken legte und mich fest an sich drückte. „Ich hatte gedacht du seist…“, wimmerte ich leise. „Du hast keinen meiner Briefe beantwortet.“, ich griff fest in seine Jacke. „Sssch…“, sanft strich er mir über den Rücken. „Dort wo ich war, hatte ich nicht die Möglichkeit dir zurück zu schreiben.“, er guckte mir ins Gesicht, während er mit mir sprach. „Aber ich habe mich über jeden deiner Briefe gefreut.“, sanft strich er mir eine Träne mit dem Finger von der Wange. Ich musterte ihn ganz genau. Der Krieg hatte sein Gesicht gezeichnet. „Lasst uns rein.“, sagte mein Vater kurz und ging wieder ins Anwesen. Neji ging langsam meinem Vater hinterher. Ich ging neben ihm und hielt seine Hand, nur um ihn zu spüren. Ich hatte solche Angst, dass das nur wieder einer meiner Träume war. Neji ging erstmal ins Bad und zog sich anschließend frische Klamotten an. Danach tranken wir zusammen einen Tee und er erzählte uns, was alles geschehen ist und welche seiner Freunde gefallen und welche zurück gekehrt sind. Ich war ja so froh, dass er wieder da war. „Sag mal, Hinata…?“, begann Neji, während er seine Teetasse abstellte. „Mhm?“, ich blickte fragend zu ihm und wartete, dass er weiter sprach. „Hast du sie eingepflanzt?“, nun guckte auch er mich an. „Die Blumensamen, meine ich.“ „Natürlich! Es sind mittlerweile sehr viele geworden. Ich war so glücklich, als ich sah, was für Blumen es sind. Du wusstest tatsächlich noch, dass sie meine Lieblingsblumen sind.“, erzählte ich ihm freudig. „Sie haben mich immer ein bisschen beruhigt…Wenn ich einsam war.“ „Du bist süß…“, er lehnte sich langsam zu mir runter und mein Herz begann sofort schneller zu schlagen, als seine Lippen auf die meinen trafen. Mein Vater schaute diskret zur Seite und nippte an seiner Teetasse. „Ich zeig sie dir…“, flüsterte ich, als seine Lippen sich wieder von den meinen lösten. Er nickte und zusammen gingen wir zu dem Garten und ich zeigte ihm die Blumen. „Sie sind wunderschön, nicht wahr?“, sagte ich und begutachtete die Blumen. „Ebenso schön wie du es bist, Hinata.“, erst jetzt bemerkte ich, dass sein Blick wieder auf mir ruhte. Ich wurde schlagartig rot. „Du bist sogar noch schöner als früher.“ "Mäh...Fällt es dir nicht auch leichter, eine Beleidigungen zu glauben, als ein Kompliment?", murmelte ich und schlurfte mit dem Fuß im Sand herum. "Na, aber mir kannst du ruhig glauben.", erwiderte er mit einem Grinsen. „Neji…“, verlegen, und mit einem Rotschimmer auf den Wangen, blickte ich zur Seite. Das amüsierte ihn anscheinend unheimlich, da er kurz auflachte. „Ich liebe dich.“, sagte er mit lieber Stimme und legte mir eine Hand auf den Rücken. „Und ich dich.“, ich war unheimlich glücklich, diese Worte nach so langer Zeit wieder von ihm zu hören. Ich blickte wieder zu ihm herauf. Mein Blick wanderte zu einer langen Narbe auf seinem Jochbein. Vorsichtig strich ich darüber. Neji zuckte kurz zusammen. „Mein Kommandant war kein Fan von mir…“, murmelte er sarkastisch. „Dürfen die sowas überhaupt tun?“ „Ich war etwas widerspenstig. Und das nicht nur einmal.“ Ich musterte ihn kurz. „Also hast du noch mehr Narben?“, fragte ich ihn. Er zuckte kurz mit den Schultern. „Die ein oder andere.“ Ich blickte ihn besorgt an, bis er mir eine Hand auf den Kopf legte. „Hey, lieber so oder tot?“ „Ja, ich weiß.“, ich nickte schnell. Lachend brachte er meine Haare mit seiner Hand durcheinander, was mich lachend aufquietschen ließ. Die Nacht brach schnell an und Neji lag zufrieden in seinem Bett, ich an seiner Seite. Er hatte einen Arm um meinen nackten Körper geschlungen, während ich mich an den seinen geschmiegt hatte und friedlich schlief. Ich konnte mich in dieser Nacht einfach nicht zügeln, ich hatte ihn so sehr vermisst. Aber ihm erging es wohl nicht anders, denn er war schließlich der jenige, der mich sozusagen auf sein Bett geschmissen hatte. Der Morgen brach an. Er lag noch immer an meiner Seite, was mich unheimlich glücklich machte. Endlich war er wieder bei mir. Allmälig erwachte ich und blickte müde zu Neji rauf. Er war bereits wach und blickte nachdenklich zur Decke hoch. „Guten Morgen…“, ich richtete mich etwas auf und strich mir das Haar zurück. „Na du.