憧れ - Longing von Ai_Mikaze (Fortsetzung von '真実 – The truth' [Taito]) ================================================================================ Kapitel 2: 夜 – Night -------------------- Kapitel 2 ~夜 – Night So. Nun war es also so weit. Taichi würde wieder bei mir schlafen. Aber wo war das Problem? Meine Hände auf dem Waschbecken platziert und in den Spiegel starrend, mache ich mir schon wieder unnötige Gedanken mit: „was wäre, wenn...?“ Gerade ist mir eigentlich völlig gleichgültig was der Andere schon wieder in meinem Zimmer anstellt. Eventuell ist er ja schon eingeschlafen, wenn ich zurück komme, dann hat es aber keinen Sinn mir jetzt schon wieder den Kopf zu zerbrechen. Nur… da es sich hier um Tai handelte, war diese Möglichkeit alles andere, als nur Lichtjahre entfernt. Ich kapier das nicht. Die ganze Zeit ging es doch auch. Ist ja nicht das erste Mal, dass er bei mir schläft. Es ist sogar nicht untypisch, dass er meistens auf mir drauf lag, als ich aufwachte. Das Herzklopfen ignorierte ich einfach mal gekonnt und der Drang ihn zu küssen, weil sein Gesicht meinem so nah war, konnte ich auch wunderbar abwenden. Und jetzt dachte ich schon darüber nach, obwohl es gerade mal kurz nach acht war. Obendrein lagen wir nicht einmal im Bett, sondern befanden uns in zwei verschiedenen Zimmern mit zwei geschlossenen Türen. Okay – ob meine Zimmertüre gerade geschlossen war, wusste ich nicht, dennoch... die hier war zu und es war kein braunhaariger Fußballer in meiner Nähe, der mich stetig aus der Bahn warf. Er hatte mir ziemlich den Kopf verdreht, da es noch nie so schlimm war. Vielleicht sage ich einfach, dass ich Kopfschmerzen habe und auf dem Boden schlafen möchte, damit sie dadurch weggehen? Zugegeben, es schien mir schlicht und einfach nur dumm. Sogar er würde darauf kommen, dass es nicht stimmte. Die meisten Frauen nahmen Kopfschmerzen als Ausrede, wenn sie keine Lust auf Sex hatten. Aber... ich war weder eine Frau noch hatte ich Sex... ich hatte gar kein Sexleben, wenn man es mal so betrachtete, aber Kopfschmerzen waren jeher immer die beste Ausrede um sich vor irgendwas zu drücken. Ich gebe zu – ich lese diese komischen Zeitschriften, aber nur weil mein Dad ab und zu welche von der Arbeit mitnahm. Und das obwohl hier keine Frau im Haus wohnte. Die Angst, dass er mich dabei erwischen würde wenn ich darin lesen würde war immer da, aber irgendwoher musste ich mein Wissen doch nehmen. Aufklärung stand jedenfalls nicht auf dem Plan von Vater. Mein Spiegelbild sah jämmerlich aus. Jämmerlich in dem Sinne von planlos, dämlich und ‚Ich leg bald meinen besten Freund flach’. Es war doch zum verrückt werden. Um meine Gedanken heute noch mal auf die richtige Länge zu bringen: Wo war ich stehen geblieben? Stimmt – ich musste etwas tun, damit wir heute nicht zusammen in einem Bett schliefen. Leichter gesagt, als getan. Langsam aber sicher sollte ich mich umziehen, sonst kommt ein gewisser Mister noch auf die Idee um mich hier zu besuchen. Diese dämliche Badezimmertüre war nämlich kaputt und ich konnte sie nicht abschließen. Also erst mal ausziehen, dabei kann man ja immer noch denken. Zumindest wenn man als Mann multitaskingfähig war. Das Bett meines Vaters war auch noch da. Da wäre nur diese eine Tatsache: Was, wenn er heute doch noch zurückkommen würde? Er tat doch eh immer das Gegenteil von dem was er sagte. Er meinte er müsse bis morgen Abend was Wichtiges erledigen und hat mir nicht einmal erzählt worum es ginge. Tja. Ziemlich mies, wenn einem nicht einmal der eigene Vater etwas erzählte. Aber gut – letzten Endes war es mir egal. Ich hatte immerhin andere Probleme, die jetzt eindeutig Vorrang hatten. Das Sofa!! Käme es nicht blöd, wenn wir in zwei verschiedenen Zimmern schliefen? Bestimmt will Tai mich wieder die halbe Nacht vollquatschen und fände es nicht so toll, wenn ich auswandern würde. Ach was soll’s? Hat doch alles keinen Sinn. Ich muss mich wohl meinem Schicksal stellen und mich von ihm verrückt machen lassen. „YAMATOOOO!