Es geschah bei Vollmond von BloodyAugust (Fenrir Greyback & Remus Lupin) ================================================================================ Kapitel 2: Begegnung im Schnee ------------------------------ Ich danke allen Kommischreibern herzlichst, ihr helft mir diese FF weiter zu schreiben. ~Kapitel 2: Begegnung im Schnee~ Er war gerannt und gerannt, so weit in seine Füße tragen konnten. Gegen Morgengrauen gaben seine Beine ihren Dienst auf. Er war erschöpft und sein Atem klirrte in der Luft. Anstatt das es Wärmer würde, war Ihm immer Kälter geworden. Seine Finger und Zehen spürte er schon lange nicht mehr. Zitternd sackte er auf die Knie. Sein Atem ging stoßweise. Fenrir verfolgte Ihn wie einen Schatten. Gehetzt sah Remus sich um und sah doch nichts außer rötlich gefärbten Schnee. Die aufgehende Sonne zauberte ein herrliches Farbspiel auf die weiße Landschaft. Die dunklen Tannen ragten bedrohlich am Rande des Horizontes auf und versprachen doch so etwas wie Geborgenheit. Sehnsuchtsvoll sah er auf die Bäume, die noch so fern waren. Die Kälte des Schnees an seinen Händen spürte er nicht. Dazu waren sie schon zu lange taub. Tief atmete er durch um seinen Atem zu beruhigen und kämpfte sich nach einigen Minuten wider auf die Beine. Er schlang die Arme um sich und lief weiter. Das er Russlands Grenzen bereits überschritten hatte, wusste er nicht. Aber er ahnte es, denn weit davon entfernt war er nicht mehr gewesen und auch als Mensch konnte er einige Werwolfeigenschaften gut nutzen. ~ Genervt fuhr er sich durchs Haar und brummte unverständlich. Diese räudigen Weiber machten Ihn krank. Läufig wie Hündinnen und wenig befriedigend. Dennoch trieb er es mit der einen oder Anderen. Immerhin musste er den Druck los werden. Es war bald soweit. Sein kleiner Schokowolf würde bald zu ihm kommen. Das spürte er mit jedem verstreichenden Monat. Er kam Näher. Zufrieden grinste er. Vielleicht war es nun an Ihn dessen Spur zu verfolgen und Ihm entgegen zu kommen. Einige Eulen hatten ihn Nachrichten zu kommen lassen, das ein junger brünetter Mann auf der suche nach Ihm war. Er wusste wer dieser Mann war, es konnte nur der eine sein. Das Opfer das er sich bewusst ausgesucht hatte und nicht nur um die Todesangst in seinen Augen sehen zu können. Die Frauen die sich um seine Aufmerksamkeit regelrecht prügelten, ignorierte er gekonnt. Sie hatten nicht annähernd den Reiz wie dieser kleine Jüngling. In den letzten Jahren hatte er nicht die Zeit gehabt um Ihn im Auge zu behalten und darauf zu achten das er Jungfrau bleiben würde. Aber wer wollte schon mit einem Werwolf schlafen, außer ein anderer Werwolf? Leise lachte er in sich hinein, ehe er sich erhob. Schweigend verließ er die Hütte und zog tief die angenehm kühle Luft ein. Das es in den Hütten immer so warm sein musste. Seine eigene, stand versteckt tief im Wald und gab Ihm ein perfektes Domizil in dieser Zeit. Hier suchte ihn niemand und er konnte sich austoben ohne das es groß auffiel. Die kleinen verstreuten Dörfer, waren keinerlei Beachtung wert. Perfekt um sie systematisch auszurotten und teilweise sein Rudel zu vergrößern. Er zog den Mantel fester um sich und stapfte in den hohen Schnee. Er liebte Schnee. Er war kalt und unwirklich, sie wie er. Wenn er sich seinen kleinen Schokowolf vorstellte, wie dieser sich in dem kühlen Weiß wälzte oder nackt vor seinem Kamin lag, wurde Ihm ganz anders. Er konnte es kaum noch erwarten. Seine Schritte wurden schneller, bis er irgendwann nur noch am rennen war. Tief in den Wald und weg von den Menschen. Er kannte den Weg blind und brauchte nicht lange um seine Hütte vor sich auftauchen zu sehen. Meilenweit war nicht das geringste Geräusch zu vernehmen. Nicht einmal das Heulen von Wölfen. Aber die gingen Ihm aus dem Weg. Sie waren auch nur Futter für Ihn, wie die Menschen. Lange hatte er kein Kind mehr zwischen den Zähnen gehabt. Zu lange wie er fand. Aber sein Ziel war nun gerade ein anderes. ~ Er wusste nicht wie er