Tenjo-Tenge: Hass und Liebe von Anticia ================================================================================ Kapitel 9: 8. Kapitel: Die Vergangenheit wird aufgerüttelt ---------------------------------------------------------- 8. Kapitel: Die Vergangenheit wird aufgerüttelt Die Golden Week war vorbei und die Schule fing an. Namy war wieder mal einer der ersten Schüler. Aber das machte ihr nichts aus, denn sie lief in die Bibliothek und nahm sich ein Buch zum Lesen. Kurz bevor es zur ersten Stunde läutete, trat Namy ins Klassenzimmer ein. Wo sie sich zu Bob und Soichiro gesellte. Der Unterricht fing auch gleich an und versprach friedlich, aber langweilig zu werden. Wie immer schlief Nagi schnell ein und auch Bob kam ihm nach kurzer Zeit nach. Namy schüttelte darauf hin nur den Kopf und konzentrierte sich auf die Tafel. Endlich erschall die Schulglocke und der Unterricht war beendet. Die Schüler packten ihre Sachen zusammen. Auch Namy nahm ihre Sachen, nachdem sie die beiden Schlafmützen aufgeweckt hatte. Sie wollte gerade gehen, als Chi-Tau ihr den Weg versperrte. Er streckte ihr einen Brief hin. „Ich soll dir das hier geben.“, überreichte er das gefaltete Papier und verschwand. Verdutzt schaute sie ihm hinter. Dann wendete sie sich dem Brief zu. Namy faltete es auf und laß es sich durch. „Wir wissen, dass du gesprochen hast. Mit dem Frieden ist es jetzt vorbei. Du hast dich nicht an unsere Abmachung gehalten. Du hast ihm erzählt, was wir mit Freude mit dir angestellt haben. Du hast deinen Teil nicht eingehalten. Du wirst unsere Rache zu spüren bekommen. Wir versprechen dir, dass wir dir noch schlimmeres antun werden, als zuvor.“ Namys Augen weiteten sich vor Entsetzen und Angst. Ihre Hände fingen an zu zittern. Die Gedanken überschlugen sich und die Erinnerungen von vor zwei Jahren kehrten wieder. Wie sie von den ältereren Schülern der Kazua-Akademie vergewaltigt wurde. Auch an die Abmachung, dass sie niemanden etwas sagen würde, wer sie missbraucht hatte und die Kerle sie dafür zufrieden ließen zu. „Namy? Was ist?“ riss eine Stimme sie aus ihren Erinnerungen heraus. Es war Bob, der sie besorgt ansah. Die Schülerin blickte ihn an und fragte mit belegter Stimme: „Bob, du weißt doch von meinem schrecklichen Erlebnis in der Vergangenheit?“ „Ja.“, nickte er und sah sie darauf fragend an. „Hast du nachgeforscht?“, hinterfragte Namy. „Nein, Chiaki hat es nicht erlaubt. Sie meinte, dass wir die Vergangenheit ruhen lassen sollten.“, antworte Bob. „Namy, was steht in dem Brief?“, hackte er nach. „Wer könnte es denn noch wissen?“, ignorierte sie die Frage von ihm und überlegte. Bob merkte, dass sie ihn nicht mehr sagen wollte. „Namy, du solltest nicht vergessen, dass ich es auch nur durch Zufall erfahren habe, als ich dich und diesen Tawara belauscht habe.“, gab er ihr eine Denkstoß. „Tawara?“, flüsterte Namy und ihre Augen weiteten sich. Sie sprang sogleich vom Stuhl auf und stürmte aus dem Klassenzimmer. Ohne genau zu wissen, wo Bunshichi sich befand, lief sie auf das Dach des Gebäudes und tatsächlich fand sie ihn dort. „Was hast du getan, du Mistkerl?“, schrie sie ihn an und versetzte ihm einen Faustschlag auf die Nase. Die Tawara zurück taumeln ließ und er musste einen Ausfahlschritt machen, um nicht nach hinten zu fallen. „Was meinst du?“, sah er sie verwundert an und wehrte einen weiteren Schlag ab. „Du weißt genau was ich meine.“, setzte sie ein Fußtritt an, „nur du wusstest noch von meiner Vergewaltigung.“, und trat ihn gegen sein Knie. Kein Schmerzenslaut kam aus seinem Mund. „Du solltest froh sein, dass ich deinen Peinigern eine Lektion erteilt habe.“, ergriff Bunshichi ihre rechte Hand, die zu einem weiteren Schlag ausgeholt hatte. „Weißt du eigentlich, was du mir damit antust? Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen gehabt und dann kommst du und rüttelst alles auf.“, schrie Namy und ein paar Tränen fanden einen Weg über ihr Gesicht. Ihre linke Hand versetzte Tawara eine Ohrfeige. Die er ignorierte und sie mit eine traurigen Blick anschaute. „Sie werden … werden mich wieder ver.… vergewaltigen.“, sauste ihre freie Hand wieder zu seinem Gesicht. Diesmal wehrte er diese ab und hielt auch jetzt diese Hand fest. Noch mehr Tränen flossen aus ihren Augen und Namy stand jetzt wie ein Häufchen Elend vor ihm. „Ich wollte dir doch nur helfen.“, und drückte ihre Hände vorsichtig nach unten, ließ sie aber nicht los. Darauf hin hob Namy ihren Kopf und sah ihn trotzig und auch gleich hasserfüllt an. „Helfen?“, fragte sie ungläubig. „Ja.“, antwortete er ehrlich. Dann löste er seinen Griff von ihren Händen. Umfasste mit seiner rechten ihr Kinn und hob es noch ein Stück sanft nach oben. >Was hat er vor? <, kaum das sie den Gedanken zu Ende geführt hatte, küsste Tawara ihre eine Träne von der linken Wange. Namy erstarrte. Bunshichi schaute sie nochmal an, ein enttäuschtes Lächeln durchzuckte seine Lippen. Dann verließ er das Dach. Jetzt stand Namy allein da. Sie rührte sich nicht. Zu verwirrt war Namy, von Bunshichis Tat. >Warum hat er das gemacht? Warum habe ich nichts gemacht? Warum?“, dachte sie immer und immer wieder. …………………………………………………………………………………. Bunshichi hatte das Dach zwar verlassen, stand aber immer noch an der Tür, die zum Dach führte. Er atmete zwei Mal tief durch und wollte gerade los gehen, als er einen schmerz erschütternder Schrei hörte. Rasch drehte er sich um und öffnete die Tür. Tawara erblickte Namy auf dem Boden kniend. Ihre Hände waren vor dem Gesicht gefaltet, in den sie hinein weinte. Traurig schaute er sie an. Er wollte auf Namy zu gehen und sie umarmen, aber ließ es sein. Bunshichi entschloss sich dann doch zu gehen und ging zum Büro des Exekutives-Komitee. Dort setzte er sich auf ein Sofa. >Ich wollte ihr doch nur helfen. War es falsch von mir? Aber ich konnte nicht anders. <, ballte er seine Hände zu Fäusten und schlug damit auf den Tisch. Der auch gleich zusammenbrach. >Aber wenn Namy recht behielt und die Mistkerle ihr wieder was an tun würden. Nein soweit werde ich es nicht kommen lassen. <, dachte er entschlossen und nahm sich eine Zeitschrift, um sich damit abzulenken. …………………………………………………………………………. Namy war immer noch auf dem Dach und heulte sich die Seele heraus. Zwei Schulstunden später stand die Schülerin schließlich auf und ging zu ihrem Spint. Dort verpackte sie die Schulsachen, denn sie wollte heute am Unterricht nicht Teil nehmen. Also lief Namy nach Hause. Daheim angekommen, verkroch sie sich gleich in ihr Bett und weinte in das Kissen. Ihr Kater Baltasar schmiegte sich schnurrend an sie. Gleich darauf schlief Namy ein. ………………………………………………………………………….. Der Tag neigte sich zum Ende hin, als Bunshichi mit Bob und Soichiro im Schlepptau bei Chiaki einkehrte. Chiaki bat ihn, von Mayas Vergangenheit zu erzählen. Was er nach einer kurzen Bedenkzeit auch tat. Es waren fast zwei Stunden vergangen, als Bunshichi mit dem Erzählen fertig war. In diesem Moment klopfte es an der Tür. „Es ist offen!“, rief Chiaki durch das Zimmer. Die Tür ging auch gleich auf. „Chiaki! T’schuldige das ich störe. Aber hast du Milch da? Meine ist ausgegangen und …“, stoppte die Stimme von Namy, die in den Wohnraum eingetreten war und Bunshichi erblickte. Den sie wiederum erschrocken und dann giftig ansah. „Chiaki, hast du welche da?“, fragte Namy noch mal und entschloss sich, Tawara zu ignorieren. „Na klar. Warte einen Moment. Setzt dich ruhig nur.“, stand Chiaki auf und suchte die Milch. „Ich steh lieber. In der Schule sitze ich genug.“, lehnte Namy höflich ab. „Na, Namy, lange nicht mehr gesehen. Wie geht es dir?