憧れ - Longing von Ai_Mikaze (Fortsetzung von '真実 – The truth' [Taito]) ================================================================================ Kapitel 8: 愛してる - I love you ---------------------------- Kapitel 8 ~ 愛してる - I love you Blitzartig saß ich kerzengerade im Bett. Und es war doch ein Traum gewesen! Ich hatte verdammtes Herzrasen. Im Moment schossen mir so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich sie einfach nicht ordnen konnte. Bis vor zehn Sekunden war ich noch der glücklichste Mensch der Welt gewesen und hatte wirklich das Gefühl gehabt, dass ich alles so erlebt hatte und plötzlich stellte ich fest, dass ich es nur wieder geträumt hatte und nun mit einer.. nassen Hose im Bett, neben Tai saß. Es war so real gewesen und ich hätte schwören können, dass es wirklich passiert war. Allerdings sprachen mehr Dinge dagegen, als dafür. Taichi schlief und ich hatte ne feuchte Hose. Juhuu~! Hätte ich nicht einfach daran sterben können? Wie pervers war ich bitte, wenn ich so etwas kurz nach der Vergewaltigung meines besten Freundes träumte? War ich so notgeil geworden, ohne dass ich es überhaupt mitbekommen hatte? Oh mein Gott... und was war wenn... wenn..? Wenn ich im Schlaf Laute von mir gegeben hatte? Ich hatte ja keine Ahnung wie lange das schon ging und wie spät es war und überhaupt! Taichi hätte dadurch aufwachen können und mich.. hören können. Verdammt. Das war ja peinlich. Obwohl das nicht das Hauptproblem gewesen wäre. Wer weiß was Taichi dabei gedacht hätte. Mein Blick war im Moment auch nur an die Wand vor mir gerichtet. Ich traute mich nicht einmal ihn anzusehen. wurde das jetzt schon zur Gewohnheit? Es konnte natürlich genau so gut sein, dass er nichts mitbekommen hatte und ich diesmal Glück hatte. Die letzten Male waren ja nicht so sonderlich gewesen. Ob ich das jemals herausfinden würde? Entweder Tai würde von sich aus etwas sagen oder er täte so, als wäre nichts. Ich konnte aber auch einfach nachfragen, aber wenn er dann nichts gemerkt hatte, dann machte ich mich wieder so auffällig. Merkt man, dass ich hier gerade verzweiflte? Was wäre, wenn und was wäre, wenn nicht.. Das war doch nicht zum Aushalten. Ich wollte endlich eine scheiß Antwort haben, ohne dass er etwas davon mitbekam! Vielleicht sollte ich JETZT aus dem Bett krabbeln, nicht dass er noch aufwachte. Wieder aufwachte.. was auch immer. Jedenfalls wäre die Stimmung dann wieder so wunderbar, wenn er mich jetzt SO sehen würde. Na ja.. vielleicht sah man auch gar nicht so viel. Ich saß ja nur hier und hatte nicht in die Hose gemacht.. Ich behaupte mal, dass es toll war, dass es jetzt noch so kühl war. Abgesehen von den ganzen Tatsachen die man sehen konnte, war ich nämlich ziemlich durchgeschwitzt. Noch mehr Hitze konnte ich auf Dauer auch nicht ertragen. Das Wetter schien sich meiner Gefühlslage anzupassen. Wobei mir im Moment ja nicht kalt war, denn der Gedanke an diesen Traum ließ da gleich wieder ziemlich viele Gefühle hochkommen. Jetzt wurde es wieder heiß. In mir – nicht außerhalb. Meine Hände fanden sich in meinem Gesicht wieder und strichen gekonnt durch meine nassen Haare. So schlimm war das noch nie gewesen. Sendete der Kerl irgendwelche unsichtbaren Single aus, dass so was mit mir gekommen war? Konnte er meine Träume steuern, so dass er es nicht mitbekam? Vielleicht hatte er ja wirklich.. Ach quatsch! Wenn ich nach so was aufwachte, dann war das nicht mehr als ein Traum gewesen. Denn wenn ich so was in der Nacht nicht mitbekommen würde, dann wäre ich ziemlich unterbelichtet. ...nicht, dass ich ihn dann auch noch angefasst hatte. Aber gut.. dafür lag er zu ruhig im Bett. Leise seufzend drehte ich meinen Kopf langsam zu Taichi. Er schlief. Hatte ich doch gesagt. Erwartet, dass er jetzt hellwach neben mir lag und mich fragte, wie es gewesen war, hatte ich natürlich nicht! Wenn es so wie immer ablaufen würde, dann würde er jetzt dann gleich aufwachen. Konnte er nicht mal von sich aus aufstehen und aus dem Bett gehen? Den Anstand haben mich ‚schlafen’ zu lassen? Einen Versuch war es wert. Aus diesem Grund hatte ich mich wieder mit dem Rücken zu ihm hingelegt. Den Drang mir etwas Frisches anzuziehen überging ich jetzt einfach mal. Ich will duschen. Ich will duschen. Ich will duschen. Argh! Vielleicht war es ja auch erst fünf Uhr morgens und er hatte die nächste Zeit überhaupt nicht vor aufzuwachen? Wie praktisch wäre es, wenn ich eine Uhr hätte die ich bei diesem ‚Licht’ erkennen könnte. „Tai..?“ Leise, sehr leise. Ich könnte ihn ja aufwecken und es war eine reine Testfrage. Die Chance, dass er antworten würde lag bei 1 zu 1000! Und wenn doch, dann würde er liegen bleiben, da er wusste, dass ich wach war und ich hatte das Problem an der Backe, was ich eben noch vermeiden hatte wollen. „Ja?