Ha no iwai o medetō! von abgemeldet (Neach - Frohes Blätterfest!) ================================================================================ Kapitel 1: Ha no iwai --------------------- 葉 の 祝 目 出 度 Ha no iwai o medeto Frohes Blätterfest a Lazalantin production «Renji...» Ihre Stimme klang wie die eines leibhaftigen Engels, hell und klar, sanft flüsterte sie seinen Namen. Er wollte antworten, konnte sich jedoch angesichts der inneren Unruhe nicht bewegen. Seine Muskeln versagten ihm jeglichen Dienst und so lag er nur da (wo auch immer da sein mochte, dachte er) und wartete darauf, dass sie erschien, dass ihre schlanke Gestalt aus dem schummrigen Dunkel vor ihm auftauchte und es mit ihrem Strahlen zerteilte und vertrieb. Und dass sie sein Verlangen vertrieb, das wünschte er sich im Moment am meisten. Endlich trat sie aus den Schatten, dem einzigen, dem Renji einen Namen, ein Wort, zuordnen konnte. Alles andere um ihn herum war nichts, nur sie und er existierten. Und der Schatten. «Renji...» Wieder liebkoste ihre sanfte Stimme den Klang seines Namens, der ihm aus keinem anderen Mund schöner vorgekommen wäre als dem ihren. Ihre vollen Lippen spitzten sich für einen Moment zu einem verschmitzten Lächeln, bevor ihr langes weißes Haar über ihre Schultern glitt und auf seine nackte Brust fiel, als sie sich über ihn beugte. Renji brauchte kein Licht, um zu wissen wie ihr Haar darin in den verschiedensten Farben strahlte, ein Anblick, den er abgöttisch liebte, genauso wie er auch sie liebte. Seine Frau, seine Geliebte, Hikai. Seine wunderschöne Sonnenmuschel. «Ja... Hikai?» Seine eigene Stimme klang schwach und brüchig, seine Kehle schien völlig ausgedörrt zu sein, er konnte einfach nicht anders, als sie anzustarren und seine Stimme zu verlieren. Wie war das noch? Reden ist Silber, Schweigen ist Gold? Jedes Wort zu viel hätte den magischen Moment zerstören können. «Möchtest du, dass ich dir etwas zeige?» Da war es wieder, dieses verschmitzte Lächeln. Der Rothaarige konnte sich immerhin dazu aufraffen zu nicken, andere Bewegungen wären unmöglich gewesen, Reden fiel ohnehin aus dem momentanen Repertoire an Artikulationsmöglichkeiten. Hikai erhob sich wieder, weshalb Renji hoch blicken musste. «Es wird dir gefallen, das verspreche ich» flüsterte die Shinigami kaum hörbar und lächelte ihn immer noch an, während ihre schlanken Finger zur Schleife wanderten, die sie in Brusthöhe an ihrem Oberteil trug. Es erinnerte Renji ziemlich an ein Korsett direkt aus dem Dessousladen. Die Schleife löste sich mit quälender Langsamkeit und gewährte dem Rothaarigen Stück für Stück einen kleinen Blick auf Hikais wohlgeformten Busen, aber nicht genug, um ihn vollends zufrieden zu stellen. Er schaffte es mühsam sich auf die Ellbogen zu stützen, ohne dabei Hikai aus den Augen zu lassen, und streckte seine zitternde Hand aus, um den Saum ihres Minirocks zu packen und sie zu sich herunter in seine Arme zu ziehen. «Renji?» Ihre Stimme klang plötzlich fragend, sie hatte in ihrem Tun inne gehalten und blickte ihn aus großen Augen an. «He, Renji!» Jetzt schüttelte es ihn plötzlich am ganzen Körper und Hikais schlanke Gestalt wurde direkt vor seinen Augen immer blasser, bis nichts außer dem Dunkeln zurückblieb. «Renji!» Ein letzter fordernder Ruf, bevor der unsichtbare Boden unter