Allein unter Männern-Das totale Chaos? von Akikou_Tsukishima (Dysfictional Family) ================================================================================ Kapitel 2: Morgendlicher Stress ------------------------------- „Hast du alles, deinen Busausweis, Portemonnaie, Frühstück, nicht dass du mir an deinem ersten Schultag in deiner neuen Schule gleich umfällst.“ „Man ja...“ Man ey, mein Bruder konnte nerven. Ich war doch kein kleines Kind mehr. Also ehrlich. Ein Mann, 37 Jahre alt, mit langen schwarzen Haaren, einem schwarzem Netzhemd und schwarzen langen Rock, stand im Türrahmen zur Küche. „Hier Sky, dein Lunch.“ „Danke Lumi.“ Ja, ihr habt richtig gelesen. Der Mann ist Luminor, der 2. Leadsänger und Keyboarder der deutschen I-Pop-Band Cinema Bizarre, auch bekannt unter dem Kürzel CB. Ja, und der blonde junge Mann neben mir, der wild mit den Armen fuchtelt und schon fast wahnsinnig wird, ist mein Bruder, Shin, der Drummer von CB. „Mhh, Hier richt es aber gut. Da kann man sich ja gar nicht länger im Bett aufhalten.“ 2 weitere Blondies, beide sehen noch sehr müde, einer sieht sogar sehr mürrisch drein, aus, kamen in den Flur, hinter ihnen kamen wenige Sekunden später ein schwarzhaariger Mann, mit roten Strähnen und eine braunhaarige Frau aus deren Zimmer, sie hielten Händchen und küssten sich. Es waren Strify, der Sänger, Kiro, der Bassist, und Yu, der Gitarrist von Cinema Bizarre und Katarina, Yu's Frau. Ja, es ist kaum zu glauben, aber Yu hat sich doch tatsächlich gewandelt. Früher war er voll der Frauenheld (hat man mir erzählt), der für One-Night-Stands jederzeit zu haben war. Doch seit er Katarina kennt, wusste er, es gibt nur noch sie für ihn und keine Andere. Soll am Anfang voll komisch gewesen sein.^^ „Morgen...“ sagte Kiro und gähnte. „Kaffee ist schon fertig, steht bereits auf dem Tisch.“ „Oh danke *Mama* Lu, wie nett.“ Kiro setzte sich. Strify tat es ihm gleich und setzte sich wortlos dazu. Morgens sagte er nie viel, war voll der Morgenmuffel. Aber sonst konnte er nie die Klappe halten. Normalerweise könnten die Zeitungen gleich ihn allein zum Interview bestellen, er antwortete doch sowieso für die anderen mit. „Morgen“, sagte auch ich, und grinste. Kiro erwiderte es, und auch Kati schmunzelte mich an. „Na gut geschlafen, Kleine?“ „Nein, war voll aufgeregt... und bin es immer noch, hab kaum ein Auge zugetan.“ „Dann pass auf, dass du heute am ersten Tag nicht einschläfst.“ Sie strich mir über meine schwarzen Haare, für die sie mich beneidete. Aber sonst war sie ganz nett und die einzige Frau im Haus (wenn man Lumi mal nicht mitzählt, der bei unserem schrägen Haufen die Mutterrolle übernommen hat^^), mit der ich mich mal über Frauendinge unterhalten kann, und die mich jetzt während der Puppertät auch versteht. „Hmm, die Brötchen riechen richtig lecker! Und es ist sogar meine Lieblingssorte dabei. Vielen Dank, Lu!“ Luminor nickt nur und Gießt allen Kaffee ein. „So, jetzt hast du deinen Bus verpasst. Los, ab nach unten und steig in die Limo. Kiro fährt dich jetzt zur Schule.“ Shin zog mich am Ärmel, lotste mich aus der Wohnungstür und schubste mich fast die Treppe runter. „Hey!“ Natürlich lief ich ihm gleich wieder hinterher, weil ich meine Sachen für die Schule noch gar nicht bei mir hatte. „Geh runter!“, befahl er mir, doch ich blieb stur stehen. Dann packte er Kiro, der gerade in sein Brötchen biss und sich total verschluckte. Er lies es gleich erst mal fallen, und wäre auch fasst noch darauf ausgerutscht. Er hielt sich noch an der Tischkante fest, um nicht auf dem Boden zu liegen. „Sasch ma spinnscht du?“, gurgelte er, während er nach Atem rang und mit dem Stück Brötchen in seinem Mund kämpfte, nachdem er sich an der Tischkante hochgezogen hatte. Strify grinste, und ich sah ihn böse an, worauf er gleich seine Kaffeetasse an den Mund setzte und dann aus dem Fenster starrte, als wäre nichts gewesen. Ich half Kiro, indem ich ihm sanft auf den Rücken klopfte. Dann setzte er sich erst mal wieder hin. „Geht's wieder?“, fragte ich besorgt. Er nickte bloß, bekam noch kein Wort raus. Dann sah ich meinen Bruder böse funkelnd an, der mich schon wieder drängelte. „Los Leute, beeilt euch doch jetzt mal.“ Er zerrte an mir, doch ich riss mich los. „Sag mal, soll Kiro hier ersticken? Ist dir dass denn egal?“ Wir sahen uns beide wütend in die Augen, dann hob ich das Brötchen auf, warft es in den Müll und wischte die Butter vom Boden. „Und ich will nicht von Kiro in der Limo gefahren werden!