“ ... Alles klar. Ich sollte mein Gehirn einmal überprüfen lassen. Nicht nur wegen so gewissen Träumen, die sich doch auf mein reales Leben auswirken konnten, sondern auch wegen Stimmen, die ich mir nun schon einbildete. Was sagte ich gerade noch? Taichi schlief, also konnte ich seine Stimme überhaupt nicht hören. Haha.. ich werde irre! Allerdings.. bewegte er sich. Was sollte das? Man drehte sich im Schlaf immerhin gelegentlich automatisch. Das hatte überhaupt nichts damit zu tun, dass er wach war – was ja nicht sein konnte. Ich antwortete einfach nicht und ließ es so wie es war. Sonst würde ich am Ende wieder mit mir selbst sprechen. Und man konnte ja sehen, wohin das führte! Tai.. Tai.. DAS war keine gute Idee.. Tai.. lass das.. verdammt! Scheiße! Es war überhaupt keine gute Idee, dass er sich jetzt an meinen Rücken kuschelte. Zum Glück hatte ich nicht wieder eine Morgenlatte, sonst wäre mir das noch unangenehmer gewesen. Er hätte mich ja an einer Stelle berühren können, die mir in gewisserweise gut tat, aber andererseits wieder nicht. Ich meine.. wann hatte ich erwähnt, dass wir beide NICHT zusammen waren und das Taichi keine Ahnung von meinen Gefühlen hatte? Muss schon ziemlich lange hergewesen sein. Jedenfalls tat man das doch nicht, wenn man in keiner ernsthaften Beziehung war. So sah ich die Dinge jedenfalls. Er hatte seinen Arm ja nur um mich gelegt. Das war ja nichts weiter. Er bewegte sie nicht so aufdringlich wie in meinem Traum und betatscht mich auch nicht und ich hatte ja auch noch mein Oberteil an und.. „Erst sprichst du mich an und dann bekomme ich nicht einmal eine Antwort.“ ...und... er sprach mit mir. Keine Einbildung und auch keine Kurzschlussreaktion von meinem Hirn. Er war eindeutig wach~! „Das musst du dir eingebildet haben. Ich schlaf noch!“ Man musse ja nicht gleich von sich auf andere schließen oder? In diesem Fall konnte man es aber einmal probieren. „Mh.. ich red auch viel lieber mit deinem Rücken, der mir seit Neustem sogar eine Antwort gibt.“ Hör auf zu kichern! Das ist nicht lustig. Wie würdest du dich denn an meiner Stelle fühlen? „Auch ein schöner Rücken kann entzücken, mh?“ Ich war überhaupt nicht eingebildet. Kein Bisschen. „Eben. Er ist auch sehr bequem.“ „Ja.. das merke ich.“ „Hihi~“ Na dem schien es ja gut zu gehen. Meinen Rücken als Wandkissen benutzen und dann noch so unverschämt lachen. Wenn das mal gut gehen konnte. „Oh man..“ „Mh?“ „Nichts, nichts.“ „Na dann.“ Das wäre jetzt die Chance gewesen ihm zu sagen, dass er verdammt noch mal aufstehen soll! Von alleine würde er das ja anscheinend nicht tun. Wahrscheinlich würde er auch gleich wieder einschlafen. Gut – dann würde meine Hose in der Zeit wieder trocken werden. Aber hey~ ich hatte eine Dunkle an.. DAS würde man im Nachhinein dann erst recht sehen. Außerdem fand ich das gerade doch ziemlich eklig und eine wohltuende kühle Dusche wäre die perfekte Lösung für mich. „Könntest du vielleicht bitte aufstehen?“ Es ging nicht anders. Und immerhin hatte ich ein ‚Bitte’ mit in den Satz hineinbekommen, damit er nicht ganz so arg rüberkommen würde. Wahrscheinlich musste er denken, dass ich es hasste ihn so nah bei mir zu haben. Es war genau das Gegenteil, das konnte er aber nicht wissen. „Oh..“ Ein Funke dieser Verletztheit war rauszuhören. Es war der Klang seiner Stimme der mich immer wieder in die Realität zurück holte, in der ich der Meinung war, dass ich Taichi wirklich verletzte. So sehr, als würde er denken, dass ich ihn nicht mochte, dabei schien er allerdings auf mich zu stehen. Und kurz darauf befand ich mich schon wieder im Hier und Jetzt und mein Kopf sagte mir, dass es nicht so sein konnte. Alles, nur nicht so. Zwei Realitäten und doch konnte nur eine davon wahr sein. Die eine war dann doch nur eine Traumwelt... „Tut mir leid...“ Ich sagte kein Wort mehr. Ich traute mich nicht. Es tat noch immer weh. Ich trieb dieses Spiel doch immer weiter. Daher drehte ich mich auch langsam um. Bedacht darauf, dass man bei meiner Hose nichts sehen konnte und dann starrte ich ihm ins Gesicht. Zuckerschock hoch 2980293805980. Er war noch ganz verschlafen und am Liebsten hätte ich ihn fressen wollen. Oder hätte gewollt, dass er mich frisst. Und jetzt noch ein ‚aww’ hier und ein ‚Nyaaa~ Kawaii’ da und meine Rolle als Mädchen wäre perfekt gewesen. Ich wollte die Illusion des Yamato Ishida aber nicht zerstören, denn das war er einfach nicht! Ich versuchte mit meiner Hand meine Hose irgendwie zu verdecken, nur war meine Hand zu klein und die Hose zu groß. Und wer weiß was da zu sehen war und ob es Tai überhaupt gesehen hätte. Man machte aus einer Mücke immer einen Elefanten und dann wurde es erst recht auffallend. „Nein.. tut mir leid.“ Für was entschuldigte ich mich denn jetzt? Wollte ich ihm Konkurrenz machen? „...War..“ Sein Blick fiel kurz auf meine Hose, welche ich noch immer krampfhaft versuchte zu verstecken und dann wieder in mein Gesicht. „..es wieder sie?