es geschafft hatte sich zu der Baumgruppe zu schleppen. Hier pfiff der Wind nicht mehr so stark, aber es war immer noch kalt. “Ich werde erfrieren wenn ich nicht bald ein Dorf finde.” Sein Hirn stand auf Stillstand durch die Kälte. Die Lippen blau, raffte er sich wider auf. Mehr stolpernd als wirklich gehend lief er durch den Schnee. Sein Zauberstab drückte unangenehm an seine Seite. Er war vor wenigen Tagen beschädigt worden. Zum zaubern nicht zu gebrauchen. Also musste er es auf die Muggelart schaffen. Aber das war schwerer als gedacht. Er hätte nicht so unvorsichtig bei dem Duell sein sollen. Auch wenn er es gewonnen hatte. Sein Zauberstab hatte ein Blockierzauber getroffen und seit dem sprühte er unkontrolliert funken wenn er Ihn einsetzen wollte. Daher ließ er es lieber bleiben. Seine Wangen waren Tomatenrot und schmerzten wie Hölle. Als würde kaltes Feuer darüber züngeln. In seinen Wimpern klebte Schnee, was Ihm das sehen schwer machte. “Ich bin so weit gekommen … so ein bisschen … niemals …” Stammelte er unkontrolliert und fiel erneut hin. Seine Knie waren schon ganz Dick durch das ständige drauf fallen. Er hatte was weiß ich nicht alles überlebt und nun sollte Schnee und Eis Ihn dahin raffen? Nur wegen einem kaputten Zauberstab? Das war doch ungerecht. Schwer atmend lehnte er sich an den Stamm einer Tanne. Nur eine kurze Pause, mehr brauchte er nicht. Sein Magen knurrte lautstark und rebellierte heftig. Doch das würde Ihm nichts bringen. Er hatte nichts mehr. Die letzten Bissen hatte er vor wenigen Stunden zu sich genommen. Es kostete Ihn viel Kraft um sich wider dazu zu bewegen weiter zu laufen. Würde er stehen bleiben, war es endgültig vorbei. ~ Dick eingepackt, mit einem kleinen Sack voll Proviant auf den Rücken hatte er seine Hütte verlassen und war in die Richtung gegangen wo er vermutete das Remus dort sein würde. Er folgte eher seiner Intuition, wie er es immer getan hatte. Diese Intuition, die Ihm den süßen Knaben direkt vor die Nase gesetzt hatte. Lachend verschwand er zwischen den Tannen. Der Wald hier war groß und unbezähmbar. Genau so wie er es mochte. Manchmal begegnete Ihm ein Luchs oder sogar ein Tiger, doch waren das mehr Schatten im Augenwinkel als wirkliche Begegnungen. Er liebte das Gefühl von Macht. Er war stark und unbesiegbar. Der schrecklichste und mächtigste Werwolf aller Zeiten. Sein Ego hatte wahrlich keine Probleme sich aufzubauen. Ein paar Mal hatte er sich mit dem dunklen Lord in Verbindung gesetzt und sich dessen Pläne angehört. Was er Ihm versprach klang wundervoll. Eine Welt wo seines gleichen nicht gehasst und verachtet werden würden. Wo sie gleichberechtigt mit den Anderen waren. Eine Welt wo er tun und lassen konnte was er wollte. Fast schon zu Traumhaft um wahr zu sein. Er wusste das er nur mit Versprechungen gelockt wurde. Aber warum sollte er nicht darauf eingehen? Man schaffte Ihm unliebsame Hindernisse aus dem Weg und gab Ihm einen Freifahrtschein auf Muggel. Das war doch immerhin ein Anfang. Abrupt blieb er am Rande der Waldlichtung stehen und hängte die Nase in den Wind. Der Ihm genau ins Gesicht blies. Diesen Geruch kannte er doch. War er schon so nahe? Suchend sah er sich um. Sein Blick huschte über Bäume, fliehende Rehe die zu appetitlich aussahen um ignoriert zu werden. Vor Ihm nichts als freie Fläche und Schnee. Doch dann sah er Ihn. Ein brauner Haarschopf tauchte auf und schwankte seltsam hin und her. Beim genaueren hinsehen, stellte er fest das dieser rannte und ziemlich Probleme mit den tiefen Schneewehen hatte. Trug er denn keine Schneeschuhe? Anscheinend nicht. Nicht einmal passende Kleidung trug er. “Wegen mir musst Du nicht einmal etwas anhaben.” hauchte er leise. Obwohl alles in Ihm danach schrie Ihm entgegen zu laufen, blieb er wo er war. Sie waren doch hier nicht in einem Kitschroman. Remus wurde immer deutlicher und er konnte nun auch schon perfekt seine schön geschwungenen Lippen sehen. Lippen die so unheimlich blau waren, das