Herzen die für einander bestimmt sind von Halfangelic (Fortsetzung Itachis Plan (LETZTES KAPI ON !!!)) ================================================================================ Kapitel 8: Beißende Eifersucht und brennende Gefühle ---------------------------------------------------- Pfeilschnell bewegten sich zwei Schatten über die Bäume von Na no Kuni, kaum sichtbar für ein normales Auge. Es waren zwei Chu-Nin aus Konoha, die auf den Weg zu ihren Auftrag waren. Einer der Shinobi war ein fünfzehnjähriges Mädchen, die ihre tiefschwarzen, langen Haare zu einem schweren Zopf gebunden hatte, welcher jetzt heftig, im durch die Geschwindigkeit entfachten Wind, flatterte. Sie trug ein schwarzes Kimono-Oberteil, welches locker gebunden war, und das stolze Wappen ihres gerade sich wieder aufbauenden Klans auf den Rücken hatte. Darunter trug sie ein Netzhemd. Ihre weite Hose war ebenfalls schwarz. Ihre onixfarbenen Iriden waren fest auf den Rücken ihres besten Freundes und langjährigen Teampartners geheftet, welche sie durch das ihr unbekannte Gebiet führte. Der Sechszehnjährige trug im Gegensatz zu ihr die typische Chu-Nin-Uniform. Beide jedoch trugen mit Stolz die Stirnbänder mit dem Zeichen ihres Heimatdorfes. Seit sie wieder vereint waren hatten sie einen kometenhaften Aufstieg hingelegt. Mit Bravour hatten sie die Chu-Nin-Auswahlprüfung bestanden. Ihre Final-Kämpfe waren noch heute weit über die Grenzen Konohas in aller Munde. Sie gehörten bei den Ninja ihres Ranges zur absoluten Spitze und wenn man den Gerüchten trauen konnte, sollten sie schon bald zu Jou-Nin ernannt werden. Für ihre gute Zusammenarbeit waren die beiden weithin berühmt. Sie waren total auf einander eingespielt und verstanden sich ganz ohne Worte, warum sie immer Aufträge zu zweit bekamen. Sakumo drehte leicht seinen Kopf zu seiner Kameradin. „Wir sind gleich da.“ „Gut.“ Akane kam diese Information gerade Recht. Den ganzen Tag waren sie nun schon auf den Beinen. „Und du kennst diese Adelsfamilie?“, erkundigte sie sich. „Ja.“, antwortete er mit einem leichten Lächeln: „Tou-San und ich haben dort einige Zeit während unserer Reise damals verbracht.“ Die Schwarzhaarige verzog leicht den Mund. Wenn sie an die Mission dachte, fühlte sie sich einfach unterschätzt und unterfordert. Bei einem großen Fest sollten sie für irgendeine höhere Tochter Leibgarde spielen. Würde wohl keine große Sache werden. Vermutlich hatte ein überbesorgter Vater nur zu viel Angst um sein ´Teures Töchterlein`. Naja, es half alles nichts. Da mussten sie jetzt wohl durch. „Und du wurdest persönlich angefordert?“, hackte Akane nach. „Die Familie kennt mich halt und vertraut mir.“. antwortete der Ninja, ohne sich zu ihr umzudrehen. *** Endlich hatten die Freunde ihr Ziel, ein großes Anwesen mit einem nahezu riesigen Lustgarten davor, erreicht. Bei den Wachen meldeten sie sich an und wurden sofort in die Empfangshalle geführt. „Herzlich Willkommen.“, begrüßte der Lehnsherr die beiden Konoha-Nin: „Ich habe euch schon erwartet.“ Der Hatake verbeugte sich höflich. „Es ist lange her, Negi-Sama.“ „Ist dein Vater wohl auf?“, erkundigte der ältere Mann sich. „Ja, allen geht es gut.“, antwortete Sakumo wohlerzogen: „Danke der Nachfrage.“ Gerade wollte der Junge noch nachfragen, ob es der Familie des Fürsten ebenfalls gut ging, da fiel ihm laut schreiend die Tochter seines Auftraggebers um den Hals. „Sakumo-Kun! Ich habe dich ja so vermisst! Endlich bist du wieder da!“ Akane riss weit die Augen auf, konnte einfach nicht glauben was sie da gerade sah. Ein etwa gleichaltriges Mädchen, mit langem blonden Haar, mit überaus hübschen, fast puppenhaften Gesicht und zierlicher Statur, strahlte den Shinobi überglücklich an. Sakumo lächelte verlegen. „Lange nicht gesehen, Reiko-Sama.