Verschlossen von Sharry (Ein Leben ohne dich?) ================================================================================ Kapitel 15: Vergangenheit ------------------------- Donnerstagmorgen Kagome´s Mutter kam ins Zimmer "Kagome, du müsstest schon seit zehn Minuten im Untericht sein, was bist du noch im Bett?" fragte sie beinahe beiläufig. Kagome sprang auf und starrte auf ihren Wecker, er war stehen geblieben, schreiend und vor sich hinfluchend rannte Kagome die Straßen entlang. Völlig außer Atem blieb sie vor der Schule stehen um sich etwas zu beruhigen, sie hatte nicht mal die Hälfte der Zeit gebraucht, die sie sonst immer benötigte, um zur Schule zu kommen. Hinter ihr hörte sie jemanden leise kichern und als sie sich umdrehte sah sie Sean, der sich gegen einen Baum gelehnt hatte, und nun auf sie zukam. "Warum beeilst du dich so?" fragte er blauäugig, "Weil ich zu spät dran bin, die erste Stunde ist schon seit einer halben Stunde dran, warum bist du eigentlich nicht in der Klasse?" antwortete sie zerknricht, obwohl sie dass sichtlich verwirrte. Lachend legte Sean einen Arm um sie und flüsterte ihr ins Ohr "Unser geliebter Englischlehrer ist noch nicht aufgetaucht, was vielleicht daran liegt, dass er seine Autoschlüssel nicht finden kann und zu Fuß länger als eine Stunde braucht." Entsetzt starrte Kagome ihn an, doch sie hatte keine Zeit ihn zu fragen, warum er das gemacht hatte, weil sie grade die Klasse erreicht hatten. Sean behielt Recht, der Lehrer war nicht da, und die ganze Klasse spielte verrückt. Kagome seufzte erleichtert auf, wobei sie sah, dass Sean sie erwartungsvoll ansah. "Glaub bloß nicht, dass ich mich bedanke!" zischte sie, wobei ihr Ton vorwurfsvoller war als beabsichtig, doch Sean wechselte sofort dass Thema :" Hey, ich möchte, dass du heute zu mir nach Hause kommst, ich hab mit deiner Mutter schon telefoniert, es war ziemlich leicht, da sie ja glaubt dass wir zusammen sind. Ich bring dich dann Abends nach Hause ok?" Doch er wartete gar nicht darauf, ob es ihr gefiel oder nicht, sondern ging direkt zu seinem Platz, wo die Jungs pokerten, und wurde direkt von einer Kopfnuss empfangen, wie es in ihrer Klasse Sitte war, wenn ein Junge "eine abgeschleppt", sprich eine neue Freundinn, hatte. Hochrot lies Kagome sich auf ihren Platz fallen, dies alles war so gar nicht in ihrem Sinne. Der Rest des Schultages verlief recht unschuldig, nur eine Pause war anders. Kagome war zu Hojo gegangen um mit ihm zu reden, doch er hatte sie einfach abgewiesen und gesagt, dass er jetzt mit einer aus seiner Stufe ging. Er hatte ihr nie in die Augen geguckt, geschweige denn gelächelt. und somit sank Kagomes Stimmung so tief wie vor den letzten Tagen. Ihre Freundinnen waren da auch keine große Hilfe, sie beobachten Kagome auf Schritt und Tritt, um herrauszufinden, was von den Gerüchten über das neue Paar stimmte. Doch ihre Vermutung, dass diese alle stimmten, wurde erst nach der Schule bestätigt, obwohl sie ja nicht wahr waren, oder? Nach der Schule wartete Kagome am Haupteingang. Sie hatte eingesehen, dass Sean´s Entschluss feststand, und dass es einfacher war, sich nicht dagegen zu stämmen. Als er schließlich kam hob er sie einfach hoch und begrüßte sie mit einem Kuss auf die Wange, worauf Kagome ihm eine Ohrfeige verpasste und ihn anzickte "Benimm dich gefälligst, sonst gehe ich auf der Stelle nach Hause!" Danach gingen sie