“ Ich sah Kiro entschuldigend an. Gegen seinen Fahrstil hatte ich nichts, wo er doch der einzige von dem ganzen Haufen war, der fahren konnte^^. „Dann starren mich alle immer so blöd an. Ich will nicht die Angebertussi raushängen lassen. So finde ich nie Freunde, die mich mögen wie ich bin, weil alle dann immer nur auf den Erfolg aus sind. Für mich interessiert sich da keiner.“ Wütend stolzierte ich in den Flur, nahm meine Jacke und meine Tasche, „Ich hasse dich, du verstehst mich einfach nicht! Ich hasse DICH!“, und knallte wütend die Wohnungstür zu. „Dein Lunchpacket!“, rief Luminor noch, aber ich hatte keinen Bock, noch mal zurück zu gehen, wo ich mir dann noch ne Standpauke von meinem Bruder anhören durfte. Aber um Lumis Lunchpacket tat es mir leid. Er gab sich immer solche Mühe und hatte nur wegen mir einen Kochkurs angefangen, damit ich mich nicht nur von Fastfood ernähre. Tja, der gute Lumi eben. Manchmal wünschte ich echt, er wäre mein Bruder und nicht Shin, oder auch Kiro. Mit Lumi kann man über alles reden. Er versteht mich und behält Geheimnisse für sich. Dafür schätze ich ihn sehr. Und auch Kiro meckerte nie rum. Selbst Strify und Yu waren lockerer drauf. Bloß Shin hatte immer etwas an mir auszusetzen. Warum bloß? „Man, muss es morgens denn immer so laut sein? Ich glaube, meine Ohren platzen gleich.“ Strify hielt sich die Ohren zu. „Geht es nicht einen Morgen ohne, dass du und Sky euch in die Haare kriegt?“ Ja, es musste so laut sein, oder nicht? Ich wollte, dass Sky wenigstens einmal in ihrem Leben pünktlich ist, wenn es um den ersten Schultag an einer neuen Schule geht. War das so schwer zu verstehen? „Strify du bist selbst Schuld wenn du das Gefühl hast, das dir die Ohren wegfliegen. Dann trink abends nicht so viel, wenn du weißt, dass du nicht so viel verträgst.“, fauchte ich ihn an. Er und seine Weibergeschichten. Ging das jetzt immer im Kreis herum? Seitdem Yu verheiratet ist, lässt Strify sich immer öfter auf One-Night-Stands ein. Furchtbar! Und wenn er dann seine Liebe gefunden hat, geht das dann mit Kiro oder Luminor weiter, oder wie? „Ach ja, hör mal zu. Ich versuche wenigstens, eine Freundin zu finden. Und du, du versuchst es ja nicht mal. Unsere Nachbarin steht ja voll auf dich, aber du checkst das nicht, weil du nur Augen für Sky hast.“ Strify drohte mir mit dem Zeigefinger. Ich schlug seinen Finger weg, hätte ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen, und brüllte drauf los, dass es von unten schon Ärger gab, indem die Untermieterin mit dem Besen gegen die Decke klopfte. „Wer ist denn bitte schön ihr Bruder? Du oder ich?“ „Du, aber du klammerst viel zu viel. Du bist ja schlimmer, als irgendeine Freundin je sein könnte. Merkst du nicht, dass du voll den Schwesterkompl….“ Luminor hielt Strify den Mund zu. Boah ein Glück, dass Strify endlich seine nervige Klappe hielt. Kiro, Yu und Katarina hatten sich bereits aus dem Staub gemacht, um ja nicht mit irgendetwas beworfen zu werden. Wenn Strify richtig wütend wurde, warf er gern mal mit Gläsern um sich. Hätte er jetzt noch ein Wort gesagt, wäre ich aber auch bestimmt vor Wut geplatzt und hätte Dinge um mich geworfen. Luminor verfrachtete Strify auf den Balkon, damit der erstmal frischen Sauerstoff in sein noch etwas vernebeltes Gehirn bekam. Dann kam er noch mal rein, um die Einkaufsliste zu suchen. Diese drückte er dann Strify in die Hand und schob ihn aus der Wohnung, auch Yu, Katarina und Kiro schickte er hinaus. Kiro beschwerte sich, weil er noch gar nicht gestylt war. Doch dass war Luminor egal. Er warf Kiro das Schminktäschchen entgegen und machte dann die Wohnungstür zu. Auf Kiros Klopfen reagierte er nicht mehr. Luminor kam zu mir in die Küche. „Willst du reden?“ Zusammengesunken saß ich in einer Ecke. Ich schüttelte den Kopf und fing aber trotzdem an zu quasseln. Doch ich erzählte es eher mir, als Luminor. „Ich weiß selbst dass ich viel zu sehr an meiner Schwester hänge. Aber was soll ich machen, sie ist nun mal noch das einzige Mitglied meiner Familie, also meiner leiblichen Familie. Ich will sie nicht verlieren. Außerdem glaube ich, dass meine Alpträume mit Sky zu tun haben. Ich will einfach bloß immer sicher gehen, dass ihr nichts passiert. Ich habe doch nur noch sie, und ich versuche nur ein guter Bruder zu sein. Es ist nicht leicht mit 17 die Verantwortung für seine kleine Schwester zu übernehmen.“ Genau wie in den ersten Wochen nach dem Tod unserer Eltern fing ich wieder an, zu heulen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)