Der Wunschbrunnen von abgemeldet (Freud oder Leid?) ================================================================================ Kapitel 1: Tief im Wald ----------------------- Die hohen von Moos bewachsenen Bäume standen still in der bleichen Frühlingssonne. Ab und zu streifte sie ein schwacher Windhauch. Dann knarrten die Baumspitzen leise. Ansonsten war kein laut zu hören. Selbst die Vögel, die aus vollem Halse zwitscherten und eifrig damit beschäftigt waren ihre Nester in den Ästen zu bauen, waren verstummt. Etwas ungewöhnliches, unerwartetes hatte sich des Waldes bemächtigt und es war, als ob die ganze Natur den Atem anhielt und wartete. Plötzlich wurde die unnatürliche Stille durch Gebrabbel von Schülern unterbrochen. Heute war der Wandertag von Noodles Klasse. Solche Tage fand sie abscheulich. “Ist das nicht ein toller Morgen. Ideal zum Wandern. Herrlich”, meinte ihre Lehrerin, Frau Stone fröhlich. Sie blieb stehen um auf den Rest der Schüler zu warten und schaute zu den hohen Baumwipfeln hinauf. “Dieser Teil des Waldes scheint sehr alt zu sein. Was meinen sie?”, fragte Emily, eine Mitschülerin von Noodle. Die Lehrerin drehte sich zu ihr hin und lächelte:” Einige der Bäume sind hier 100 Jahre alt, vielleicht sogar noch älter. Vor langer Zeit stand hier mal ein Hof, ich weiß das deshalb, weil meine Oma hier ihre Kindheit verbracht hat.” Um nicht ganz still zu sein, meldete sich dieses mal Noodle zu Wort:” Das, was man da hinten auf der kleinen Lichtung hier erkennen kann, sind das die Reste des Hauses?” Die Lehrerin sah in die Richtung und mit wenig Fantasie konnte man die Konturen erkennen, wo die Grundmauern des Hauses gestanden haben mussten. Nun lagen nur noch einige Moosbewachsene Steine herum. Als die Klasse sich wieder versammelt hatte, gingen sie weiter. Noodle meinte:” Was für eine entsetzlich Vorstellung hier tief im Wald aufzuwachsen, Kilometerweit von der Stadt entfernt.” Bei dem Gedanken lief es Emily kalt den Rücken runter. Noodle fande sie ganz in Ordnung. Sie war mehr so der Naturfreak. Doch trotzdem beneidete sie Emily. Sie spielt auch E-Gitarre und hatte die teure Gitarre mit der Originalunterschrift von Richi Sambora, den Noodle ebenfalls sehr mochte. Eigentlich musste dieser Preis für Noodle kein Problem sein, aber Murdoc wollte nicht, dass sie sich die Gitarre kauft. Murdoc mochte diesen Richi Sambora nicht. Auf einmal schien der Tag nicht mehr so hell zu sein. Die Lehrerin schaute zum Himmel hinauf und man konnte feststellen, das sich eine große dunkle Wolke vor die Sonne schob. Noodle schaute auch hinauf und mit einem mal überfiel sie ein unerklärliches unheimliches Gefühl. Sie hörte die Stimmen der anderen, aber sie schienen von ganz weit weg zu kommen. Ständig schaute sie von einem Punkt zum anderen der mit Moos überwachsenden Wand. Was war das, fragte sich Noodle. Eine art Nebel zog sich vor ihren Augen zusammen und sie spürte das der Boden unter ihren Füßen zu schwanken began. Einen Moment lang glaubte sie, undeutlich eine schwarz gekleidete Frauengestallt an einen Brunnen am Ende einer Mauer stehen zu sehen. Noodle blinzelte erschrocken. Da war die Erscheinung verschwunden. Auch der Nebel. Noodle rieb sich die Augen und blieb weiter still stehen. Ihre Hände zitterten und ihr Herz hämmerte wie verrückt. Was war nur los mit ihr? Sie blickte um sich und beruhigte sich wieder. Die anderen