“ Und da war er schon.... „Raus!“ Ich war ihm gerade mein Shirt entgegen und war froh, wenigstens schon die Schlafhose angezogen zu haben. „Hab dich nicht so. Ich wollte doch nur nachsehen, ob alles in Ordnung ist.“ „Alles Bestens! Könntest du dann bitte die Türe hinter dir schließen?“ „Ähm.. okay?“ ... Ich glaube es nicht. Das darf nicht wahr sein. Ist der Kerl auf den Kopf gefallen oder irgendwo dagegen gerannt? Er sollte die Türe schließen, wenn er draußen war und nicht, wenn wir BEIDE uns noch drin befanden. Seufzend zucke ich gefährlich mit den Augenbrauen. „Raus?“ „Du hast aber gesagt...“ „Ich weiß was ich gesagt habe... und jetzt RAUS! R-a-u-s! Verstehst du? Raus wie: verschwinde von hier, lass mich alleine oder geh mir aus den Augen!” „Mh...“ Das musste sein. Ich konnte es nicht haben, wenn man mir dabei zusah, wenn ich mich umzog. Vor allem nicht wenn es sich gerade um ihn handelte. Es war mir unangenehm. Anscheinend verstand er es nicht, da er ja auch nackt vor mir herum laufen würde. Um nicht gleich wieder direkt daran zu denken, wie toll er eigentlich gebaut war und welche Stellen ich noch nicht genauer unter die Lupe nehmen würde… – es tut mir leid, ihn so blöd anzumachen, jedoch zeigte es Wirkung und ich war wieder alleine. Langsam hasste ich es alleine zu sein. Es war mir wirklich zu wider, wenn er nicht in meiner Nähe war und immer wieder warf ich ihm Sachen an den Kopf, welche so unüberlegt kamen, wie eine Entscheidung von Bush. Haha… Was auch immer – ich werde mich wahrscheinlich bei ihm entschuldigen. Er sah schon wieder so niedergeschlagen aus. Woher kam das nur? Keine fünf Minuten später kam ich ebenfalls wieder aus dem Waschraum (mein neuster Name für unser Badezimmer). Fragt mich nicht, wieso ich solange gebraucht habe um mir das Schlafoberteil anzuziehen. Taichi war bereits wieder in meinem Zimmer und sah mich an, als wäre nichts gewesen. Wie konnte er so was nur immer so gut verstecken? Dachte er, ich würde es nicht merken? Und er wartete brav ohne meine Sachen zu durchwühlen. Wow! „Ist dir kalt?“ fragte er doof. Kalt? Bei seinem Anblick war die Sahara nichts dagegen. Stand er vorhin auch schon oben ohne vor mir? Habe ich das etwa übersehen? Ich muss ziemlich in Gedanken gewesen sein, wenn ich SO ETWAS nicht mitbekomme... „Hab nix anderes...“ Gelogen. Einfach so. Ohne mit der Wimper zu zucken. Ich hatte eine lange Schlafhose an und das passende Oberteil dazu. Und es war wirklich warm. Verdammt heiß um genau zu sein. Die Klimaanlage lief auch schon auf Hochtouren und ich zog mir etwas Langes an – wobei ich ja sowieso meistens lange Sachen trage – um jeglichen Hautkontakt mit meinem besten Freund zu vermeiden. „Natürlich~“ Er scheint es so zu handhaben, dass er mir nicht glaubt. Gut, seine Entscheidung. Kann ich nichts dagegen machen, solange er mich damit nicht nervt. „Ich würde~ heute ja gern oben liegen...