ihm nachgab und er haltlos in das Dunkel stürzte. Hikai hatte gerade noch genug Zeit, um aus Renjis Schusslinie auszuweichen, als er keuchend aus dem Bett fuhr. Beinahe hätte er sie umgenietet. «Renji? Was ist?» Etwas besorgt war sie ja schon, kein Wunder, wenn der eigene Freund, oder eher Ehemann, verschwitzt und keuchend aus dem Schlaf aufschreckt. Gut, sie hatte ihn geweckt, aber nur weil er vorhin etwas gemurmelt hatte und dabei ziemlich heiser geklungen hatte. Er hatte bestimmt einen Alptraum gehabt, so wie er kläglich darum bemüht gewesen war seine Stimme wiederzufinden. Renji fuhr sich mit der Rechten über seine nasse Stirn und wischte die daran klebenden Haare beiseite, während er immer noch nach Atem rang. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte er Hikai und ihre besorgte wie auch fragende Miene, also wandte er den Kopf in ihre Richtung und bemühte sich um ein schwach angedeutetes Lächeln. «Morg'n» grüßte er sie sofort und streckte sich etwas, um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken. Sie lächelte auf ihre manchmal etwas schüchterne Art und Weise und machte Renji damit ungewollt bewusst, dass er unterhalb der Bettdecke ein ernstes Problem hatte. «Ich glaube ich mache jetzt erst einmal Frühstück» entgegnete Hikai und machte Anstalten das gemütliche Doppelbett zu verlassen. Draußen vor den beschlagene Fenstern fiel der Schnee als dichter Schleier vom Himmel. «Ich habe aber keinen Hunger» meinte Renji daraufhin hastig und zog Hikai mit dem Rücken an sich. Er knabberte kurz scherzhaft an ihrem Nacken und raunte ihr dann ins Ohr. «Ich will gerade etwas ganz anderes machen.» «Aber... Ryu schläft doch direkt nebenan!» protestierte die Weißhaarige sofort, aber nur halbherzig. «Na und?» Renji hatte nicht vor sich von seinem Vorhaben abbringen zu lassen. «Das stört ihn doch normalerweise auch nicht.» Mit seiner linken Hand fuhr er über Hikais Bauch, fühlte für einen kurzen Moment ihren Bauchnabel unter dem dünnen Nachthemd und ließ seine Finger weiter nach oben wandern. «Renji... nicht.» Hikais Protest war kaum mehr als ein leises Flüstern, aber immerhin brachte sie es fertig seine Hand auf ihrem Weg zu stoppen, indem sie danach griff. Renjis Finger schlossen sich instinktiv um die ihren und setzten ihre Hand vorerst außer Gefecht. «Renji...» Jetzt jammerte die Shinigami regelrecht, was das Blut in Renjis Schläfen – und wo anders – nur noch mehr zum pulsieren brachte. Seine rechte Hand bahnte sich einen Weg nach unten über ihren Bauch, ihre Hüfte, ihre Wade und bog sogleich nach innen in nur allzu bekannte Gebiete ab. Hikai jammerte nicht mehr, sie flehte nur noch leise, aber Renji hatte keine Ahnung, ob sie wollte, dass er aufhörte oder weitermachte. Eines jedoch wusste er mit Sicherheit: er wollte nicht aufhören. Hikais leises Flehen war geradezu Musik in seinen Ohren. Der Shinigami brachte die Weißhaarige sanft zu Fall, sodass sie, mit ihm über sich gebeugt, auf dem Rücken lag, während er weiterhin die empfindliche Innenseite ihrer Oberschenkel streichelte. Sein Mund fand den ihren und ihre Lippen verschmolzen zu einem intensiven Kuss. Hikai schlang ihre freie Hand um Renjis Nacken, sodass sein feuerrotes Haar durch ihre Finger hindurch über seinen tätowierten Rücken fiel. «Ich glaube, ich habe auch keinen