Ryous Weihnachten von Ryouxi ================================================================================ Kapitel 3: Widersehen --------------------- Als Ryou wieder aufwachte blinzelte er kurz um sich wieder zu erinnern was geschehen war. Draußen war es bereits dunkel, also hatte er den ganzen Tag geschlafen, wie viel Uhr es wohl war. Er drehte sein Gesicht, wobei er einen starken Schmerz in seiner Wange verspürte, “Stimmt ja”, murmelte er leise und fasste sich vorsichtig an seine Wange, sie war immer noch geschwollen. Langsam setzte er sich auf, als er plötzlich eine Person vor seinem Bett wahr nahm. Erschrocken warf er ein Kissen nach ihr, was er eigentlich gar nicht wollte, nachher war es noch seine Mutter. Aber als sich die Person aufrichtete wusste er, dass es definitiv nicht seine Mutter war. Vor ihm stand ein Mädchen mit langen rötlichen Haaren und grünen Augen, welches ihn entschuldigend anlächelte. “Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken”, sagte sie dann mit einer freundlichen Stimme. Wer war die denn und wie war sie in sein Haus gekommen? Der Weißhaarige konnte Mädchen nicht sonderlich leiden, sie waren immer nur in kleinen Grüppchen unterwegs und konnten mit ihm anscheinend nicht normal reden. Aber er merkte sofort, dass sie da anders war, sie kam ihm auch irgendwie bekannt vor. Trotzdem schaute er sie mit einem fragenden Blick an, während er weiter auf dem Bett kniete. “Du kannst dich also nicht mehr an mich erinnern? Ist ja auch lange her.”, meinte sie lächelnd und ging auf ihn zu, so dass sie sich auf das Bett setzten konnte. Dabei musterte sie der Weißhaarige genauestens. “Ich heiße Ayumi”, meinte sie fröhlich und reichte dem Jungen ihre Hand. Kaum hatte sie ihren Namen gesagt konnte er sich wieder erinnern. Ayumi war seine Cousine, mit der er fast seine ganze Kindheit verbracht hatte, sie waren unzertrennlich gewesen. Sie war zwar ziemlich groß geworden, aber wie konnte er sie nur nicht wieder erkennen? Nach allem was geschehen war, musste er sie verdrängt haben. Ohne großartig zu zögern fiel er ihr um den Hals. Sie war damals das wichtigste für ihn gewesen und er musste sich doch fragen, wie er die letzten Jahre ohne sie überstehen konnte. Jetzt wo er sich wieder an alles erinnerte stiegen ihm die Tränen in die Augen. Nachkurzem Zögern umarmte ihn Ayumi ebenfalls, drückte sich dann aber etwas weg von dem Weißhaarigen um ihm ins Gesicht zu schauen. “Du brauchst jetzt doch nicht zu weinen”, meinte sie schließlich besorgt und strich ihm die Tränen mit ihren Fingern weg. Er versuchte zu lächeln, was ihm allerdings misslang, “Warum bist du hier?”, fragte er dann und schaute sie etwas verwundert an. “Deine Mutter hat mich geholt”, sagte sie und zuckte dabei mit den Schultern. Seine Mutter? Das klang doch ziemlich unrealistisch, sie war doch der Grund gewesen, warum sich die zwei erst gar nicht mehr sehen durften. Diese Verwunderung schien man ihm anzusehen, denn Ayumi sprach ruhig weiter, “Sie hatte einfach angerufen und meinte ich solle hier her kommen, weil sie arbeiten musste und es dir nicht so gut ginge. Sie sagte, dass sie wusste wie gut wir uns damals verstanden hatten und ich dich etwas aufmuntern soll”, sagte sie wieder lächelnd und nahm ihre Arme von Ryou. Seine Mutter wollte das? Er wusste, dass ihn Ayumi nicht anlog, aber er konnte es dennoch nicht glauben. Was war der Grund für dieses Handeln seiner Mutter? Darauf musste er sie unbedingt mal ansprechen, wenn er sie denn noch mal zu Gesicht bekam. Er kannte seine Mutter gut genug um zu wissen, dass sie jetzt eine Weile fort bleiben würde, immerhin hatte er ja jetzt jemanden, der sich um ihn kümmerte. Das dass Mädchen einige Monate jünger war, schien sie wohl nicht allzu sehr zu interessieren. Hoffentlich irrte er sich in dieser Annahme nur. Weiterhin schaute er einfach nur in die grün leuchtenden Augen des Mädchens vor ihn. “Was ist mit deiner Wange?”, fragte sie schließlich und durchbrach damit das Schweigen. Er schaute sie kurz verwirrt an, hob dann aber die Hand an und legte sie vorsichtig an seine dicke Wange, “Das war nur ein Schneeball”, sagte er schließlich und schaute zur Seite. Alles was in der Schule passiert war, schoss ihm jetzt wieder durch den Kopf, weshalb er sich kurz verkrampfte. “Tut es so weh?”, fragte sie, als sie sah wie sehr er sich verkrampfte, worauf er nur den Kopf schüttelte. Sie schien ihm allerdings nicht ganz zu glauben, denn sie packte ihn an der Hand und zog ihn dann vom Bett und hinter sich her ins Badezimmer. Als er dort seine Wange im Spiegel sah erschrak er kurz, sie sah zwar nicht so dick aus wie sie sich anfühlte, aber sie war ziemlich rot und es sah so aus als hätte sie geblutet. Ayumi bedeutete ihm sich zu setzen, damit sie seine Wange verarzten konnte. Während sie eine Salbe auf die Wunde schmierte schüttelte sie nur leicht den Kopf. “So fertig”, meinte sie schließlich lächelnd, wobei sie die Salbe weglegte. Sie schaute ihn an und schien ziemlich zufrieden mit sich selbst zu sein. “War das ein Unfall?”, fragte sie dann nach kurzem Schweigen, warum musste sie jetzt unbedingt darüber reden? Leise seufzend schloss er seine Augen und schüttelte kurz den Kopf, als Ayumi dann weiter sprach schaute er kurz zu ihr auf. “Wer würde dir denn mit voller Absicht so etwas antun?”, sie klang leicht wütend, was natürlich nicht gegen den Weißhaarigen gerichtet war. Dieser schaute sie nur traurig an und schüttelte leicht den Kopf. Als das Mädchen ihn dann tröstend in den Arm nahm schloss er seine Augen wieder, ob sie sich vorstellen konnte wie sein Leben momentan aussah? “Ist es so schlimm?”, fragte sie schließlich und lockerte die Umarmung etwas, damit sie Ryou in die Augen schauen konnte. Diesen verwirrte die Frage sichtlich, doch das Mädchen erklärte nicht was sie meinte, sondern sprach stattdessen einfach weitere. “Es gibt noch einen Grund warum ich hier bin. Du kannst dir ja sicherlich vorstellen, dass ich nicht einfach mal so mitten in der Woche zu dir komme, nur weil mich deine Mutter darum bittet.”, er wusste dass sie seine Mutter nicht sonderlich mochte. Doch warum dann? Er schaute sie fragend an, worauf wollte sie hinaus? “Meine Mutter wollte dass ich eine Weile bei euch bleibe, weil ihr momentan einfach alles zu viel wird und sie in Therapie muss. Für mich bleibt da keine Zeit…”, sagte sie mit trauriger Stimme und lächelte Ryou trotzdem an. Er wusste wie schwer sie es hatte, ihr Vater war schon abgehauen als sie noch klein war. Kurz darauf hatte ihre Mutter einen Streit mit ihrer Schwester, also Ryous Mutter. Das war auch der Grund, warum die beiden Kinder damals einfach auseinander gerissen wurden. Aber wieso hatten die zwei Frauen jetzt wieder verstanden, oder gab es dafür einen Grund? “Aber das Gute daran ist, dass wir jetzt wieder zusammen sein können”, riss sie mit ihrer Stimme den Jungen aus seinen Gedanken. Als Antwort nickte er nur und schaute in ihr lächelndes Gesicht, dass sie so einfach darüber reden konnte, es musste sie viel mehr mitnehmen, als sie es zeigte. Es freute ihn sehr, dass sie jetzt da war und ihn von seinem eigentlichen Problem ablenkte. Nur konnte sie das nicht die ganze Zeit machen und irgendwann müsste er wieder mit Bakura reden, schließlich wollte er sich auch bei diesem entschuldigen. Hoffentlich kam der morgen in die Schule, sonst würde er wohl verzweifeln. Doch ehe er weiter über den Silberhaarigen nachdenken konnte, riss ihn seine Cousine wieder aus einen Gedanken. “Morgen