“ Und schon hatte er wieder meine volle Aufmerksamkeit. Mein Blick war irgendwo an die Wand gerichtet gewesen um mich von seinem Anblick loszureißen. Heiß... es wurde immer heißer. Was sagte er gerade? Er wollte oben liegen? Wie.. meinte er das denn jetzt schon wieder? Musste er eine solange Pause beim sprechen machen? Und wieso musste er mich dabei so interessiert ansehen? Hatte ich etwa was im Gesicht kleben? Wovon träumte der Kerl nachts…? Bestimmt nicht von denselben Dingen wie ich... „...aber du hast leider kein Stockbett.“ Er grinste und streckte mir kurz die Zunge heraus, bevor er mir zuzwinkerte. Was ging den hier ab? So langsam bildete ich mir wirklich schon Sachen ein, die so eindeutig waren, dass sie schon wieder nicht eindeutig sein konnten! Aber… handfester ging es trotzdem nicht. „Damit musst du wohl leben.“ „Right. Sonst müsste ich wohl auf die nächtlichen Kuscheleinheiten verzichten.“ Wie er leibt und lebt. Seine Hände hatte er hinter den Kopf verschränkt. Spielte er mit seinen Aussagen auf irgendetwas an? Ich stell mich einfach mal dumm. Ihm konnte nicht dämmern, dass ich etwas von ihm wollte. Unmöglich. Und wenn er es dann so ausnutzen würde, fände ich das alles andere als schön. Wahrscheinlich hätte ich es sogar verdient, so wie ich ihn immer behandelte, aber das war etwas anderes… „Tai... was so-..“ „Lass uns was zu Essen suchen. Ich hab Hunger.“ Klasse. Gerade als ich ihn fragen wollte was das sollte, kommt er damit. Besser gesagt... er ist sowieso schon frech an mir vorbei gelaufen. Wahrscheinlich direkt in die Küche. Er weiß ja wo das ganze Zeug steht. Also belassen wir es dabei? Da mein lieber Taichi etwas essen wollte hab ich ihm diesen Wunsch erfüllt und ihm gleich etwas gekocht. Jup – Ihr habt richtige gehört. Ich koche für mein Leben gern. Beigebracht habe ich mir das alles selbst, da mir die Fertiggerichte schon damals zum Hals heraushingen. Seitdem koche ich für mich und meinen Vater. Wahlweiße auch für meinen Bruder oder eben für Tai. Ich esse jetzt nichts mehr. Er scheint es zu lieben. Wobei man sich da auch nie sicher sein kann. Er schlingt das Zeug runter, als wäre er ein Müllschlucker oder das Krümelmonster aus der Sesamstraße. Nun – Ich sitze ihm gegenüber, habe meine Arme auf dem Tisch abgestützt und meinen Kopf auf meinen Händen liegen. Mein Blick ist natürlich auf ihn gerichtet. Oh Gott.. er sollte sich wirklich etwas drüber ziehen. Ich schlucke leicht. Winter. Ich will auf der Stelle Winter haben. Damit ich wieder zu einem Eisblock gefrieren kann. Ich schmelze hier gerade und das tut meinem Image überhaupt nicht gut. Ich hätte die Titanic zum Untergang bringen können, so groß war die Kälte um mich herum. Mittlerweile schaff ich es nicht einmal mehr eine Miniversion des legendären Schiffes zu stoppen. „Schämscht du disch, weil du... immer kompletsch bekleidescht bischt~?“ Er sollte wirklich erst zuende kauen und runterschlucken, bevor er mich anspricht. Mit viel Glück versteh ich ja noch was er sagen will, aber manchmal ist es wirklich unverständlich. „Iss zu Ende, bevor du was sagst!“ Trotz allem habe ich diese gemeine Art noch immer drauf. Wenn ich das irgendwann verlieren würde, dann gäb’ es keinen Yamato mehr. Dann wäre ich wohl die Micky Maus Version davon. ... lol. Lol – Das Wort benutzt Koushiro so gern und mir ist gerade nichts Besseres eingefallen. Also einfach mal die Wörter anderer klauen. „Also? Hast du irgendwas zu verstecken, dass du nie zuviel Haut zeigst? Ich hab dich zum Beispiel noch NIE mit kurzer Hose gesehen.“ „Ich werd schon meine Gründe haben.“ „Mir kannst du es aber trotzdem sagen.“ „Kümmere dich um deine eigenen Sachen. Ich mag es nun mal nicht halb nackt rumzurennen.“ „Kurze Hose ist halb nackt?