Hunger mehr» schnaubte sie, nachdem sie den Kuss gelöst hatten und Renji grinste. Seine linke Hand ließ die ihre los und machte sich daran, mühsam all die kleinen Knöpfe an ihrem Nachthemd aufzuknöpfen. Nach den ersten drei aber stieß die Weißhaarige seine Hand von sich und machte ihr Nachthemd selbst auf, Renji war ihr mit seinen zittrigen Händen eindeutig zu langsam. Gerade als der Rothaarige sich vorgenommen hatte, wahrscheinlich jeden einzelnen Zentimeter von Hikai zu erkunden, platzten die Pläne der beiden wie eine instabile Seifenblase, die das Pech hatte Zugwind zu begegnen. Irgendein Vollpfosten klingelte Sturm an ihrer Haustür. «WELCHER IDIOT ZIEHT HIER GERADE SO EINE SCHEIßE AB???» knurrte Renji sauer und ließ mit einem sichtlich genervten «ARGH!» von Hikai ab, die ihn etwas verschreckt ansah. Dann besann sie sich eines Besseren und während Renji rasend vor Wut polternd zur Haustür stürmte, knöpfte Hikai in aller Eile ihr Nachthemd wieder zu und folgte ihm etwas wackelig auf den Beinen. Der Morgen hätte so schön werden können... Renji riss die Tür regelrecht auf und sofort blickten ihm zwei strahlende Gesichter entgegen. «Guuuuu~ten Morgen, Renji!» flöteten Tenten und Nobushi vergnügt. Ihre Haare waren mit feinen Eiskristallen benetzt, ebenso ihre Kleidung. Würde Schnee Geräusche machen, hätten ihre Wimpern geklimpert, ganz zu Schweigen von ganz Konoha, das sich über Nacht in ein vollkommenes Winterwunderland verwandelt hatte. Nobu hatte anscheinend etwas bemerkt, denn sie lachte plötzlich los, stieß Tenten mit dem Ellbogen an und deutete auf Renji, genauer gesagt auf seine untere Körperregion. In diesem Moment erschien Hikai mit ihrem schief geknöpften Nachthemd hinter ihm. Nobu gab demonstrativ ein Hüsteln von sich und versuchte sich zu beherrschen, um nicht wieder loszulachen. Tenten neben ihr hatte der Lachanfall vollends erwischt. «Hattet... ihr zwei heute noch etwas vor?» fragte die braunhaarige Kunoichi gespielt unschuldig nach und Renji floh sofort fluchend zurück in die schützenden Schatten des Flurs. So eine Morgenlatte war einfach nur scheiße! Hikai hingegen errötete und schlang die Arme um ihren Oberkörper. Durch die offene Tür wehte die Winterkälte ins Haus. «Ich... kommt doch erst einmal rein» meinte die Weißhaarige leise und schloss die Tür hinter ihren beiden Freundinnen. «Du solltest dir irgend etwas Warmes anziehen, wir gehen raus» schlug Tenten Hikai vor. Die Shinigami blickte die zwei fragend an; Renji war inzwischen im Bad verschwunden. «Jetzt kuck nicht so!» meinte Nobushi einfach nur und schob Hikai ins Schlafzimmer, dann warteten die beiden davor. Nach nicht einmal zehn Minuten war die Shinigami fertig und teilte Renji durch die Badezimmertür hindurch mit, dass sie jetzt raus ging. Vom Rothaarigen kam nur ein entnervtes Brummen, dann verließen die drei das Haus. «Und was ist jetzt so wichtig, dass ihr mich hier raus schleppen musstet?» Nobu grinste Hikai freudestrahlend an. «Du bist noch sauer, weil wir dich und Renji gestört haben, hm?» Tenten kicherte. «Ich... vielleicht ein bisschen» gab Hikai zögernd zu «eigentlich hätte ich schon Lust gehabt... also... ihr wisst schon!» Sie vergrub ihr Gesicht noch tiefer in ihrem flauschigen Schal. «Auf Sex? Kann ich verstehen» meinte Nobu gelassen. Hisagi und sie hatten auch