“ Er hatte es noch nicht vergessen. Ich konnte aber nicht wieder mit dieser Topmodel-Ausrede kommen. Es wurde unglaubwürdig und es widerte mich ehrlich gesagt auch an. Mich interessierten diese aufgetakelten Weiber nicht im Geringsten. Bestimmt waren sie genau so blöd, wie sie aussahen! Er sah mich fragend und gleichzeitig erwartend an. Wollte er jetzt hören, dass es eine von den Tussis war oder wollte er hören, dass es nicht so wahr? Ich konnte diesen Blick nicht deuten. Gut – dann hatte ich mich eben im Vorfeld entschuldig. Jetzt hatte ich immerhin einen plausiblen Grund. „Du hast mir doch versprochen, bei mir zu bleiben...“ Er hatte sich aufgerichtet und senkte seinen Kopf nach unten. Sein Blick musste genau auf das Laken gerichtet sein. Ich... kam mir nur ein kleines bisschen verarscht vor. Wirklich nur dezent. Was hatte das denn jetzt damit zu tun? Jeder Mensch musste mal aufs Klo oder duschen oder sonst was.. da konnte ich ihn doch nicht mitnehmen. Ich dachte, dass er wenigstens so schlau war... Oder meinte er etwas anderes? „Nein!“ Das war jetzt eher auf die Frage mit dem Topmodel gerichtet. Bleiben wir bei der Wahrheit. Was genau es war mussten wir ja nicht sagen. Musste ich ja nicht sagen! Bald fang ich an in der Mehrzahl zu reden.. „..aber ich mag nicht weiter drauf eingehen.“ Sein fragender Blick verriet mir schon, dass er nicht wusste worauf genau ich zu antworten schien. Daher warf ich ihm diesen Satz noch hin und es ließ einige Fragezeichen in seinem Gesicht verschwinden. Da Taichi ja so nett gewesen war um sich hinzusetzen, konnte ich jetzt glücklicherweise an ihm vorbei krabbeln. Ich stand vom Bett auf und sah auf die Uhr. Es war wirklich erst kurz vor sechs Uhr. Na wenigstens konnten wir so noch in die Schule gehen. „Ich bin gleich wieder da..“ Das Einzige was ich noch murmelte, bevor ich hastig die Flucht ergriff. Mein Weg führte mich natürlich direkt ins Bad. Keine Umwege in die Küche oder ins Wohnzimmer, ich ging auch nicht über Los und zog auch keine 4000 Yen ein! Nachdem ich endlich im Bad angekommen war, entledigte ich mich sofort meiner Hose und stopfte sie in den Wäschekorb. Und mir war eingefallen, dass ein ‚Bitte nicht stören-Schild’ richtig angebracht wäre oder einfach ein neues Schloss. Aber gut, mein Dad würde noch schlafen, wenn er überhaupt noch im Haus war und Taichi wusste, dass ich im Bad war. Wer sollte mich da schon überraschen? Keiner von uns duschte, wenn jemand im Haus war. Nun stand ich unter der Dusche und spürte das angenehme warme Wasser auf meine Haut prasseln. Es war ein erfüllendes Gefühl. Der kalte Schweiß wusch sich wie von alleine ab und ich genoss die kurze Zeit. Es war wieder einmal eine Zeit in welcher ich in Versuchung geraten konnte nachzudenken. Aber nicht einfach so wie vorhin, sondern viel intensiver. Meistens wollte ich es verhindern, da es doch viel tiefer ging und ich jenen Schmerz, den ich aus mir verbannen wollte, wieder spürte. Es hatte nicht nur alleine mit Tai zu tun. Ich hatte gesehen, wie sich meine Eltern getrennt hatten und wir alle auseinander gerissen worden waren. Nicht nur, dass uns niemand fragte, schon da war mir klar, dass so etwas wie Liebe, Beziehung und all das nie auf Ewig halten konnte. Und ich hatte Angst so was noch einmal zu durchleben. Vielleicht war das gerade die Blockade mit der ich zu kämpfen hatte. Ich könnte die Freundschaft zu Tai verlieren und selbst wenn nicht.. wenn es vorbei war, dann war es vorbei. Ob es nun auf freundschaftlicher Art endete oder nach einer Beziehung.. Merkte man, dass ich Verlustängste hatte? Auch wenn ich überhaupt nicht so aussah. Meine kühle Art, der Grund warum ich niemanden an mich heranließ... Endlich war ich fertig geworden. Ich hatte meine sinnlosen Gedanken zu Ende gedacht und wieder kam nichts dabei raus. Glücklicherweise konnte ich es noch verhindern, dass ich weiter in der Vergangenheit kramte, denn sonst wäre ich jetzt ein Wrack und könnte mich vor Taichi nicht blicken lassen. Jetzt fragte ich mich nur wieder, ob er etwas mitbekommen hatte oder nicht. Andeutungen hatte er jedenfalls nur welche gemacht, als er meine Hose gesehen hatte. Ob er die Nacht über etwas gehört oder gar gemacht hatte oder sonst etwas, davon schien nichts herauszukommen. Ich war wieder in mein Zimmer gegangen und verhielt mich weiterhin leise. Könnte ja sein, dass er wieder eingeschlafen war und dann wollte ich ihn nicht wecken. Er lag im Bett und.. so schön griffbereit. Manchmal fragte ich mich, weshalb ich in meinen Träumen immer unten lag! Eigentlich könnte ich den aktiven Part doch genauso gut spielen wie er, oder nicht? Aber genau deswegen war ich nie aktiv. Weil ich nichts von mir aus machte! Damit wäre das geklärt. Nächstes Thema. Am Besten ich verdrängte den Traum jetzt und alles was passiert war. Ich wurde nur noch nervös, wenn er bei mir war. Und das wollte ich verhindern. Irgendwann schaffte ich es gar nicht mehr normal mit ihm umzugehen. „Hey.. du bist ja wieder da.“ Er schien es mitbekommen zu haben. Ich stand ja auch nur ziemlich planlos in meinem Zimmer herum und blickte ihn an. Ob er seine Augen geschlossen hatte oder nicht, das konnte ich nicht sehen. „Jup.“ Bitte frag nicht nach. Lass es einfach wie es ist.. „Kommst du wieder.. ins Bett? Es ist noch so früh.