“ Er schien mich überrascht anzusehen. Sein Blick verriet mir, dass er mich nicht ganz ernst nahm. „Dann bin ich ja jetzt schon dreiviertel nackt.“ Er lachte. Glücklicherweise hatte er sein Essen schon komplett verdrückt, sonst müsste ich Angst haben, dass er sich noch verschluckt oder mir gar die Hälfte davon ins Gesicht spuckt. „Du bist in meinen Augen sowieso schon nackt.“ „Ahaaa~“ Upps… hätte ich das nicht sagen sollen? „Hn.“ Er soll mich doch in Ruhe lassen. Seine dämlichen Andeutungen und Aussagen und was weiß ich bring’ mich schon genug durcheinander. Somit stehe ich auf und räume den Tisch ab. Ich konnte nicht mehr länger sitzen bleiben und ihn beobachten. Es war sowieso schon auffällig genug und nun dieser dumme Versprecher. Hach~ was ist nur aus meinem Leben geworden? Eine geschlagene halbe Stunde später, nachdem ‚wir’ gegessen hatten, befanden wir uns wieder in meinem Zimmer. Diesmal saß allerdings ich auf dem Boden, da sich Tai mein Bett gekrallt hatte um sich darauf breit zu machen. Das Angebot, dass ich mich doch dazulegen könnte, hab ich dummerweise abgelehnt. Im Moment wollte ich doch irgendwie in seiner Nähe sein. Also so richtig in seiner Nähe und nicht einfach nur vor ihm herumsitzen. Aber man wusste ja wo das Enden würde. Meine Hirnmasse verflüchtigte sich da gern und überließ meinen Hormonen den Rest. Bis jetzt jedenfalls konnte ich alles zum Guten wenden, ohne auffällige Reaktionen von mir zu geben. Es war schon klar worauf ich hinaus wollte, oder? „Heiß… so verdammt heiß.“ Hab ich schon erwähnt, dass er schon wieder herumjammerte? Konnte er mir nicht etwas sagen, was ich nicht schon wusste? Ein Glück, dass er nicht sehen konnte, dass ich ihn schon wieder so permanent beobachte. Er hatte die Augen geschlossen. „Hast du was dagegen, wenn ich duschen gehe?“ „Hm? Tu was du nicht lassen kannst.“ „Okay. Kannst ja nachkommen, wenn’s dir zu langweilig wird.“ „Haha..“ Langsam reicht es mir. Ich hätte ihn vorhin wirklich drauf ansprechen sollen. Einige Gedankengänge und zehn Minuten später kam Tai zurück. Das ich noch immer daran rumrätselte wie wir das mit dem Schlafen machen sollten, muss ich nicht erwähnen, oder? Jedenfalls kam ich noch immer auf keinen grünen Zweig und das lag daran, dass ich über Taichis Aussagen nachdachte. Es ließ mir einfach keine Ruhe. Einbildung ist auch eine Bildung. Sagt man doch, nicht? Vermutlich war ich nur so vernarrt darauf irgendetwas zu hören, was mir Hoffnungen machte. Es war nur so... falsch. Ich sagte ja bereits, dass ein... nasser, nur mit einem Handtuchbekleideter und ein Ich-weiß-nicht-wohin-mit-meinen-Haaren Taichi wieder da war. Jetzt träumte ich aber wirklich. Ihm fielen die feuchten Haarsträhnen wirr ins Gesicht und er versuchte sie irgendwie zu bändigen. Zwecklos, wie ich sah. Mein Bauch kribbelte, mein Herz tanzte und was tiefere Regionen anging, daran wollte ich gar nicht denken. Ich sah wie ihm noch einige tropfen über den gutgebauten Oberkörper liefen und sich letztlich in dem Handtuch fingen, welches er um die Hüften trug. Seine Statur war perfekt und er sah mich entschuldigend an. Ich brauchte noch etwas um überhaupt reagieren zu können. So langsam aber sicher wurde es nur auffallender denn je, wenn ich ihn so ansabberte. „Yama-chan..?“ Er blinzelte, hielt das Handtuch mit einer Hand fest, da es ihm rutschte und kratzte sich verlegen an der Wange. „...meine Hose...nass.“ War ihm etwas so heiß, dass er vergessen hatte die Hose beim duschen auszuziehen? Ehrlich? – wie dämlich konnte man sein? „Hmm...mhm... nimm dir ne Andere...