Détours d'amour von PlanTeaWolf (Umwege der Liebe (ItaSasu)) ================================================================================ Chapter 19 - Befreiung? ----------------------- Fast schon trotzig starrte er aus dem ihm gegenüberliegenden Fenster. Seit zwei Stunde saß er nun schon so da, weigerte sich auch nur ein Wort zu sagen. Seit die beiden Männer, denen er buchstäblich sein Leben zu verdanken hatte, abgeführt worden waren. „Sasuke… Nun sag schon endlich, was passiert ist. Du weißt ganz sicher, was diese beiden Nuke-Nin hier verloren haben, oder? Wieso waren sie – und du und Sakura – im ehemaligen Viertel deiner Familie?“ Langsam aber sicher verlor die Hokage die Geduld. Zwar hatte sie schon oft erlebt, das Aussagen verweigert wurden, aber so vehement wie Sasuke hatte bis jetzt kein so junger Shinobi geschwiegen. Andere sahen sie zumindest an, gaben Laute von sich oder versuchten das Thema zu wechseln, aber nicht so der junge Uchiha. Sie war schon kurz davor Morino Ibiki holen zu lassen, aber ihr gesunder Menschenverstand sagte ihr, dass das doch eine Spur zu drastisch war. Ein langgezogenes Seufzen entwich ihrer Kehle – wie schon etliche Male binnen dieser zwei Stunden. „Na gut, wenn du weiterhin so stur sein willst. Dann verbleiben wir eben allein bei Sakuras Aussage. Du kannst gehen.“ Ohne auch nur ein Wort zu verlieren folgte Sasuke. Er erhob sich, kehrte der blonden Kunoichi den Rücken und verlies ihr Büro. Dann die Villa. Nur wohin er jetzt gehen sollte wusste er nicht, schließlich war wohnungstechnisch noch immer nichts arrangiert worden. Aber gut, das sollte das geringste Problem des heutigen Tages sein. Wichtiger war, wie er Itachi und Kisame aus ihren Zellen bekommen könnte. Denn er würde garantiert nicht zulassen, dass sie hingerichtet werden würden. Stillschweigend saß Itachi auf der Pritsche seiner Zelle, die Augen geschlossen. Selbst seinen Akatsukimantel hatten die ANBU ihm abgenommen. Aber was hatte er auch erwartet? Sicherlich keine törichten Anfänger, die keine Ahnung hatten, wie man mit einem Nuke-Nin der Klassifizierung S umging. Fast war er sich sicher das eine oder andere Chakra aus seiner eigenen Zeit bei den ANBU zu kennen. Vielleicht ein ehemaliger Vorgesetzter, ein Partner, fast sowas wie ein Freund. Aber was zählte das jetzt noch? Sie fürchteten ihn zu sehr, als das sie sich an alte Zeiten erinnern würden. Langsam öffnete er die Augen wieder, starrte in die gegenüberliegende Zelle. Dort lag Kisame, ebenfalls ohne Mantel. Sie hatten es sogar geschafft ihm sein Samehada abzunehmen. Und das war nun wirklich alles andere als einfach, da das Schwert einen eigenen Willen zu besitzen schien. Bis auf Itachis Kekkei Genkai hatten sie also nichts mehr, denn ihre Hände waren in höchster Präzession gefesselt, was ihnen den Einsatz ihrer Jutsu unmöglich machte. Inzwischen war es schon fast ganz dunkel. Die Laternen spendeten ihr Licht über die Straßen des Dorfes und nur in den Häusern, Kneipen und Restaurants herrschte noch reges Leben. Die Straßen waren wie leergefegt. Doch das sollte dem kurzhaarigen Uchiha nur Recht sein, so würde niemand bemerken wohin er ging. Jedenfalls hoffte er das… Schnell huschte er die gepflasterten Wege entlang, darauf bedacht niemanden über den Weg zu laufen. Seit er den Sitz der Hokage verlassen hatte lief er jetzt schon. Doch keines Wegs planlos. Er hatte ein festes Ziel: Konohas Gefängnis. Er würde nicht zulassen, dass die beiden festgenommenen Akatsuki ihrem Tod ins Auge sehen mussten. Selbst wenn er selbst dafür verbannt werden würde, es sollte ihm recht sein. Er hatte ja sowieso nicht hierher gewollt. Hatte bei seinem Aniki bleiben wollen. Und mit etwas Glück würde er das jetzt vielleicht. Erst eine halbe Stunde später hatte Sasuke die Sicherheitsanstalt erreicht. Doch was hieß erst? So weit außerhalb wie die Anstalt lag war es doch eine recht beachtliche Zeit. Und das Gefängnis lag wirklich w e i t außerhalb. Hinter dem Felsen, in den die Köpfe der Hokage geschlagen waren, lag ein Bambushain den man zu durchqueren hatte, ehe man den gesuchten Ort fand. Und hier lag noch die Problematik der auffallend hohen Temperatur. Denn das Gefängnis war nicht einfach inmitten des Hains gebaut worden, nein. Fünf