es Ihn sorgte. Kurz stutzte er. Sorge? Das war etwas was er nicht kannte und nicht empfinden konnte. Ebenso wie Liebe. Er liebte nicht, er nahm sich was er haben wollte und tötete es wenn er das Interesse verloren hatte. Sein Schokowolf sollte sich also bemühen Ihn bei Laune zu halten. ~ Er konnte nicht mehr. Es ging einfach nicht. Hilflos sah er zu der Baumgruppe die nicht mehr all zu weit von ihm entfernt war. Der Wind zerrte unbarmherzig an seinen Sachen. Wider einmal saß er in der weißen Pracht und konnte diesmal doch nichts mehr bewegen. Seine Beine streikten. Mit klammen Fingern fischte er nach seinen Zauberstab. Zweifelnd sah er diesen an und murmelte einen Spruch. Er musste das Risiko einfach eingehen. Doch geschah nichts. Ein frustrierter Schrei blieb in seiner Kehle stecken. Sein Blick war verzweifelt und er schluchzte jämmerlich auf. Er wollte nicht sterben. Er konnte noch nicht sterben. Sein Zauberstab fiel zu Boden und glimmte leicht vor sich hin. Warum tat er Ihm das nur an? Warum ließ er Ihn im Stich? Der Brünette spürte wie die Kälte nach seinem Herzen griff und Ihn erbarmungslos in eine Dunkelheit zerren wollte, aus der es kein entkommen gab. Heftig wehrte er sich dagegen. Nicht jetzt, noch nicht. Die Tränen die seine Wangen hinab liefen brannten auf der eiskalten Haut. Als würde flüssiges Metall darüber laufen. Er hatte den Blick gesenkt und hörte nicht die Schritte, die die Person verursachte welche auf Ihn zu kam. Erst als sich dunkle Stiefelspitzen in sein Blickfeld schoben sah er auf. Sein Herz schlug wie wild. Ein Mensch, hier stand ein Mensch vor Ihm. Er war gerettet. Hoffnungsvoll sah er auf und erstarrte als er das Gesicht des Mannes erkannte. Er war in der Hölle. ~ Eigentlich hatte er warten wollen bis Ihm der junge Werwolf in die Arme lief. Doch hatte dieser sich dann einfach in den Schnee gesetzt und angefangen zu weinen. Der Wind trug seine verzweifelt klingende Stimme hart an sein Ohr. Innerlich zog sich alles in Ihm zusammen. Etwas was Ihm bis dahin unbekannt war. Als Kind hatte er dies das letzte Mal empfunden und es im laufe der Jahre vergessen. Langsam löste er sich von der geschützten Stelle wo er gestanden hatte und kam auf Ihn zu. Seine Schritte knirschten leise auf den leicht gepappten Weiß und doch schien er Ihn nicht zu hören. Erst als er vor Ihm stand, erkannte er ein Zeichen des Bemerkens. Eisern war sein Blick auf Ihn gerichtet, während Remus langsam aufsah. Er sah die Hoffnung in seinen Augen und dann das Entsetzen. Die Erkenntnis Wen er vor sich hatte und das Erschrecken darüber das er sich nicht wehren konnte. Doch das könnte er auch so nicht. Es tat weh von Ihm so angesehen zu werden, doch wischte er das Gefühl sofort wider bei Seite. Noch ehe er Ihn ansprechen konnte, war der Brünette vor Ihm zusammen gesackt und lag bewusstlos im Schnee. Verwirrt blinzelte er. “Jetzt hast du mich gefunden und kippst einfach um.” sagte er vorwurfsvoll, ehe er Ihn sanft auf seine Arme hob. Verwundert darüber wie leicht er doch war. Er war vollkommen unterkühlt. Im Schutz der Tannen zog er seinen Mantel aus und wickelte Remus darin ein. Bis zu seiner Hütte war es noch ein Stück und er wollte nicht das er erfror. Der eisige Wind fuhr Ihm in die Kleidung und veranlasste Ihn dazu schneller zu laufen. Seinen Schokowolf fest an sich gedrückt. Er sah schrecklich aus. Blass unter dem ganzen Schmutz im Gesicht. Zerzaustes fettiges Haar und viel zu dünn. Das einzige was er gerade an Ihm riechen konnte war kalt gewordener Schweiß. Kein sehr angenehmer Geruch und doch, selbst das erregte Ihn an Ihm. Kopfschüttelnd beschleunigte er seine Schritte. Er musste sich beeilen, wenn er von seinem Spielzeug noch etwas haben wollte. Dieses kuschelte sich wohl eher unbewusst Schutzsuchend an Ihn. Was eine Seite in ihm zum Klingen brachte. Sein Welpe war Heim gekehrt. Zu Ihm, wo sein rechtmäßiger Platz war und immer sein würde. ~TBC~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)