werde ich mich dann in deiner Schule anmelden”, sagte sie mit fröhlicher Stimme und schaute ihn erwartungsvoll an. Doch er schaute nur verwirrt zurück, “Was morgen… in meiner Schule?”, damit hätte er jetzt am wenigsten gerechnet. “Willst du das etwa nicht?”, fragte sie gespielt empört und kicherte dann kurz über die Reaktion des Weißhaarigen. “Du brauchst doch jemanden der dich beschützt. Ich wird auch versuchen in deine Klasse zu kommen”, sprach sie dann weiter, ohne eine Antwort des Jungen abzuwarten. Jemanden der ihn beschützte? Aber er hatte doch schon Bakura. Doch bei diesem Gedanken schüttelte er seinen Kopf, wieso klammerte er sich nur immer so an Bakura? Er kannte ihn doch gar nicht, außerdem war der Silberhaarige so launisch und jagte ihm damit sogar Angst ein. Und Ayumi kannte er schließlich schon seine gesamte Kindheit. Also nickte er mit einem zarten lächeln auf den Lippen und freute sich schon darauf, dass sie auf seine Schule kam. Hoffentlich konnte sie ihn dort auch wirklich beschützen. Es war schon kurz vor Mitternacht. Beide saßen auf Ryous Bett und unterhielten sich über die Schule, wobei der Weißhaarige mit keinem Wort Bakura erwähnte, selbst als Ayumi fragte, ob er sich nicht doch mit irgendwem etwas besser verstand. Er hätte es ihr ja gerne erzählt, doch dann hätte das Mädchen wieder nur unnötige Fragen gestellt und das letzte was er wollte war jetzt über Bakura zu reden. Auch wenn es ihm danach vielleicht etwas besser ging. “Kommt Mutter heute nicht mehr nach Hause?”, fragte er schließlich und lenkte so vom Thema ab. Vielleicht wusste Ayumi ja etwas, auch wenn er es eher bezweifelte. Dies wurde ihm auch bestätigt, als das Mädchen nur mit den Schultern zuckte. Also machte seine Mutter jetzt wieder da weiter, wo sie vor Weihnachten aufgehört hatte. Etwas traurig seufzte er, legte sich dann aber hin und kuschelte sich in seine Decke. Ayumi machte das Licht aus, dann legte sie sich neben ihm hin und zog ihre eigene Decke über sich. Nachdem die Beiden noch etwas gegessen hatten, hatten sie keine Lust mehr noch eine Matratze in Ryous Zimmer zu holen und alleine wollte das Mädchen nicht schlafen und wenn der Weißhaarige ehrlich war, er auch nicht. Vor allem weil bestimmt nicht schlafen konnte, immerhin hatte er das den ganzen Tag gemacht. Doch als er so in seiner warmen Decke lag, wurde er schon wieder müde. Er spürte noch wie sich Ayumi etwas an ihn schmiegte und dann war er auch schon wieder eingeschlafen. Ryou wurde durch ein Rascheln neben seinem Ohr wach, als er verschlafen seine Augen öffnete, sah er etwas rotes vor dem Bett. Es waren Ayumis Haare wie er feststellen musste, nachdem er sich aufgesetzt hatte erinnerte er sich wieder an alles was gestern geschehen war, vor allem daran, dass er Bakura geschlagen hatte. Traurig schaute er zu Ayumi, welche vor dem Bett auf dem Boden kniete und irgendwas auf dem Boden zu suchen schien, sie hatte ihn noch nicht bemerkt. “Morgen”, sagte er leise was das Mädchen hochschrecken lies. Dann schaute sie entschuldigend zu ihm, “Habe ich dich geweckt?”, fragte sie und stand dann auf. In ihren Händen hielt sie ein Sweatshirt und eine Jeans. Anstatt auf ihre Frage zu antworten schaute er etwas verwirrt die Kleider an, woraufhin das Mädchen lächelte. “Ich muss ja auch ein paar neue Sachen anziehen”, sagte sie scherzhaft als Erklärung und als sich der Weißhaarige vorbeugte sah er vor dem Bett einen Koffer in dem Kleider lagen, es sah so aus als hätte sie ihren kompletten Kleiderschrank mitgenommen. “Du kannst die ruhig in meinen Kleiderschrank tun”, sagte er dann und lächelte sie an. In seinem Schrank war noch genug Platz, seine Mutter hatte gemeint er bräuchte einen großen Kleiderschrank, nur hatte er nicht so viele Kleider um ihn auch auszufüllen. “Echt?”, fragte das Mädchen und strahlte ihn an. Dann ging sie zu dem großen Schrank im Zimmer und öffnete eine der unteren Schubladen die noch ganz leer war. Sie warf kurz einen fragenden Blick zu Ryou und als dieser lächelte füllte sie dort ihre Sachen ein. Er schaute ihr zu und als sie fertig war stand er auf und ging zu ihr. “Deine Wange sieht schon viel besser aus”, sagte sie lächelnd als er vor ihr stand. Sofort fasste er sich an die Wange, sie war zwar noch geschwollen, aber nicht mehr so extrem wie am vorherigen Tag und sie tat auch nicht mehr so weh. Er ging ins Bad um sich im Spiegel anzuschauen, verwundert schaute er sich an, man konnte eigentlich nichts mehr sehen, nur noch die gerötete Stelle. Hinter sich sah er Ayumi, welche ihn anlächelte, “Wenn du willst kann ich es dir überschminken”, bot sie ihm an. Durch den Spiegel schaute er sie etwas zweifelnd an. “Keine Angst, das wird man nicht sehen. Komm setzt dich hin.”, sie wartete bis er sich etwas zögernd gesetzt hatte und zog dann ihren Schminkkram. Zusammen mit Ayumi war er zur Schule gegangen, aber sie musste erstmal ins Sekretariat, so dass er jetzt alleine vor der Klassentür stand. Sein Gesicht war wieder heile, zumindest sah es so aus, die Schminke war wirklich gut und man bemerkte sie nicht sofort. An hatte er Bakuras Mantel, er musste ihn ihm ja zurückgeben. Ayumi hatte sich über diesen sehr gewundert, sie hätte nicht gedacht, dass Ryou so etwas anziehen würde, worauf er nur die Achseln zuckte, er hatte keine Lust ihr das zu erklären. Zögernd stand er jetzt eine ganze Weile vor der Tür, er wollte nicht wirklich rein gehen, hoffentlich war Bakura da. Plötzlich hörte er zwei kichernde Mädchen um die Ecke kommen, weshalb er schnell die Tür öffnete, wie würde es denn aussehen, wenn er hier so vor der Tür rum stand. Als er eintrat verstummte die Klasse etwas und er spürte, wie die Blicke auf ihn gerichtet wurden, das war doch sonst nie so gewesen. Lag das etwa an Bakuras Mantel? Oder vielleicht daran, dass er gestern einfach so nach der ersten Pause verschwunden war? Vielleicht aber auch an beidem. Während er zu seinem Platz ging versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. Aus den hinteren Reihen kam Gelächter und ein paar dumme Sprüche, welche er wie immer ignorierte. Verzweifelt über den lehren Platz neben sich setzte er sich hin. Was wenn Bakura jetzt für immer verschwunden war? Es dauerte nicht lange bis der Lehrer die Klasse betrat und die Nervensägen aus der letzten Reihe endlich verstummten. Der Lehrer warf einen besorgten Blick zu dem Weißhaarigen, wusste er etwa, was gestern passiert war? Er konnte sich gut vorstellen, dass sein Lehrer es jedem erzählt hatte, natürlich so, dass Bakura der Schuldige war. Leicht genervt erwiderte er den Blick des Lehrers bis dieser schließlich den Blick von ihm abwandte und die gesamte Klasse anschaute. “Heute bekommen wir mal wieder eine neue Schülerin, also seit etwas netter zu ihr”, sagte er und ging dann zu der Tür. War das mit dem netter etwa auf ihn und Bakura bezogen? Das war doch eher etwas unwahrscheinlich, aber warum hatte er dann netter gesagt? Der Lehrer verschwand kurz aus der Klasse und kam dann kurz darauf mit Ayumi zurück. Von hinten kam ein Pfiff und dann kurz Gelächter, was das Mädchen, welches jetzt vor der Tafel stand, einfach ignorierte. Sie lächelte Ryou aufmunternd an und stellte sich dann kurz vor, wobei sie nur ihren Namen und ihr Alter nannte. Danach ging sie zu Ryou und setzte sich neben diesen, wobei man die anderen Mädchen der Klasse tuscheln hören konnte, was ziemlich wütend klang. Ayumi drückte unter dem Tisch kurz Ryous Hand und konzentrierte sich dann auf den Unterricht. Dies versuchte