Allein unter Männern-Das totale Chaos? von Akikou_Tsukishima (Dysfictional Family) ================================================================================ Kapitel 10: Ein furchtbarer Tag Teil 4: Die schreckliche Diagnose ----------------------------------------------------------------- „Sie hat hohes Fieber.“, stellte ich fest, als ich sie auf meine Arme nahm. „Ich werde sie heimbringen, und ihr geht ins Krankenhaus! Ich glaube kaum, dass sie uns angelogen hat. Findet raus, was passiert ist!“ Wortlos drehte ich mich um und machte mich auf den Heimweg. Ich war erst mal total geschockt. Warum hatten wir in letzter Zeit so viele Probleme, so viel Pech? Yu legte seine Hand auf meine Schulter. „Komm Schatz, lass uns sehen, was mit Shin und Kiro ist.“ Ich nickte bloß. Im Krankenhaus angekommen, rümpfte Yu die Nase. „Ich hasse Krankenhäuser, in ihnen stinkt es immer so. Aber sonst muss ich ihnen dankbar sein, sonst hätte ich dich nie kennen gelernt.“ Er umarmte mich von hinten. „Bitte verlass mich nie wieder. Ohne dich würde ich dass hier nie durchstehen können.“ Dieses Krankenhaus rief in ihm wohl Erinnerungen wach, wie wir uns kennen gelernt hatten? Da erkannte ich den einen Rettungshelfer vom Vortag wieder. „Ähm, entschuldigen Sie?! Können Sie uns vielleicht sagen, wo wir…“ „Ah, das ist gut, dass Sie kommen, der junge Mann von gestern liegt auf der Intensivstation im 3. Stock, links, 4. Tür. Ihr anderer Kollege wird gerade noch untersucht, zu ihm können Sie leider noch nicht.“ Kiro war also tatsächlich hier. „Das wollten Sie doch wissen, oder?“, fragte der Helfer. Dankend sah ich den Rettungshelfer an. „Ja! Vielen dank!“ Ich riss mich zusammen, nicht vor dem Mann zu weinen. Aber im Fahrstuhl hielt ich es nicht mehr aus. „Oh Yu, warum passiert das ausgerechnet uns. Es sollte doch so toll werden. Ihr wolltet doch an neuen Terminen und Songs arbeiten. Und jetzt…?“ „Schatz das wird wieder. Wir stehen das durch, alles wird wieder gut.“ Er drückte mich fest an sich, dann streichelte er meine Wange. „So lange ich bei dir bin, passiert dir nichts, das verspreche ich dir!“ Er nahm meinen Kopf in seine Hände und sah mir tief in die Augen. „Und du? Bist du auch für immer bei mir? Ich liebe dich und ich brauche dich mehr als jemand anderes.“ „Ja! Für immer, denn ich liebe dich auch! Du bedeutest mir mehr, als mir irgendwer sonst je bedeuten könnte.“ Wir küssten uns, dann öffnete sich die Tür. Wir traten hinaus und suchten das Zimmer. Wir klopften erst vorsichtig an die Tür, dann gingen wir hinein. Ein Arzt stand an Shins Bett. Er drehte sich zu uns um. „Ah, Sie müssen die Mitbewohner dieses Herrn sein.“ Wir nickten. „Und Herr Doktor, was hat er?“, sprudelte es aus Yu raus, ihn machte die Ungewissheit tatsächlich zu schaffen. „Wie ist das passiert?“, fragte ich. Der Arzt nahm einen Block und las vor: „Mmh, der Patient ist nicht mehr gefährdet, soviel kann ich schon mal sagen.“ „Gott sei Dank!“ „Er muss mehrere Stunden bewusstlos gewesen sein, bevor er gefunden wurde. Dazu kommt, dass er sich, als er das Bewusstsein verlor, den Kopf an einer Kannte oder so eingeschlagen haben muss, so dass er stark blutete.“ Oh mein Gott. „Und wie kam es aber dazu, dass er überhaupt sein Bewusstsein verlor?“ „Sie sind wohl nicht sehr oft mit dem Patienten zusammen, sonst hätten sie gemerkt, wie schlecht es ihm ging.“ Was meinte er? „Wie kann ich das verstehen?“, fragte Yu. Er fühlte sich angegriffen. Er war immer für Shin da, wenn ihm etwas fehlte, wir alle. Shin war das Problem, er behielt alles für sich und hielt jeden auf Abstand, wenn wir ihm irgendwie zur Seite stehen wollte. „Na ja, der Patient scheint schon seit Monaten an Depressionen zu leiden, ist total überarbeitet und hat weder viel gegessen noch getrunken. Dazu kommt Schlafmangel und kürzlicher Zigarettenkonsum.