“ Früh? Mein Blick fiel auf die Uhr, neben welcher ich gerade stand. Halb sieben. Wenn das für ihn früh war, was war für ihn dann spät? Mich würde es nicht wundern, wenn er irgendwann noch zu spät in die Schule kommen würde. Gehirnmasse sendete seltsame Signale an den restlichen Körper. Achtung, Achtung! Nein – aber wirklich. Ich wollte eigentlich noch sagen, dass wir uns dann beeilen müssten, aber meine Beine waren schon von sich aus zum Bett gelaufen. Ob das nun von seinem verführerischen Blick kam oder einfach von seiner Stimmlage.. ganz egal. Ich befand mich schon wieder in den weichen Kissen meines Schlafgemachs. „Dir.. ist aber klar, dass wir heute wieder in die Schule müssen, ja?“ Immerhin hatten wir gestern schon unentschuldigt gefehlt. Und Papa konnte ich schlecht nach einer Unterschrift fragen. Vielleicht würde er sich fürs Erste mit einer kurzen und knappen Antwort auf sein ‚warum’ zufrieden geben, aber spätesten, wenn wir zusammen am Tisch saßen, würde er mich genauer fragen. „Ja, ja..“ Leck mich am Arsch? „Was ist mit den Entschuldigungen? Deine Eltern sind doch auch nicht zu Hause...“ „Ich kann die fälschen~“ „Na sieh mal einer an..“ Ein leichtes Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Da war jemand doch nicht so unschuldig, wie er aussah. Ich genoss die Nähe zu ihm. Etwas Rares, wenn wir nicht gerade hier lagen um zu schlafen. Wir kuschelten schon wieder. Wir taten das wirklich nicht sehr oft, nur die letzten Tage war es einfach so.. wegen diesem Vorfall. Ich konnte nicht sagen, ob es so bleiben würde, aber ich konnte es doch ausnutzen.. Gemein – ich weiß. Aber es schien ja nicht nur mir zu nutzen. Taichi ging es anscheinend genauso. „Wie ein verliebtes Ehepaar, findest du nicht?“ Um sich das bildlich vorzustellen.. hätte ich etwas im Mund gehabt, dann wäre mir das jetzt wegen akutem Lufteinzug in der Luftröhre stecken geblieben und kurz darauf hätte ich wie blöd gehustet, nur um es wieder herauszubekommen. Soll kurz heißen: What the fuck? „Ja natürlich. Du wieder.“ „Mh.. na sieht doch fast so aus.“ Für jeden hirnlosen Volltrottel da draußen: Wir kuscheln bloß! „Nur weil ich dich im Arm halte?“ „Mh.. nein, das meine ich nicht.“ "Was denn dann?“ „...“ „Aber vergiss es.“ Verwirrt. Noch viel mehr verwirrt. Die Verwirrung stieg immer weiter an. Was war denn das jetzt? An seinem Humor sollte er manchmal wirklich noch arbeiten. Einen Preis hätte er damit bestimmt nicht gewonnen. Andererseits könnte ich jetzt wieder darüber nachdenken, ob das nicht eine Andeutung war. Andeutung auf was? Dass wir heiraten sollten, da wir sowieso die ganze Zeit aufeinander hockten? Irgendwo hatte es schon etwas von einer Ehe.. aber nein danke. Ich wollte das nicht. Meine Einstellung dazu kannte man ja bereits. Außerdem konnten zwei Kerle ja schlecht so einfach heiraten. Das war wie, wenn du einen Esel und ein Huhn vor den Traualtar stellen würdest. Da würden die Leute nicht nur dumm gucken, sondern sich auch das Maul darüber zerreißen. Und wer wusste schon, ob das in Japan überhaupt schon gestattet war und überhaupt. Wieso darüber nachdenken, wenn ich es sowieso nicht wollte? „Mh..“ Nachfragen. Gestern hatte alles so wunderbar geklappt. Ich hätte es fast geschafft.. aber ich denke mal... „Tai..?“ ... „Ja?“ „..Wie mein-“ „Hey! Ich wollte euch nur sagen, dass ihr in die Schule müsst, es ist schon ziemlich spät..“ Ich dachte und schon passierte es. Ich wollte einen verdammten Schlüssel für mein Zimmer haben und dann am besten noch eine Türe, durch die man nichts durchhört, damit ich wenigstens mal für GOTT BESCHISSENE FÜNF MINUTEN MEINE RUHE HATTE!! „..Ach ja, Yamato? Ich geh wieder. Viel zu tun. Wir sehen uns heute Abend oder morgen Abend oder den Abend darauf...“ „Papa! Ist gut!“ Es nervte. Ich wusste doch, wie es ablief. Warum wollte er es mir dann erst noch sagen? Es war ja nicht so, dass ich erst ein paar Wochen oder Monate hier lebte... Was sollte es. Sich darüber aufzuregen, brachte auch nichts. Dennoch ging es mir so auf die Nerven, dass er direkte DANN immer ins Zimmer kommen musste, wenn ich es gerade mal schaffte den Anfang eines Satzes zusammen zu bekommen, den ich sonst nie über die Lippen bringen würde. So langsam kam es mir echt vor, als wollte da oben jemand, dass ich nichts sagte und auch nichts erfuhr. Bitte, da hatten wir es schon. Das Männchen oder Weibchen da oben hatte was gegen Schwule! Hah! Das ist es doch... „Ja, jedenfalls denkt an die Schule!“ Gott sei Dank achtete er nicht darauf, dass wir schon wieder kuschelten. Er fummelte auch wie blöd an seinen Haaren herum und jetzt an seinem Hemd und sein Gürtel war auch noch nicht richtig zu. Ich möchte wissen, warum der Kerl nicht fünf Minuten früher aufstand, wenn er so im Stress war? „Man, wir sind doch nicht blöd. Geh schon!“ Nicht, dass er noch zu spät käme. „Bye~“ Eigentlich ist es mir egal. Ich wollte ihn nur aus meinem Zimmer haben. „Oh, man.. Jedes mal das Selbe.“ „Ich schenk dir eine neue Türe zu Weihnachten.