“ „Ach, du sollst mich doch nicht so höflich ansprechen, Sakumo-Kun!“, empörte sich die Adlige gespielt und zwinkerte ihm neckisch zu. Bevor er jedoch etwas erwidern konnte, ergriff der Lehnsherr das Wort. „Benimm dich, Reiko!“ Reiko löste sich mit leicht schmollendem Gesicht wieder von dem Chu-Nin. Doch aufgeben wollte sie wohl nicht. Sie klammerte sich an seinem Arm und setzte ein verführerisches Lächeln auf. „Du begleitest mich doch aber heute Abend auf das Fest, oder?“, bat sie mit schmachtender Stimme: „Dann kannst du mich auch am Besten beschützen!“ Die Blonde klimperte mit ihren babyblauen Augen und drückte sich fest an ihn. „Das tust du doch für mich, oder Sakumo-Kun?“ Sakumo kratzte sich verlegen am Hinterkopf und suchte fieberhaft nach einer passenden Antwort. Der Fürst ergriff wieder das Wort. „Zuerst einmal sollten unsere Gäste sich in ihrem Zimmer ausruhen dürfen. Immerhin haben sie einen langen Weg hinter sich und bis zum Fest haben wir auch noch einige Vorbereitungen zu treffen.“ Das erste Mal, seit sie angekommen waren, wandte Reiko ihre Aufmerksamkeit auf die Kunoichi. Das Gesicht der Adligen nahm einen angewiderten Ausdruck an. Mit abschätzigem Blick checkte sie die Konoha-Nin ab. Akane hingegen kochte innerlich. Sie wusste gar nicht warum, aber das aufdringliche Verhalten dieses Mädchens war ihr einfach zuwider. Zwar hatte der Weißhaarige in Konoha eine ganze Schar von Verehrerinnen, doch so führte sich keine von ihnen auf! Was sie jedoch genau daran störte, konnte die Uchiha nicht wirklich sagen. So sahen sich die beiden Mädchen feindselig an, was jedoch keiner außer ihnen selbst mitbekam. Ein Diener trat zu ihnen, um die beiden Ninja zu ihrer Bleibe zu geleiten. Sakumo verabschiedete sich höflich und beide folgten ihm hinaus. „Und hier hast du mit deinem Vater gewohnt?“, fragte Akane, mit säuerlicher Stimme und hochgezogener Augenbraue. Der Junge lief rot an und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, so wie er es immer tat, wenn ihm etwas unangenehm war. „Naja, Tou-San und ich haben fast drei Monate hier verbracht. Daher kenne ich auch Reiko-Sama.“ „Wirklich ein sehr nettes Mädchen!“, meinte sie, mit einem äußerst bissigen Unterton. Ja, sie konnte sie wirklich nicht ausstehen! Dem Hatake schien dies jedoch zu entgehen, da er nicht darauf einging. „Hier ist es.“, unterbrach der Bedienstete ihre kurze Unterhaltung. Sie waren einen langen Flur entlang gewandert und waren nun vor einer schlichten Tür stehen geblieben. Der Diener öffnete diese und führte sie in einen großen Raum. Die Einrichtung war ebenfalls sehr schlicht. „Sie werden es zusammen bewohnen.“ Er zeigte nach rechts, auf eine weitere Tür. „Dort befindet sich das Badezimmer. Ich gehe nun und lasse sie allein. Wenn noch irgendetwas benötigt wird, sagen sie einfach bescheid.“ Dann waren die Freunde allein. *** Inzwischen war es draußen dunkel geworden. Die Chu-Nin saßen in ihrem Zimmer und warteten darauf, dass sie geholt würden. Die letzten Stunden waren ziemlich ereignislos gewesen. Die meiste Zeit hatten sie geschwiegen. Nur einmal war ihnen etwas zu essen und Tee gebracht worden. Nun klopfte es allerdings an der Tür. Wieder trat ein Diener ein. Er verbeugte sich und meinte: „Das Fest beginnt nun und die edlen Herrschaften erwünschen eure Anwesenheit.“ „Wir kommen!“ Sakumo erhob sich und ging zu Tür. Die Schwarzhaarige folgte ihm etwas widerwillig. Aber Auftrag war nun mal Auftrag. „Sakumo-Kun!“ Genervt verdrehte die Kunoichi ihre Augen. Reiko stand im Flur und schmiss sich sofort an den Hatake ran. „Das willst du doch wohl nicht anbehalten?