schon eine Weile Funkstille auf diesem Gebiet, Winter schien Hollow-Hochsaison zu sein. Sie seufzte leise, nur Tentens Welt schien völlig in Ordnung zu sein. «Also, zurück zum Thema» schaltete Hikai sofort zurück auf das Hauptproblem «was ist los?» Die drei schlenderten gemütlich durch Konoha und die Shinigami merkte plötzlich, wohin es die beiden Freundinnen verschlug. Frühstück bei Ichiraku stand anscheinend ganz oben auf ihrer to-do-Liste. «Na, heute ist doch Ha no iwai!» lächelte Tenten begeistert und auch Nobu schmunzelte leicht. Hikai hingegen war etwas verwirrt. «Ha no iwai?» hakte sie nach. «Ja, das Blätterfest» erklärte Nobushi knapp. Sie waren inzwischen bei Ichiraku angekommen und setzten sich auf die Hocker. Iruka und sie waren früher oft hier essen gegangen, wie die Braunhaarige kurz schmerzlich bemerke. Aber jetzt war sie mit ihren beiden besten Freundinnen hier und der Schmerz war langsam nicht mehr als nur eine dumpfe Erinnerung. «Was ist das?» fragte Hikai interessiert nach und bestellte genauso wie Tenten und Nobushi Ramen. «Du kennst es nicht?!» «Nein?» «Oh...» Nobushi und Tenten sahen sich an, dann setzte Tenten zum sprechen an. «Ha no iwai ist ein Fest, des jedes Jahr am 24. Dezember gefeiert wird. Es steht für den tiefen Winter und den Schlaf der Natur, gleichzeitig aber soll es die Menschen mit der Aussicht auf den kommenden Frühling aufmuntern. Das Blätterfest ist entgegen seinem Namen nur ein einziger Tag, mehr der Abend und die Nacht; oft feiern Familien zusammen und schenken sich gegenseitig etwas. Die Geschenke symbolisieren ebenfalls die Vorfreude. Sie stehen für das Fest und das Fest steht ja für das anstehende Frühjahr.» Hikai hatte der Braunhaarigen aufmerksam zugehört und blickte nun in die dampfende Schüssel vor sich. Nobushi schlang bereits mehr oder minder genüsslich ihre Nudelsuppe herunter, während die andere Braunhaarige nach ihren Stäbchen griff. «Das klingt interessant» meinte die weißhaarige Shinigami und begann nun ihrerseits zu essen, sprach jedoch zwischendurch. «In Seireitei gibt es so etwas nicht.» «Ha no iwai gibt es auch nur in Konoha, da wir das Dorf versteckt unter Blättern sind. Andere Dörfer und Reiche haben andere Feste.» «Und was wolltet ihr jetzt von mir? Ich glaube nämlich nicht, dass ihr mich nur in eure Traditionen einweihen wolltet.» Nobushi und Tenten sahen sich verschlagen an. «Naja, damit hast du auch Recht» entgegnete Nobu «Tenten und ich wollen.... ähm... wollen uns gewissermaßen als Geschenk präsentieren und benötigen dafür noch einiges an Material. Wir dachten uns, dass du mitkommen könntest.» «Ihr wollt... was?» Diesmal übernahm Tenten die Rolle der „Aufklärerin“. «Wir zwei Hübschen hier wollen uns in einen schicken, möglichst knappen Weihnachtsfummel schmeißen, den wir aber selbst nähen. Und dazu brauchen wir eben Stoff.» Hikai sah von Tenten zu Nobushi und umgekehrt, dann lächelte sie plötzlich katzenartig, was keiner der beiden Kunoichi wirklich behagte. «Habt ihr zwei Hübschen denn vielleicht noch Platz für eine dritte?» *** Nobushi schlich über die Terrasse, während sie so ihre liebe Mühe hatte, sich auf ihren mörderischen Stöckelschuhen zu halten. Was tat man nicht alles für den Mann, den man liebte...? Der Mond stand in einer breiten Sichel am Himmel und warf silbernes