er auch, doch er hang mit seinen Gedanken viel zu sehr bei Bakura. Dann war schon die erste Pause und mit ihr mussten natürlich die nächsten Probleme kommen, er konnte ja nicht einfach mal einen normalen Schultag haben. Kaum hatte er geklingelt und der Lehrer die Klasse verlassen, kam eine kleine Gruppe besonders ‘cooler’ Mädchen an seinen Tisch, doch ihn lächelten sie nur kurz an, der Grund warum sie kamen war eher das Mädchen neben ihm. Dieses schaute die kleine Gruppe fragend an, das konnte ja nur Ärger bedeuten. “Hey Ayumi”, kam es von einem der Mädchen, welches die Angesprochenen verachtend anschaute. “Glaub ja nicht dass du Ryou bekommst. Wir sind schon viel länger mit ihm in einer Klasse und nur weil du jetzt neben ihm sitzen kannst, das hat gar nichts zu bedeuten. Kapiert?”, sie schaute leicht arrogant auf das sitzende Mädchen. Ryou hasste es, wenn in seiner Gegenwart über ihn gesprochen wurde als wäre er nicht da. Er schaute kurz zu Ayumi und fragte sich wie diese jetzt wohl reagieren würde. Diese schaute nur gelassen nach vorne, “Wenn du schon so lange hier bist, dann brauchst du dir ja keine Sorgen zu machen, dass ich ihn dir ausspann.”, sagte sie ironisch und er konnte sehen, wie sie ihre Augen verdrehte. Das Mädchen schaute Ayumi nur wütend an und gerade als sie etwas sagen wollte betrat Bakura plötzlich die Klasse und die Gruppe hatte sich ziemlich schnell aufgelöst, als er auf die Tische der ersten Reihe zuging. Erleichtert schaute er den Silberhaarigen an. Zum einen, weil er die Streitereien der Mädchen vorerst mal gelöst hatte und zum anderen, weil er doch noch in die Schule kam und nicht wieder verschwunden war. Lächelnd schaute er zu dem Jungen, der jetzt vor seinem Tisch stand, was dieser aber nicht sehen konnte, da er seinen Blick auf Ayumi gerichtet hatte. “Wer ist das?”, fragte er schließlich und schaute leicht genervt zu Ryou. Der Kleinere verstand nicht wie Bakura jetzt so gereizt auf ihm reagieren konnte, war er etwa noch wütend wegen gestern? Aber er konnte sich doch noch gar nicht entschuldigen, wie denn auch? Aber das er noch nicht mal darauf zu sprechen kam, sondern stattdessen gleich ein neues Thema zum Streiten suchte regte den sitzenden ziemlich auf. Okay, Ayumi saß auf dem Platz des Älteren, aber wenn auch nicht da war und sonst kein Platz in der Klasse frei war, konnte sie doch nichts dafür. “Bakura”, sagte er ärgerlich und stand auf, er spürte wie sich so ziemlich alle Blicke auf ihn richteten. “Das bezweifle ich”, sagte der Angesprochene nur kühl, dann zog er seine Jacke aus, erst jetzt bemerkte Ryou, dass es seine eigene war, warum hatte Bakura die? Er spürte dass der Silberhaarige innerlich kochte, dieser legte die Jacke auf den Tisch und streckte Ryou eine Hand entgegen und schaute diesen dabei ungeduldig an. Er wusste was Bakura wollte und gab diesem etwas zögernd seinen Mantel zurück. Kaum hatte er diesen drehte er sich wieder um und verlies die Klasse, war er etwa nur deswegen gekommen, wegen seinem Mantel? Verzweifelt lies sich der Weißhaarigen auf seinen Stuhl zurückplumpsen, erst nach einer Weile bemerkte er den verwirrten Blick seiner Cousine. “Wer… war das denn? Der sah ja wie dein Zwillingsbruder aus”, fragte sie schließlich den Jungen neben sich, als dieser zu ihr schaute. “Nicht so wichtig”, antwortete er traurig, wobei er seine Augen schloss. Was wenn Bakura jetzt wirklich, endgültig weg war? Danach hatte das gerade nämlich ziemlich ausgesehen. Er hob seine Hände du vergrub sein Gesicht darin, am liebsten würde er jetzt weinen. Ayumi beobachtete ihn dabei und schüttelte nur den Kopf, “Danach sieht es aber nicht aus”, meinte sie und schaute ihn weiterhin fragend an, sie wartete immer noch auf eine Antwort. “Bakura”, nuschelte er schließlich in seine Hände ohne aufzuschauen. “Ryou”, sagte das Mädchen neben ihm in einem wütenden Ton, wobei sie ihm eine Hand wegzog, damit sie ihm in die Augen schauen konnte. “Sag mir, wer war das? Und warum hattet ihr eure Jacken vertauscht? Das passiert ja nicht einfach so!”, sie wurde etwas lauter, so dass es die ganze Klasse hören konnte. Er hoffte nur dass sie sich wieder beruhigte, er wollte nicht dass jeder davon mitbekam. “Später”, sagte er nur leise und schaute ihr dann in die grünen Augen, er hoffte dass sie verstand warum. Doch sie hätte eh nichts weiter sagen können, da in diesem Augenblick die Lehrerin, bei welcher sie jetzt Unterricht hatten, die Klasse betrat. In der Großen Pause durften sie drinnen bleiben, Ayumi hatte den Lehrer um Erlaubnis gefragt und dieser hatte dann doch etwas widerwillig, zumindest für diesen Tag, zugestimmt. Dafür war Ryou ihr sehr dankbar, er keine Lust wieder einen Schneeball abzubekommen und seine Cousine konnte sicher nicht so gut Schneebälle abfangen wie Bakura. Schon wieder Bakura! Warum füllte er immer seine Gedanken aus, wieso konnte er ihn nicht einfach vergessen? Plötzlich wurde sein Kinn gepackt und nach oben gezogen, so dass er verzweifelt in das Gesicht, der vor ihm stehenden Person, schauen konnte. Zu spät bemerkte er was Ayumi gerade getan hatte und konnte nicht mehr verhindern, dass sie seine Verzweiflung bemerkte. “Was hast du denn?”, fragte sie besorgt und schaute ihn mit ebenso einem Blick an, doch als Antwort konnte der Weißhaarige nur seinen Kopf schütteln. “Liegt es an diesem Bakura? Ärgert er dich die ganze Zeit, hatte er dir das angetan?”, dabei deutete sie auf seine Wange. Warum dachten alle nur, dass Bakura der böse war? Zumindest von seiner Cousine hatte er erwartet, dass sie das richtig verstand. Verärgert über diese Frage schaute er das Mädchen an, auf diese Frage würde er gewiss nicht noch mal antworten, Ayumi konnte sie sich ja sicherlich auch so denken. “Lass mir einfach mal etwas Ruhe. Bitte.”, sagte er nur leise und schaute sie dann entschuldigend an. Im Inneren hoffte er ja, dass sie nicht auf ihn hörte, doch sie tat es natürlich doch. “Natürlich, das kann ich verstehen.”, sagte sie sanft und strich ihm kurz über seine gesunde Wange, welche er zurückzog. Wütend schaute er das Mädchen an, warum sagten immer alle dass sie ihn verstehen würden, wenn sie es gar nicht konnten? “Entschuldige”, sagte sie dann leise und verließ den Klassenraum dann schweigend. Worauf das jetzt wohl bezogen war? Fragend schaute er ihr hinterher und als sie Tür dann vorsichtig geschlossen hatte, seufzte er kurz, warum verletzte er nur alle, die ihm etwas bedeuteten? Als er nach Hause kam, ging Ayumi sofort in das Zimmer des Weißhaarigen, den ganzen Heimweg hatten sie kein Wort miteinander gewechselt, sie schien böse mit ihm zu sein, was er auch etwas verstehen konnte. Er legte also seinen Rucksack und die wieder bekommene Jacke im Wohnzimmer ab und ging in die Küche um sich etwas zu Essen zu machen. Doch dort stand überraschender Weise seine Mutter, welche er hier so wenig erwartet hatte, dass er sich sogar leicht erschrak. “Hallo mein Schatz”, sagte sie fröhlich und gab ihm kurz einen Kuss auf die Stirn, “Ich hoffe du hast Hunger”, sagte sie bevor ihr Sohn irgendwas erwidern konnte und deutete dabei auf einem Topf in dem gerade etwas kochte. Er nickte nur kurz und schaute seine Mutter dann ernst an, “Warum ist Ayumi hier?”, fragte er dann, er musste es einfach wissen. “Was? Ich dachte du freust dich über ihren Besuch.”, sie schaute ihn verwundert an, worauf er nur leicht den Kopf schüttelte. “Ich freue mich ja auch, aber warum gerade jetzt? Du hattest mir doch versprochen mehr Zeit mit mir zu verbringen.”, man