“, flötete sie und zupfte an seiner grünen Weste: „Bitte zieh etwas anders für mich an!“ Die Fürstentochter schleifte ihn mit sich, ohne seine Antwort abzuwarten. Akane wollte schon hinterher, als der Bedienstete sich an sie wandte. „Bitte folgen sie mir. Zum Speisesaal geht es hier lang.“ Das Mädchen drehte sich mit ausdrucksloser Miene um und folgte ihm. Sollten die doch machen was sie wollten! Das Anwesen war wirklich prächtig, das musste Akane gestehen. Sie kamen in einen Saal, wo eine große Tafel gedeckt war. Viele Edelleute, wie sie anhand ihrer teuer wirkenden Kleidung vermutete, saßen bereits. Der Lehnsherr selbst war noch nicht anwesend. Der Diener führte sie zu ihrem Platz, fast in der Mitte des langen Tisches, wo die Kunoichi es sich auf ihrem Sitzkissen bequem machte. Da setzte sich schon Reiko, zwei Kissen entfernt von ihr, hin. „Wo ist denn Sakumo?“, erkundigte sich Akane sofort. Die Blonde drehte sich mit einem gehässigen Gesichtsausdruck zu ihr. „Ich habe ihm erstmal etwas Anständiges zum Anziehen besorgt. Diese grässliche Uniform bringt seinen Traumkörper einfach nicht genug zur Geltung. Außerdem will ich, dass er ordentlich aussieht, wenn er schon meine Begleitung ist!“ Das Gesicht Chu-Nin nahm einen säuerlichen Ausdruck an. „Wie kommst du darauf, dass er deine Begleitung ist?!“ Die niederwertende Aussage der Adligen über die offizielle Kleidung Konohas klingelte in ihren Ohren. Ja, sie fühlte sich schon fast beleidigt! Oder war es doch etwas anderes? Reiko grinste überaus selbstgefällig. „Sag bloß, er ist deine! So weit ich weiß, seid ihr nicht zusammen oder so!“ Akane schnaubte und war außer stande etwas zu erwidern. Die Fürstentochter wähnte sich dem Sieg nahe. „Ich weiß wer du bist. Du bist Uchiha Akane.“, meinte sie im gehässigen Tonfall: „Sakumo-Kun hat mir von dir erzählt. Das ihr seit eurer Kindheit befreundet seit.“ Ihre Stimme wurde immer abwertender. „Ich dachte ja zuerst, dass du eine Konkurrenz für mich sein könntest. Doch wenn ich mir dich so ansehe…“, demonstrativ verzog Reiko angewidert das Gesicht: „Allein schon wie du dich anziehst, oder dich bewegst! Wie ein Bauer! Kein bisschen weiblich! Ist das irgendwie Vorraussetzung um Kunoichi zu werden?! Echt eine Schande! Nein, an so einer wie dir KANN Sakumo-Kun einfach nicht interessiert sein!“ Gerade wollte die Uchiha zu einer bissigen Gegenantwort ansetzten, als die Türen des Saales aufschwangen und der Lehnsherr, mit Sakumo im Schlepptau, den Saal betraten. Der Weißhaarige trug nun einen edlen Kimono. Ein leicht verlegenes Lächeln auf den Lippen setzte er sich zwischen die beiden Mädchen. Der Fürst nahm zu der andere Seite seiner Tochter platz. Er hielt eine kurze Rede, in der er seine Gäste begrüßte, und damit war das Fest eröffnet. *** Die Feier war im vollen Gang. Nach dem Essen hatten sich alle Gäste im Garten des Anwesens verteilt. Die Angestellten hatten überall Fackeln entzündet, um die Nacht zu erhellen. Akane saß auf dem Dach, vor den Blicken andere geschützt und ihr Chakra unterdrückend, und sah auf das Geschehen hinab. Ihre Laune war am Tiefpunkt. Ja, sie war wirklich wütend auf diese eingebildete Tochter des Fürsten. Ihr ganzes Getue ging ihr gewaltig gegen den Strich. Nicht nur ihr unverschämtes, abweisendes und unhöfliches Betragen. Nein, sie beleidigte sie sie auch noch! Aber am Meisten brachte sie eindeutig diese überaus nervige Art, mit der sich die Blonde die ganze Zeit an ihren besten Freund ranschmiss, auf die Palme. Dieses unverfrorene Miststück klebte ja geradezu an ihm! Während des Essens hatte sie die ganze Zeit seine Aufmerksamkeit beansprucht. Es war einfach zum Kotzen. Wie konnte man sich nur so anwidern?! Es war nicht zum aushalten gewesen. Deswegen hatte sie sich auch verzogen. Diesen Anblick konnte sie einfach keine Sekunde mehr ertragen. Sie hätte nicht gedacht, dass sie dieses Mädchen noch weniger leiden könnte, doch genau das war geschehen. „Ich bin so glücklich, dass du endlich wieder hier bist, Sakumo-Kun!