Licht auf das Geschehen, im Winter wurde es immer so verdammt schnell dunkel, sodass Nobushi kaum die eigene Hand vor Augen gesehen hätte, wäre der Mond nicht gewesen. «Ich hasse Stöckelschuhe...» beschwerte die Kunoichi sich im Flüsterton und blieb stehen; sie war endlich an der Glastür der Terrasse angekommen. So leise und vorsichtig wie möglich klebte sie mit einem Klebestreifen von außen einen kleinen Zettel daran und sah mit mühsam zusammengekniffenen Augen in die dunkle Wohnung. An der gegenüberliegenden Wand hing eine Uhr, die genau 22: 23 Uhr anzeigte. Um diese Zeit kam Hisagi oft nach Hause und das erste, was er dann immer machte, war, auf die Terrasse zu gehen und ein bisschen frische Luft zu schnappen, während aus der Hi-Fi Anlage im Wohnzimmer leise Jazz nach außen in den Garten drang. Manchmal nahm er auch seine Gitarre mit und spielte zur Entspannung ein paar Akkorde. Nobushi wurde auch diesmal nicht enttäuscht. Um 23: 31 Uhr, nachdem sie sich in ihrem knappen Outfit also acht Minuten lang alle nur erdenklichen Körperteile abgefroren hatte, spürte sie Hisagis Reiatsu in unmittelbarer Nähe und verzog sich sofort auf ihren Platz. Die Show konnte beginnen. Hisagi schleppte sich regelrecht ins Haus und schlug auch sofort den Weg ins altbekannte Wohnzimmer ein. Sein Zanpakuto, Kazeshishi, lehnte er an das Sofa, auf das er sich auch sogleich kurz zu legen gedachte, als ihm ein Fremdkörper an der verglasten Terrassentür auffiel. Er öffnete die Schiebetür und nahm den Zettel ab, auf dem nichts weiter als Ha no iwai o medetō, Hisagi geschrieben stand – Frohes Blätterfest, Hisagi. Der Shinigami legte den Zettel beiseite und spähte neugierig hinaus in den Garten, konnte aber nicht viel erkennen und betrat deshalb die Terrasse. Der frische Schnee knirschte unter seinen Sandalen – die zu seinem Shinigami-Outfit gehörten – und wurde zwischen die Holzdielen gepresst. Er blieb mitten auf dem Holzpodest stehen und sah sich noch einmal um; sein Herz schien für einen Moment still zu stehen, als er die Person im Garten sah, die in der breiten Hollywood-Schaukel saß. Es war Nobu und sie trug nicht gerade viel. Rote Hotpants mit einer großen, tiefschwarzen 69 auf dem rechten Schenkel bedeckten ihren Unterleib, während ihr Oberkörper nur dürftig von einem ärmellosen Mantel verdeckt wurde, der einen großzügigen Ausschnitt zur Schau stellte. Auf dem Kopf hatte sie eine rote Mütze mit einer weißen, flauschigen Kugel daran; ihr braunes Haar war offen und umrahmte ihr hübsches Gesicht. Die Schuhe waren offene Sandaletten mit einem Absatz, bei dem Hisagi sich fragte wie sie darauf hatte laufen können und dazu noch durch Schnee. Der Hauptmann stolperte von der Terrasse und kam nach einem für ihn ziemlich mühsamen Weg (für welchen Mann wäre der Weg bei dem Anblick nicht mühsam gewesen?) bei Nobushi an, die in der Hollywood-Schaukel lehnte und ihn geradezu verführerisch anlächelte. Hisagi wollte etwas sagen, irgend etwas, aber die Kunoichi erhob sich und legte ihm flink einen Finger auf die erkalteten Lippen. Der Blauhaarige hätte sich am liebsten gekniffen – das konnte einfach nicht wahr sein! - aber seine Freundin hatte einen anderen Weg, ihn von der Realität zu überzeugen. Dank der Sandaletten musste sie sich nicht einmal auf die Zehenspitzen stellen, um