konnte eindeutig Enttäuschung aus seiner Stimme hören. “Ich weiß, tut mir leid, aber es ging nun mal nicht anders.”, er erinnerte sich an das, was seine Cousine ihm erzählt hatte. “Aber ich dachte du kannst deine Schwester nicht leiden, warum machst du dass dann?”, er wurde kurz verwirrt angeschaut, doch dann verstand seine Mutter was er meinte. “Würde ich sie jetzt nicht aufnehmen käme sie in ein Heim und das will ich ihr nicht antun, sie kann ja nichts für unseren Streit.”, er wurde ernst angeschaut. Sie konnte also nichts für den Streit? Das stimmte, nur hatte das damals auch niemanden interessierte als die Beiden einfach auseinander gerissen wurden. Doch zu diesem Thema wollte er nichts mehr sagen, da es eh zu nichts führen würde, es war jetzt so, wie es nun mal war, also nickte er nur. “Dann geh ich mal Ayumi holen, damit wir essen können”, meinte er stattdessen und lächelte seine Mutter noch mal kurz an, bevor er nach oben in sein Zimmer ging. Während des Essens hatten sich die Beiden Frauen über irgendwas unterhalten, er hatte nicht wirklich zugehört. Die ganze Zeit über musste er an Bakura denken und daran, dass er sich noch bei diesem Entschuldigen musste. Er hatte ihm unrecht getan und konnte dies nicht einfach so belassen wie es war, außerdem hatte er das drängende Bedürfnis den Silberhaarigen wieder zu sehen, seine Stimme zu hören. Nun drehte er ganz durch, dessen war er sich bewusste, aber es war nun mal das, was ihm durch den Kopf ging. Nun saß er mit seiner Cousine schweigend in seinem Zimmer und starrte an die Wand, welche ihm gegenüber lag. “Nimmt dich das mit diesem Typ etwa so sehr mit?”, unterbrach sie das schweigen schließlich und schaute ihn zweifelnd an. Erst war er verwundert über diese Frage, doch dann nickte er nur kurz, merkte man das etwa so sehr? “Also an deiner Stelle würd ich den einfach vergessen. Ich weiß zwar nicht was passiert ist, aber er ist ziemlich unhöflich und nicht gerade der richtige Umgang für dich.”, meinte sich schließlich und schaute ihn irgendwie belehrend an, was ihn ziemlich aufregte, woher wollte sie denn wissen, wies Bakura war. “Du musst dich ja auch nicht mit ihm abgeben.”, meinte er nur und schaute das Mädchen verärgert an. Es war ja wohl ihm überlassen, mit wem er sich abgab. “Tut mir leid. Ich versteh schon.”, sagte sie dann und lächelte ihn etwas traurig an, was er allerdings nur mit einem wütenden Blick konterte. “Hör endlich auf zu behaupten, dass du mich verstehst, wenn du es gar nicht tust.”, sagte er lauter als gewollt, wieso reagierte er denn jetzt so gereizt? “Tu ich nicht? Du weißt doch genau, dass ich dich immer besser verstanden hab als sonst wer, meistens sogar besser als du dich selbst.”, da hatte sie nicht ganz unrecht, trotzdem wollte er es ihr nicht glauben, “Und was geht dann gerade in mir vor, dass du es verstehst?”, fragte er daher. “Du bist verliebt”, lautete ihre kurze Antwort, welche den Weißhaarigen ziemlich verwirrte, er? Verliebt? “In wen denn?”, fragte er überrascht, “Um wen geht es denn gerade?”, stellte sie die Gegenfrage, wobei sie eine Augenbraue hoch zog. Um Ayumi? Nein. “Bakura?”, überrascht schaute er sie an, wie kam sie denn darauf? “Sag bloß du hast das nicht bemerkt, das ist ja wohl offensichtlich”, meinte sie von sich selber ziemlich überzeugt. Er schüttelte nur den Kopf, “Wie kommst du denn darauf?”, seine Wut hatte er mittlerweile vergessen. Es interessierte ihn eher, wie Ayumi auf diese Idee kam, er würde sich doch nicht in einen Jungen verlieben und schon gar nicht in diesen. “Nun, als er heute in der Schule aufkreuzte hast du ihn überglücklich angeschaut und nachdem er weg war, warst du ziemlich aufgewühlt. Ihr müsst euch wohl schon vorher gestritten haben, deswegen warst du auch die ganze Zeit so in Gedanken, genauso wie eben beim Essen.”, sie grinste den Jungen an und wartete darauf, was dieser dazu sagte. Er schüttelte sofort energisch den Kopf, alles was sie sagte stimmte mehr oder weniger, doch deswegen war er doch nicht gleich verliebt. “Das ist Blödsinn”, sagte er und schaute sie an, “Ach ja? Dann küss mich doch”. Erschrocken schaute er zu Ayumi, welche seinen Blick ernst erwiderte, was sollte das denn jetzt? Der Weißhaarige schaute sie weiterhin an und versuchte herauszufinden, was sie damit jetzt genau gemeint hatte. “Wenn du ihn nicht liebst, dann kannst du ja auch jemanden anderes küssen”, sprach sie dann weiter, als der Junge immer noch nichts gesagt hatte. “Das ist doch quatsch”, sagte er leise und schaute zur Seite. Wenn er jemanden küsste, dann wollte er diese Person auch lieben, zwar mochte er Ayumi sehr, aber doch nicht so. “Ryou”, erklang die traurig wirkende Stimme des Mädchen, welches sanft sein Kinn packte und es in ihre Richtung zog, so dass sie sich wieder in die Augen schauten. Er war etwas verunsichert, da er nicht wusste was sie jetzt vor hatte, doch in ihren Augen konnte er Trauer sehen. “Du weißt gar nicht wie sehr ich mich gereut hatte, dass ich hier bei dir einziehen durfte”, sagte sie und lächelte ihn kurz traurig an, “Das war dir früher zwar nie aufgefallen, aber ich war schon damals ziemlich in dich verliebt.”, kam das Geständnis von dem Mädchen, was den Weißhaarigen ziemlich aus der Bahn riss, das meinte sie doch nicht ernst, oder? Zweifelnd schaute er in die grünen Augen nur ein paar Zentimeter vor seinem Gesicht. Sie schaute ihn verunsichert an und wartete anscheinend auf eine Reaktion des Weißhaarigen, aber was sollte er jetzt schon sagen? Er musste das eben gehörte erst mal verdauen. Also sprach sie einfach weiter, “Dann bin ich endlich wieder bei dir und was muss ich sehen? Du hast dich schon in jemanden verliebt, auch noch einen Jungen, da kann ich wohl nicht mithalten.”, meinte sie, wobei sie etwas verärgert klang. “Ich bin doch nicht in Bakura verliebt”, sagte er schnell, vielleicht etwas zu schnell, denn Ayumi lächelte ihn nur schwach an und man sah ihr an, dass sie ihm nicht glaubte. Und er spürte wie sich sein Herz bei seinen Worten kurz verkrampfte, was ihn selbst etwas an seinen Worten zweifeln lies. Er wusste ja, dass Ayumi mit dem was sie sagte bisher fast immer recht gehabt hatte, zumindest bei dem was ihn betraf, doch dieses mal hoffte er, dass sie sich irrte. Er sah wie seine Cousine kurz ihren Kopf schüttelte und ihn dann anlächelte, “Darf ich dich küssen?”, fragte sie dann. Augenblicklich schoss ihm die Röte ins Gesicht und er schaute sie nur ungläubig an. Als er eine Weile nichts sagte kam sie ihm einfach näher und presste kurz sanft ihre Lippen auf die des Jungen, wobei sie ihre Augen schloss. Ryou schaute sie nur erschrocken an, blieb aber ganz ruhig sitzen. “Tut mir leid”, sagte sie sofort, nachdem sie sich von dem Weißhaarigen gelöst hatte und rutschte etwas weg von ihm. “Schon okay”, meinte dieser nur und lächelte sie an. Dieser Kuss hatten ihn zwar grad ziemlich erschreckt, aber das war kein Grund jetzt wütend auf Ayumi zu sein, er konnte sie ja auch irgendwie verstehen, wenn das wirklich stimmte, was sie ihm eben gesagt hatte. Sie schaute ihn entschuldigend an, “Wir bleiben doch trotzdem Freunde?”, sie klang irgendwie verängstigt, was er nicht wirklich verstand. Als er eine Träne sah, welche aus ihren Augen rann, nahm er sie in den Arm und drückte sie kurz etwas um sie zu beruhigen. “Natürlich, ich wüsste doch gar nicht was ich ohne dich machen sollte”, dabei schaute er ihr in die Augen. Zwar hatte er dies die letzten Jahre ja auch geschafft, aber jetzt, da sie wieder