nebeneinander her, in tiefes Schweigen gehüllt, er grinsend, sie kochend. In der Wohnung angekommen, schlug Sean Kagome vor, schonmal mit den Hausaufgaben anzufangen, während er was Kochen wollte. Sie starrte ihn fast schon entsetzt an "Du kannst kochen?" Ja, es schien ihr unmöglich, dass ein männliches Wesen es auch nur schaffte, dass ihm die Nudel nicht anbrannten. Ähnliche Gedanken hatte Sean wohl auch, denn er antwortete :"Nicht besonders meisterhaft, aber es reicht zum Überleben, weist du, Daniel kriegst du nichtmal in die Nähe eines Herdes, geschweige denn in einen Supermarkt, er sagt er hat eine Fobie was das angeht, wegen einer Freundin oder so." Er grinzte breit, Kagome gab auf und widmete sich ihren Hausaufgaben. Sie war überraschend schnell fertig, aber Sean wurde ziemlich launisch, als sie ihm helfen wollte, also ging sie wieder zu dem Regal, dessen Inhalt an alten und wertvollen Büchern sie faszinierte, manche waren mit Sicherheit noch aus der Zeit des Mitetlalters. Während sie ein Buch nach dem anderen rauszog, das eine mehr, das andere weniger betrachtete, fiel ihr ein dunkler Rahmen auf, der halb versteckt in einer Zwischenablage mit dem Bild nach unten lag. Dieser Rahmen sog ihre ganze Aufmerksamkeit in sich auf, und langsam ging sie auf ihn zu, hob ihn hoch, betrachtete das Gemälde, und lies das Bild fallen. In ihrer Erstarrtheit wartete Kagome auf das Geräuch von splitterndem Glas, doch es kam nicht. Sean hatte das Gemälde, welches nicht sehr viel größer war als einer von Kagomes Schulblöcken, im letzten Moment aufgefangen. Er blickte von dem Bild zu Kagome auf und fragte sie besorgt, ob alles in Ordnung sei. Sie nickte schwach, und wechselte das Thema, in dem sie seine Aufmerksamkeit auf das verbrennende Essen lenkte. Beim Essen beteuerte sie ihm nochmal, dass es ihr gut ging, und fragte ihn nach dem Künstler. Sean dachte einen Moment nach bevor er antwortete :"Ich glaube das Bild wurde von einem Mönch vor ca. 500 Jahren gezeichnet. Wir haben das dazugehörige Gegenstück, allerdings gehört es Daniel, daher ist es nicht hier. Warum?" Doch Kagome antwortete nicht, auch nicht als sie später nach Hause gingen. Die Unterhaltungen die sie in der Zeit mit Sean führte, waren Nichts anderes als oberflächlich, aber er bedrängte sie nicht, sondern lies sie in Ruhe. Ebenso, wie ihr Mutter. Oben in ihrem Zimmer, unter der Bettdeckte hörte sie Sean in ihren Erinnerungen erneut fragen :"Kagome, alles in Ordnung mit dir?" Sie hatte ihm versichert, dass alles in Ordnung war, aber das stimmte nicht. Nichts war in Ordnung, sie glaubte zu wissen wer der Mönch war, es musste so sein, wenigstens hoffte sie es. In seiner Wohnung, die Sean mit seinem bestem Freund, der eher wie ein Bruder war, teilte, betrachtete er ein Bild, mit schwarzem Rahmen, was schon Jahrhunderte überlebt hatte. Es war ein Bild von einem altertümlichen Brunnen, aus Holz, und im Hintergrund sah man einen riesigen Baum aufragen, viel größer als alle anderen im Bild. Dieser Baum stand heute auch noch, dass wusste Sean, genau wie der Brunnen.'Einiges von damals existiert noch immer' dachte Sean traurig. Er legte das Bild zur Seite und stand auf "Ich werde mein Versprechen erfüllen, verlass dich darauf." Die angesprochene Person war nicht da und würde wohl auch nie darauf antworten können. Sean stand auf und löschte das Licht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)