Hisagi innig zu küssen. Er hatte noch nie das Gefühl gehabt, dass seine Knie nachgaben, aber in jenem Moment wollten sie ihm einfach nicht gehorchen. Er schlang die Arme um Nobus Taille und zog die Braunhaarige so nah wie möglich an sich, bevor er selbst zu einem Kuss ansetzte und sie beide die Augen schlossen, um den Moment auskosten zu können. «Lass uns lieber rein gehen...» raunte Hisagi ihr ungeduldig ins Ohr und trug sie auch sogleich auf seinen Armen ins Haus. Sein 'Geschenk' würde sich mit größter Freude auspacken lassen, ganz zu schweigen davon wie sehr er es genießen würde, sein Geschenk auspacken zu dürfen... *** Auch Ikkaku ging dieses Jahr nicht leer aus. Er saß gerade auf dem Sofa im Wohnzimmer und polierte die Schwertscheide seines Zanpakuto, als Tenten leise den Raum betrat. Für einen Shinigami war es kein allzu großes Problem andere Energien, anderes Reiatsu, zu spüren, aber Tenten war trotzdem schneller bei Ikkaku, als dass dieser sich hatte umdrehen können. Sie hatte ihn mir ihrem ganzen Gewicht – was nicht viel war, aber allemal ausreichte – umgeworfen, ihre Hände stützten sie links und rechts neben Ikkakus erstaunten Gesicht ab. «Hallo Ika» lächelte sie und platzierte auch ihre Beine an den Seiten von Ikkakus. Das musste eine Erscheinung sein. Ganz sicher. Sein Hauptmann Zaraki Kenpachi hatte ihm wahrscheinlich schon so oft eins mit dem Zanpakuto übergebraten, dass er jetzt schon Halluzinationen bekam. Wie sonst sollte er sich die halbnackte Tenten auf ihm erklären? «Tenten?!» Mehr brachte er in jenem Moment auch nicht zustande. Die Braunhaarige lachte. «Da hat's dir die Sprache verschlagen, was?» Sie blickte ihn aufmerksam an, während ihr Freund sie nur weiterhin irgendwie geschockt ansah. Ihre offenen Haare fielen an ihren Wangen vorbei knapp auf seine Brust, während eine große, flauschige Kapuze ihr Gesicht umrahmte. Die Kopfbedeckung hatte ihren Ursprung in einem Kleidungsstück, das man bestenfalls als BH bezeichnen konnte, aber als BH mit langen, hellgrünen Ärmeln. Tentens Bauch war völlig entblößt, nur noch ebenfalls hellgrüne Hotpants bedeckten gewisse Körperstellen. «Die liebe, kleine Tenten kann auch mal ungezogen sein» flüsterte sie und setzte sich auf Ikkaku, der sich immer noch nicht rührte, die Situation war einfach zu absurd für jegliche Art von Bewegung. Sie schnürte geschickt seinen Kimono auf und streifte den oberen Teil ab, der daraufhin unbeachtet auf dem Boden landete; dann nahm Tenten die Kapuze ab. Mit den Fingern fuhr sie Ikkaku sanft und neckend über den muskulösen Oberkörper, den sie so sehr an ihm liebte. Welche Frau wünschte sich keinen Mann, der einem Adonis glich? Auf einmal griff Ikkaku nach ihrer Hand. «Böse Tenten» meinte er grinsend, aber der Kunoichi entging sein beschleunigter Atem nicht. Sie errötete etwas, lachte dann aber auf; zu mehr kam sie auch nicht mehr, denn Ikkaku hatte seine Chance ergriffen und Tenten zu sich herabgezogen. Sie konnte nicht anders, als regelrecht dahinzuschmelzen, als er sie grob, aber nicht zu grob küsste. Ein weiterer Handgriff genügte und sie lagen beide auf dem Boden, Tenten unten, der Shinigami oben, so wie es sich seiner Meinung nach gehörte. «Und was machst du jetzt mit so einem bösen Mädchen wie mir?» lachte Tenten. «Na was wohl. Dich bestrafen.» «Hier auf