bei ihm war, wollte er sie nicht schon wieder gehen lassen. Vorsichtig kuschelte sie sich an ihn, wobei sie ein leises “Danke” murmelte. Er lies sie gewähren und strich ihr kurz die Haare zur Seite. Nach einer Weile sprach er sie an, doch sie war bereits eingeschlafen, also legte er sich vorsichtig, damit er sie nicht weckte, hin und zog das Mädchen dabei mit. Dann nahm er die Decke und zog sie über seine Cousine und sich selbst. Er beobachtete Ayumi eine Zeit lang und dachte über das eben Geschehene nach. Liebend gern würde er ihre Gefühle erwidern, doch er liebte sie nur so, wie man eine Schwester liebte und irgendwie tat ihm das leid. Wenn er daran dachte, wie lange sie schon so empfand und das sie nie etwas gesagt hatte wurde er etwas traurig. Wieso konnte er sie nicht einfach lieben? Bei diesem Gedanken musste er an Ayumis Worte denken, dass er in Bakura verliebt wäre, und wie sicher sie dabei war, ob das wirklich stimmte? Er dachte kurz an den Silberhaarigen, wobei sich sein Herz zusammen zog und er schloss seine Augen, damit dieses Gefühl wieder aufhörte. Das war bestimmt nur so, weil er streit mit diesem hatte und sich entschuldigen wollte, aber nicht wusste ob er Bakura noch mal sehen würde, oder ob er diesen nun ganz verjagt hatte. Mit diesen quälenden Fragen fiel er schließlich in einen tiefen Schlaf. Als Ryou seine Augen öffnete schaute er in Bakuras Gesicht. Erschrocken wollte er sich aufsetzten, doch es ging nicht, sein Körper war wie gelähmt. Der Silberhaarige kam ihm immer näher, was sein Herz schneller schlagen lies. Er schloss schnell die Augen, warum wusste er selbst nicht. Als er dann etwas weiches auf seinen Lippen spürte öffnete er sie wieder vorsichtig. Plötzlich schaute er in Ayumis Gesicht, welche ihn liebevoll anschaute. Er schreckte hoch und schaute sich verwirrt um, nur ein Traum. Etwas erleichtert atmete er tief durch und versuchte sein wild pochendes Herz wieder etwas zu beruhigen. Neben ihm lag Ayumi, die immer noch schlief, zum Glück hatte sie nichts mitbekommen. Leise stand er auf und ging vorsichtig ins Bad, damit er sie nicht weckte. Jetzt brauchte er erstmal eine Dusche. Jetzt saß er in der Schule, es war bereits die letzte Stunde. Den ganzen Morgen hatte sich Ayumi so verhalten wie immer, er allerdings nicht, aber er konnte ja nichts dafür. Der Traum heute Morgen hatte ihn doch mehr mitgenommen, als er dachte. Was ihn aber noch mehr Verunsicherte war, dass Bakura heute nicht da war und es keine Minute verging, in der er nicht an den Silberhaarigen dachte. Was wenn Ayumi doch recht hatte? Als es klingelte seufzte er leise und vergrub sein Gesicht in seinen Händen, endlich war dieser Schultag rum. Er spürte den Blick seine Cousine auf sich ruhen, weshalb er zu ihr schaute, “Was hast du denn? Bin ich etwa daran schuld?”, sie schaute besorgt zu ihm. Er schüttelte nur leicht lächelnd den Kopf, vielleicht hatte sie etwas Mitschuld, aber Bakura war wohl der Hauptgrund. Man sah in ihrem Blick dass sie ihm nicht glaubte, sagte aber nichts weiter dazu, “Sollen wir gehen, oder hast du noch irgendwas anderes vor?”, fragte sie stattdessen. Er schüttelte nur den Kopf und stand dann auf, um nach Hause zu gehen. Für den Rest des Tages versuchte sie ihn zu meiden, so kam es ihm zumindest vor. Und da auch nicht seine Mutter zu Hause war, war er wieder mal alleine. Er hätte zwar zu Ayumi gehen können, doch eigentlich war es ihm auch lieber wenn er alleine war, er musste erst mal verstehen, was momentan mit ihm los war. Und mal wieder drehten sich seine Gedanken dabei nur um Bakura, weshalb er sich vornahm, morgen mit diesem zu Reden. Wenn er nicht in die Schule kam, dann würde der Weißhaarige eben dessen Haus suchen, er war ja schon mal da gewesen. Aber er wollte das mit ihm endlich klären, damit er wieder seine Ruhe hatte. Zumindest erhoffte er sich das von einem Gespräch mit dem Silberhaarigen. Als er am nächsten Tag mit seiner Cousine den Klassenraum betrat, sah er Bakura auf seinem gewohnten Platz sitzen, worüber er ziemlich erleichtert war. Doch gleichzeitig wurde er auch ziemlich nervös und wusste nicht genau wie er jetzt auf den Älteren reagieren sollte. Also ging er langsam auf den Sitzenden zu, welcher einfach aus dem Fenster schaute, bis er sich neben ihn setzte. Ayumi war ihm gefolgt und blieb neben dem Tisch stehen, da ihr Platzt jetzt ja besetzt war, und musterte Bakura genauer. Bakura warf ihm kurz einen gelangweilten Blick zu, doch der Weißhaarige meinte in dessen Augen kurz Freude gesehen zu haben, aber wahrscheinlich hatte er sich das nur eingebildet. “Morgen Bakura”, sagte er leise und schaute den Jungen vor sich etwas gequält an. Doch dieser schaute ihn nur kurz an und drehte seinen Kopf dann wieder weg, aber das war er ja von diesem Morgenmuffel schon gewöhnt, weshalb er unbeirrt weiter sprach. “Ich… wollte mich noch bei dir entschuldigen”, sagte er leise, es störte ihn etwas, dass Ayumi zuhörte. Nachdem er das gesagt hatte drehte richtete Bakura seinen Blick wieder auf den Jüngeren und schaute ihn genauer an. Dann stand er einfach auf und ging hinter ihm vorbei, so dass er neben Ayumi stand, welche er aber nicht beachtete. Fragend schaute Ryou den Älteren an, was hatte er vor? Plötzlich packte dieser den Arm des sitzenden und zog ihn hoch, dann ging er zur Tür des Klassenzimmers, wobei er den Kleineren mitzog, dieser war zwar verwundert, wehrte sich aber nicht. “Hey”, hörte man eine verärgerte Mädchenstimme, die eindeutig Ayumi gehörte, als sie gerade den Raum verlassen hatten. Sie kam den Beiden hinterher und schloss die Klassentür hinter sich, wofür Ryou ihr sehr dankbar war, es musste ja nicht jeder mitbekommen, über was sie redeten. “Du, was soll das?”, dabei schaute sie Bakura an, welcher sie nun auch mit einem gleichgültigen Blick anschaute, “Was soll was?”, fragte er nur kühl und schaute ihr dabei in die Augen, was sie etwas unsicherer werden lies. “Du kannst doch nicht einfach so Ryou mitschleppen”, sagte sie mit nun leiserer Stimme. “Was ich kann und was nicht ist ja wohl mein Ding und nicht deines. Wer bist du eigentlich, dass du so über Ryou bestimmst?”, er klang nun ziemlich verärgert und hatte den Weißhaarigen losgelassen, damit er sich vor dem Mädchen aufbauen konnte. Ryou machte sich Sorgen um Ayumi da er nicht wusste wie weit Bakura gehen würde, weshalb er sich an dessen Arm klammerte und ein leises “Bakura” von sich gab, was der Angesprochenen allerdings ignorierte. “Ich bin seine Cousine und ich will ihn nur vor Leuten wie dir beschützen”, antwortete sie verärgert und schien wieder etwas mutiger zu werden. Bei den Worten des Mädchens schaute Bakura sie kurz verwundert an, dann meinte er aber wieder kalt, “Das ist ja wohl nicht deine Entscheidung”, dabei schaute er zu dem Weißhaarigen, der immer noch an Bakuras Arm hing. Nun schaute auch Ayumi besorgt zu ihrem Cousin und wartete auf dessen Entscheidung. “Tut mir leid Ayumi, aber es ist wirklich wichtig”, meinte er dann und schaute sie entschuldigend an. Darauf seufzte sie nur kurz, schien seine Entscheidung aber zu akzeptieren. Bevor sie wieder in die Klasse ging schaute sie noch mal ernst zu Bakura, welcher ihren Blick böse erwiderte, dann verschwand sie in der Klasse. Erleichtert atmete Ryou aus und schaute verwundert zu Bakura, als dieser seinen Arm aus dem Griff des Kleineren befreite und dann den Flur entlang ging, als wäre nichts geschehen. Schnell folgte er dem Größeren, schnell hatte er diesen wieder eingeholt und