“, hallte die schmachtende Stimme der Adligen hoch zu ihr. Innerlich stöhnte Akane genervt auf. Nicht mal hier oben hatte sie ihre Ruhe! Sie wollte schon aufstehen um sich zu verdrücken, als das Gespräch für sie interessant wurde. Reiko schritt mit dem Chu-Nin, bei dem sie sich eingehakt hatte, nah unter dem Dach entlang, etwas abseits von den Gästen. Jetzt blieben sie stehen. Das Mädchen setzte das verführerischste Lächeln auf zu dem sie fähig wahr. „Ich muss dir ein Geständnis machen. Ich wollte dich unbedingt wiedersehen. Darum habe ich Tou-San gebeten, dich unter einem Vorwand herzubeten.“ Sakumo errötete leicht. „Aber wieso denn das?“ „Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht als mein Leibwächter bei mir bleiben willst.“, antwortete sie mit süßlicher Stimme und klimperte erneut mit ihren babyblauen Augen: „Als ihr bei uns gewohnt habt, hat es dir doch sehr gefallen. Genauso gut könnte es dir die ganze Zeit gehen! Möchtest du das denn nicht auch?“ Unsicher trat der Hatake von einem Fuß auf den anderen. Sein Blick schweifte unruhig durch die Umgebung und suchte einen Punkt wo er sich festhalten konnte. „Das geht nicht. Ich gehöre nach Konoha. Es ist mein Zuhause. Und warum solltest du mich brauchen? Ihr habt doch genug Wachen!“ Reiko trat näher an ihn heran und strich mit ihren Fingern über seine Wange, wodurch sie ihn dazu brachte, sie wieder anzusehen. „Kannst du dir das denn nicht denken, Sakumo-Kun?“ Nun setzte sie ihren ganzen Charme ein. Sie gab sich so verführerisch wie möglich. Ihre Stimme war nun reinster Honig. „Ich empfinde wahnsinnig viel für dich. Sag nicht, dass sei dir nicht aufgefallen. Bitte bleib bei mir!“ Sakumo war nun unfähig etwas zu sagen oder sich zu bewegen. Akane, die noch immer auf dem Dach verharrte, hielt das Ganze nicht mehr aus. Das war einfach zu viel für sie. Im nur Bruchteil einer Sekunde war sie verschwunden. Die Adlige machte einen Schritt nach vorne und wollte ihn küssen, doch der Weißhaarige reagierte und drehte seinen Kopf, so dass sie nur seine Wange streifte. „Es tut mir sehr leid.“, meinte er ernst und mit soviel Mitgefühl wie möglich: „Aber ich kann weder deine Gefühle noch dein Angebot annehmen.“ *** Mehrere Stunden waren vergangen. Inzwischen war es tiefste Nacht. Akane saß im dunklen Zimmer auf dem Boden und sah durch das Fenster zum Sichelmond hinauf. Sie trug nun einen weißen Yukata, den sie nach einer langen Dusche, die sie eigentlich beruhigen sollte, angezogen hatte. Ihre dunklen Haare hatte sie geöffnet. Ihr Inneres war aufgewühlt. Seit einer gefühlten Ewigkeit saß sie schon so da und wartete. Ja, sie wartete darauf, dass Sakumo endlich wiederkommen würde. Aber anscheinend hatte er besseres zu tun. Wo war er nur? Jetzt ärgerte sich die Kunoichi darüber, dass sie seine Antwort nicht mehr gehört hatte. Was sollte sie nur tun, wenn er auf das Angebot dieser eingebildeten, verzogenen Göre einging? Was war, wenn er tatsächlich auf sie reinfiel? Das konnte einfach nicht sein! Oder etwa doch? Konnte er wirklich an ihr interessiert sein und ihre Gefühle erwidern? Naja, hübsch war sie ja, dass musste sie wohl oder übel zugeben. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen und Tränen der Verzweiflung stiegen in ihr auf. Noch nie zuvor war es ihr so klar gewesen. Sie hatte sich tatsächlich in ihren besten Freund verliebt! Warum war ihr das nur vorher nie so aufgefallen? Was empfand er wohl für sie? Sah er vielleicht auch mehr als nur eine gute Freundin in ihr? Doch so wie es aussah, was das wohl nicht der Fall… Denn schließlich war er immer noch bei dieser Kuh. Sakumo ging, leicht erschöpft, zu seinem Zimmer. Es war unheimlich spät geworden. Die Fürstentochter hatte ihn gar nicht mehr aus ihren Fängen gelassen. Doch schließlich war er sie doch losgeworden. Nun öffnete er die Tür zu ihren ihm zugeteilten Zimmer so leise er konnte. Er vermutete, dass seine beste Freundin bereits schlief und wollte sie auf keinen Fall aufwecken. Als er die Tür wieder, genauso lautlos, geschlossen hatte, drehte er sich um und war erstaunt darüber Akane noch wach zu sehen. Sie saß abgewandt von ihm und sah scheinbar aus dem Fenster. Sie drehte sich nicht zu ihm um, aber er war sich sicher, dass sie ihn trotzdem bemerkt hatte. Schließlich unterdrückte er sein Chakra nicht. „Tut mir leid, dass ich so spät bin.“, meinte er mit einem entschuldigenden Lächeln auf den Lippen, während er sich wieder mal verlegen am Hinterkopf kratzte: „Ich hoffe, du hast nicht extra auf mich gewartet!“ Das Mädchen zeigte keine Reaktion und regte sich nicht. Der Hatake nahm an, dass sie in Gedanken war und deswegen nicht antwortete. Aber vermutlich war sie einfach nur müde. Er kannte diese gelegentlichen Anflüge von Schweigsamkeit bei seiner langjährigen Freundin und dachte sich nichts weiter dabei. Er schnappte sich schnell alles was er brauchte und verschwand im Bad. Akane hörte das Rauschen der Dusche und seufzte tief. Endlich war er wieder da. Doch wirklich freuen konnte sie sich darüber nicht. Der Gedanke daran, warum er erst jetzt kam, quälte sie einfach zu sehr. Sie musste so unbedingt wissen, was er geantwortet hatte und ob er die Gefühle von Reiko erwiderte, doch gleichzeitig hatte sie große Angst vor der Antwort. Aber noch quälender war die Unwissenheit. Ein weiterer schwerer Seufzer verließ ihre Kehle. Was sollte sie nur tun? Nach für sie einer gefühlten Ewigkeit kam der Chu-Nin wieder aus dem Badezimmer. Nun trug er ebenfalls einen weißen Yukata für die Nacht. Sakumo war erstaunt sie noch immer da sitzen zu sehen. Anscheinend hatte sich das Mädchen nicht einen Zentimeter bewegt. Langsam schritt er auf sie zu. Das fand er nun doch komisch. „Akane-Chan?“, fragte er behutsam: „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Noch immer bewegte sie sich kein Stück. Nun stand er nah bei ihr. Ihr Gesicht konnte er jedoch nicht sehen, da es von ihren langen mitternachtsschwarzen Haaren verdeckt wurde. „Was hast du ihr geantwortet?“, fragte Akane plötzlich. Ihre Stimme klang in seinen Ohren seltsam fremd, war vollkommen tonlos, so als ob sie gar nicht ihr gehören würde. Und hinzu kam, dass er nicht wusste wovon sie sprach. „Was… Was meinst du?“ Für einige Sekunden entstand Schweigen. „Ich rede von dem Angebot, dass sie dir im Garten gemacht hat.“, klärte sie ihn schließlich auf. Die dunkelgrauen Augen des Shinobi weiteten sich vor Erstaunen. Dann errötete er leicht und kratzte sich einmal mehr verlegen am Hinterkopf. „Du hast das mitbekommen?“ Nun war er peinlich berührt. Unwissend was er ihr antworten sollte, schwieg er. Ihm war nicht klar, was sie hören wollte. Warum interessierte sie das? Dachte sie etwa, er würde so einem Angebot zustimmen und Konoha tatsächlich verlassen? Ein kaum merkliches Zittern ging plötzlich durch die Uchiha und sie sackte etwas in sich zusammen. Auf einmal schüttelte es sie am ganzen Körper und ihr ersticktes Schluchzen erfüllte den Raum. Akane konnte einfach nicht mehr. Ihr Herz brannte wie Feuer und ihre Kehle schnürte sich zu. Die Last der Tränen wurde zu schwer und löste sich. Sakumo wusste gar nicht wie ihm geschah. Er war geradezu erschrocken. „Weinst du?