dem Boden??» Ikkaku grinste verschlagen. «Nein» meinte er schließlich «der Tisch reicht auch.» *** «Wieso wollte ich unbedingt nochmal bei dieser völlig bescheuerten Aktion mitmachen?» fragte Hikai sich selbst, während sie die Schleife vorne an ihrem Oberteil zuband. Sie stand im Bad, vor dem Spiegel, und betrachtete sich noch einmal kritisch. Knapp war das Outfit ja... sie griff nach der Strumpfhose, die – so wie sie Renji kannte – sowieso bald wieder auf dem Boden landen würde und schlüpfte hinein, ohne eine Laufmasche hinein zu reißen wie schon unzählige Male davor bei anderen Strümpfen. Die Shinigami öffnete leise die Badezimmertür und spähte in den Flur. Ein schwacher Lichtschein zeigte ihr, dass Renji bereits im Schlafzimmer war und wahrscheinlich schon auf sie wartete, damit die endlich schlafen gehen konnten. Dass seine Freundin ganz andere Pläne mit dem Rothaarigen hatte, ahnte dieser nicht im geringsten. Hikai holte noch einmal tief Luft, unterdrückte dabei das dringende Bedürfnis hysterisch über sich selbst zu lachen, und musterte noch ein letztes Mal ihr Schuhwerk. Die Sandaletten sahen stabil aus, gut. Hoffentlich würde der Absatz bis ins Schlafzimmer halten. Renji lag nur mit Shorts im Bett und las nebenbei in irgendeinem Buch, das er zufällig aus Hikais Nachtschränkchen gegriffen hatte, nur um sich die Wartezeit etwas zu verkürzen. Hätte man ihn nach dem Inhalt des Buches gefragt, so hätte er keine Ahnung gehabt, aber das Buch interessierte ihn auch nicht. Er war immer noch leicht sauer wegen heute morgen. Zuerst war dieser sehr schöne Traum zerplatzt und dann waren auch noch diese zwei Chaoten bei ihnen aufgetaucht. Er mochte Nobushi und Tenten, das schon, aber er hatte doch nur mit Hikai allein sein wollen. War das denn zu viel verlangt? Er liebte sie immer noch wie am ersten Tag, an dem die Schmetterlinge in seinem Bauch Achterbahn gefahren waren und genauso wollte er ihr einfach jeden Tag aufs neue zeigen, wie sehr er sie liebte. Er hatte schon so oft um ihr Leben bangen müssen, dass er einfach Angst hatte, Hikai könnte irgendwann im Glauben, ungeliebt zu sein, sterben. Aber daran wollte Renji nicht denken. Noch war sie da und lebte, und zwar gemeinsam mit ihm in Konoha. Und das sollte auch noch eine Weile so bleiben. Manchmal fragte er sich, was Hisagi und Nobushi eigentlich machen wollten. Hisagi war schließlich ein Shinigami und um einiges älter als seine Freundin, was wiederum hieß, dass er auch eine viel längere Lebenserwartung hatte als sie. Seine Gedanken schweiften ab und schlugen die verschiedensten Richtungen ein, die jedoch alle unwichtig waren. Er legte das Buch wieder beiseite und sah aus Langweile aus dem Fenster. Der Schnee reflektierte das Licht des Mondes und tauchte Konohagakure in ein natürliches Leuchten, weshalb sogar die Straßenlaternen diese Nacht ausblieben. Renji stand auf und ging zum Fenster, um die Rollläden zu zu ziehen, es musste ihnen schließlich nicht jeder beim Schlafen zusehen. «Renji...» Der Rothaarige blickte zur Tür und erstarrte daraufhin scheinbar zu einer Salzsäule. Im Türrahmen stand Hikai und trug die fast gleiche Kleidung wie in seinem Traum. Ein weinroter Bustier mit flauschigem Plüsch und einer Art Schleife vorne dran zog sein Hauptaugenmerk auf sich. Ihr zierlicher Bauch war nackt, dann