verlies dann neben ihm das Schulgebäude, wo wollte er denn hin? Zwar hatte es diese Woche noch nicht geschneit, trotzdem lag noch Schnee, der ziemlich fest geworden war und auf dem man sehr schnell ausrutschte wenn man nicht aufpasste, zumindest hatte er dieses Mal seine Jacke an. Der Silberhaarige stapfte weiter durch den Schnee und blieb dann an einer Ecke des Schulgebäudes stehen, wo sie etwas vor dem Wind und vor allem vor den Blicken vorbeikommender Leute geschützt waren. Er folgte ihm, allerdings etwas langsamer, so stand Bakura bereits vor ihm und schaute ihn erwartungsvoll an, als er bei ihm ankam. Ryou schaute den Älteren an, was sollte er denn jetzt sagen? “Tut mir leid”, sagte er schließlich und schaute Bakura wieder mit einem entschuldigenden Blick an. Der vor ihm stehende Junge zog nur eine Augenbraue hoch, “Ist das alles? Da hätte ich mir das ganze hier auch sparen können”, er sagte es in einem unhöflichen Ton und der Kleinere spürte, wie sich die Tränen in seinen Augen sammelten. Das konnte jetzt doch nicht sein Ernst sein, warum musste er den jetzt weinen? Er biss sich verärgert auf die Lippe und verhinderte so, dass er wirklich anfing zu heulen. Der Ältere sah dies, reagierte aber nicht darauf, stattdessen schaute er Ryou ungeduldig an. Dieser wollte so viel sagen und auch fragen, aber jetzt da Bakura vor ihm stand, konnte er es einfach nicht, also schaute er diesen nur verzweifelt an. Dieser seufzte kurz als er merkte dass von dem Jüngeren nichts mehr kommen würde, “Okay ich verzeih dir, wenn du mir sagst warum du mich geschlagen hast”, seine Stimme klang nun etwas sanfter. “Du warst auf einmal so komisch und…”, “Und du willst nicht dass ich dich berühre”, vollendete der Ältere den Satz und schaute den Weißhaarigen dabei traurig an. “Nein”, kam es etwas zu schnell von dem diesem und er versuchte sich zu korrigieren, “Also ich meine… Darum ging es doch gar nicht”, sagte er stattdessen und schaute Bakura ernst an, “Du hast dich nur die ganze Zeit entschuldigt und nicht gesagt warum und dann wurdest du so komisch”, er wusste wie schlecht seine Erklärung war, aber anders konnte er es nicht ausdrücken. Der andere schaute ihn kurz verwundert an, “Tut mir leid”, sagte er dann, “Bakura”, kam es sofort verärgert von dem Jüngeren. Was den Angesprochenen kurz aufschrecken lies, “Tut…”, er schloss kurz die Augen, als er sie wieder öffnete schauten sie den Weißhaarigen einiges sanfter an, “Das war nur weil ich so verzweifelt war”, meinte er dann. Er war verzweifelt? Verwundert schaute Ryou ihn an, als Bakura den Blick bemerkte sprach er weiter, “Du wurdest verletzt und ich konnte es nicht verhindern, oder etwas dagegen unternehmen”, seine Stimme klang traurig und seine dunklen Augen durchbohrten ihn förmlich. “Zum Glück ist deine Wange wieder gesund”, meinte er dann und strich dabei mit seiner Hand vorsichtig über die Wange. Bei der Berührung zuckte der Jüngere kurz zusammen, allerdings nicht aus Schmerz, die Berührung war auch nicht unangenehm, er wusste selbst nicht warum er so reagierte. Doch als er zuckte, wurde die Hand weggezogen und ihr Besitzer schaute ihn entschuldigend an, allerdings sagte er nichts, vermutlich weil der Weißhaarige ihn eben so angefahren hatte, als Bakura sich entschuldigt hatte. “Ja, sie ist nur noch etwas rot”, meinte Ryou leise und fasste sich dabei vorsichtig an die Wange, die Ayumi heute morgen wieder überschminkt hatte, damit man es nicht so sah. Bakura schaute ihn fragend an, als der Kleinere den Blick bemerkte schaute er etwas unsicher zurück, was wollte der Silberhaarige? Plötzlich packte dieser seine Hand, zog diese etwas hoch und drückte ihn dabei vorsichtig an die Wand. Er schaute dem Kleineren in die Augen, dieser hatte sie weit aufgerissen, erschrocken über dieses unerwartete Handeln des Älteren. Dann spürte er allerdings wie er leicht rot wurde, den Blickkontakt mit Bakura hielt er allerdings. Was hatte er vor? “Soll ich gehen?”, fragte dieser dann, wobei er den Kleineren weiterhin anstarrte, was meinte er damit? “Nein”, antwortete er einfach, es war doch egal um was es ging, er wollte nicht dass Bakura ihn wieder allein lies. Noch während dieser Gedanken wurde er noch etwas röter, doch das interessierte ihn jetzt nicht. Der Größere musterte ihn noch eine Weile genauer, dann lächelte er nur und ging wieder einen Schritt zurück, wobei er auch Ryous Hand wieder los lies. Verwirrt schaute dieser jetzt den Weißhaarigen an, “Und du hast also ein Cousine?”, lenkte er einfach vom Thema ab. Er wollte wissen warum Bakura das eben getan hatte und was er damit erzielen wollte, trotzdem nickte er kurz und somit war das Thema auch gegessen, aber er nahm sich vor den Älteren darauf später noch mal anzusprechen. “Sie scheint dich ja sehr zu mögen”, meinte er dann. Verwundert schaute Ryou zu dem Größeren, konnte er da etwa gerade etwas Eifersucht aus dessen Stimme hören? “Was ist?”, fragte dieser als er den Blick bemerkte, doch als Antwort schüttelte er nur den Kopf, es konnte ihm ja egal sein. “Wir sind schon seit unserer Kindheit befreundet”, meinte er stattdessen, dass sie damals auch voneinander getrennt wurden erwähnte er allerdings nicht. Doch plötzlich schien es Bakura nicht mehr zu interessieren, denn er drehte sich um und ging in Richtung des Schultores. “Wo willst du hin?”, fragte Ryou etwas verärgert und lief dem Silberhaarigen vorsichtig hinterher, immer darauf bedacht nicht auszurutschen. “Nach Hause”, meinte er nur und blieb kurz stehen, damit der Kleinere ihn einholen konnte. “Aber, du kannst doch nicht einfach so die Schule schwänzen”, meinte er als er ihn eingeholt hatte und schaute ihn anklagend an. “Wieso? Der einzige Grund warum ich heute gekommen bin, warst eh du”, meinte er und schaute ihn dabei an. “Wegen mir?”, fragte er verwirrt, wieso war er wegen ihm in die Schule gekommen? “Ich musste dich einfach wieder sehn”, knurrte er leise und schaute zur Seite, diese Ehrlichkeit verwunderte ihn etwas. Er merkte dass Bakura die Wahrheit sagte, aber warum log er ihn nicht an, dass hatte er bis jetzt doch auch getan wenn ihm etwas unangenehm war. Bei den Worten wurde es ihm auch etwas mulmig, warum war der Ältere in letzter Zeit so seltsam, an Weihnachten war er doch noch ganz anders gewesen. “Also, kommst du jetzt mit oder nicht?”, fragte er schließlich und schaute den Kleineren etwas ungeduldig an. “Aber, ich kann doch nicht einfach so schwänzen”, lautete seine unsichere Antwort. Der Andere grinste ihn darauf hin an, “Komm”, meinte er nur und streckte ihm seine Hand hin. Etwas zögernd ergriff Ryou die ihm hingestreckte Hand und konnte dabei nicht glauben, dass er sich wirklich zu so was überreden lies. Genauso schaute er den Älteren auch an, was diesen nicht sonderlich interessierte. Er umgriff nur sanft die Hand des Jüngeren, zog diesen dann etwas näher zu sich und ging weiter, wobei er den Anderen vorsichtig mitzog. Dieser folgte ihm ohne etwas zu sagen, es war seltsam neben Bakura zu gehen wenn dieser seine Hand hielt, doch er wollte sie auch nicht loslassen, dazu war die Berührung zu schön. Abermals schoss ihm das Blut ins Gesicht, warum fühlte er sich in Bakuras Nähe nur immer so geborgen? “Alles okay?”, fragte dieser plötzlich und schaute ihn grinsend an, was den Kleineren nur noch röter werden lies. “Stört dich das?”, fragte er dann und wollte gerade die Hand des Weißhaarigen loslassen. Doch dieser umklammerte Bakuras schnell, so dass er sie nicht mehr wegziehen konnte, dafür wurde er von diesem seltsam angeschaut. Er starrte einfach zurück ohne etwas zu sagen, er hatte auch nicht gewusst was, er wusste ja noch nicht mal, warum er gerade so reagiert hatte. “Ryou. Magst du mich?”, fragte der Silberhaarige plötzlich und schaute ihn irgendwie traurig an. Der Kleinere überlegte kurz, auch wenn er die Antwort schon wusste, “Ja”, sagte er schließlich kurz und lächelte den Älteren an. Er spürte wie dieser kurz zitterte und dann die Augen schloss, hatte er jetzt etwa was falsches gesagt? Aber das hatte Bakura doch auch schon vorher gewusst. Nach einer Weile, welche dem Weißhaarigen wie eine Ewigkeit vorkam, schaute Bakura wieder zu ihm auf, “Danke”, meinte er dann und lächelte kurz. Verwirrt schaute er ihn an, “Wofür denn?”