Qualen der Liebe von Tharvanor (Eine Geschichte von Trauer und Verzweiflung) ================================================================================ Kapitel 2: Von Sehnsucht und Verzweiflung ----------------------------------------- Es begann langsam, sehr langsam, und dennoch unaufhaltsam. Mit jedem Tag, den ich länger mit ihr chattete, erfuhr ich mehr über sie. Ihre Lieblingsfarbe, ihr Lieblingsessen, ihre Lieblingsmusik und einiges mehr, was sie mochte und was nicht und je näher ich sie kennen lernte, desto klarer wurde das Bild von ihr und umso stärker wurde ein Gefühl in mir, welches ich noch nie richtig gekannt hatte und diesem konnte ich mich nicht erwehren, egal wie sehr ich es auch versuchte. Schließlich schickten wir uns Bilder voneinander, um den jeweils anderen einmal in seiner tatsächlichen Gestalt zu sehen und ihr Anblick verzauberte mich. Sie war wunderschön und es schien mit so, als würde ich nicht einen Menschen, sondern einen Engel in seiner ganzen Pracht und Schönheit sehen. Sehnsucht keimte in mir auf und ich begann mich zu fragen, ob ich mich nicht einmal mit ihr treffen sollte, einfach nur um sie ein wenig besser kennen zu lernen, sie als richtigen Menschen zu sehen, sie zu begreifen und vollends zu verstehen. Also nahm ich all meinen Mut zusammen und stellte die Frage, die schon nächtelang in meinem Kopf umherschwirrte und zu meiner Überraschung war sie begeistert von der Idee. So kam es also, dass wir darüber nachdachten, wann und wo wir uns denn treffen wollten und nachdem wir uns entschieden hatten, schien einem Treffen nichts mehr im Wege zu stehen. In voller Vorfreude schrieben wir uns weiter, während der Tag immer näher rückte, an dem wir uns endlich sehen sollten. Doch das Schicksal schien uns nicht gut gesinnt zu sein, denn kurz vor diesem Tage wurde ich krank und lag mit hohem Fieber im Bett. Die Tage verstrichen, während sich die Freude wandelte und von einer tiefgreifenden Traurigkeit verzehrt wurde, denn dies war vorläufig die einzige Möglichkeit gewesen, sich endlich einmal gegenüberzustehen. Da wir also nicht in der Lage gewesen waren uns zu treffen, schrieben wir einfach weiter, in der Hoffnung einen anderen Termin zu finden, wo schließlich das geschehen sollte, was wir uns beide erhofften, doch wir fanden keinen und so verging ein weiteres Jahr und die Sehnsucht nach ihr wurde stärker, türmte sich auf und stellte alles andere was ich tat, dachte oder was ich wollte in ihren Schatten. Außerdem kam noch ein weiteres Gefühl in mir auf. Anfangs kaum merklich und doch immer stärker werdend, spürte ich, dass sie mir, obwohl ich sie noch nie wirklich gesehen hatte, mehr bedeutete, als ich zugeben wollte. Mit jedem Tag wurde es klarer, bis ich schließlich den Gedanken nicht mehr verdrängen konnte, dass ich mich in sie verliebt hatte. Etliche weitere Tage vergingen, die Gefühle wurden immer stärker und ich konnte nicht mehr aufhören an sie zu denken. Jeden Tag aufs Neue stand ich auf und mein erster Gedanke war sie, das Bild einer Person, die ich zu kennen glaubte und die doch vollkommen irreal und fremd für mich war. Den ganzen Tag über verfolgte mich ihr Bild, der Gedanke an sie und ich konnte sie einfach nicht aus meinen Gedanken vertreiben. Sie war das Erste woran ich dachte, wenn ich aufstand und das Letzte, bevor ich einschlief und ich hoffte, dass irgendwann mehr zwischen uns sein könnte, als bloße Freundschaft, obwohl ich tief in meinem Innersten wusste, dass es niemals so sein würde, denn sie schien nicht so für mich zu empfinden, da sie jemanden gefunden hatte, den sie liebte und kurze Zeit später waren die Beiden ein Paar. Mit dem Moment, als ich davon erfuhr, spürte ich, wie meine Welt aus Illusionen und Hoffnungen auseinanderbrach und nur eine große Leere zurückblieb, doch blieb immer noch ein Fünkchen Hoffnung in all der Verzweiflung zurück... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)