“ Also hatten Sky und ich doch Recht mit unserer Vermutung. „Aber ausschlaggebend dafür, dass er sein Bewusstsein verlor, war das Fieber, welches vermutlich durch den ganzen Stress in letzter Zeit entstanden ist und für ein starkes Schwindelgefühl sorgte.“ Frontalschock für Yu. Er ging in die Knie. „Yu!“ „Oh Shin, warum hab ich nicht gemerkt, wie schlecht es dir ging?“ Er rannte raus. Sollte ich meinem Man hinterher rennen. Nein, er musste erst mal selbst damit fertig werden. „Herr Doktor. Was hat er jetzt aber genau?“ Das wollte ich noch wissen, bevor ich auch ging. In dieser Atmosphäre hielt ich es nicht mehr aus. Ein Wunder, das Yu es hier so lange ausgehalten hatte. „Es ist nicht mehr so schlimm wie am Anfang. Sein Fieber ist fast abgeklungen. Aber er hat eine mittlere Gehirnerschütterung. Weil er sehr schwach ist, ist er ins Koma gefallen. Wann er aufwacht, oder ob er je wieder aufwacht, ist rätselhaft, so schwach wie er ist. Und wenn er aufwacht, könnte es sein, dass er kein Gedächtnis mehr an Sie hat.“ Nein, Shin durfte uns nicht vergessen noch uns verlassen. Gebannt starrte ich auf ihn, ging dann auf ihn zu, nahm seine Hand. Waren wir wirklich so blind gewesen? „Wach auf, mein Sohn!“ Wo war ich? Wer sprach da zu mir? Ich öffnete die Augen. Eine blondgelockte Frau sah mich an, als ich meine Augen öffnete. Wer war sie? Sie lächelte mich freundlich an. „Schön, dass du endlich die Augen aufmachst. Du hast sehr lange geschlafen.“ Als ich endlich wieder draußen war, atmete ich erstmal tief ein und wieder aus. Dieser Krankenhausgeruch macht mich noch wahnsinnig. Oh mein Gott, Shin, bitte lass es nicht wahr sein. Warum hast du nie etwas gesagt, so schüchtern kann doch keiner sein? *Na ja, der Patient scheint schon seit Monaten an Depressionen zu leiden, ist total überarbeitet und hat weder viel gegessen noch getrunken. Dazu kommt Schlafmangel und kürzlicher Zigarettenkonsum. - Aber ausschlaggebend dafür, dass er sein Bewusstsein verlor, war das Fieber, welches vermutlich durch den ganzen Stress in letzter Zeit entstanden ist und für ein starkes Schwindelgefühl sorgte. - Es ist nicht mehr so schlimm wie am Anfang. Sein Fieber ist fast abgeklungen. Aber er hat eine mittlere Gehirnerschütterung. Weil er sehr schwach ist, ist er ins Koma gefallen. Wann er aufwacht, oder ob er je wieder aufwacht ist rätselhaft, so schwach wie er ist. Und wenn er aufwacht, könnte es sein, dass er kein Gedächtnis mehr an Sie hat.* Ich hatte noch alles mit angehört, was der Arzt Katarina sagte, weil ich wissen wollte, was er hatte. Wütend schlug ich meine Faust gegen eine Wand des Krankenhausgebäudes. Shin, du verdammter Idiot, was sollen wir nur ohne dich machen? Du darfst uns nicht verlassen! Wir brauchen dich doch. Und denk an deine Schwester! Ich konnte meine Tränen nicht unterdrücken. Den Schmerz in meiner Hand fühlte ich gar nicht. Aber nicht nur er war Schuld. Auch ich war Schuld, hätte sein Verhalten in letzter Zeit als Signal, als Hilferuf ansehen sollen. Aber ich tat nix, habe mich nur um mich gekümmert. Und die anderen auch. Wir alle waren Schuld. Wo war mein Mann? Ich verließ das Krankenhaus. Aber ich konnte Yu nirgends entdecken? Komisch, war er schon nach Hause gegangen? „Yu bitte, sagen Sie uns, was passiert ist! Was ist in letzter Zeit mit der Band los?“ Ich folgte den Stimmen. Ich sah, wie mein Mann von Reportern umzingelt war. „Katarina hilf mir!