. “Dafür dass du mich nicht ablehnst”, antwortete er und schaute ihn dabei dankbar an. Als er den Fragenden Blick des Kleineren sah sprach er weiter, “Ich bin einfach nur froh, dass ich dich nicht anekele, dass du mich einfach akzeptierst wie ich bin”. So wie er das sagte, klang es, als wäre ihm schon oft das Gegenteil passierte, aber war Bakura wirklich so ein geselliger Typ? Das konnte er nicht glauben, “Was bringt dich so zum grübeln?”, fragte dieser plötzlich, er musste bemerkt haben, wie sehr er darüber nachgrübelte. “Ist dir oft passiert dass du abgelehnt wurdest?”, fragte er einfach ganz direkt, woraufhin der Andere Auflachte. Verärgert schaute er ihn an, “Was ist so lustig daran?”, “Nein”, er schüttelte den Kopf, “Das ist mir noch nie passiert.”, sagte er und ignorierte die zweite Frage Ryous einfach. Entweder hatte er sehr gute Freunde oder gar keine. Es interessierte ihn jetzt schon, was für Freunde der Andere hatte und als ob dieser Gedanken lesen konnte, sprach er weiter, “An meiner alten Schule hatte ich einen Freund und jetzt habe ich dich, mehr brauche ich nicht”, dabei lächelte er ihn sanft an. Was meinte er mit dem Wort Freund? War er mit ihm etwa zusammen gewesen, oder waren sie ganz normale Kumpels gewesen? Bakura lachte kurz auf, “Bist du etwa eifersüchtig?”, fragte er dann und grinste ihn an. Er wusste, dass die Frage nicht ernst gemeint war und der Silberhaarige ihn nur ärgern wollte und das gelang diesem auch. Denn Augenblicklich lief Ryou rot an und schaute ihn verärgert an, warum konnte er nicht einfach mal ernst bleiben? Verärgert lies er die Hand des Silberhaarigen los und stampfte durch den Schnee davon, sofort war Bakura wieder an seiner Seite, doch er ignorierte diesen einfach. Er war nicht sauer auf den Älteren, sondern eher auf sich selbst, weil er sich so darüber aufregte. “Hey Ryou”, sagte Bakura sanft, nachdem sie eine Weile schweigend durch die Stadt gelaufen waren. Der angesprochene blieb stehen und drehte sich etwas zu schnell um, er verlor kurz sein Gleichgewicht und rutschte so auf dem glatten Boden aus. Doch anstatt, wie erwartet, auf dem harten Boden zu landen, fand er sich in Bakuras Armen wieder. Dieser hatte ausgesprochen schnell gehandelt und schaute den Kleineren jetzt lächelnd an, wodurch sich dieser ziemlich verarscht fühlte. Aber er überging das einfach und schaute ihn stattdessen dankbar an, wobei er wieder etwas rot wurde, Bakura war doch einiges angenehmer als der vereiste Boden. Nachdem er von Bakura wieder vorsichtig auf seine Füße gestellt wurde, schaute er etwas beschämt zur Seite, es regte ihn ziemlich auf, dass er so darauf reagierte. “Wie lange willst du denn noch hier durch die Stadt rennen?”, fragt der Ältere gelassen, so als wäre gerade nichts geschehen. “Du wolltest doch schwänzen”, meinte der Kleinere, was nicht gerade eine gute Antwort war. “Ich dachte eher an essen gehen und etwas entspannen, aber wenn du lieber die ganze Zeit rumlaufen willst”, er zuckte kurz mit den Schultern und schaute Ryou dann erwartungsvoll an. Er wollte essen gehen? Verwundert schaute er Bakura an, hatte er etwa nichts gefrühstückt? Also er war noch ziemlich satt, trotzdem nickte er kurz, es war ihm schon lieber wo warmes zu sitzen, als hier im kalten rumzustehen. Jetzt war der Silberhaarige daran verwirrt zu schauen und als Ryou den Blick bemerkte lächelte er kurz, “Essen klingt gut”, auch wenn er keinen Hunger hatte. “Wo willst du denn hin?”, auf diese Frage zuckte der Kleiner nur mit den Schultern, da er keinen Laden wusste. Er war schon Ewigkeiten nicht mehr in der Stadt essen gewesen, dass hatten sie nur früher gemacht, als sein Vater noch lebte und da wohnten sie noch wo anderes. “Wie wär’s mit Pizza?”, dabei hatte Bakura ein gewisses Funkeln in den Augen, also nickte er, wenn es dem Älteren schmeckte, er würde eh nicht so viel essen. Noch während er zustimmte drehte sich der Größere um und lief zielstrebig los, er folgte ihm, war dabei aber äußerst vorsichtig, er hatte keine Lust wieder hinzufallen. Als Bakura das bemerkte blieb er stehen und drehte sich zu ihm um und wartete bis Ryou bei ihm angekommen war. “Soll ich dich tragen?”, fragte der Silberhaarige scherzend, was der Angesprochene einfach überging und einfach Bakuras Hand nahm. Dieser schaute ihn darauf etwas überrascht an, lächelte dann aber. Kurz übte er etwas Druck auf die Hand des Kleineren aus und ging dann weiter. Dieser folgte ihm nun schneller, die Berührung mit Bakura gab ihm eine gewisse Sicherheit. Manchmal kamen ihnen Leute entgegen, welche sie etwas seltsam anstarrte. Er konnte sich vorstellen, dass die Beiden ein seltsames Bild abgaben, zwei Jungen, welche wie Zwillinge aussahen, liefen händchenhaltend durch die Stadt. Aber es war ihm ziemlich egal was diese Leute dachten, solange Bakura bei ihm war, das kam ihm zwar etwas seltsam vor, aber es war nun mal so. Als sie in der Pizzeria ankamen, ging Bakura zu einem der hinteren Plätze und setzte sich dort hin, Ryou folgte ihm und setzte sich gegenüber dem Silberhaarigen an den Tisch. “Was möchtest du haben?”, fragte der Silberhaarige, kaum dass sich der Kleinere gesetzt hatte. “Eine Cola”, sagte er nach kurzem überlegen, worauf der andere lachte, “Ich meinte zu essen”. “Ich habe keinen sonderlichen Hunger, ich dachte vielleicht könnte ich bei dir mitessen?”, fragte er leise und schaute dabei Bakura an. Dieser schaute zuerst etwas verwundert, nickte dann aber, “Wenn du keinen Hunger hast, hätten wir auch was anderes machen können”, sagte er, lächelte aber dabei. Ryou schaute aus dem Fenster neben sich und beobachtete die wenigen Leute die draußen vorbei liefen. Nachdem Bakura bestellt hatte schaute er diesen wieder an, er kannte ihn erst wenige Wochen und in diesen hatte er ihn nicht gerade oft gesehen, wie viele Tage waren es eigentlich, fünf? Er wusste es nicht mehr, doch es waren nicht sehr viele und trotzdem vertraute er ihm, er schwänzte sogar mit ihm die Schule, das hätte er früher nie getan. Vielleicht hatte Ayumi ja recht und Bakura war ein schlechter Umgang für ihn, doch das war ihm im Augenblick ziemlich egal. “An was denkst du?”, fragte der Silberhaarige plötzlich und riss ihn damit aus seinen Gedanken, als er diesen mit seinem Blick wieder fokussierte wurde er neugierig angeschaut. Was sollte er denn jetzt großartig sagen? Also fragte er irgendetwas, was ihm gerade einfiel, “Wie war dein Freund? Der von deiner alten Schule?”, fragend schaute er zu Bakura, das interessierte ihn wirklich. “Marik?”, er grinste kurz, “Er war ein super Kumpel, mit ihm konnte man wirklich alles machen”, sprach er weiter und schaute den Jüngeren dabei in Gedanken an. Er hatte Kumpel gesagt, also waren sie wohl nicht zusammen gewesen, aber der