“, fragte Soichiro. „Mir geht es gut. Wir würden uns öfters sehen, wenn du nicht so oft Schwänzen würdest. Außerdem haben wir uns heute in der Schule gesehen.“, stellte sie klar. „Hast recht.“, gab sich der Stachelkopf sich selber ein kleine Kopfnuss. „Abro pro Schwänzen. Wo warst du die restlichen Stunden heute?“, fragte Bob. „Es ging mir heute in der Schule nicht so besonders und da bin ich nach Hause um mich zu erholen.“, erklärte Namy. Dabei sah sie böse funkelnd zu Bunshichi an. „Was siehst du mich da so an?“, fragte er darauf. Namy antworte nicht. „Ich verstehe. Du meinst, dass deine heutige Laune meine Schuld ist. Eigentlich hätte ich von dir mehr Dankbarkeit erwartet. Was ich für dich getan habe.“, sprach Tawara und schlurfte an seine Dose Cola. „Dankbarkeit? Wofür? Dafür, dass du meine Vergangenheit aufgerüttelt hast und ich Drohungen bekommen habe. Dafür soll ich Dankbar sein. Du spinnst.“, faucht sie ihn an. Obwohl sie eigentlich auf seine Worte nicht eingehen wollte. Aber sie konnte nicht anders, nicht bei diesem Kerl. Bunshichi schloss kurz die Augen und zerdrückte im gleichen Atemzug die Dose. Dann stand er auf und schritt langsam auf Namy zu. Er packte ihre Handgelenkte, zog diese empor und drückte Namy an die Wand. Keiner der anderen griff ein. Bob musste zwar Soichiro zurück halten und erklärte ihm, dass sie sich nicht einmischen würden. Da es so besser wäre. „Ein einfaches –Danke schön- würde reichen.“, sagte er leise. Bevor Namy darauf etwas erwidern konnte, spürte sie die Lippen von Bunshichi auf ihren. Tawara war es im Moment egal. Da sie ihn sowie so hasste, konnte er sie ja auch küssen, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Die Schülerin riss entsetzt ihre Augen auf, zur keiner anderen Regung war sie möglich. Doch dann, ohne dass sie was dagegen tun konnte, erwiderte Namy den Kuss zaghaft. Kurz schloss sie ihre Augen und kam dadurch zur Besinnung. Sie hob ihr Bein und stampfte mit voller Wucht auf seinen Fuß. Darauf hin ließ er sie los und Namy rannte aus der Wohnung. Ohne zu überlegen rannte Bunshichi ihr hinter her. Er hatte gespürt, wie sie seinen Kuss erwidert hatte. Gerade noch rechtzeitig sah er, wie Namy in die Wohnung neben an eintrat. Aber trotzdem zu spät. Kurz vor seiner Nase schlug die Tür zu. „Namy!“, rief er und ergriff die Klinke, aber die Tür war verschlossen. „Lass mich zufrieden! Verschwinde!“, schrie sie und ließ sich auf den Boden sinken, mit dem Rücken zur Tür. Namy fing wieder an zu weinen und das Klopfen an der Tür hörte sie nicht mehr. Sie weinte und weinte. Bunshichi gab schließlich auf. Er ging zurück zur anderen Wohnung und verabschiedete sich. Chiaki begleitete ihn noch zur Straße. „Danke, dass du uns was von Maya erzählt hast.“, erhob sie ihre Stimme. „Kein Problem.“, sagte er und schaute dabei traurig zu Namys Wohnung. „Das mit Namy und dir wird schon ins Lot kommen. Ich glaube sie weiß ihre Gefühle selber nicht genau zu zuordnen. Aber trotzdem verstehe ich sie nicht. Sie sollte sich wirklich bei dir, für deine Tat, bedanken.“, meinte Chiaki. „Bunshichi, pass bitte auf sie auf.“ „Keine Angst, das werde ich. Aber jetzt muss ich los. By.“, verabschiedete er sich. „By!“, winkte Chiaki ihm nach. Sie ging in ihre Wohnung, holte die Milch und stellte diese vor der Tür von Namy hin. „Namy, ich hab dir die Milch hingestellt.“, sagte sie und ging. ………………………………………………………………………. Tawara lief nach Hause und legte sich auf sein Bett. Er strich sich mit seinen Finger über seine Lippen. >Sie hat den Kuss erwidert. Also bin ich ihr doch nicht gleichgültig. <, dachte er und ein schmunzel legte sich auf seinen Mund. Trotzdem fiel es ihm schwer ein zu schlafen. TBC LG Anticia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)