Decay in a Showcase von SakuraEclipse13 (~In Überarbeitung~ Kapitel 4 überarbeitet) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Tiefe Nacht herrschte in Konohagakure, dem Dorf das versteckt unter den Blättern lag. Am schwarzen, beinahe wolkenlosen Himmel stand hell leuchtend der volle Mond der von funkelnden Sternen eingerahmt wurde, deren Schein jedoch nicht annähernd an den des Mondes herankamen. Sein sanftes Licht erleuchtete die Gebäude der Stadt nur schemenhaft und tauchte die umliegenden Straßen und Gassen in gedämpfte Schatten. In einem der kleinen Häuschen die in der Nähe des Gebäudes der Hokage standen, wälzte sich ein etwa siebzehnjähriges Mädchen im Schlaf unruhig hin und her. Ihr langes blassrosanes Haar lag fächerartig ausgebreitet auf ihrem weißen Kissen. Sie träumte, doch es schien kein angenehmer Traum zu sein der einen selbst nach dem Aufwachen noch ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. Eher einer der einen schalen Nachgeschmack verursachte, welcher einen den ganzen Tag lang verfolgte und nicht mehr losließ. Unablässig rannen ihr Schweißperlen über das fast schon makellose, blasse Gesicht und durchfeuchteten ihr dünnes Nachthemd. Ein gequältes Stöhnen entrang sich ihrer Brust und sie warf den Kopf zur anderen Seite. Ihr Gesicht verzog sich zu einer Grimasse und sie spannte jeden Muskel an, als erwarte sie einen feindlichen Angriff und wolle sich dagegen wappnen. Die Hände krallten sich in die Bettdecke und versenkten sich in dem weichen Stoff und kurz darauf begann sie in den höchsten Tönen zu wimmern. Sie rannte. Sie rannte so schnell sie nur konnte- und ihr entkräfteter Körper es zuließ. Ihr angestrengtes Keuchen hallte in dem dunklen, nur in unregelmäßigen Abständen von Fackeln beleuchteten Gang wieder. Hinter sich spürte sie die starken Chakren ihrer Teamkollegen, doch sie waren noch zu weit von ihr entfernt, als das sie zu ihr aufschließen konnten. Die bange Hoffnung, die leise Erwartung dessen, was sie gespürt hatte, verlieh ihr zusätzliche Kräfte. Erneut beschleunigte sie ihre Schritte und war nun kaum noch zu sehen. Ein schwarzer, huschender Schemen in der durchdringenden Dunkelheit des Ganges. Ihr eigener, rasender Pulsschlag lag ihr in den Ohren, doch sie verringerte ihr Tempo nicht. Zu sehr peinigte sie die Hoffnung die sie empfand. Schließlich sah sie ein Licht am Ende des Ganges und stand urplötzlich im gleißenden Sonnenlicht. Schwer atmend blieb sie stehen und sah sich suchend um. Sie spürte SEIN Chakra. Sie war sich ganz sicher. In den Jahren als sie zusammen in einem Team waren, war ihr sein Chakra so vertraut geworden wie die chronische Unpünktlichkeit ihres ehemaligen Senseis Kakashi. “Sakura, huh?” Sie erstarrte und wandte ganz langsam den Kopf zur Seite. Ihre smaragdgrünen Augen weiteten sich überrascht und ihre Lippen öffneten sich und sie hauchte leise, kaum noch hörbar “Sasuke........???” Und dort stand er, oben auf dem Felsvorsprung. Das helle Sonnenlicht umgab ihn mit einem gleißen Rahmen aus Licht. Er trug schwarze Hosen, schwarze Stiefel und ein weißes Hemd das seine muskulöse Brust enthüllte. Die Unterarme wurden von schwarzen Schienen geschützt, die fast geschlossen um seinen Arm reichten und sicherlich Schläge von Kunais und vielleicht sogar von Katanas abwehren konnten. Sakuras Augen glitten langsam von seinem Körper zu seinem Gesicht und brachte sie dazu unwillkürlich zusammenzuzucken. Seine Augen waren natürlich noch immer tiefschwarz, so schwarz wie die Nacht, und seine Haare ebenso. Doch aus seinem Gesicht war das Kindliche, Weiche, nun endgültig verschwunden und hatte einer kalten Entschlossenheit Platz gemacht, die durch die Kanten seines Gesichtes nur noch betont wurde. Sakura schauderte, als sie in seine harten, gleichgültigen Augen blickte und begriff nun endgültig und mit schmerzlicher Klarheit, das er nicht mehr zu ihr und nach Konoha zurückkehren würde. Gerade als sie das dachte, polterte Naruto, der blonde Chaosninja, und ihre beiden anderen Teamkollegen Sai und Yamato in die zerstörte Höhle und entdeckten Sasuke. “Sakura, was ist los? Hast du ihn gefunden?” fragte Naruto keuchend, beugte sich vor und stützte seine Arme haltsuchend auf seinen Knien ab, während er sichtlich nach Luft rang. “Naruto” sagte Sasuke kalt und wandte sein Gesicht von Sakura ab. Die schwarzen Augen fixierten nun seinen ehemals besten Freund. Der blonde Ninja zuckte zusammen und schaute zu seinem ehemaligen Teamkollegen hoch. “Sa-su-ke” brachte er schließlich hervor. Völlig unerwartet und so schnell das Sakura seine Bewegung gar nicht wahrnahm, stand Sasuke plötzlich vor Naruto und legte einen Arm auf seiner Schulter ab. Mit der anderen griff er nach seinem Katana das er an seinem Gürtel befestigt hatte. Betont langsam zog er das Schwert mit einem schleifenden Geräusch aus der Scheide, ließ es sachte zur Seite schwingen und stieß dann urplötzlich nach unten, in Richtung Naruto........ Mit einem leisen Schrei auf den Lippen erwachte Sakura ruckartig und saß senkrecht im Bett. Sie griff sich an die schweißnasse Stirn und stöhnte leise. Nur langsam realisierte sie das sie nicht mehr träumte, sondern wach war. Wieso nur muss ich noch immer an diese Begegnung denken?! dachte sie verzweifelt und schlug auf die Bettdecke ein. Gequält schloss sie die Augen und schüttelte den Kopf. Warum kann ich IHN einfach nicht vergessen? Warum quält er mich immer so, selbst wenn er nicht hier ist? Seit ihrem Zusammentreffen mit Sasuke hatte sie nun fast jede Nacht diese Albträume. Sie konnte sein emotionsloses Gesicht einfach nicht vergessen, das selbst durch seine so offensichtlich zur Schau gestellte Gefühlskälte nichts von seiner damaligen Schönheit eingebüßt hatte. Ganz zu Anfang, als sie alle noch Kinder waren, hatte sie sich nur in sein Aussehen verliebt, doch als sie in ein Team kamen, verliebte sie sich zusätzlich in sein Wesen. Unter der coolen, abweisendes Maske steckte ein verletzter, einsamer Junge, der es aber nicht zugeben wollte. Von da an wurden ihre Gefühle nur stärker, je länger sie ein Team bildeten. Selbst das er sie ignorierte, ihr sagte das sie nerve und es möglichst mied alleine mit ihr zu sein, konnte ihre Gefühle für ihn nicht trüben. Bis zu dem Tag als er mit einem Wort alles zunichte machte. “Danke!” spuckte sie verächtlich in das nachtschwarze Zimmer. Mit diesem kleinen Wort war er gegangen und hatte alle verraten. Noch immer wusste sie nicht was er mit seinem “Danke” hatte sagen wollte. Wofür zum Teufel hatte er sich bei ihr bedankt?! Seit drei Jahren grübelte sie schon und fand doch keine Antwort. Sakura schüttelte den Kopf, sodass ihre langen Haare nur so flogen. Sie hatte doch beschlossen nicht mehr an ihn zu denken. Es tat einfach zu weh. Und wie jedes Mal bekam sie auch heute wieder die Quittung. In ihrer Brust wo eigentlich das Herz saß, gähnte nur ein dunkles Loch, das sie wann immer sie unaufmerksam war, mit Schmerzen traktierte. Sasuke hatte ihr Herz einfach mit sich genommen und mit Füßen getreten. Hatte ihre Liebe abgewiesen wie eine entsetzliche Krankheit. Sakura schlang ihre Arme um den Oberkörper und schaukelte sich vor und zurück. Plötzlich fühlte sie wie etwas nasses über ihre Wangen lief. Sie hob eine zitternde Hand und strich über ihr Gesicht. Verwundert schaute sie auf ihre feuchten Fingerspitzen. Schon seit Monaten hatte sie nicht mehr geweint. Weinen war eine Schwäche und sie gestattete es sich nicht mehr Schwäche zu zeigen. Nicht nach dem was passiert war, nachdem Sasuke das Dorf verlassen hatte. Damals hatte sie sich geschworen niemals wieder solche Gefühle zuzulassen, geschweige denn zu zeigen. Ihre Liebe verbannte sie in den hintersten Winkel ihres Herzens und sorgte dafür das sie keine Chance hatte jemals wieder zum Vorschein zu kommen. Sakura legte eine fast ebenso emotionslose Maske an, wie sie auch schon Sasuke trug als er noch in Konoha weilte. Nur das sie es kaum schaffte in Momenten wo sie ganz alleine war, die Maske aufrechtzuerhalten und sich einige Monate dazu zwingen musste ihre gespielte Ungerührtheit nicht fallen zu lassen. Unwirsch wischte sie über ihre Augen, legte sich wieder hin, zog die Decke über ihren verschwitzten Körper und schloss die Lider. Diese Gedanken an die Vergangenheit nützten ihr nichts und rissen nur alte Wunden wieder auf, von denen sich Sakura einredete, das sie verheilt waren. Vielleicht würde sie eines Tages selbst daran glauben können. Jetzt musste sie jedoch schlafen, denn seit langem hatte sie mal wieder ein Training mit der Hokage und ihrer ehemaligen Sensei Tsunade und wollte dafür so fit wie möglich sein. Vor allem aber wollte sie endlich Sasuke Uchiha vergessen und wieder anfangen zu leben, soweit ihr das jedenfalls noch möglich war. Sakura verschloss ihren Schmerz wie immer tief in ihr und zurück blieb eine gefasste und starke Sakura, die sich nicht mehr erlaubte Schwäche zu zeigen. Oder ein Klotz am Bein zu sein. Niemals mehr. Das hatte sie sich geschworen. Und diese dummen Albträume würden ihr da keinen Strich durch die Rechnung machen. Wenig später war sie dann auch wieder in einen unruhigen Schlaf gefallen. Den Rest der Nacht verbrachte sie traumlos. Kapitel 1: Sakuras Weg ---------------------- Sakuras Weg Kapitel 1 Am nächsten Morgen erwachte Sakura lange bevor die Dämmerung über Konoha hereinbrach. Sie streckte sich ausgiebig unter ihrer warmen Bettdecke und gähnte müde. Draußen war es stockdunkel, fast noch tiefe Nacht, und die Stille die über dem Dorf lag, schien vollkommen undurchdringlich zu sein. Sie blinzelte mehrmals träge um den Schlaf zu vertreiben und blickte an die weiße Decke. Nachdem sie von der Begegnung mit Sasuke geträumt hatte, war sie zum Glück von weiteren üblen Träumen verschont geblieben. Dennoch fühlte sie sich nicht erholt oder ausgeschlafen. Eher das Gegenteil. Sakura fühlte sich so schlapp und müde wie schon lange nicht mehr, doch sie ignorierte es wie immer einfach, stand auf und tapste auf nackten Füßen in ihr Bad. Ein Schwall kaltes Wasser würde ihr vielleicht helfen munter zu werden. Doch die erwartete Wirkung blieb nach der Schockbehandlung mir eiskaltem Wasser aus. Sie war zwar jetzt nass, aber nicht wach. Sie seufzte laut auf, raufte sich die Haare und verließ grummelnd das Badezimmer. Manchmal, wie an diesem Tag, schaffte sie es die angelernten Reflexe der Shinobis zu unterdrücken und einfach mal nur Sakura Haruno zu sein. Nicht Sakura Haruno, die MedicNin. Nicht Sakura Haruno eine der jüngsten Anbus aller Zeiten. Einfach nur ein junges Mädchen, das sich kaum dazu aufraffen konnte aus dem Bett zu kriechen und einfach nicht wach werden wollte. Als sie ihr Zimmer betrat, ging sie zu ihrem Schrank, kramte ihre Trainingsklamotten hervor und schlüpfte hinein. Zum Training zog sie meistens eine enge, schwarze Hose und ein gleichfarbiges Shirt mit kurzen Ärmeln an. Bequem und sie konnte sich bewegen, diese beiden Kriterien erfüllten die Sachen und waren damit wie geschaffen um sie bei ihren regelmäßigen Übungsstunden zu tragen. Ihre fast schon hüftlangen, blassrosa Haare band sie sich zu einem praktischen Zopf zusammen, damit sie später nicht beim Kämpfen störten. Sakura griff nach ihrer Tasche mit den Waffen und nach einer zweiten in der sie ihre Heilmittel aufbewahrte. Nun war sie ausgestattet um in den Tag zu starten. Sie ging in ihre Küche und nahm sich einen rotwangigen Apfel aus der Obstschale auf ihrem Küchentisch. Der musste fürs Erste genügen, für mehr hatte sie keine Zeit. Sie konnte auch später noch ausgiebig frühstücken. Nachdem sie sich vergewissert hatte, das sie alles dabeihatte was sie benötigte, schloss sie sorgfältig ihre Haustür hinter sich ab und lief langsam die Treppen runter. Bis zu ihrem Training mit Tsunade war zwar noch Zeit, doch Sakura wollte sie nutzen um ihre Gedanken ein bisschen zu ordnen. Oder besser gesagt, um ihre Maske der Fröhlichen, Unbekümmerten Sakura wieder zu erneuern. Sie hätte früher niemals gedacht, das sie so ein Talent für das Schauspielern hatte, doch die letzten zweieinhalb Jahre hatten sie eines bessern belehrt. Anscheinend schlummerte in ihr schon lange das Talent dazu, doch bisher hatte sie es einfach nicht benötigt und hatte es deshalb auch nicht wahrgenommen. Sie konnte wohl sehr überzeugend sein, wenn sie denn wollte. Sie biss in den Apfel und fing an zu kauen. Widerwillig ließ sie die zerkauten Reste des Apfels durch ihre Kehle und dann in den Magen wandern, doch sie verabscheute es zutiefst. Schaudernd musste sie an die ersten sechs Monate nach Sasukes Verschwinden denken. Sie war damals nur ein Schatten ihrer selbst gewesen. Verloren, enttäuscht und unsagbar leer. Sie verweigerte jede Nahrungsaufnahme und saß stumm in einer Ecke ihres Zimmer, das sie nur verließ um ihre Notdurft zu verrichten und dann und wann einmal ein paar Schlucke Leitungswasser direkt aus dem Hahn zu trinken. Naruto, Tsunade und ihre anderen Freunde machten sich große Sorgen, doch niemand konnte Sakura aus ihrer Starre befreien in der sie sich befand. Selbst der lebensfrohe, aufgeweckte blonde Chaosninja konnte ihr nicht helfen. Die Hokage selbst kam mit ihrer Heilkunst auch nicht weiter. Sakura fehlte rein körperlich nichts, sie war topfit. Der seelische Schmerz lähmte sie und ließ sie nicht mehr in die wirkliche Welt zurückfinden. Nach knapp einer Woche ohne Essen und nur wenigen Schlücken Wasser die man an einer Hand abzählen konnte, wurde Sakura künstlich ernährt und stündlich wurde ihr etwas zu trinken eingeflößt. Sie schlief wenig, sagte kein Wort und stierte nur vor sich hin. Dieser Zustand hielt ganze zwei Monate an. In dieser Zeit hatte Sakura viel Zeit nachzudenken und zu überlegen was sie wirklich wollte. Sie wollte vor allem nicht länger schwach sein. Sie wollte nicht länger ein Klotz am Bein sein. Sie wollte nicht mehr nerven, ständig heulen und nicht ernst genommen werden. Sakura wollte endlich eine richtige Kunoichi werden und allen zeigen das sie niemals mehr schwach sein würde. Sie trat damals aus den falschen Gründen in die Akademie ein, wie sie sich jetzt eingestand, sie wollte zu jener Zeit einfach nur ihrem Schwarm Sasuke näher sein, der sie noch nie beachtet hatte. Nur deshalb wollte sie ein Ninja werden. Doch schon bald merkte sie, wieviel mehr es bedeutete eine Kunoichi von Konohagakure zu sein. Wieviel mehr Leid, Schmerzen und Gefahr sie erfuhr, aber auch Freude, Glück und das Gefühl etwas in der Welt zu bewegen und sei es nur ein gerettetes Tier oder eine sicher überbrachte Schriftrolle. Sie hatte die Chance Menschen zu helfen und zu beschützen. Auch wenn sie in diesem Punkt eher versagte. Naruto und Sasuke kämpften eigentlich immer und beschützten auch Sakura. Anfangs gefiel es ihr sogar ein bisschen, doch irgendwann wurde es ihr peinlich und unangenehm. Doch sie konnte nichts dagegen tun. Mit den rasanten Fortschritten ihrer Teamkollegen kam sie nicht mit. Zwar beherrschte sie ihr Chakra besser als die beiden Jungs, doch ansonsten war sie immer meilenweit hinter den beiden her. Vielleicht entschloss ich mich schon damals zu dem Schritt, einen anderen Weg einzuschlagen als die beiden dachte Sakura nachdenklich, während sie durch das noch schlafende Konoha schritt. Sie konnte sich nicht mehr genau an die Zeit erinnern, die sie in dieser Starre verbrachte, doch an das Aufwachen danach erinnerte sie sich nur zu gut. #Flashback# “Wo-Wo bin ich” brachte sie mit gebrochener, heiserer Stimme hervor. Das wochenlange Schweigen hatte sie beinahe stumm gemacht. Jedes Wort schmerzte, doch sie wollte nicht mehr in der Dunkelheit leben. Sie suchte das Licht. Denn sie hatte eine Entscheidung getroffen und wollte endlich den ersten Schritt in ihr neues Leben gehen. Das erste was sie dann nach endlos langer Zeit der Dunkelheit sah, war Narutos strahlendes Gesicht. Seine klaren, blauen Augen war feucht, doch er lächelte breit. “Sakura-chan!!!!!” rief er glücklich und hüpfte vor dem Krankenbett auf und ab, “Du bist endlich wieder bei uns!” Narutos Geschrei lockte eine Medical Nin an, die als sie sah das Sakura wach war, sofort zu der Hokage lief um ihr von dem Aufwachen der jungen Haruno zu erzählen. Tsunade hatte ihnen eingeschärft sie sofort zu benachrichtigen, wenn Sakura aufwachen sollte. Währenddessen beobachtete Sakura den Flummi namens Naruto und lächelte sogar leicht. Ihre Lippen schmerzten und rissen ein, als hätte sie das Lächeln verlernt. Doch es fühlte sich merkwürdig befreiend an, als würde ihr langsam eine schwere Last von den Schultern genommen werden. Mit einem lauten Knall flog dann plötzlich die Tür auf und die Hokage stürzte herein. Die Wucht ihres Schlages war so heftig, das die Tür fast aus den Angeln flog und schon protestierend knarzte. “Sakura!” erleichtert kam Tsunade zu ihrem Bett und legte eine Hand auf ihre Stirn, “Endlich hast du zurück gefunden! Wir haben uns schon alle Sorgen gemacht” “Mir..... geht es gut” sagte Sakura langsam, konzentriert und mit krächzender Stimme. Tsunade schnalzte mit der Zunge und schickte den noch immer plappernden und sich freuenden Naruto vor die Tür. Er reagierte im ersten Augenblick gar nicht auf ihre Worte, doch nach einigen weiteren Versuchen seine Aufmerksamkeit zu bekommen, hatte es Tsunade endlich geschafft ihn nach draußen zu bugsieren. Dann kam sie wieder zu dem rosahaarigen Mädchen und begann sie sorgfältig zu untersuchen. Plötzlich, mitten in der Untersuchung, überraschte sie die Hokage, als sie mit ernster, fester Stimme sagte “Könnt Ihr mich als Eure Schülerin annehmen und zum Medical-Nin ausbilden?” Die Hokage verharrte in ihrer Arbeit und schaute sie entgeistert an. Sie wollte gerade zu einer ablehnenden Erwiderung ansetzen, als sie Sakuras ernste Miene sah. Ihr ist es wirklich ernst, dachte die Hokage erstaunt, Dabei ist sie gerade erst erwacht..... Tsunade tat so als ob sie noch überlegen müsste, doch schon lange spielte sie mit dem Gedanken eine Schülerin anzunehmen und durch Sakuras Frage war ihr die Entscheidung eigentlich schon abgenommen worden. Außerdem beherrschte dieses Mädchen ihr Chakra wirklich perfekt, sie würde eine hervorragende MedicNin abgeben. Sie sah in die gespannte Miene des Mädchens und nickte schließlich. “Ja, ich werde dich unterrichten Sakura” #Flashback Ende# Als es ihr wieder besser ging, fing Tsunade mit dem Unterricht an. Doch schon einen Monat später traf Sakura erneut ein Schicksalsschlag. Ihre Eltern kehrten von einer Geschäftsreise nicht mehr zurück. Der Konvoi dem sie angehörten, wurde von Oto-Nins angegriffen. Es gab keine Überlebende. Diesmal hatte Sakura ihre Gefühle aber im Griff. Sie trauerte um ihre Eltern, doch überstand das alles mit einer gefassten Miene. Die Überführung der Leichen ihrer Eltern, die Beisetzung und die Trauerfeierlichkeiten. Denn nicht nur ihre Eltern waren getötet worden, sondern auch noch fünf weitere Leute aus Konoha. Sie alle bekamen ein festliches Begräbnis, bei dem fast das ganze Dorf anwesend war, um den Toten die letzte Ehre zu erweisen. In den darauffolgenden Monaten versuchte Sakura ein ganz normales Leben zu führen. Sie versuchte Sasuke zu vergessen. Denn jedes Mal wenn sie wieder an ihn dachte, kam der Schmerz mit voller Wucht zurück und drohte sie erneut in die Tiefe zu reißen. Naruto war ihr in dieser Zeit eine große Stütze, litt er doch auch unter dem Verlust seines besten Freundes. Er wollte unbedingt stärker werden um Sasuke zurück nach Konoha zu holen, wie er es ihr versprochen hatte. Doch dann brach er zu der Trainingsreise mit Jiraiya auf und ließ Sakura zurück. Wieder brach eine ihrer Stützen weg, die sie noch aufrecht hielten. So stürzte sie sich nur noch verbissener in das Training mit Tsunade. Sie aß nur das nötigste damit sie genug Kraft hatte um zu lernen, schlief sehr wenig und nur unruhig und mied alle größeren Veranstaltungen zu denen viele Menschen gingen. Auch wenn sie es nicht zugeben wollte, mit Sasukes Verrat hatte er ihr Herz und ihren Lebensmut mit sich genommen. Sakura sehnte sich insgeheim nach dem Tod, auch wenn sie das niemals laut aussprechen würde. Doch ein Freitod kam für sie nicht in Frage. Es kam für sie einem Aufgeben gleich. Und das war ein Zeichen von Schwäche und schwach wollte sie nicht mehr sein. Also hoffte sie in einer gefährlichen Mission umzukommen. Doch um gefährliche Missionen zu bekommen, musste sie erstmal einen höheren Rang bekommen. Als GeNin würde sie das jedoch niemals schaffen. Sie trainierte wie eine Verrückte und war bald darauf so gut, das sie die Chunin und die Jonin Prüfung ohne viel Aufwand schaffte. Nur wenige Zeit später wurde sie von ihrer nun ehemaligen Lehrmeisterin in den Rang einer Anbu erhoben. Sie überreichte ihr eines Nachmittags in ihrem Büro eine Anbu Maske, die einen stilisierten Jaguar zeigte. Ihre Ausbildung zum MedicNin hatte Sakura schon vor der Chunin Prüfung abgeschlossen und war neben Tsunade und Shizune eine der besten Medical-Nin des Dorfes. Seitdem hatte Sakura schon viele gefährliche Missionen übernommen, doch immer kehrte sie wieder zurück. Es gab bis jetzt einfach keinen der sich mit ihr messen konnte, geschweige denn besiegen. Und jetzt waren schon drei Jahre seit Sasukes Verrat vergangen und Sakura konnte ihn noch immer nicht vergessen. Sosehr sie es auch versucht hatte. Er spukte immer wenn sie unachtsam war, in ihren Gedanken umher und quälte sie mit seinem Anblick. Seit ihr Team und sie ihn vor wenigen Wochen getroffen hatte, verfolgten sie beinahe jede Nacht die Bilder ihrer Begegnung und brachten sie um ihren sowieso schon unruhigen Schlaf. Sie hob den Kopf und sah, das es jetzt schon anfing zu dämmern. Langsam erwachte Konohagakure aus seinem tiefen Schlaf. Jetzt konnte sie es auch wagen zu dem Trainingsplatz zu gehen. Zwar war sie immernoch zu früh, doch keine zwei Stunden mehr wie zuvor. Sie lief durch die Straßen die sich langsam mit Leben füllten und ignorierte die neidvollen und begehrlichen Blicke die sie verfolgten. Ihre schwarze Trainingskleidung lag ihr fast wie eine zweite Haut auf dem Körper und ließ kaum einen Platz mehr für Fantasie. Doch nicht deswegen trug sie solch figurbetonte Kleidung, damit ein Junge sie beachtete. Der einzige, von dem sie es sich wünschen würde beachtet zu werden, würde niemals wieder nach Konoha kommen. Sie trug solche Kleidung, weil sie sich einfacher darin bewegen konnte. Es war schlicht und ergreifend einfach praktisch. Nur wenig später kam sie an dem vereinbarten Ort an und setzte sich auf das, noch vom morgendlichen Tau, feuchte Gras. Sakura schloss sie Augen und versuchte sich zu entspannen, doch sobald sie die Augen schloss, tauchte Sasukes Gesicht vor ihr auf. Genervt gab sie schließlich auf und öffnete ihre smaragdgrünen Augen wieder. Schon spürte sie Tsunades Chakra was sich ihr näherte und stand auf. Sie stemmte die Hände in ihre Hüften und wartete. Nur wenige Sekunden später stand die fünfte Hokage vor ihr. Sie war nichtmal außer Atem, obwohl sie wie eine Irre gerannt sein musste. Trotz ihres Alters, das man ihr überhaupt nicht ansah, war Tsunade eine vor Kraft strotzende und angsteinflößende Person, die den Posten der Hokage zu Recht inne hatte. “Verzeih mir Sakura, aber unser Training muss ausfallen, du musst eine wichtige Mission erfüllen” sagte die Hokage ernst. “Sei in zehn Minuten in meinem Büro. Zieh deine Anbu Sachen an und packe deine Tasche, es ist sehr wichtig! Beeil dich” Mit diesem Worten verschwand Tsunade auch schon wieder in einem Blätterwirbel. Doch Sakura beachtete sie schon gar nicht mehr. Sie freute sich, obwohl ihr Training heute ausfiel. Eine Mission war viel besser und so wie es sich anhörte, würde sie nicht gerade ein Zuckerschlecken werden. Endlich hatte sie mal wieder eine richtige Aufgabe und anscheinend eine gefährliche noch dazu. Vielleicht erfüllte sich ja jetzt endlich ihr sehnlichster Wunsch. Plötzlich wurde ihr klar das sie noch immer wie zu einer Salzsäule erstarrt auf der Wiese stand und verschwand wie Tsunade eben in einem Wirbel. Nur das ihrer nicht aus Blättern, sondern aus rosaroten Kirschblüten bestand. Kapitel 2: Kämpfen...Verlieren...Gerettet? ------------------------------------------ Kämpfen... verlieren...gerettet? Kapitel 2 Wie konnte es nur soweit kommen? dachte Sakura aufgebracht und sprang hektisch von Ast zu Ast. In ihrem Nacken saßen rund fünfzehn Oto-Nins, die sie schon seit fast einer Stunde quer durch den Wald verfolgten. Zehn Shinobis waren zwar schon unter ihren Angriffen gefallen, doch ihre Kameraden blieben hartnäckig an ihren Fersen kleben. Wobei sie ehrlicherweise zugeben musste, dass vor allem ihre plötzliche Attacke und die Verblüffung der feindlichen Ninjas diese hohe Anzahl begründetet. Nicht das sie eine schlechte Kunoichi wäre, doch selbst sie kam nicht gegen eine solche Übermacht an, wenn sie fair kämpfte. Ein kleiner Illusionstrick, ein einfaches Jutsu zur Ablenkung reichte, damit sie die ersten Reihen niedermähen konnte. Als die anderen Gegner gemerkt hatten, das sie auf einen simplen Trick hereingefallen waren, befand sich Sakura schon auf der Flucht vor ihnen. Der vorangegangene Kampf und jetzt die Jagd durch den Wald, zehrten an ihren kaum noch vorhandenen Reserven. Sie war auch nur ein Mensch und hatte keine unbegrenzte Kraft zur Verfügung. Weswegen sie auch langsam, aber beständig schwächer wurde. Mit einer solchen Überzahl an Feinden hätte sie niemals gerechnet, weswegen sie ihnen auch fast vollkommen unvorbereitet entgegentrat. #Flashback# Sakura lief behände durch den dichten Wald. In ihrem wenigen Gepäck hatte sie eine sehr wichtige Schriftrolle und einigen sehr wertvolle Arzneien die sie in ein verbündetes Dorf bringen sollte. ~*~ Über ihrem angespannten Gesicht lag ihre Anbu-Maske, da Sakura offiziell als Mitglied dieser Spezialeinheit diesen Auftrag ausführte. Ihre fast hüftlangen Haare hatte sie wie Tsunade zu zwei Zöpfen im Nacken gefasst, dessen Spitzen ihr bei jedem Schritt sanft auf den Rücken schlugen und so ein gleichmäßiges, beinahe lautloses Stakkato verursachten. Sie war sehr stolz darauf, nach jahrelangem Training endlich zu diesen Elite-Shinobis zu gehören, die von allen geachtet und zugleich gefürchtet wurden, obwohl ihre Identitäten verhüllt waren wie ihre Gestalt. Noch vor einigen Jahren hatte keiner ahnen können, dass die schwache, nervige Sakura Haruno eines Tages Anbu sein würde. Niemand würde es heute wagen, die rosahaarige Kunoichi als Klotz am Bein, ein Hindernis für ihr Team, als untalentiertes, oberflächliches kleines Mädchen zu betiteln, wenn ihm sein Leben lieb war. Selbst Naruto, der inzwischen ebenfalls zum Anbu ernannt worden war, sowie Kakashi, der, nachdem Team Sieben vollkommen auseinandergebrochen war, nun auch wieder als Anbu tätig war, hatten es nicht glauben wollen, als Sakura es ihnen berichtete. Sie wussten bis zu diesem Zeitpunkt beide nichts von dem harten Training, dass Sakura damals heimlich absolviert hatte. Direkt nachdem Tsunade sie als Schülerin angenommen und Sakura soweit zu Kräften gekommen war, dass sie trainieren konnte, fing sie mit ihrem ganz persönlichen zusätzlichen Übungseinheiten an. Jede Nacht schlich sie sich aus ihrem Haus in den Wald um ihren Körper zu schulen, um besser zu werden, stärker und konsequenter in ihrem Tun. Ihre Entschlossenheit war unerschöpflich. Selbst wenn sie vollkommen entkräftet auf dem harten Boden einschlief oder ihr kein Chakra mehr zur Verfügung stand, dass sie urplötzlich zusammenbrach, gab sie nicht auf. Jeden Morgen bevor sie zum Training mit Tsunade- und später wieder mit Kakashi- ging, musste die rosahaarige Kunoichi ihre Verletzungen heilen, die sie sich während ihres nächtlichen Trainings zugezogen hatte. Diese Doppelbelastung brachte sie nahe an die Grenzen ihres körperlichen Könnens, doch letztendlich zahlte sich der ganze Schweiß, das Blut, die Tränen und Schmerzen aus. Die Veränderungen kamen schleichend, doch konstant ans Licht und überraschten jeden, der sie etwas näher kannte, da keiner den Grund für ihren Kräftezuwachs kannte. Zwar war Tsunade, ebenso unerbittlich im Unterricht wie sakesüchtig, ihre Lehrmeisterin und eine der stärksten Kunoichis, die das Dorf jemals hervorgebracht hatten, doch das alleine erklärte nicht Sakuras unnatürlich wachsendes Können. Bis sie endlich ihr eigentliches Ziel erreichte, den Grund, warum sie überhaupt so verrückt trainierte. Die Ernennung zur Anbu. Die Anbus bekamen immer die gefährlichsten Missionen, viele überlebten nicht einmal die ersten drei Monate im Dienste dieser geheimnissumwitterten Abteilung Konohas. Das war genau das, was Sakura brauchte, um endlich sterben zu können. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie als Anbu während einer Mission ums Leben kam, war wesentlich höher als bei einfachen Missionen im Status eines Genin. Und Sakura hatte sich fest vorgenommen, diese erhöhte Wahrscheinlichkeit auszunutzen. ~*~ Immer wenn sie an ihre damalige Annahme dachte, dass sie bald sterben und somit endlich Sasuke und ihre törichte Liebe zu ihm vergessen würde, überkam sie heftiger Groll. Denn wie man deutlich sehen konnte, war sie nach drei Jahren noch immer am Leben. Kopfschüttelnd vertrieb sie diese Gedanken endgültig aus ihrem Kopf und konzentrierte sich auf die Mission, die vor ihr lag. Es war nämlich eine der seltenen Missionen, die auch ihr verwundetes Herz berührten. Der Älteste des mit Konoha verbündeten Dorfes, erwartete sie schon sehnsüchtig. Seine jüngste Tochter war an einem seltenen Fieber erkrankt und nur diese Arzneien konnten ihr helfen zu überleben. Da das Dorf nur schlecht zu erreichen war und Händler es nicht oft riskierten, die gefährlichen Straßen zu passieren um das Dorf mit Waren, Arzneien und anderen Dingen zu versorgen, war es auf die unterstützende Hilfe von Außen angewiesen. Als der Hilferuf des Ältesten Tsunade erreichte, sicherte sie ihm sofort Hilfe zu. Als Austausch für ihren regelmäßigen Beistand, versorgte das kleine Dorf Konohagakure mit sehr, sehr seltenen Heilkräutern, die nur in dieser entfernten Gegend wuchsen. Dazu kam noch, dass die Ernte nur zu bestimmten, wenigen Zeiten im Jahr stattfinden konnte und die Ausführung derselbigen extrem kompliziert vonstatten ging. Der Inhalt der Schriftrolle, die sie in ihrem Gepäck trug, war ihr zwar nicht bekannt, doch sie musste von großer Wichtigkeit sein, da die Hokage ihr eingeschärft hatte, sie um keinen Preis zu verlieren. Als befehlsgetreue Kunoichi wusste sie, dass es sie nicht zu interessieren hatte, was in der Schriftrolle stand. Sie würde es nicht riskieren, dass Vertrauen Tsunades zu missbrauchen, indem sie voller Neugierde nachschaute, welche Art Informationen sie transportierte. Die Geheimhaltung der ihnen anvertrauten Informationen, besaß noch immer die höchste Priorität bei den Shinobis. Keiner der noch klar bei Verstand war und loyal zu seinem Dorf stand, würde es wagen, die Mission durch unpassende und gefährliche Neugierde zu gefährden. Sakura beschleunigte ihr Tempo erneut, indem sie ein wenig mehr Chakra in ihre Beine und Füße leitete um schwungvoller von Ast zu Ast springen zu können. Sie beeilte sich nicht nur, weil die Schriftrolle höchst wichtig für das Dorf war, sondern vor allem wegen dem kranken Mädchen. In Konoha hatte sie sofort nachdem sie den Auftrag erhalten hatte, in einem ihrer vielen Bücher nachgelesen, an was genau das Mädchen erkrankt war. Es war eine sehr schwere Krankheit, die starke Symptome aufwies und den Körper des Mädchens letztendlich sosehr auszehren würde, dass sie verstarb. Das konnte- und wollte Sakura nicht zulassen. ~*~ Sakura suchte die ganze Zeit nach feindlichen Shinobis, doch bis jetzt war sie unbehelligt durch den Wald gekommen. Dabei hatte Tsunade sie doch vor abtrünnigen Ninjas gewarnt, die verhindern wollten, dass die Schriftrolle und die Arzneien das Dorf erreichten. Aus welchem Grund auch immer sie das wollten, es würde an Sakuras Willen, diese Mission erfolgreich und möglichst schnell zu beenden, scheitern. Kaum das sie den letzten Gedanken zu Ende gedacht hatte, spürte sie etwas, was sie fast den nächsten Ast verfehlen ließ. Sie riss gerade noch im letzten Moment die Hände hoch und konnte sich ganz knapp an einem anderen Ast eines höheren Baumes festhalten, über den sie elegant nach vorne hinüberglitt und in der Hocke verharrte. Nein, das konnte nicht sein. Nicht SEIN Chakra. Nicht ER!!!! dachte sie erschrocken und klammerte sich fester in die Rinde des Baumes. Sie war so damit beschäftigt nach dem Chakra zu suchen, welches sie eben gemeint hatte zu spüren, dass sie die Oto-Nins nicht bemerkte, die sich ihr lautlos näherten. Bis es zu spät war und der Angriff über sie hereinbrach. #Flashback Ende# Durch ihr Ablenkungsmanöver verschaffte sie sich einen Vorsprung, der jedoch mit jeder Sekunde, die verstrich, bedrohlich zusammenschmolz. Sakura spürte außerdem, dass sie ernsthaft verletzt war, wenn nicht sogar schwer. Die Schnittwunden an ihren Armen und Beinen waren weniger schlimm, doch sie hatte auch mehrere Prellungen und einige ihrer Rippen waren gebrochen. Außerdem hatte sie durch eine tiefe Fleischwunde an ihrer Schulter und dem rechten Oberschenkel schon eine Menge Blut verloren. Lange würde sie dieses Tempo nicht mehr durchhalten können. Ihre Sicht verschleierte sich zusehens und ihre Schritte wurden immer ungelenker. Und schließlich kam es, wie es kommen musste. Für wenige Sekunden verlor sie mitten im Sprung das Bewusstsein, wodurch sie ihre Bewegung nicht mehr vollenden konnte und frontal gegen einen Baum knallte. Durch den Aufprall zusätzlich benebelt, fanden ihre kraftlosen Finger keinen Halt mehr, so dass Sakura über zehn Meter in die Tiefe stürzte. Als sie hart auf dem Boden aufkam, wurde ihr fast die gesamte Luft aus der Lunge gepresst. Keuchend richtete sie sich schwerfällig auf, drückte die Hände in den Boden und versuchte sich mit all ihrer verbliebenen Kraft hochzudrücken. Sie durfte nicht aufgeben. Tsunade und der Herr aus dem verbündeten Dorf vertrauten ihr. Sie durfte keine Schwäche zeigen. Sie gehörte der Elite-Einheit Konohas an, war stärker und mutiger als noch vor drei Jahren und würde jetzt nicht einfach liegen bleiben und sich ergeben. Sakura atmete tief ein und aus und versuchte ihre Sinne zu konzentrieren. Ein stetiges Rasseln aus ihrem Brustkorb ließ sie beunruhigt innehalten. Das diese Geräusche nicht normal waren, wäre selbst einem Zivilisten klar. Sie als MedicNin war sich dessen noch viel mehr bewusst, weswegen sich die tiefe Sorgenfalte auf ihrer Stirn, verdeckt durch die Anbu-Maske, umso deutlicher abzeichnete. Sie wischte sich fahrig Blut aus dem Mundwinkel und blickte auf ihren ebenso blutverschmierten Handschuh hinab. Innerlich fluchte sie alle erdenklichen Ausdrücke die ihr bekannt waren- kurz durchzuckte sie der Gedanke, dass sie Tsunade in dieser Hinsicht viel zu verdanken hatte, schließlich hatte sie ihr Wissen auch in Bezug auf Flüche um einige Kapitel erweitert- bis alle erheiternden Auswüchse ihres Kopfes ein jähes Ende fanden. Zwei Sekunden später standen die fünfzehn Oto-Nins um sie herum auf der Lichtung und grinsten sie böse und vor allem wütend an. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte noch keiner von ihnen mit ihr gesprochen, selbst als sie Sakura ohne jede Vorwarnung angegriffen hatten, entfloh ihren Lippen kein Ton. Einzig die Todesschreie der sterbenden Shinobis vorhin, hatten Sakura bewiesen, dass diese Ninjas keineswegs so stumm waren wie sie taten. Und was sie von ihr wollten, wurde ihr im nächsten Moment klar- es war so eindeutig, so logisch, dass Sakura es nicht in Betracht gezogen hatte. Die Schriftrolle und die Arzneien. Diese Oto-Nins wollten sicherlich verhindern, dass ihre wertvolle Fracht im Dorf ankam. Nur über ihre Leiche. Vielleicht auch wortwörtlich. In ihr fochten nämlich die Sorge um das kranke Kind und ihr Wunsch nach Erlösung einen erbitterten Kampf. Einerseits war das ihre Chance endlich im Kampf zu sterben, andererseits würde dann auch das unschuldige Mädchen mit ihr sterben. Sakuras Gewissen konnte- und wollte das nicht akzeptieren. Auch wenn sie in ihrem Leben keinen Sinn mehr sah, musste das nicht bedeuten, dass sie es willentlich in Kauf nahm, noch anderen Menschen indirekt ebenfalls den Tod zu bringen. Zumindest dann nicht, wenn sie nichts mit den Kämpfen der Shinobis untereinander und den rivalisierenden Dörfern gegeneinander zu tun hatten. Bevor sie jedoch weiter darüber nachdenken konnte, griffen die feindlichen Ninjas schon an. Es war genau wie beim ersten Angriff urplötzlich, aber dafür umso heftiger. Sakura sammelte ihre letzten Kräfte und stürzte den Shinobis mit gezückten Kunai und einem wütenden Schrei entgegen. Wenn, dann wollte sie wenigstens kämpfend untergehen. Die ersten vier Shinobis schaffte Sakura noch relativ leicht, da sie darauf bauten, dass Sakura durch die Verletzungen zu geschwächt war um zu kämpfen und deshalb ihre Deckung vernachlässigten. Während die ersten Gegner unter ihren Attacken fielen, formierten sich die übrig gebliebenen Ninjas neu, so dass sie alle gleichzeitig angreifen konnten. Sakura begriff sofort, als sie das bemerkte, dass sie keine Chance hatte, dafür war sie in einer viel zu schlechten körperlichen Verfassung. Ihr Atem ging keuchend und schwer, ihr war schwindelig und ihre Glieder fühlten sich bleischwer an. Sakuras Knie wurden weich und knickten unter der Last ihres eigenen Gewichtes einfach ein. Scheppernd fiel ihre Anbu Maske zu Boden und enthüllte so ihr Gesicht. Doch das war ihr gerade vollkommen egal. Sie spürte wie nasse, salzige Tränen sich ihren Weg über ihre Wange bahnten und langsam zu Boden tropften. Sie hasste es unglaublich zu verlieren, doch andererseits erleichterte es sie zutiefst, dass ihr Leid nun gleich zu Ende finden würde. Endlich würde sie Sasuke vergessen können. Ohne ihn hatte ihr Leben einfach keinen Sinn mehr. Bei dem nächsten Angriff würde sie sterben. Endlich. Sakura richtete sich mühsam auf, sodass sie ihren Gegnern wenigstens ins Gesicht sehen konnte, wenn sie starb und wischte sich mit einer Hand das Blut aus dem Gesicht. Sie zitterte am ganzen Körper, doch ihre Miene spiegelte wilde Entschlossenheit wieder. Die elf Oto-Nins grinsten sie nur an, hoben gleichzeitig ihre Kunais und stürmten auf das junge Mädchen zu. Sakura schloss abwartend die Augen. Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln. Sie wappnete sich für den Schmerz der unausweichlich kommen würde, die Kälte die in ihre Glieder kriechen würde und die erlösende Dunkelheit. In ihren letzten Momenten wollte sie an die Menschen denken die ihr wichtig waren. Vor ihrem geistigen Auge tauchten die vertrauten Gesichter auf, die sie sosehr vermissen würde. Tsunade, die ihr in den letzten Jahren zu einer zweiten Mutter geworden war, Shizune, die rechte Hand der Hokage, ihr alter Sensei Kakashi, die anderen Jonin Gai, Asuma, Kurenai. Ihre ehemaligen Weggefährten und Kameraden Shikamaru, Choji, Neji, Shino, Kiba, Lee, TenTen, Ino, die stille Hinata, Sai, der unsensible Anbu und auch die Suna-Nins Temari, Kankuro und Gaara, der nun Kazekage war, würde sie vermissen. Doch auch der blonde Chaosninja würde ihr fehlen. Naruto war, nachdem er von der Trainingsreise mit Jiraiya zurückgekehrt war, einer ihrer besten Freunde geworden. Seine kindische Schwärmerei für sie hatte er schnell überwunden und war seitdem auch viel ruhiger und reifer geworden. Sie beide verband eine tiefe Freundschaft, die Sakura sehr fehlen würde. Dann erschien das letzte Gesicht, das sie erwartet- und doch schon immer ein wenig gefürchtet hatte. Ein schwarzhaariger, schwarzäugiger, blasser Junge, den sie mehr liebte als ihr Leben, das ihr nun gewaltsam genommen werden würde. Unwillkürlich erschien ein Lächeln auf Sakuras Gesicht und ihre Gesichtszüge entspannten sich. Die Oto-Nins wunderten sich zwar insgeheim über diese Gefühlsregung- schließlich waren die Mitglieder der Anbu Einheit dafür bekannt, keinerlei Emotionen zu zeigen- hielten jedoch weiterhin unbeirrt auf sie zu. Etwa zwei Meter bevor sie die junge Anbu erreichen konnten, sprang ein schwarzer Schatten von einem der Bäume und stellte sich schützend vor Sakura. Durch die plötzliche Bewegung aufgeschreckt, öffnete Sakura ihre smaragdgrünen Augen. Die Umgebung verschwamm vor ihren Augen, doch sie versuchte krampfhaft zu erkennen, wer sie an ihrem Tod gehindert hatte. Doch sie sah nur einen schwarzen Schemen der, einer wilden Bestie gleich, unter den Oto-Nins wütete. Einer nach dem anderen fiel durch seine überaus präzisen Angriffe. Es ging so schnell, das die überrumpelten Oto-Nins keine Chance hatten sich zu wehren. Innerhalb weniger Sekunden lagen die elf feindlichen Ninjas tot am Boden. Sakura strauchelte keuchend und hielt sich an der Rinde des Baumes hinter ihr fest. Sie versuchte noch immer den Schemen genauer zu sehen, doch seine Gestalt begann immer wieder zu zerfließen. Ihre Hand hob sich zitternd und strich zerstreut über ihr Gesicht, als könne sie durch diese Gestik mehr erkennen. Der Schatten drehte sich gemächlich zu ihr um. Ganz langsam schritt er zu ihr und plötzlich war Sakura, als ob sie zwei rot glühende Augen in dem Gesicht blitzen sah. Erschrocken entfuhr ihr ein heiseres Stöhnen, während ihre Beine verräterisch zu beben begannen. Sie wollte noch etwas sagen, doch ihre Kräfte verließen sie in diesem Augenblick nun vollends. Sakuras Bein hob sich nur noch wenige Millimeter vom Boden, sie machte einen unsicheren Schritt nach vorne, verdrehte urplötzlich die Augen und brach ohnmächtig zusammen. Sie spürte nur noch undeutlich, wie zwei starke Arme sie, kurz bevor sie auf dem Boden prallen konnte, auffingen und hochhoben, dann versank sie endgültig in der Dunkelheit, die ihre Klauen nach ihr ausstreckte. Kapitel 3: Der namenlose Retter ------------------------------- Der namenlose Retter Kapitel 3 Ihr war heiß... so heiß. Ihre Adern schienen mit flüssigen Feuer gefüllt zu sein und setzten sie innerlich in Brand. Tosend und knackend brach es sich durch ihren Leib, riss sie auseinander. Ihre Muskeln gehorchten ihr nicht mehr, als sie sich gegen den Schmerz stemmen wollte. Ihre Glieder fühlten sich bleischwer an. Wie nach einem langen Trainingstag, nur wusste sie instinktiv, dass diese Qualen kein Training verursachen konnte. Sakura stöhnte leise. Wo bin ich nur? Selbst diesen Gedanken zu formulieren, kostete sie Kraft. Ihr war so unendlich heiß und sie hatte Durst. So großen Durst... Mit einer unglaublichen Willensanstrengung schaffte sie es, ihre Lippen zu öffnen, doch ihre Stimme kündigte ihr den Dienst. Kein Laut kam über ihre Lippen, allerdings spürte sie plötzlich, wie aus heiterem Himmel, eine kühle Hand, die ihr unter den Kopf fasste und sie sanft hochzog. Ein Becher wurde gegen ihre Lippen gedrückt und leicht gekippt. Sakura, die dieses Gefühl nicht sofort einordnen konnte, verschluckte sich natürlich als das Wasser in ihre Kehle floss. Sofort als der Jemand neben ihr das bemerkte, verschwand der Becher von ihrem Mund. Hustend krümmte sie sich zusammen. Wasser in die Luftröhre zu bekommen war keine angenehme Erfahrung. Dafür brauchte man auch keine Medic-Nin zu sein, um das zu wissen. Leider ersparte ihr dieses Wissen nicht das raue Gefühl in der Kehle, einerseits durch den nicht gelöschten Durst, andererseits durch das starke Husten. Ein leises Klacken neben ihrem Lager verriet ihr, dass der Becher zu Boden gestellt wurde. Nur Sekunden später bemerkte sie eine weitere Hand, die ihre Schulter umfasste, um sie zu halten, damit sie nicht kraftlos umfiel. Dankbar lehnte sie sich gegen die Stützen und versuchte den Hustenreiz zu bekämpfen, der sie noch immer nicht verlassen wollte. Nachdem sie langsam wieder normal atmen konnte, verließ sie eine Hand wieder und kurz darauf spürte Sakura erneut das leichte Drücken des kühlen Bechers. Diesmal waren sie beide vorgewarnt, weswegen ihr Retter nur langsam das Wasser in ihren Mund kippte, damit sie vorsichtig schlucken konnte und nicht wieder halb erstickte. Wasser! Sakura konnte nicht in Worte fassen, wie sich das anfühlte. Noch nie schmeckte einfaches, kühles Wasser so lecker wie jetzt. Sie fühlte sich wie eine Verdurstende in der Wüste, die nach unendlich langer Zeit doch noch etwas zu Trinken bekam. Sakura grummelte laut, als der Becher- und damit auch das Wasser- abrupt verschwand, doch sie war zu schwach um sich dagegen heftiger zu wehren, als nur durch ein leises Grunzen. Ihre laschen Proteste wurden sowieso von der Person ignoriert, die gerade behutsam ihren Kopf auf dem Boden ablegte. Das Wasser hatte ihr genügend Kraft gegeben, sodass sie erneut versuchte ihre Augen zu öffnen und diesmal gelang es ihr sogar. Dennoch konnte sie kaum etwas erkennen, denn ein milchiger Schleier lag über ihren Augen und verhinderte ein klares Sehen. Sie sah nur einen verschwommenen schwarzen Schemen der sich sehr schnell von ihr entfernte. Vielleicht war das ihr Retter... Da er jedoch nicht gewillt schien, ihr seine Identität mitzuteilen, was er durch sein Schweigen die ganze Zeit deutlich gezeigt hatte, versuchte Sakura erst gar nicht weitere Details von ihm wahrzunehmen. Zumal er sowieso nicht mehr in ihrer Nähe war. Tief verwurzelte Instinkte trieben sie dazu, sich nun ein genaueres Bild von ihrem Aufenthaltsort zu machen. Über ihr war es finster, also befand sie sich in einer Art Unterschlupf. Wenigstens musste sie nicht im Freien liegen, auch wenn sie sich dort sicherer fühlte, als an einem Ort, von dem sie nicht wusste wo und vor allem was er war. Es sah allerdings nicht so aus, als sei die Decke aus Torf oder Ästen, sie schien massiver... fester zu sein. Vielleicht aus Stein... Sakura rollte ihre Augen so weit es ging zur linken Seite und erhaschte einen verschwommenen Blick auf die Seitenwände. Hier bestätigte sich ihre anfängliche Vermutung. Flackernder Feuerschein malte tanzende Muster auf die steineren Wände. Solche deutliche Kerben, Mulden und Nischen existierten nur in einer Höhle. Nun fiel ihr auch die Kühle auf, die sanft über ihre rechte Wange strich. Und das obwohl neben ihr ein Feuer brannte. Der Eingang musste folglich ganz in der Nähe liegen, oder zumindest eine Öffnung durch die Frischluft von Außen in die Höhle dringen konnte. Sakura wandte den Kopf nun ganz zur Seite und schloss müde die Augen. Die Hitze, die sie die ganze Zeit über in ihrem Körper spürte, stammte vom Fieber. Hohes Fieber, wie sie feststellen musste. Denn alle Versuche ihren Gedanken eine Richtung einzugeben, scheiterten sang und klanglos. Ihr war es aber wichtig, sich einen Überblick über ihre Gesundheit zu verschaffen. Es dauerte ein wenig länger als sonst, doch nach einigen Minuten war sie geistig soweit wieder hergestellt, das sie ihre mentale Untersuchung beginnen konnte. Ihre Bestandsaufnahme war mehr als niederschmetternd. Zu dem Fieber was ihren Körper schwächte, kamen noch drei gebrochene Rippen, etliche Prellungen, Schnitte und Verstauchungen, die tiefe Fleischwunde in ihrer Schulter und ein immenser Blutverlust. Außerdem hatte sie fast kein Chakra mehr und konnte sich deshalb auch kaum bewegen. Wenn sie keine Hilfe von einem ausgebildeten Medic-Nin bekam, würde sie noch mindestens drei Wochen hier unbeweglich liegen müssen. Sakura seufzte, wenigstens das funktionierte noch einwandfrei. Aber vor allem interessierte sie, wer sie gerettet hatte. Auch wenn der Jemand das augenscheinlich nicht wollte, war die Kunoichi trotzdem neugierig und vor allem zutiefst dankbar. Doch bevor sie erneut die Augen öffnen- und nach dem schwarzen Schemen linsen konnte- war sie schon in einen tiefen, erschöpften Schlummer gefallen. Das leichte Schlafmittel in ihrem Wasser, war einfach nicht zu schmecken gewesen. Als sie das nächste Mal die Augen aufschlug, spürte sie, dass ihr Fieber fast vollständig verschwunden war. Sie hatte nur noch eine leicht erhöhte Temperatur, doch das war nicht besonders besorgniserregend. Die Höhlendecke über ihrem Gesicht war klar und deutlich zu sehen. Selbst den kleinsten Riss konnte sie nun wieder erkennen. Sakura fühlte sich merkwürdigerweise erholt und kräftig. Merkwürdig... eigentlich hätte ich noch lange nicht so erholt sein können. Ich frage mich, was... Ein erstickter Schrei entfuhr ihr, als sich wie aus dem Nichts ein schwarzes Tuch über ihre Augen legte und ihr die Sicht nahm. Sakura wollte sich wehren, doch ihre Hände wurden brutal zu Boden gerissen. Sie konnte einen leisen Schmerzensschrei nicht unterdrücken. Der eisenharte Griff ließ jedoch nicht um einen Deut nach. Die junge Anbu verstand natürlich, was ihr der Jemand damit sagen wollte und gab schließlich nach, ließ ihre Arme unten, während er ihr das Tuch um den Kopf band. Als ihr Blick verschleiert war, spürte sie nach einigen erwartungsvollen Herzschlägen wie zwei kalte Hände über ihren Oberkörper fuhren und sie sanft abtasteten. Unwillkürlich lief ihr ein Schauer über die Haut. Der Griff eben fühlte sich ganz anders an. So brutal und rücksichtslos. Doch jetzt war er so vorsichtig... dachte sie verwirrt. Sie war sich nun sicher, dass es ein Mann war, der sie gerettet hatte. Vom Körperbau her konnte es keine Frau sein, dafür war der Schemen, den sie gesehen hatte, viel zu breit, groß und muskulös. Langsam glitten die Finger über ihren Oberkörper und verharrten schließlich über ihrem wild pochenden Herzen. Sakura schämte sich urplötzlich, doch sie konnte ihr rasendes Herz nicht abbremsen. So hatte sie noch niemand berührt. Es war so neu und irgendwie... schön . Es war unmöglich das Gefühl in Worte zu fassen, obwohl sie sonst für jede Situation einen passen Ausdruck parat hatte. Ihre Überlegungen wurden unterbrochen, als ein stetiger Chakrastrom in ihren Körper floss und ihre Reserven erneuerte. Ihre Augen weiteten sich überrascht unter dem schwarzen Tuch und ihr stockte unwillkürlich der Atem. Sofort ließ der Chakrazufluss nach, doch als Sakura wieder normal weiter atmete, kehrte die volle Energie zurück. Dankbar nahm die junge Anbu das Chakra an, ließ es in jede Zelle strömen und fing dann ganz langsam an ihre Wunden zu heilen. Zuerst schloss sie die tiefe Stichverletzung in ihrer Schulter, die schon fast von selber verheilt war und fügte dann ihre gebrochenen Rippen zusammen. Es schmerzte heftig, doch sie biss die Zähne zusammen und fuhr trotzdem konsequent fort. Gerade als sie mit der letzten Rippe fertig war, verschwand der Chakrastrom so plötzlich wie er gekommen war. Sakura hörte ein leises, erschöpftes Keuchen und setzte sich vorsichtig auf. Das warme Gefühl verschwand und zurück blieb die Erkenntnis, dass er ihr zu viel seines Chakras gegeben haben musste. Sie konnte viel zu viele Wunden heilen, auch wenn sie noch lange nicht wieder kampffähig war. Ihr gesamter Körper tat noch immer weh und protestierte gegen die Bewegung, die sie jetzt vollführte. Sie achtete nicht darauf. Ihr Drängen ihn zu berühren, um zu wissen ob es ihm gut ging, war stärker als der Schmerz. Tastend streckte sie die Hände aus und fühlte plötzlich weichen Stoff, als er ihr schon abrupt wieder entzogen wurde. Vollkommen überrumpelt, dass sie wirklich etwas zu fassen bekommen hatte, ließ sie es zu, dass eine Hand sie unwirsch zurück auf den Boden drückte. Kurz darauf hörte sie schleifende Schritte die sich langsam entfernten. Sie schloss die Augen, lächelte leicht und schlief fast sofort ein. In den folgenden Tagen fand immer wieder die gleiche Prozedur statt. Sakura bekam beim Aufwachen ein schwarzes Tuch um die Augen gebunden, ein immer weniger werdenden Strom an Chakra, danach etwas Essen und Trinken. Insgesamt drei mal pro Tag bekam sie Nahrung und Wasser und jedesmal wurden ihr die Augen verbunden. Immer wenn sie Anstalten machte, dass Tuch zu entfernen oder ihren Retter berühren zu wollen, wurde sie unsanft abgeblockt. Nur einmal reizte sie ihren Retter mit ihren Versuchen ihm nahe zu kommen wohl so sehr, dass er ihre Hände mit den seinen am Boden hielt und sich rittlings auf sie setzte. Knurrend. Das Geräusch war so dunkel und wutgeladen, dass es Sakura fröstelte. Als sie dann jedoch seinen warmen Atem an ihrer Wange spürte, hielt sie plötzlich ganz still. Eine angenehme Gänsehaut breitete sich auf ihren Armen aus und eine wohlige, anregende Wärme flutete von ihrem Bauch aus in den gesamten Körper. Ihr Retter löste seine Hände von ihren und glitt bedächtig an ihren Seiten hinunter. Sanft hauchte er seinen Atem gegen ihren Hals. Sakura erschauderte und biss sich auf die Lippe. Egal was jetzt passierte, sie würde sich nicht wehren. Doch urplötzlich war das Gewicht auf ihren Hüften weg- und Sakura wieder alleine. Verwirrt und zutiefst bestürzt über sich selber. Knapp zehn Tage nach ihrer Flucht vor den Oto-Nins fühlte Sakura sich wieder soweit hergestellt, dass sie es wagen wollte nach Konoha zurückzukehren. Bei der morgendlichen Essensration versuchte sie ihrem Retter ein paar Worte zu entlocken, indem sie ihm ihr Vorhaben offenbarte. Sonst zog sie es lieber vor zu schweigen, da er sowieso nicht mit ihr sprach. “Ich würde heute gerne nach Konoha aufbrechen. Dank deiner Pflege bin ich beinahe vollständig wiederhergestellt.” In Sakuras Stimme schwang ehrlich gemeinte Dankbarkeit mit. Zwar war sie ein wenig enttäuscht, dass sie noch immer am Leben war, doch so hatte sie noch eine weitere Chance ehrenvoll im Kampf zu sterben. Ihr Retter schwieg, wie schon die ganzen letzten zehn Tage. Sie hatte auch nichts anderes erwartet. Dann allerdings geschah etwas, mit dem sie nicht gerechnet hätte und das sie unwillkürlich zum Lächeln brachte. Seine Fingerspitzen berührten zögerlich ihre Wange. Glitten hauchzart über ihre Haut und hinterließen ein kribbelndes Gefühl. Genauso schnell wie sie aufgetaucht waren, verschwanden sie dann allerdings auch wieder. Zurück blieb nur ein leichtes Prickeln an den Stellen, wo er sie berührt hatte. Nach dem Essen wurden ihr die Waffentasche und ihr Beutel mit den Heilmitteln unsanft in den Schoß geworfen. Etwas leichtes, dünnes folgte ihnen. Vorsichtig löste die junge Anbu die Augenbinde, blinzelte mehrmals, und sah ein Blatt Papier auf ihrem Schoß liegen. Mit eleganter, klarer Schrift standen dort folgende Worte: Kunoichi aus Konohagakure. Die Schriftrolle und die Arzneien wirst du in deinem Beutel nicht mehr finden. Ich habe sie unter deinem Namen in das Dorf gebracht. Dem Mädchen geht es gut, sie ist wieder vollständig genesen. Sei vorsichtig und pass auf dich auf, dein namenloser Retter Die Höhle war vollkommen leer, als Sakura sich umschaute. Ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht und sie flüsterte leise “Danke.” Dann stand sie auf, band sich die Taschen um und machte sich auf den langen Rückweg nach Konoha. Kapitel 4: Der Auftrag ---------------------- Der Auftrag Kapitel 4 Sakura war fast soweit, dass sie sich wünschte, niemals nach Konoha zurückgekehrt zu sein. Die Strafpredigt, die sie von der Hokage bekam, kaum das sie durch das Haupttor das Dorf getreten war, hatte es in sich. Ihr klingelten noch heute die Ohren. Auch nachdem Sakura ihr die Geschehnisse erklärt hatte- betont gefasst und unverbindlich- beruhigte sich Tsunade nicht. Ihre Sensei war vollkommen außer sich. Was nicht hätte alles passieren können?! Ihr Leichtsinn, der ihr nochmal das Leben kosten würde... Die üblichen Vorhaltungen waren nur das netteste, was die Hokage ihr an jenem Tag zu sagen hatte. Hätte Sakura den genauen Wortlaut wiedergeben sollen, würde sie danach sicherlich noch wochenlang mit hochrotem Kopf durch Konohas Straßen laufen. Und wie schon oft fragte sie sich insgeheim, woher Tsunade nur solche Ausdrücke kannte. Selbst Ino, der sie davon berichtet hatte, war bei einigen dieser Worte blass geworden- und das sollte schon was heißen. Schließlich war die Yamanaka dafür bekannt, niemals ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Alles in allem war der beinah-verpatzte-Auftrag nur ein flüchtiger Rüffel seitens Tsunades. Schließlich hatte der Herr des verbündeten Dorfes die angeforderten Dinge bekommen. Zwar nicht von ihr, was sicherlich etwas unglücklich und höchst erstaunlich war, aber kein gewichtiger Verlust. Viel schlimmer für die blonde Hokage waren die Schilderungen von Sakuras Verletzungen. Sie untersuchte ihre ehemalige Schülerin sofort, nachdem sie von dem Vorfall mit den feindlichen Shinobis erfahren hatte, doch zu ihrem Erstaunen musste sie feststellen, dass Sakura beinahe vollständig genesen war. Nur noch kleinere Schnitte und Prellungen mussten abheilen, dann wäre sie wieder topfit. Gerade so, als wäre nichts weiter geschehen. Die Hokage verordnete ihr dennoch drei Wochen Zwangsurlaub. Da ließ sie auch nicht mit sich streiten, es war ihr letztes Wort, dass Sakura die nächsten Wochen nichts tat, was auch nur im entferntesten mit Kämpfen zu tun hatte. Letztere wollte diese, wie sie es nannte, hinterlistig-aufgehalste-und-vollkommen-unnötige-Zwangspause nicht akzeptieren. Hinterlistig deshalb, weil ihr Tsunade schon seit gefühlter Ewigkeit Urlaub anzudrehen versuchte, den die junge Anbu auf keinen Fall akzeptieren wollte. Da die Hokage aber genauso dickköpfig war wie ihre rosahaarige Schülerin, brüllten die beiden sich letztendlich fast eine halbe Stunde an, mit dem Ergebnis, das Shizune Sakura fast schon rausprügeln musste und die Hokage eine Flasche Sake zur Beruhigung brauchte. Die sie dann in einem Zug leer trank. Der Empfang den ihr ihre Ninjakollegen bereiteten, war jedoch auch alles andere als herzlich. Die heftigen Schimpftiraden von ihren Freunden dröhnten ihr noch fast eine Woche später in den Ohren. Besonders die schrille Stimme Inos hallte noch immer in ihrem Kopf wieder. Ihre beste Freundin hatte sich fast vollständig aus dem Ninja Leben zurückgezogen und nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern den Yamanaka Blumenladen übernommen. Ihr aufbrausendes Temperament hatte sie allerdings nicht verloren und aufgrund der fehlenden Anstrengung des Kunoichi-Daseins hatte es eher an Schärfe dazugewonnen. Sehr zum Leidwesen Sakuras. Ino konnte wirklich süß und herzlich sein, doch an dem Tag, als Sakura in den Laden trat und Ino losbrüllte, traute sich kein einziger Kunde mehr hinein. Nachdem sie auch noch Inos berechtigte Wut über sich ergehen hatte lassen, verzog sie sich von da an erstmal lieber in ihr Apartment, um sich einige Dinge durch den Kopf gehen zu lassen. Unter anderem auch über ihren geheimnisvollen Retter, der nicht mit ihr gesprochen hatte, keinen Grund hatte sie zu pflegen- und es dennoch getan hatte. Sie würde zu gerne wissen wer er war. Denn irgendwie hatte sie das undeutliche Gefühl ihn zu kennen, doch es war nur ein Gefühl, und Gefühle können bekanntlich auch lügen. Die Gedanken waren jedoch müßig und führten zu nichts, so beschloss Sakura sie fürs erste in die hinterste Ecke ihres Kopfes zu schieben, wo sie auf den erlösenden Denkanstoß warteten. Nach zwei Tagen des Nichtstuns wurde es Sakura zu bunt. Die Wände ihrer Wohnung schienen sich enger und enger um sie zu ziehen und ihr die Luft abzuschnüren. Die einzige Möglichkeit, die sie ablenken würde, wäre Training. Sie durfte sich nur nicht von Tsunade erwischen lassen, die sie am liebsten im Krankenhaus behalten hätte. Doch Sakura fühlte sich wieder topfit und vollkommen genesen. Außerdem war sie eine Medic-Nin und konnte selbst einschätzen, ob sie gesund war oder nicht. Und da sie fast platzte vor Energie, kannte keinen anderen Gedanken mehr als: Raus hier! Tsunade bekam von ihrem heimlichen Training glücklicherwiese nichts mit und so konnte Sakura ihren Rückstand gut aufholen. Sie schlich sich meistens früh morgens oder spät am Abend raus, lief tief in den angrenzenden Wald und übte verbissen neue Kampftechniken und Jutsus, bis sie fast bewusstlos zusammenbrach. Außerdem hatte sie sich das Ziel gesetzt, ihr ureigenes Talent für Chakra und seine Strömungen in der Umgebung zu perfektionieren. Einzig der verpatzte Auftrag zerrte noch an ihren Nerven. Etwas in ihr brannte darauf, sich in einer neuen Mission zu beweisen und ihren Fehler wett zu machen. Etwa einen Monat nach dem Vorfall mit den Oto-Nins rief Tsunade sie und Naruto in ihr Büro. Sakura war verwundert. Naruto war zwar kurz nach seiner Rückkehr auch zum Anbu ernannt worden, doch noch nie hatten sie eine Mission zusammen erledigt. Die erneute Ernennung eines so jungen Ninjas zum Anbu hatte in den Reihen der Ältesten und Einflussreichsten Konohas für viel Wirbel gesorgt. Schon Sakuras Aufnahme in den Kreis der Anbus war umstritten gewesen. Nur mit viel Überredungskunst seitens Tsunade und etlichen Kraft-, Disziplin-, und Kampfübungen seitens Sakura, bei denen sie mehr als jeder andere leisten musste, wurde ihrer Ernennung endgültig zugestimmt. Dementsprechend gespannt war sie auch über die Mitteilung, die ihnen die Hokage anscheinend machen wollte. Es musste etwas wirklich wichtiges und gefährliches sein, denn ansonsten würden die beiden ehemaligen Teamkameraden nicht zusammen die Mission bekommen. Für Anbus, die gegenseitig ihre wahren Identitäten kannten, vielleicht sogar befreundet sind, gelten gemeinsame Mission als Tabu. Ihr Status als Elite-Ninja beinhaltete bei Aufträgen absolute Professionalität, Emotionslosigkeit und als Hauptmerkmal, die Wahrung ihrer Persönlichkeit. Diese Voraussetzungen erfüllten Sakura und Naruto nicht, ihre Freundschaft war zu tief, als das einer der beiden zusehen würde, wie der andere im Dienste für Konoha starb. Also waren gemeinsame Missionen als Anbus ein unaussprechliches Thema zwischen ihnen, denn beide wussten, dass der andere von seiner Mission vielleicht niemals zurückkehrte- und der andere nichts tun konnte und durfte, um das zu verhindern. Die beiden jungen Anbus standen leicht angespannt und doch schweigend vor dem Schreibtisch der Hokage und warteten. Selbst der sonst so quirlige Naruto war ungewöhnlich ernst. Tsunade saß mit aufgestützten Ellbogen und gefalteten Händen am Tisch und blickte die beiden unter gesenkten Lidern an. Plötzlich seufzte sie und es hörte sich an, als würden ihr die nächsten Worte ziemlich schwerfallen. “Ihr werdet jemanden suchen gehen”, sagte sie schließlich knapp. Naruto und Sakura schauten sich erstaunt an. Das war alles? dachte Sakura verblüfft Sie sollten nur jemanden suchen?? “Ähm, Hokage-sama”, fing Naruto vorsichtig an, “Das ist alles? Wir sollen nur jemanden suchen ? Mehr nicht? Dafür brauchen Sie zwei der besten zwei Anbus, Oma Tsunade?” Sakura lächelte unwillkürlich. In seiner Stimme lag kaum verborgener Stolz, als er sie Beide als `zwei der besten Anbus Konohas` bezeichnet hatte. Abgesehen von dieser versteckten Kompliment, sprach er genau das aus was sie auch dachte. Entgegen ihrer üblichen Reaktion ignorierte die Hokage derweil Narutos Respektlosigkeit und schwieg eisern. Sakura blickte zu ihrer ehemaligen Sensei, die kurz die Augen schloss und wieder öffnete. “Das ist doch nicht alles?”, sagte Sakura leise und beobachtete Tsunade genau, “Es gibt irgendeinen Haken. Du verschweigst uns etwas Tsunade.” Die Hokage zuckte wie ertappt zusammen. Erwischt, dachte Sakura. Naruto blickte erst zu der jungen Anbu und dann zu der fünften Generation. Seine blauen Augen weiteten sich, als er schließlich auch verstand. Anscheinend steckte mehr, viel mehr hinter der Mission als die Hokage zugeben wollte. “Sakura” Naruto versuchte schon seitdem sie Konoha verlassen hatten, mit ihr zu sprechen. Trotz der hohen Geschwindigkeit in der sie beide liefen, war seine Atmung ruhig und regelmäßig. “Das ist unsere Chance. Er muss einfach einsichtig sein und mit uns zurückkommen. Er muss! Du musst nur daran glauben, hörst du?!” Er beäugte die schweigende Schönheit besorgt. Seit sie den wirklichen Grund dieser Mission von der Hokage erfahren hatten, war sie ungewöhnlich schweigsam gewesen. Zwar konnte er jetzt aus Sakuras Gesichtsausdruck nichts erkennen, denn sie hatten beide ihre Anbu Masken auf, doch als sie losgezogen waren, war ihr Gesicht versteinert gewesen. Er glaubte auch nicht, dass ihr Ausdruck sich seitdem verändert hatte. Ihre langen, blassrosa Haare, die wie Tsunades zu zwei Zöpfen gebunden waren, flatterten im Wind und schlugen immer mal wieder auf ihren Rücken. Sie schwieg auch auf seinen erneuten Gesprächsversuch beharrlich und steigerte das Tempo nochmals. Naruto bekam langsam Probleme ihr zu folgen, während Sakura konstant die Geschwindigkeit hielt und nicht im Mindesten erschöpft schien. Woher nimmt sie nur diese unglaubliche Kraft? fragte sich Naruto insgeheim, Ist das Sehnsucht, oder blanke Mordlust? Er versuchte nochmals Sakura einige Worte zu entlocken. “Sakura-chan...”, fing er an, wurde aber dann scharf von ihr unterbrochen. “Du Baka, halt doch endlich den Mund! Du weißt doch ganz genau, dass wir unsere wirklichen Namen nicht nennen dürfen, Idiot!” Naruto zuckte wie unter einem Schlag zusammen und kam kurz aus dem Tritt. Nach wenigen Sekunden hatte er sich jedoch gefangen und grinste unter seiner Maske, die einen Fuchs zeigte. So kannte er Sakura. Also war sie doch noch einigermaßen gefasst. Anders als im Büro der Hokage zuvor... ~Flashback~ Tsunade wand sich sichtlich unter dem forschenden Blick ihrer ehemaligen Schülerin. Schließlich stand sie auf, trat ans Fenster und verschränkte die Hände in ihrem Rücken. Den beiden jungen Anbus blitzte das Zeichen eines Casinos entgegen, welches den Umhang der Hokage schmückte. Naruto tauschte einen kurzen Blick mit Sakura, die ihm schweigend signalisierte, bloß den Mund zu halten. Die Hokage würde noch mit dem Haken herausrücken. Tsunade seufzte tief und wandte sich wieder zu den beiden jungen Anbus um. “Meine Späher haben mir berichtet, dass im Wald ein sehr bekannter Nuke-Nin gesichtet wurde.” Sakuras Miene gefror binnen Sekunden, die nächsten Worte der Hokage bekam sie kaum mit, sie war gefangen in ihren eigenen, wild rotierenden Gefühlen. “Ihr kennt ihn beide. Es soll Sasuke Uchiha sein. Wir wissen nicht was er dort tut, doch anscheinend verfolgt er jemanden. Selbst wenn er nichts in Konoha will, ist er dennoch viel zu nah am Dorf. Er ist eine potenzielle Gefahr, die beobachtet werden muss. Ich habe euch beide ausgesucht, da ihr ihn am besten kennt und es vielleicht schafft, wenn er euch denn bemerkt, ihn zu überreden wieder nach Konoha zurückzukehren. Sollte das nicht der Fall sein und ihr hört etwas, was für das Dorf gefährlich werden könnte, müsst ihr sofort hierher kommen und mir Bericht erstatten. Notfalls...” Das Gesicht der Hokage nahm einen harten Ausdruck an, “...müsst ihr ihn eleminieren.” ~Flashback Ende~ Es soll Sasuke Uchiha sein... Sasuke Uchiha... Notfalls eleminieren... Sakura schüttelte den Kopf, um die störenden Gedanken los zu werden. Das letzte Mal als sie unaufmerksam war, hatten sie diese Oto-Nins fast umgebracht. Solch ein Fehler würde ihr niemals wieder passieren. Schließlich konnte sie sich nicht immer darauf verlassen, einen geheimnisvollen Retter in der Nähe zu haben. Selbst wenn dreißig Uchihas vor ihr stünden wollte sie die Nerven behalten, wenn sie schon so ausflippte, wenn sie nur sein Chakra spürte. Im Nachhinein war sie sich nicht mal sicher, dass es sein Chakra war das sie gespürt hatte. Lächerlich... Warum lass ich mich nur so aus der Ruhe bringen von diesem.., diesem Blödmann der uns alle verraten hat? dachte Sakura wütend und ballte die Hände, die in den obligatorischen schwarzen Handschuhen steckten, zu Fäusten. Weil du ihn noch immer liebst... flüsterte ihre innere Stimme boshaft zurück ...und das wird sich auch nicht ändern. Du willst ja sogar nicht mehr leben ohne ihn... Bevor ihre innere Stimme sie noch mehr reizen konnte, würgte Sakura sie einfach ab und konzentrierte sich lieber auf ihre Schritte und die Umgebung. Naruto spürte, dass sie in Gedanken war und ließ sie netterweise in Ruhe. In der nächsten halben Stunde sprangen sie von Ast zu Ast, sprachen wenig- und wenn, dann nur über die Richtung in die sie liefen- bis Sakura etwas spürte, dass sie abrupt an einem Baum innehalten ließ. Naruto, der das natürlich nicht vorhersehen konnte, sprang noch einen Baum weiter, bevor auch er anhielt. Er fuhr herum und blickte zu Sakura, die nur stumm die Hand hob und auf die Lichtung vor ihnen wies. Der blonde Chaosninja drehte sich um und suchte dann auch nach einem feindlichen Chakra. Da er wusste, wie sensibel Sakura auf jede Art von Chakra reagierte, überließ er es meistens ihr, die Umgebung zu überwachen, während er auf Fallen, die korrekte Richtung und andere etwaig auftauchende Gefahren achtete. Diese Arbeitsteilung funktionierte perfekt, wenn sie eine Mission als Jonin ausführten, sodass sie im Vorfeld besprochen hatten, es auch als Anbus so zu halten. Da. Er spürte ein Chakra. Ein sehr starkes, dunkles Chakra, welches sich ihnen in hoher Geschwindigkeit nähert. Wieder einmal war er von Sakuras Spürsinn erstaunt. Sie war wirklich nicht mehr das schwache Mädchen von damals. Wenn er ehrlich war, hatte auch er sie immer nur belächelt, aber nie angenommen, dass sie ihn einmal in einer Fähigkeit übertreffen konnte. Zwar schätzte er Sakura damals schon sehr, schwärmte für sie, was er jetzt längst überwunden hatte- doch nie, niemals wäre ihm in den Sinn gekommen, dass Sakura einmal die Person werden würde, die sie nun war. In vielen Dingen konnte sie durchaus in Konkurrenz zu ihm treten und in einigen war sie sogar besser. Das Aufspüren von Chakra war eine ihrer Hauptstärken und brachte ihr immense Vorteile ein, um die Naruto sie manchmal sogar ein klein wenig beneidete. Ihm machte es allerdings nichts aus, wie es vielen anderen Jungen gehen würde, wenn ein Mädchen besser war als sie. Naruto war einfach nur beeindruckt und freute sich ehrlich für sie. Sakura und er tauschten einen weiteren kurzen Blick und nickten einstimmig. Sie wollten versuchen, näher an die Lichtung zu schleichen, um zu sehen, wer sich dort befand. Die Person mit dem starken Chakra verharrte indes auf der Lichtung und bewegte sich nur minimal. Als suche er irgendetwas...... überlegte Naruto. Die beiden jungen Anbus glitten vorsichtig zu Boden und näherten sich im Schutze der Büsche und Bäume der Lichtung. Sakura nutzte jeden Schatten und jede noch so kleine Deckung. Nochmals prüfte sie das Chakra des feindlichen Shinobis und erstarrte innerlich. Schon als sie es das erste Mal spürte, erkannte sie die Person. Doch sie wollte es einfach nicht wahrhaben, jetzt allerdings ließ es sich nicht mehr leugnen. Es war ganz klar... “Sasuke”, flüsterte sie leise und schloss ganz kurz die Augen. Auch Naruto hatte ihn endlich erkannt, sie spürte seine Unruhe wie ihre eigene. Beide waren sehr vorsichtig, schließlich hatten beide schon eine Kostprobe seines Könnens gesehen. Höchstwahrscheinlich würden sie nicht lange unbemerkt bleiben, doch den Moment des Entdeckens wollten sie so lange wie möglich hinauszögern. Schließlich hatten sie freie Sicht auf die Lichtung- doch die war leer! Naruto und Sakura schauten sich erstaunt an. Beide suchten nach dem Chakra, doch es war wie vom Erdboden verschluckt. Sakura trat ohne zu zögern auf die Lichtung und schaute sich um. Leise raschelten die Blätter der Bäume, deren volle Kronen sich sanft im Wind wiegten. Helles Sonnenlicht flutete in unregelmäßigen Abständen auf die Lichtung. Das Mädchen schloss die Augen um sich besser konzentrieren zu können und hob die Hand, als sie spürte, dass Naruto ansetzte etwas zu sagen. Langsam drehte sie sich im Kreis und riss abrupt die Augen auf. “Naruto pass auf, hinter dir!”, schrie sie. In ihrer Panik vergaß sie, dass ihre wahren Namen verboten waren, doch es war schon zu spät. Ihr Teamkamerad sah den Schlag nicht kommen und flog durch den heftigen Schlag an ihr vorbei. Mit einem dumpfen Knirschen prallte er an einen nahestehenden Baum und fiel zu Boden. Sakura wandte sich ihrem Gegner zu und sah nur noch einen schwarzen Schemen auf sich zurasen. Geistesgegenwärtig hob sie die Arme und schwächte so den Tritt gegen ihre Brust ab. Dennoch war er hart genug um sie, wie eben Naruto schon, meterweit nach hinten zu schleudern. Sie kam auf dem Boden auf, hob wieder ab und prallte erneut auf die Erde, bis sie schlitternd zum erliegen kam. Benommen hob sie den Kopf und sah verschwommen, wie Naruto vor ihrem Angreifer stand. Sie redeten miteinander, doch Sakura war noch zu benebelt von dem Schlag, sodass sie nichts verstand. Dann endlich klärte sich ihr Blick und sie erkannte die Person die vor Naruto stand. Sasuke.... dachte sie und stand langsam auf. Ihre Maske fiel zu Boden. Sie hob sie auf und band sie an ihrem Gürtel fest. Sie bemerkte, dass auch Naruto seine Anbu Maske verloren und im Nacken festgemacht hatte, sodass sie auf seinem Rücken lag. Der Fuchs starrte Sakura also aus schwarzen, leeren Augen an, als sie sich auf den Weg zu den beiden ehemaligen Freunden machte. Anscheinend war Naruto so in das Gespräch vertieft, dass er Sakura nicht hörte, die sich ihnen fast lautlos näherte. Als sie dann, für ihn plötzlich, hinter ihm auftauchte, fuhr er erschrocken zusammen und griff automatisch an seine Beintasche, als wolle er ein Kunai zücken. Sakura legte ihm kurz die Hand auf die Schulter um ihn zu beschwichtigen und richtete den Blick fest auf die Gestalt vor ihnen. Seine kalten Augen glitten gleichgültig zu ihr und musterten sie abschätzig. Einerseits sehnte sich ihr Herz so sehr nach seinem Anblick, andererseits fürchtete sie ihn wie nichts anderes. In ihren Augen brannten heiß die Tränen, die sie so lange zurückgehalten hatte. Die sie sich verboten hatte, zu zeigen. “Sasuke”, sagte sie mit möglichst beherrschter, kühler Stimme. “Sakura”, erwiderte er ebenso kalt und gleichgültig. Nur das bei ihm echt klang. Kapitel 5: Begegnung im Wald ---------------------------- Begegnung im Wald Kapitel 5 Sakura hielt seinem kalten, durchdringenden Blick stand. Früher hatte sie es nie gewagt ihm so lange in die schwarzen Augen zu blicken, doch heute war es etwas ganz anders. Sasuke hob leicht verwundert eine Braue und wandte sich wieder Naruto zu. “So, Anbu also?” fragte er spöttisch und seine Stimme jagte Sakura eine Gänsehaut über den Körper, “Wen musstet ihr bestechen damit ihr die Prüfungen besteht?” Auf seinem Gesicht breitete sich ein gehässiges Grinsen aus. Doch weder Naruto, noch Sakura gingen auf seine offene Provokation ein. “Komm mit uns zurück” beschwor der blonde Chaosninja den Nuke-Nin. Anscheinend war es das, was er auch schon eben gesagt hatte, denn Sasuke schüttelte den Kopf. “Ich komme niemals wieder nach Konoha zurück” meinte er abweisend und stemmte eine Hand in seine Hüfte. Genau wie damals, als wir ihn in der zerstörten Höhle trafen durchzuckte es Sakura, doch sie behielt die nichtssagende Miene bei. “Was tust du denn hier, so nah an Konoha?” fragte sie plötzlich zornig, “Dir muss doch klar sein, das die Hokage dem nachgehen muss, oder?!” Sasuke schaute sie überrascht an. Seit wann redet sie so mit mir? dachte er, doch er maß dem keine große Bedeutung bei, sie konnte ihm doch eigentlich egal sein. “Purer Zufall” versetzte er kurz angebunden, drehte sich um und wollte die Lichtung verlassen. Binnen Sekunden stand Naruto vor ihm, eine Hand auf seiner Brust und hielt ihn zurück. “Das hättest du lieber nicht machen sollen” sagte Sasuke drohend und schlug mit einer schnellen Bewegung seinen Arm weg. Gleichzeit holte er mit der anderen Hand aus und versetzte Naruto einen saftigen Kinnhaken. Er flog hoch, doch im selben Augenblick drehte er sich und trat Sasuke hart vor die