“ Er beugte sich augenblicklich zu ihr runter. Vorsichtig strich er ihre langen Haare beiseite, so dass er nun ihr Gesicht sehen konnte. Tatsächlich liefen dicke Tränen über ihre Wangen und tropften auf den Holzfußboden. Der Junge war mit der Situation vollkommen überfordert, da er sich ihr Verhalten absolut nicht erklären konnte. Hatte er irgendetwas Falsches gesagt oder getan um sie traurig zu machen? Akane hob ihren Blick. In ihren onixfarbenen Augen spiegelte sich ihr Schmerz. Und auf einmal verstand er. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Wenn er so darüber nachdachte hatte sie sich den ganzen Tag seltsam aufgeführt. Und ungewöhnlich schweigsam gewesen war sie auch. Er konnte sich sogar erklären warum. Auf einmal war ihm alles klar. Wie hatte er nur so blind sein können?! „Bitte vergib mir, Akane-Chan. Ich war so dumm!“ Bevor die Schwarzhaarige zur Frage ansetzte konnte, beugte Sakumo sich nach vorne. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und begann ihre Tränen fortzuküssen. Akanes Augen weiteten sich vor Unglauben. Was war denn jetzt los? Das konnte gerade doch nicht wirklich passieren, oder? Ihr Herz begann wie wild zu schlagen. Trotzdem schloss sie ihre Augenlider und genoss still seine Zärtlichkeit. Nach und nach versiegten ihre Tränen. Das war der Moment, als der Hatake sich wieder von ihr löste. „Ich hätte es dir längst sagen müssen. Kanaye hatte Recht.“, meinte er mit Selbstvorwurf in der Stimme: „Wenn ich dir meine Gefühle offenbart hätte, wärst du nicht so verletzt worden. Und dabei hatte ich dir doch geschworen, dass du wegen mir nie wieder eine Träne vergießen würdest!“ Seine Stirn war in leichte Falten gelegt und seine dunkelgrauen Seelenspiegel sahen sie entschuldigend an. „Was meinst du?“, fragte Akane, deren Gehirn das alles nicht ganz begreifen wollte. Seine Gesichtszüge entspannten sich wieder und ein liebevolles Lächeln umspielte seine Lippen. „Mein Herz gehört dir schon von dem Moment an, als ich dich das erste Mal sah. Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt, Akane-Chan.“ Die Chu-Nin saß regungslos da, unfähig sich zu rühren. Nur ihre tiefen Seelenspiegel offenbarten ihm ihr inneres Gefühlsleben, welches gerade Karussell fuhr. Einfach alles schien sich zu drehen. Sie fühlte alles und nichts zugleich. Ihr Körper schien weder zu atmen, noch schien ihr Herz zu schlagen. Ihm erging es innerlich jedoch nicht viel anders. Getrieben von dem übergroßen Drang sie zu küssen beugte sich Sakumo langsam nach vorne. Die Sekunden schienen auf einmal zur Ewigkeit zu zerfließen. Mit jedem Zentimeter, den er ihr näher kam, erhöhte sich ihr Herzschlag, bis er nur noch dahin raste. Der Weißhaarige legte ganz sanft seine Lippen auf ihre, wollte nicht zu forsch rangehen. Doch er hatte die Rechnung ohne das Mädchen gemacht. Ihre plötzliche Reaktion kam allerdings auch für sie völlig überraschend. Kaum berührten sie sich, ging ein Ruck, ähnlich eines Stromschlags, durch sie. Akane schlang ihre Arme und ihn und klammerte sich an ihn, als hätte sie Angst vom Erdball zu fliegen. Sie krallte ihre Finger in den festen Stoff seines Yukatas und drückte sich so nah wie möglich an ihn. Sakumo war davon so überrascht, dass er nach hinten überkippte und sie unbeabsichtigter Weise mit sich zog, so dass sie nun auf ihm lag. Im Gegensatz zu ihrer heftigen Reaktion lag ihr