“ Gedankenlesen~ Wusch! „Tu das. Aber wir sollten jetzt wirklich aufstehen.“ „Ist gut.“ Wenigstens gab es keine Widerrede mehr. Ich wollte nicht zu spät kommen, obwohl das schon fast nicht mehr vermeidbar war. Ich stieg aus dem Bett und war ja auch schon angezogen. Immerhin war ich nicht so dumm um mir nach dem duschen noch mal Schlafsachen anzuziehen. „Ah..au..“ Ich stand mit dem Rücken zu Tai und kümmerte mich gar nicht darum, wie er aus dem Bett kam. Doch, als ich ihn hörte drehte ich mich schlagartig um. „Tai...was ist?“ Ich konnte immerhin noch nicht so gut gedankenlesen, wie er. Er hatte Schmerzen – gut, das sah ich auch – aber warum und wo, das konnte ich mir nicht denken. „Hnn..“ Er hielt sich seine Hand an den Bauch und sah mich an. Irgendwie versuchte er mir so zu sagen, was sein Problem war, ohne es auszusprechen. Genau deswegen verstand ich auch sofort was er meinte. Es dauerte doch ziemlich lange bis er es spürte, aber jetzt waren sie wohl da. Und ich dachte schon, dass er wenigstens das überspringen konnte. Ich versuchte, ihm zur Hand zu gehen, doch sein Blick verriet mir, dass er das nicht wollte. „Es ist okay.“ „Mh..“ Taichi sagte immer, dass es okay war. Aber es war nicht okay. Nur konnte ich auch nichts machen. Wenn er nicht wollte, dann wollte er nicht und ich wollte ihm meine Hilfe ja nicht aufzwingen. „Yama-chan..? Bitte.. sag niemanden etwas.“ „Ich hab doch gesagt, dass ich es für mich behalte.“ Ich hatte es noch nicht vergessen. Daran konnte ich jedoch sehen, WIE ernst er das überhaupt meinte, dass er mich noch einmal darum bitten musste. Leicht fiel es ihm bestimmt auch nicht... Taichi hatte sich noch angezogen und ein paar Sachen von mir geschnappt, da er nicht zu sich nach Hause wollte, beziehungsweise nicht konnte. Wie auch immer Hikari das machte, aber egal. Wir hatten uns dann auch gleich auf den Weg zur Schule gemacht und Tai wich noch weniger von meiner Seite, als er es sowieso schon tat. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er meine Hand nehmen wollte, sich aber nicht traute. Ich konnte ihn verstehen.. es war immerhin keine so großartige Idee, wenn wir händchenhaltend in die Schule kamen. Es wäre vielleicht eine Absicherung gewesen, dass ich ihm auch wirklich nicht abhanden käme, aber es ging nun mal nicht. Nun standen wir vor dem Klassenzimmer. Wie ich es vorrausgesagt hatte, waren wir zu spät dran. Erst fehlten wir zusammen und jetzt kamen wir auch noch zusammen zu spät. Vielleicht sollten wir getrennt in die Klasse kommen, damit es nicht so auffiel. Welcher Lehrer würde uns schon glauben, wenn er eins und eins zusammenzählen konnte? „Na wen haben wir denn da? Mr. Yagami und Mr. Ishida!” Okay, Idee über den Haufen geworfen. Unser Klassenlehrer hatte die Türe aufgemacht, bevor ich überhaupt etwas von meinem brillianten Plan sagen konnte. „Guten Morgen~“ Ich tat einfach mal so, als wüsste ich von gar nichts. „Morgen..“ Tai nuschelte es nur etwas unverständlich vor sich hin und hatte den Kopf gesenkt. Ich glaube, dass er sich am liebsten hinter mir versteckt hätte... „Ihr bleibt erst einmal vor der Klasse stehen. Eure Entschuldigungen könnt ihr später abgeben.“ „Jawohl!“ Es kam wie im Chor von uns beiden gleichzeitig. Wahrscheinlich wäre es ihm noch lieber gewesen, wenn wir salutiert hätten. Wir durften unsere Schulsachen ins Zimmer bringen und befanden uns dann wieder auf dem Gang. Ich verstand nicht, was uns diese Strafe bringen sollte. Eigentlich war es doch nur gut, dass wir keinen Unterricht mitmachen mussten. Und wenn wir länger bleiben mussten, dann war das auch kein Problem. Ich hatte mit meiner Freizeit zur Zeit sowieso nicht viel anzustellen. Außerdem war Taichi dann ja auch bei mir und es war mir in dieser Hinsicht egal. Ich wusste wie das hier ablief, obwohl ich eher jemand war, der sich an die Regeln hielt und nie vor die Türe musste. Man musste still sein und wenn der Lehrer mitbekam, dass man sich hinsetzte, dann durfte man den ganzen Tag vor der Klasse stehen. So sonderlich lustig ist das nicht, ich hatte das schon öfters bei anderen beobachten dürfen. Von daher stand ich lieber mal eine Stunde ohne Aufsicht, als sechs bis acht Stunden mit Aufsicht. Und Tai sah voll nicht gut aus. Sein Gemütszustand schien ziemlich abgefallen zu sein, seitdem wir hier in der Schule waren. Ich würde wirklich zu gern wissen, woran das lag. Am liebsten hätte ich ja nachgefragt, aber abgesehen davon, dass es verboten war zu reden, wusste ich nicht, ob er überhaupt darüber reden wollte. Sein Blick war aus dem Fenster gerichtet und er schien nachzudenken. Und das befand ich überhaupt nicht als gut. Wer wusste, was sich da in seinem kleinen Kopf abspielte. Ich war zwar hier, doch konnte ich schlecht etwas gegen seine Gedankenwelt ausrichten. Ich lehnte an der Wand und hoffte, dass die Zeit verging oder Taichi wenigstens aufhörte so verdammt nachdenklich auszusehen. Nachdem ich mit dem Gedanken spielte etwas zu sagen, drehte er sich aber endlich vom Fenster weg. Mit sanften Schritten kam er auf mich zu und stellte sich gleich neben mich. Und dann nahm er einfach meine Hand. Er sah mich weder an, noch kuschelte er sich an mich, sondern nahm einfach nur meine Hand. „Tut mir leid..