Brust. Beide fielen zu Boden und sprangen sofort wieder auf. “Wenn du nicht freiwillig mitkommen willst, dann muss ich dich halt zurück nach Konoha schleifen” meinte Naruto grinsend und ging in Kampfposition. Sasuke gab nur ein “Tse” von sich und blickte den jungen Anbu gelassen an. Dann sprengte er plötzlich los, zog sein Katana aus der Scheide die an seinem Gürtel befestigt war und griff Naruto an. Der wiederum hatte ein Kunai gezückt und wehrte den ersten Schwerthieb mühelos ab. Mit einem ekelhaften Schleifen glitten die beiden Metalle übereinander und wichen voneinander zurück wie zwei unterschiedliche Magnete die sich abstießen. Sakura, die den Kampf versteinert verfolgte, erkannte was die beiden mit diesen laschen Angriffen bezweckten. Sie testen die Stärke des jeweils anderen. Wie zwei lauernde Wölfe umkreisten sie sich, bis Naruto schließlich einige Doppelgänger von sich erschuf die alle gleichzeitig auf Sasuke zustürmten. Der stieß nur verächtlich die Luft aus und aktivierte seine rot glühenden Sharingan, das Bluterbe der Uchihas. Naruto hatte keine Chance mehr. Sasuke ließ einen Doppelgänger nach dem anderen verpuffen und zückte mehrere Shuriken die er nach dem echten Naruto warf. Der konnte den meisten gerade noch ausweichen, nur eines bohrte sich tief in seinen linken Unterarm. Er senkte den Blick und zog es sich mit einem Ruck aus dem Fleisch. Ein leises Stöhnen rutschte über seine Lippen, doch er biss schnell die Zähne zusammen. Binnen weniger Sekunden verheilte die Wunde bereits, das Werk des Kyuubi den Naruto ins sich trug. Währenddessen machte Sasuke unglaublich schnell viele, komplizierte Fingerzeichen und spuckte schließlich einen gewaltigen Feuerball auf den ahnungslosen Naruto. “Pass auf!” schrie Sakura ihrem Teamkameraden entgeistert zu. Der blonde Ninja hob den Kopf und sah den riesigen Feuerball auf sich zufliegen, doch es war zu spät. Seine Augen weiteten sich überrascht, doch er konnte nicht mehr ausweichen. Er wurde frontal getroffen. Sakura schrie auf, doch ihre Beine rührten sich keinen Millimeter vorwärts. Sie konnte nur zuschauen wie ihr bester Freund langsam verbrannte. Abrupt verschwand die Feuerhölle und ließ mehrere verkohlte Bäume und angesengtes Gras zurück. Von Naruto keine Spur. Sasukes selbstgefälliges Grinsen verschwand urplötzlich und er blickte sich aufmerksam um. Sein Kopf schnellte in den Nacken und auch Sakura blickte in die Bäume, als eine Wolke von Shuriken und Kunais auf Sasuke niederging. Doch es waren keine echten, nur Illusionen. Sasuke durchschaute das mit Hilfe seines Sharingans natürlich und kümmerte sich nicht um die falschen Waffen. Sie durchflogen seinen Körper und lösten sich in Luft auf, sobald sie den Boden berührten. Sasuke hielt währenddessen weiter nach Naruto Ausschau. Auch Sakura suchte ihn nun und schon nach wenigen Sekunden hatte sie ihn gefunden. Als sie durchschaute was er plante, glitt unwillkürlich ein Lächeln über ihr Gesicht. Ganz schön schlau von ihm, hätte ich ihm gar nicht zugetraut dachte sie anerkennend. Doch leider würde es ihm nichts nützen. Nicht gegen einen Gegner der das Sharingan besitzt Urplötzlich flog ein Kunai auf Sasuke zu an dem eine Bombe befestigt war. Es war kaum sichtbar, doch Sasuke bemerkte es natürlich. Er schmiss sein eigenes Kunai und fälschte so Narutos ab. Es bohrte sich tief in einen Baum und explodierte. Die nun entstandene Rauchwolke nutzte Naruto um auf den arglosen Sasuke zuzustürmen. Doch der war gar nicht so ahnungslos wie Naruto annahm und hatte das natürlich vorhergesehen und schon einen Doppelgänger von sich erschaffen, dem Naruto sein Kunai in die Brust rammte. Als der seinen Fehler bemerkte, war es zu spät. Die lange Klinge des Katanas schwebte nur Millimeter über der dünnen Haut seiner Kehle. Der Besitzer stand hinter dem jungen Anbu und schaute seinen ehemals besten Freund kalt an. Seine roten Augen glühten voller Mordlust. “Ich sagte doch, das hättest du nicht tun sollen” flüsterte Sasuke leise und ohne jedes Mitgefühl in seiner dunklen Stimme. “Ich hole dich wieder zurück nach Konoha” sagte Naruto voller Überzeugung, “Ich habe es versprochen und Versprechen hält man” Seine himmelblauen Augen richteten sich auf Sakura, die seinen Blick schluckend erwiderte. Auch Sasukes rote Augen richteten sich auf das Mädchen, die jetzt den Blick senkte. Sasukes Sharingan machte ihr noch immer Angst. Daran hatte auch die Abwesenheit Sasukes nichts geändert. “Das wird niemals geschehen. Nicht, bevor meine Rache nicht vollendet ist” meinte der leise und wandte den Blick ab. Seine Augen wurden wieder schwarz. “Aber wir können dir doch helfen” sagte Naruto ernst, “Itachi ist doch auch ein Feind Konohas” “Nein!” versetzte Sasuke scharf, “Das ist meine Angelegenheit. Ihr und Konoha habt damit nichts zu tun!” Sakura verfolgte die Diskussion der beiden schweigend, als ein Gefühl sie jäh den Kopf heben ließ. Sie drehte sich urplötzlich um und schloss die Augen. Konzentriert versuchte sie das Chakra, welches sie eben ansatzweise gespürt hatte, wiederzufinden. Nur ein einziges Mal hatte sie diese Energie gespürt, doch das war lange her. Sie erkannte es nur, weil es einem ihr sehr vertrauten Chakra glich. Sie machte einen Schritt auf die Lichtung und durchforstete akribisch die Umgebung. Da - ...... da war es wieder. Sie wirbelte herum und riss die Augen auf. Eine unbändige Wut brandete in ihr auf, war ER indirekt doch daran Schuld das ihr Leben so in Trümmern lag. Wenn er nicht gewesen wäre, vielleicht wäre vielleicht alles anders gekommen. Sie wäre glücklich und zufrieden und nicht von einem Todeswunsch besessen. Ein roter Schleier legte sich über ihr Denken und die Wut und der Hass den sie in sich aufgestaut hatte, übernahm endgültig die Kontrolle über ihren Körper. Sie zückte ein Kunai und stürmte plötzlich und ohne ein Wort zu sagen in den Wald. Die beiden jungen Männer blickten ihr erstaunt nach. “Was hat sie denn?” fragte Sasuke und ließ unwillkürlich das Katana sinken. Naruto zuckte mit den Schultern. “Sakura ist ein menschlicher Spürhund für fremde Chakren, darin ist sie die Beste in ganz Konoha. Wahrscheinlich hat sie jemanden gefunden. Wir müssen ihr nach!” sagte er ernst und drehte sich zu Sasuke um. “Ich muss nicht” stellte der sofort klar, “Ich bin kein Konoha-Nin mehr” Er wollte sich umdrehen und die Lichtung verlassen, als er Narutos Hand auf seiner Schulter spürte. “Sie ist deine ehemalige Teamkollegin, Sasuke!” entrüstete sich der blonde Ninja. “Na und?!” meinte Sasuke kalt und schüttelte seine Hand ab, “Sie bedeutet mir nichts” Doch plötzlich verharrte er auf der Stelle und wirbelte herum. Keine Sekunde später stürmte er in die Richtung in die kurz zuvor Sakura verschwunden war. Naruto war ihm dicht auf den Fersen. Auch er hatte das verhasste Chakra erkannt, welches Sakura schon so viel eher gespürt hatte. “Verdammt!” fluchten Sasuke und er synchron als sie spürten was gerade geschah. Ohne sich abzusprechen steigerten sie ihr Tempo und rasten nun als huschende Schemen durch den dichten Blätterwald. “Was macht sie da bloß?!” murmelte Naruto besorgt, “Ist sie nun völlig übergeschnappt?” Kapitel 6: Ein ungleiches Duell ------------------------------- Ein ungleiches Duell Kapitel 6 Sakura preschte wie von Sinnen durch den dichten Wald. Beiläufig nahm sie wahr das Naruto und sogar Sasuke ihr folgten. Wahrscheinlich hatten sie das Chakra nun auch gespürt- und es erkannt. Das kalte Metall des Kunais brannte auf ihrer erhitzten Haut, doch es kühlte nicht ihre mordlüsternen Gedanken ab. Das Chakra bewegte sich nun nicht mehr, sondern schien vielmehr auf sie zu warten. Doch daran verschwendete die junge Anbu keinen Gedanken. Auch nicht daran, das das vielleicht eine Falle sein könnte und sie direkt in ihr Verderben lief. Die Wut nahm ihr jede Vernunft und Ruhe, auf die sie sonst so baute. Dann endlich sprang sie von dem letzten Ast und landete erneut auf einer Lichtung. Diese war jedoch fast dreifach so groß wie die andere, wo sie auf Sasuke trafen. Sakura ging in die Hocke um den Schwang abzubremsen und richtete sich langsam auf. Ihre smaragdgrünen Augen lagen auf der Person die sie bereits erwartete. In ihren Augen flackerte blanker Hass. “Du!!” stieß sie zornig hervor und deutete mit dem Zeigefinger auf ihren Gegner, “Was willst du hier?! Du hast hier nichts zu suchen, scher dich zurück oder ich muss dich zwingen, Nuke-Nin!” “Aber, aber” fing er mit entspannter Stimme an zu sprechen und hob abwehrend die Hände, “Was bist du so unfreundlich, Sakura? Ich habe dir nichts getan und ich darf sein wo ich will, falls du das vergessen hast. Ich bin schon lange nicht mehr an ein Dorf gebunden” Er entblößte seine weißen Zähne, doch Sakura mied den direkten Blick in seine Augen. Ansonsten würde es böse für sie Enden. “Was willst du hier, Itachi Uchiha?” wiederholte sie kraftlos und ballte eine Hand zur Faust. In der anderen, die sie auf dem Rücken verborgen hielt, umklammerte sie das Kunai fester. Gegen einen Gegner wie Itachi würde es zwar nicht viel nützen, doch es war der einzige Halt den sie zur Zeit hatte. “Kannst du dir das nicht denken?” fragte der Akatsuki gespielt entrüstet, “Nachdem du immer mehr zu einer ernsthaften Gefahr für uns wirst? Sakura, ich bin enttäuscht. Du wirst deinem Ruf nicht gerecht” “Halt den Mund!!” fuhr sie ihn scharf über die Lippen und trat einen Schritt nach vorne. Sie beging den Fehler nach oben zu schauen und sah in seine bannenden Sharingan. Itachi lächelte gehässig, eine Hand hatte er locker an der Seite runterhängen, die andere war in seinem schwarzen Mantel mit den roten Wolken verborgen. Sakura schüttelte das beklemmende Gefühl ab und schaute ihn entschlossen an. “Du sollst mich also töten?” stellte sie sachlich fest, doch innerlich wurde ihr eisigkalt. Ihre Miene jedoch blieb ablehnend. Itachi lächelte nur und deutete ein Nicken an. “Dann mach dich bereit. Ich werde es dir nicht einfach machen!” sagte Sakura entschieden und stellte sich kampfbereit hin. Der Akatsuki machte sich ebenfalls bereit. “Und keine krummen Sachen” mahnte Sakura ernst. Ihr Gegner reagierte nicht, doch das hatte sie auch nicht erwartet. Beide verharrten und beobachteten ihren Gegenüber genau. Plötzlich rannten beide gleichzeitig los. Sakura ließ die Hand mit dem Kunai nach vorne schnellen und stach auf Itachi ein. Der wich jedoch geschickt aus und parierte ihren nächsten Schlag mit seinem eigenen Kunai. Sie sprangen federnd auseinander und griffen sofort wieder an. Sakura schmiss mehrere Shuriken und befestigte währenddessen heimlich eine Bombe an ihrem Kunai. Itachi, abgelenkt durch die Shuriken, achtete nicht auf die junge Anbu. Nahm sie jedenfalls an. Doch als sie das Kunai warf, war Itachi urplötzlich verschwunden. “Scheiße! Ein Doppelgänger!” fluchte Sakura laut und blickte sich hektisch um. Ein harter Schlag in ihre ungeschützte Seite ließ sie meterweit zur Seite fliegen. Alle Luft wurde aus ihren Lungen gepresst, als sie heftig gegen einen Baum prallte und danach zu Boden fiel. Benommen hielt sie sich den Kopf, doch Itachi ließ ihr keine Verschnaufpause. Sofort war er über ihr und trat ihr mehrmals in den Bauch sodass sie nicht mal auf dem Boden aufkommen konnte. Sakura keuchte nur und versuchte sich kriechend in Sicherheit zu bringen, doch Itachi griff sie an ihrer Anbu Weste und schleuderte sie zurück auf die Lichtung. Die junge Frau schlitterte meterweit über das Gras und blieb regungslos liegen. Der Akatsuki kam mit einem siegessicheren Lächeln auf sie zu, zückte ein Kunai und baute sich vor dem Mädchen auf. “Soso, das soll also die ach so starke Sakura Haruno sein? Ich bin wirklich enttäuscht” Mit diesen Worten rammte er das Kunai mitten in ihr Herz. Sein Lächeln fiel ihm aus dem Gesicht, als er die Täuschung durchschaute. Sein Kunai hatte sich nicht in die echte Sakura gebohrt, sondern in eine Decke. “Das Jutsu des Tausches, verdammt!” fluchte er und sprang von dem Bündel zurück. Seine roten Sharingan suchten die Umgebung ab - und schließlich fand er sie. Ein höhnisches Lächeln umspielte seine dünnen Lippen und er machte einige Fingerzeichen. Dann wartete er. Wie erwartet sprintete Sakura hinter einem dicken Baumstamm hervor, die Arme vor der Brust gekreuzt und zwischen den Fingern ihre Shuriken. Ihr Gesicht spiegelte wilde Entschlossenheit wieder, die smaragdgrünen Augen waren eiskalt. Itachi spuckte einen gewaltigen Feuerball auf die junge Anbu, der sogar noch größer war als der von Sasuke eben. Sakuras Augen weiteten sich überrascht als das Feuer sie erreichte. Doch ihre Gestalt verpuffte einfach. Es war eine Doppelgängerin. Itachi wusste das, dennoch hatte er sich zum Schein auf ihre Attacke eingelassen um sie in Sicherheit zu wiegen. Er wirbelte herum und warf eine handvoll Shuriken auf die junge Frau, die sich von hinten an ihn anschleichen wollte. Alle trafen sie, doch es war wieder nur eine Decke. Itachi lächelte und zog einen Kunai. So viele Jutsus gleichzeitig anzuwenden, erfordert eine perfekte Kontrolle des Chakras. Dieses Mädchen ist wirklich erstaunlich dachte er, doch er hatte keine Lust mehr zu spielen und beschloss es zu Ende zu bringen. Zuviel Zeit hatte er schon durch diesen Auftrag vergeudet. Er verharrte jedoch in der Position und wartete auf sein ahnungsloses Opfer. Sie würde schon noch kommen, da war er sich sicher. Sakura schlich an ihn heran und wollte gerade ein Kunai in Itachis Rücken rammen, als der blitzschnell herumwirbelte um ihr sein eigenes Kunai, das er zusätzlich mit Chakra aufgeladen hatte, in den Bauch zu stoßen. Die junge Anbu schrie entsetzt auf und taumelte zurück. Ihre Hände zuckten zu ihrem Bauch und umfassten das Metall das sich durch ihren Körper langsam aber sicher erwärmte. Sie schloss schmerzerfüllt die Augen und sank auf die Knie. Itachis Chakra begann ihren Körper langsam aber sicher von Innen heraus zu zerstören. Da fremdes Chakra außerhalb des Körpers jedoch nicht lange bestand hatte, würde es ihr nur noch wenige Sekunden Schaden zufügen können, doch leider verhinderte es auch im Moment jeden Heilungsversuch ihrerseits. Plötzlich hörte sie Schritte die sich ihr näherten und spürte wie sie grob auf die Beine gezogen wurde. Sakura stöhnte schmerzerfüllt auf und öffnete die Augen. Itachi grinste sie triumphierend und eiskalt an. “Das ist dein Ende, Sakura” spottete er leise, zückte ein weiteres Kunai das im hellen Sonnenlicht grell aufleuchtete und ließ es in seiner Hand kreisen. Sakuras Augen folgten wie hypnotisiert den schnellen Bewegung der Waffe. “Schade das es so zu Ende gehen muss. Du wärst eine gute Akatsuki geworden. Dennoch warst du zu schwach um mich zu besiegen. Schönes Sterben noch, Sakura” Dann stoppte er das wirbelnde Kunai abrupt ab und rammte es kraftvoll in ihren Bauch. Sakura schrie gellend auf und wurde von Itachi rücksichtslos nach hinten gestoßen. Warmes Blut strömte aus ihren beiden Wunden und die junge Anbu spürte wie sie immer schneller schwächer wurde. Ein wütender Schrei ließ sie dann plötzlich aufhorchen. Schwach hob sie den Kopf und sah zwei Gestalten auf die Lichtung zu rennen. Einer war etwas weiter hinten als der andere. Sie kamen ihr beide vage bekannt vor, doch ihre Sicht verschwamm zusehens und sie konnte kaum noch etwas erkennen. Sie strauchelte und fiel nach hinten, wurde jedoch fast sofort von zwei starken Armen aufgefangen. Sakura blickte in das Gesicht desjenigen und erstarrte unwillkürlich. Ein unbewegtes, hasserfülltes, blasses Gesicht mit rot glühenden Sharingan blickte an ihr vorbei. Doch plötzlich senkte sich Sasukes Blick auf die junge Anbu in seinen Armen und sie sah eine unbändige Wut in seinen Augen. Ungewöhnlich sanft ließ er sie zu Boden gleiten und stand schließlich wieder auf. Langsam ging er auf seinen Bruder zu, der keine Miene verzog. Keine Sekunde später kniete Naruto neben ihr. “Sakura, was zum Teufel hast du dir dabei nur gedacht, häh?!” fragte er sie entrüstet. “Warum hast du uns nicht Bescheid gesagt und bist einfach weggelaufen?” Dann erst sah er ihre Wunden und stöhnte fassungslos auf. “Entschuldigung, aber ich,...... ich konnte nicht anders. Zieh......zieh bitte die-die Kunais heraus” flüsterte Sakura stockend und krallte sich in den Boden unter ihr. “Was?!” Naruto schüttelte den Kopf, “Dann verblutest du ja!” Doch seine Teamkollegin schüttelte nur den Kopf. “Wenn sie noch länger in meinem Körper stecken, richten sie viel mehr Schaden an. Eine Blutung kann ich stillen, doch ein verletztes Organ wird schon schwieriger” meinte sie überzeugter als sie es selbst war. Naruto blickte unsicher in das lächelnde Gesicht Sakuras. Bis plötzlich ein rotes Rinnsaal aus ihren Lippen quoll und über ihr Kinn und den Hals lief. Naruto legte seine beiden Hände entschlossen um die Schäfte der Kunais, fragte “Bereit?” und als die junge Frau nickte, zog er sie mit einem Ruck heraus. Sakura schrie durchdringend auf und presste sich beide Hände auf den blutsprudelnden Bauch. Die beiden Kunais fielen klimpernd zu Boden, die Klingen rot von Blut. Die junge Anbu versuchte sich zu konzentrieren, was gar nicht so einfach war, denn sie hörte wie die beiden Uchiha Brüder anfingen zu kämpfen. Doch dann bildete sich endlich grünliches Chakra um ihre blutbesudelten Hände und die tiefen Stichverletzungen begannen sich zu schließen. Der Blutstrom ließ langsam nach und die Haut schloss sich über dem verheilten Fleisch. Ächzend richtete sich Sakura auf, als sie spürte das die Wunden soweit geschlossen waren, das sie in nächster Zeit nicht aufplatzen würden. Wenn sie denn vorsichtig war. “Sakura, geht`s dir gut?” fragte Naruto besorgt nach. Sie nickte nur und blickte ihn dankbar an, als er plötzlich mit unglaublicher Wucht zur Seite geschlagen wurde. Sasuke folgte ihm nur wenige Sekunden später und flog ebenfalls an ihr vorbei. Beide Jungen prallten gegen einen Baum und fielen regungslos zu Boden. Entsetzt blickte Sakura auf die Lichtung und sah dort nun zwei Personen stehen. Ihr gefror das Blut in den Adern und sie fing unwillkürlich an zu zittern. Das wird jetzt echt übel werden.... dachte sie emotionslos und legte einen Kunai neben sich. Nur zur Sicherheit. Kapitel 7: Vergraben und Vergessen ---------------------------------- Vergraben und Vergessen Kapitel 7 Sakura schloss die Augen und öffnete sie wieder, doch die beiden Personen standen noch immer auf der Lichtung. Auch wenn sie eigentlich zu schwach und zu schwer verletzt war, richtete sie sich auf und stützte sich haltesuchend am Baum hinter ihr ab. Schließlich stand sie, wenn auch sehr wackelig. Am Rande ihres Bewusstseins spürte sie die aufkommende Ohnmacht, doch gerade jetzt konnte sie sich das nicht leisten. Die Gefahr war noch nicht gebannt. Noch lange nicht. Sie war eher noch größer und mächtiger geworden. “Ahhh, ich habe dich unterschätzt, Sakura” Itachis kalte Stimme durchschnitt die Stille. Er wandte sich ihr mit unbewegtem Gesicht zu. “Ich hätte beinahe vergessen das du ja eine Medic-Nin bist. Doch keine Sorge, das wird mir nicht nochmal passieren” In seinen Worten lag ein bitteres Versprechen. Das Versprechen ihres Todes. Sakura erschauderte und erwiderte leise und drohend “Das musst du erstmal schaffen, Nuke-Nin” “Oh, das geht leichter als du glaubst....” Itachi Uchiha lächelte freudlos und war plötzlich verschwunden. Nur einen Lidschlag später stand er direkt vor ihr, seine Hand lag um ihre Kehle und er drückte sie gnadenlos gegen den Baum. Sakura riss die Augen auf und versuchte verzweifelt seine Hand von ihrem Hals zu bekommen, doch alles Ziehen, Zerren und Kratzten brachte nichts. Er schnürte ihr weiterhin erbarmungslos die Luft ab. “Eine kleine Wildkatze” grollte Itachi und verstärkte den Griff um ihren Hals. Seine roten Sharingan Augen glühten. In ihnen lag blanke Blutgier. “Kisame?” Sein Partner stand noch auf der Lichtung, doch eben hatte er Naruto mit voller Wucht von ihr weggeschleudert. Ihn hatte Sakura übersehen - und das war unverzeihlich von ihr gewesen. Nur weil sie ihre Wut und den Hass Überhand hatte nehmen lassen. Jetzt nickte der andere Nuke-Nin Itachi zu und ließ sein mit weißen Bänder umwickeltes Schwert locker zum Boden zeigen. Doch er lauerte nur auf einen falschen Schritt. Sakura röchelte und die Ohnmacht klopfte nun mit voller Wucht an. Nicht mehr lange und sie würde ersticken. Schon jetzt spürte sie wie ihr Körper nach frischer Luft gierte. “Arghhh!” Ohne Vorwarnung griff Naruto an, doch bevor er auch nur in die Nähe Itachis kommen konnte, wurde er von Kisame aufgehalten, der ihn erneut hart zur Seite schleuderte. Nur mit viel Glück konnte Naruto der hakenbesetzten Klinge ausweichen, die ihm bei einer Berührung sofort Chakra entzogen hätte. Kisame verwickelte ihn sofort in einen Kampf und ließ ihn nicht näher an Itachi und Sakura kommen. Er konnte ihr jetzt nicht mehr helfen. Die junge Anbu wehrte sich indes nicht mehr. Ihre Arme hingen schlaff an den Seiten herunter, während Itachi immer weiter zudrückte und dabei mitleidslos lächelte. Doch plötzlich schwebte eine messerscharfe Klinge nur Millimeter über der dünnen Haut seines Halses und eine eiskalte, wütende Stimme sagte “Lass sie ihn Ruhe, Itachi. Das ist unser Kampf, nicht ihrer” Sakura öffnete ihre Augen wieder die sie eben aus Resignation geschlossen hatte und sah in Sasukes zorniges Gesicht das sich hinter seinem Bruder befand. Itachi ignorierte ihn und presste nun auch noch die letzte Luft aus ihrem Hals. Die junge Anbu röchelte erneut, doch diesmal kam keine köstliche Luft mehr in ihre Lungen, die protestierend schmerzten und sich zusammenzogen, um doch noch den rettenden Sauerstoff zu bekommen. “Sa.....-su-ke” krächzte Sakura hilfesuchend und kaum noch zu verstehen. Doch er hörte sie genau. “Ich sagte, LASS SIE LOS!!!” schrie Sasuke außer sich vor Wut und das letzte was Sakura sah, waren pechschwarze Male die sich wie eine lebende Masse über Sasukes gesamten Körper ausbreiteten und zwei Paar rot leuchtende Sharingan die sie beide anstarrten. Einer zufrieden und der andere voller Wut, Hass und blanker Mordlust. Dann wurde ihre Welt schwarz und sie versank in der schützenden Dunkelheit der Ohnmacht. Das erste was sie fühlte als sie langsam wieder erwachte war Schmerz. Jede Faser ihres Körpers schien weh zu tun. Einige mehr, andere weniger. Doch sie alle einte der Wunsch, endlich zu verstummen. Nie mehr Schmerzen fühlen. Einfach in der gefühlslosen Welt der Ohnmacht bleiben, ohne Wünsche, ohne Leiden, ohne Reue. Doch sie wusste, das das nicht ging. Irgendetwas zog sie mit aller Macht wieder zurück in die wirkliche Welt. Etwas schreckliches war passiert. Nicht nur mit ihr, auch mit noch jemandem. Nein........., es waren zwei gewesen...... erinnerte sich das Mädchen plötzlich, Zwei Personen, die ihr wichtig waren...... Mit aller Macht versuchte sie sich zu erinnern, doch ihr Verstand, auf den sie sonst so stolz war, schwieg beharrlich. Es musste ihr aber einfallen, es war sehr wichtig, da war sie sich sicher. Ansonsten würde etwas schreckliches geschehen. Wenn es nicht sogar schon passiert war. Das Mädchen überlegte, doch es fiel ihr partout nicht ein. Als sie nach einiger Zeit enttäuscht resignierte, meldete sich etwas mit aller Macht zurück, was sie jahrelang zu verstummen versucht hatte. Ihren starren Körper durchflutete das stärkste Gefühl, welches ein Mensch nur haben konnte. Und plötzlich wusste sie, was sie versucht hatte zu erinnern. Was sie beinahe gänzlich vergessen hatte. Ihr Herz. Ihre Liebe. Sasuke. Sie erinnerte sich wieder, ihr Aufeinandertreffen mit ihrem ehemaligen Teamkameraden, der Kampf, ihre Verletzungen, Itachi, der versuchte sie zu erwürgen, erneut Sasuke und dann plötzlich undurchdringliche Schwärze. Endlose Tiefe, in die sie sich einfach fallen ließ. Doch noch jemand fiel ihr ein. Ihr bester Freund, Naruto. Auch er war in einen Kampf verwickelt gewesen. Genauso wie Sasuke. Für sie. Ihre Seele schrie gepeinigt auf, das neu entdeckte, wiedergeborene Herz litt unendliche Qualen. Sasuke, Naruto...... Was zum Teufel war bloß geschehen?!?! Abrupt riss eine junge Kunoichi aus Konohagakure die smaragdgrünen Augen auf. Im ersten Moment war sie zu verwirrt um zu begreifen, wer sie war und was sie hier tat. Ihr Geist musste sich noch von der verlockenden Dunkelheit befreien, die sie fest umklammert hielt und die ihr eine schmerzlose Existenz versprach. Schließlich riss sie sich erfolgreich los und war nun gänzlich erwacht. Doch dann erinnerte sie ihr schmerzendes Herz an das Geschehene. An das was sie beinahe vergessen hätte. Wenn ich doch nur wüsste wie lange ich ohnmächtig gewesen war! Vielleicht konnte ich nichts mehr tun......Vielleicht war alles schon zu spät....... Doch diese Gedanken ließ sie gar nicht erst zu. Es tat einfach zu weh. “Naruto....., Sasuke!!” rief sie voller Sorge aus und richtete sich ganz langsam auf. Die Schmerzen hatte sie sich jedoch nicht eingebildet. Fast hätte sie laut gestöhnt, doch im letzten Moment unterdrückte sie den Impuls. Sie wusste schließlich nicht was passiert war, seit sie ohnmächtig geworden war. Aufmerksam blickte sie sich um und erstarrte augenblicklich. Ihr bot sich ein schreckliches Bild. Sie schlug die Hände vor den Mund und musste sich zwingen um nicht laut loszukreischen. Als Anbu und Medic-Nin hatte sie schon viel mit ansehen müssen, doch das überbot fast jeden bisherigen Einsatz in ihrem Leben. Ohne darüber nachzudenken sprang sie auf, ignorierte die stechenden Schmerzen und stolperte beinahe blind vor Tränen auf die Lichtung. “SASUKE!!?!?!! NARUTO!?!!?!!” schrie sie verzweifelt auf, blieb mit dem Fuß an einer hervorstehenden Baumwurzel hängen und fiel auf die geschundenen Knie. “SASUKE!!!!” Kapitel 8: Ein folgenschwerer Entschluss ---------------------------------------- Ein folgenschwerer Entschluss Kapitel 8 Sakura zwang sich nochmals aufzustehen. Sie musste wissen ob die beiden noch lebten. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und blickte sich erneut um. Diesmal jedoch völlig emotionslos und sachlich, nur als Kunoichi Konohagakures. Die Lichtung war kaum noch als solche zu erkennen. Überall lagen entwurzelte Bäume, verbrannte Pflanzen, herausgerissene Äste.....- und Blut. Viel Blut. Die Medic-Nin in ihr stöhnte laut auf. Soviel Blut konnte nur eines bedeuten- derjenige der so viel davon verloren hatte, konnte nicht mehr leben. Sakura hoffte nur das es weder Naruto, noch Sasuke gewesen waren. Der rote Lebenssaft war einfach überall . Auf dem Boden, an den Bäumen, selbst bis an die Blätterkronen der Bäume war es gespritzt. Sie wanderte zwischen den verbrannten Resten der ehemals so stolzen Bäume umher und suchte nach Anzeichen dafür das die beiden überlebt hatten. Sie wollte sich nicht eingestehen, das sie eventuell nach deren Leichen fahndete. Sie sprang über einen immensen Krater in der Erde und landete sanft auf der anderen Seite. Ihre Hände zitterten, doch Sakura nahm das gar nicht bewusst wahr. Dann sah sie plötzlich eine zusammengekauerte Gestalt am Boden liegen. Angst durchflutete ihren Körper als sie zu der Person eilte. Sie kniete nieder, streckte die Hand aus und drehte die Leiche vorsichtig um. Sie spürte kein Chakra, deshalb wusste sie das kein Leben mehr in diesem Körper steckte. Tiefe Erleichterung durchflutete sie, als sie den Nuke-Nin Kisame erkannte, Itachis Partner. Zum Glück nicht Naruto und nicht Sasuke...... dachte sie und stand sofort wieder auf. Kisames Leichnam ließ sie einfach achtlos liegen und ging weiter. Sakura beschleunigte ihre Schritte. Eine Ahnung ließ sie einen besonders zerstörten Weg einschlagen. Mitten hinein in einen der Krater, der von ausgerissenen und verbrannten Bäumen bedeckt war. Die junge Anbu glitt elegant in den Zwischenräumen vorwärts und stand nach wenigen Minuten im Zentrum des Haufens. Die Mitte bildete ein Leichnam mit pechschwarzen Haaren. Sakuras Herz stockte und sie ging mit zitternden Beinen auf den Körper zu. Die gesamte Gestalt war von roten Blut umgeben. An machen Stellen war es schon getrocknet und rotbraun, an anderer Stelle glänzte es noch so nass und tief, das es wie gerade vergossen aussah. Wenn das alles das Blut der Person war, dann steckte kein Leben mehr in ihr stellte die Medic-Nin in Sakura kühl fest. Während ein anderer Teil von ihr die ganze Zeit hoffte, das es nicht Sasuke war. Dann endlich stand sie vor der Leiche und zwang sich, sie genauer zu betrachten. Vor Erleichterung hätte sie fast aufgeschrien. Der schwarze Mantel mit den roten Wolken gehörte nicht Sasuke. Er hatte auch keine tiefen Linien die von den Augen bis fast zu den Mundwinkeln reichten. Seine Haare waren auch nicht so lang. Er trug keine dünne Kette um den Hals. Es war Itachi Uchiha, nicht Sasuke. Sakura atmete auf und beugte sich über den Nuke-Nin. Sie wollte sicher sein, das er tot war und überprüfte sein Chakra. Es war erloschen, das Herz stand still und das Gehirn sendete keine Impulse mehr. Itachi Uchiha war wirklich tot. Sakura konnte es kaum glauben. Wie hatte Sasuke das nur geschafft? fragte sie sich und untersuchte den Toten nach auffälligen Verletzungen. Ihn zu berühren traute sie sich aber dann doch nicht, aber das brauchte sie auch nicht. Als sie den Blick weiter wandern ließ, sah sie die riesige Wunde in seinem Bauch. “Chidori” murmelte sie mit erstickter Stimme. Das sichtbare Chakra das Sasuke erzeugen konnte hatte Itachis Bauch zerfetzt, die Organe verbrannt und ihn getötet. Endgültig. Sakura griff sich an den schmerzenden Hals und schaute emotionslos auf den Leichnam herunter. Er hatte bekommen was er verdiente, sie empfand kein Mitleid mit dem Nuke-Nin. Jetzt musste sie nur noch die beiden anderen finden und daran glauben das sie noch lebten. Denn das sie gesiegt hatten, war noch lange keine Garantie für ihr Überleben. Als sich Sakura wieder ans Tageslicht gekämpft hatte, schaute sie sich um. Wo konnten die beiden nur sein? fragte sie sich und drehte den Kopf in alle Richtungen. Überall waren die zerstörerischen Auswirkungen des Kampfes zu sehen, doch keine Hinweise auf Naruto oder Sasuke. Sie setzt sich langsam in Bewegung. Und wieder ließ sie eine unbestimmte Ahnung eine bestimmte Richtung einschlagen. Auf diesem Teil der Lichtung war sie vorher noch nicht gewesen. Das erste was sie dann auch sah, waren zwei Gestalten die fast nebeneinander lagen. “Oh, nein....” flüsterte sie leise. Keiner von den beiden rührte sich. Sakura rannte zu der Stelle wo sie lagen und ließ sich zwischen ihnen auf die Knie fallen. Ihre fachkundigen Augen wanderten über die beiden Körper. Sie musste den schwerer verletzten zuerst behandeln, doch wer war schwerer verletzt? Schließlich entschied sie sich Naruto zuerst zu untersuchen, obwohl ihr Herz eine ganz andere Entscheidung gefällt hatte. Doch die Vernunft sagte ihr, das der Verlust eines Konoha-Nins schwerer wog, als der eines Nuke-Nins. Zum Glück hatte der Kyuubi in ihrem Freund schon begonnen seine Wunden zu heilen, sodass sie ihm nur einen tiefen Schlaf bescherte und einige der gefährlicheren Verletzungen heilte. Dann wandte sie sich Sasuke zu. Ihr stockte der Atem und eine panische Angst schnürte ihr die Kehle zu. Seine Brust hob sich nur noch ganz schwach, mehrere Kunais steckten in seiner rechten Schulter und er hatte einen immensen Blutverlust erlitten. In Höhe seines Herzens hatte er eine tiefe Stichverletzung, die Beine waren mehrfach gebrochen, genauso wie sein linker Arm. Sakura fuhr mit zitternden Finger über die Haut seiner Brust. Er war eiskalt. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, doch sie drängte sie entschlossen zurück. Das konnte sie jetzt am allerwenigsten brauchen. Sie strich kurz über seine bleiche Wange und schaute auf seine geschlossenen Lider. “Es tut mir leid” murmelte sie wahrheitsgemäß und griff mit beiden Händen nach den Kunais die noch immer in seinem Körper steckten. “Aber das wird jetzt wehtun” Entschlossen zog sie die Waffen mit einem Ruck heraus. Sasukes Körper bäumte sich auf und er stöhnte. “Schhht” machte Sakura leise und drückte ihn sachte zurück auf den Boden, während eine Hand auf seine Schulter drückte um den Blutfluss zu stoppen. Grünes Chakra leuchtet auf und die tiefe Wunde schloss sich ganz langsam. Sasukes Gesichtszüge entspannten sich ein wenig. Dann wandte sie sich der Verletzung oberhalb seines Herzens zu. Als sie spürte wie knapp nur sein Herz verfehlt worden war, wich ihr das ganze Blut aus dem Gesicht. Auch diese Wunde heilte sie fast vollständig. Nur fast, denn ihr Chakra ging langsam zur Neige und sie musste auch noch die anderen Verletzungen stabilisieren damit sie die beiden mit nach Konoha nehmen konnte. In seinem Zustand würde man Sasuke nicht einsperren, in dieser Hinsicht war er also nicht gefährdet. Und so konnte sie ihn nicht liegen lassen. Das ging gegen ihre Ehre als Medic-Nin. Sie begann nun vorsichtig seine Beine abzutasten und musste Sasukes Oberkörper dann noch gezwungenermaßen durch ein Jutsu fesseln, denn er wälzte sich unruhig hin und her und bereitete sich so noch mehr Schmerzen als nötig. Als er sich endlich nicht mehr bewegen konnte, setzte sie ihre Behandlung fort. Sie ließ etwas Chakra in jedes Bein fließen um die Knochen vorübergehend zu verbinden und tat das gleiche bei seinem linken Arm. Danach schiente und verband sie die Beine und den Arm noch. Was sie mit den Inneren Verletzungen machen sollte, wusste sie nicht. Sie konnte nicht alle heilen, denn dann würde sie endgültig zusammenbrechen. Aber wenn sie es nicht tat, war Sasukes Überlebenschance sehr gering. Schon jetzt zitterte sie unkontrolliert und konnte sich kaum noch konzentrieren. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und traf nach wenigen Sekunden schon eine folgenschwere Entscheidung. In ihr tobte ein Sturm der Gefühle, rangen mit ihrer aufbegehrenden Vernunft und kämpften verbissen um die Vorherrschaft. Doch ihr Entschluss war gefallen. Sie würde etwas tun, was sie ihr Leben kosten konnte. Und es war ihr völlig egal. Sakura zog die schwarzen Handschuhe aus, ließ sie in ihrer Tasche verschwinden und schloss ganz kurz die Augen um sich zu sammeln. Als sie sie wieder öffnete, war der unruhige Ausdruck in ihnen verschwunden und hatte einer stillen Entschlossenheit Platz gemacht. Die junge Anbu streckte ein Bein aus und schwang es über Sasuke, sodass sie nun rittlings auf seiner Hüfte saß. Ganz vorsichtig und behutsam, um ihm nicht noch mehr Schmerzen zu bereiten. Ein letztes Mal schaute sie in sein wunderschönes Gesicht. Vielleicht sah sie es zum letzten Mal in ihrem Leben. Sie konnte nicht wiederstehen und fuhr mit den Fingerspitzen ihrer rechten Hand sanft über seine Stirn, die Schläfe, bis hin zu den Lippen. Dann riss sie sich los und konzentrierte sich wieder aus ihr Vorhaben. Sie zog das ehemals weiße Hemd, das nun blutdurchtränkt war, noch mehr von seinem Oberkörper und legte vorsichtig den Kopf auf seine Brust. Dort, wo das Herz saß. Deutlich hörte sie seinen schwachen, aber dennoch gleichmäßigen Herzschlag und es beruhigte sie auf eine Art und Weise. Sie atmete tief ein, schloss die Augen und legte die Hände an seinen Schläfen ab. Dann ließ sie sich langsam in eine Trance fallen. Sakura versenkte sich ganz in sich selbst und ignorierte sogar die lang ersehnte Berührung Sasukes. Doch genau das machte ihr dieses Vorhaben so schwer. Erst nach einigen quälenden Momenten gelang es ihr sich einigermaßen zu sammeln, sodass sie endlich das Jutsu beginnen konnte. Dafür benötigte sie etwas sehr wichtiges, etwas unschätzbar wertvolles. Ihre ureigene Lebensenergie. Kapitel 9: Das Ende?!? ---------------------- Das Ende? Kapitel 9 Strahlend hell, doch von einem schwarzen Schatten umgeben, war dort ihre Lebensflamme. Sie wusste was der Schatten bedeutete, doch es war ihr egal. Seit mehr als drei Jahren verdunkelte er schon ihre Seele, doch heute war ihr das sogar willkommen. Sakura trat als imaginäre Persönlichkeit an ihren Lebensfunken heran und griff direkt hinein. Sie zog vorsichtig einen Strahl weißer, reiner Energie heraus und ließ ihn sanft durch ihre wirklichen Arme bis in die Fingerspitzen laufen und von dort aus geradewegs in Sasukes Körper. Ihre Lebensflamme flackerte protestierend, doch Sakura zog erneut einen Faden Energie aus ihr heraus und ließ auch diesen in Sasuke gleiten. Sie spürte trotz ihrer tiefen Trance bereits das es half. Die Inneren Verletzungen heilten, doch es war noch immer nicht genug. Ein drittes Mal stahl Sakura Lebensenergie von sich selber und spürte die Auswirkungen nun deutlicher. Doch noch konnte sie es ignorieren. Auch der letzte Energiestrahl versank in Sasuke. Ganz langsam ließ sich Sakura erwachen und mit einem Schlag kam die körperliche Reaktion. Ihr ganzer Körper zitterte, ihr war eiskalt und sie bekam urplötzlich hohes Fieber. Soviel Lebensenergie hatte sie noch nie aus sich gezogen. Bei Übungen mit Tsunade hatte sie immer nur Fäden herausgezogen und wieder in ihre Seele integriert, noch niemals hatte sie einem anderen Menschen wirklich einen Teil ihres Lebens gegeben. Sie sollte es auch nur tun, wenn kein anderer Ausweg mehr bestand. Doch Sasuke war das Opfer einer schwächeren Seele wert.Die Energie konnte sie nun niemals wieder zurückbekommen. Ihre Lebensenergie war nun beschnitten, Sakura war für immer eingeschränkt. Doch auch Sasuke würde Auswirkungen spüren, doch darüber machte sich Sakura noch keine Gedanken. Es wird für ihn nicht so schlimm werden wie für mich dachte sie erschöpft und verharrte noch ein wenig länger in dieser Position. Es war schön, Sasukes Herz nun wieder kräftig schlagen zu hören. Doch damit er ihr keine Probleme auf der Reise bereiten würde, musste sie auch ihn in einen Heilschlaf versetzen, genau wie Naruto schon. Sie richtete sich auf und blickte in Sasukes entspanntes Gesicht. Sie lächelte trotz ihrer Schwäche und legte eine Hand auf seine Brust. Mit einem Teil ihres letzten Chakras versetzte sie ihn ebenso wie Naruto in einen Heilschlaf, aus dem ihn nur ein Medic-Nin reißen konnte. Sakura stieg von seiner Hüfte und wurde sich urplötzlich bewusste, wo sie sich gerade befunden hatte. Ihr stieg das Blut in die Wange und ihr wurde schwindelig. Ob aus Verlegenheit oder Schwäche, war ihr nicht ganz klar. Sie musste sich beeilen. Sie hatte die Menge des Chakras genau berechnet das sie brauchen würde um Konoha zu erreichen. Mit jedem Augenblick den sie verlor, verlor sie auch wichtiges Chakra für die Heimreise. Sakura nahm Naruto unter ihren linken Arm und Sasuke unter den rechten. Sie waren beide gut im Training und wogen deshalb durch die vielen Muskeln auch dementsprechend mehr. Sakura knickte im ersten Moment fast ein, doch sie fing sich schnell und setzte sich in Bewegung. Als sie das Dorf wenige Stunden später schon fast erreicht hatte, war Sakuras Geist fast schon gar nicht mehr anwesend. Ihr Körper funktionierte einfach automatisch. Die Wunde an ihrem Bauch war vor etwa zwei Stunden aufgeplatzt und blutete nun unentwegt. Feine und immer wieder auch beängstigend dicke Tropfen ihres Blutes fielen auf den Boden und hinterließen eine deutlich sichtbare Spur in der Erde des Waldes und auf den Steinen der Wege. Außerdem litt sie heftigst unter den Folgen des Jutsus das sie an Sasuke angewandt hatte. Ihr Körper war schwach, bedingt durch den immensen Blutverlust, die Verletzungen die sie erlitten hatte und auch die Anstrengung der Heilung der beiden jungen Männer, ebenso wie die Strapazen des Rückweges nach Konoha. Dann bog sie um eine letzte Ecke und hätte das Dorf sehen können, wenn noch etwas in ihrem Geist anwesend gewesen wäre. So setzte sie einfach einen Fuß vor den anderen und stierte vor sich hin. Keine Freude, keine Erleichterung. Einfach gar nichts regte sich in ihr. Die sonst so strahlend hellen smaragdgrünen Augen wirkten matt und glanzlos. Die Wächter Konohas hatten sie schon längst gesehen. Einer lief sofort zu der Hokage um sie zu informieren. Der andere alarmierte ein Anbu Team. Mindestens zwei trugen die Uniform der Anbus. Sie mussten benachrichtigt werden. Der Wächter selbst durfte seinen Posten jedoch nicht verlassen und musste mit ansehen, wie die zarte junge Frau in der blutgetränkten, zerissenen Kleidung zwei Männer unter dem Arm trug und langsam auf Konoha zu taumelte. Fast zwanzig Meter vor dem Tor brach sie schließlich leblos zusammen und regte sich nicht mehr. Genau wie die beiden jungen Männer. Dann traf endlich die Hokage und das angeforderte Anbu Team ein. Sie eilten sofort zu den dreien. Tsunade erkannte sofort den Ernst der Lage und wies sie an, die drei Verletzten so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu bringen und Shizune zu benachrichtigen. Die beiden jungen Männer auf die Intensivstation und die junge Frau sofort in den OP. Die Anbus gehorchten wortlos und wenige Sekunden später erinnerte nur noch ein großer Blutfleck an die drei Verletzten. Die Wächter taten ihre Arbeit und verwischten Spuren. Nur zehn Minuten später fand man keinen Blutfleck mehr auf dem gepflasterten Boden- und in der Wachstube war wieder oberflächliche Ruhe eingekehrt. Währenddessen kämpfte die fünfte Hokage im Krankenhaus um das Leben ihrer ehemaligen Schülerin. Sie hatte sofort erkannt, was Sakura getan hatte und war geschockt gewesen. Doch noch erschrockener war sie gewesen, als sie Sakuras Lebensenergie in Sasuke gespürt hatte. Sie hatte ihr Leben für einen Nuke-Nin riskiert- und er wusste es nicht einmal. Und höchstwahrscheinlich würde er es auch nicht zu würdigen wissen, was Sakura für ihn getan hatte. Was sie sich selbst damit angetan hatte. Doch daran durfte die Hokage nicht denken. Das Leben ihrer Schülerin hing nur noch an einem seidenen Faden und sollte sie sterben würde sie den beiden jungen Männern das Leben zur Hölle machen. Besonders Sasuke Uchiha, der nichts davon ahnte, das Sakura wahrscheinlich wegen ihm sterben würde. Die beiden, Naruto Uzumaki und Sasuke Uchiha, wurden von Shizune behandelt. Sakura hatte ganze Arbeit geleistet und die beiden gut versorgt, sodass ihre Freundin nur wenig zu tun hatte und zum Glück keine Hilfe benötigte. Noch sollten nicht allzu viele erfahren das sie einen der gefährlichsten Nuke-Nins des Landes beherbergten. Shizune erweckte Naruto sanft aus dem Heilschlaf in den Sakura ihn versetzt hatte und lächelte, als der junge Mann seine himmelblauen Augen aufschlug und verwirrt blinzelte. “Wo bin ich?” fragte er sofort und bemerkte Shizune. “Shizune, was machst du denn hier?” rief er erstaunt aus und wollte sich aufrichten. Doch die Medic-Nin hielt ihn zurück, indem sie sanft eine Hand auf seinen Arm legte. “Du bist in Konoha, im Krankenhaus” antwortete sie ihm leise, “Bleib noch liegen, du bist verletzt, Naruto” Der blonde Ninja schaute sich verwirrt um und erblickte die Gestalt im Bett neben sich. “Sasuke?!” entfuhr es ihm überrascht. “Was macht der den hier? Wie sind wir überhaupt hierher gekommen?” “Das würde ich auch gerne wissen” sagte eine ruhige, kalte Stimme leise. Shizune wandte sich dem anderen Bett zu und sah zwei schwarze Augen die sie unbewegt anschauten. Im Gegensatz zu Naruto machte er keine Anstalten sich zu bewegen. Höchstwahrscheinlich konnte er es auch noch gar nicht. Die Medic-Nin seufzte auf und trat von Narutos Bett zurück. Ihre dunklen Augen waren besorgt. “Sakura hat euch gefunden und nach Konoha gebracht” erklärte sie leise, doch ihre Stimme verriet, das noch mehr dahinter steckte. “Sakura!” rief Naruto erfreut aus, “Wie geht es ihr, warum ist sie nicht hier?” “Halt den Mund du Baka” murmelte Sasuke drohend. “Was ist mit ihr?” wandte er sich an Shizune. Sie schauderte, als sie in seine rot glühenden Sharingan blickte. Seine Augen schienen sie förmlich zu durchbohren. Die Medic-Nin blickte zu Boden und flüsterte “Sakura ist vor den Toren Konohas leblos zusammengebrochen. Sie hatte fast kein Chakra mehr und viel Blut verloren” Die beiden jungen Männer schwiegen. Narutos Augen weiteten sich angsterfüllt und er hielt die Luft an. Sasukes Finger krallten sich in die Bettdecke, doch er merkte es gar nicht. Genauso wie er seine Sharingan nicht willentlich aktiviert hatte. Shizune atmete einmal tief ein und sagte dann zwei Worte, die noch lange in den Köpfen der beiden Ninjas nachhallten. “Sakura stirbt” Kapitel 10: Undank ist der Mühe Lohn ------------------------------------ Undank ist der Mühe Lohn Kapitel 10 “Sakura stirbt?” wiederholte Naruto mit belegter Stimme. Die Medic-Nin nickte. Sie warf dem blonden Ninja einen kurzen Blick zu und sah seine Sorge und Angst. Dann wagte sie es zu Sasuke Uchiha zu schauen, der wie erstarrt wirkte. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie sagen, das er geschockt war. Plötzlich wurde die Tür zur Intensivstation aufgerissen und eine blauhaarige Medic-Nin erschien. Alle drei Augenpaare wandten sich ihr zu. Die junge Frau lief sofort rot an und senkte den Blick. “Hinata-chan!” sagte Naruto. Die junge Hyuuga warf ihm einen liebevollen Blick zu und wandte sich dann mit ernster Miene an Shizune. “Tsunade verlangt nach dir” Ihre weißen Augen sagten Shizune noch mehr, doch das wollte Hinata anscheinend nicht aussprechen. Doch die Medic-Nin verstand und nickte. “Pass du solange auf die beiden Hitzköpfe auf, während ich der Hokage helfe” Hinata nickte und hielt ihr die Tür auf. Shizune bemühte sich nicht allzu eilig den Raum zu verlassen, doch sobald sie auf dem Gang war, fing sie an zu rennen. Die drei Ninjas hörten sie natürlich trotzdem und machten sich ihren eigenen Reim auf ihr Verhalten. Sofort rannte Hinata zu Naruto und warf sich in seine ausgestreckten Arme. “Oh, Naruto!” schluchzte die Hyuuga trocken auf. “Ich habe mir solche Sorgen gemacht!” Beruhigend strich der blonde Ninja über den Rücken der Blauhaarigen. “Schhht” machte Naruto und lächelte trotz seiner Sorge um seine Teamkameradin. “Ich bin ja wieder da, Hinata. Aber was ist mit Sakura?” fragte er besorgt. Die Hyuuga richtete sich auf, doch Narutos Arm lag noch immer um ihre Hüfte und gab ihr so Halt. “Ich habe sie nur kurz gesehen, als Tsunade mich zu Shizune schickte. Ich bin leider noch zu unerfahren um ihr zu helfen” sagte Hinata und sammelte ihren ganzen Mut um das Gesehene in Worte zu fassen. “Sie sah so schrecklich aus. Überall war Blut, sie war leichenblass und Tsunade sah richtig verzweifelt aus” flüsterte sie, “So habe ich die Hokage noch nie gesehen” Das Mädchen schüttelte den Kopf. “Wird sie durchkommen?” fragte Naruto vorsichtig. Hinata zuckte hilflos mit den Schultern. “Ich weiß es nicht, doch die körperlichen Verletzungen hatte Tsunade schon versorgt. Anscheinend ist Sakuras Geist irgendetwas zugestoßen und sie findet nicht mehr zurück” Naruto schwieg betroffen. Ein trockenes “Tse” ließ die beiden aus ihrer besorgten Starre erwachen. Ein blaues und ein weißes Augenpaar fixierten das andere Bett in dem Sasuke lag. Er hatte sich zurückgelehnt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Seine schwarzen Augen waren auf die Decke gerichtet. “Lässt dich das völlig kalt?” fassungslos starrte Naruto seinen ehemals besten Freund an. “Schließlich hat sie auch dich gerettet!” ereiferte sich auch Hinata, “Ohne sie wärst du Tod!” “Ich habe sie nicht darum gebeten!” fuhr ihr Sasuke scharf über den Mund, “Wenn sie stirbt ist das nicht meine Sache. Sie hat selber Schuld” Er wandte den Kopf zu den beiden Konoha Nins und sah wie Narutos Arme um Hinatas Taille lagen und sie festhielten. Sie sah aus als würde sie sich gleich auf ihn stürzen. Das Gesicht der Hyuuga war wutverzerrt und er sah ungezügelte Mordlust in ihren weißen Augen blitzen. “Nicht Hinata” murmelte Naruto und küsste sie sanft in den Nacken. “Er ist es nicht wert” Dabei suchten seine wütenden Augen Sasukes schwarze, doch der ließ sich nicht beeindrucken und hielt dem Blick stand. “Sakura hat ihr Leben für dich riskiert!” sagte Hinata scharf, “Und das einzige was du dazu sagst, ist: Sie hat selber Schuld, wenn sie stirbt? Du bist ein noch kälteres Arschloch als ich gedacht habe, Uchiha!” Sie spuckte seinen Namen wie etwas giftiges, abscheuliches aus. “Tse” erwiderte Sasuke nur und schaute wieder zu der Decke. Für einige Minuten herrschte Stille, die nur von dem gemurmelten Flüstern der beiden Konoha Nins unterbrochen wurde. Plötzlich öffnete sich die Tür zur Intensivstation und alle drei blickten sofort die Person an die dort stand. Es war Tsunade. Die Hokage sah abgespannt und am Boden zerstört aus. Das blonde Haar hing wirr von ihrem Kopf herunter und die Kleidung war stellenweise mit Blutflecken bedeckt. Kalte Angst stand in Hinatas Gesicht und Naruto konnte kaum atmen. Einzig Sasuke wirkte unbeeindruckt. Seine schwarzen Augen waren kalt und unnahbar wie eh und jeh. Die Hokage nahm von den beiden Konoha Nins keine Notiz, sondern starrte Sasuke an. Sofort wandelte sich ihre Miene. War sie eben noch erschüttert, so war ihr Gesicht jetzt vor Wut verzerrt. “Uchiha!” brüllte sie schon los. Das hier eine Intensivstation war, schien ihr völlig entfallen zu sein. Der Nuke-Nin verzog keine Miene als Tsunade auf sein Bett zuging. “Was?” fragte Sasuke gleichgültig. “Am liebsten würde ich dich in der Luft zerreißen” grollte die Hokage und ballte eine Faust, “Weißt du eigentlich was du angerichtet hast?!” “Ich habe gar nichts getan” stellte Sasuke fest. Bevor sie ihre Worte erklären konnte, wurde sie von Naruto unterbrochen “Oma Tsunade, was ist mit Sakura?” Die Hokage wandte sich den beiden jungen Ninjas zu. “Gleich” sagte sie scharf und drehte sich wieder zu dem Nuke-Nin um. “Wenn es nicht alles zerstören würde was Sakura deinetwegen aufgegeben hat, dann würde ich dir den Hals umdrehen, Sasuke Uchiha! Sie muss verrückt sein, das sie das für dich getan hat” “Tsunade-sama, was ist mit Sakura!” ertönte Narutos Stimme erneut und diesmal antwortete sie ihm. “Sie lebt” Die zwei Ninjas atmeten hörbar auf. “Doch sie wäre mir beinahe unter den Finger weggestorben” murmelte Tsunade. Deutlich hörte man ihren Schock, den sie noch immer nicht verdaut hatte. “Dürfen wir zu ihr?” fragte Naruto hoffnungsvoll, doch Tsunade verneinte. “Ihr dürft nicht zu ihr, doch Uchiha.....” sie schaute den Nuke-Nin hart an, “.......kommt mit mir” “Wieso?” fragte Sasuke sofort und auch Naruto hatte etwas dagegen. “Wieso darf gerade er zu Sakura und wir nicht?” Hinata nickte zustimmend. “Ich will es so. Außerdem dürft ihr in einigen Tagen zu ihr” hielt Tsunade dagegen. “Steh auf!” befahl sie Sasuke, doch der rührte sich nicht. Die Hokage funkelte ihn wütend an. “Steh auf, Uchiha!” wiederholte sie scharf. “Wieso sollte ich?” fragte der kühl und rührte sich nicht vom Fleck. Tsunade verlor nun endgültig die Geduld und drückte auf seinen verbundenen linken Arm. Kurz entgleisten Sasukes Gesichtszüge, doch dann hatte er sich wieder gefangen und funkelte die Hokage wütend an. Jedoch verließ kein Laut des Schmerzes seinen Mund. Das ließ sein angekratzter Stolz nicht zu. Nur widerwillig stand er schließlich auf und folgte der Hokage aus dem Raum. Er gab es nicht zu, aber er hatte große Schmerzen. Kaum waren sie auf dem Gang, als die Hokage sich umdrehte und ihm eine Phiole mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit hinhielt. “Trink” sagte sie. “Was ist das?” fragte Sasuke misstrauisch und besah sich den Inhalt genauer. “Ein Schmerzmittel” erwiderte die Hokage. “Ich brauche das nicht” sagte Sasuke überheblich und wollte an ihr vorbeigehen, doch die Hokage hielt ihn auf. “Du hast sicherlich Schmerzen, also nimm es” Der schwarzhaarige Nuke-Nin hielt inne und griff dann wortlos nach dem Fläschchen. Mit einem Zug verschwand die Arznei in seinem Mund und er gab der Hokage die Phiole wieder. Sie ließ sie in einer ihrer Taschen verschwinden und ging weiter. “Du hattest Glück das Sakura bei euch war” setzte sie nach einer Weile Schweigen an, “Sie hat deine Verletzungen tadellos behandelt, auch wenn sie kaum noch Chakra hatte. Nur deshalb kannst du wieder laufen, obwohl deine Beine eigentlich mehrfach gebrochen waren” Ihre braunen Augen suchten seinen Blick, doch er schaute starr nach vorne. “Sie wäre fast gestorben, weil sie viel zu viel Chakra bei deiner Heilung verbraucht hat” sagte sie deutlich, doch Sasuke zeigte noch immer keine Regung. Die Jahre bei Orochimaru hatten ihn wirklich scheinbar eiskalt und gefühllos gemacht. Schließlich blieben sie vor einer breiten Glastür stehen. Mit großen schwarzen Lettern stand dort “OP-Raum. Bitte Leise sein!” Tsunade schob die milchige Tür auf und bedeutete ihm in den Raum zu treten. Sasuke glitt an ihr vorbei und wartete bis die Hokage die Tür wieder geschlossen hatte. “Sieh dir an, was du getan hast” flüsterte die Hokage, “Sieh dir Sakura an, Sasuke. Und dann sag mir, das dir ihr Leben gleichgültig ist” Kapitel 11: Wach auf! --------------------- Wach auf! Kapitel 11 Sasuke schaute mit gleichgültigem Gesichtsausdruck auf den silbernen OP-Tisch. Eine schlanke Gestalt lag auf der Oberfläche. Er trat gebannt näher und blickte die junge Frau an. Sakura war blass, leichenblass. Die Augen waren geschlossen und sie atmete flach, aber regelmäßig. Tsunade hatte ihre schwarze Anbu Kleidung bis zur Brust aufgeschnitten um die Wunde an ihrem Bauch zu behandeln. Auch die Haut auf ihrem Oberkörper war weiß und sah kränklich aus. Überall war Blut zu sehen, doch das konnte Sasuke nicht schocken. Er hatte in seinem Leben schon genug Blut gesehen um von diesem Anblick nicht überfordert zu sein. Leise trat die Hokage zu ihm und fragte ruhig “Kennst du das Àme Jutsu?” Sasuke wirkte kurz überrascht und nickte dann. “Die Seelenübertragung” sagte er dann unfreundlich. “Genau” stimmte die Hokage zu. “Dann kannst du dir doch jetzt auch denken was Sakura gemacht hat, oder?” Sasuke wandte sich zu ihr um und jetzt war er sichtlich überrascht. “Sie hat dieses Jutsu angewendet? An mir?” fragte er verblüfft. Die Hokage nickte. “Du hattest zu schwere innere Verletzungen, als das Sakura dich ohne Behandlung nach Konoha bringen konnte. Doch ihr Chakra war fast vollständig verbraucht und hätte nicht mehr ausgereicht um dich zu heilen. Also hat sie dir einen Teil ihrer Seelenenergie übertragen” Tsunades braune Augen blickten ihn hart an. “Ich habe ihr dieses Jutsu beigebracht und ihr gesagt das sie es nur anwenden sollte, wenn keine andere Möglichkeit besteht. Wenn eine Person in Gefahr ist, die sie über alles liebt” Sasuke wandte den Blick ab und wurde von Sakuras Gesicht wie magisch angezogen. Ihre Züge wirkten gelöst, aber dennoch schmerzerfüllt. Trotz ihrer Verletzungen und der kränklich weißen Haut war sie schön. Sasuke war wie gebannt von ihr. Sie hatte ihre Seele für ihn verkrüppelt und wäre beinahe gestorben. Nur für ihn. “Sakura ist in ihrem Geist gefangen” sagte Tsunade leise, “Ich kann ihr nicht helfen. Ihre Seele hat sich abgeschottet und versucht den Verlust der Energie auszugleichen. Du musst sie da rausholen, ansonsten findet sie vielleicht niemals wieder zurück in diese Welt” “Wie?” fragte Sasuke nur und wandte den Blick nicht von Sakura ab. “Ich weiß es nicht” gab Tsunade zu. “Ich musste das noch nie versuchen. Ich lass dich jetzt alleine und wehe meine Schülerin ist nicht wieder bei Bewusstsein, wenn ich wiederkomme” Die Hokage drehte sich mit einem letzten Blick auf Sakura um und verließ den OP-Raum. Als das schabende Geräusch der sich schließenden Tür erklang, regte sich Sasuke wieder. Er umrundete den Tisch und stand nun auf der anderen Seite. Er versuchte sich zu erinnern was er von dem Àme Jutsu wusste. Leider war es nicht sehr viel. In den Büchern Orochimarus stand nur sehr wenig über diese Technik, da sie auf Gefühlen basiert. Und Gefühle spielten bei den Lehren des Sannins keine Rolle. Das Jutsu war sehr schwierig und erforderte viel Konzentration und eine perfekte Kontrolle des Chakras. Nur wenige hatten diese Technik je angewandt- und auch überlebt. Das Sakura dieses Jutsu beherrschte, verwunderte ihn schon. Sie musste wirklich viel stärker geworden sein, seit er das Dorf verlassen hatte. Sie ist ja auch bei den Anbus, also muss sie stark sein dachte er. Gegen seinen Willen war er beeindruckt. Doch in keinen Abhandlungen war je beschrieben worden, was man machen sollte, wenn die Person die das Jutsu anwandte, in so eine Trance fiel. “Sakura?” flüsterte er leise, doch sie rührte sich nicht. Sasuke streckte einen Finger aus und musste sich zwingen Sakuras Wange zu berühren. Ganz leicht strich seine Fingerkuppe über die kalte Haut und er flüsterte erneut ihren Namen. Ihre Lider flatterten, doch sie erwachte nicht. “Sakura” sagte er nun lauter und fuhr mit seinem Finger über ihr Gesicht. Die junge Frau stöhnte leise und bewegte zuckend ihre rechte Hand. Sakura...... Sie hörte eine Stimme. Erst war sie ganz leise gewesen, doch dann wurde sie immer lauter und durchdrang den Kokon aus Dunkelheit in dem sie sich befand. Sakura....... War das ihr Name? Er kam ihr bekannt vor, wie die flüchtige Erinnerung eines früheren Lebens. Doch sie wollte nicht aufwachen. Es war so leicht hier in der tiefen Schwärze ihres Geistes. Hier konnte sie alles vergessen. Einfach sein, ohne Gefühle, ohne Schmerzen. Doch etwas in ihr sträubte sich dagegen, es sich so einfach zu machen. Außerdem lockte diese so vertraut klingende Stimme sie noch immer. Ganz langsam streckte sie ihren Geist, kratzte an dem Gefängnis der Dunkelheit und durchbrach es schließlich. Doch noch war sie nicht erwacht. Sakura...... Die Stimme rief sie und entfachte ihren Lebensmut neu. Plötzlich fiel ihr alles ein. Ihr Name war Sakura Haruno, sie war Kunoichi aus Konohagakure und sie war alles andere als schwach. Sie wollte wieder zurück. Sie konnte sich nicht in ihrem Geist vergraben. Sakura kämpfte und riss abrupt die Augen auf.... Ein ersticktes Keuchen entfloh ihr als sie endlich wieder in der Wirklichkeit war. Im ersten Moment war sie fast blind. Ein dichter Nebel lag über ihren Augen, als sträubte sich ihr Verstand noch immer zu erwachen. Doch dann klärte sich ihr Blick langsam wieder und sah gerade noch eben wie eine Hand von ihrem Gesicht zurückwich. Sie blinzelte und schaute in ein umwerfend schönes Gesicht. Umrahmt von schwarzen Haaren und mit Augen in der gleichen Farbe. “Sa....suke?” fragte Sakura leise und mit schwacher Stimme. Ein einsilbiges, schlichtes “Hn” antwortete ihr und bewies, das es Sasuke war. Nur er war so wortkarg und das würde sich auch niemals ändern. Unwillkürlich musste sie lächeln, auch wenn sie das Gefühl hatte nicht mehr einen Muskel rühren zu können. “Sakura” hörte sie seine kühle, raue Stimme wie aus weiter Ferne. “Hhmm” nuschelte sie und schloss langsam wieder die Augen. “Sag mir eines, Sakura” Die Stimme des Nuke-Nins war ernst, “Hast du wirklich das Àme Jutsu angewandt und mir einen Teil deiner Seelenenergie übertragen?” Die junge Frau öffnete nochmal kurz ihre smaragdgrünen Augen und schaute in sein unbewegtes Gesicht. Sie schluckte und sagte dann etwas, was Sasuke beinahe die Gesichtszüge entgleisen ließ. “Ich konnte dich nicht einfach sterben lassen, denn dann wäre der einzige Grund meines jämmerlichen Lebens für immer verloren gewesen” Sasuke verdaute ihre Worte noch immer, als Sakura schon wieder ohnmächtig wurde und in eine tiefen Schlaf fiel. Ebenso, als die Hokage nur fünfzehn Minuten später den Raum betrat und ihre Schülerin untersuchte. Auch als sie ihn wieder in sein Zimmer auf der Intensivstation brachte, war Sasuke stumm und dachte über Sakuras Worte nach. Er verweigerte jede Auskunft darüber wie er Sakura aus ihrer Starre gerissen hatte, sodass Tsunade nach einer Weile aufhörte ihn zu löchern. Bei so einem sturen Uchiha hatte sie sowieso keine Chance, hörte er sie leise grummeln, doch es kümmerte ihn nicht. Bald würde er wieder aus Konoha verschwunden sein, also was sollte es ihn kümmern, was die Hokage von ihm dachte? Denn er hatte nicht vor noch viel länger hier auszuharren. Inmitten der Feinde. Es ärgerte ihn unendlich das er so schwach gewesen war und ohnmächtig wurde nachdem er Itachi besiegt hatte. Wäre das nicht passiert, hätte Sakura nur Naruto gefunden und er wäre längst über alle Berge. Aber so musste er wohl oder übel warten bis sich eine gute Gelegenheit ergab um sich aus dem Staub zu machen. Wahrscheinlich würden es ihm die Konoha Nins nicht leicht machen, doch Sasuke wollte gnädig sein und sie am Leben lassen, selbst wenn sie ihn aufhalten wollten. Doch dazu musste er erstmal wieder zu Kräften kommen und sich irgendetwas überlegen und möglichst schnell und unauffällig zu verschwinden. Da das jedoch noch dauern konnte, beschloss er erst darüber nachzudenken wenn er absehen konnte wann er soweit war um zu fliehen. Bis dahin würde er geduldig warten und beobachten. Kapitel 12: Ein interessanter Besuch ------------------------------------ Ein interessanter Besuch Kapitel 12 Etwas kitzelte auf ihrem Gesicht. Sakura zog eine Grimasse und grummelte protestierend. Ein unterdrücktes Lachen erklang und weckte langsam ihre Lebensgeister. Erneut kitzelte es. Diesmal drängender. Sakura brummte lauter. “Dann wach endlich auf!” erklang eine belustigte Stimme. “Dann höre ich auch auf” Widerstrebend öffnete die junge Frau ihre Augen und blickte in zwei schneeweiße. “Hinata?” fragte Sakura heiser. Die blauhaarige Medic-Nin in Ausbildung lächelte erleichtert. “Sakura, endlich bist du wach!” freute sie sich und verschwand aus ihrem Sichtfeld. Kurz darauf hörte sie wie ein Stuhl näher an ihr Bett gezogen wurde und sich ihre Freundin setzt. Kurz darauf ergriff sie ihre Hand. Sakura wandte ganz langsam den Kopf um sie anschauen zu können. Ihr Kopf pochte schmerzhaft und ihr Mund war staubtrocken. “Hinata.....Wasser?” murmelte sie angestrengt. Einige Sekunden später spürte sie ein kaltes Glas was an ihre Lippen gehoben wurde. “Hier, aber trink langsam” mahnte Hinata sanft und flößte ihr etwas Wasser ein. Dankbar schluckte Sakura und wurde an die Zeit erinnert, als ihr geheimnissvoller Retter das gleiche gemacht hatte. Ihre Freundin stellte das Glas weg und setzte sich wieder. “Was ist passiert?” fragte Sakura erschöpft und Hinata erzählte ihr was geschah nachdem sie zusammengebrochen war. Als sie geendet hatte erkundigte sich Sakura sofort nach Narutos Befinden. “Ach, der” lächelte Hinata und ein leichter Rotschimmer bildete sich auf ihren Wangen. “Er konnte schon nach zwei Tagen gehen, doch die Hokage hat ihn dazu verdonnert Sasuke Uchiha zu bewachen” “Wie geht es ihm?” fragte Sakura nach kurzem Zögern und versuchte ihre Stimme möglichst emotionslos zu halten. Hinata durchschaute sie, schwieg aber taktvoll. Nach Sakuras Zusammenbruch nachdem Sasukes das Dorf verraten hatte war das Thema Sasuke eigentlich ein Tabu und sie wollte nicht durch eine unbedachte Äußerung Sakuras Gefühlswelt erneut lahmlegen. “Seine Verletzungen waren schwerwiegender, doch du und Tsunade haben ihn soweit wieder zusammengeflickt. Wie hast du es eigentlich geschafft mit so wenig Chakra Sasuke zu heilen und fast vollständig genesen nach Konoha zu bringen?” fragte sie neugierig, doch Sakura winkte ab. “Das erkläre ich dir vielleicht später” fügte sie ausweichend hinzu. Hinata nickte leicht enttäuscht, fuhr aber fort. “Naja, jedenfalls musste Sasuke noch fast eine Woche im Krankenhaus bleiben. Die Zeit danach verbringt er jetzt in einem Einzelzimmer unter Aufsicht von mehreren Anbus. Naruto ist fast rund um die Uhr bei ihm. Er ist auch der Einzige der sich in Sasukes Zimmer aufhalten darf. Er lässt sonst keinen fremden Ninja rein” Hinata lächelte breit. “Wie lange war ich weg?” fragte Sakura und strich sich eine blassrosa Strähne aus dem Gesicht. “Fast zwei Wochen” “So lange!” Erstaunt schaute die junge Anbu ihre Freundin an. “Du wärst fast gestorben” sagte Hinata und man sah ihr noch immer die Angst an die sie ausgestanden hatte. Sakura griff nach ihrer Hand die auf ihrer Bettdecke lag und meinte dann “Es tut mir Leid, wenn ich euch Angst gemacht habe” “Ach, dafür kannst du ja nichts” wiegelte Hinata ab und rang sich ein schwaches Lächeln ab. Plötzlich glitt die Tür zu ihrem Zimmer auf und die Hokage betrat den Raum. Als sie sah das Sakura wach war, stieß sie einen Seufzer der Erleichterung aus. “Sakura, weißt du eigentlich wieviel Angst und Sorgen du uns bereitet hast?” Ihre braunen Augen sagten aber noch mehr als das und Sakura wurde bewusst, das sie sofort bemerkt haben musste, was sie getan hatte. Wahrscheinlich würde das noch eine Standpauke nach sich ziehen. Tsunade trat an ihr Bett und schickte Hinata raus. “Ich muss dich nochmal untersuchen” sagte sie zu ihrer ehemaligen Schülerin, als die Hyuuga das Zimmer verlassen hatte. Wahrscheinlich würde sie sofort zu Naruto rennen und ihm Bescheid geben das Sakura endlich wach war. Tsunade untersuchte sie genauestens und fragte dann wie beiläufig “War er es wirklich wert, Sakura?” Die junge Frau zuckte zusammen. Doch sie zweifelte ihre Entscheidung nicht an. Selbst wenn sie jetzt nochmal die Wahl hätte, würde sie das gleiche tun. “Ja” sagte sie beinahe trotzig. “Du weißt was das bedeutet?” “Jahh” hauchte Sakura und senkte den Blick. “Ich will dich nicht verurteilen” sagte Tsunade sanft, nachdem sie einige Minuten geschwiegen hatte. Sakura hob überrascht den Kopf. “Ich hätte an deiner Stelle vermutlich das gleiche getan” Die Hokage seufzte und beendete die Untersuchung. “Du bist nur noch erschöpft, einige Stunden Schlaf werden das ausgleichen” sagte die Hokage lächelnd zu ihrem körperlichen Befinden. “Dafür darfst du mich aber auch nicht verurteilen, Sakura” “Was ist denn geschehen?” fragte die Kunoichi vorsichtig, aber mit einer dunklen Ahnung. “Dein Geist war nach der Übertragung deiner Seelenenergie zu schwach und hat sich isoliert. Du warst in dir selbst gefangen. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Nachdem ich alles was mir einfiel probiert habe, musste ich mir eingestehen da ich nicht weiter wusste. Dann hatte ich eine Idee” Sie seufzte laut. “Ein Teil deiner Seele war ja nun in Sasuke. Folglich musste es ihm auch gelingen dich wieder in die wirkliche Welt zu holen” In Sakura krampfte sich etwas zusammen. Also habe ich mir seine Gegenwart nicht eingebildet dachte sie, Es ist wirklich geschehen “Ich habe Sasuke geholt und er hat dich irgendwie aus deinem geistigen Gefängnis befreit. Wie er das jedoch gemacht hatte, hat er nicht verraten....” Tsunade wirkte enttäuscht. “Er hat meinen Namen gesagt” sagte Sakura leise. “Er hat mich gerufen und so zurück geholt” Das er sie zusätzlich berührt hatte, musste sie nicht unbedingt sagen. Vor allem, weil sie sich nicht mal sicher war ob er das wirklich getan hatte. Ihre Erinnerungen an diesen Vorfall waren nur sehr undeutlich und voller Lücken...... Wahrscheinlich hatte sie sich das nur eingebildet “Mehr nicht?” Tsunade war sichtlich erstaunt. Sakura nickte. “Jedenfalls wusste er von dem Àme Jutsu” sagte die Hokage und stand auf. “Ich werde dich jetzt in Ruhe lassen. Ich muss sowieso noch einiges erledigen” “Danke, Tsunade-sama” sagte Sakura leise und blickte ihr nach als sie aus der Tür ging. Ihr “Dafür doch nicht” erreichte sie gerade noch eben, dann wurde die Tür geschlossen und Sakura war alleine mit ihren Gedanken. Doch nicht lange, denn knapp fünf Minuten später stürmte Naruto das Zimmer. “Sakura!!” rief er laut und stürzte zu seiner Freundin. An der Tür stand eine lächelnde Hinata die Sakura entschuldigend anblickte. Ihr Blick sagte deutlich Tut mir Leid, ich konnte ihn nicht aufhalten. Doch Sakura konnte es ihr nicht verübeln. Keiner konnte Naruto aufhalten, wenn er sich erstmal was in den Kopf gesetzt hatte. Selbst Hinata hatte noch öfters Mühe den blonden Chaosninja zu bändigen, obwohl sie schon so lange zusammen waren. Sakuras Blick wurde allerdings von einer weiteren Person wie magisch angezogen, die ebenfalls an der Tür stand. Direkt vor Hinata. Ihr Herz begann wie wild zu pochen und überschlug sich fast in ihrer Brust. Plötzlich war sie dankbar dafür das Tsunade die Maschine abgestellt hatte die ihren Herzschlag anzeigte, denn ansonsten wäre es ziemlich peinlich geworden. Sasuke Uchiha stand nämlich lässig gegen den Türrahmen gelehnt und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Seine pechschwarzen Haare fielen ihm ins Gesicht und verdeckten fast seine nachtschwarzen Augen. Er wirkte wieder völlig gesund. Doch dann wurde ihre Aufmerksamkeit wieder von Naruto beansprucht, der mit einer Hand ungeduldig vor ihrem Gesicht herum wedelte. “Wie geht es dir, Sakura-chan?” fragte er besorgt. “Naja....., ich fühl mich irgendwie zerschlagen und nicht richtig zusammengesetzt” erwiderte Sakura und verzog ihr Gesicht zu einer leidenden Miene. “Aber sonst...... eigentlich ganz gut” Sie lächelte schwach. “Was hat Tsunade gesagt?” fragte Hinata von der Tür aus neugierig und linste an Sasuke vorbei. “Sie meinte das ich nur noch erschöpft bin und viel schlafen muss” antwortete Sakura und lächelte die junge Hyuuga an. Doch dabei musste sie auch die andere Person anschauen. Sasuke stand noch immer unbewegt im Türrahmen und fixierte sie mit seinen dunklen Augen. Sakura schoss das Blut in die Wange und sie wandte sich schnell wieder Naruto zu. “Und wie geht es dir?” fragte sie ihn um sich abzulenken. “Super!” strahlte der blonde Chaosninja und warf sich in die Brust. “Dank deiner Behandlung und der von Shizune geht es mir wieder prächtig. Selbst Sasuke hast du wieder hinbekommen, Shizune musste gar nicht mehr soviel machen” Sakura zuckte zusammen. “Was hast du denn?” bohrte Naruto sofort nach. “Nichts” log Sakura und setzte dann schnell nach “Meine Wunde am Bauch hat ein wenig geschmerzt” “Soll ich Tsunade holen?” fragte der blonde Ninja sofort, doch Sakura schüttelte den Kopf. Sie warf Sasuke vorsichtig einen Blick zu und sah das er sie noch immer so anstarrte. Sein Blick löste in ihr die unterschiedlichsten Gefühle aus. Genau wie damals. Es war ihr ziemlich unangenehm, vor allem, weil Sasuke jetzt wusste was sie getan hatte. Er kannte das Àme Jutsu und höchstwahrscheinlich wusste er auch um die Auswirkungen. Plötzlich überfiel sie eine bleierne Müdigkeit und sie gähnte. Hinata erkannte ihr Bedürfnis nach Ruhe und meinte “Komm Naruto, wir gehen wieder. Sakura muss Schlafen. Außerdem musst du Tsunade-sama noch die Abwesenheit von Sasuke erklären und das will ich auf keinen Fall verpassen” “Oh, nein” Naruto zog den Kopf ein, “Sie wird mich umbringen!” Er beugte sich zu Sakura um sich zu Verabschieden, doch zusätzlich raunte er ihr leise zu “Ich wollte sofort zu dir nachdem Hinata gesagt hatte das du wach bist. Leider darf ich meine Wache bei Sasuke nicht vernachlässigen, obwohl er sogar braver als ein Lamm ist” Er grinste und Sakura erwiderte es. Sasuke braver als ein Lamm? Das kann gar nicht sein! dachte die Kunoichi belustigt. “Also hat er vorgeschlagen mitzukommen, Sakura-chan. ER wollte auch zu dir” Dann richtete Naruto sich auf und verließ nach einem letzten Winken das Zimmer. Nicht wissend in welchen Zustand er sie unwissentlich hinterlassen hatte. Sakura legte sich wieder hin und versuchte einzuschlafen, doch immer wenn sie die Augen schloss, tauchten zwei nachtschwarze Augen auf die sie unablässig beobachteten. Undeutbar und voller Geheimnisse. Aber dennoch so schlicht und ergreifend klar, das es schon beinahe schmerzte. Als sie schließlich nach einiger Zeit in tiefen Schlaf fiel, verfolgten sie seine Augen noch immer. Kapitel 13: Mitbewohner wider Willen ------------------------------------ Mitbewohner wider Willen Kapitel 13 Drei Tage später..... “Das können Sie mir nicht antun!” Sakura ballte ihre Hände zu Fäusten und funkelte die Hokage böse an. “Womit habe ich das verdient?!” “Da gibt es nichts zu rütteln, Sakura” gab Tsunade zurück. “Ich habe es so entschieden und damit Basta!” “Habe ich da auch eigentlich ein Wörtchen mitzureden?” ertönte plötzlich eine kalte Stimme und Sakura wandte sich zu dem Sprecher um. Sasuke lehnte im Schatten an der Wand und nur Teile seines blassen Gesichtes wurden von dem Tageslicht beleuchtet. Doch auch so war sein Unwillen über die Entscheidung der Hokage mit jeder Silbe die er sprach herauszuhören. Da musste sein lustloser Gesichtsausdruck nicht mehr angeschaut zu werden um zu sehen wie sehr ihm das missfiel. “Nein” sagte die Hokage hart und unnachgiebig, “Du kannst nicht mitreden. Ich habe beschlossen das du, solange du noch auf Probe hier bist und von allen Missionen ausgeschlossen wirst, bei Sakura wohnen wirst. Ohne Wenn und Aber” Ihr Tonfall sagte deutlich das sie in dem Punkt nicht mit sich reden lassen würde. “Aber warum kann ich dann keine Missionen machen?” maulte Sakura. “Weil du auf Uchiha aufpassen sollst!” erwiderte Tsunade stur. “Ich kann auf mich selber aufpassen” setzte Sasuke sofort nach. “Nein, kannst du nicht” Allmählich verlor Tsunade ihre Geduld. “Ich lasse nicht zu das du erneut abhaust!” sagte sie heftig und schlug bei jedem Wort mit der Faust auf den Tisch. Ein Knacken ertönte und ein tiefer Riss bildete sich in dem massiven Holz. Sakura wich vorsichtshalber einen Schritt zurück und beschloss jetzt lieber einzulenken. “In Ordnung, Hokage-sama. Wenn Sie es so wünschen” sagte sie schnell, drehte sich um und verließ das Büro der Hokage. Wenige Sekunden später spürte sie Sasukes Chakra hinter sich. Sie schloss die Augen und lächelte. “Sieben......Sechs.....Fünf......Vier.....Drei.....Zwei.....Eins.......Jetzt!” Ein lautes Krachen, gefolgt von einem unflätigen Fluchen erklang und Sakura kicherte leise. “Das hat der Tisch nicht ausgehalten. Erst Tsunades Schlag und dann noch die ganzen Papierstapel. Das war zuviel” sagte sie zu sich selber und grinste. Doch als ihr klar wurde, was die Hokage ihr angetan hatte, verflog ihre gute Laune wieder. “Ich muss noch meine Sachen holen gehen” sagte Sakura zu Sasuke, der ihr nur mit einem “Hn” antwortete. Sie schüttelte leicht den Kopf. Das konnte ja noch was werden... Er und ich zusammen bei mir eingepfercht. Innerlich seufzte sie laut. Am meisten jedoch sorgte sie sich um ihre Gefühlswelt. Sie würde mit Sasuke Uchiha unter einem Dach leben und hatte keine Fluchtmöglichkeit. Als die Hokage ihnen allen eröffnet hatte das Sasuke in Konoha bleiben würde, war sie zuerst überglücklich gewesen. War doch das eingetroffen, womit sie niemals mehr gerechnet hatte. Doch Itachi und Orochimaru waren von Sasuke getötet worden und er wusste nicht wohin er sollte. Otogakure war für ihn nie ein Zuhause gewesen, also bot die Hokage ihm die Rückkehr nach Konoha an. Er stimmte zu aller Erstaunen zu. In der ersten Zeit würde er keinen Rang als Ninja bekommen, an keinen Missionen teilnehmen und unter Aufsicht eines Anbus gestellt werden. Das sie dieser Anbu sein sollte, wusste Sakura zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Sie schwelgte im Glück. Sosehr freute sie Sasukes Rückkehr. Doch dann rief die Hokage sie in ihr Büro- und die Unannehmlichkeiten begannen. Sasuke folgte ihr zwar schweigend, doch sie spürte das er vor Wut kochte. Das konnte ja noch lustig werden...... dachte Sakura erneut und seufzte laut auf. Knapp eine halbe Stunde später standen die beiden unfreiwilligen Mitbewohner vor Sakuras Haustür. “Ist deinen Eltern das eigentlich recht....” fing Sasuke an, doch das war wohl das Falsche gewesen. Sakuras Körper spannte sich an und ihr Kopf fiel ein wenig nach unten. “Sie sind tot” flüsterte sie leise und schloss die Tür auf. Ihre Eltern sind tot? Was ist nur alles während meiner Abwesenheit passiert? fragte sich Sasuke und trat hinter dem Mädchen in die Wohnung. Sakura ließ den Schlüssel in der Tasche verschwinden und