“ ich sollte aufhören zu denken. Beziehungsweise an ihn. An ihn, wie er da halb nackt und nass vor mir steht. So unschuldig, peinlich berührt, so perfekt... „Okay.“ Mein Mund stand ein Stück offen, wie ich bemerkte und als er sich umdrehte rutschte ihm das Handtuch ganz von der Hüfte. Es passierte in Sekunden. Alles um mich herum schien stehen geblieben zu sein. Anstalten es aufzuheben machte er nicht, er öffnete nur meinen Schrank, wühlte herum, bis er schließlich etwas geeignetes fand. Oder was auch immer. Ich war abgelenkt. Abgelenkt von dessen Hintern, welcher mir gerade richtig bereitwillig entgegen gestreckt wurde. Es half alles nichts. Ich schluckte stark, biss mir auf die Unterlippe und lies mich letztlich zurück auf den Boden fallen. Nur schnell raus aus meinem Blickfeld. „Bin gleich wieder da.“ Tu’ was auch immer dir beliebt. Ich war gerade im Himmel. Der Himmel auf Erden um 23 Uhr in Yamatos Zimmer. Draußen war es dunkel, die Rollladen waren herunter gezogen, die Lüftung blies kühl in mein Zimmer und versuchte die Temperatur unter Kontrolle zu bringen, welche durch meine eigene Erhitzung wohl wieder um 10 Grad gestiegen war. Das wird die schlafloseste Nacht, die ich je hatte und haben werde. Um an etwas anderes zu denken... an was musste ich denken, damit ich nicht daran dachte? Ich denke, denke, denke, denke... Daisuke! Hah… warum ausgerechnet er mir in den Sinn kommt.. keine Ahnung. Er war Taichi irgendwie ähnlich. Auf eine gewisse Art und Weise. Spielten beide Fußball, Dai trägt nun Tais tolle Trendbrille und beide sind Draufgängerisch veranlagt. Taichi nicht mehr so sehr… ob er das alles an den Anderen abgegeben hat? Und nun frage ich mich… warum ist Taichi bei mir und nie bei ihm? Ich meine… sie verstehen sich doch super. Haben die gleichen Hobbys und Daisuke ist nicht so ein Arschloch wie ich. Der Altersunterschied schien doch nicht die größte Rolle zu spielen. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass der Kleine soviel mit Ken unternimmt und gar keine Zeit für Tai hatte. Das musste es sein. Nach langen hin und her war ich auch nicht mehr alleine und mein bester Freund á la ‚Ich-schlaf-lieber-nackt’ hatte sich wieder eine Hose angezogen. Dadurch habe ich es auch geschafft sämtliche versauten Darstellungen welche bereits in die Kategorie ‚nicht unter 21’ gehörten, abzustellen. Nun lagen wir auch zusammen im Bett. Ja – ich hatte mich doch breitschlagen lassen. Ehrlich gesagt... ich habe nicht einmal Anstalten gemacht etwas dagegen zu sagen. Ich wusste nicht was. Oder es lag daran, wie er mich ansah, als er meinte ich soll mich doch zu ihm legen? Er war nämlich als erstes darin verschwunden, ließ mir aber, wie immer den Wandplatz zum schlafen. Ich hatte die Angewohnheit immer hinten zu schlafen und wenn es kein hinten gab, dann eben auf der rechten Seite. Zu meinem bedauern wurde es immer wärmer, obwohl die Lüftung lief. Eigentlich hätte die Atmosphäre hier drin einem Kühlschrank gleichen müssen, aber es war eher das Gegenteil. Ich traute mich gar nicht zu fragen, ob es Taichi auch so ging. Immerhin hätte es ja genau so gut sein können, dass seine Nähe diese Wärme in mir verursachte. Da hätte ich wohl sogar nackt am Nordpol überlebt, wenn man von Erfrierungen dann mal absah. Haltet mich für dämlich, jedoch habe ich mich zugedeckt. Ich Vollidiot liege an die Wand gepresst mit einer Decke in einem Raum, der locker 25 Grad aufwies. Hautkontakt.. nur weil ich diesen vermeiden will, nehme ich einen Hitzschlag in kauf. Ich frage mich wer gerade dümmer war? Tai, weil er das sowieso immer ist oder ich? „Wenn du dich umbringen willst, dann tu’ das gefälligst, wenn ich nicht dabei bin~“ Just in dem Moment, als ich die Decke sowieso wegschieben wollte, da ich es nicht mehr aushielt, beugte sich der Andere zu mir und nahm mir das Stück Stoff weg. „Hey!