Nur ein einziges Jahr von Antares (Ein Tagebucheintrag) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Schnee glänzte silbrig, starr vor Frost und gleißend im Mondlicht. Ich habe dich damals zum ersten Mal gesehen, deine Wangen leicht gerötet, deine Augen voller Zorn auf einen Dritten. Komisch, ich erinnere mich nicht mehr an den Grund oder den Versursacher, doch an jede deiner Gesten. Du hast mich nur einmal angesehen und kein Wort gesprochen, doch allein deine Augen, die für einen Moment strahlten wie die Sonne, allein dieser Moment reichte für mich aus. Ein Schweigen liegt auf denen Lippen So eisig wie der Schnee Der leise jenseits der Fenster vorbeizieht. Wie soll ich dir sagen Was ich seit langem fühle? Der Frühling schmolz den Schnee, Blumen und Gras wuchsen in Fülle. Wir sahen uns öfter, draußen inmitten von Tulpen und Nazissen. Dein Lachen jagte mir einen eisigen Schauer über den Rücken, wie ein letzter Hauch des Winters, bevor die Wärme deiner Stimme über meine Seele strich. Ich erinnere mich noch an den Geruch deiner Haare, doch der der vielen Blumen verblasste schnell in meinen Erinnerungen. Ein Lachen ertönt aus deinem Hals So frisch und erhellend wie der Frühling Der langsam seinen Siegeszug beginnt Wie soll ich dir sagen Wie sehr ich dieses Lachen vermisse? Der Sommer hatte uns beide leicht braungebrannt, Schatten wird unser liebster Platz. Wie sehr habe ich die Gespräche mit dir herbeigesehnt, wie wunderbar waren die Stunden allein mit deinen Worten. Die Bedeutung deiner Worte habe ich längst vergessen, aber niemals ihren Klang. Große Linden spendeten uns Schatten und du mir Geborgenheit… Ein Wort gleitet aus deinem Mund Doch den Sinn verstehe ich nicht Der Sommer lässt deine Haut strahlen Wie soll ich dir sagen Wie wunderbar doch deine Stimme klingt? Der Herbst schmückte die Bäume mit einem bunten Gewand, frischer Wind fuhr uns durch die Haare. Die vielen Farben umnebelten damals meine Sinne, doch sie wirkten grau neben dir. Ich weis noch immer, wie du aussahst, die Farben deiner Augen und deiner Lippen. Wie haben wir gelacht, wie haben wir das Leben genossen, wohl wissend, dass nichts ewig währt, und der Winter naht? Und nun liegt etwas in deinen Augen Und deine Haare, vom Wind des Herbstes umspielt Wie soll ich dir sagen Was ein Herz einfriert? Nun ist es wieder Winter, und wieder liegt der glänzende Schnee. Doch diesmal stehe ich hinter einem Fenster, sehe nur die Erinnerungen an deine Augen im Mondschein. Warum habe ich es nie gesagt? Warum hast du nie gefragt? Wir wussten beide, was geschehen würde, doch trotzdem haben wir ein Jahr gehabt, als gäbe es viele, als gäbe es eine Ewigkeit. Wann hat es begonnen? Wann wussten wir, dass es enden würde? Vom ersten Blick an, doch haben wir beide nichts bereut. Niemals. Nicht eine wundervolle Sekunde lang. Es ist Winter geworden Und Schnee treibt an den Fenstern vorbei Ich kann dich nicht vergessen Und ich konnte dir nie sagen Wie sehr ich dich liebte… Es ist nun über fünf Jahre her, und dennoch sind die Wunden so frisch wie am ersten Tag. Nichts blieb mir außer den schönen Erinnerungen, den Schnee im Winter, Im Frühling die Tulpen und Narzissen, im Sommer der Schatten der Linden und im Herbst der mit bunten Blättern beschwerte Wind. Nie werde ich dieses eine Jahr vergessen, niemals. Warum haben wir beide uns damals darauf eingelassen? Ich wusste es schon vom ersten Augenblick an, dass du nur kurze Zeit bei mir sein könntest und dennoch… Ich konnte nicht anders, und du sicher auch nicht. Deine Augen sagten es mir immer wieder, immer wieder „vielleicht doch“. Vielleicht bleibt uns eine längere Zeit, vielleicht aber nicht. Mir war es egal. Mir war klar, dass ich dich verlieren würde, aber bevor ich völlig auf dich verzichte, wollte ich dich lieber gewinnen, und wenn ich dich auch wieder verlieren musste. Viel mehr Schmerz hätte es mir bereitet, nie dich kennengelernt zu haben, ständig an den ersten Augenblick denken zu müssen und mich fragen zu müssen, welcher Mensch sich hinter diesen Augen verbarg. Ich habe dich kennengelernt, ich hatte dich gewonnen und du mich, völlig. Das eine Jahr mit dir gab mir mehr Leben, als all die Jahre davor. Es war nur ein Jahr, doch es war mehr, als wir beide hofften durften. Du sagtest mir ein Monat, vielleicht auch zwei. Aus den zwei wurden vier, dann acht und zuletzt waren es zwölf wunderbare Monate, nur mit dir. Nur mit dir… ------------------------------------------------------------------------- Ew... ist noch jemand da? Ich weis, es ist nicht das beste, aber... ich hänge halt dran... Für konstruktive Kritik wäre ich sehr dankbar... Oder für Verbesserungshinweise. Vielleicht kommt irgendwann mal ne Vorsetzung... ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)