sagte dann betont fröhlich “Ich zeige dir erstmal die Wohnung und dein Zimmer, dann kannst du machen was du willst” Sasuke sagte nichts dazu, sondern folgte ihr durch den Flur in ein geräumiges Wohnzimmer. Ein großes rotes Sofa, ein Sessel in derselben Farbe und Regale voller Bücher fielen ihm zuerst ins Auge. Der Boden war mit dicken beigen Teppichen bedeckt und an der Wand vor dem Sofa stand ein Fernseher. An der gegenüberliegenden Seite von der Tür in der sie standen, führte eine Schiebetür aus Glas auf einen kleinen Balkon. Sakura war seinem Blick gefolgt und sagte dann drohend “Da kannst du nicht flüchten. Wenn du auch nur Anstalten in diese Richtung machst, verschließe ich die Tür und lege ein Jutsu auf die Scheiben, das sie unzerstörbar werden” Sasuke zuckte nur mit den Schultern und sah sie gleichgültig an. “Komm ich zeige dir die Küche” Sie trat durch eine Tür zur Linken und Sasuke folgte ihr. Die gesamte linke Seite des Raumes wurde von Kühlschrank, Herd, Spüle und Arbeitsfläche eingenommen, die in einem hellen Braunton gehalten wurde. Rechts befand sich ein kleiner, viereckiger Holztisch in einer etwas dunkleren Farbnuance an dem drei Stühle standen die mit dunkelrotem Stoff bespannt waren. Auf der Tischplatte befand sich eine schlanke Vase mit einem einzelnen Ast eines Kirschbaumes. Die rosa Blüten leuchteten in der hellen Küche. “Hn” war Sasukes einziger Kommentar dazu. Sie verließen die Küche und Sakura ging durch das Wohnzimmer zu einer anderen Tür. Sie kamen wieder in einen Flur von dem insgesamt drei Türen abgingen. Zwei jeweils zur linken und rechten, eine direkt gegenüber von ihnen. Sakura stieß erst die linke Tür auf und deutet in das Zimmer. “Das ist dein Zimmer” Sie ließ ihn vorbei und er betrat gespannt den Raum. Doch es war nicht so schlimm wie er erwartet hatte. Ein breites Bett mit dunklem Rahmen bildete den Mittelpunkt des Raumes. Dunkelbraune Bettwäsche mit drei kleinen weißen Kissen lud zum Verweilen ein. Den Boden bedeckte ein mahagonifarbener Teppich, ein zweiter, kleinerer befand sich unter dem Bett und war schneeweiß. Gegenüber von der Tür war ein breites Fenster, welches das helle Sonnenlicht hineinließ und an der Wand stand ein dunkler Schrank. Daneben stand ein Korbstuhl aus dunklem Streben. Sasuke ließ seine Tasche zu Boden fallen und sah sich um. “Am Ende des Flures ist das Bad und die andere Tür führt zu meinem Zimmer” Sakuras Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. “Ich mache uns etwas zu Essen, falls du mich suchst” Er spürte wie sich ihr Chakra entfernte und atmete insgeheim auf. Seitdem er wusste, das er einen Teil ihrer Seele in sich trug, war er seltsam gehemmt in ihrer Anwesenheit. Und das konnte ein Sasuke Uchiha ganz und gar nicht leiden. Sakura war froh, endlich von Sasuke weg zu kommen. Seine Nähe verursachte noch immer eine peinliche Gefühlswelle, die sie kaum kontrollieren konnte. Sie war sich nie sicher, was sie sagte und machte. Das gefiel ihr nicht. So eine Schwäche; Unsicherheit und teeniehafte Verliebtheit, wollte sie eigentlich vermeiden, doch genau das löste Sasuke in ihr aus. Sie ging wirklich in die Küche um das Essen zu machen und da sie nicht wusste was er mochte, kochte Sakura ihr Standartgericht. Spaghetti mit Tomatensauce. Sie kramte in den Schränken nach passenden Töpfen und machte sich an die Arbeit. Nach dem Essen, was ziemlich verkrampft und still verlaufen war, verzog sich Sasuke sofort in sein Zimmer und Sakura beschloss es ihm gleichzutun. Sie wartete noch etwas bevor sie ebenfalls in ihren Raum ging und schlich dann beinahe den Flur entlang. Sie öffnete die Tür und betrat ihr eigenes Reich. Sie hatte einen honiggelben Teppich auf dem Boden und ein Bett mit einem silbernen Metallgestell. Der Raum war ähnlich aufgebaut wie das Gästezimmer. Deshalb hatte sie auch an der selben Stelle ihren Kleiderschrank, nur der Korbstuhl fehlte. Sakura hatte stattdessen einen gemütlichen, kirschroten Sessel. Außerdem stand noch ein großes Bücherregal an der linken Wand neben dem Sessel, das vollgestopft mit Büchern war. Sakura zog sich müde um und kuschelte sich unter die dunkelrote Bettdecke. Doch in ihren Gedanken spukte die Person herum, die nur durch zwei Türen von ihr getrennt war. Es dauerte heute sehr lange bis sie endlich einschlief. Kapitel 14: Peinliches Zusammentreffen -------------------------------------- Peinliches Zusammentreffen Kapitel 14 Sakura schlug am nächsten Morgen ihre smaragdgrünen Augen auf und gähnte ausgiebig. Sie streckte sich unter der wohligen Wärme ihrer Bettdecke und gab sich innerlich noch einige Minuten mehr um zu faulenzen. Sie schloss die Augen und ließ die Gedanken schweifen. Fast sofort kamen sie auf Sasuke. Sakura riss die Augen auf und stierte an die Decke. Sie durfte nicht so an ihn denken. Das die alten Gefühle für ihn wieder aufgeflammt waren, konnte sie noch verschmerzen. Sie konnte ihre Liebe zu ihm verbergen, doch die erzwungene Wohngemeintschaft erschwerte das natürlich. Jetzt musste sie auch noch die Aufpasserin für ihn spielen. Und das gefiel weder ihr- noch ihm. Sakura seufzte. An seine abweisende, kalte Art hatte sie sich damals gewöhnt, vielleicht klappte das ja auch jetzt. Außerdem würde ihr die gespielte Gleichgültigkeit ihm gegenüber auch weniger schwerfallen, wenn er sich genauso verhielt. Gewohnheitsmäßig prüfte sie die Chakren in der Umgebung und nahm Sasukes starke Energie im Badezimmer wahr. Sakura beschloss nun auch endlich aufzustehen und zog sich bequeme Kleidung an. Da sie keine Missionen haben würde solange Sasuke hier wohnte, brauchte sie sich auch nicht kampffertig zu machen. Deshalb zog sie eine schwarze Hose und ein kirschrotes Oberteil an, das den Rücken freiließ. Die langen, blassrosa Haare band sie zu zwei Zöpfen wie Tsunade zusammen und warf einen kurzen Blick in den Spiegel. Leger, aber nicht zu schlampig stellte sie zufrieden fest und verließ ihr Zimmer, nachdem sie ein Fenster zum Lüften geöffnet hatte. Sakura ging in die Küche und stellte den Ofen an. Danach holte sie alles für ein Frühstück heraus und deckte den Tisch. Gerade als sie die Brötchen herausholte und auf den Tisch stellte kam Sasuke herein. Ohne ein Wort setzte er sich Sakura gegenüber und begann zu Essen. Kein Wort des Dankes, oder ein kleines “Hallo” zur Begrüßung. Nichts. Sakura starrte ihn mit offenem Mund entgeistert an. “Was?” fragte er gleichgültig, als er bemerkte das sie ihn die ganze Zeit anschaute. Seine schwarzen Augen gaben nichts von dem Preis was er gerade dachte oder fühlte. “Ach nichts” sagte Sakura ironisch, “Ich habe deine überschwängliche Begrüßung vernommen und auch deine Dankbarkeit das ich Frühstück gemacht habe, hat mich fast umgehauen” Sie biss in ihr Marmeladenbrötchen und funkelte ihn leicht angesäuert an. Sasuke zog die Brauen zusammen und kniff die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. “Du musst das nicht tun” sagte er dann nur und wandte sich wieder seinem Essen zu. “Irgendwer muss es ja machen.....” murmelte Sakura und schwieg für den Rest der Zeit. Sasuke schlang sein Brötchen herunter und verschwand dann auch ziemlich schnell wieder aus der Küche. Als Sakura fertig war räumte sie ab und wischte kurz über den Tisch. Seit dem Tod ihrer Eltern musste sie plötzlich alleine einen Haushalt führen und war es deshalb gewöhnt, alles sofort wegzuräumen. Denn sie konnte nie sagen wann sie wieder eine Mission bekam und wie lange sie weg war. Wenn dann noch dreckiges Geschirr herumstand, oder der Tisch voller Flecken und Krümel waren, war ihr das nach Hause kommen gänzlich vermiest. Sie wollte gerade ihre leere Tasse in die Spüle stellen, als ein scharfer Schmerz ihre Brust beinahe zerriss. Klappernd fiel ihr die Tasse aus der Hand auf den Boden und zersprang in tausend Teile. Sakura schrie leise auf und krallte sich mit einer Hand auf der Höhe ihres Herzens in ihr Shirt fest. Sie sank langsam zu Boden und wimmerte leise. Ihre Augen hatte sie fast geschlossen, nur noch ein winziger Spalt war geöffnet. Plötzlich flog die Tür zur Küche auf und sie hörte wie durch dicke Watte Schritte die sich ihr eilends näherten. “Sakura?” Sie erkannte die Stimme. Es war Sasuke, der sich nun zu ihr herunterbeugte und sie anschaute. Sie wimmerte erneut auf und hielt sich an seinem Shirt fest. Eine weitere Welle des Schmerzes jagte durch ihren Körper und sie begann haltlos zu zittern. Das er kaum merkbar versteinerte, nahm sie gar nicht mehr wahr. Plötzlich sackte ihr Körper in sich zusammen und sank gegen den überraschten Uchiha. Er blickte auf die ohnmächtige Sakura, überlegte kurz und beschloss dann sie nicht einfach liegen lassen zu können. Er schob einen Arm unter ihre Kniekehlen und den anderen legte er um ihren Rücken. Vorsichtig hob er sie dann hoch und stand auf. Er war davon überrascht wie leicht sie war. Ihr Gewicht war kaum zu spüren. Er betrat das Wohnzimmer und entschied sie auf das Sofa zu legen. Behutsam ließ Sasuke die junge Frau auf das Sofa sinken und schaute auf sie herunter. Er rätselte was gerade geschehen war. Er war gerade auf dem Weg in sein Zimmer gewesen, als er spürte das Sakuras Chakra flackerte. Dann hörte er ein Krachen und ihren unterdrückten Schrei und dachte das sie vielleicht von einem Angreifer überrascht wurde. Doch dann sah er sie zusammengekrümmt am Boden der Küche knien, von einem feindlichen Shinobi keine Spur. Gerade war er am überlegen ob er Tsunade holen sollte, als er sah wie Sakuras Augenlider flatterten. Schließlich öffnete sie ihre smaragdgrünen Augen und schaute sich verwirrt um. Dann sah sie Sasuke und lief scharlachrot an. Anscheinend erinnert sie sich an das Geschehene..... dachte er unbeteiligt. “Was ist passiert?” fragte er kühl und seine schwarzen Augen fixierten sie. Langsam setzte sich Sakura auf und strich sich über die Stirn. “Nichts.....” versuchte sie sich raus zu reden und mied den Blick in sein Gesicht. Doch sie war noch immer blass und kleine Schweißperlen glitzerten auf ihrer Haut. Sasuke zuckte mit den Schultern, doch ihre Lüge ließ ihn wütend werden. Er verließ den Raum und ging in sein Zimmer. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt. Warum regt mich das so auf? fragte er sich selber und fand doch keine Antwort darauf. Sie konnte ihm doch egal und gleichgültig sein, warum also verfolgte ihn ihr Bild noch immer? Sasuke ging an das Fenster was Sakura zugeschlossen hatte und dessen Schlüssel sich in ihrer Obhut befand und schaute hinaus. Doch er hatte noch immer Sakura vor Augen die sich haltesuchend an ihm festklammerte und schließlich ohnmächtig wurde. Warum konnte er die Wärme ihres Körpers der gegen ihn sank nicht vergessen? Und warum machte ihn ihre Lüge so zu schaffen? Er schlug gegen die Scheibe, die gegen diese Behandlung laut klirrend protestierte. Warum nur? Sakura schaute Sasuke hinterher als er wütend den Raum verließ. Sie spürte seine Frustration und war erstaunt über diese Gefühlsaufwallung. Das war so untypisch für ihn. Sie blickte auf ihre zitternden Hände und seufzte leise. Das war nur der Anfang, und das wusste sie. Langsam kamen die körperlichen Reaktionen des Àme Jutsus zum Vorschein. Sie würde in den nächsten Tagen wahrscheinlich noch öfters ohnmächtig werden. Wenn nicht sogar schlimmeres. Doch Tsunade durfte davon nichts mitbekommen. Sie musste unbedingt dafür sorgen, das Sasuke sie nicht nochmal in so einem Zustand fand und womöglich die Hokage alarmierte. Die junge Anbu wischte sich den Schweiß von der Stirn und stand vorsichtig auf. Langsam ging sie in das Bad und duschte erst mal ausgiebig, um sich den Schweiß vom Körper zu waschen. Als sie nur mit einem Handtuch bekleidet aus dem Raum trat, lief sie beinahe in Sasuke rein, der gerade aus seinem Zimmer kam. Er blieb sofort wie angewurzelt stehen und starrte sie an. Sakura erschrak fürchterlich und zog das Handtuch enger um ihren Körper. Warum zum Teufel habe ich auch meine Sachen vergessen mitzunehmen? schalt sie sich selber. Sie spürte wie ihr das Blut in die Wangen stieg und schaute zu Boden. Sasuke konnte währenddessen den Blick nicht von Sakuras blasser Haut nehmen, die noch einen roten Schimmer von der Dusche hatte. Ihr zierlicher Körper strahlte eine solche Hitze aus, das er sich wunderte warum die Wasserperlen auf ihrer glatten Haut nicht verdampften. Aus den langen, blassrosa Haaren tropfte es beständig auf den Teppich im Flur. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen und streckte langsam seine Hand aus um eine der nassen Strähnen in die Hand zu nehmen. Sakura zuckte zusammen als sie spürte wie sich ihre Haare bewegten. Sie hob langsam den Kopf und sah wie Sasuke eine ihrer Haarsträhnen in seiner Hand hielt. Ihre Augen weiteten sich überrascht und sie konnte sich nicht bewegen. Sie schaute in seine schwarzen Augen und war überrascht als sie sah, wie verwirrt er zu sein schien. Dann schüttelte er leicht den Kopf und ließ abrupt ihre Haare los. Er drehte sich ruckartig um und verschwand so schnell wieder in seinem Zimmer, das Sakura es fast gar nicht bemerkte. Es war als wäre sie mit seiner Flucht aus einer Starre erwacht. Sie keuchte leise auf und flüchtete mit hochrotem Kopf in ihren Raum. Dort angekommen, ließ sie sich an der Tür zu Boden sinken und versuchte ihr wild klopfendes Herz zu beruhigen. Nach einigen Minuten gelang ihr das auch, doch ihre Gedanken konnte sie nicht ordnen. Sie zog sich wieder an und verbrachte den Rest des Tages in ihrem Zimmer. Nur zweimal verließ sie es um Essen zu machen, doch Sasuke tauchte immer nicht auf. Sie ließ jedoch alles stehen und wenn sie das nächste Mal in die Küche kam, war das Essen verschwunden und das Geschirr weggeräumt. In dieser Nacht fand sie erst nach einer ganzen Weile den Schlaf. Sie konnte nicht ahnen, das es noch jemanden genauso erging. Kapitel 15: Das Áme Jutsu ------------------------- Das Àme Jutsu Kapitel 15 Seit diesem Vorfall waren jetzt vier Tage vergangen. Die beiden unfreiwilligen Mitbewohner waren sich seitdem möglichst aus dem Weg gegangen. Nur selten waren sie aufeinander getroffen und wenn, dann mieden sie jeden Blickkontakt. Sasuke wurde immer missmutiger, weil er nicht hinauskonnte und Sakura kämpfte noch immer mit den Auswirkungen des Àme Jutsus. Doch sie versuchte es zu verstecken. Ihre Ohnmachtsanfälle, das Fieber was sie regelmäßig befiel und die zitternden Hände. Doch je länger Sasuke sie ignorierte, desto schlimmer wurde es. Sakura war sich auch bewusst warum. Schließlich hatte sie viel über diese Technik gelesen und Tsunade hatte ihr die Auswirkungen mehr als deutlich geschildert. Dennoch bereute sie ihre Entscheidung nicht. Und wenn sie ihre ganze Seele für Sasuke opfern müsste, sie würde es tun. Ohne zu zögern. Eines Abends, fast zwei Wochen nach ihrer peinlichen Begegnung mit Sasuke, saß sie mit angewinkelten Beinen auf dem Sofa und las in einem Buch. Doch sie konnte sich kaum konzentrieren. Seit einigen Stunden schon hatte sie hohes Fieber. Ihr war abwechselnd heiß und kalt und ihr Kopf pochte schmerzhaft. Immer wieder ließ sie das Buch sinken und legte die Hand an die Stirn. Regelmäßig leitete sie etwas Heilchakra in ihren Körper um das Fieber zu senken, doch es half natürlich nichts. Das einzige was helfen könnte würde niemals geschehen. Sie seufzte leise und schloss kurz die Augen. “Du hast wieder Fieber” ertönte plötzlich eine kalte Stimme in ihrem Rücken. Sakura erschrak und ließ fast das Buch fallen. Sie wandte den Kopf um und sah Sasuke im Türrahmen lehnen. Sofort waren ihre Kopfschmerzen fast gänzlich verschwunden und sie spürte wie ihre Temperatur sank. “Nein.....” stieß sie erschrocken hervor, “Wie kommst du denn darauf?” Sasuke stieß sich von dem Türrahmen ab und kam zu ihr. “Ich kann es spüren” sagte er schlicht und setzte sich auf den Sessel. Seine schwarzen Augen schienen sie förmlich zu durchbohren. “Du...... kannst was?” Sakura starrte ihn entgeistert an und legte fast ohne es zu merken, das Buch zur Seite. “Ich kann es spüren, wenn du Fieber hast” wiederholte Sasuke geduldig, “Ich merke auch wenn du wieder ohnmächtig bist oder deine Hände anfangen zu zittern” setzte er hinzu. “Und ich will wissen, wieso ich das kann” Seine Augen wurden hart. Sakura senkte bestürzt den Blick. Davon stand nichts in den Büchern, dachte sie ärgerlich. “Sakura?” hörte sie Sasukes scharfe Stimme. Sie hob den Kopf und sah seinen eisigen Blick. “Ich wusste nicht das du das kannst!” sagte sie verzweifelt und vergrub das Gesicht in ihren Händen. “Woher sollte ich wissen das das solche Auswirkungen auf dich hat? Davon stand in den Büchern kein Ton!” “Welche Bücher? Wovon redest du?” fragte Sasuke ehrlich verwirrt. Doch Sakura schien ihn nicht zu hören. “Für dich sollte es eigentlich keine Auswirkungen haben. Warum bloß.....” murmelte sie vor sich hin und plötzlich bekam sie große Augen. “Nein, das kann nicht sein. Doch nicht etwa, weil ich......Oh nein!” “Sakura! Was ist los?!” sagte Sasuke heftig und riss sie aus ihren Gedanken. Die junge Frau schaute ihn erschrocken an und lief scharlachrot an. “Was ist los?” fragte Sasuke jetzt sanfter und stockte plötzlich überrascht, “Dein Fieber ist fast weg....” sagte er langsam. “Ich weiß” flüsterte Sakura niedergeschlagen. Der schwarzhaarige Shinobi schwieg nun wieder und wartete auf weitere Erklärungen. Sakura setzte sich gerade hin und mied seinen Blick. “Was weißt du über das Àme Jutsu?” fragte sie ihn leise. “Nicht viel” gab Sasuke zu, “Nur, das man einer Person seiner Wahl einen Teil seiner Seelenenergie überträgt. Außerdem haben diese Technik nicht sehr viele überlebt und es ist sehr schwierig dieses Jutsu auszuführen” “Mehr nicht?” fragte Sakura nach und schaute Sasuke an. Der schüttelte den Kopf. “Du hast schon recht, es ist relativ kompliziert dieses Jutsu zu erlernen und auch gefährlich es anzuwenden” fing Sakura an und suchte erstaunlicherweise Sasukes Blick. “Die Energie die ich dir übertragen habe fehlt in meiner Seele. Deshalb war ich auch in so einem schlechten Zustand, als ich nach Konoha kam. Meine Seele hatte sich abgeschottet und versucht die Energie irgendwie wieder zu bekommen. Doch das ist nicht möglich. Sie fehlt jetzt für immer und kann nicht ausgeglichen werden” Sasuke blickte sie sprachlos an. “Die körperlichen Auswirkungen davon spüre ich jetzt. Fieber, Ohnmachtsanfälle, Zittern, Kopfschmerzen..... und noch vieles mehr sind die Folge davon” fuhr Sakura fort und knetete nervös ihre Hände. “Und warum kann ich das spüren?” fragte Sasuke nach kurzen Schweigen. Er musste diese Neuigkeit erst mal verdauen. Sakura wurde rot. “Eigentlich hättest du gar nichts davon mitbekommen dürfen. In keinem der Bücher die ich darüber gelesen habe stand das die Person die die Energie erhalten hat, die Fähigkeit hat die Auswirkungen zu spüren. Aber ich habe eine Vermutung.....” Sie verstummte und ihr Gesicht wurde eine Nuance dunkler. Sasuke wartete. “Naja, in einem Buch stand das bei einigen Personen deren Verbindung besonders stark war, zu einer Art Verbundenheit zwischen ihnen gekommen war. Aber es stand nichts davon, das man plötzlich den Zustand des anderen spüren konnte!” Sie senkte den Blick und schwieg vorsichtshalber. Sasuke starrte sie an. Verbindung besonders stark....? fragte er sich unwillkürlich, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Sakura muss mich noch immer lieben! Seine Gedanken wanderten unwillkürlich auf die Nacht zurück als er Konoha verließ. Damals hatte sie ihm ihre Liebe gestanden. Doch eigentlich hatte er gedacht das sie ihre kindische Schwärmerei für ihn aufgegeben hatte. Anscheinend hatte er sich geirrt. Er schaute zu der jungen Frau die ihn noch immer nicht in die Augen schauen konnte. Unwillkürlich musste er grinsen. Ihm kamen andere, erotischere Gedanken in den Sinn. Das konnte noch lustig werden. Schon so lange hatte er keine Frau mehr in seinem Bett gehabt.... Das sie ihn anscheinend noch immer liebte, war ein weiterer Anreiz für ihn. Jetzt jedoch schob er diese Gedanken beiseite. Später vielleicht. “Warum geht es dir plötzlich besser?” fragte er mit gleichgültiger Stimme und hoffte das sie ihn wieder anschauen würde, damit er sah, was sein Blick bei ihr auslöste. Sakura hob tatsächlich den Kopf und schaute in seine schwarzen Augen. Das Gefühlschaos in ihr war beinahe greifbar. Er musste sich zwingen nicht zu lächeln und behielt die undeutbare Miene bei. Sie seufzte und es klang resignierend. “Die körperlichen Auswirkungen werden stärker und schlimmer, je weiter der Teil der Seele entfernt ist, den man verloren hat” sagte sie betont sachlich. “Die letzten Tage sind wir uns aus dem Weg gegangen und du hast mich ignoriert” stellte sie fest. “Deshalb ging es mir immer schlechter. Jetzt bist du hier und deshalb lassen die Symptome nach” Sie verschwieg ihm, das eine Berührung sie ganz von den Symptomen befreit hätte. Das würde er sowieso nicht für sie tun. “Das ist doch nicht alles, oder?” riss Sasukes Stimme sie aus ihren Gedanken. “Mehr brauchst du nicht zu wissen” sagte sie fest und schaute entschieden in seine Augen “Der Rest betrifft nur mich und das wird dich sicherlich nicht interessieren” Sasuke schwieg und schaute sie aus seinen unergründlichen schwarzen Augen an. Sakura erwiderte seinen Blick und zuckte erschrocken zusammen als er sich erhob. Umso erstaunter war sie, als er sich zu ihr auf das Sofa setzte. Seine schwarzen Augen suchten ihre. Die junge Frau wirkte verwirrt. Gut so. Sasuke wollte sehen wie weit er gehen konnte. Jetzt war für ihn später. Sakura hatte sich ganz in die Ecke des Sofas zurückgezogen und die Beine angezogen. Ihre Arme lagen fest um die Knie geschlungen und sie starrte ihn. “Sasuke-kun.....” Unwillkürlich hatte sie die vertraute Anrede benutzt. Genau wie früher. Er streckte eine Hand aus und fuhr ganz leicht über ihren bloßen Arm. Heute trug sie nur ein ärmeloses, schneeweißes Shirt. Sie erschauderte, obwohl sie es zu verstecken versuchte. Sasuke zog ihre Arme sanft nach unten und schaute sie dabei noch immer an. Sakura ließ ihre Beine langsam auf den Boden sinken und lief rot an. “Sasuke-kun....” flüsterte sie mit erstickter Stimme, als er sie behutsam in seine Arme zog. Sakura wehrte sich nicht dagegen, sie konnte es gar nicht. Zu vielfältig und stark waren die Gefühle die sie durchströmten. Kurz überlegte sie einfach aufzustehen und zu flüchten, doch dazu war sie nicht in der Lage. Ihr Innerstes hatte ja schon bei seiner ersten Berührung kapituliert. Sie vergrub ihren Kopf an seinem Hals und schlang zögerlich ihre Arme um seine Brust. Dabei stieg ihr sein intensiver Duft in die Nase, den sie unter Tausenden wiedererkennen würde. Ihr Herz raste und sie spürte ihre glühenden Wangen, doch im Moment kümmerte es sie nicht. Das Einzige was für sie wichtig war, war die unerwartete Umarmung Sasukes. Sasuke hörte ihren hämmernden Herzschlag und musste grinsen. Er konnte sie noch immer völlig aus der Fassung bringen. Als ihr schlanker Körper sich in seiner Umarmung ergab, war er kurz verunsichert, ein gänzlich neues Gefühl für ihn, aber gleichzeitig fühlte er auch ein berauschendes Triumphgefühl. Er zog sie enger an seinen Körper und atmete den Duft ihrer Haare und ihres erhitzten Körpers ein. Zärtlich strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und drückte seine Lippen auf ihren Haaransatz. Er spürte wie sie anfing zu zittern und sich ein wenig versteifte, doch er wollte mehr. Viel mehr. Sakuras Gefühle wirbelten wild umher. Sie wusste nicht mehr was sie hier tat. Sasuke war so anders. Wieso machte er das mit ihr? Warum suchte er ihre Nähe? Er UMARMTE sie! Ganz freiwillig?! Es fühlte sich so unwirklich an. Dabei hatte sie sich das doch immer gewünscht, oder? Das Sasuke sie in den Arm nahm, ihr sagte wie sehr er sie liebte und für immer bei ihr blieb. Doch das jetzt....... Sakura überlegte, wie sie ihre Gefühle in Worte fassen konnte. Es war nicht richtig. Es fühlte sich falsch an. Als würde er aus anderen Gründen ihre Nähe suchen. Nicht weil sie ihm etwas bedeutete oder weil er sich nach ihrer Gesellschaft sehnte. Der Gedanke versetzte ihr einen Stich. Sie spürte seinen warmen Atem an ihrem Hals, doch das Glücksgefühl war wie weggeblasen. Sasuke spürte ihr plötzliches Desinteresse und schob sie ein wenig von sich weg, sodass er ihr ins Gesicht blicken konnte. “Was ist los?” hauchte er leise, “Hast du dir das nicht immer schon mal gewünscht?” Eben war sich Sakura noch nicht sicher gewesen was seine Beweggründe anging, doch als sie die kalte Gleichgültigkeit in Sasukes Stimme hörte war sie sich sicher das er das nicht um ihretwillen machte. “Lass mich los” flüsterte sie leise. Ihre Stimme bebte. Als Sasuke sie nicht losließ riss sich Sakura gewaltsam von ihm los und flüchtete weinend aus dem Zimmer. Sasuke war verwirrt. Was hatte sie plötzlich? Er schaute ihr noch hinterher, als sie schon längst das Zimmer verlassen hatte. Plötzlich spürte er etwas Nasses auf seiner Wange. Der schwarzhaarige Shinobi erwachte wie aus einer Starre und hob langsam die Hand. Als er sie wieder wegzog, sah er eine glitzernde Träne auf einem seiner Finger. Sie hat geweint? Wieso musste sie schon wieder weinen? Er hatte doch alles richtig gemacht. Ausnahmsweise war er langsam angefangen, vorsichtig und behutsam. Er hatte sogar Rücksicht genommen! Warum also flüchtete sie, als hätte er ihr sonstwas angetan?! Sasuke haute wütend mit der Faust auf das Sofa. Er verstand sie nicht. Weiber!! “Tse” sagte er verächtlich und stand auf. Langsam ging er durch das Wohnzimmer in den Flur der zu seinem Zimmer führte. “Ich werde schon noch bekommen was ich will” Sasukes schwarze Augen fixierten Sakuras geschlossene Zimmertür. “Und daran wirst du mich nicht hindern!” Kapitel 16: Ein Babysitter für Sasuke ------------------------------------- Ein Babysitter für Sasuke Kapitel 16 Den gesamten nächsten Tag verbrachte Sakura im Bett. Sie fühlte sich irgendwie..... benutzt. Sie konnte nicht glauben was Sasuke getan hatte. Was sie getan hatte! Das sie sich ihm so einfach ergeben hatte, ohne jede Gegenwehr. Wenn sie daran dachte wie er sie im Arm hielt, wurde ihr ganz heiß. Sie vergrub sich tiefer unter ihrer Bettdecke und versuchte ihren rasenden Herzschlag zu beruhigen. Sie konnte nicht sagen das ihr seine Zärtlichkeiten nicht gefallen haben. Im Gegenteil. Am liebsten hätte er ewig so weitermachen können. Doch wenn es ihm nicht um sie ging, dann blockte sie lieber die Annäherungsversuche seinerseits ab, als das sie aus falschen Gründen mit ihm schlief. Denn darauf wäre es zwangsläufig hinausgelaufen. Und sie hätte sich nicht gewehrt. Bei diesem Gedanken schoss ihr das Blut in die Wangen und ein Kribbeln durchflutete ihren ganzen Körper. Dabei hatte sie sich ihr erstes Mal immer so wunderschön, romantisch und einzigartig vorgestellt, und nicht als gefühlslose Befriedung niederer Triebe. Aber vielleicht lag ihm wirklich etwas an ihr. Vielleicht hatte er sie doch irgendwie gerne...... Sakura schüttelte abrupt den Kopf und kniff die Augen zusammen. Sie durfte sich nichts vormachen. Seine kalte, emotionslose Stimme als er mit ihr sprach war Beweis genug dafür gewesen, das er rein gar nichts für sie empfand. Sie war sich nicht sicher ob er überhaupt noch etwas empfinden konnte. Immer wenn sie in seine schwarzen Augen blickte sah sie nichts als Hass, Leere, Kälte und Gleichgültigkeit. Jedes Mal fröstelte sie unwillkürlich. Dennoch brannte ihre Liebe zu ihm nur noch stärker in ihr. Als wenn das jahrelange Verleugnen die Flamme nur noch angefacht hätte. Dennoch konnte- und wollte sie keinen Sex ohne Liebe. Auch wenn sie Sasuke meiden müsste würde sie nicht nachgeben. Nachdem sie sich das stundenlang innerlich gepredigt hatte und schließlich fast schon fest daran glaubte, fühlte sie sich zutiefst erleichtert. Sakura streckte ihren Kopf unter der Bettdecke hervor und warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Früher Abend. Noch war es zu früh um zu schlafen. Sie seufzte und vergrub sich wieder unter der Decke. Jetzt musste sie es nur irgendwie schaffen das sie Sasuke möglichst aus dem Weg gehen konnte. Schließlich konnte sie nicht ewig hier in ihrem Zimmer hocken. Es war immerhin ihre Wohnung! Sasuke war nur ein geduldeter Gast. Mehr nicht. Plötzlich schoss ihr eine Idee durch den Kopf. Sakura grinste zufrieden und zappelte aufgeregt unter der Decke. Morgen musste sie zu Tsunade gehen und sie fragen was sie zu ihrer logischen und unwiderlegbaren Argumentation sagen würde. Sie konnte- nein sie musste einfach annehmen! Mit diesem beruhigenden Gedanken schlief Sakura ein. Sie träumte seit langen einmal nicht von Sasuke. Es war der beste Schlaf seit mehr als drei Jahren. Die fünfte Hokage sah ihre ehemalige Schülerin schweigend an. Ihre Miene verriet nichts über ihre Gedanken. Vor dem Schreibtisch stand eine aufgeregt wirkende Sakura die seit langem mal wieder in ihrer Ninja Ausrüstung steckte. Sie trug ein rotes, ärmeloses Hemd das vorne einen weißen Reisverschluss hatte, einen vorne, hinten und an den Seiten geschlitzten weißen Rock der ihr nur knapp über den Po reichte und eine enganliegende schwarze Hose die knielang war. An dem rechten Bein hatte sie mit weißen Binden ihre Tasche mit den Waffen festgebunden. Die Ellbogen waren mit weißen Schonern versehen und die Hände steckten in schwarzen Handschuhen. Ihre langen blassrosa Haare hatte sie zu zwei Zöpfen wie die Hokage gebunden und auf ihrem Kopf saß das Konoha Stirnband mit dem Blatt als Symbol. Tsunade war verwundert über ihre plötzliche Bitte. Eigentlich hatte sie gedacht Sakura würde die Zeit mit Sasuke genießen. Anscheinend war das nicht der Fall. “Genehmigt” sagte sie schließlich. Sakura machte einen kleinen Luftsprung und jauchzte. “Aber nur unter den Bedingungen die ich dir genannt habe!” schränkte die Hokage sofort ein, doch das fröhliche Funkeln in Sakuras Augen konnte das nicht trüben. Sie lachte plötzlich laut auf. “Keine Sorge Tsunade-sama. Ich bin mir sicher das das keine Probleme machen wird” “Wenn irgendetwas passiert bist du verantwortlich dafür. Das ist dir hoffentlich klar oder Sakura?” Ihre ehemalige Schülerin nickte eifrig. “Gut dann kannst du gehen” seufzte die Hokage und schlenkerte mit ihrem Handgelenk. Als sich die Tür hinter Sakura schloss musste sie sich zwingen nicht allzu glücklich zu schauen. Jetzt musste sie nur noch einen gewissen blonden Chaosninja für ihren Plan begeistern. Das, so stellte sich raus, war keine Hürde. Naruto erklärte sich sofort dazu bereit als ihm Sakura alles erzählte. Er fand ihre Idee einfach klasse und so würde es sich für alle lohnen. Sakura verabredete sich mit ihm für den heutigen Nachmittag am Trainingsplatz, weil sie jetzt noch schnell einkaufen gehen wollte. Sie wollte die ungewohnte freie Zeit so lange wie möglich genießen. Vor allem weil sie Sasuke gleich erklären müsste das sie nun nicht mehr der einzige Babysitter für ihn war. Schwer mit den Einkäufen beladen betrat Sakura ihre Wohnung und drückte die Tür mit einem Schubs ihres Hinterns zu. Ächzend balancierte sie vier Taschen auf ihren Armen, zwei weitere hingen an ihren Händen. Vorsichtig, aber dennoch zügig schritt sie durch den Flur ins Wohnzimmer und von dort aus in die Küche. Sie schaffte es alle Tüten ohne Unfälle auf den Tisch zu packen und lächelte zufrieden. Dann machte sie sich geschwind ans Auspacken und binnen weniger Minuten waren alle Dinge verstaut. Gerade wollte sie sich umdrehen und aus dem Raum gehen, als sich plötzlich zwei Arme um ihre Taille legten und sie fest an einen muskulösen Körper zogen. Im ersten Moment war sie zu perplex um zu reagieren, doch als er seine warmen Lippen auf ihren Hals drückte, erwachte sie wie aus einer Starre. Sakura spannte den Körper an und stieß in einer schnellen Bewegung ihren Ellbogen nach hinten. Doch derjenige hinter ihr sah das voraus und bog seinen Körper zur Seite. Mit der gleichen Bewegung drehte er sie brüsk zu ihm um und hielt ihre Handgelenke eisern umklammert. “Ahh!” entfuhr es ihr und sie kniff kurz schmerzerfüllt die Augen zusammen, nur um sie dann wieder zu öffnen und in zwei wütendende schwarze Augen zu blicken. “Was sollte das?!” zischte Sasuke zornig und drückte noch ein wenig fester zu. “Hast du mich letztens nicht verstanden?” fragte Sakura ironisch und funkelte ihn ebenso wütend an, “Du sollst mich bloß in Ruhe lassen Sasuke Uchiha! Und jetzt lass mich los!” Sie zog ruckartig die Hände nach unten, doch der schwarzhaarige Shinobi lockerte seinen Griff nicht. “Nimm endlich deine Flossen von mir weg, oder ich überlege mir das nochmal mit der gelockerten Überwachung!” “Was?” fragte Sasuke erstaunt und ließ unbewusst seine Hände sinken. Sakura rieb sich die Handgelenke und grummelte. Dann leuchteten ihre Handflächen plötzlich grün auf und die Male verschwanden. Sasuke starrte sie noch immer an. “Was für eine gelockerte Überwachung?” fragte er. Sakura hob den Kopf und schaute ihn missmutig an. “Ich war vorhin bei Tsunade um mit ihr über diese Situation zu reden” sagte sie und wedelte mürrisch mit den Händen. “Ich halte das nicht aus und du auch nicht. Du gehst einem ganz schön auf den Keks, Uchiha” Sakura grinste und fuhr dann fort. “Also hat sie meinem Vorschlag zugestimmt. Du darfst nach draußen, aber vorläufig nur um zu trainieren und auch nur unter Aufsicht mindestens eines Anbus. Und das muss zum Glück nicht ich sein” fügte sie erleichtert hinzu. “Wann?” hörte sie Sasukes kalte Stimme. “Ich habe heute Nachmittag Naruto als deinen Babysitter engagiert” “Babysitter?!” Sasukes Stimme überschlug sich fast vor Widerwille. “Ja, damit ich endlich einmal wieder Zeit für mich habe!” sagte Sakura heftig. Doch das hätte sie lieber nicht sagen sollen. Auf Sasukes Gesicht erschien ein anzügliches Grinsen und er kam wieder näher, sodass sich ihre beider Körper beinahe berührten. “Sasuke......” drohte Sakura leise, doch sie wurde einfach von ihm unterbrochen. “Ich kann mir schönere Dinge mit dir vorstellen die du nicht alleine machst, sondern mit mir” flüsterte er und strich mit seiner Hand über ihren Hals bis zum Kragen ihres Shirts. Gegen ihren Willen überlief Sakura eine Gänsehaut was der schwarzhaarige Shinobi natürlich sofort bemerkte. “Du versucht dich zu wehren, oder Sakura?” hauchte er und schob seine Hand ihren Nacken entlang bis sie an ihrem Hinterkopf verharrte. Sein anderer Arm umschlang urplötzlich ihre Taille und drückte sie an seinen Körper. “Aber lange hältst du das nicht mehr durch. Glaub mir, ich spüre wie du dich langsam ergibst und bald, schon bald wirst du mein sein” Sakura zitterte unkontrolliert. Doch sie schaffte es nicht sich zu wehren. Als ob jemand ihre Gedanken und den Körper bannte. Sasuke beugte sich zu ihr herunter und küsste sie mitten auf die Stirn, wegen der sie sich immer so geschämt hatte. “Naruto wartet auf dich um halb drei beim Trainingsplatz. Deine Waffen liegen im Wohnzimmer” flüsterte Sakura fahrig und senkte verlegen den Kopf. Sasuke grinste innerlich. Er wusste doch das sie leicht zu beeinflussen war. Ein paar zärtliche Berührungen und sie war Wachs in seinen Händen. Nicht mehr lange und sie würde sein Bett zieren. Warum aber versetzte ihn der Gedanke dann einen Stich? Was war das für eine merkwürdige Empfindung die er spürte, aber nicht zuordnen konnte? Ganz langsam dämmerte ihm was es war, doch da war Sakura schon längst seinem Griff entflohen und in ihr Zimmer entschwunden. Das Wort kam ihm erst in den Sinn als er auf dem Weg zum Trainingsplatz war. Die Bewohner Konohas starrten ihn an. Manche entsetzt, einige erschrocken, andere hasserfüllt. Kein einziges freundlich gesinntes Gesicht tauchte in der Menge auf, doch das störte ihn nicht. Was kümmerten ihn die anderen Leute? Er war ein Uchiha! Er brauchte nichts und niemanden. Dann verließ er endlich die belebten Straßen Konohas und stand wenig später bei seinem alten Trainingsplatz. Es hatte sich kaum etwas verändert. Nur die Bäume waren ein wenig größer als vor seiner Flucht aus dem Dorf. Dort sah er dann auch endlich ein freundliches Gesicht. Es gehörte seinem ehemals besten Freund. Naruto Uzumaki. Er winkte und strahlte. “Wo ist denn Sakura-chan?” rief er ihm von weitem zu. Die Hände zu einem Trichter vor den Lippen geformt. “Sie sollte dich doch bringen! Schließlich darfst du nicht alleine hier rumstreunen, wer weiß was du wieder anrichtest!” Naruto grinste breit. “Halt den Mund du Baka!” schnauzte Sasuke und wunderte sich gleichzeitig. Sakura sollte ihn eigentlich begleiten? Was sollte das denn? Er war doch kein Baby mehr! Reue................ Kapitel 17: Kontrollverlust --------------------------- Kontrollverlust Kapitel 17 Als Sasuke spät Abends die Tür zu Sakuras Wohnung aufschloss, war er total erledigt, aber zufrieden. Das Training mit Naruto war anständig gewesen. Zwar nicht so das Sasuke in Bedrängnis kam, aber immerhin war er annähernd erschöpft. Naruto war in den letzten drei Jahren wirklich viel stärker geworden. Es hatte nun einen ganz anderen Reiz mit ihm zu kämpfen. Er trat in das dunkle Wohnzimmer und hörte plötzlich das sanfte Plätschern von Wasser. Sakura. Er erinnerte sich sofort wieder an einige Stunden zuvor . Bevor er heute Nachmittag losgehen konnte war sie nochmal zu ihm gekommen und hatte ihm wortlos den Schlüssel zur Wohnung in die Hand gedrückt. Eigentlich wollte sie sich sofort umdrehen und wieder verschwinden, doch er hatte sie einer Eingebung folgend am Arm festgehalten und ihr einen sanften Kuss auf die Stirn gehaucht, erst dann verließ er die Wohnung. Er wusste nicht mal weshalb er das getan hatte, es war einfach ein Gefühl gewesen. Genauso wie jetzt, wo er im Flur zu ihren Zimmern stand und darauf wartete das Sakura aus dem Bad kommen würde. Was er dann tun würde, war ihm noch schleierhaft. Dennoch rührten sich seine Beine keinen Millimeter vorwärts. “Mhhhmmm” Sakura schloss genießerisch die Augen und ergab sich ganz dem Gefühl des heißen Wasser auf ihrer Haut. Es löste ihre verkrampften Muskeln und wärmte sie bis tief drinnen. Sie fuhr sich mit den Händen durch die nassen Haare und verteilte das nach Kirschen riechende Shampoo bis in die Spitzen. Der vertraute Geruch ließ sie beinahe vergessen, wessen Chakra sie eben auf dem Flur gespürt hatte. Welches sich keinen Millimeter mehr bewegte seit es angehalten hatte. Ihr wurde ganz heiß bei dem Gedanken das er draußen auf sie wartete, doch sie versuchte es zu verdrängen, denn sonst konnte sie mit der Entspannung gleich nochmal von vorne anfangen. Nur wegen ihm war sie so überhaupt erst so verspannt. Bevor er zum Training mit Naruto gegangen war, musste sie ihm noch den Haustürschlüssel geben, denn sie hatte eigentlich keine Lust darauf gehabt auf ihn noch warten zu müssen, damit sie ihn noch hereinlassen konnte. Aber Sasuke hatte sie einfach festgehalten als sie gehen wollte und ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn gegeben. Einfach so. Er ging dann ohne ein weiteres Wort und wusste nicht wie sehr er sie damit verwirrt hatte. Deshalb war sie den ganzen Nachmittag unkonzentriert und unruhig gewesen und hatte schließlich gegen Abend beschlossen sich eine entspannende Dusche zu gönnen. Als sie schließlich fertig mit duschen war, zog sie den Vorhang beiseite und stieg vorsichtig hinaus. Schnell wickelte sie sich in ein Handtuch und kämmte ihre wirren Haare. Noch immer hatte sich das Chakra nicht bewegt. Langsam wurde sie nervös. Sakura zog sich schnell ihr entschärftes Ninja Outfit an, das hieß, sie lies Waffentasche, Ellbogenschoner und die Handschuhe weg und trug nur noch die kurze schwarze Hose, den geschlitzten Rock und das ärmellose Shirt. Ihre langen Haare ließ sie nach dem flüchtigen Föhnen offen auf ihren Rücken fallen. Dann atmete sie tief durch und griff nach der Türklinke. Es war stockduster als sie in den Flur trat. Im ersten Moment sah sie rein gar nichts außer Schwärze. Sie erstarrte und hörte dann das leise Klicken der sich schließenden Tür. Jetzt herrschte völlige Dunkelheit. Ein kalter Schauer rann ihren Rücken herunter und ließ sie frösteln. Als dann etwas an ihrer Wange entlangstrich das sie nicht zuordnen konnte, musste sie einen erschrocken Angstschrei unterdrücken. Sie hörte ihren eigenen, lauten Herzschlag wie Trommelschläge in den Ohren und machte einen unsicheren Schritt vorwärts. Plötzlich hörte sie leise, flache Atemzüge und flüsterte angsterfüllt “Sasuke, bist du das?” Sie hob beide Hände vor den Körper und machte einen weiteren Schritt nach vorne. “ Sasuke? ” Dann spürte sie die Präsenz einer Person direkt vor ihr. Sakura erstarrte und rührte sich keinen Millimeter mehr. Wie in Trance ließ sie die Arme sinken. Ihre Brust hob und senkte sich schnell, wie ein außer Rand und Band geratener Blasebalg. Die Augen weit aufgerissen, starrte sie ins Dunkle. Plötzlich glitten kühle, sanfte Hände ihre bloßen Oberarme entlang bis hinunter zu ihren Händen. Die Berührung jagte ihr eine Gänsehaut über den Körper und sie zitterte leicht. Vorsichtig verschränkten sich zwei große Händen mit ihren etwas kleineren und zogen sie schließlich nach vorne an eine muskulöse Männerbrust. Es kam ihr nicht einmal in den Sinn sich zu wehren. Denn schon als die Person ganz nah bei ihr stand hatte sie ihn an seinem unverwechselbaren Duft erkannt. Sie konnte kaum glauben das er beim Training gewesen war, denn keinerlei Schweißgeruch ging von ihm aus. Sie atmete tief ein und entspannte sich fast sofort. Laut und etwas schneller als sonst spürte sie seinen Herzschlag. Es war, als hätte sie nie etwas schöneres gehört. Sakura schloss die Augen und lehnte sich an ihn. Seine Kälte, die Ignoranz und Gefühllosigkeit trat in den Hintergrund. Sie tat einfach das, was ihr Körper und ihr Herz ihr befahlen. Und es fühlte sich gut an, verdammt gut. Plötzlich glitten seine Hände aus ihren und fuhren ganz sachte an ihren Seiten hinauf bis sich seine Arme um ihren schlanken Körper schlangen und ganz fest an seine Brust drückten. Sie spürte wie er sein Gesicht in ihren Haaren vergrub und erschauderte unwillkürlich. Zurückhaltend erwiderte sie seine Umarmung und atmete seinen berauschenden Duft ein, der ihre Sinne benebelte und sie schwindeln ließ. Sie wusste nicht wie lange sie so verharrten, doch irgendwann löste er sich sanft von ihr und legte eine Hand an ihre Wange. Sakura schloss instinktiv die Augen und spürte kurz darauf eine vorsichtige Berührung ihrer Lippen. Der Rausch der Gefühle die sie jetzt durchströmten konnte man kaum in Worte fassen. Warm und weich lagen Sasukes Lippen auf ihren. Nur ganz leichten drückten sie gegen ihre, als wenn sie aus feinem Glas wären und er sich scheute sie zu zerstören. Noch nie war sie so glücklich gewesen wie in diesem Moment und als er sich langsam zurückzog, konnte sie noch immer die verlockende Süße seiner Lippen auf ihren schmecken. Sie hob zwei Finger an die Lippen und lächelte ganz verklärt. Undeutlich sah sie Sasukes große Gestalt vor ihr, der sich nun nicht mehr regte. Sakura streckte schüchtern ihre Hände aus und stieß an seine muskulöse Brust. Ihre Hände zitterten ein wenig, als sie langsam die Konturen seiner Muskeln nachzog und einen Schritt näher an ihn trat. Doch sie hoffte, das er es nicht merken würde. Dann legte sie abrupt die Hände in seinen Nacken und zog ihn zu sich herunter. Diesmal drückte sie ihre Lippen auf seine. Dieser Kuss dauerte länger als der letzte und als Sasuke seine Arme um sie schlang und sie näher zu sich zog wurden seine Berührungen fordernder. Bereitwillig erwiderte Sakura sein Drängen und verlor sich beinahe in diesem Kuss. Sie schnappte kurz nach Luft als sich ihre Lippen für wenige Sekunden lösten, doch Sasuke presste sie fast sofort wieder auf ihre. Seine Hände glitten von ihrem Rücken aus tiefer und legten sich auf ihren Hintern, bis sie schließlich auf ihren Oberschenkeln lagen. Er ließ sie dort kurz verweilen und tat dann etwas was Sakura einen leisen Überraschungsschrei entlockte. Er hob sie einfach hoch und drückte ihr Becken gegen sich. Instinktiv schlang sie ihre Beine um seine Hüfte damit sie nicht herunterfiel. Sie klammerte sich haltsuchend an ihn fest und blickte in seine nachtschwarzen Augen. Und war überrascht als sie ihn lächeln sah. “Hättest du mich nicht warnen können?” sagte sie vorwurfsvoll. Sasuke schüttelte den Kopf. “Dann hätte ich nicht deinen entzückenden Schrei gehört” feixte er. Fest lagen seine Arme um ihre Taille und Hüfte geschlungen und es sah nicht so aus als würde er sie in der nächsten Zeit herunterlassen. Sakura grinste und beugte sich langsam zu ihm und streifte ganz leicht seine Lippen mit ihren. Dann zog sie sich blitzschnell wieder zurück und sah wie seine Augen nach mehr verlangten. Doch sie schüttelte den Kopf. “Lass mich erst runter” sagte sie und legte den Kopf schief. “Nein” war alles was Sasuke dazu sagte. Seine Augen glänzten. “Dann kriegst du auch keinen Kuss mehr” Sakura stellte sich beleidigt und sah zur Seite. Dann spürte sie wie sich dünne Chakrafäden um ihr Gesicht legten und es zu Sasuke drehten. “Das ist nicht fair” murmelte Sakura als sie gegen ihren Willen den Kopf senkte und seinen Lippen entgegenkam. “Ich habe auch nicht gesagt das ich fair bin” flüsterte Sasuke leise bevor sich ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss trafen. Gänzlich neue Empfindungen durchströmten sie jetzt. Ihr wurde schlagartig heiß und es fühlte sich so an, als rinne flüssiges Feuer durch ihre Adern. Sie drückte sich enger an Sasuke und als seine Zunge sanft über ihre Unterlippe fuhr und um Einlass bat, öffnete sie bereitwillig den Mund. Vorsichtig liebkoste er ihre Zunge mit seiner und trieb sie damit fast in den Wahnsinn. Kurz lösten sie sich voneinander um Luft zu schnappen, doch fast sofort trafen sich ihre Münder erneut. Ihre Gedanken überschlugen sich und langsam aber sicher verlor sie die Kontrolle über ihren Körper und sie konnte nichts dagegen tun. Sasuke spürte ihre wachsende Erregung und konnte seine eigene kaum noch zügeln. Ganz vorsichtig hatte er sie bezirzen wollen, langsam und behutsam, doch dann riss ihn ihre unerwartete Leidenschaft einfach mit. Sanft fuhr er mit der Zunge die Konturen ihrer Lippen nach und fragte sich, wie jemand nur so gut schmecken konnte. Die anderen Frauen waren nicht so süß und verlockend gewesen wie Sakura. Sie waren geradezu fade, grau und nichtssagend, doch Sakura...... Ihre Lippen schmeckten süß und irgendwie nach Kirschen. Ich liebe Kirschen. Der Gedanke kam ihm so plötzlich das er fast annahm das es nicht sein eigener war. Er spürte ihren rasenden Herzschlag und die Hitze die von ihrem schlanken Körper ausging. Ihre langen Beine die sie um seine Hüfte geschlungen hatte erregten ihn auf eine Weise die ihm völlig neu war. Ihre Lippen lösten sich voneinander und er schaute in ihr Gesicht. Trotz der Dunkelheit konnte er ihre roten Wangen sehen, das Glitzern in den großen smaragdgrünen Augen und die aufflackernde Begierde in ihr, die sie trotz allem noch zu unterdrücken versuchte. “Sakura” sagte er heiser und verstärkte unwillkürlich den Griff um ihren Körper. Sie verstand sofort was er wollte und kurz sah er Verunsicherung in ihren Augen, doch im nächsten Moment war sie schon wieder verschwunden. Sie lächelte leicht und drückte sanft ihre Lippen auf seine. Ein merkwürdiges Gefühl durchflutete ihn. Es fühlte sich warm an. Warm und irgendwie schön. Sakura löste sich kurz von ihm und schaute ihm tief in seine Augen. Ihr stilles Einverständnis wunderte ihn, doch er wollte sie viel zu sehr, als das er sich jetzt groß Gedanken darum machte. Er setzte sich mit ihr auf den Hüften in Bewegung und stieß die Tür zu seinem Zimmer mit einer Schulter auf. Fast sofort schlug er sie mit einem Fuß zu, sodass sie leise klickend ins Schloss fiel. Seine Augen blickten die ganze Zeit in Sakuras Gesicht die ihn liebevoll anlächelte. Ihr Lächeln verschwand auch dann nicht als er sie vorsichtig auf das Bett legte und sich sofort über sie beugte um sie leidenschaftlich zu küssen. Er stockte kurz, als sich eine ihrer Hände mit seiner verschränkte und ein Blick in ihr Gesicht enthüllte ihre grenzenlose Liebe und das Vertrauen in ihn das sie ihm jetzt entgegenbrachte. Zärtlich drückte er seine Lippen auf ihre. Niemals würde er diese Nacht mit ihr vergessen. Sie gehörte nur ihnen beiden. Kapitel 18: Der Morgen danach ----------------------------- Der Morgen danach Kapitel 18 Im ersten Moment wusste Sakura nicht wo sie war. Sie hörte ein regelmäßiges, beruhigendes Klopfen an ihrem Ohr, doch sie konnte nicht zuordnen was es sein könnte. Sie fühlte sich ausgelaugt und ihre Glieder waren schwer, dennoch war sie merkwürdigerweise so glücklich wie noch nie in ihrem Leben. Müde öffnete sie ihre Lider und blickte in ein blasses Gesicht das von pechschwarzen Haaren umrahmt wurde. Sie riss erschrocken die Augen auf und wäre beinahe aufgesprungen, doch gerade im letzten Moment konnte sie sich beherrschen. Sasuke............?! Was macht der in meinem Bett? Und warum zum Teufel ist er nackt?! Sie schaute an sich herunter und sah das auch sie nichts außer Luft trug. Außerdem war das nicht ihr Bett, sondern seins. Urplötzlich erinnerte sie sich auch wieder an den letzten Abend und die folgende Nacht. Sakura stieg das Blut in die Wangen und sie schüttelte benommen den Kopf. Das habe ich nicht wirklich gemacht, oder? fragte sie sich erschüttert, Ich.......ich habe nicht wirklich mit......-mit Sasuke geschlafen, oder? Doch die Antwort auf diese Frage war eindeutig ein Ja. Zu deutlich erinnerte sie sich an seine Hände und Lippen auf ihrer Haut, an seine zärtlichen Berührungen und an die liebevollen Blicke, als das das alles Einbildung hätte sein könnte. Sie wagte einen weiteren scheuen Blick in sein Gesicht, doch seine Lider waren geschlossen und er atmete weiter ruhig und gleichmäßig. Sie hatte ihn nicht aufgeweckt. Jetzt wurde ihr auch klar was das für ein gleichmäßiges Klopfen gewesen war. Es war sein Herzschlag. Als ihr dann auch noch bewusst wurde wie sie beide hier lagen schoss ihr das Blut in die Wangen. Sie lag halb auf seinem Oberkörper, ihr Kopf lag auf seiner nackten Brust und sie hatte die Arme um ihn geschlungen. Sasuke hielt sie fest in seinen Armen und eines seiner Beine hatte sich um ihres geschlungen. So gefesselt konnte sie nicht flüchten. Eigentlich wollte sie das auch gar nicht. Zu schön war es ihm einmal so nahe zu sein. Ihr Herz schrie vor Glück und führte Freudentänze in ihrer Brust auf, sodass sie fast fürchtete es wurde gleich vor lauter Anstrengung stehen bleiben. In ihrem Bauch flogen die Schmetterlinge nur so umher, als wären sie glücklich das sie endlich nachgegeben hatte und sie wieder frei fliegen konnten. Irgendwie hatte sie das Gefühl von Liebe vermisst, auch wenn sie sich das nur schwer eingestehen konnte. Seit mehr als drei Jahren fühlte sich mal wieder...... lebendig . Auch ihr sehnen nach dem Tod war wie weggeblasen. Als hätte er niemals existiert. Sakura lächelte unwillkürlich und legte den Kopf vorsichtig zurück auf seine Brust. Im Moment war es ihr egal das Sasuke nichts für sie empfand. Sie bildetete es sich einfach ein und nahm seine unerwartete Zärtlichkeit als Beweis dafür, das sie ihm doch nicht ganz egal war wie er immer tat. Sein regelmäßiger Herzschlag schläferte sie langsam ein bis sie, noch immer lächelnd, schließlich wieder einschlief. Nur ein wenig später nachdem Sakura wieder eingeschlafen war, erwachte Sasuke. Er unterdrückte das Bedürfnis sich zu strecken und betrachtete stattdessen den schlanken Körper in seinen Armen. Er war noch immer von ihrer unerwarteten Leidenschaft überrascht. Und von der unverhofften Kapitulation ihrerseits. Er hätte nicht gedacht das sie so schnell ihren Widerstand aufgeben würde. Sie musste ihn mehr lieben als er gedacht hatte. Bei diesem Gedanken wurde ihm das Herz schwer, doch er verstand nicht weshalb. Sie konnte ihm doch völlig schnuppe sein. Er hatte sie gewollt- und auch bekommen. Warum aber konnte er sich nicht überwinden sie jetzt einfach wieder fallen zu lassen? Normalerweise blieb er auch nachdem er seine Lust befriedigt hatte nicht über Nacht bei der Frau. Er konnte diese Nähe nicht ertragen und verschwand lieber sofort. Doch er war mit Sakura in den Armen eingeschlafen und auch wieder aufgewacht. Das gab ihm schon zu denken. Gedankenverloren legte er seine Hand an ihre warme Wange und strich zärtlich über die Haut ihres Gesichtes. Sie lächelte leicht im Schlaf und er fragte sich wovon sie wohl träumte. Er konnte es ja nicht sein, so wie er sie immer behandelt hatte. Sakura erwachte zum zweiten Mal, aber diesmal weil sie eine unerwartete Berührung in ihrem Gesicht spürte. Müde blinzelnd öffnete sie die Augen und blickte in zwei schwarze die sie durchdringend musterten. Fast sofort lief sie rot an und schlug verlegen die Augen nieder. Sie wusste nicht wie sie sich nach der Nacht jetzt verhalten sollte. Vor allem weil sie nicht wusste wie er darüber dachte. Abrupt hörte die sanften Berührungen auf, doch sie spürte noch immer Sasukes Hand auf ihrer Wange. Ohne Vorwarnung zog er sie blitzschnell hoch zu sich, drehte sie beide mit einer schnellen Bewegung um, sodass er nun auf ihr lag und küsste sie stürmisch. Sakura hatte die Augen weit aufgerissen und versteinerte erstmal vor Schreck. Doch dann erwiderte sie scheu seinen Kuss und schlang die Arme um seinen Oberkörper. Laut schlug ihr Herz in ihrer Brust und die Schmetterlinge in ihrem Bauch machten Purzelbäume. Er vergrub eine Hand in ihren Haaren, während er sich mit der anderen neben ihrem Kopf abstützte. Seine langen schwarzen Strähnen kitzelten auf ihrem Gesicht und dem Hals. Schließlich lösten sich ihre Lippen voneinander und Sakura musste unwillkürlich lächeln. Sasukes Gesicht dagegen verriet keinerlei Emotionen. Dann seufzte er leicht und legte sich langsam auf sie. Dabei achtete er darauf nicht mit seinem vollen Gewicht auf ihren zierlichen Körper zu liegen, denn dann hätte er sie wahrscheinlich erdrückt. Sakura verstärkte den Griff um seine Brust und genoss die Wäre die von seinem Körper ausging. Sasuke legte den Kopf an ihrer Wange ab und schloss die schwarzen Augen. Sakura senkte ebenfalls die Lider und regte sich nicht mehr. Sie wusste nicht wie lange sie so dalagen und dem Herzschlag des jeweils anderen lauschten, als sie vorsichtig zu sprechen anfing. “Sasuke?” flüsterte sie und bekam als Antwort nur ein Brummen. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Doch bei ihren nächsten Worten verschwand es wieder. “War ich nur ein Zeitvertreib?” Ihre Frage war ernst gemeint. Sollte die letzte Nacht wirklich nur eine Befriedigung seiner Triebe gewesen sein, dann würde es niemals wieder vorkommen. Sie wollte nicht das er nur dann mit ihr schlief, wenn er gerade keine andere fand. Sasuke versteifte sich kaum merklich und schwieg. Das war für sie jedoch Antwort genug. Sie krallte sich unbewusst fester in die Haut seines Rückens. Ihr Herz wurde schwer und sie schluckte hart. Sie spürte die aufkeimenden Tränen und versuchte sie zu unterdrücken. “Du warst noch Jungfrau” hörte sie plötzlich seine tonlose Stimme. Das einzige was Sakura als Antwort rausbrachte war ein ersticktes “Ja” “Hast du etwa die ganzen Jahre auf mich gewartet?” Sie erstarrte. Kein Ton kam über ihre zitternden Lippen. Lautlos rollten die ersten Tränen über ihr Gesicht, doch sie spürte sie kaum. Sasuke hob den Kopf und als er sah wie sie weinte, weiteten sich seine Augen überrascht. Sakuras Augen blickten zwar in sein Gesicht, doch sie schien ihn nicht richtig wahrzunehmen. Er näherte sich langsam ihrem Gesicht mit seinem und drückte sanft seine Lippen auf ihre. Als er sich wieder von ihr löste biss sich Sakura auf die Lippen und wandte den Blick ab. “Du warst kein Zeitvertreib” murmelte er leise und legte seine Stirn auf ihre. Ihre smaragdgrünen Augen weiteten sich und blickten in seine schwarzen. Mehr sagte er dazu nicht. Doch Sakura reichte es. “Danke” flüsterte sie. Kapitel 19: Auf der Lichtung ---------------------------- Auf der Lichtung Kapitel 19 Die nächsten Wochen waren so schön wie schon lange nicht mehr. Sasuke war noch immer abweisend und kühl, dennoch schlief er regelmäßig mit ihr und Sakura hatte nichts dagegen. Sie glaubte einfach in jeder kleinen Zärtlichkeit einen Beweis dafür zu haben das sie ihm nicht ganz so egal sein konnte wie er immer tat. Dieser Gedanke ließ sie an ihrer bedingungslosen Liebe zu ihm festhalten. In dieser Zeit wurden auch seine Auflagen für die Rückkehr ins Dorf erneut gelockert. Er durfte nun auch ohne Aufsicht draußen herumlaufen und die Hokage gab ihm endgültig seine Waffen wieder. Außerdem gestattete sie es ihm auch an den Prüfungen zum Chu-Nin und zum JonNin teilzunehmen, was zu einem ganz erheblichen Teil Sakura zu verdanken war. Denn als Sasuke das Dorf verließ war er nur ein GeNin, jedoch war er jetzt eigentlich schon auf Anbu Level. Doch das konnte ihm Tsunade noch nicht erlauben. Dafür musste er sich in den nächsten Jahren erst wieder das Vertrauen der Hokage und der Ältesten verdienen. Schließlich war Sasuke ein Nuke-Nin gewesen. Zwar hatte er seinen ehemaligen Sensei Orochimaru und sogar seinen Bruder Itachi Uchiha getötet, zwei der gefährlichsten und stärksten Feinde des Dorfes, doch das reichte nicht als Beweis für die Treue zu Konohagakure aus. Die Hokage erlaubte es ihm sogar an den Trainings der anderen JoNin teilzunehmen, doch Missionen waren noch immer tabu. Am meisten jedoch forderten ihn die Übungskämpfe mit den anderen Jungen. Naruto, Neji und Shikamaru waren alle bei den Anbus, doch selbst alle drei zusammen konnten Sasuke nicht schlagen. Sakura hatte einmal bei einem Kampf zugesehen und war aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Selbst mit Nejis Byakugan hatten sie keine Chance. Sasukes Kekkei Genkai war ihnen einfach überlegen, vor allen weil Sasuke die höchste Stufe, das Mangekyou Sharingan, besaß. Auch Sakura und Sasuke trainierten manchmal zusammen. Zwar konnte sie keineswegs mit ihm mithalten, doch er hielt sich auch meist aus unerklärlichen Gründen zurück. Nur einmal hatte er die Kontrolle über sich verloren. Wenn Sakura an diesen Kampf dachte überlief sie noch immer ein Schaudern. #Flashback# Sie standen sich auf einer großen Lichtung gegenüber. Sakura atmete schon schwer, während Sasuke völlig unberührt schien. Nur ein winziger Schnitt zierte seine muskulöse Brust. Er trug wieder das offene, weiße Hemd und die schwarze Hose mit den gleichfarbigen Schuhen. Sein Katana war in der Scheide in seinem Gürtel befestigt und an den Unterarmen trug er schwarze Schützer. Überall an freien Stellen von Sakuras Körpers waren kleine, oberflächliche Schnittverletzungen die er ihr zugefügt hatte. Doch eigentlich hätte er sie schon viel mehr verletzen können, wenn er es gewollt hätte. Mehr als einmal machte er sie auf eine fehlende Deckung aufmerksam, wo ein Gegner sie hätte töten können. Anstatt jedoch ernsthaft zuzuschlagen schnitt er sie nur leicht. “Hast du schon genug?” fragte Sasuke höhnisch und stemmte eine Hand in seine Hüfte. Sakura schaute ihn giftig an und schoss zurück “Pass bloß auf was du sagst, Uchiha! Sonst tut es dir gleich Leid!” Sie rannte los und schmiss einige Shuriken auf ihn. Sasuke aktivierte seine Sharingan und wich leichtfüßig aus. Sakura setzte nach und stach mit einem Kunai nach ihm, welches er mit seinem Katana abfing. Mit einem leichten Dreher entriss er ihr das Kunai und legte sein Schwert an ihren Hals. Sakura lächelte und nahm ihre Hand wieder aus ihrer Tasche. Blitzschnell zog sie eine kleine, graue Kugel heraus und warf sie Sasuke entgegen. Mit einem kräftigen Sprung nach hinten brachte sie sich auf einem Baum in Sicherheit, während die Bombe detonierte. Eine riesige Rauchwolke breitete sich auf der Lichtung aus, doch Sakura blieb wachsam. Plötzlich hörte sie etwas und hüpfte auf einen anderen Ast. Urplötzlich schossen mehrere Shuriken aus dem grauen Dunst direkt auf sie zu. Sakura sprang rückwärts nach hinten und landete elegant auf einem anderen Baum. Doch dann durchbrach ein riesiger Feuerball in ihrem Rücken die Rauchwolke und raste auf sie zu. Im allerletzten Moment bemerkte sie ihre Unaufmerksamkeit und brachte sich in Sicherheit. Nur wenige Meter neben ihr verbrannte das Feuer die Bäume. Das hätte sich sein können..... dachte Sakura zerknirscht. Sie musste wirklich besser aufpassen. Sie sprang auf den Boden und sah sich um. Die dichte Rauchwolke hatte sich endlich verflüchtigt, sodass sie wieder freie Sicht hatte. Sie spürte urplötzlich Sasukes Chakra was sich rasend schnell näherte und versuchte noch auszuweichen, doch er war einfach zu schnell für sie. Sein harter Schlag traf sie völlig unvorbereitet am rechten Arm. Gleichzeitig erwischte sein Katana ihre rechte Wange und hinterließ einen tiefen, blutigen Schnitt. Sie spürte wie ihr Arm wie ein Streichholz zerbrach und schrie schmerzerfüllt auf. Durch die Wucht des Schlages flog sie meterweit zur Seite, doch bevor sie gegen einen Baum prallen konnte, stoppte etwas ihren Flug. Sakura schaute auf und sah Sasuke besorgtes Gesicht über ihrem schweben. Sie wimmerte leise auf und hielt ihren Arm. Von ihrer Wange tropfte rotes Blut auf ihr Oberteil. “Sakura?” Er kniete auf dem Boden und hielt ihren Oberkörper in seinen Armen. “Es tut mir Leid. Das wollte ich nicht. Verzeih mir” sagte er leise. In seiner Stimme lag aufrechte Reue. Sakura versuchte ein Lächeln, doch es sah irgendwie missglückt aus. Außerdem schmerze ihre Wange dabei. “Ach, so schlimm ist es ja nicht” meinte sie beschwichtigend. Sie legte die gesunden Hand auf ihren gebrochenen Arm und konzentrierte sich. Sie atmete tief ein und schloss die Augen. Nur Sekunden später leuchtete grünes Chakra unter ihrer Hand auf und binnen Minuten war der Bruch ordentlich verheilt. Dann widmete sie sich ihrer Wange, die sich innerhalb weniger Lidschläge schloss und makellose, blasse Haut hinterließ. Sasuke hielt sie währenddessen noch immer fest. “Ich habe die Kontrolle verloren” murmelte er schuldbewusst und sah abwesend in den Wald. Sein Gesicht war starr, nur eine winzige kleine Falte zwischen seiner Nasenwurzel zeugte von höchster Konzentration. “Das wird nicht wieder vorkommen” versprach er ihr und schaute sie aus ernsten, schwarzen Augen an. “Es ist nicht so schlimm. Ich lebe ja noch” Sakura lächelte und drehte sich so das sie ihn anschauen konnte. Sie wunderte sich jedoch insgeheim über sein Verhalten. Sasuke hatte noch nie Reue oder Gnade gezeigt, auch ihr gegenüber nicht. Warum er es jetzt tat war ihr ein Rätsel. Das er ihr sogar versprach das so etwas nie wieder vorkommen würde, war eine kleine Sensation. Sie schlang ohne nachzudenken die Arme um seinen Nacken und drückte ihre Lippen fest auf seine. Sasuke war kurz wie erstarrt bis er nach wenigen Sekunden den Kuss leidenschaftlich erwiderte und sie schließlich ganz in seine Arme zog. #Flashback Ende# Sie liebten sich dann auf der Lichtung. Sie konnte seine Reue bei jeder Berührung spüren und auch, das er sich merklich zurückhielt. Sie wunderte sich noch immer über seine plötzlichen Gefühlsregungen, doch wenn sie dann an die letzten Wochen zurückdachte, dann fiel ihr auf das er sowieso irgendwie viel offener geworden war. Wenn sie beiden alleine waren jedenfalls. Ansonsten war er wie früher auch der kalte, abweisende Typ, der lieber schwieg als sprach. Doch sobald nur sie beide zusammen waren, suchte er fast krampfhaft ihre Nähe. Er berührte sie unablässig und schaute sie immer aus irritierend schwarzen Augen an. Sie wusste immer nicht was sie davon halten sollte, dennoch ließ sie das alles zu. Zu sehr genoss sie seine Zuwendungen. Wenn er das tat, dann stellte sie sich einfach vor das er etwas für sie empfand. Sie vielleicht sogar liebte. Auch wenn das völliger Unsinn war. Sasuke Uchiha liebte niemanden. Daran konnte selbst sie nichts ändern. Kapitel 20: Eine ungeheuerliche Entdeckung ------------------------------------------ Eine ungeheuerliche Entdeckung Kapitel 20 Seit Sasukes Zwangseinzug bei ihr waren jetzt fast vier Monate vergangen. Seitdem sie sich nicht mehr gegen seine Annäherungsversuche wehrte und er sie nicht mehr ignorierte, spürte sie auch keine Auswirkungen des Àme Jutsus mehr. Dennoch ging es Sakura nicht so gut. Vor fast drei Monaten hatte es angefangen. Sie war ständig gereizt und morgens war ihr öfters einmal übel. Außerdem konnte sie nicht genügend Schlaf bekommen. Sie ging meistens früh ins Bett und schlief lange. Mehr als einmal kollidierten Sasukes Annäherungsversuche mit ihrer Abgeschlagenheit. Doch sie konnte es nicht ändern. Sakura vermutete das es damit zusammenhing das sie jetzt wieder verstärkt trainierte. Ganz zu Anfang als Sasuke zu ihr gezogen war konnte sie ja nicht trainieren und jetzt musste sie den Rückstand wieder wettmachen. Nach fast fünf Wochen war die ständige Übelkeit auch wieder verschwunden und Sakura vergaß diese Vorkommnisse einfach. Was sie allerdings nicht vergessen konnte, war ihre ausbleibende Regel. Doch sie schob es einfach dem Stress und der Anstrengung der letzten Wochen zu. Bis zu dem Tag als sie mit Naruto und Sasuke trainierte und das offensichtliche nicht länger verleugnen konnte. #Flashback# Das erste was Naruto zu ihr sagte, war “Mensch, Sakura-chan, hast du was mit deinem Gesicht gemacht? Du siehst so anders aus! Irgendwie ziemlich merkwürdig. Echt Jetzt!” Dafür kassierte er einen deftigen Schlag der ihn über zehn Meter weit fliegen ließ. “Sag das nochmal du Baka und du stehst nie wieder auf!” fauchte sie und hob drohend sie geballte Faust. Sasuke schüttelte nur den Kopf. “Tse” sagte er und schaute dann aber prüfend in ihr Gesicht, während sich Naruto sich zehn Meter weiter von ihnen aufrappelte und meinte dann leise “Du siehst wirklich irgendwie anders aus. Ist alles in Ordnung?” Er stand fast einen Meter von ihr entfernt, aber die Sorge stand ihm in den Augen und wenn er könnte, wäre er jetzt zu ihr gekommen und hätte sie in den Arm genommen. Sakura spürte das und war glücklich. “Es geht mir gut” log sie und nickte bekräftigend. Dabei fühlte sie sich gar nicht gut. Schon den ganzen Tag war ihr schwindelig und sie hatte keinen Appetit. Sobald sie nur etwas zu Essen roch wurde ihr ganz anders. Doch sie versuchte so gut es ging ihr Unwohlsein zu verbergen. Naruto war nun endlich wieder bei ihnen angelangt und öffnete den Mund, als wenn er etwas sagen wollte. Sakura funkelte ihn drohend an. “Abe- Wollen wir anfangen?” schwenkte er gerade noch rechtzeitig um. Ohne ein weiteres Wort ging Sasuke vor, Sakura folgte ihm und zum Schluss kam Naruto. Gerade waren sie mitten im Kampf, drei gegen drei, als Sakura plötzlich umkippte. Ihr wurde einfach schwarz vor Augen, die Knie wurden weich und sie sackte zusammen. “Sakura!” riefen Naruto und Sasuke wie aus einem Mund und unterbrachen ihre jeweiligen Attacken. Binnen weniger Lidschläge waren sie bei dem ohnmächtigen Mädchen. Sasuke kniete sich sofort hin und drehte Sakura auf den Rücken. Ihre Augen waren geschlossen, doch sie atmete regelmäßig. “Was ist mit ihr? Soll ich Tsunade holen?” fragte Naruto und wunderte sich insgeheim über Sasukes Verhalten. Seitdem er hier war hatte er alles dafür getan den Titel des größten Eisklotzes von Konoha wiederzubekommen den Neji Hyuuga in seiner Abwesenheit für sich beansprucht hatte. Und jetzt das . Empfand er etwa etwas für Sakura? Das konnte Naruto kaum glauben, doch Sasukes Verhalten war wirklich merkwürdig. Er beschloss ihn später einmal darauf anzusprechen. “Nein” sagte Sasuke plötzlich kalt und hob die bewusstlose Sakura auf seine Arme. “Ich bringe sie nach Hause” Er drehte Naruto den Rücken zu, doch dann wandte er nochmal den Kopf um. Seine schwarzen Augen waren eiskalt und hart. “Und wehe Tsunade erfährt etwas davon. Sag das auch deiner Hyuuga” Mit diesen Worten verschwand er mit Sakura. Zurück blieb ein kopfschüttelnder Naruto. #Flashback Ende# Sasuke hatte sie nach diesem Vorfall versucht zu überreden die Hokage aufzusuchen, doch Sakura hatte sich strikt geweigert. Denn langsam ahnte sie was ihr fehlte. Auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte, so sprach vieles doch dafür. Sollte sie Recht haben, wäre es eine Katastrophe für sie. Jetzt wo gerade alles so gut lief. Sie wusste nicht was sie machen sollte. Doch eines war gewiss, wenn sie nicht bald Gewissheit hatte, dann würde sie noch verrückt werden. Sie schloss sich dann auch eines Nachmittags im Badezimmer ein und entkleidete sich vollständig. Dann stellte sie sich vor den Spiegel und betrachtete sich prüfend. Sie wusste schon das sie in den letzten vier Wochen immer mehr zugenommen hatte, doch noch lag ihr Gewicht im Rahmen des Normalen, sodass sie nicht daran dachte das es auffällig hätte sein können. Wenn sie ihren Körper jedoch anschaute und ihre Vermutung berücksichtigte, dann sah das anders aus. Ihr Gesicht wirkte schmaler, weicher und ihre Brüste waren praller als sonst. Außerdem......., sie stellte sich seitwärts zum Spiegel, ........ist ihr Bauch leicht gerundet. Fast sofort wurden ihr die Knie weich und ihr wurde speiübel. Mit zitternden Fingerspitzen fuhr sie über ihren Bauch und spürte nun auch die Rundung. Noch war sie kaum zu fühlen, nur erfahrene Hände würden es merken, doch schon in wenigen Wochen würde man es sogar sehen. Sakura schloss die Augen und konzentrierte sich. Sie streckte ihre Sinne aus wie sie es schon tausendmal bei ihren Patienten getan hatte, nur das sie es jetzt bei sich selber anwandte. Sie ging tief in sich und spürte plötzlich die alles überwältigende Anwesenheit eines neuen Lebens. Außerdem spürte sie das kräftige Schlagen eines kleinen Herzens das langsam anfing, Blut durch die winzigen Adern zu pumpen. Sie zog sich abrupt zurück und hielt sich am Waschbecken fest um nicht umzufallen. Die Augen hatte sie weiterhin geschlossen. Jetzt hatte Sakura Gewissheit. Sie war tatsächlich schwanger. “Das kann doch nicht wahr sein, bitte nicht” murmelte sie leise, “Warum muss sowas immer mir passieren?” Ein harsches Klopfen an der Tür ließ sie zusammenzucken. “Sakura?” hörte sie Sasukes Stimme. “Jah” rief sie mit belegter Stimme, “Ich.....ich bin gleich fertig” Sie griff mit bebenden Händen nach ihrer Kleidung und zog sich an. Sie brauchte fast fünf Minuten dafür, sosehr zitterte sie. Als sie es schließlich geschafft hatte schloss sie die Tür auf und öffnete sie. Vor ihr stand ein besorgt dreinblickender Sasuke. Er sah in ihr bleiches Gesicht und zog sie sofort in eine beschützende Umarmung. “Was ist los?” fragte er leise und vergrub das Gesicht in ihren Haaren. Sakura drückte ihn fester an sich und schluchzte plötzlich auf. “Sakura!” Doch sie schwieg und antwortete nicht auf seine drängenden Fragen. Den ganzen restlichen Tag klammerte sie sich an ihm fest und begann dann und wann zu weinen, doch Sasuke konnte ihr nicht helfen. Wenn er aber Anstalten machte sie loslassen zu wollen um den Raum zu verlassen, dann krallte sie sich in sein Shirt und ließ ihn nicht weg. Es musste irgendetwas passiert sein von dem er keine Ahnung hatte und das sie so verstört hatte, das sie nicht alleine sein wollte. Also blieb er bei ihr und hielt sie in seinen Armen. Jetzt hatte er auch Zeit sich zu überlegen warum er das alles tat. Warum sie ihm plötzlich so wichtig war. Er schaute auf die schlafende Sakura die sich an ihm festhielt und runzelte sie Stirn. Wenn sie bei ihm war, durchströmte ihn immer so ein warmes Gefühl und er fühlte sich merkwürdig wohl in ihrer Nähe. Außerdem sehnte er sich nach ihren Berührungen und wollte seinerseits eigentlich ständig Köperkontakt zu ihr. Das war eigentlich völlig untypisch für ihn. Er hasste Nähe, doch bei ihr machte er eine Ausnahme. Anfangs wollte er sie nur ins Bett bekommen, doch als sie miteinander geschlafen hatten, war es so anders als sonst gewesen. Er konnte nicht genug davon bekommen und es erregte ihn wie sie auf ihn reagierte. Körperlich wie seelisch. Er wusste natürlich das sie ihn liebte, auch wenn sie es noch nicht ausgesprochen hatte. Ihre Augen verrieten es ihm. Irgendwie war das ein weiterer Grund für ihre Anziehungskraft auf ihn. Aber warum konnte er plötzlich nicht mehr ohne sie? Tief in sich drinnen war der Wunsch sie auf ewig zu beschützen und besitzen zu wollen. Außerdem war er eifersüchtig. Er hatte es zum ersten Mal gemerkt als sie beide auf den Straßen Konohas liefen und mehrere Männer Sakura lüstern hinterherblickten. Am liebsten wäre er ihnen an die Gurgel gegangen und hätte sie langsam und qualvoll sterben lassen. Im letzten Moment konnte er sich beherrschen und auch nur, weil Sakura ihm einen kurzen, aber dafür umso intensiveren Blick schenkte der ihn beschwichtigte. Als hätte sie seine Unruhe gespürt. Etwas klopfte plötzlich aus den Tiefen seines Verstandes an seinen Gedanken. Ein Gefühl was er schon lange, sehr lange nicht mehr gespürt hatte und beinahe vergessen hatte das es das gab. Aber........ konnte es wirklich Liebe sein? Er wusste es nicht. Es war zu lange her das er Liebe gespürt hatte. Er wusste nicht ob es das war, was er in ihrer Nähe fühlte. Die einzige Chance war, jemanden zu fragen der es wissen müsste. Doch Sakura konnte er schlecht fragen. Vielleicht konnte ihm Naruto helfen, auch wenn es ihm ziemlich schwerfallen würde ihn so etwas zu fragen. Von Sakura wusste er allerdings, das Hinata Hyuuga und Naruto seit seiner Rückkehr von der Trainingsreise mit Jirayai ein Paar waren, also musste Naruto auch etwas für die Hyuuga empfinden. Plötzlich wurden seine grüblerischen Gedanken unterbrochen und seine Aufmerksamkeit wieder auf Sakura gelenkt die sich im Schlaf leicht bewegte. Sie rückte näher an seinen Körper und seufzte wohlig. Ihre Hände klammerten sich an seinem Hemd fest und ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Züge. Sasuke durchströmte ein warmes Gefühl und er wusste das er nun einen neuen Sinn seines Lebens gefunden hatte. Er würde alles dafür tun um Sakura zu beschützen. Er hatte jemanden gefunden den er um keinen Preis verlieren wollte. Einerseits machte es ihm Angst, doch andererseits fühlte es sich so gut an wie schon lange nicht mehr. Dennoch hatte er sein eigentliches Ziel, den Wiederaufbau des Uchiha-Clans nicht vergessen. Vielleicht war Sakura ja auch dafür die Richtige. Kapitel 21: Die Verwirrung ist perfekt -------------------------------------- Die Verwirrung ist perfekt Kapitel 21 Sakura war verzweifelt. Sie war gleich am nächsten Tag zu Tsunade gegangen und hatte sich von ihr untersuchen lassen, obwohl es eigentlich unnötig war. Die Hokage wandte genau die selbe Untersuchungsmethode an wie sie, also war ein Irrtum eigentlich ausgeschlossen. Sie bestätigte dann auch Sakuras Vermutung. Sie war wirklich schwanger. Im dritten Monat. Und Sasuke war der Vater. Ein Teil freute sich auf das Baby, während der andere Teil von Zweifeln und Ängsten geprägt war. Wie würde Sasuke darauf reagieren das sie ein Kind von ihm erwartete? Vor allem weil er nichts getan oder gesagt hatte was darauf schließen lassen könnte, das er sich ein Leben mit ihr vorstellen könnte. Immerhin hatten sie nur miteinander geschlafen! Sakura brach in Tränen aus. Einerseits aus Freude, andererseits aus Hilflosigkeit. Tsunade hatte Mühe sie wieder zu beruhigen. Das seien ihre Hormone und solche Gefühlsausbrüche würde sie wahrscheinlich noch öfters haben, meinte sie mit zuckendem Mundwinkeln. Doch das konnte Sakura nicht beruhigen. Im Gegenteil, sie schluchzte nur noch heftiger. Als sie sich schließlich soweit wieder im Griff