Minuten Fußmarsch nachdem man den Hain verlassen hatte trat Lava an die Oberfläche, welche fast schon eine Art See bildete. Und zentral in diesem See befand sich eine Insel, auf welcher sich dann das Gefängnis befand. Wobei dies eigentlich nur der Hochsicherheitstrakt war. Andere Häftlinge waren in einem Gebäude das näher am Dorf lag quartiert. Doch das tat nichts zur Sache, schließlich hatte Sasuke es einzig auf diesen Komplex abgesehen. Hinter einem der unzähligen Felsen versteckt beobachtete der Junge mit aktiviertem Sharingan eine Weile lang seine Umgebung. Ein paar wenige Wachen waren außerhalb des Gebäudes positioniert, der Großteil innen. Und einer zog außerhalb der Insel seine Patrouille um den ‚See‘. Ein leises Grienen huschte über die Lippen des Uchihasprösslings. In Windeseile stellte er einen Plan zusammen, der eigentlich idiotensicher sein sollte. Ach was, er w a r idiotensicher. Denn zu Sasukes Vorteil führte die Wache Selbstgespräche, von welchen zu mindestens ein Teil nützlich für ihn sein konnte. „Wenigstens kann ich gleich wieder rein… Es ist nicht auszuhalten hier draußen, diese verdammt stickige Luft! Wieso wurde das Gefängnis eigentlich ausgerechnet hier gebaut? Hätt‘s nicht oben auf der Klippe sein können? Da würden Sträflinge auch nur schwer wegkommen… und für uns Wachen wär‘s erträglicher… Aber gut, was soll’s. Die fünf Minuten werd‘ ich jetzt auch noch aushalten. Und dann werf ich mal ‘nen kleinen Blick auf die Neuankömmlinge. Würde mich ja schon interessieren was das für Vögel sind...“ Kaum das der Konoha-Nin an dem Stein hinter dem Sasuke kauerte vorbeiging schnellte dieser auch schon vor. Zielsicher ließ er seine Handkante gen Hals seines ‚Opfers‘ schnellen und setzte ihn so außer Gefecht. Als dieser ins Wanken geriet und umzufallen drohte fing der junge Uchiha ihn ab und zerrte ihn hinter den Stein. Dort durchsuchte er kurz aber dennoch gründlich seine Taschen, zog eine nicht gerade kleine Spule Draht aus einer und fesselte sein ohnmächtiges Gegenüber kurzerhand. Mit einigen Bandagen knebelte er ihn noch zusätzlich, schließlich sollte nicht auf sich aufmerksam machen können, wenn er wieder zu sich kommen würde. Zufrieden mit seinem Werk musterte Sasuke den Konoha-Nin, bevor er das Henge no Jutsu einsetzte um sich in ein perfektes Ebenbild des eben Besiegten zu verwandeln. Dann erhob er sich und machte sich auf den Weg zu der schmalen Felsbrücke, die über die Lavafluten auf die Insel führte. Die Wachen, an denen er vorbeiging, nickten ihm nur zu, schenkten ihm ansonsten aber keine Aufmerksamkeit. Es verwirrte den jungen Uchiha, wie leichtsinnig die Wachen zu sein schienen. Und das, wo Konoha eigentlich nur hervorragende Shinobi hervorbrachte. Doch letztendlich kam ihm diese Nachlässigkeit nur gelegen. So musste er sich wenigstens um keine glaubwürdigen Antworten oder Verhaltensweisen kümmern. Das war schließlich der Nachteil am Henge: Optik und Stimme waren zwar identisch mit dem Original, aber die Charaktereigenschaften blieben die des Anwenders. Doch wenigstens war Sasuke im Umgang mit diesem Jutsu so gut ausgebildet, dass er sein Chakra dem des Kopierten angleichen konnte. Andernfalls wäre er den Wachen – unter denen sich sicherlich der eine oder andere Hyuuga befand – wahrscheinlich ins Auge gefallen wie ein bunter Hund. Schnellen Schrittes lief er die Gänge entlang. Verhältnismäßig war dieses Gebäude noch ganz gemütlich. Sofern man es mit den Verstecken Orochimarus verglich. Selbst deren ‚wohnliche‘ Teile waren mehr als nur unbehaglich, strahlten eine unheilvolle Atmosphäre aus. Hier war es fast schon angenehm. Doch für solche Gedanken war keine Zeit, schließlich würde er nicht hier bleiben. Er würde die Zellen der beiden Akatsuki suchen, die beiden dort rausholen und ihnen zur Flucht verhelfen. Und sofern sie ihn nicht ohnmächtig schlugen oder irgendwo festketteten würde er mit ihnen gehen, das stand fest. Ausreden würde er sich das nicht lassen. Es war erstaunlich einfach bis zu den hintersten Zellen – in die Itachi und Kisame untergebracht waren – zu gelangen. Fast schon zu einfach. Keine der Wachen sprach ihn an oder kontrollierte ihn. Sie schienen ihn noch nicht mal wirklich zu beachten. Es verunsicherte ihn etwas, aber