“ Er hielt seine Stimme unten, damit uns ja niemand hörte. Es reichte, wenn ich ihn verstand. Für jemand anderen war es auch nicht gedacht. Ich sah ihn an und nickte nur, was er aus dem Seitenwinkel anscheinend sah, denn er lächelte schwach. Irgendwie schlich sich dieser böse Gedanke in meinen Kopf, dass diese Typen, die Tai das angetan hatten.. hier zur Schule gehen könnten oder sonst irgendwas mit ihm zu tun haben konnten. Das würde das Ganze vielleicht erklären. „..ich will.. einfach spüren, dass du hier bist.“ „Mhm..“ Ich traute mich nicht wirklich etwas zu sagen, nicht dass ich am Ende noch zu laut wurde. Es schien ihm nicht zu reichen mich einfach nur zu sehen. Und ich befand es okay. Dann sprang ich auch einfach mal über meinen Schatten. Ich machte mir immerhin Sorgen um Taichi. Aus diesem Grund zog ich ihn dann einfach von der Seite her zu mir und umarmte ihn. Gegen Umarmungen sprachen die Regeln schließlich nicht! Ich spürte, wie Taichi die Umarmung leicht erwiederte und auch, wie er wieder etwas mehr lächelte. Es war schon ein Wunder, was so etwas bewirken konnte... Letzte Stunde. Wir durften schon nach einer halben Stunde wieder ins Klassenzimmer, denn da war die erste Stunde auch vorbei. Es hatte wohl niemand mitbekommen, was wir da draußen getan hatten und das war auch gut so. Ich hatte Tai noch eine Weile in meinem Arm gehalten und ihm beruhigend über den Rücken gestreichelt. Geredet hatten wir nicht wirklich miteinander und in der Pause schwiegen wir uns auch an. Es war ein ziemlich seltsames Gefühl und irgendwie hatte die Schule etwas damit zu tun. Und damit meinte ich bestimmt nicht den Unterricht! Jedenfalls fand ich den ganzen Stoff heute noch langweiliger als sonst und gelernt hatte ich auch nichts, da sich meine Gedanken nur um Tai drehten. Ich konnte meinen Blick auch nicht wirklich von ihm lassen. Sogar, wenn er fast neben mir saß, wollte ich aufpassen, dass ihn niemand anfasste... „Und den Satz müssen wir dann ins Präsens stellen...“ Unser Deutschlehrer deutete da irgendwas auf der Tafel herum. Ich würde ja wohl wissen wie man Sätze in andere Zeiten umstellte. Plötzlich wurden wir gerettet. Ich sprach jetzt einfach mal von der ganzen Klasse, da ja nicht jeder so minder bemittelt zu sein schien, wie sie meistens aussahen. Mehr oder weniger für ein paar Minuten.. „Hey~ Kids! Ich muss mal kurz mit Taichi Yagami reden. Das ist doch in Ordnung, oder?“ Was? Na ja.. es war sein Trainer, aber wieso hatte der das Recht andere aus dem Unterricht zu holen? Die meisten hatten das ‚Glück’ nach dem Unterricht mit irgendwelchen Lehrern zu reden. Ich meine – ich gönnte es ihm, wenn er in der Schule nicht einschlief, weil der Stoff so langweilig war, aber ich wollte ihn nicht gehen lassen... „Ja, nehmen Sie ihn mit.“ Nein! „Ähm...“ Taichi hatte natürlich keiner gefragt, denn der saß da und verstand die Welt plötzlich nicht mehr. Erst als sein Trainer mit einem ‚Komm’ kam, realisierte er, dass er mitsollte. Er warf mir einen ängstlichen Blick zu und ich konnte ganz genau sehen, dass er nicht mitwollte. Jedenfalls nicht alleine. „Ich geh mit!“ Keine Sekunde später stand ich an meinem Platz und hatte leicht auf meinen Tisch geschlagen. Ich blickte von Tai zu seinem Trainer und dann zu unserem Deutschlehrer. Irgendwie war das gerade sehr doof, was ich da gemacht hatte. Taichi war währenddessen aufgestanden und zu seinem Trainer gegangen. Er schien erleichtert, als er merkte, dass ich mit wollte. Der Trainer guckte nur blöd und unsem Lehrer.. der warf mir einen Blick zu, den ich mittlerweile schon kannte. „Setz dich! Ich wusste nicht, dass du in der Fußballmannschaft bist, Mr. Ishida!“ Das wusste ich ja noch nicht einmal selbst! Sehr lustig. Haha~ Und wieder war mein Hirn vor Lachen um wenige Zentimeter geschrumpft. Wer verstand die Ironie? „Bitte lassen Sie mich mit..!“ Ich machte hier gleich einen Aufstand. Meine Mitschüler schauten mich auch schon ganz komisch an. „Mr. Ishida setzten Sie sich jetzt!“ Was wollte er schon machen? Mich wieder vor die Türe stellen? Dann konnte er aber annehmen, dass ich da nicht stehen bleiben würde. „Ich..“ „Yama..“ Taichi schüttelte verständnisvoll den Kopf. War das schon wieder ein ‚okay’? Ich mag es nicht, wenn er etwas tut, was er nicht will... „Hn... Ja.