Christmas with you von JemoKohiri ================================================================================ Christmas with you ------------------ Sacht fielen weiße Flocken auf den bunten Weihnachtsmarkt, der seit Tagen die Menschen anlockte und ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Kinder rannten fröhlich durch die weit verzweigten Gänge des Marktes, Pärchen standen verliebt unter dem riesigen, schillernden Weihnachtsbaum, wieder andere flitzten über die Eisfläche in der Mitte oder aber ließen sich von den aufregenden Weihnachtsdüften der verschiedensten Süßigkeiten verführen. „Lian, guck doch mal, da vorne der Stand. Und der da hinten. Guck doch mal was es da alles gibt.“ Ungeduldig schnappte ROxas nach Lians Hand, zog den leicht genervt wirkenden jungen Mann mit sich und strahlte dabei über das ganze Gesicht. Angesichts dieses Strahlens, konnte Lian nicht anders, als sich mitziehen zulassen. Mittendrin jedoch stoppte er, zog den Nekojungen zu sich und strich über dessen, von der Kälte, geröteten Wangen. „Du wartest jetzt erstmal Kleiner. Dir ist da was verrutscht.“ Kichernd rückte er die Mütze seines Freundes zurecht und gab ihm ein Küsschen auf die empfindliche Nase, welche sich daraufhin sofort runzelte und süße Fältchen bildete. „Übrigens, du hast da ne Schneeflocke im Mundwinkel.“ Nun erst recht kichernd, beugte sich der Ältere von beiden ganz runter, nahm das Gesicht des Verdutzten in beide Hände und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf. ROxas lief prompt rot an, fiepste verlegen, wackelte aufgeregt mit seinem rechten Öhrchen unter der Mütze und ließ sich für den Moment einfangen. Alsbald aber erwachte das Kind in ihm erneut, brachte ihn zum kichern und durchdrehen. „Nu komm aber endlich. Sonst ist es am Ende schon weg.“ Abrupt beendete der Gute die eigentlich romantische Situation, rannte vorne weg und hüpfte vor einem Stand mit niedlichen Engelsflügeln auf und ab. „Guck mal, die haben hier ganz tolle Flügel. Die sehen so niedlich aus. Kaufst du mir einen? Bitte bitte, ich mach das auch wieder gut.“ Bettelnd schmiegte er sich nun selbst an den Größeren, schnurrte ihn an und rieb zudem den eigenen Kopf an der Jacke seines Liebsten. „Bitteeeeeeeeeeeee. Ich tu au….“, bettelte er wieder und stockte zeitgleich mittendrin, da Lian sich hinter seinem Rücken die Flügel hatte geben lassen und sie ihm ansteckte. „Sie schmücken längst deinen Rücken kleiner Engel.“ Zart, als könnten sie zerbrechen, strich Lian über das empfindliche Federwerk, welches nun mehr seinen Liebsten zierte. „Aber pass mir schön auf deine Flügel auf. Nicht das die irgendwann zerbrechen und wir nicht mehr zusammen fliegen können.“ Versunken sah er in die Augen des Nekojungen vor sich, den er so gern hatte. „Ich werde besonders gut auf sie aufpassen, fest versprochen. Ich liebe dich.“ Zufrieden mit seinem Geschenk, zog er seinen Koibito weiter und geriet an diesem Abend nicht das letzte Mal in Verzückung. Immer wieder entdeckte ROxas etwas, was ihm gefiel und sein Herz aus dem Takt brachte. Am Ende waren beide mit zahlreichen Kleinigkeiten beladen und hatten ihre Mühe ungeschoren nach Hause zukommen. Doch irgendwie schafften sie es, standen schließlich in ihrer Wohnung und tauchten erneut in eine bunte Weihnachtswelt ein. Sämtliche Räume waren weihnachtlich mit Engelchen, Tannengrün oder aber anderen hübschen Dingen geschmückt. Zudem lockten überall Schälchen mit Leckereien, die besonders ständig von einem gewissen Leckermaul in Katzengestalt aufgesucht wurden. „Ich geh schon mal ins Wohnzimmer.