“ Yu hielt sich die Ohren zu und versuchte vergebens aus dem Kreis raus zukommen. Aber es gelang ihm nicht, er war zu schwach sich zu wehren, stand neben sich. Ich musste ihm helfen, sonst klappte er mir dort noch zusammen, weil er aussah, als könnte er gleich vor Aufregung und Stress das Bewusstsein verlieren. Das wäre für die Reporter gefundenes fressen. Soweit durfte ich es nicht kommen lassen, also drängelte ich mich zwischen den ganzen Leuten durch, keiner nahm mich wirklich wahr, gut so, da konnte ich mich unbemerkt an ihn ran schleichen. Bei ihm angekommen, fasste ich ihn vorsichtig am Arm und zog ihn aus dem Kreis. „Komm mit Schatz, ich bringe dich hier raus!“, flüsterte ich ihm ins Ohr. Er nickte und dann rannten wir, was wir konnten. Sie folgten uns natürlich. In der nächsten Gasse konnten wir die Meute ablenken, in dem wir uns ganz dicht an die Wand drückten, damit man uns hinter den Müllcontainern nicht sah. Yu rutschte an der Wand runter und hockte sich auf den Boden. Vor ihm auf dem Boden lag eine leere Zigarettenschachtel. „Ich glaube es nicht! Warum hat er das getan?“ Diese Zigarettenschachtel schien ihn daran zu erinnern, was der Arzt gesagt hatte. *… kürzlicher Zigarettenkonsum.* Ich ging ebenfalls in die Hocke und sah meinem Mann in die Augen. „Er war doch immer so strickt dagegen gewesen! Warum hat er es dann getan? Er war es bestimmt, der Kiros letzte Zigarette geraucht hatte!“, schlussfolgerte mein Mann. „Ja ich weiß. Sky und ich haben dies gestern auch vermutet, waren uns aber nicht sicher. Doch jetzt ist die Vermutung ja sogar eingetroffen.“ Er sah mir tief in die Augen. „Seit wann weißt du es? Hat er schon öfter geraucht und du hast ihn bloß nicht verraten?“ Er schaute verzweifelt. „Ich weiß nicht, ob er es schon öfter getan hat oder nicht. Sky und ich haben es nur vermutet, weil sie sogar einen Beweiß hat. Es roch in der ganzen Wohnung nach Zigarette, als sie noch mal zurückkam um…“ Shit, jetzt hätte ich beinah Skys Geheimnis verraten! Was sagte ich jetzt? „Um nur noch mal schnell ihren Lunch zu holen.“ Was sagte ich da, der stand doch die ganze Zeit im Kühlschrank. Aber das war eigentlich eine Nebensächlichkeit, die Yu jetzt sowieso nicht berücksichtigte - gestern Abend hatte er auch geschlafen, als Luminor erwähnte, dass sie den ganzen Tag ohne Lunch gewesen war - er sah mich bloß fragend an. Hauptsache ich hatte Sky nicht verraten. „Sie war zu Hause? W…“ Ich wusste worauf er hinaus wollte. „Nein, sie war nur kurz in der Küche gewesen. Dass ihr Bruder im Bad liegt, wusste sie nicht. Und du glaubst doch wohl selber nicht, dass sie ihren Bruder so zurückgelassen hätte, wenn sie ihn vielleicht zufällig gefunden hätte. So ist Sky auf keinen Fall!“, empörte ich mich. „Ja Schatz, es stimmt. Ich kann einfach nicht mehr klar denken.“ Er setzte sich, zog seine Beine an seinen Oberkörper, schlang die Arme um seine Beine und legte den Kopf auf seine Knie. „Jetzt, verdächtige ich schon die arme Sky. Furchtbar!“ „Shhht! Ist ja gut, mein Schatz. Alles wird wieder. Wir gehen jetzt erst mal besser heim!“ Ich zog ihn hoch. Ich ging vor, um die Ecke der Gasse, um zu schauen, ob alles frei war. Yu folgte mir sofort, obwohl ich ihn gebeten hatte, erstmal zu warten, weil ich ja nicht so bekannt war wie er, und noch nicht mal jemand wusste, dass wir verheiratet sind. Er umarmte mich von hinten und wiederholte noch einmal die gleichen Worte wie vorhin im Krankenhaus. „Ich würde dich niemals mehr allein lassen, ich liebe dich!“, beteuerte ich meine Liebe zu ihm. Ich drehte meinen Kopf seinem Gesicht zu und küsste ihn. Dann gingen wir zurück zur WG. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)