“ Eigentlich war ich ihm dankbar. „Das ist ein jämmerlicher Tod, Yama-chan~“ Ich mag es, wenn er ‚Yama-chan’ sagte. Er war der Einzige der es durfte und auch der Einzige der es tat. „Immer noch besser, als zu erfrieren.“ Ich drehte mich um, als er Anstalten machte sich auf mich zu legen. Denn er war mir bereits schon so nah. Er war schon halb auf mir. ER WAR MEINEM GESICHT SCHON WIEDER VIEL ZU NAH. Mit dem Rücken zu ihm gewand lies ich mein Herz erst einmal wieder zur Ruhe kommen. Ob man daran sterben konnte? Wenn einem Dauerhaft zu viel Blut in den Kopf gepumpt wurde und das Herz solche Sätze machte, als würde es an irgendeiner olympischen Disziplin teilnehmen? Ich werde wirklich nicht schlafen können. Nicht einmal, wenn ich Schlafmittel bis zum Umfallen nehme. „Hm...“ ich konnte ihn neben mir seufzten hören. „Du... das vorhin..“ „Mh?“ „...ich meine, dass ich… ähm... lieber an dich denke..“ „...“ Das pumpende Etwas in mir kam einfach nicht zur Ruhe. „Hikari meinte ich sollte...“ Er sollte...? „Ähm.. na ja.. ich hab dich nur verarscht...“ Das muss ich mir durch den Kopf gehen lassen.. „...weil du mir NIE zuhörst!“ Ich hatte das Gefühl, er wollte etwas anderes sagen, aber... wenn man es logisch betrachtete und nicht wie ich mit meinem Wunschdenken oder sonstigen durchgeknallten Gedanken, die nicht einmal Gott beim erschaffen von Adam und Eva hatte – wenn es diesen ‚Gott’ gab, ich war da nicht so von überzeugt – dann lag es ja auf der Hand, dass er es nicht ernst meinte. War es halt keine Einbildung, sondern nur ein Scherz... „War mir klar.“ Abwertend wie immer. Als würde es mich gar nicht kümmern. Ich hatte nichts erwartet. Ging doch gar nicht weiter darauf ein, sondern zog mir nur meine eigenen Schlüsse daraus. Wieso musste er es noch einmal ansprechen. Ich spürte etwas. Ähnlich, als würde man mir eine Nadel ins Herz rammen. Es war so ungewohnt... Taichi gleichte diese beirrte Stimmung aus. Er fing kurz darauf wieder an von irgendetwas zu reden. Es wäre vielleicht besser diesmal auf den Inhalt zu hören und auf nichts anderes. Nicht, dass er wieder auf eine dumme Idee kommt um mich zu verarschen. Es erklang zwar immer noch in meinen Ohren... dass er lieber an mich denken würde, doch ich musste mich jetzt auf das Zuhören konzentrieren. ...und Stunden später war irgendwann nichts mehr zu hören. Na ja, ich will es nicht übertreiben, es waren vielleicht nur ein paar Minuten. Tai schien ziemlich schnell eingeschlafen zu sein. Er brach unerwartet in einem Satz ab und atmete seitdem gleichmäßig ein und aus. Hieß für mich also, dass es keinen Grund mehr gab ihm zuzuhören. Nun konnte ich mich auch wieder etwas umdrehen. Dauerhaft auf einer Seite zu liegen tut keinem gut. Es war irgendwie unbequem. Konnte man sich im Bett, wenn man sich nicht großartig bewegen durfte, damit der Andere nicht aufwachte, irgendeine Beschäftigung suchen? Unmöglich. Sollte ich dann etwa die ganze Nacht hellwach neben ihm liegen und NACHDENKEN? Etwas was ich sowieso schon zu viel machte. Manche denken gar nicht und ich kann nicht damit aufhören. Ob sich Jou so fühlte, wenn er gerade eine Arbeit schrieb? Er lernte doch dauerhaft und dabei musste man seine grauen Zellen anstrengen. Maybe hilft es ja, wenn ich über Andere nachdenke. Dann komm ich auch davon weg, dass Tai~ Taichi~ Taichi Yagami gerade so Griffbereit neben mir lag. Wenn ich