Verschlossen von Sharry (Ein Leben ohne dich?) ================================================================================ Kapitel 20: Telefonate ---------------------- Hey, ich weis, ich hab lange gebraucht, war aber auf einem Schüleraustausch in Rom, so jetzt das nächste Kapitel _________________________________________________________________________________ Ein schmerzerfüllter Schrei lies Kagome zusammenzucken. Entsetzt starrte sie Sean an, der leicht dümmlich grinste. Warum mussten sie ausgerechnet SAW gucken? Ayumi schien Kagomes Ansicht, dass dieser Film wirklich das Allerletzte war, zu teilen, denn beim ersten qualvollem Stöhnen war sie in die Küche gestürzt, um ein "schnelles Abendessen" zu bereiten, insgesamt war sie schon über eine Stunde an dem "schnellem Abendessen" dran. Kagome und Sean saßen in der Zeit auf dem Sofa, sie auf der einen Seite, ein Kissen um den Kopf und tief eingemummelt in eine Decke, er auf der anderen Seite, lässig die Beine ausgestreckt und einen Arm auf der Rückenlehne, wobei er die giftigen Blicke von Kagome, die in etwa so viel sagten wie "Schalt den verdammten Scheiß aus!!!", nicht bemerken zu schien, oder sie nicht bemerken wollte. Kagomes unfreundliche Grübeleien über Sean und seine verschobene Unterhaltungsvorstellung wurde von Ayumi unterbrochen, die mit einem Tablett Essen herreinkam. Sie hatte sich soweitgehend beruhigt, dass sie lächelte, was sich beim Anblick des Fernsehers sofort wieder in eine Grimasse verwandelte. Doch bevor sie etwas sagen konnte, schrillte Seans Handy laut und unnachgiebig durch den Raum, und selbst die gequälten Schauspieler verstummten. Sean sprang auf, schalltete den Fernseher auf lautlos, ein erleichtertes Aufatmen der Mädels, nahm das Mobiltelefon und verlies den Raum. Kagome schaute verwirrt zu Ayumi, doch diese zuckte nur mit den Achseln und antworte, auf die ungestellte Frage: "Er telefoniert nur, wenn er alleine ist, ein Tick von ihm..." Sean nahm ab:" Hier bin ich, wer ist dort?" Ein Knurren und mehrere Beleidigungen später grinste er: "Ja klar, ich hab dich auch lieb... Ja ich war schon da, und ja... was? Morgen schon?... ja ok, aber Michael ist doch gar nicht da, er hat gesagt, dass er bis zum 20. auf Geschäftsreise ist... echt? Seit vorgestern? Woher weist du dass?... Wie bitte? Und warum kommst du dann nicht vorbei, wenn du gestern schon mal in der Gegend warst?... Seit wann ist dir dein Bruder denn so wichtig? Und seit wann ziehst du ihn Kagome vor?" Im nächsten Moment hielt er das Telefon mehrere Meter von seinem Ohr weg, damit er keinen Hörschaden davontrug, so laut schreite sein Gesprächspartner. Nach einer halben, ewig langen, Minute traute er sich, zu antworten und legte gewagt das Handy an seine Ohrmuschel. "Ja, sie ist aufgewacht, heute Mittag... ja, ich hätte dich schon noch angerufen... Sie ist auch traurig, hätte dich doch gerne getroffen... Natürlich grüß ich sie von dir... Nein, ich hab noch nichts gesagt, aber da du ja drauf bestehst, dass sie mich morgen begleitet, damit ich sie bewachen kann, wird sich dass ja eh bald ändern.. spätestens wenn sie deinen Bruder trifft.. klar kennt sie ihn, ich bitte dich, wer kennt den weltberühmten Finanzaktionär M. M. Manhatten nicht?... Ich hab mit keinem Wort gesagt... ich halt ja schon die Klappe... Gut ich ruf gleich an, dann leg ich halt nen Termin für morgens fest... Die lass ich einfach draußen warten zusammen mit der Sekretärin... Ja schon klar, dass sie ihn nicht sehen wird, keiner hat jeh ein Bild von Michael gesehen...aber mal was anderes, wann kommst du denn mal wieder vorbei?... Was? Nicht mehr vor Neujahr?... Na super, und Weihnachten?.. Hallo, seit wann ist