“ Sich ein paar Süßigkeiten und ihre Einkäufe krallend, wanderte Roxas vom Flur aus in Wohnstube, hockte sich dort auf den Teppich und verteilte alles auf dem Boden. Mauzend und mit den Flügelchen schlagend, betrachtete er alles noch mal ganz genau und ausführlich. //Süßer kleiner Fratz.// Kopfschüttelnd lenkte Lian seine Schritte in die geräumige Küche, um für sich und seinen Schatz einen leckeren Kakao zu zubereiten. //So wie ich ihn kenne, wird er sicher gleich danach verlangen, ebenso nach seiner Kuscheldecke, dem Kaminfeuer und seinem heißgeliebten Weihnachtsbuch, nicht zu vergessen Rajas CD.// Raja hatte sie ihnen letztes Jahr geschenkt und seitdem wollte der Kleine nicht mehr ohne die CD sein. Besonders nicht seitdem ihre gemeinsame Freundin in eine andere Stadt gezogen war und sie sich nur noch selten sahen. „Lian? Machst du mir bitte einen Kakao? Ich hab Durst!“, quietschte es wenig später erwartungsvoll aus dem Wohnzimmer. „Schon längst fertig Süßer.“, säuselte der Gefragte, wanderte mit dem Kakao in die Wohnstube und ließ dort die Tasse fast fallen. ROxas hatte sich so sehr in die weiße Kuscheldecke eingegraben, dass nur noch seine flauschigen Öhrchen, die blonden Locken sowie seine himmelblauen Augen und der buschige Schweif hervor guckten. Zusätzlich blinkerte Roxas ihn mit einer solchen Intensität an, dass er es schlagartig sehr eilig damit hatte, die Tassen loszuwerden, um sich auf das süße Paket zu stürzen und diesem einen weiteren, zärtlichen Kuss zu mopsen, inklusive ein paar Streicheleinheiten. „Och meno, jetzt hast du alles kaputt gemacht. Ich wollte mich doch erst noch einrollen. Und der Kamin brennt auch noch nicht. Und die Musik ist auch noch nicht an.“ //Typisch ROxas, immer nur am Meckern, wenn Weihnachten nicht schnell genug kommt.// Ihm kurz durch die gelockten Haare fahrend, rappelte sich Lian wieder auf, strich sich die eigenen Haare nach hinten und kümmerte sich erstmal um den Kamin. Alsbald breitete sich wohlige Wärme aus und hinter seinem Rücken ertönte ein allzu bekanntes Schnurren. //Ah ja, einmal glücklich gestellt, zweimal kommt gleich.// Wie vorhin gewünscht, legte der Ältere ROxas heißgeliebte CD ein, nahm die Tassen erneut auf und setzte sich damit zu ihm runter. Dort wartete Roxas bereits, in der Hand sein Weihnachtsbuch und eingekuschelt in die Decke. „Danke schön.“ Während Lian sich kurz selbst unter die Decke huschelte, hielt er die beiden Tassen. Kaum aber, dass der andere es sich gemütlich gemacht hatte, kuschelte er sich rücklings an, gab eine Tasse an den Grünhaarigen weiter und legte zudem das Buch auf dessen Schoß. „Liest du mir etwas vor?“ Vom Knistern des Feuers begleitet, erhob Lian seine Stimme und erweckte die Geschichte zum Leben. Wort für Wort wanderte über seine Lippen in die Ohren seines Geliebten, der andächtig lauschte und seinen Schweif um Lians Becken wickelte. Er litt mit den Figuren mit und nippte nur ab und zu an seinem Kakao. Obwohl er die Story längst auswendig kannte, so schien sie jedes Mal neu interpretiert zu werden. Jedes Jahr wieder fand sein Freund andere Möglichkeiten, um ihm die Lehre dieses Zaubers näher zu bringen, ihm den Sinn zu erklären. „Lian? Uns wird so was nicht passieren oder? Also, dass erst Geister kommen müssen, um uns wachzurütteln.