“ Ich musste nachgeben. Wie immer halt. Wahrscheinlich tat er das nur um meine Ehre zu wahren. Wieso musste der Kerl auch immer zuerst an andere denken, als an sich. Aber gut.. ich würde die Stunde auch schon irgendwie herumbekommen.. wenn er überhaupt so lange draußen sein würde. Und da verließ mein bester Freund gerade mit seinem Trainer das Klassenzimmer... Die Unendlichkeit. Es fraß ziemlich an den Nerven, wenn man wusste, dass etwas sein konnte und irgendwo festsaß und nicht aufstehen durfte. Noch zwei Minuten. Taichi war nicht wieder zurück gekommen und er würde es auch nicht mehr, denn die kurze Zeit brachte es nicht mehr. Es war auch egal, ob man seine Schulsachen liegen ließ. Irgendjemand würde sie schon mitnehmen. Es war schwer sich wach zu halten, wenn der Kerl da vorne die ganze Zeit nur über das Selbe redete. Aber endlich klingelte es und ich schätze, ich hatte den Rekord im ‚Wie verschwinde ich am Schnellsten aus dem Klassenzimmer’ aufgestellt. Denn ich war der Srste und rannte gleich mal durch die Gänge der Schule. Ich musste Tai finden. Er würde ja hoffentlich nicht ohne mich nach Hause gegangen sein. Nun lief ich aber schon seit gut zehn Minuten durch die Gegend ohne eine Spur von ihm.. Nun wurde es langsam unheimlich. Die Schule war zwar groß, aber doch nicht SO groß. Und an den wichtigsten Stellen hatte ich doch schon gesucht. „Entschuldigen Sie~!“ Ein Anhaltspunkt! Sein Trainer. Ich lief schnurstracks auf ihn zu. „Ja?“ „Wo haben Sie Taichi gelassen?“ „Ich hab mich vor gut zehn Minuten von ihm verabschiedet und ihn in die Sporthalle geschickt.“ In die Turnhalle? Was wollte er denn da? Das Fußballtraining fand doch normalerweise draußen auf dem Fußballplatz statt.. „Warum? Und was war los?“ Wieso fragte ich das ihn? Ich wettete er würde mit einem ‚privat’ kommen. Diese dämlichen Sportlehrer! „Ich hab ihm gesagt, dass er ab jetzt in der höheren Liga spielen darf. Daraufhin war er allerdings ziemlich still...“ Seine Miene wurde nachdenklich und er hob eine Hand zu seinem Kinn. „..dabei dachte ich, dass ihn das freuen würde.“ Das dachte ich allerdings auch. Ich konnte mich noch daran erinnern, wie er gesagt hatte, dass es sein Traum wäre mit den Älteren spielen zu dürfen. Aber die in der letzten Klasse wollten keinen Anfänger. Die hatten wohl nicht gewusst, dass Taichi alles andere, als ein Anfänger war. Der Grund warum so plötzlich, war mir jetzt egal. Nur fing es mir an zu dämmern.. „Ich schickte jedenfalls die Leiter der Mannschaft mit zu Taichi, denn da war um die Zeit keiner und sie hatten ihre Ruhe um miteinander zu reden.“ Das war doch nicht wahr oder? Mein Blick war nur noch gerade ausgerichtet und wurde immer leerer. Ich hatte mich nicht verhört. Jetzt wurde es mir schlagartig klar! Das mussten sie sein... Wenn Tai sich auf einmal nicht mehr über das freute, was er seine Schulzeit lang erreichen wollte, dann konnte es nur das sein. Sein Traum mit den Profis zu spielen. Ich hoffte, dass ich mich irrte. Ich hoffte es so sehr. Für Tai... Ich bedank´te mich nicht einmal bei dem Trainer. Warum sollte ich das auch tun? Wie konnte er drei solcher Kerle ALLEINE mit Tai in eine leere Halle schicken? Gab es nicht genug öffentliche Räume? Oder steckte er sogar mit drin? Nein – dafür schien er mir gerade einen zu überraschten Eindruck gemacht zu haben. Er schien es jedenfalls ernst zu meinen. Gut.. er konnte ja auch nicht wissen was passiert war, wenn mein bester Freund nichts gesagt hatte. Dummerweise war diese dämliche Sporthalle auch noch auf der anderen Seite des Pausenhofs und da musste ich erst mal hinkommen. Tausende Schüler tummelten sich auf der Grundfläche und wollten nach Hause. Die einen liefen in die Richtung und die anderen in die Entgegengesetzte. Wo sollte das noch hinführen? Endlich war ich angekommen. Ich stürmte hinein, kam dann jedoch nicht weiter, als bis in die Umkleideräume. Ich versuchte in die Halle zu kommen, doch die Türe war verschlossen. Ich rüttelte noch etwas daran herum, bis ich es aufgab und mir ein Fenster suchte. Glücklicherweise war diese Halle so gebaut, dass man vom Umkleideraum nach draußen sehen konnte. Außerdem hörte ich schon Stimmen, die Wände waren auch nicht sonderlich abschirmend... Dann stand ich auf einen der Bänke und schaute hinein... Ich traute meinen Augen nicht. Schock. Da standen drei große Kerle vor Taichi. Und es war wirklich Taichi. Er saß ängstlich auf dem Boden und war anscheinend eine Weile lang zurückgewichen, bis ihm die Wand in die Quere gekommen war. Und da hatte ich meine Bestätigung. Dabei wollte ich sie doch gar nicht.. ich hatte schon fast dafür gebetet, dass es nicht so war. Jetzt konnte ich ganz genau sehen was diese Typen mit ihm machten. Sie fassten ihn an. Sie fassten ihn an! Verdammt noch mal. Er wollte das nicht. Hört ihr nicht? Warum konnten sie ihre dreckigen Pfoten nicht von ihm lassen? Gerade an solchen Stellen.. „TAI~!“ In voller Verzweiflung schlug ich gegen die Scheiben und rief seinen Namen. Wahrscheinlich war das keine so gute Idee, denn jetzt hatten sie mich bemerkt. Aber vielleicht hatte ich ja eine reale Chance gegen sie, wenn sie raus kamen? Vielleicht würden sie ja aufhören, jetzt da sie wussten, dass noch jemand anwesend war? Ich kam da nicht rein, aber ich sah es und hörte es. „Yama.. verschwinde hier!“ Er hatte mich ebenfalls bemerkt und wollte,... dass ich ging? Das konnte er nicht mit mir verlangen. Schon allein was die Kerle das letzte Mal mit ihm angestellt hatten.. ich wollte es nicht noch einmal zulassen müssen. Diesmal war ich hier und saß nicht untätig zu Hause herum. „...ich will nicht, dass du.. das siehst. Bitte...