Wichtiger als... von Berrii (Liebe kann man nicht polieren oder stylen) ================================================================================ Kapitel 3: Tränen ----------------- Ein neues Kapi is da!^^ ********************************************************************************* Mit leicht zitternden Händen suchte sich Yu in der Küche alles für seinen Kaffee zusammen. Was war denn bloss los mit ihm? vorsichtig füllte er die Kaffeemaschine mit Wasser, tat einen Filter rein und zählte die paar Löffel Kaffeepulver ab, wobei er etwas Kaffeepulver neben der Kaffeemaschine verteilte. Ordentlich wie er war, wischte er es natürlich sofort weg, wobei ihm auffiel, das irgendein schlauer Mitbewohner die Kaffeekanne von heute morgen noch nicht abgewaschen hatte. "Kann doch echt nich wahr sein ey...", gefrustet nahm er die Kanne und spülte sie aus, "Wie kann man nur so wiederlich sein..." Hastig wollte der Gitarrist die Kanne zurückstellen, als das wohl größte Unglück überhaupt passierte. Wegen seiner zitterigen Hand stieß er an die untere Kante von der Kaffeemaschine, verlor die Kanne aus der Hand. Mit einem hellen Klirren zerschprang die Glaskanne und hinterließ 1000 kleine Glassplitter. "Fuck! Verdammte scheiße!", das war jetzt echt zu viel für den Gitarristen. Kaffekanne kaputt, Küche dadurch völlig unbegehbar und keine Chance in den nächsten Tagen Kaffee zu trinken! Wie zur Hölle sollte er das nur verkraften?! Wütend schnappte er sich einen Besen und fegte erstmal notdürftig alle Scherben so gut es ging zusammen. Erschrocken fuhr Strify aus seinem Schlaf hoch. Hatte da etwas geklirrt? Es hatte sich nach Glas angehört. Müde blickte er auf Kiro, andem er bis eben eng angekuschelt geschlafen hatte. Der Kleine schlief natürlich noch, Kiro weckte so schnell nichts auf. Vorsichtig stieg er über den Kleinen und tapste leise in den Flur. In der Küche sah er Yu am fegen. >Kann der nicht mal was anderes als den Besen schwingen?<, dachte Strify, als ihm auffiel, was der Gitarrist da zusammenfegte. Entsetzt stellte sich der Sänger in den Türrahmen der Küche: "Yu, war das etwa die Kaffeekanne?!" Erschrocken drehte Yu sich zu ihm, der grad die größeren Scherben mit der Hand aufsammelte. "Ähm-ja...", gab der Gitarrist leise von sich, "Autsch!" Erschrocken ließ er die aufgesammelten Scherben wieder fallen, er hatte sich an ihnen verletzt. "Warte!", Strify packte ein Geschirrhandtuch und wollte die Wunde erstmal abdrücken, als Yu seine Hand wegriss: "Nicht das Handtuch, Blutflecken gehen da nie wieder raus!" "Halt die Klappe!", meckerte der Sänger ihn an und riss ihn an der verwundenen Hand zu sich, "Ich glaub deine Hand ist wichtiger als dieses dämliche Geschirrhandtuch!" Sachte drückte er die Wunde ab und seufzte. Yu betrachtete den Sänger, während dieser sich sorgfältig um die Wunde kümmerte. Er sah ihm nicht einmal in die Augen, immer war er darauf bedacht, sich voll und ganz auf die Wunde zu konzentrieren. Auf seinen Wangen sah Yu zwei dunkle Striche die Wange runtergehen. Hatte Strify etwa geweint? Wegen ihm? "Komm mit, damit ich das verbinden kann!", ohne auf eine Antwort von Yu zu warten, zog Strify den Gitarristen hinter sich her ins Bad und holte Verbandszeug aus dem Badschrank. Wiederstandslos ließ Yu den Sänger die Wunde verbinden und konnte dabei nicht die Augen und Gedanken von dem Goldkehlchen lassen. "So, fertig!", Strify räumte den Rest Verbandszeug weg und schaute Yu unsicher an. Ob er immer noch sauer war? "Danke.", meinte der Gitarrist knapp, "Ich feg den Rest dann mal auf, bevor noch einer von euch reintappt." Er verließ das Bad und machte sich mit Handfeger und