zweite Teil des Satzes machte ihn etwas stutzig, irgendwie klang er so zweideutig, oder bildete er sich das nur ein? Er seufzte kurz, warum interessierte ihn so etwas eigentlich? “Wieso war?”, fragte er um die Unterhaltung vorzusetzen. “Kurz nachdem ich von der Schule geflogen war, ist er in sein Heimatland zurückgezogen”, sagte er etwas traurig und richtete nach einigen Sekunden seinen Blick wieder auf Ryou, “Warum interessiert dich das so?”, fragte er lächelnd. Das wüsste er selbst gerne, “Ich wollte einfach mal etwas über den Jungen wissen, mit dem ich die Schule schwänze”, antwortete er und erwiderte Bakuras Lächeln. “Und da fragst du nach meinen Freunden?”, er grinste kurz. Gerade als er noch etwas hinzufügen wollte wurden die Getränke zusammen mit einer Pizza an den Tisch gebracht, Bakura hatte also wirklich eine Cola für ihn bestellt? Nachdem die Bedienung weg war, begann der Silberhaarige seine Pizza auseinander zu nehmen, wobei ihn Ryou beobachtet und kurz an seinem Getränk nippte. Jetzt da die Pizza da war bekam er doch etwas Hunger, weshalb er fragend zu Bakura schaute, als dieser seinen Blick bemerkte bot er ihm ein Stück der Pizza an, welches er dankend annahm und ein Stück davon abbiss. “Ich hab dir was über mich erzählt, jetzt bin ich dran mit fragen”, sagte der Ältere plötzlich und schaute Ryou neugierig an, “Wie stehst du zu dieser Ayumi”, fragte er ganz direkt. Der Jüngere spürte wie er leicht rot wurde, warum wollte Bakura gerade das wissen? “Wir sind nur befreundet”, antwortete er, was ja auch stimmte, dass seine Cousine in ihn verliebt war, musste er ja nicht erwähnen. “Nur?“, fragte der andere nach und man merkte ihm an, dass er es nicht glaubte, “Dafür hat sie aber ziemlich an dir gehangen”, fügte er noch etwas leiser hinzu. “Wir haben halt schon sehr viel zusammen durchgemacht”, was allerdings nicht so ganz stimmte, in den schwersten Zeiten war er alleine gewesen. “Ich glaub dir ja”, meinte Bakura dann etwas überzeugender, er brauchte dem Weißhaarigen doch nicht zu glauben, er benahm sich ja fast als wären die Beiden ein Paar. Bei diesem Gedanken ziemlich rot, ob er mit dem Silberhaarigen mal darüber reden sollte, in welcher Beziehung die Beiden zueinander standen? Vielleicht später und somit war ihre Unterhaltung auch schon wieder beendet. Bakura war anscheinend nicht so der gesprächige Typ, er starrte andere Leute wohl lieber an, denn das machte er gerade schon wieder. Während er sich die Pizza in den Mund schob beobachtete er den Kleineren erst wie dieser sein Pizzastück aß, dann wie er trank, eine ganze Weile ignorierte er den Blick einfach. Es störte ihn nicht, dass Bakura ihn so anschaute, aber als er nach einer Weile merkte, wie sein Herz plötzlich etwas unregelmäßiger schlug, schaute er den Älteren ebenfalls an, warum war auf einmal wieder dieses seltsame Gefühl da? So schweigend schauten sie sich an, bis Bakura die Pizza fertig gegessen hatte und die Kellnerin rief um zu zahlen. Jetzt war er doch etwas erleichtert, dass er andere ihn nicht mehr so anstarrte. Bakura hatte alles gezahlt, was ihm ziemlich unangenehm war, dafür würde er sich irgendwann noch revanchieren. Mittlerweile waren sie schon auf dem Nachhauseweg, beziehungsweiße Bakura brachte ihn mal wieder nach Hause. Als sie bei dem Haus des Weißhaarigen ankamen drehte sich dieser zu Bakura, wobei er dessen Hand los lies, an welche er sich den ganzen Weg über geklammert hatte. “Willst du noch etwas hier bleiben?”, fragte er leise und hoffte dass er dieses Mal zustimmte. Er hatte keine Lust jetzt wieder alleine zu sein, bis die Schule aus war waren es noch einige Stunden, also würde es noch ziemlich lange dauern bis Ayumi kam und mit seiner Mutter rechnete er eh nicht. Jetzt hatte er so einen schönen Morgen mit Bakura verbracht, da konnte ihn dieser jetzt doch nicht einfach alleine lassen. Der Silberhaarige lächelte kurz, “Willst du das denn?”, seine Frage klang ziemlich ernst, weshalb er noch mal kurz darüber nachdachte und dann nickte, er verstand die Frage nicht wirklich, warum sollte er das denn nicht wollen? Kurz darauf saßen die Beiden zusammen im Wohnzimmer, wo sich Bakura mal wieder umschaute, “Wo ist denn der Baum hin”, fragte dieser kurz darauf und Ryou verdrehte die Augen, allerdings so, dass dieser es nicht sehen konnte. “Wo du jetzt davon anfängst, ich habe ja noch dein Geschenk”, viel es ihm plötzlich ein und er sprang auf um es holen zu gehen, doch gerade als er losgehen wollte wurde er am Arm gepackt und zurück aufs Sofa gezogen. Verwundert schaute er zu Bakura, welcher ihn immer noch festhielt. “Danke”, sagte er und schaute ihm direkt in die Augen, lies ihn aber nicht los damit er es holen konnte. Es erstaunte ihn mal wieder, wie der Ältere von einem auf den anderen Augenblick sein Verhalten und seine Laune ändern konnte. Er schüttelte kurz seinen Kopf um diesen Gedanken zu verjagen und fragte sich dann auf was dieses danke wohl bezogen war, “Willst du es etwa nicht haben?”, fragte er schließlich und schaute ihn etwas traurig an, das Gefühl bekam er nämlich langsam. “Ich kann nur nicht verstehen, warum du jemanden wie mir etwas schenken willst”, sagte er mal wieder in diesem ehrlichem Ton. Was war das denn für eine Begründung? Leicht verärgert schaute er den anderen an, “Ich dachte wir wären Freunde?”, vorwurfsvoll schaute er ihn an. Verwundert wurde er kurz angeschaut, dann nickte der Silberhaarige und lies ihn los, “Du hast recht”, sagte er, schaute ihn aber ausdruckslos an. Dass er so schnell aufgeben würde hätte er nicht gedacht, trotzdem sprang er erneut strahlend auf und ging das kleine Päckchen holen, das er nach Weihnachten so in seinem Zimmer verstaut hatte, dass es niemand finden konnte, der nicht danach suchte. Als er wieder runterkam atmete er erleichtert aus, als Bakura immer noch im Wohnzimmer saß und sich umschaute, er hatte schon befürchtet dass der Silberhaarige wieder abgehauen war. Er setzte sich also wieder zu ihm und übergab ihm das Geschenk, welcher dieses kurz musterte, dann schaute er zu Ryou auf. In seinem Blick konnte er etwas gequältes sehen, was ihn etwas erschrak. “Was ist?”, fragte er besorgt und schaute ihn ebenso an, dieser schloss kurz die Augen, der Kleinere konnte sehen, wie dieser zitterte, langsam machte er sich echt Sorgen um Bakura. Dieser drehte sich plötzlich ganz zu Ryou um, do dass er vor ihm auf dem Sofa kniete, und umarmte den Kleineren dann stürmisch. Der Weißhaarige erschrak sich und überlegte sogar kurz ob er den Älteren von sich stoßen sollte, doch als dieser nichts mehr machte, ihn einfach nur umarmte, lies er ihn gewähren. Nach einer Weile erwiderte er die Umarmung auch etwas, was er eigentlich gar nicht wollte. Verunsichert wartete er auf eine Reaktion des Älteren, doch von diesem kam nichts, der war doch wohl nicht eingeschlafen? Das er so nah an Bakura war, lies Ryous Herz schneller schlagen, er war nervös, das konnte er nun nicht mehr leugnen, doch er empfand die Berührung nicht als unangenehm, ganz im Gegenteil. Also schloss er seine Augen, Bakuras Verhalten war zwar seltsam, aber er wollte ihn jetzt nicht fragen was mit ihm los war, diese Situation erinnerte ihn einfach zu sehr an Weihnachten und er wollte sie genießen. Da er aber auch wusste was damals am nächsten Morgen passiert war, wollte er nicht einschlafen, was allerdings, an diesen warmen Körper gedrückt, ziemlich schwierig war und schließlich döste er doch etwas ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)