hatte das sie klar sprechen konnte, erzählte sie Tsunade von ihrem Problem. Die Hokage riet ihr, Sasuke einfach alles zu erzählen und abzuwarten was er dann tat. Außerdem wies sie Sakura an nun regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zu kommen damit dem Kind nichts passierte und sie den Gesundheitszustand überwachen konnte. Sie würde auch an keinen Missionen teilnehmen dürfen, doch das war Sakura klar. Sie konnte schließlich nicht mit dickem Babybauch gegen feindliche Shinobis kämpfen. Als sie von der Hokage kam und die Haustür aufschloss, war sie so deprimiert wie noch nie. Ihr war bewusst das das zum Teil an den außer Rand und Band geratenen Hormonen lag, aber auch an den vor ihr liegenden Problemen. Sasuke war zum Glück nicht da, er hatte ihr heute morgen gesagt das er sich mit Naruto treffen würde und nicht wusste wann er wiederkommen würde. Sie hatte deshalb gleich die Chance ergriffen und war zur Hokage gegangen, damit er nichts merkte. So aufmerksam wie er im Moment war. Es war ihr schon beinahe gruselig. Seitdem er wieder hier in Konoha war hatte er sich total verändert. Zumindest ihr gegenüber. Sobald noch andere Personen in seiner Nähe waren, war er so kalt und abweisend wie eh und je. Sakura wusste nicht wie sie damit umgehen sollte, auch wenn ihr seine neue Seite gefiel. Jetzt musste sie sich nur noch überlegen wie sie ihm beibrachte das sie schwanger von ihm ist. Allein bei dem Gedanken überlief sie eine Gänsehaut. Plötzlich wurde ihr speiübel und sie schlug eine Hand vor den Mund. Sie schaffte es gerade noch das Badezimmer zu erreichen, bevor sie sich übergab. Sasuke war genervt. Er ging durch die Straßen Konohas und ignorierte die misstrauischen und feindseligen Blicke die ihm von allen Seiten zugeworfen wurden. Er war zwar jetzt schon seit fast vier Monaten in Konoha, aber die Bewohner hatten sich noch immer nicht an seinen Anblick gewöhnt. Das konnte auch daran liegen das er noch immer die Kleidung der Elite Oto-Nins trug und nicht die für Konoha üblichen Ninja Uniformen. Zwar war er von Tsunade zu den Chu-Nin und JoNin Prüfungen zugelassen worden, die er auch mit links bestanden hatte, aber Missionen waren noch immer tabu. Warum sollte er also die Konoha Sachen tragen? Ihm war klar das er das auch teilweise aus Trotz tat. Er hatte einfach keine Lust sich irgendetwas vorschreiben zu lassen. Nicht mal von der Hokage. Sein neues Stirnband mit dem Blatt trug er auch noch nicht offen zur Schau. Er hatte es zwar immer dabei, doch sobald er es sich um die Stirn binden wollte, bewegten sich seine Finger nicht mehr. Sasuke konnte nichts dagegen tun, aber er fühlte sich in Konoha noch nicht wieder heimisch. Er wusste auch nicht ob sich das jemals wieder ändern würde. Solange Zeit verbrachte er in der Dunkelheit, lebte nur noch für seine Rache, das er nicht mehr wusste was, oder wer er eigentlich war. Die einzige Konstante in seinem Leben war zurzeit Sakura. Naruto und sie waren die einzigen die ihn freundlich und offen behandelten. Selbst bei den anderen Ninjas mit denen er die Akademie besucht hatte, herrschte noch Misstrauen. Als er an das zurückliegende Gespräch mit Naruto dachte verzog er unwillkürlich die Miene. Viel geholfen hatte es nicht. Sasuke war eher noch verwirrter als vorher. Dabei hatte Naruto ihm so gut es ging beschrieben wie sich Liebe anfühlt, doch mit alldem konnte er nichts anfangen. Es waren Wörter denen das Leben fehlte. Sasuke konnte nicht zuordnen ob die Gefühle die ihn in Sakuras Nähe durchströmten wirklich die waren, die ihm Naruto beschrieben hatte. Als es schon auf den Abend zuging kehrte er zu Sakuras Wohnung zurück. Er war fast den ganzen Tag planlos durch Konoha gelaufen und hatte nicht mal gemerkt wie die Zeit verging. Als er die Haustür aufschloss wusste er noch immer nicht was er machen sollte. Wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Er trat durch den Flur in das hell erleuchtete Wohnzimmer und fand Sakura schlafend im Sessel vor. Sie hatte sich wie eine Katze zusammengerollt, ihr Kopf lag auf der Lehne. Sasuke ging lautlos zu dem Sessel und hockte sich vor sie hin. Einige Strähnen ihrer blassrosa Haare lagen in ihrem Gesicht und verdeckten es halb. Sanft schob er sie nach hinten und strich dann zärtlich über ihre Wange. Sie war schön, anziehend und sinnlich. Sie trieb ihn in den Wahnsinn. Dennoch konnte er nicht mehr ohne sie. Er wollte es auch gar nicht. Sakura hatte seit langen einmal wieder Gefühle in ihm geweckt und dafür war er ihr irgendwie dankbar. Er wusste wie sehr er sie verletzt hatte als er vor drei Jahren das Dorf verließ. Doch damals hatte er keinen anderen Ausweg mehr gesehen. Er war blind vor Hass und Rache gewesen und hatte nicht die Vorteile des Lebens in Konoha gesehen. Die Vorteile eines Lebens mit ihr . Jetzt, nachdem er seine Rache bekommen hatte, wusste er nichts mehr mit seinem Leben anzufangen. Der Sinn war weg. Sakura hatte ihm wieder einen gegeben. Er würde sie mit seinem Leben beschützen, wenn es nötig sein würde. Seine Aufmerksamkeit wurde wieder auf Sakura gelenkt sie sich im Schlaf bewegte. Dann flatterten plötzlich ihre Lider und sie öffnete ihre smaragdgrünen Augen. Sie blinzelte sich den Schlaf aus den Augen und erkannte ihn schließlich. Sofort breitete sich ein Lächeln auf ihrem schönen Gesicht aus und sie streckte die Arme nach ihm aus. Er stand langsam auf und zog sie dabei mit sich hoch. Er sog begierig ihren Geruch auf, der ihn irgendwie an süße Kirschen erinnerte und legte die Wange an ihren Kopf. Sie drückte die Lippen an seinen Hals und flüsterte immer wieder seinen Namen. “Sakura?” fragte er leise. Seine Stimme war ungewöhnlich ernst. “Ja” hauchte sie an seinem Hals und ihr heißer Atem ließ ihn unwillkürlich erschaudern. “Liebst du mich?” Er spürte wie sie sich in seinen Armen versteifte und schließlich kaum merklich in sich zusammensackte. Sie drückte sich ein wenig von ihm weg, sodass sie in sein Gesicht sehen konnte und nickte dann. “Ja....., ja” flüsterte sie leise, “Ich liebe dich von ganzen Herzen Sasuke Uchiha!” Bei diesen Worten überfiel ihn ein warmes Gefühl und sein Mund verzog sich zu einem seltenen Lächeln. Er beugte sich zu ihr und küsste sie sanft. Sie erwiderte es voller Gefühl. Plötzlich spürte er etwas nasses an seiner Wange und öffnete kurz die Augen. Sakura hatte die Lider geschlossen und weinte lautlos. Er zog sie enger an seine Brust und spürte plötzlich das kräftige Schlagen seines wiedererwachten Herzens. Es schmerzte, doch es war auch gleichzeitig das schönste Gefühl was es für ihn gab. Kapitel 22: In der Falle! ------------------------- In der Falle! Kapitel 22 In den nächsten Tagen war Sakura ungewöhnlich anhänglich. Es war als brauchte sie seine Berührungen wie die Luft zum Atmen. Außerdem war sie ziemlich sentimental. Sooft wie in der letzten Zeit hatte sie schon lange nicht mehr geweint, selbst wenn es augenscheinlich keinen Grund dafür gab. Auch kam sie nicht mehr zum Training. Als Sasuke sie darauf ansprach wich sie nur aus und meinte das es ihr im Moment nicht so gut ginge, es aber bald wieder vorbei sei. Er glaubte ihr nicht, gab aber nach, da sie ihm sowieso nichts verraten würde. Er ging jetzt beinahe jeden Tag zum Training das meistens bis in die Nacht dauerte. Mal nur mit Naruto alleine und manchmal auch mit den anderen Jungs. Sakura blieb meistens so lange wach bis er kam und ging erst dann ins Bett wenn sie ihn gesehen hatte. Wobei sie meistens bei ihm im Zimmer schlief. Er hatte nichts dagegen und genoss ihre Nähe. Dennoch tat er noch immer vor allen anderen so als bedeutete sie ihm nichts. Er hatte einfach Angst das ihr irgendetwas passieren könnte, wenn alle wüssten wie sehr er sie zum Leben brauchte. Denn die Oberhäupter von Otogakure waren nicht sehr erfreut gewesen das er Orochimaru umgebracht hatte und wieder nach Konoha zurückgekehrt war. Er kannte viele Geheimnisse Otos und war deshalb eine potenzielle Gefahr für das Dorf. Das einzige was ihn zur Zeit schützte war die Annahme der Oberhäupter das er keine Schwachstelle besaß. Das ihm nichts und niemand wichtig war und er deshalb auch damit nicht erpressbar war. Wenn sie wüssten wie viel ihm Sakura bedeutete, wäre sie nicht mehr sicher und das wollte er um keinen Preis. Deshalb war er in aller Öffentlichkeit auch so kalt und abweisend zu ihr wie zu jedem anderen auch. Sakura ahnte nichts von seiner Sorge um sie und nahm einfach an das er nicht wollte, das alle von ihrem Verhältnis wussten. Er ließ sie lieber in dem Glauben, als das er ihr gestand in welcher Gefahr sie schwebte. Er wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht das sich seine größte Angst bewahrheiten sollte. Etwa eine Woche nachdem Sakura bemerkte hatte das sie schwanger war und die Hokage es bestätigt hatte, war sie nachmittags in Konoha unterwegs und machte Besorgungen. Sie schaute sich auch schon mal unauffällig Babysachen an, wobei sie darauf achtete, das sie keiner sah. Eigentlich hatte sie mit dem Kauf von Kindersachen warten wollen bis sie Sasuke davon erzählt hatte, doch sie entdeckte einen süßen, knuffigen, blauschwarzen Teddybären den sie einfach kaufen musste. Trotz der eher ungewöhnlichen dunklen Farbe fand sie ihn hinreißend. Irgendwie erinnerte er sie an Sasuke. Voller Finsternis, aber doch irgendwie knuffig. Sie versteckte ihn ganz unten in einer Tüte und als es zu dämmern begann, machte sie sich auf den Nachhauseweg. Sie war vollbepackt mit Taschen, doch noch konnte sie sowas machen. Schon in wenigen Wochen durfte sie keine schweren Sachen mehr tragen. Sakura freute sich irgendwie auf das Kind, auch wenn sie noch so jung war und keine Ahnung hatte wie der Vater darauf reagieren würde. Sie hatte aber beschlossen es ihm heute zu sagen, wenn er vom Training mit Naruto und den anderen kam. Sie wollte ihnen etwas Schönes zu Essen kochen und es ihm danach erzählen. Sie hoffte bloß das ihr Magen ihr keinen Strich durch die Rechnung machte. Denn viele Gerüche konnte sie nicht mehr ab, ihr drehte sich dann der Magen um und ihr wurde speiübel. Doch leider gehörte das auch dazu. Als sie vor ihrer Haustür ankam stellte sie die Taschen auf dem Boden ab und kramte nach dem Schlüssel. Sie bildete sich ein das Schreien und Waffengeklirr vom Trainingsplatz zu hören und musste unwillkürlich lächeln. Der Platz wo sie immer übten war nur wenige Minuten von ihrer Wohnung entfernt und manchmal hörte man wirklich die Geschehnisse als sei man live dabei. Sie schloss die Tür auf und trat in den Flur. Mit einem Schubser ihres Fußes fiel die Tür ins Schloss. Sakura ging gut gelaunt durch die dunkle Wohnung in die Küche und war im Gedanken schon einige Stunden weiter. Sie versuchte sich die besten Worte zurecht zu legen, mit denen sie Sasuke erklären würde das er Vater wurde. Dabei spürte sie nicht das sich ein feindliches Chakra in der Wohnung befand und sich ihr lautlos näherte. Sie stellte leise summend und völlig ahnungslos die Tüten in der Küche auf dem Tisch ab und kramte den Teddybär heraus. Sie hielt ihn in ihren beiden Händen und lächelte bei dem Gedanken das sich ein winziges Händchen schon in einigen Monaten in den flauschigen Stoff krallen würde. Sie war gespannt wie ihr Baby aussehen würde, ob es mehr ihr ähnelte oder mehr Sasuke. Eigentlich war es ihr egal was es werden würde, solange es nur gesund und munter auf die Welt kam. Sakura grinste breit und drückte den Bären an ihre Brust. Sie wollte ihn gerade zur Seite packen um die Einkäufe zu verstauen, als sich eine feste Hand auf ihren Mund legte und ihren erschrockenen Schrei schon im Ansatz erstickte. Jetzt spürte sie auch das sie nicht alleine war. Sie war mitten in eine Falle getappt und das nur weil sie nicht aufgepasst hatte. Plötzlich spürte sie einen heißen, stinkenden Atem in ihrem Nacken und hätte sich am liebsten übergeben. “Na, na, meine Süße. Hast etwa ein kleines Geheimniss in deinem Bäuchlein, von dem dein heißgeliebter Sasuke nichts weiß?” Der Mann kicherte dreckig. “Dann wird er leider auch nichts davon erfahren, Süße. Du wirst nicht mehr lange genug leben um es ihm sagen zu können!” Sakuras Augen weiteten sich vor Angst. Nicht um sich, aber um ihr ungeborenes Kind. Sie musste sich wehren. Schon alleine des Kindes wegen. Sie sammelte ihre Kräfte und biss dem Mann kräftig in die Hand. Sie schmeckte Blut und spuckte aus, während der Mann laut aufschrie und zurücktaumelte. Sakura blickte sich nicht um, sondern rannte sofort voller Panik los. Wenn es ihr gelang nach draußen zu kommen, konnte sie Hilfe holen. Und sei es durch Schreien. Sie war jedoch gerade erst im Wohnzimmer als sie eingeholt wurde. Der feindliche Ninja packte sie am Kragen und schleuderte sie hart gegen eines der Bücherregale. “Das wirst du mir büßen du Miststück!” schrie er wie von Sinnen. Sakura prallte hart gegen das Regal und durch die Wucht des Aufschlages prasselten die schweren Bücher auf sie nieder. Sie ging zu Boden und hob gleichzeitig schützend die Arme über ihren Kopf. Doch ihr Angreifer ließ ihr keine Zeit um wieder auf die Beine zu kommen. Er krallte sich in ihre Haare und zog sie grob nach oben. Sakura nutzte die Zeit und sah ihren Gegner zum erstem Mal an. Es war ein Oto Nin. Die Hand in die sie ihn gebissen hatte, blutete unentwegt und das Gesicht des Mannes war schmerzverzerrt. “Eigentlich wollte ich dich kurz und schmerzlos töten, doch jetzt habe ich es mir anders überlegt. Dein Tod soll langsam und qualvoll sein, damit Uchiha die Botschaft versteht. Keiner kehrt Otogakure ungestraft den Rücken und verbündet sich mit dem Feind!” Er leckte sich über die rissigen Lippen und schlug ihr ohne Vorwarnung mitten ins Gesicht. Dann nochmal und nochmal und nochmal. Sakura konnte sich nicht wehren, sie war wie erstarrt. Als er endlich aufhörte waren ihre Lippen aufgeplatzt, sie hatte ein blaues Auge und eine Platzwunde auf der Stirn. Sakura keuchte und ein Rinnsaal Blut floss aus ihrem Mundwinkel. Alles war merkwürdig verzerrt und undeutlich und sie blinzelte mehrmals, doch ihre Sicht besserte sich nicht. Sie kniff die Augen zusammen und versuchte etwas zu erkennen. Als es ihr dann gelang, stöhnte sie leise auf. Der Oto Nin zückte ein Kunai und legte es fast schon sanft an ihren Hals. “Du wirst sterben” versprach er ihr und seine Augen glitzerten irre. Sakura glaubte ihm, doch das konnte sie nicht zulassen. “Niemals” erwiderte sie entschlossen und wischte sich das Blut aus den Augen. “Du stirbst, nicht ich” sagte sie. Der feindliche Shinobi lachte nur höhnisch. Er drückte das Kunai stärker gegen ihre Haut und plötzlich lief etwas Blut aus einem kleinen Schnitt ihren Hals entlang. “Dann zeig es mir doch, Süße” meinte er auffordernd. “Wenn du meinst” Sakura schlug urplötzlich das Kunai weg das an ihrem Hals lag und sprang mit einer eleganten Rolle über ihn hinweg. Sie wirbelte herum und zog nun ein eigenes Kunai hervor. Mit einem Schrei stürmte sie auf den Oto Nin zu, der ihren wütenden Schlag leicht abwehrte und nun selber angriff. Er war viel stärker als sie und schon bald erlahmten ihre Kräfte. Schließlich schlug er ihr das Kunai aus der Hand und rammte ihr sein eigenes in den rechten Oberarm. Blut spritze auf und bedeckte das Gesicht des Oto Nins mit roten Punkten. Sakura schrie auf und stolperte zurück. Dabei stieß sie gegen das Sofa, drehte sich in blinder Panik um und versuchte zur Haustür zu gelangen. Doch der feindliche Ninja holte sie schneller ein als sie blinzeln konnte und warf sie gegen das Sofa. Laut schreiend rollte Sakura über die gesamte Länge und fiel auf der anderen Seite über die Lehne. Sie versuchte sich aufzurappeln, doch der Angreifer war schon über ihr und schlug ihr hart auf die Wirbelsäule. Sakura keuchte rasselnd und spuckte Blut auf den Teppich. Benommen tastete sie nach einem Kunai und zog es langsam aus ihrer Tasche. Dabei zitterten ihre Hände sosehr, das sie die Waffe mehrmals fast fallen ließ. Doch sofort als sie das Kunai sicher in der Hand hatte trat der Oto Nin es weg und zog sie grob hoch. Seine kalte Hand legte sich fest um ihre Kehle und hob sie einige Zentimeter über den Boden. Sakura röchelte und spürte wie er sie gegen die Fensterscheibe drückte die zum Balkon zeigte. “Das wars, Süße. Hast du noch ein paar letzte Worte?” meinte er ironisch und verstärkte den Druck auf ihre Kehle. Sakura konnte gar nichts sagen, selbst wenn sie es gewollt hätte. Sie sah die Schwärze am Rande ihres Blickfeldes und wusste das sie bald ersticken würde. Vielleicht würde sie vorher ohnmächtig werden, dann wäre es immerhin ein schmerzloser Tod. Sie schrie innerlich und wandte sich bei dem Gedanken an ihr ungeborenes Kind, das mit ihr sterben würde. Den Gedanken an Sasuke verbot sie sich. Ansonsten würde ihr Herz zerreißen und diese Genugtuung wollte sie dem feindlichen Shinobi nicht geben. Doch die lautlosen Tränen die über ihre Wange rollten konnte sie nicht zurückhalten. Ungehindert tropften sie auf ihr blutiges Oberteil und liefen über die Hand ihres Angreifers. Der Oto Nin nahm ein Kunai aus seiner Tasche an dem eine lilafarbene Flüssigkeit herunterlief und lächelte sie grausam an. Er bemerkte ihren Blick und sagte dann erklärend “Gift. Nur zur Sicherheit” Er grinste kaltblütig. “Sag Lebewohl, Süße” Mit diesen Worten stieß er das Kunai soweit es ging in ihre Brust. Der Druck den er ausübte war so groß das die Scheibe hinter ihr klirrend zerbrach. Sakura schrie gellend auf. Ihr unmenschlicher Schrei und das Geräusch der berstenden Scheibe zerriss die Stille in Konoha und hallte noch bis zu den Stadtmauern. Der Oto Nin stieß sie angewidert tiefer in die Scherben des Fensters und verschwand in der Dunkelheit. Sakura sank langsam zu Boden und ihre letzten Gedanken waren bei ihrem ungeboren Kind und bei Sasuke. Sie nahm ihre letzten Kräfte zusammen und kroch in Richtung Flur. Sie schaffte es bis hinters Sofa bevor sie die Kräfte nun endgültig verließen und sie keuchend und stöhnend zusammenbrach. Dann schloss sie ihre Augen, die merkwürdig glanzlos und trübe wirkten, und versank endgültig in der Dunkelheit die nach ihr rief. Kapitel 23: Am Abgrund des Todes -------------------------------- Am Abgrund des Todes Kapitel 23 Sasuke trainierte gerade mit Naruto, Neji und Shikamaru als ein Schrei sie aufhorchen ließ. Alle vier unterbrachen ihre Attacken und hörten kurz darauf das Klirren einer Scheibe und einen weiteren Schrei. Diesmal war er voller Schmerz, Qual und Todesangst. Sasuke erkannte die Stimme sofort. “Sakura?” Alles Blut wich aus seinem Gesicht und er riss die Augen weit auf. “SAKURA!” brüllte er plötzlich wie von Sinnen und rannte los. Sein Schrei hatte auch die anderen drei aus ihrer Starre gerissen und nur wenige Sekunden später folgten sie ihm. Als sie bei Sakuras Wohnung ankamen sahen sie schon von weitem die zerstörte Fensterscheibe und die Glassplitter auf der Straße unter den Haus. Sasuke sprang auf den Balkon und ignorierte die Scherben auf die er trat. An dem offenem Fenster waren noch Reste der Scheibe die wie kleine Zacken nach oben standen. An ihnen klebte dunkles Blut. Er schluckte hart und konnte den Blick nicht von den blutbefleckten Glas nehmen. Die drei anderen Jungs standen hinter ihm auf dem Balkon und bemerkten es auch. Naruto sog scharf die Luft ein. Sasuke konnte sich nicht bewegen. Er konnte es nicht glauben. Nicht Sakura. Nicht sie. Schließlich drückte er die Fingernägel in sein Fleisch und als ihm Blut aus den Schnitten tropfte, konnte er sich wieder bewegen. Er sprang über die blutigen Zacken hinweg und landete im Wohnzimmer. Es sah wie auf einem Schlachtfeld aus. Eines der Bücherregale war fast vollständig leer. Die schweren Wälzer lagen in einem Haufen auf dem Boden. Überall auf dem Teppich war rotes Blut. Sasuke schluckte. Sein Gesicht zeigte keinerlei Regung. Er hörte wie die drei anderen ebenfalls ins Wohnzimmer kamen und leise fluchten. Wie in Trance ging Sasuke weiter und bemerkte beiläufig das auch das Sofa voller Blutflecken war. Dann sah er die zusammengekrümmte Gestalt hinter dem Sofa liegen und stürzte sofort zu ihr. “Sakura!” Er ließ sich neben ihr auf die Knie fallen. Seine Hand zitterte als er ihre schlanke Gestalt, die in einer riesigen Blutlache lag, langsam umdrehte. Ihm drehte sich fast der Magen um als er sie ansah. Ihr Gesicht war geschwollen, sie hatte ein blaues Auge und die Lippen waren aufgeplatzt, als hätte jemand immer und immer wieder auf sie eingeschlagen. Aus einer Platzwunde auf ihrer Stirn sickerte unablässig Blut. Doch das war nicht das Schlimmste. In ihrer Brust steckte ein Kunai. Der Angreifer hatte es fast gänzlich in ihren zierlichen Körper gerammt, als wollte er ihr um jeden Preis Schmerzen zufügen. Ein weiters steckte in ihrem rechten Oberarm. Sie regte sich nicht, die Augen waren geschlossen. Sasuke war zu keiner Regung fähig. Er starrte sie einfach nur an und bewegte sich nicht. Er konnte es nicht glauben. Sakura konnte nicht tot sein. Das durfte einfach nicht sein. Nicht sie . Jetzt wo er gerade etwas gefunden hatte was er um keinen Preis verlieren wollte. Er spürte ungeweinte Tränen in seinen Augen, doch er gestattete es sich nicht zu weinen. Mit zitternden Fingern strich er sanft über ihre geschundene Wange und beugte sich zu ihr runter. Sanft legte er seine Lippen auf ihre und schmeckte dabei ihr Blut. Naruto, Neji und Shikamaru beobachteten Sasuke als er Sakura fand. Er wirkte nicht mehr zurechnungsfähig, als ob er jeden Moment zusammenbrechen könnte. Naruto hatte die Hände zu Fäusten geballt und wünschte sich auf etwas einzuschlagen zu können. Er stand hinter Sasuke und schaute auf Sakura hinab. Neji und Shikamaru standen mit blassem Gesicht am Fenster und hielten sich im Hintergrund. Sie hatten nicht so viel mit Sakura zu tun gehabt, dennoch waren sie wütend. Schließlich waren sie alle bei den Anbus und Sakura war immer nett zu ihnen gewesen. Ihr Tod war unnötig. Sie sahen wie Sasuke mit zitternden Fingern über Sakura bleiches Gesicht strich und sie schließlich sanft küsste. Naruto hatte es doch gewusst! Doch er spürte keinen Triumph dabei, Recht gehabt zu haben. Sasuke liebte Sakura zwar, aber jetzt war sie tot. Sie würde es wahrscheinlich niemals erfahren. Doch plötzlich stutzte er. “Sasuke” meinte er vorsichtig und legte eine Hand auf seine Schulter. Er reagierte nicht. “Sakura.......” sagte Naruto und seine Augen weiteten sich hoffnungsvoll, “Sie atmet noch!” Sasuke starrte das Mädchen an und bemerkte nun auch das unregelmäßige Heben und Senken ihrer Brust. Er war so erleichtert das ihm wahrscheinlich ein ganzes Gebirge vom Herzen fiel. “Hol Tsunade!” befahl er mit brüchiger Stimme und ohne die Augen von Sakura zu nehmen. Naruto nickte und war kurz darauf verschwunden. Neji und Shikamaru traten näher an die beiden heran und Neji ergriff das Wort. “Wir suchen den feigen Typen der das getan hat” “Wir kommen nicht eher wieder bis wir ihn haben” sagte nun auch Shikamaru mit ernster Stimme. Sasuke nickte kaum merklich und drehte ihnen sein Gesicht zu. Sie erschraken beide über den Ausdruck in seinen Augen. Blanker Hass und Zorn loderte in seinem Blick. “Bringt ihn Lebend. Ich will mit ihm abrechnen” sagte er kalt und voller unterdrückter Wut. In diesem Moment hätte ihm niemand widersprochen dem sein Leben lieb war. Die beiden Anbus nickten und verschwanden ebenfalls. Sasuke war nun alleine. Er drehte sich wieder zu Sakura um und schloss gequält die Augen. Dann öffnete er sie wieder und zwang sich Sakura genauestens anzuschauen. Er prägte sich jedes Detail ein. Für jede noch so kleine Schramme wollte er den Typen tausendmal umbringen. Er würde leiden, das schwor sich Sasuke. In ihm kochte die Wut hoch, doch er zwang sie wieder zurück. Jetzt noch nicht. Er nahm Sakuras kalte Hand in seine und streichelte ihr Gesicht. “Bleib hier. Du darfst nicht sterben, Sakura, hörst du?!” Seine Hand zitterte jetzt noch stärker. Er beugte sich zu ihr runter. “Du musst bei mir bleiben” flüsterte er ganz nah an ihrem Gesicht, “Du darfst jetzt nicht sterben. Nicht jetzt wo mir klar ist wie sehr ich dich brauche” Er küsste ihre kalten Lippen und flüsterte ganz leise “Ich liebe dich Sakura Haruno” Sein Herz wurde schwer als er erkannte das es die Wahrheit war. Er liebte sie vom ganzen Herzen und wollte sie nicht verlieren. Er fuhr mit seinen Fingerkuppen über ihr Gesicht und hielt die ganze Zeit ihre Hand. So fanden ihn auch Tsunade und Naruto vor. Die Hokage fluchte undamenhaft als sie Sakura sah und befahl Shizune die ebenfalls mitgekommen war, sofort den OP vorzubereiten. Sie kniete sich neben Sakura und untersuchte sie. Besonders an ihrem Bauch verweilte die Hokage, sodass sich Sasuke fragte wie schwer sie wohl verletzt war. Doch dann seufzte Tsunade plötzlich erleichtert und setzte die Untersuchung fort. Dann zog sie die Brauen besorgt zusammen und wies vier Medic Nins an Sakura sofort ins Krankenhaus zu bringen. Außerdem brauchte sie alle Gegengifte die sie hatte. Sasuke starrte die Hokage erschrocken an. “Sakura wurde vergiftet?!” stieß er ungläubig hervor. Die Hokage nickte. “Das Kunai in ihrer Brust wurde in ein starkes Gift getaucht” Sasuke spürte das da noch mehr war, als sie sagte und ballte eine Faust. Er ahnte schon was kommen würde. Das seine Angst doch nicht unbegründet gewesen war. Die Hokage seufzte und fuhr sich erschüttert durch die blonden Haare. “Das Gift ist sehr, sehr selten und wird üblicherweise nur in einem Dorf verwendet.......” “Otogakure” beendete Sasuke ihren Satz und biss sich rasend vor Wut auf die Lippen. “Es tut mir Leid” Die Hokage nickte und folgte der Trage mit Sakura. Naruto trat zu Sasuke und legte eine Hand auf seine Schulter. Doch der bemerkte es nicht. Er fühlte sich schuldig. Wenn er heute bei ihr geblieben wäre anstatt trainieren zu gehen, wäre ihr auch nichts passiert. Er ballte die Hände zu Fäusten. “Lass uns ins Krankenhaus gehen” sagte Naruto und blickte in Sasukes Gesicht. Er wirkte abwesend, doch schließlich nickte er langsam. Die beiden sprangen geschmeidig aus dem Fenster und rannten als undeutliche Schemen durch die Nacht in Richtung des Krankenhauses. Kapitel 24: Nacht des Bangens ----------------------------- Nacht des Bangens Kapitel 24 Seit geschlagenen vier Stunden warteten Sasuke und Naruto schon vor dem OP indem Tsunade mit Sakura steckte. Keiner konnten ihnen irgendetwas sagen oder wollte es. Tsunade hatten jedem der den OP verließ befohlen nichts über Sakuras Zustand zu sagen. Plötzlich öffnete sich die Tür am Ende des Ganges und eine blauhaarige junge Frau lief den Gang entlang. Ihre schnellen, aber nicht rennenden Schritte hallten in dem langen Gang wieder. Die beiden jungen Männer hoben gleichzeitig die Köpfe und auf Narutos Gesicht breitete sich ein schwaches Lächeln aus. Er sprang auf und nahm die junge Hyuuga in die Arme. “Oh, Naruto!” schluchzte sie trocken auf und krallte sich in seiner Jacke fest. “Ich-Ich bin sofort hergekommen, als ich gehört hatte was mit Sakura passiert ist. Wisst ihr schon wie es ihr geht?” Naruto verneinte leise und warf Sasuke einen besorgten Blick zu. Er saß zusammengesunken auf einem Stuhl, hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt und den Kopf in den Händen vergraben. Schon seit vier Stunden schwieg er und bewegte sich fast gar nicht. Hinata folgte seinem Blick und ihre weißen Augen weiteten sich überrascht. Sie warf Naruto einen fragenden Blick zu, doch er signalisierte ihr durch Blicke, das er es ihr später erklären würde. “Wir gehen kurz raus” sagte Naruto leise an Sasuke gewandt, doch der regte sich nicht. Die Schritte der beiden hallten laut in Sasuke Ohren und als die Tür wieder ins Schloss fiel, hörte es sich für ihn an wie ein Schuss. Er machte sich große Sorgen um Sakura. Es war seine Schuld das sie überhaupt hier lag und um ihr Leben kämpfen musste. Seine verdammte Schuld! Wäre er nur bei ihr geblieben! Von den beiden Anbus die den Oto Nin verfolgten war auch noch keine Nachricht eingetroffen. Hoffentlich fanden sie den Mistkerl. Sasuke würde es eine höllische Freude bereiten, ihn zu quälen und dafür leiden zu lassen was er Sakura angetan hatte. Sasuke hob den Kopf und blickte die verschlossenen Türen zum OP Raum an. Er hielt diese ewige Warterei nicht mehr aus. Wenn sich Tsunade nicht beeilte, dann konnte er für nichts garantieren. Es war gerade eine weitere halbe Stunde vergangen, als sich die Türen zum OP Saal plötzlich öffneten. Sasukes Kopf ruckte hoch und er sprang sofort auf. Eine müde und gestresst aussehende Tsunade kam ihm entgegen. Sie hielt sich den Kopf und wirkte niedergeschlagen. Sofort zog sich Sasukes Herz schmerzhaft zusammen. Sein erster Gedanke war das Sakura tot war. Er hatte sie getötet! Die Hokage sah seinen besorgten und entsetzten Blick und schüttelte beschwichtigend den Kopf. “Sakura lebt” sagte sie heiser, “Aber sie ist noch nicht wach” “Kann ich zu ihr?” fragte Sasuke mit belegter Stimme. Die Hokage nickte. “Sobald sie auf die Intensivstation verlegt wurde, kannst du bei ihr bleiben” Sasuke nickte erleichtert. “Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen” sagte Tsunade plötzlich und schaute ihn ernst an. “Selbst wenn du heute bei ihr geblieben wärst und morgen zum Training, hättest du das nicht verhindern können. Der Oto Nin hat wahrscheinlich darauf gewartet das du sie alleine lässt. Es wäre so oder so passiert” Sasuke hatte ihr schweigend zugehört und er wusste tief in sich drinnen das sie Recht hatte, dennoch konnte er das nagende Gefühl von Schuld nicht abstellen. Wortlos nickte er und schaute Tsunade nach, die wieder in den OP Saal ging. Fünfzehn Minuten später stand Sasuke an Sakuras Bett in der Intensivstation und blickte auf Sakura hinab. Tausende Schläuche steckten in ihrem zierlichen Körper. Eine Maschine zeigte unablässig ihre Werte an, ein hohes Piepsen verriet ihren gleichmäßigen Herzschlag. Ihr sonst so schönes, lebhaftes Gesicht war leichenblass und eingefallen. Tiefe Ringe lagen unter ihren Augen und wirkten wie in die Haut eingeätzt. Sie schlief tief und fest. Die Hokage hatte sie in einen Heilschlaf versetz der noch Stunden, wenn nicht sogar Tage, andauern konnte. Je nachdem wie lange Sakuras Körper brauchte um sich einigermaßen zu erholen. Sasuke setzte auf den Bettrand und hielt ihre schlaffe Hand in seiner. Mit der anderen strich er sanft über ihr bleiches Gesicht. Er würde so lange bei ihr bleiben, bis sie aufwachte. Diesmal würde er sie nicht alleine lassen. Niemals mehr. Sakura durchflutete eine Welle des Schmerzes. Sie schrie, ihr Körper stand in Flammen, doch sie konnte nicht dagegen tun. Sie hörte erneut die verhasste Stimme des Oto Nins in ihrem Kopf “Sag Lebewohl, Süße” Dann ein scharfer Schmerz in ihrer Brust, das Gefühl als würde flüssiges Feuer durch ihre Adern rinnen und ihre Gedanken an ihr Kind. Sie würde sterben und ihr Baby mit ihr. Und das nur, weil sie zu schwach war. Noch immer hatte sie es nicht geschafft kein Klotz am Bein mehr zu sein. Obwohl sie sich all die Jahre abgemüht hatte, gekämpft hatte, gelitten hatte, und wofür? Dafür das sie am Ende starb- und ihr ungeborenes Kind mit ihr. Sie schrie und schrie. Sie wusste nicht ob jemand sie hörte, doch sie brüllte ihre ganze Verzweiflung heraus und die Sehnsucht nach Sasuke. Sie würde ihn niemals wieder sehen. Niemals mehr berühren, nie mehr in seine schwarzen Augen schauen. In einem ihrer wenigen klaren Momente wurde ihr bewusst das sie lebte. Sie fühlte sich sehr schwach. Überall hatte sie Schmerzen und ihre Lider waren bleischwer. Sie konnte keinen Muskel bewegen, doch sie spürte wie durch einen schweren Vorhang eine zärtliche Berührung in ihrem Gesicht. Das brachte langsam wieder Leben in sie. Dennoch blieb ihr Bewusstsein in einem dichten Nebel gefangen. Sie schaffte es nicht einen klaren Gedanken zu fassen. Immer wenn sie versuchte zu verstehen was hier passierte, legte sich ein dunkler Schleier über ihre Gedanken. Die Berührung erinnerte sie jedoch an etwas, das sie beinahe vergessen hatte, in der Dunkelheit in der sie sich befunden hatte. Etwas zupfte an ihrem Verstand, wollte das sie die Augen öffnete, doch sie hatte keine Kraft dafür. Ihre Gedanken drifteten erneut ab und schon kurz darauf war sie wieder in einen tiefen Schlaf gefallen. Kurz zuckten Sakuras Augenlider, doch so schnell wie die Bewegung gekommen war, verschwand sie auch wieder. Die Geräte zeigten eine kurze Steigerung ihrer Vitalfunktionen, doch wenige Sekunden später piepsten sie wieder gleichmäßig in der gespenstisches Stille des Raumes. Sasuke hatte währenddessen die Luft angehalten und als wieder alles normal lief, stieß er sie erleichtert aus. Er saß in einem unbequemen Sessel, den er ganz dicht an Sakuras Bett geschoben hatte und wachte schon seit über zwei Stunden bei ihr. Solch einen Vorfall wie eben hatte es jetzt schon insgesamt dreimal gegeben. Doch es dauerte immer nur Sekunden und außer einem schwachen Zucken von Sakura passierte nichts. Noch sah er keinen Grund die Hokage zu holen. Also blieb er auf dem Sessel sitzen und hielt Sakuras Hand in seiner. Sanft strich er über ihren kühlen Handrücken und hob ihn dann und wann an seinen Mund und drückte seine Lippen auf ihre bleiche Haut. Es war stockdunkel in dem kleinen Raum in dem sie sich befanden. Die einzigen Lichter kamen von den Geräten die Sakuras Zustand überwachten und dem vollen Mond, dessen diffuses Licht in das Krankenzimmer fiel. Doch Sasuke spürte weder Müdigkeit, noch Erschöpfung. Wie gebannt lagen seine Blicke auf dem schlafendem Mädchen, immer darauf achtend ob sie irgendwelche Anzeichen für eine Verschlimmerung ihres Zustandes zeigte. Er wollte nicht dafür verantwortlich sein das Sakura nun doch noch starb, nachdem sie schon so oft für ihr Leben gekämpft hatte. Das hatte sie einfach nicht verdient. Dreimal innerhalb kürzester Zeit war sie dem Tode nahe gewesen, zweimal wegen ihm und einmal hatte er schlimmeres verhindern können, indem er sie im letzten Moment retten konnte. Das sollte nicht noch einmal geschehen. Nicht, wenn er es durch einen lächerlichen Schlafentzug verhindern konnte. Es war das kleinere Übel. Kurz nachdem Sakura auf die Intensivstation verlegt worden war kam Tsunade um nach dem Rechten zu schauen. Außerdem gab sie Sasuke einige Anweisungen was zu tun war, wenn sich Sakuras Zustand doch noch verschlechterte. Sie hatte ihm offen gesagt das sie noch nicht überm Berg war. Doch wenn sie diese Nacht überstand, standen die Chancen gar nicht mal schlecht, das sie wieder völlig genesen würde. Doch noch schwebte sie in Lebensgefahr und bedurfte ständiger Überwachung. Deshalb gestattete ihm die Hokage auch bei ihr zu bleiben. Sie hätte ihn sowieso nicht davon abhalten können, also gab sie ihm lieber offiziell die Erlaubnis, als das er sich klammheimlich wieder zu Sakura schlich. So konnte er sie auch gleich beobachten und sie alarmieren, wenn sich der Zustand ihrer Schülerin verschlechterte. Als sie Sakura in ihrer Wohnung gesehen hatte, befürchtete sie schon das Schlimmste. Es stand wirklich schlecht um die junge Frau. Fast hätte sie auch ihr Kind verloren, doch Tsunade konnte es noch retten. Sakura hatte wirklich Glück gehabt das Sasuke und die drei anderen sie so schnell gefunden hatten. Nur ein wenig später und sie wäre tot gewesen. Sie und das Kind. Die Hokage der fünften Generation saß in ihrem Büro, nur eine kleine Schreibtischlampe war erleuchtet und erhellte einen winzigen Abschnitt des Raumes. Tsunade lag halb auf dem Tisch und hatte erschöpft die Augen geschlossen. Sie hätte Sasuke gerne erzählt das es seinem Kind gut ging, doch da er sie nicht sofort darauf angesprochen hatte, vermutete sie das er es noch gar nicht wusste. Und in diese Angelegenheit wollte sie sich auch nicht einmischen. Das war Sakuras Sache, sofern sie diese Nacht überstand. Doch sie war zuversichtlich das das der Fall sein würde. Sakura war stark und würde es überstehen. Jedenfalls redete Tsunade sich das ein. Als sie sich in Sakuras Wohnung umgesehen hatte um nach möglichen Anhaltspunkten für die Identität des Angreifers Ausschau zu halten, waren ihr die vollen Einkaufstüten in der Küche aufgefallen. Das Kochbuch auf der Arbeitsfläche und mehrere Kerzen sprachen dafür, das Sakura es Sasuke höchstwahrscheinlich bei einem gemütlichen Abendessen sagen wollte. Wäre nicht der Oto Nin dazwischengekommen. Denn inzwischen war sie sich völlig sicher das der Angreifer aus Otogakure kam. Nicht nur das Gift, sondern auch die Kunais die sie aus Sakura geholt hatte, stammten aus diesem Dorf. Die Hokage seufzte laut auf und hob den Kopf ein wenig. Ihre Augen wanderten zu einem blauschwarzen Teddybären den sie ganz unten auf dem Boden in einer der Tüten gefunden hatte. Als sie ihn sah, kamen ihr unwillkürlich die Tränen. Was hätte sie nur gemacht, wenn sie das Baby nicht hätte retten können? Hätte sie Sakura noch in die Augen blicken können? Die Hokage seufzte erneut. Sobald Sakura erwacht war, würde sie ihr den Bären bringen. Sie hielt es nicht mehr aus, ihn in ihrem Büro zu haben. Zu deutlich erinnerte er sie an die Angst die sie ausgestanden hatte. Sie legte den Kopf wieder auf die Arme und schloss die Augen. Er erinnerte sie an all das was sie verloren hatte. Die Zeiger der Uhr sprangen mit einem leisen Klicken auf zwölf Uhr. Konohas Bewohner schliefen fast alle friedlich in ihren Betten. Nur noch wenige waren wach. Zu jenen Unglücklichen zählten auch die Wachen Konohas. Doch das Dorf musste beschützt werden und die Bewohner konnten ruhig schlafen, wenn sie wussten das über sie gewacht wurde. Die Straßen waren wie ausgestorben, nur ein lauer Wind strich einsam und alleine über das Dorf hinweg. Die Blätter der Bäume raschelten leise, Äste rieben aneinander und knarzten leise. Auch im Krankenhaus von Konohagakure