Müllschaufel ans Werk, um den Rest des dramatischen Absturzes der Kaffeekanne zu beseitigen. "Mach das.", flüsterte Strify traurig. Es wurde nicht besser, in keiner Hinsicht, nichts verbesserte sich. Die Kaffeekanne war wohl die Krönung, Schluss mit kofeinreichen Kaffee, der einen aufmuntert. Womit hatte er das nur verdient? Oder war ihm das Glück einfach nicht vergönnt? Traurig sackte der Sänger auf den Boden. Langsam rollte eine Träne nach der anderen seine Wangen runter und tropften auf seine Hände, die sich in den kleinen weichen Badteppich krallten. >Das ist alles so unfair...<, ein Schluchzen entrann ihm aus dem Mund. Wieso er? Wieso musste es ausgerechnet er sein?! Strify tat das Herz so sehr weh, er wünschte sich, das es aufhörte, und wenn er dafür nie wieder etwas fühlen könnte. Müde drehte sich der Bassist auf die Seite und fuhr sich durch die Haare. Wo war er denn gelandet? Fragend sah er sich um. Das war eindeutig Strifys Zimmer. >Stimmt ja, ich hatte mit ihm geredet...<, immer noch müde stand er auf, um sich nach dem Sänger umzusehen. Zielstrebig ging er ins Bad und was er da sah, brach ihm fast das Herz. Strify lag zusammengekauert auf dem kleinen Badteppich und schluchzte vor sich hin. "Strify!", Kiro schloss die Badtür ab und zog den Sänger in seine Arme. Tröstend strich er ihm über Kopf und Rücken, doch es beruhigte ihn nicht. Hilflos saß der Bassist mit Strify in den Armen da und langsam kamen ihm auch die Tränen. Was sollte er bloss machen? "Strify-bitte- bitte sag mir, was du hast!", flehte Kiro halb erstickt. Der Sänger krallte sich an Kiros Shirt und verbarg sein Gesicht. "Bitte, ich kann ich dir helfen, Strify...", der Kleine konnte nicht mehr, zu erschütternd war das Bild von Strify. Während die ersten Tränen von Kiro auf Strify fielen, drückte der Bassist den Sänger an sich. Wie konnte er ihm nur helfen? Er ertrug es nicht, seinen besten Freund so leiden zu sehen, das war zu viel für ihn. Wie lange er so mit Strify da saß, wusste Kiro nicht. Irgendwann hatte der Sänger keine Tränen mehr und war erschöpft in seinen Armen eingeschlafen. Der Bassist vergrub sein Gesicht an Strifys Schulter. Immer noch liefen im gelegentlich ein paar Tränen über die Wangen. Er machte sich solche Sorgen um den Jüngeren, doch dieser konnte nicht über das sprechen, was ihm das Herz in der Seele zerreißen ließ. "Was mach ich nur Strify...", flüsterte Kiro ihm ins Ohr, doch er konnte den Kleineren nicht hören, "Ich kann dich doch nicht allein damit lassen." Es war schon sehr lange her, das Kiro mit einer Situation überfordert war, doch damals gab es einen klaren Weg, den er gehen musste, er musste nur diesen Weg einschlagen. Bei Strify konnte er nichts sehen, was zu tun war, weder sah er davon die Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Er tappte völlig im Dunkeln. "Ich will dir helfen...", wisperte Kiro und strich dem Sänger die Haare aus dem Gesicht. ********************************************************************************* Ich weiß, es ist tottraurig, was wohl daran liegt, das ich beim Schreiben des zweiten Teils vom Kapi dieses Lied hier gehört habe: http://www.youtube.com/watch?v=A0WOoIr052Q&feature=related Wenn ihr euch richtig in die FF reindenken wollt, könnt ihr das Kapi ja nochmal lesen mit diesem Lied im Hintergrund. Ich war selbst kurz vorm weinen, weil ich dieses Gefühl kenne. Man ist zwar oft traurig, aber es ist wirklich selten, das man sich an die Brust fast und sich am liebsten das Herz rausreißen möchte. Diese Momente sind wohl die Schwärzesten, die ein Mensch erleben kann. eure kira Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)