verlockender Mund nur ganz sacht auf seinem. Der Shinobi verstärkte den Druck seinerseits, allerdings nur ein bisschen, und bewegte sanft seine Lippen gegen ihre. Sie waren so wunderbar weich und warm. Genauso wie ihr Körper. Sakumo schloss seine Augen, um es noch intensiver zu spüren. Akane schloss ebenfalls ihre Augen und ließ sich vollkommen in diesen zärtlichen Kuss fallen. Ein berauschendes Gefühl flutete auf einmal durch sie und ließ sie alles andere vergessen. Doch auch Sakumo ließ sich einfach davon mitreißen. Es war wie einem Traum. Alle seine sehnlichsten Wünsche schienen auf einmal wahr zu werden. Doch dieses war die Wirklichkeit. Das wurde beiden schlagartig bewusst als sie sich wegen Luftmangels voneinander lösen mussten. Beide öffneten ihre Augen wieder, die Gesichter nur wenige Zentimeter von einander entfernt, und sahen sich unsicher an. Auf ihre beider Wangen hatte sich eine verräterische Röte breit gemacht. Keiner der beiden sagte etwas, bis Akane das Wort ergriff. „Ich liebe dich auch, Sakumo.“ Tränen schossen ihr erneut in ihre Augen. Diesmal waren es jedoch Tränen der Freude. Schnell vergrub sie ihr Gesicht an seiner Brust. Der Junge spürte wie sein Yukata durchnässt wurde und strich ihr beruhigend übers tiefschwarze Haar. „Bitte wein nicht mehr.“, bat er mit sanfter Stimme. „Ich bin einfach nur so glücklich.“, schluchzte sie. Beide genossen einfach still den Moment und die Uchiha beruhigte sich schnell wieder. Jetzt kam sie sich wirklich unendlich dumm vor. Die ganze Zeit über hatte sein Herz nur für sie geschlagen, genauso wie ihres nur für ihn schlug. Wenn sie früher zu dieser Erkenntnis gekommen wären, hätte sie sich beide wohl eine Menge Schmerz erspart. Doch daran wollte Akane nicht mehr denken. Schließlich lag SIE nun hier in seinen Armen, und IHR hatte er seine Liebe gestanden. In diesem Augenblick hätte Akane die ganze Welt umarmen können, auch wenn ihr der Ninja viel lieber war. „Ich bin ja so glücklich.“, flüsterte sie erneut. „Ich auch...“, erwiderte Sakumo. Eng umschlungen lagen sie eine Weile einfach nur so da. Liebevoll strich er ihr die ganze Zeit über das Haar und Rücken und betrachtete ihre entspannten Züge. Da bemerkte der Weißhaarige, dass sie eingeschlafen war. Er kam nicht umhin zu schmunzeln. Der Tag war wohl etwas zu ereignisreich für sie gewesen. Vorsichtig hob Sakumo seine Angebete hoch und trug sie zu ihrem Futon, wo er sie wieder hinlegte und zudeckte. Zärtlich strich er ihr einige ihrer langen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Einmal mehr befand er, wie schön sie war. Ein stilles Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Sakumo beugte sich hinab um ihr einen Kuss auf die Stirn zu hauchen, bevor er sich ebenfalls hinlegte. Da schlug die Kunoichi jedoch wieder ihre Augen auf, blinzelte ihn an. Sie lächelte leicht. „Legst du dich zu mir, Sakumo?“ Für einen Moment zögerte er, doch da war etwas in ihrem Blick, dass es ihm unmöglich machte ihre Bitte auszuschlagen. So legte er sich zu ihr unter die Decke, wo sich Akane sofort an ihn kuschelte. Dann schien es, als würde sie gleich wieder einschlafen. Innerlich seufzte der Hatake schwer. Viel Schlaf würde er heute Nacht wohl nicht bekommen... *** Etwas kritzelte seine Nase und weckte Sakumo auf. Verschlafen blinzelte er in die Helligkeit und versuchte zu ergründen was da gerade mit ihm geschah. Ein leises Kichern drang an sein Ohr. „Ohayou, du Schlafmütze!