“ Er hatte kleine Tränen in den Augen, verhinderte jedoch, dass ihn dieses Gefühl überkam und er ganz losheulte. Es tat so unendlich weh. Sein trauriger Blick. Seine Bitte. Seine aufopferungswürdige Seele.. Aber nein. Ich würde bleiben. Ich musste doch irgendetwas tun können. Irgendwas. Ich schlug nur weiter verzweifelt gegen die Scheibe. Maybe würde sie ja kaputt gehen und ich konnte dann hinein klettern. Ich wollte ihm doch nur helfen... „Da kann doch ein Blinder sehen was zwischen euch Beiden abgeht.“ Ich hielt inne und sah nur, wie die Kerle mich angrinsten. Sie hatten wenigstens für einen Moment mit ihrem Tun aufgehört, dennoch kapierte ich nicht was sie meinten. Nicht in dieser Situation, dazu war mein Hirn nicht mehr in der Lage. Aber zu früh gefreut.. „Tai...“ Sie fassten ihn wieder an. Diesmal noch intensiver und provokanter als vorher schon. Und genau so, dass ich es sehen konnte. „Hört auf!!“ Ich wollte da rein.. lasst mich rein! Ich will zu ihm.. bitte...!! „Wir wissen, dass du nicht abhauen würdest, Kleiner. Denn bis du Hilfe geholt hast, haben wir schon sonst was mit ihm gemacht. Und das willst du doch nicht, oder?“ Jedes Wort war zu verstehen. Sogar, wenn sie in Zimmerlautstärke sprachen. Die Halle gab alles genau so wieder, wie es gesagt wurde... „Und dann würde dir jeder vorhalten, dass du weggelaufen bist und ihn im Stich gelassen hast! Haha! Dann solltest du dich wirklich nicht mehr hier blicken lassen.“ Sie sprachen abwechselnd... „Yama.. bitte hör nicht hin.“ Jetzt hatten sie es geschafft. Taichi heulte und musste sich von diesen Dreckskerlen anfassen lassen. „DA hättest du ihn wohl auch am Liebsten angefasst, mh?“ Er kniff die Augen zu, als der Kerl im dreist in die Hose fasste... Er wollte sich keine Blöße geben und ließ es mit sich machen, ohne einen Laut von sich zu geben. Ich hielt meine Tränen zurück, denn sonst hätten sie noch einen Grund mehr gehabt Tai weh zu tun. Meine Fäuste waren gegen das Fenster gestemmt und mein Blick starr auf die Szene gerichtet. Hilflos. So verdammt hilflos. Allerdings hatte ich mittlerweile auch kapiert, was die von mir wollten.. Aber es lief doch nichts zwischen uns. Hatten sie ihm das meinetwegen angetan?? Taten sie Tai so etwas an, weil ich mehr als nur Freundschaft für ihn empfand?? „Pscht~ Unser Wachposten hat einen Lehrer entdeckt. Wir sollten verschwinden.“ Einer der drei schien telefoniert zu haben, doch das bekam ich nicht wirklich mit. Ich hatte andere Sachen im Kopf. Es fiel mir ein Stein vom Herzen, als sie endlich von ihm abließen. Das dämliche Grinsen konnte ich denen ja auch nicht aus dem Gesicht schlagen. Es war mir egal. Sie liefen nur an mir vorbei, als wäre es das Normalste auf der Welt. Doch.. ich konnte nichts tun. Keiner würde mir glauben, daher ließ ich es einfach sein und lief so schnell es ging in die Halle. Jetzt, da sie endlich offen war.. Ich hatte noch nie so eine Angst.. um jemanden gehabt. Tai war total fertig. Ich kniete mich vor ihm hin und zog ihn einfach in meine Arme. Ich dachte da nicht einmal weiter drüber nach und ich war froh, dass er mich nicht von sich stieß. „Danke...“ Wofür denn? Ich hatte doch gar nichts getan. Wäre da draußen kein Lehrer rumgelaufen, dann wäre es weitaus schlimmer gekommen. „..und Entschuldigung..“ Okay.. und wofür war die jetzt? „..für..?“ Die Frage musste jetzt einfach sein.. „..dass ich dir nicht gesagt hatte.. wer es war.“ Mh.. Stimmt irgendwie. Vielleicht hätte man es verhindern können. Meine Sorge war berechtigt gewesen.. „Es tut mir leid, dass ich dich alleine gelassen habe.“ Es war zwar nicht meine Schuld gewesen, aber ich hätte ja noch etwas rumnerven können. Rückgängig konnte man es jetzt auch nicht mehr machen. „Yama? Ich liebe dich...“ - Tbc. - -------------------------------------------- Ich bin wirklich erleichtert. ú3ù Das mit dem Traum war auch ziemlich gut durchdacht. Abgesehen davon, dass es für die Beiden zu schnell gegangen wäre und es die Story über den Haufen geworfen hätte, hätte ich das Tai nicht wirklich antun wollen. Das braucht noch ein wenig Zeit. ._.v Irgendwie lass ich nach? Ich hab voll lange gebraucht, bis ich Lust hatte das Kapitel zu schreiben. *sigh* Aber jetzt hab ich’s zum Glück fertig und es ist nur noch eins. >.< Allerdings, da ich die Woche über Silvester wegfahre, weiß ich nicht, wann genau ich das schreiben beziehungsweise hochladen kann. .o. Ich wünsche euch hier mit jetzt noch frohe Weihnachten (nachträglich~) und einen guten Rutsch. ^^- ‚Keine Umwege in die Küche oder ins Wohnzimmer, ich ziehe auch keine 4000 Yen ein!’ Falls es jemand nicht kennt = Monopoly? XD Leute.. das Kapitel ist lang. O_O Aber es war einfach keine Aufteilung möglich. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich finde, dass es zusammen gehört. XD Man sollte selbsttippende FFs erfinden, ehi~! >_> Danke again at . >o< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)