jetzt einfach meine Hand auf seinen Oberkörper... VERGISS ES! Es konnte nicht gut gehen, wenn man meine Situation betrachtete. Aber mich fragte ja keiner. Als würde man Perlen vor Säue werfen. Oder ich hatte irgendetwas Schlimmes verbrochen, dass man mich jetzt SO bestrafte. Ein kleines Schmatzen drang an mein Ohr. Meine Stirn machte Bekanntschaft mit der weißen, kühlen Wand, welche sich vor mir erstreckte. Und irgendetwas... nein – irgendjemand hatte sich da ziemlich eng an mich gekuschelt. Sein Arm lag über mir. Es schien, als würde er mich festhalten. Schlief er noch oder war er bereits wach? Ich für meinen Teil musste jedenfalls doch irgendwann eingeschlafen sein. Daran erinnern konnte ich mich jedoch nicht. Ob es nun noch Nacht oder Tag war konnte ich dank des verschanzten Fensters auch nicht ausmachen. Die Uhr hing auch gegenüber. Auf der einen Seite war es ein tolles Gefühl, dass ich ihn hier bei mir hatte. Das wir uns berührten und ich hatte auch nicht den Drang ihn von mir zu drücken. Wenn ich ehrlich bin, dann hätte ich mich gern umgedreht und ihn selbst in meine Arme gezogen. Allein diese Tatsachen ließen mich begreifen, dass Tai noch schlief. Probeweise drehte ich meinen Kopf dann doch etwas nach hinten um ausmachen zu können ob ich recht hatte oder nicht. Und dann.. dann sah ich es... Ich lief knallrot an, wand mich wieder ab und versuchte durch die Wand hindurch zu kommen, aber es half nichts. Er war NACKT. Komplett. Nicht nur oben ohne. Nein – er hatte die Hose ebenfalls ausgezogen. Panik. Oh verdammte scheiße. Es breitete sich in mir aus. Ein verdammt bekanntes Gefühl! Das durfte nicht passieren. Nicht hier, nicht jetzt und vor allem nicht vor ihm. Gut – er schlief noch, aber ich musste doch aufstehen. Um es mal klar zu machen: Da lag nun Taichi NACKT – was soviel hieß, wie ohne Klamotten und das Ganze – an mir dran. Ums genau zu sagen sein... sein Glied... war da an meinen... Hintern.. also.. Oh.. Hilfe. Ich schlucke stark und habe die Augen zusammen gekniffen. Was für ein Glück, dass ich wenigstens noch etwas anhatte. Ansonsten wäre das wirklich nicht sonderlich ansehenswert gewesen. Diesmal konnte ich nicht sagen, dass er es mit Absicht machte. Er hatte die Augen geschlossen und sein Atem kitzelte so angenehm in meinem Nacken. Er schlief. Er schlief da in aller Ruhe während er mich um den Verstand brachte. Mir unzählige perverse Gedanken in den Kopf projizierte und... es ist vorbei. Es ist entgültig vorbei. Er hatte es geschafft. Nachdem ich es solange verhindern konnte. Ich spüre wie meine Hose zu eng wird. Verdammt... ich muss mir ein leises Keuchen verkneifen, als er sich auch noch unbewusst bewegt. Warum passierte so was immer nur mir? „Hmm...“ Einbildung. Er darf nicht... „...Yama...“ Oh.. und er war es doch. Klingt zwar noch recht verschlafen, aber er war wach. Er war verdammt noch mal wach. Richtig wach. Irrtum – er schien noch zu schlafen, denn seine Hand schien da gerade auf meinem Bauch herum zu wandern. Wann war der Kerl unter mein Oberteil gekommen…? Er schien gar nicht mitzubekommen was er da machte… „..bist du schon wach…?“ Was für ne dämliche Frage.. Wach. Hellwach. Geil und wach. Und was soll ich jetzt tun......? - Tbc. - -------------------------------------------- In diesem Kapitel mit einem kreativen Einfluss von , dafür, dass sie mich auf die Idee mit dem Nacktschlafen gebracht hat. ;D Und habt Nachsicht mit arbeitenden Menschen. ó_ò Ich arbeite dran. >~< Danke auch an fürs Betalesen dieses Kapitels. X3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)