dir dein Studium so wichtig?... Oder hast du etwa Angst? Na ja, blöd, aber kann man nicht ändern, Meld dich mal wieder, bye." Damit legte er auf, nur um eine neue Nummer zu wählen. "...Ja guten Tag, Miranda. Wie geht es ihnen?... Ja mir geht es auch ausgesprochen gut, ähm, hören sie, Daniel hat eben angerufen und mir gesagt, dass sein Bruder wieder da ist, und da wollte ich nach einem neuem Termin fragen... Morgen früh? Super,... gut... und ich hab da noch ein Problem, eine Bekannte, die zur Zeit bei mir wohnt, sie begleitet mich, aber ich bezweifle, dass ihr Cheff möchte, dass ungebetener Besuch kommt,... super, vielen Dank,.. ja natürlich... ach noch was, können sie mir sagen, warum sich die beiden getroffen haben?... Ach tatsächlich, wissen sie was genau?... Na dann eben nicht?... Ich frage ihn morgen, nochmal vielen Dank, ja bis bald." Sean atmete auf, Miranda, die Sekretärin des hochangesehenen Firmencheffs und Aktionärs Michael Major Manhatten, war freundlich, aber auch ziemlich anstrengend. Kagome und Ayumi sahen auf, als Sean das Zimmer betrat, er wirkte zerknirscht und genervt, vielleicht lag es daran, dass die Mädchen sich entschieden hatten, anstelle von SAW irgendeine Soap im Fernsehen zu gucken und dabei schon fast alles aufgegessen hatten. Gerade lies Sean sich auf's Sofa fallen, als Ayumi erstaunt über seine unüblich gestresste Laune fragte: "Wer war es denn?" "Ach, nur die Sekretärin meines Arztes, wegen einer Sitzung, die ist so nervend, versucht mir immer durchs Telefon schöne Augen zu machen." So sickig hatte Kagome Sean nie erlebt, und sie hatte einige Tage Gefangenschaft mit ihm erlebt, doch für Ayumi schien es wohl nichts Neues zu sein, denn sie blieb rein Objektiv. "Wann ist denn der Termin?" "Morgenfrüh." "Morgen? Ich dachte, er wäre auf Urlaubsreise, oder sowas..." "Ich auch." "Na ja, wenn es morgens ist, kann ich nicht mit, Schule, wie immer. Warum kann er dir keinen Nachmittagstermin geben? Ich mag es nicht, wenn du jedes Mal alleine durch die Stadt läufst." "Ich habs dir doch schonmal erklärt, er kann nur Morgens und ich bin kein kleines Kind mehr, außerdem kann Kagome mich ja morgen begleiten, besser, als wenn sie hier alleine rumsitzt." "Ich dachte, dein Arzt mag keine Fremden." "Ich hab gefragt." "Aha..." Kagome war verwirrt, dass mit der Schule war einleuchten, sie und Sean waren aufgrund ihrer Verletzungen und ihrer "seelischen Schäden", bis zu den Weihnachtsferien vom Unterricht befreit, natürlich konnte sie Sean überallhin begleiten, aber Was war mit diesem Arzt? Wieso war Ayumi noch nie bei ihm gewesen? Wieso mochte er keine Fremden? Ein Arzt ist doch immer von solchen umgeben. Warum durfte Kagome dann zu ihm? Und warum war er so unerwartet aus dem Urlaub, wenn es denn einer war, zurückgekehrt? Kagome grübelte darüber nacht, bis sie sich selber für verrückt erklärte. Sie musste Wahnvorstellung haben, immerhin erwartete sie hinter jeder unbekannten Person ein Monster oder einen Dämonenjäger... Vielleicht stimmte ja doch was an den "seelischen Schäden". Kagome schüttelte den Kopf und wandte sich wieder dem Pärchen zu. Dieses hatte sich grade, unter Rumgezicke, Gemotze und Versöhnungsmouth, dazu entschieden, dass Kagome Sean zum Arzt begleiten würde, toll dass sie auch gefragt wurde, dort auf ihn warten sollte, vielleicht will dieser ominöse Arzt sie ja auch noch begutachten, und dann mit ihm nach Hause gehen würde, von wo aus er, zusammen mit Ayumi, ins Kino gehen könne. Kagome seufzte, war ja auch egal, und einen Reiz hatte das Ganze. Sie hätte diese geheministuerische Wohnung von Sean und Daniel ganz für sich alleine. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)