anmerken ließ er sich davon nichts. Zielstrebig folgte er dem Gang bis zu dessen Ende. Dann änderte sich schlagartig die Atmosphäre. Ein kalter Schauer lief seinen Rücken hinab, brachte seinen noch immer ausgemergelten Körper zum schaudern. Er kannte dieses Gefühl doch irgendwo her…? Das Zittern unterdrückend wandte er den Kopf zu seiner Linken. Und sah ihn ein Paar amaranter Augen. Sharingan. Er hauchte ein leises „Aniki…“, ehe er das Henge no Jutsu löste und seine wahre Gestalt wieder preisgab. Der Angesprochene weitete die Augen minimal, stoppte das Gen-Jutsu welches er gerade einsetzen wollte und schaute den Jüngeren abwartend an. „Na wenn das mal nicht unser Lieblingssorgenkind ist!“, witzelte Kisame. Sasuke ignorierte die Aussage des Blauhäutigen, erhob stattdessen erneut das Wort: „Ich will euch hier rausholen. Ihr werdet garantiert nicht hingerichtet.“ „Und wie willst du das anstellen? Das sind nicht irgendwelche Zellen. Die Gitter sind bis oben hin mit Chakra durchtränkt, ebenso wie die Schlösser. Oder glaubst du, wir hätten noch nicht versucht hier wieder rauszukommen?“, kommentierte der ältere Akatsuki skeptisch. „Mach dir darüber keinen Kopf. Ich hab mir schon was überlegt. Es dürfte zwar schwierig aber nicht unmöglich werden. Was mich aber interessieren würde ist, wieso ihr euch überhaupt habt festnehmen lassen. Ich versteh es einfach nicht.“, antwortete der Jüngste. Kisame zuckte mit den Schultern, ließ den Blick kurz zu Itachi und wieder zurück zu Sasuke huschen, ehe er antwortete: „Das wirst du deinen Bruder fragen müssen.“ Das hatte der Jüngste sich eigentlich schon gedacht. Sasuke war alles Andere als auf den Kopf gefallen, aber die Gedankengänge seines Aniki hatte er schon immer nicht recht verstanden. Fragend, aber nicht mit einer Antwort rechnend, schaute er den älteren Uchiha, der noch immer auf seiner Pritsche saß, an. Und wie erwartet antwortete dieser nicht. Also begann Sasuke das Zellenschloss genauer zu betrachten. Irgendwie musste es ja zu öffnen sein – auch ohne Schlüssel. Die zwei Akatsuki beobachteten ihn dabei. Nach fünf Minuten schloss der jüngste unter den drei Shinobi einige Fingerzeichen, woraufhin einzelne Blitze um seine linke Hand zu zucken begannen. Diese konzentrierte er auf seinen Zeigefinger und leitete sie in das Zellenschloss. Die Blicke Itachis und Kisames ruhten weiterhin auf ihm. Dennoch sagte keiner der drei auch nur ein Sterbenswörtchen. Dann klickte das Schloss leise und sprang auf. Verblüfft weitete Sasuke die Augen. Ebenso Kisame. Einzig Itachi stellte seine Überraschung nicht offen zur Schau. Eigentlich konnte hier doch etwas nicht stimmen. War der Hochsicherheitstrakt von Konoha wirklich so miserabel abgesichert? Doch anstatt weiter darüber nachzudenken riss Sasuke Itachis Zellentür auf und löste die Fesseln um seine Handgelenke, ehe er sich zu Kisames Zelle wandte. Nach wenigen Augenblicken klickte sein Zellenschloss ebenfalls, die Tür ließ sich öffnen und Sasuke entfesselte auch den Haimenschen. „Nicht schlecht, Kleiner.“, lachte Kisame „Fehlen nur noch unsere Sachen.“ Sasuke nickte, ehe er antwortete: „Ich werd‘ sie für euch holen. An der Asservatenkammer bin ich vorhin vorbeigekommen. Außerdem wäre es ziemlich verdächtig, wenn auf einmal drei Personen von hier zurückkommen, obwohl nur eine hergekommen ist.“ „Ach so, aber die Sachen der Beiden hier her zu bringen ist nicht verdächtig? Uchiha Sasuke, du erklärst mir jetzt auf der Stelle was hier los ist, verstanden?!“ Perplex und verwirrt wandten die drei Shinobi in die Richtung, aus der Sasuke zuvor gekommen war. Und stellten fest, dass sie jetzt definitiv ein Problem hatten. Welches alles andere als klein war. --- Lang lang ist es nun her, dass ich das letzte Kapitel geuppt habe. Ich hoffe, ihr verzeiht mir diese Wartezeit und das Kap hat euch gefallen! Fertig war es schon lange, aber das Betalesen hat sich aus persönlichen Gründen leider hinausgezogen. Und da ich mit dem Kapitel nicht wirklich zufrieden war, konnte ich darauf auch nicht verzichten. Nun denke ich aber, dass es ganz 'brauchbar' ist, oder? ^^ Danke zumindest für's lesen und auch schonmal für den einen oder anderen Kommi! Mata ne Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)