“ Der Shinobi spürte, wie ihm ein zärtlicher Kuss auf die Wange aufgedrückt wurde. Mit einem Schlag war er wach. Er sah in das vergnügt grinsende Gesicht Akanes, die ihm sacht über den Nasenrücken strich. Auf einmal war dieses Hochgefühl in seinem Bauch zurück und er kam nicht umhin zu Lächeln. Dann bemerkte Sakumo, dass er seine Arme um das Mädchen geschlungen hatte und entließ sie schnell aus der Umarmung, während er um die Nasenspitze leicht rot anlief. Schnell richte er sich auf, worauf Akane sich ebenfalls aufsetzte. Allerdings rückte sie nah an ihn heran und hauchte in sein Ohr: „Hast du gut geschlafen?“ „Ja, sehr gut.“, er lächelte verlegen: „Und du?“ Wieder drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange. „Ist das Antwort genug?“, fragte sie schelmisch. Bevor Sakumo etwas darauf erwidern konnte, klopfte es an der Tür. Ohne auf die Erlaubnis zu warten, betrat Reiko einfach das Zimmer. Ihr Blick fiel sofort auf die beiden Konoha-Nin, wie sie in einem Schlaflager nah beieinander saßen. Die Adlige wurde kreidebleich und erstarrte. Während der Weißhaarige am liebsten vor Scham im Erdboden versunken wäre, feixte Akane nur breit und legte demonstrativ ihre Arme ihn. //Das geschieht dir Recht, du elende Hexe!//, dachte sie triumphierend. Augenblicklich machte Reiko auf den Absatz kehrt, und das Zuschlagen der Tür war alles was davon zeugte, dass sie das Zimmer je betreten hatte. Die Schwarzhaarige entließ Sakumo aus der Umarmung und stand auf. „Wir sollten uns langsam anziehen. Sonst kommen wir heute nicht mehr vor Sonnenuntergang nach Konoha!“, meinte sie gut gelaunt. „Ist gut!“ Das befand auch der Chu-Nin und erhob sich. *** Kaum eine halbe Stunde später waren sie abreise bereit. Sie hatten sich vom Fürsten verabschiedet, der sich ausgiebig bedankt hatte, und schritten nun auf den Ausgang das prächtigen Anwesens zu. Grad als sie es passieren wollten, trat Reiko hinter einem Baum hervor und sah zu ihnen herüber. Ihr Gesicht war weitestgehend unberührt, doch ihre Augen verrieten was sie dachte. Außerdem schien sie nicht näher kommen zu wollen um sich zu verabschieden. Sakumo verbeugte sich höflich in ihre Richtung zum Abschied, was sie mit einem leichten Kopfnicken erwiderte. Dann schritt er durch das Tor, und aus ihrem Sichtfeld. Akane ließ es sich nicht nehmen, der Blonden kurz die Zunge rauszustrecken und ein Vicktoy-Zeichen zu machen, bevor sie dem Hatake folgte. Ein breites Grinsen auf den Lippen, das sie einfach nicht unterdrücken konnte, holte sie ihn ein und hackte sich bei ihm ein. Sakumo sah ihren überfröhlichen Gesichtsausdruck. „Was hast du?“ „Ach nichts!“, meinte sie, mit so viel Überzeugungskraft wie möglich: „Ich freu mich bloß!“ Eigentlich hätte sie ja großzügig sein können, jetzt da Sakumo ihr fester Freund war, und so ganz unschuldig war die Adlige schließlich nicht daran, aber Reiko hatte sie letzte Nacht einfach zu sehr provoziert. Doch das wollte sie ein für alle man vergessen und einfach nur die gemeinsame Zeit genießen. Akane ließ den Arm des Jungen wieder los und rannte voraus, auf den Wald zu. „Komm beeilen wir uns ein bisschen!“, rief sie über die Schulter zu ihm: „Sonst sind wir morgen noch nicht da!“ Augenblicklich beschleunigte Sakumo seine Schritte ebenfalls und folgte ihr. *** Kapitel Ende *** Ich hoffe es gefällt euch! (^-^) Endlich sind Saku und Aka ein Paar. (Wurde aber auch Zeit!) Ich finde das Kapi voll süß. Und Reiko ist ne echte Schlampe! (>.<) Aber dank ihr sind sie jetzt zusammen. (Das Ende gefällt mir am Meisten. *fies grins*) Von jetzt werden die Kapis wohl länger werden. Ich werde es jedenfalls ganz arg versuchen. In der Beschreibung habe ich übrigens neue Bilder hochgeladen. Schaut sie euch doch mal an. (Falls ihr das nicht shcon längst getan habt.) Naja, man sieht sich! (^O^)/ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)