“, er blickte zu mir und lächelte sanft. „Gut geschlafen?“ „Natürlich. Jetzt da du wieder da bist.“ Er wirkte irgendwie bedrückt, denn sein Blick haftete erneut an der Decke des Raumes. „Ist was?“, ich legte meine Stirn besorgt in Falten. Er wandte seinen Blick von der Wand zu mir. „Hinata…“, er legte eine Hand an meine Wange, seine Hand war kalt. Er machte mir mit seinem Blick etwas Angst. „W-Was guckst du denn so?“, ich guckte besorgt von einem seiner Augen zum anderen. „Ich bin seit zwei Tagen in der Aufsicht eines Krankenhauses außerhalb des Landes.“, begann er. „Was willst du mir damit sagen? Bist du krank…?“, ich presste die Worte nur schwer zwischen meinen Lippen hervor. Er nickte kurz und guckte zur Seite. „Sie haben es mir erlaubt, noch einmal hier her zu kommen. Zu dir.“ Ich blickte ihn ausdruckslos an, schüttelte dann aber schnell meinen Kopf. „Das…Das war aber nett von ihnen. Sie erlauben es dir sicher auch, nicht mehr ins Krankenhaus gehen zu müssen. Wir kümmern uns ja um dich.“, ich sprach sehr schnell, weshalb selbst ich etwas Probleme damit hatte, das zu verstehen, was ich sprach. „Hinata…“, er schüttelte langsam den Kopf. „Du verstehst nicht, was ich meine…Ich werde sterben.“ Auf der Stelle wurde ich kreidebleich und meine Augen weiteten sich panisch. „Ich erkrankte, als wir auf einem fremden Schiff zurück ans Land segelten. Ich muss dort irgendwas gegessen oder getrunken haben, was verseucht war…“ „Was…“, ich schluckte kurz schwer. „Was hast du…?“ „Cholera…“, ich blickte ihn fragend an. „Ich verliere jeden Tag sehr viel Flüssigkeit. Das heißt, dass mein Körper nach und nach austrocknet.“ „Aber…Das kann man doch sicherlich behandeln.“, jetzt war mir auch klar, weshalb er so abgemagert war. Ich dachte erst, dass es nur auf Grund der vielen Bewegung war. Er schüttelte kurz mit dem Kopf. „Ich kam nicht rechtzeitig in ein Krankenhaus, um behandelt zu werden…“ Schlagartig brach ich in Tränen aus und drückte mich an ihn. Er legte seine Arme fest um meinen zitternden Körper. Neji wurde wieder ins Krankenhaus gebracht, denn es ging ihm gar nicht gut. Ich konnte es noch immer nicht glauben. Noch am selben Tag verschwand er aus dieser Welt. Ich hatte ihn gerade erst wieder bekommen und jetzt hatte er mich schon wieder verlassen. Mein Herz schmerzte fürchterlich. Nun hatte ich den Mann den ich liebte, endgültig verloren. Aber dennoch war ich unheimlich froh, dass mir noch ein Tag mit ihm geschenkt wurde. Betrübt kniete ich vor seinem kalten Grabstein. Schweigend starrte ich auf die Inschrift des Steines. „Hinata?“, mein Vater rief mich leise. Ich nickte, erhob mich und verließ mit meinem Vater zusammen den Friedhof. Ich besuche Nejis Grab regelmäßig und pflege es. Eines Tages sehe ich, dass sein Grab von lauter kleinen, noch geschlossenen Blumen bewachsen ist. Langsam knie ich mich vor den Grabstein und berühre diesen. „Ich werde dich niemals vergessen…Neji.“, mit geschlossenen Augen zeichne ich seinen eingravierten Namen nach. Es sind meine Lieblingsblumen. Vergissmeinnicht. Hoffe, es hat euch gefallen! XD Falls ich euren Geschmack mit dieser OneShot getroffen habe, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr vielleicht auch mal bei den FF's von ChiyoXIII reinschneit!^^ (Psssscht, Schleichwerbung *muhahahaha*) TEUFELSWEIB Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)