kam ein Minirock, ebenfalls weinrot und mit weißem Plüsch, gefolgt von Strumpfhosen und silbernen Highheels, die ihre Haarfarbe wirkungsvoll unterstrichen. Auf dem Kopf trug sie eine weinrote Mütze mit ebenso weißem Plüsch und einer flauschigen Kugel an deren Ende. Der Rothaarige stand noch eine ganze Weile regungslos da, ebenso wie Hikai, die in jener Situation nicht ganz wusste wie sie handeln sollte. So etwas hatte sie noch nie gemacht: Renji in einem heißen Fummel zu überraschen. Schließlich überwand sie jedoch ihre innere Barriere – es war schlichtweg zu dumm dem Shinigami schweigend gegenüber zu stehen, während jeder den anderen wie eine Erscheinung anstarrte – und kam auf Renji zu, strikt darauf bedacht nicht der Länge nach den Boden zu küssen. Das wäre kein sehr verführerischer Auftritt... Hikai sah zu ihm hoch, erst noch etwas scheu (oh Gott, was mochte er nur denken?), dann sicherer. Sie legte ihm die Hände auf die nackte, tätowierte Brust und schubste ihren Freund gekonnt aufs Bett, wo er auch sitzen blieb und auch sitzen bleiben würde, so gelähmt wie er war. «Hikai... was... ich versteh's nicht...» stammelte er, sein Traum stand ihm wieder deutlich vor Augen und ließ ihn nicht mehr klar denken. Wahrscheinlich (sicher!) träumte er noch. Ja, genau das war es, er war über dem Buch eingenickt und schlief selig in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer. «Man Renji, das ist ja langweilig, wenn du wie ein Steinklotz auf dem Bett sitzt» lachte Hikai und erklomm auf allen Vieren das Bett, wobei sie dem Rothaarigen einen tiefen Einblick bescherte, «wo ist denn dein Elan von heute morgen hin?» «... ähm...» Mehr kam nicht von des Shinigami Seite. Die Weißhaarige versperrte Renji mit ihrem Körper jegliche Fluchtmöglichkeit (nicht, dass der Shinigami irgendwann an Flucht gedacht hätte...) und küsste sich sanft von seiner Brust aus aufwärts bis ihre Lippen sich schließlich fanden. Der Rothaarige war endlich aus seiner Starre erwacht und legte seine Arme um Hikais Hüfte, dann drehte er sie beide so, dass er oben war. «Was machst du da?» hakte die Weißhaarige sofort nach. «Na, ich kann mein Geschenk ja schlecht im Liegen auspacken» wisperte Renji und entknotete mit seinen Fingern die kunstvoll geschnürte Schleife an Hikais Bustier. Der glänzend weinrote Stoff fiel mit einem surrenden Geräusch zu Boden und blieb der einzige stumme Zeuge des weiteren Geschehens. Renjis Finger fuhren bedacht langsam an Hikais schlankem Bein entlang, dann fanden sie den silbernen Highheel an dessen Ende und streiften ihn ab. Das gleiche Schicksal ereilte auch den anderen Schuh, letztendlich folgte die feine Strumpfhose den beiden Highheels. Mit einem reißenden Laut platzte die Naht auf und Renji entledigte seine Freundin nur noch eines undefinierbaren Stofffetzens. «Renji!» rief sie erschrocken, aber der Rothaarige lachte nur. «Das hätte doch eh zu lange gedauert sie dir auszuziehen» raunte er in ihr Ohr und wanderte mit seiner Hand ihren Schenkel aufwärts. «Ich liebe das Blätterfest...» flüsterte Renji noch, bevor Hikais Welt in einer Hitzewoge versank, die ihre Sinne vorübergehend außer Gefecht setzte. Sie liebte das Fest auf jeden Fall genauso sehr wie er. Ha no iwai konnte ruhig öfter sein... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)