herrschte seltene Stille. Auf der Intensivstation war kein menschlicher Laut zu hören. Nur das stetige Piepsen der Geräte durchbrach die Geräuschlosigkeit. In einem der kleinen Zimmer lag Sakura Haruno und schlief tief und fest. Auf der einen Seite ihres Bettes war eine dunkle Gestalt zu erkennen die sich nicht bewegte. Er saß in dem Sessel und lag gleichzeitig mit dem Oberkörper auf der Bettdecke. Der schwarzhaarige Kopf ruhte auf einem der muskulösen Arme, während der andere Sakuras Hand in seiner hielt. Er schlief ebenfalls, doch ein Teil seines Verstandes war wach und lauschte auf jede Gefahr, damit er notfalls schnell reagieren konnte. Sasuke war schließlich doch vom Schlaf übermannt worden, obwohl er zu verhindern versuchte. Sein gleichmäßiger, ruhiger Atem ertönte im Gleichklang mit Sakuras und obwohl es beide nicht spüren, schlugen ihre Herzen im selben Takt. Wie ein einziges. Kapitel 25: Die Rückkehr der Anbus ---------------------------------- Die Rückkehr der Anbus Kapitel 25 Seit dem Angriff auf Sakura waren jetzt vier Tage vergangen. Sie war noch immer nicht aus dem tiefen Schlaf erwacht in das Tsunade sie versetzt hatte. Die Hokage erklärte dem besorgten Sasuke immer wieder das das normal war. Sakura würde dann erwachen, wenn ihr Körper sich soweit erholt hatte, das sie genügend Kraft dafür hatte. Solange das nicht der Fall war, würde sie die junge Frau auch nicht erwecken. Als auch die letzten von dem Angriff auf die allseits beliebte Kunoichi hörten, begann ein wahrer Sturmlauf auf das Krankenhaus. Es wurde so schlimm, das die Hokage nur noch diejenigen Sakura besuchen ließ, die sie auch wirklich kannte und auch schätzte. Als ihre ehemalige Lehrerin wusste Tsunade wem es sie erlauben durfte und wem nicht. Auch durften nicht alle zusammen kommen, sondern einzeln, oder in kleinen Zweier- oder Dreiergruppen. Jeder, ob Einzelperson oder Gruppe, hatte nur begrenzt Zeit. Höchstens eine Stunde, meist jedoch nur eine halbe. Mehr erlaubte Sasuke nicht. Er wich nicht von Sakuras Seite und wachte mit Argusaugen über sie. Jeder Besucher wurde genauestens beobachtet und nicht wenige fühlten sich in seiner Nähe befangen und unwohl. Das lag nicht nur an seinem Beschützerinstinkt, sondern einfach an der Tatsache, das sie sich noch nicht an seine Rückkehr gewöhnt hatten, obwohl er schon seit über vier Monaten wieder in Konoha war. Seine übertriebene Fürsorge war für viele eine Überraschung. Sie waren es nicht gewohnt das Sasuke Uchiha Gefühle zeigte. Auch wenn sie die meisten gar nicht sahen, so stellte doch jeder einstimmig fest, das er nicht mehr ganz so kalt und unnahbar wie früher war. Naruto und Hinata kamen fast jeden Tag und besuchten die beiden. Sasuke verließ das Zimmer nur dann, wenn einer der beiden da war. Er nutzte dann die Zeit um sich zu duschen, etwas zu essen, auf die Toilette zu gehen oder sich einfach mal die Beine zu vertreten. Doch schon nach kurzer Zeit trieb es ihn immer wieder zurück ins Krankenhaus. Nachts blieb er bei Sakura sitzen und hielt ihre Hand, sprach mit ihr oder streichelte sie einfach. Schlafen tat er kaum, doch es interessierte ihn nicht sonderlich. Nur ein einziges Mal entfernte er sich von Sakura und ließ keine Aufsicht zurück. An dem Tag, als Neji Hyuuga und Shikamaru Nara wieder nach Konoha zurückkehrten. Sie waren nicht alleine gekommen. Sie hatten den Oto Nin innerhalb kürzester Zeit einholen und überwältigen können. Eigentlich wären sie auch schon eher wieder in Konoha gewesen, doch es gab einige Probleme bei dem Rückweg. Mehrere feindliche Ninjas hatten versucht sie auszuschalten, doch sie hatten alle besiegen können. Allerdings hatte das ihre Rückkehr natürlich verzögert. Ihr Gefangener war übel zugerichtet, doch ansprechbar, als sie ihre Beute in eines der Verhörräume Konohas schleiften. Die Hokage ließ sofort Sasuke rufen, da er bei ihr darum gebeten hatte das Verhör führen zu dürfen. Sie gewährte es ihm, obwohl sie wusste das es wahrscheinlich keine Gute Idee war. In dem Uchiha Erben brodelte noch immer die Wut und der Hass wie vor vier Tagen. Tsunade war sich nicht sicher, ob der Oto Nin dieses Verhör überleben würde. Doch sie wollte Sasuke seine Rache nicht verwehren. Hatte die Gier nach Vergeltung ihn doch auch zum Verräter am eigenen Heimatdorf werden lassen. Deshalb hatte sie einen der abgelegensten Orte für die Befragung ausgesucht. Die Schreie des Ninjas würde keiner hören. Auch die Hokage wollte den Oto Nin tot sehen, für das was er Sakura angetan hatte. Doch sie war das Oberhaupt und durfte sich nicht von persönlichen Rachegelüsten leiten lassen. Sasuke Uchiha würde nach dem Verhör seine Strafe kriegen. Er wusste das natürlich, doch der Ninja würde vorher leiden müssen, genauso wie Sakura gelitten hatte. Jeden einzelnen Schmerz den sie erleiden musste, würde er auch ihm zufügen. Die Hokage und Sasuke standen stumm vor der dicken Scheibe durch die man in den Verhörraum gucken konnten. Es war ein großer, mit weißen Kacheln bedeckter Raum. Die Decke war hoch und aus einem eingerissenem Rohr in der Ecke tropften beständig Wasserperlen. Auf dem Boden hatte sich schon eine große Pfütze angesammelt. Mitten im Raum stand ein alter Holzstuhl an dem der Oto Nin gefesselt war. Seine Beine waren mit dicken Seilen befestigt, die Arme waren hinten an der Rückenlehne mit Klebeband zusammengeschnürt. Zwischen den dünnen Lippen steckte ein fleckiger Knebel. Die Augen waren geschlossen, doch er schlief nicht. Er wartete. Sasuke ließ den Blick langsam über den Shinobi wandern. Einer seiner Arme war gebrochen und eine große Platzwunde an der Schläfe zeugten von keiner guten Behandlung bei seiner Gefangennahme. Das dunkelrote Blut was aus der Wunde quoll, tropfte leise auf den Boden und mischte sich mit dem Wasser das sich langsam hellrot färbte. “Du hast alle Zeit die du brauchst” murmelte die Hokage leise an ihn gewandt. Ihre Augen blickten mitleidslos den Oto Nin an. “Seine Schreie wird niemand hören, doch versuche auch herauszubekommen, wer ihm den Auftrag gegeben hat” Der Uchiha Erbe nickte. “Gehen sie zu Sakura?” fragte er tonlos. Tsunade drehte ihm den Kopf zu und sah die Kälte und erbarmungslose Härte in seinen schwarzen Augen. Unwillkürlich lief ihr ein Schauder über den Rücken der sie frösteln ließ. “Ja” Sasuke nickte langsam. Seine Hand zuckte zu dem Griff des Katanas an seinem Gürtel, doch er zog sie wieder zurück. Er trug noch immer die Kleidung der Elite Oto Nins, doch Tsunade hielt ihm das nicht länger vor. Er hatte sowieso seinen eigenen Kopf. “Ich komme zurück sobald ich fertig bin” murmelte Sasuke. Seine dunkle Stimme war rau und strahlte keinerlei Gefühle aus. Er verhielt sich wieder genauso wie damals, als er nach Konoha zurückkehrte. Ein junger Mann ohne Gefühle und Skrupel. Die Hokage nickte und ging langsam zur Tür. Sie öffnete sie und blieb mitten auf der Türschwelle stehen. “Verliere nicht die Kontrolle, Sasuke. Niemand kann dir hier helfen. Sakura braucht dich noch, mehr denn je” Damit fiel die Tür hinter ihr ins Schloss und Sasuke stand alleine in dem kleinen Beobachtungsraum. Kurz überlegte er was sie damit meinte, doch er schob diese Gedanken beiseite. Dafür war später noch Zeit. Seine schwarzen Augen wanderten kalt zu dem Shinobi aus Otogakure. Dann ging er langsam zu der Tür die in den gekachelten Raum führte und griff nach der Klinke. Laut knarrend schwang sie auf. Der Oto Nin hob die Lider und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als Sasuke eintrat. Es verschwand, sobald Sasuke begann. Die Hokage saß währenddessen bei Sakura am Bett und fragte sich ob das die richtige Entscheidung gewesen war. Sie seufzte und blickte das schlafende Mädchen an. Hoffentlich wachte sie bald auf, damit Sasuke endlich Ruhe gab. Außerdem hatte sie so ein Gefühl, das Sakura den Uchiha Erben wieder aus der Dunkelheit holen musste, die er vor lauter Hass willentlich wieder heraufbeschworen hatte. “Sakura, komm wieder zurück” sagte sie bittend, “Sonst geschieht noch ein Unglück. Ich glaube, du bist die einzige die ihm dann noch helfen kann” Als hätte sie ihre Worte gehört, zuckten Sakuras Lider kurz, doch sie erwachte immer noch nicht. Es war als hielte sie der Schlaf mit allen Mitteln fest und ließ sie nicht entkommen. Sosehr sie es auch versuchte. Kapitel 26: Dunkelheit und Licht -------------------------------- Dunkelheit und Licht Kapitel 26 Fast zweieinhalb Stunden später kam Sasuke wieder. Er hatte sich geduscht und neue Kleidung angezogen. Sein Gesicht war verschlossen und undeutbar. Pure Kälte strahlte aus seinen schwarzen Augen und er wirkte distanziert. Als wären sein Geist weit weg und nur der Körper anwesend. Die Hokage erhob sich von dem Stuhl und ging ihm entgegen. “Alles in Ordnung?” fragte sie besorgt und blieb vor ihm stehen. Sasuke nickte wortlos und schaute gleichgültig an ihr vorbei. Tsunade widerstrebte es zwar ihn so zurück zu lassen, doch sie musste gehen. Die Arbeit in ihrem Büro stapelte sich schon fast bis zur Decke. Dennoch fühlte sie sich verpflichtet noch etwas zu sagen. “Wenn etwas ist, ich bin in meinen Büro” Sasuke nickte erneut und blickte ihr starr nach als sie den Raum verließ. Noch immer zeigten seine Augen, sein Gesicht und sein Körper keine Regung. Als hätten ihn plötzlich alle Gefühle fluchtartig verlassen und zurück blieb nur eine leere, gefühlskalte Hülle. Er wandte sich langsam wieder um als die Hokage verschwunden war und ging zu Sakuras Bett. Als er mit seinen Beinen das Gestell berührte blieb er stehen und sah auf das Mädchen hinab. Sie sah noch genauso bleich und kränklich aus wie vor vier Tagen. Er streckte die Hand aus, doch er konnte sie nicht berühren. Er spürte ihre Körperwärme, die wie ein Schild um sie lag und ihn daran hinderte durchzukommen. Es war, als trüge er einen Panzer aus Eis, das in ihrer Nähe keinen Bestand hatte. Das jetzt so vertraut gewordene Gefühl der Wärme blieb aus bei ihrem Anblick. Er fühlte...... nichts . Einfach gar nichts . Sein Herz war gefroren, eingeschlossen, gestorben. Tiefe Schwärze senkte sich über seinen Geist, bis nur noch Finsternis in ihm herrschte. Kalte, unbarmherzige Dunkelheit. Sie umschlang sein Innerstes, seine Gedanken mit unzerstörbaren Fesseln und zog ihn mit hinab in die Tiefe. Plötzlich begann Sakura zu zucken, der Herzschlag beschleunigte sich und ihr brach kalter Schweiß aus. Sie stöhnte laut auf und warf sich unruhig hin und her. Dann schnappte sie keuchend nach Luft und riss ruckartig die Augen auf. Als Sakura die Augen öffnete, wusste sie sofort wo sie sich befand. Die letzten vier Tage schlief sie zwar körperlich tief und fest, doch ihr Geist nahm alles um sich herum wahr und hatte es gespeichert. Sie musste es nur abrufen. Wenn sie es denn wollte. Etwas hatte sie dann auch unsanft aus dem Heilschlaf gerissen. Eigentlich war ihr Körper noch nicht soweit, doch ein ungutes Gefühl, der leise Hauch einer Ahnung, hatte sie aufwachen lassen. Dieses Gefühl war es auch, das sie sofort den Kopf zur Seite drehen ließ. Sofort machte ihr Herz einen Sprung, was sich auch deutlich durch das schnellere Piepen des Gerätes bemerkbar machte. Ihr schoss das Blut in die Wangen, doch ihre Augen strahlten. “Sasuke!” rief sie erfreut und streckte beide Arme nach ihm aus. Doch der schwarzhaarige Shinobi bewegte sich nicht. Sakuras Augen weiteten sich überrascht, doch die Arme ließ sie oben. Plötzlich wusste sie, was sie hatte aufwachen lassen. Er war es gewesen. Irgendetwas war geschehen, das ihn wieder in die Dunkelheit gerissen hatte. Ganz deutlich spürte Sakura den Unterschied. In den letzten Wochen hatte sie gelernt auch aus seiner scheinbar verschlossenen Miene zu lesen. Irgendetwas unbedachtes verriet ihn dann. Ein Zucken seiner Augenbraue, ein besonderer Blick aus seinen Augen, das kleinste bewegen eines Muskels. Doch nun war seine Miene wie aus Stein gehauen. Kaltem, abweisendem Marmor, ohne jegliche Andeutung eines Gefühls. Ihr Herz zog sich krampfhaft zusammen und sie schluckte trocken. Der schwarzhaarige Uchiha Erbe stand wie angewurzelt etwas abseits von ihrem Bett und schaute sie aus unergründlichen, schwarzen Augen an. Kalte Angst kroch in Sakura hoch und eine feine Gänsehaut bildetete sich auf ihrer Haut. Noch immer hielt sie ihre Arme in der Luft. Sie streckte bittend ihre Finger nach ihm aus, als würde sie sich in sein Hemd krallen und flüsterte mit erstickter Stimme “Sasuke, bitte” Er rührte sich nicht. “Sasuke” Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie unterdrückte sie noch erfolgreich. “Sasuke, ich brauchte dich, bitte..........!” schluchzte sie leise und schaute ihn flehentlich an. Ihre Fingerspitzen waren nur wenige Zentimeter von ihm entfernt und sie spürte die fast greifbare Kälte die ihn umgab wie einen undurchdringlichen Panzer. Das darf nicht passieren, sie brauchte ihn doch jetzt mehr denn je. Er durfte nicht wieder in die Finsternis gerissen werden. Sie konnte doch ihr gemeinsames Kind nicht alleine großziehen! Sie würde ihn nicht nochmal an die Dunkelheit verlieren. Das würde sie nicht überleben. “Sasuke.......” wiederholte sie verzweifelt. Dann nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und fügte hinzu “Ich liebe dich” In ihrer Stimme lag ihre ganze Liebe zu ihm, die Wärme und Geborgenheit nach der sie sich beide insgeheim sehnten und ihre völlige Hingabe an ihn. Lautlose Tränen liefen ihre Wangen herunter und tropften auf das dünne weiße Hemd das sie trug. Der Uchiha Erbe erstarrte als er ihre Worte vernahm. Seine Augen weiteten sich und plötzlich schüttelte er leicht den Kopf, als wolle er etwas verscheuchen. Ohne nachzudenken traten seine Füße einen Schritt nach vorne, sodass Sakuras ausgestreckte Finger sich in sein Hemd krallen konnten. Er war erstaunt wie schwach sie war. Trotzdem zog sie ihn langsam, aber beständig näher zu sich. Bis er schließlich direkt am Bett stand. Sakura drehte ihren Körper leicht zur Seite und schlang ihre Arme um ihn. Ihr schlanker, warmer Körper presste sich an seinen und er spürte ihren warmen Atem auf der Brust. Ein schmerzhafter Stich in seinem Herzen ließ ihn zusammenzucken. Er blickte auf das Mädchen was ihn umarmte und hatte das Gefühl sie zum ersten Mal zu sehen. Zögerlich hoben sich seine Arme und er legte sie um ihren zierlichen Körper. Er seufzte laut und plötzlich durchströmte ihn wieder ein warmes Gefühl, wie es auch sonst in ihrer Nähe gewesen war. Sasuke war unendlich erleichtert. Sie hatte die Dunkelheit wieder vertrieben, die sein `Verhör` bei dem Oto Nin ausgelöst hatte. Dafür musste sie ihn einfach nur umarmen. Mehr brauchte es nicht. “Danke” sagte er ehrlich und drückte sie enger an seinen Körper. “Nichts zu danken” erwiderte Sakura und lächelte. Sie hatte sofort die Veränderung gespürt und war froh das sie ihn so schnell wieder erlösen konnte. Sasukes Hände strichen über ihren Rücken und er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Eng umschlungen verharrten sie eine Weile so, bis sich Sasuke ein wenig von ihr wegdrückte, damit er in ihr Gesicht schauen konnte. Ihre smaragdgrünen Augen strahlten ihn an und ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Der Uchiha Erbe blickte sie schief an und beugte sich dann zu ihr herunter. Als Sakura durchschaute was er wollte, schloss sie ihre Augen und wartete. Sasuke strich mit seinen Lippen sachte über ihre und drückte dann ganz sanft gegen sie. Die junge Kunoichi schlang ihre Arme um seinen Nacken und erwiderte seinen vorsichtigen Kuss der immer leidenschaftlicher wurde. Sie zog ihn zu sich herunter, sodass ihm nichts anderes übrig blieb als sich neben sie auf das schmale Bett zu legen. Ihre Lippen lösten sich kurz voneinander und Sasuke lächelte leicht. “Was soll denn das?” fragte er und zog Sakura gleichzeitig in seine Arme. Sie kuschelte sich an ihn und erwiderte ebenfalls lächelnd “Ich habe dich so vermisst” Sie schloss glücklich die Augen. Sasuke schwieg, doch ihre Worte bedeuteten ihm sehr viel. Auch wenn er es nicht zeigte. “Sakura” sagte er nach einer Weile einvernehmlichen Schweigens. “Mmhhhhmmm” Die junge Kunoichi blinzelte müde und hob vorsichtig den Kopf. Ihre smaragdgrünen Augen waren zu einem kleinen Strich zusammengekniffen. Anscheinend war sie gerade am Einschlafen gewesen. “Was ist passiert?” Seine dunklen Augen suchten ihre, doch sie wich sofort seinem Blick aus. Ihr war sofort bewusst was er meinte. “Ich habe nicht aufgepasst” sagte sie beschämt. Ihre Hände krallten sich in sein Hemd, doch sie schien es nicht zu bemerken. Ihre Gedanken waren bei dem Vorfall vor vier Tagen. “Ich......Ich war völlig in Gedanken und habe nicht auf die Umgebung geachtet. Deshalb habe ich den Oto Nin auch nicht bemerkt, als er sich anschlich und mich angriff.......” Sie stockte und das Gerät das ihren Herzschlag anzeigte fing an schneller zu piepen. Sasuke strich beruhigend über ihren Rücken. Den genauen Ablauf hatte er schon von dem Oto Nin erfahren, das interessierte ihn nicht. Doch etwas anderes war für ihn wichtig. “Woran hast du denn gedacht?” Was hatte sie so abgelenkt das sie den feindlichen Shinobi nicht bemerkte? Obwohl sie ein menschlicher Spürhund für Chakren war, was konnte so fesselnd sein das sie nicht auf die Umgebung achtete? fügte er gedanklich hinzu. Sakuras Körper versteifte sich kaum merklich und sie senkte den Kopf. Ihre langen Haare fielen ihr wie ein Vorhang vors Gesicht, sodass Sasuke ihren Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. Ansonsten wären ihm die Tränen in ihren Augen aufgefallen und die panische Angst die ihr Gesicht verzerrte. Plötzlich drückte sie sich an ihn und sagte mit dumpfer Stimme in sein Hemd “Können wir dieses Gespräch auf Morgen verschieben? Ich möchte jetzt nicht daran denken, bitte” Anstatt einer Antwort strich er sanft über ihren Kopf. “Danke” flüsterte sie aufrichtig und schaute ihn an. Ihr Gesicht zeigte keine Spuren der Panik die eben in ihren Augen flackerte. Einzig die großen, smaragdgrünen Augen waren noch feucht. Sie reckte sich ihm ein wenig entgegen und berührte flüchtig seine Lippen mit ihren. Er grummelte leise als sie sich viel zu schnell wieder zurückzog. Sie gluckste leise und legte ihren Kopf auf seine Brust. Sasuke verstärkte den Griff um ihren schlanken Körper und lauschte ihrem Herzschlag. Einmal dem Piepsen der Maschine, und einmal dem leichten Klopfen in ihrer Brust. Es gab ihm ein Gefühl von Sicherheit. Die Gewissheit, das sie lebte und bei ihm war. Sakura dagegen ließ Sasukes gleichmäßiger Herzschlag langsam ins Land der Träume gleiten. Die Bilder des Oto Nins, ihre Angst wegen der Schwangerschaft und wie Sasuke reagieren würde, traten in den Hintergrund. Das einzige was sie in ihrem Kopf hörte, war ein regelmäßiges Bumm....., Bumm......, Bumm....... . Nach wenigen Minuten war sie dann auch völlig erschöpft in einen tiefen Schlaf gefallen. Kapitel 27: Geständnisse ------------------------ Geständnisse Kapitel 27 Als Tsunade am nächsten Morgen in Sakuras Zimmer trat, blieb sie wie angewurzelt in der Tür stehen und riss die Augen weit auf. Sie stemmte sie Hände in die Hüften und schüttelte den Kopf. Doch auf ihrem Gesicht zeigte sich ein breites Lächeln, als sie die beiden eng umschlungenen Gestalten auf dem Bett betrachtete. Leider musste sie dieser trauten Zweisamkeit jetzt ein Ende bereiten. Sie seufzte leise und räusperte sich dann laut und vernehmlich. Der schwarzhaarige Uchiha Erbe blickte sofort wachsam auf, doch als er sie erkannte entspannte sich seine angespannte Haltung etwas. Nur wenige Sekunden später regte sich auch Sakura in seinen Armen. Sie blinzelte müde und hob ein wenig den Kopf. Ihre blassrosa Haare fielen ihr wirr ins bleiche Gesicht. Mit einer Hand schob sie sie hinter ihre Ohren und blickte die Hokage an. Als sie ihre Blicke trafen wusste Tsunade sofort was Sakura wissen wollte. Schweigend und doch voller Wissen starrten sie sich an. Sasuke blickte von Sakura zu der Hokage. Die beiden Frauen sahen sich unverwandt an und obwohl sie schwiegen war es, als tauschten sie heimliche Informationen aus. Nur wusste er nicht worum es da ging. Und das machte ihn fuchsteufelswild. Sie verschwiegen ihm etwas und das konnte er auf den Tod nicht ab. Ein ungeduldiges Knurren entwich ihm und lenkte Sakuras Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Ihre smaragdgrünen Augen schauten ihn voller Angst ins Gesicht. Sein Körper spannte sich unwillkürlich an als müsse er gleich gegen einen Feind antreten. Seine Arme die noch immer um ihren Körper lagen, zogen sich enger um sie. “Sakura” Seine Stimme war mehr ein Knurren als deutliche Wörter, doch sie zeigten seine Ungeduld und schlecht unterdrückte Wut. Sie zuckte schuldbewusst zusammen und senkte die Augen. “Nein. Du siehst mich jetzt an” grollte er und legte unsanft eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie ihn anzugucken, “Was verschweigst du mir?” “Es reicht” mischte sich die Hokage ein bevor sie antworten konnte und trat zu ihnen ans Bett. Ihre rechte Hand legte sich beschwichtigend auf seine Schulter. Die andere hielt sie hinter ihrem Rücken versteckt wie ihm jetzt erst auffiel. “Was geht hier vor?!” sagte er eisig und schaute jetzt Tsunade mit harten Augen an. “Geh bitte kurz raus” erwiderte sie stattdessen und ignorierte seine Frage einfach. “Nein” Seine Antwort war knapp und messerscharf. “Sasuke Uchiha! Du gehorchst gefällig meinen Befehlen oder ich muss dir noch eine Strafe aufbrummen” “Nein” “UCHIHA!” Tsunade verlor langsam die Geduld. Ihre braunen Augen blitzten wütend. “Ich habe gesagt du gehst kurz raus und wenn ich das sage, machst du das auch” fauchte sie und deutete zur Tür. “Und jetzt raus!” Sasuke biss sich wütend auf die Lippe und ballte die Hände zu Fäusten. Plötzlich spürte er eine sanfte Berührung an seiner Wange und schaute auf. Sakura strich ihm über sein Gesicht, lächelte und küsste ihn behutsam auf die Lippen. Er versteinerte und starrte sie an. “Bitte” flüsterte sie ganz nah an seinem Mund und schaute ihm tief in die Augen. Dann zog sie sich abrupt zurück und ließ ihn los. Er stand unwillig auf und ging missmutig an der Hokage vorbei zur Tür. Doch kurz bevor er sie erreichte drehte er sich nochmals um. Sakura ließ sich in die Kissen zurückfallen und wirkte plötzlich unendlich müde und erschöpft. Die Hokage hatte ihm den Rücken zugedreht, doch als sie bemerkte das er noch immer im Raum war, folgte ein scharfes “RAUS!” das ihn endgültig vertrieb. Die Tür fiel leise klickend hinter ihm ins Schloss und er hatte das Gefühl das nun etwas sehr entscheidendes vonstatten ging. Etwas, das auch ihn betraf. Er fuhr sich nervös durch die zerzausten Haare und setzte sich auf einen der Plastikstühle im Gang. Er konnte nichts weiteres tun als abzuwarten. Sakura war erleichtert als Sasuke endlich den Raum verließ. Ihre Hände legten sich sofort auf ihren Bauch und sie schaute Tsunade besorgt an. “Wie geht es meinem Baby?” stieß sie voller Angst hervor. Die Hokage blickte sie ernst an und schob sich den Sessel an das Bett, den sonst Sasuke in Beschlag genommen hatte. Sie stützte ihre Ellbogen auf den Knien ab und seufzte. “Soweit geht es dem Kind gut” beruhigte sie das schwangere Mädchen. Sakura atmete sichtlich auf. “Keine folgenden oder bleibenden Schäden?” erkundigte sie sich. “Nein” “Zum Glück” murmelte Sakura erleichtert. Das hätte sie sich niemals verzeihen, wenn ihr Kind durch ihre Unaufmerksamkeit ein Leid davon getragen hätte. “Wie habe ich überlebt?” “Es war knapp, verdammt knapp” Tsunade schaute sie ernst an. “Mach das ja nie wieder, sonst kannst du was erleben!” drohte sie ihr. Sakura schüttelte sofort vehement den Kopf und die Hokage erzählte ihr, was geschah nachdem sie ohnmächtig wurde. “Stimmt” erinnerte sich Sakura und runzelte nachdenklich die Stirn als ihre ehemalige Sensei ihr von dem Gift erzählte. “Ich hatte mich schon gewundert warum ich plötzlich gelähmt war....., aber das erklärt es natürlich” “Du kannst von Glück sagen das ich zufällig das Gegengift dafür hatte. Ein Reisender hatte es mir einmal geschenkt und ich hatte es aufgrund einer Ahnung aufbewahrt” sagte die Hokage. “Ansonsten wäre ich jetzt tot” meinte Sakura ernst, “Danke, Tsunade-sama” Sie senkte ehrerbietig den Kopf. “Ach, Sakura. Ich konnte dich doch nicht sterben lassen” Sie machte eine kurze Pause und fügte dann grinsend hinzu “Außerdem hätte mich dein Uchiha sonst umgebracht” Sakura lief rot an und knetete nervös ihre Hände in ihrem Schoß. Kurz herrschte einvernehmliches Schweigen zwischen den beiden Frauen, bis der Hokage plötzlich etwas einfiel. “Ahh, das hätte ich fast vergessen” Sie wühlte in ihrer Jacke herum, bis sie fand was sie suchte. “Hier” Sie streckte Sakura einen kleinen, blauschwarzen Teddybären hin. Sprachlos nahm Sakura ihn an und strich über den plüschigen Kopf. “Wo haben sie den denn gefunden?” fragte die überrascht und schaute sie verwirrt an. “Ich habe mir deine Wohnung angeguckt, ob es irgendwelche Spuren vom Angreifer gab und habe den in einer der Tüten gefunden. Ganz unten” Die Hokage lächelte, während Sakura sich an dem Bären festklammerte. “Danke” sagte sie leise. Tsunade winkte ab, als sei das nicht wichtig. Doch plötzlich wurde sie wieder ernst. “Du musst es ihm sagen, Sakura” “Ich weiß” seufzte sie und kniff kurz die Augen zusammen. “Du kannst es sowieso nicht mehr verbergen” meinte Tsunade und deutete auf ihren Bauch. “Ohne die Decke und das Hemd sieht man ganz deutlich die Rundung. In den letzten vier Tagen ist dein Bauch ganz schön gewachsen” “Obwohl ich geschlafen habe?” Sakura lächelte. “Das Baby hat es wohl eilig mit dem Wachsen” grinste die Hokage. Sie stand ruckartig auf und strich über ihre Kleidung. Dann krempelte sie sich die Ärmel hoch “Ich untersuche dich noch einmal und dann schicke ich Sasuke wieder rein und du sagst ihm endlich das er Vater wird!” Der noch ahnungslose, werdende Vater tigerte unruhig vor Sakuras Zimmer auf und ab. Die beiden waren jetzt schon seit über einer Stunde in dem Raum und ließen ihn nicht herein. Er war schon im Bad gewesen um sich kurz zu waschen, hatte sich draußen die Beine vertreten und war dabei einem neugierigen Naruto begegnet und hatte sogar etwas gegessen. Doch noch immer war die Tür fest verschlossen. Langsam verlor er die Geduld. Was machen die da denn so lange? Er stöhnte leise bei dem Gedanken, das der blonde Chaosninja sich mit Hinata für den Nachmittag angemeldet hatte. Naruto hatte sich riesig gefreut als Sasuke ihm von Sakuras Erwachen erzählt hatte und wollte eigentlich sofort kommen, doch ein böser Blick Sasukes hatte ihm diese Idee schnell wieder ausgetrieben. Der schwarzhaarige Uchiha Erbe blickte missmutig auf die geschlossene Tür und wünschte sich das sie endlich aufgehen würde. Als hätte sie ihn verstanden, wurde die Tür plötzlich aufgeschoben und die Hokage kam heraus. Als sie ihn sah, lächelte sie wissen und ließ den Eingang offen. Ohne ein Wort zu sagen ging sie den Gang runter und verschwand schließlich. Sasuke runzelte die Stirn, zuckte mit den Schultern und trat vorsichtig in Sakuras Zimmer. Sakura war angespannt und sie hatte Angst. Angst vor Sasukes Reaktion, wenn er erfuhr das sie schwanger ist. Sie hielt den Teddybären in den Händen und starrte wie hypnotisiert auf das Kuscheltier. Sie bemerkte nicht wie Sasuke die Tür schloss und zu ihr kam. Erst als er sich auf ihr Bett legte und seine Arme um sie schlang, wurde sie abrupt in die Wirklichkeit katapultiert. Erschrocken fuhr sie zusammen als sie seinen warmen Atem an ihrem Ohr spürte. “Woher hast du den denn?” Sakura drehte ihm den Kopf zu und blickte in seine schwarzen Augen. “Gekauft” erwiderte sie mit zitternder Stimme. “Ach” meinte Sasuke nur und lächelte leicht. Er küsste sie unter ihrem Ohr und sie erschauderte. Er grinste an ihrem Hals und wanderte mit seinen Lippen in Richtung ihres Mundes. Doch bevor er sie küssen konnte, drehte Sakura den Kopf weg. Er erstarrte. “Was ist?” fragte er verblüfft. “Ich......ich kann nicht” murmelte sie betreten und mied seinen Blick. “Habe ich was falsch gemacht?” fragte Sasuke ehrlich besorgt. “Nein” sagte Sakura nur und legte den Teddybären auf den Nachttisch. Sie schaute ihn aus traurigen, smaragdgrünen Augen an. “Ich muss dir was sagen......” fing sie mit bebender Stimme an und verstummte schließlich. Sasuke schwieg und wartete. “Ich........Ich.......” stotterte sie los und errötete. Der schwarzhaarige Uchiha Erbe blickte sie unverwandt an. Sakura wurde noch röter. “Ich.......bin. Ich......bin......sch- sch-sch.......” Weiter kam sie nicht denn ihr versagte die Stimme. Los mach schon, Sakura! feuerte sie sich selber an und holte tief Luft. Doch kein Ton kam über ihre Lippen, als sie erneut zu sprechen ansetzte. Sie schlug die Augen nieder und verfluchte sich innerlich. Doch plötzlich kam ihr eine Idee. Sie konnte es ihm nicht sagen , aber sie konnte es ihn fühlen lassen. Sie griff urplötzlich nach seiner Hand, warf die Decke zur Seite und schob sie unter ihr Hemd auf ihren Bauch. “Sakura......” fing er verwirrt an, doch als er ihre Haut berührte wurden seine Augen groß und er verstummte. Sakura legte ihre Hand auf seine und fühlte wie er ganz langsam über die leichte Rundung ihres Bauches fuhr. Seine Finger hinterließen ein warmes Kribbeln unter ihrer Haut. “Ich bin schwanger” flüsterte sie leise und senkte den Kopf. Sasukes Hand glitt noch immer langsam über ihren gerundeten Bauch. Er schwieg sprachlos. Als Sakura sein Schweigen nicht mehr aushielt, sprudelten ihr die Wörter nur so aus dem Mund. “Jetzt sag doch endlich etwas, verdammt! Sag, das du mich verlässt, dann kann ich diesen Gedanken eher anfangen zu akzeptieren, bloß sprich endlich mit mir! Ich halt das nicht mehr aus!” Der Uchiha Erbe schien aus einer Art Trance zu erwachen. Langsam hob sich sein Kopf und er blickte sie verwirrt an. “Wieso sollte ich dich verlassen?” fragte er verdutzt. “Weil......, weil ich doch schwanger bin” stotterte Sakura, “Ich bekomme ein Kind!” “Ja, na und?” fragte Sasuke gleichmütig. “Na......na.....na und?” wiederholte Sakura entsetzt. “Es ändert nichts” meinte er. “Es ändert ALLES!” entgegnete Sakura heftig und vergrub das Gesicht in ihren Händen. “Ich war doch nicht mehr als ein netter Zeitvertreib, weil grad keine andere da war und ich es zugelassen habe” flüsterte sie niedergeschlagen. Sasuke schwieg, doch aus anderen Gründen als sie annahm. Sakura jedoch sah sich in ihrer Aussage bestätigt. “Wie soll das denn funktionieren? Willst du etwa das wir zusammenleben und so tun als wären wir ein glückliches Paar?” Sie stieß verächtlich die Luft aus. “Das kann ich nicht. Ich.....Ich liebe dich Sasuke, doch es ist wahrscheinlich besser wenn wir Abstand halten. Natürlich kannst du dein Kind sehen, doch einen auf glückliche Familie ohne richtige Liebe zu machen ist unmöglich.........” Während sie gesprochen hatte zog Sasuke ihre Hände von ihrem Gesicht weg und versiegelte schließlich ihre Lippen mit seinen, sodass sie erschrocken die Augen aufriss. Er zog sie an seinen Körper und nahm hungrig von ihrem Mund Besitz. Sakura war zu geschockt um zu reagieren und regte sich nicht. Seine freie Hand strich über ihre Schulter, die Taille entlang und legte sich auf ihren Rücken. Er löste sich von ihren Lippen damit sie nach Luft schnappen konnten und legte die Stirn an ihre. “Sakura. Weißt du was für Sorgen ich mir gemacht habe?” fragte er leise und schloss gequält die Augen. “Als ich dich gefunden habe und dachte du wärst tot, war mir plötzlich alles egal. Das Leben hatte plötzlich keinen Sinn mehr ohne dich. Als wären die Farben verschwunden und alles wäre grau und eintönig” Sakura stockte der Atem. Sollte das heißen........ Doch bevor sie den Gedanken zu Ende denken konnte, sprach Sasuke schon weiter. Er öffnete seine schwarzen Augen und blickte sie zärtlich an. “Mir ist eines klar geworden, als ich dachte ich hätte dich verloren........” Sanft strichen seine Fingerkuppen über ihre leicht geöffneten Lippen. Er beugte sich langsam vor und flüsterte kurz bevor sich ihre Lippen trafen “Ich liebe dich Sakura Haruno" Epilog: Epilog -------------- Epilog Helles Sonnenlicht flutete in ein geräumiges Schlafzimmer. Der Boden war mit dicken, hellen Teppichen bedeckt und hatten die gleiche Farbe wie die Tapete. Ein großer Schrank aus Holz, ein hoher Spiegel in einem silbernen Rahmen der bis zur Decke reichte und ein riesiges Fenster mit dünnen Gardinen vervollständigten das anheimelnde Bild. In dem Bett das an einer der Wände stand, lagen zwei Personen in hellbrauner Bettwäsche. Sie hielten sich fest umschlungen und schliefen noch tief und fest. Doch plötzlich regte sich die rosahaarige, junge Frau und blinzelte. Sie gähnte müde und reckte sich vorsichtig. Dennoch weckte sie die andere Person dabei auf. Der Schwarzhaarige brummte unwillig, als sie ihn lachend anstieß. “Komm wir müssen aufstehen! Ich habe doch heute meinen Termin bei Tsunade, Sasuke. Wir kommen sonst zu spät” Sie schlug die Decke zur Seite und wollte gerade aufstehen, als sich zwei muskulöse Arme um ihre Taille schlangen und sie am Gehen hinderten. Sie drehte sich um und schaute den jungen Mann gespielt tadelnd an. Ihre Augen blitzten, doch es lag keine Wut in dem Blick. Sasuke musste fast das doppelte des sonstiges Umfanges ihres Bauches fassen, der schon kugelrund war. “Bleib noch ein wenig bei mir” murmelte er undeutlich und strich behutsam über ihren dicken Bauch. Sakura kicherte leise und gab schließlich seinem sanften Drängen nach. Sie kroch wieder unter die Decke und wurde sofort von ihm in die Arme geschlossen. Ihr entfloh ein wohliger Seufzer und der schwarzhaarige Shinobi musste leise lachen. Sie knuffte ihn spielerisch in die Seite und er quittierte es mit einem gespielten Aufkeuchen. Plötzlich zuckte Sakura zusammen. “Aua!” “Tritt er wieder?” fragte Sasuke sofort und legte seine Hand auf ihren Bauch. “Ja” sie verzog leidend das Gesicht. “Ich glaube die Kraft hat er von mir, aber die Ausdauer und Sturheit ist eindeutig von deiner Seite!” “Tse” Dann huschte ein Lächeln über Sasukes Gesicht. “Er hat mich getreten” “Nicht nur dich” meinte Sakura säuerlich. Er war eindeutig zu glücklich bei dieser Sache. “Wenigstens weiß er dann schon mal wen er später einmal treten kann, wenn er dann endlich mal draußen ist!” “Er ist doch erst knapp eine Woche überfällig” Sasuke legte seine freie Hand an ihre Wange und strich sanft mit seinem Daumen über die weiche Haut ihres Gesichtes. “Das ist eindeutig eine Woche zu viel!” beschwerte sich Sakura und fügte dann zerknirscht hinzu “Du kannst dich ja mal monatelang rund um die Uhr treten und boxen lassen. Einen Schluckauf nach dem anderen erleben und von den lebhaften Träumen mal ganz zu schweigen......” zählte sie genervt auf, bis Sasuke ihr mit seiner Hand den Mund verschloss. “Ich weiß doch” sagte er sanft. Sakuras Schultern sackten runter und sie schmiegte sich, so gut es eben mit dem runden Bauch ging, an seinen Körper. Beide schwiegen, doch es war ein einvernehmliches, angenehmes Schweigen. Keines, welches die Stille unerträglich werden ließ. Nach einigen Minuten flog plötzlich die Tür auf und ein etwa siebenjähriger Junge und ein fünfjähriges Mädchen rannten auf das große Bett zu. “Papa! Mama!” krähten sie einstimmig und sprangen auf das Bett, das kurz unter ihrem Gewicht erbebte. Sakura kreischte spielerisch auf und Sasuke brummte, aber er grinste dabei. Er setzte sich ebenso wie Sakura auf und zog den Jungen kurz in seine Arme, während Sakura das kleine Mädchen liebevoll über den Kopf streichelte. “Na, seid ihr auch schon wach?” Der Uchiha lächelte und strich seinem Sohn Keisuke übers rabenschwarze Haar. Er glich ihm bis aufs Haar. Selbst seine Augen waren so schwarz wie seine- und ebenso unergründlich. Seine Tochter Aki sah dagegen genauso wie Sakura aus, bloß das auch sie seine schwarzen Augen hatte. Doch ihre strahlten voller Freude und Liebe, nicht so wie bei ihrem Vater und Bruder, deren Augen unergründbar und verschlossen waren. “Mama, wann kommt unser Bruder denn endlich?” fragte Aki und legte ihre kleine Hand auf Sakuras runden Bauch. “Bald, meine Süße” lächelte Sakura und ließ ihre Tochter los, die sich nun an ihren Vater kuschelte. Keisuke rollte mit den Augen und setzte sich an den Rand des Bettes. Selbst von seinem Wesen her ähnelte Keisuke seinem Vater. Auch er hasste zuviel Nähe, hatte ein überragendes Talent, war hochintelligent und ziemlich wortkarg. Doch er konnte auch Gefühle zeigen, nicht so wie sein Vater in seinem Alter. Aki dagegen zeigte ebenso wie Sakura ihre Gefühle offener. Sie war wirklich ein kleiner Wirbelwind. Lebhaft, fröhlich und zeigte für ihr junges Alter schon ein Talent für das Ninja- Dasein und eine Intelligenz die überdurchschnittlich war. Genauso wie ihr Bruder. Er war gerade auf dem besten Wege die Akademie als einer der jüngsten Absolventen die es jemals gab abzuschließen. Ihre Eltern waren sehr stolz auf ihre Kinder und freuten sich schon auf den nächsten Zuwachs, der ihre Familienplanung endlich komplettieren würde. Nur zwei Tage später war es dann soweit. Nach einer schnellen sechs-Stunden-Geburt war der kleine Tai endlich auf der Welt. Auch er hatte die pechschwarzen Haare von Sasuke geerbt, doch er hatte als einziges Kind der beiden Sakuras smaragdgrüne Augen bekommen. Die beiden waren glücklich. Doch nicht nur sie, auch die beiden anderen Kinder freuten sich über den neuen Bruder. Ihr Jüngster war der krönende Abschluss ihrer kleinen Familie. Ihre drei Kinder waren nun die neue Generation des Uchiha Clans, der hoffentlich noch lange bestehen würde. Sasuke und Sakura Uchiha hatten den Grundstein gelegt, auf das der Clan wieder neu entstehe. Diesmal auf ewig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)