“ Ängstlich sah ROxas schüchtern nach oben, klammerte sich dabei an ihn und zitterte etwas. „Nein, wird es nicht. Weißt du, der Mann in der Geschichte war ganz anders als wir beide. Aber du darfst ihn nicht verurteilen. Er ist nicht ohne Grund so geworden.“ Der Kleinere nickte heftig. „Ich weiß, er kannte es durch seine Eltern nicht anders, besser durch seinen Vater.“ Wärmesuchend kuschelte sich ROxas wieder richtig an seinen Liebsten, legte das Buch beiseite und gähnte etwas. „Ich bin froh dich zu haben und will dich nie vermissen müssen.“ Wieder gähnte der Kleine, wurde immer müder und sackte so gut wie weg. „Und morgen besuchen wir meine Eltern. Morgen feiern wir Weihachten.“ Stille erfüllte nach diesen Worten den Raum, lediglich unterbrochen durch das Knacken des Holzes. ROxas war eingeschlafen, erschöpft von dem was sie heute erlebt hatten und träumte vom morgigen Tag, von seinen Eltern und den gemütlichen Stunden mit ihnen. Lian lächelte still, kraulte seinen Süßen und hob ihn schließlich hoch, um ihn ins Bett zu tragen. Dort rollte sich der Kleine sofort zusammen, lächelte selig und schlummerte weiter. Lian selbst ging noch nicht schlafen. Auf leisen Zehenspitzen schlich er sich aus dem Raum und packte Roxas Weihnachtsgeschenk ein, dem unter anderem ein Liebesbrief beilag. Dear ROxas, es ist wieder soweit, Weihnachten ist da, der Tag im Jahr auf den du dich immer am Meisten freust. Jedes Jahr wieder brichst du bereits im Sommer in helle Aufregung aus und kannst den ersten Schnee nie erwarten. Auch wenn ich es nicht immer verstehe, so freue ich mich doch für dich. Ja, ich freue mich, da du an Weihnachten immer besonders glücklich bist. Und ich weiß auch warum. Vor Jahren hast du, genau einen Tag vor Weihnachten deine Eltern wieder gefunden. Einen Tag vor Weihnachten hat euch das Schicksal wieder zusammen geführt. Roxas, seit dem ist so vieles geschehen und ich bräuchte Stunden, um alles aufzählen zu können. Dabei ist eigentlich nur wichtig, dass wir beide uns haben. Ja, du liest richtig. Hätten wir beide uns nicht, wäre das Leben nur halb so schön. Ich könnte die Weihnachtszeit nicht richtig genießen und du wärst vielleicht wer weiß wo. Doch, nichts von dem ist war. Wir zwei lieben uns und du wirst mit jedem Tag süßer. Mein lieber ROxas, du bist wirklich etwas ganz Besonderes und ich weiß nicht womit ich dich verdient habe. Jeden Tag frage ich mich, warum du ausgerechnet mich liebst und keinen anderen. Doch, egal wie oft ich mir diese Frage stelle, ich finde einfach keine Antwort. Vermutlich werde ich auch nie eine finden. Doch ist das nicht weiter schlimm. Es reicht zu wissen, dass du mich liebst. Es reicht zu wissen, dass ich dein kleines Herz selbst mit ein paar einfachen Streicheleinheiten erfreuen kann. Es reicht so vieles was für andere zu wenig wäre. Du aber freust dich darüber wie ein kleines Kind. Ich bin stolz darauf abends neben dir einschlafen zu dürfen und ebenso darauf, am morgen neben dir aufwachen zu dürfen. ROxas, du hast mein Leben auf deine Weise bereichert. Ich hoffe aus vollem Herzen, dass unser Glück noch viele Jahre hält und uns nichts so schnell trennt. Mein süßes Katerchen, ich liebe dich über alles. Frohe Weihnachten ROxas. In Liebe Lian By Jemo Kohiri Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)