unterhielten sich, als ob nichts geschehen wäre. Im Grunde genommen, war ja auch nichts passiert. Sie hatte, ein Gespenst gesehen?! Noodle schüttelte den Kopf und regte sich auf, das die Fantasie mit ihr so einen scheiß macht und sie auch noch reinfällt. Natürlich gibt es dort keinen Brunnen und auch keine schwarz gekleidete Frau. Doch bei den nächsten Worten erstarrte sie. “ Der sage nach soll gleich neben dem Haus ein alter Brunnen gestanden haben.” Die Lehrerin zeigte genau in diese Richtung, wo Noodle glaubte die schwarz gekleidete Frau gesehen zu haben. Noodle starrte die Lehrerin an. Wenn dort wirklich einst ein Brunnen gewesen war, dann……. “Meine Oma hat die Geschichte erzählt”, erzählte die Lehrerin weiter, “Ich war klein und hab ihr das natürlich geglaubt. Und ich war sicher, das ich eines Tages den Wunschbrunnen finden würde und alle meine Wünsche erfüllen könnte.” “Einen Wunschbrunnen?”, fragte Noodle. Ihre stimme klang klein und fremd. Das schien aber die Lehrerin nicht zu merken. “Ja, ein echter Wunschbrunnen”, lächelte sie,” wollt ihr die Geschichte hören? Wir machen dort vorne an der Mauer eine Pause und dann erzähle ich sie euch beiden.“ Die beiden Mädchen nickten und Emily konnte es kaum erwarten. Noodle hingegen, schwieg und brachte keinen Ton heraus, auch wenn sie darauf brannte über den geheimnisvollen Wunschbrunnen zu hören. Warum sie mehr darüber wissen wollte wusste sie selber nicht. Sie spürte das es nur so war. Die Klasse ging zu dieser Mauer. Emily und Noodle setzten sich zu der Lehrerin. Die anderen Schüler verstreuten sich im Umfeld und beschäftigten sich selber. Anscheinend interessierte sie die Geschichte nicht. Jedes Mal wenn Noodle zu den Mauern und auch zu der Stelle sah, wo sie den Brunnen und diese Frau gesehen hat, lief ihr ein Schauer den Rücken hinunter. Noodle überlegte. Cool, wenn es so einen Wunschbrunnen gäbe, dann könnte sich alles Wünschen was sie wollte oder was sie ändern würde. Sie kramte aus ihrer Tasche ihre Lunchbox aus und war auf die Geschichte gespannt. Doch plötzlich kam es ihr so vor, als ob der Boden unter ihr zitterte. Sie bekam Angst. Was war denn das schon wieder, dachte sie. Ein Erdbeben? Doch gleich darauf war es vorbei. Sie zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Kapitel 2: Der alte Brunnen --------------------------- “So hat mir meine Oma die Geschichte erzählt”, began die Lehrerin zu erzählen,“ der Sage nach taucht der Wunschbrunnen nur alle 50 Jahre auf und ist nur wenige Tage sichtbar. Derjenige, der den Brunnen findet, kann er einen Stein vom Brunnen mitnehmen und es werden ihm drei Wünsche erfüllt. Als Kind war ich natürlich voll begeistert, das es so einen Brunnen gibt, vielleicht weil meine Oma so sicher war. Aber trotzdem hat sie mich vor ihm gewarnt.” Sie schwieg. Sie schaute zu den Mauern. Noodle wollte etwas fragen, aber Emily kam ihr zuvor:” Warum hat sich sie denn vor dem Brunnen gewarnt?” Die Lehrerin zuckte mit den Schultern und lächelte:” Den Wünschen kommen Probleme, nicht für den der sie erfüllt bekommt, sondern für andere.” “Für andere?” Emily sah die Lehrerin fragen an. “Es gab eine Art Inschrift in dem Brunnen, eine alte Kupferplatte, wo draufstand “Überlege dir deine Wünsche gut - deine Freud wird eines anderen Leid!” ” “Leid? Warum denn?”, fragte dieses Mal Noodle. Noodles Stimme hörte dumpf an und begann am ganzen Körper zu zittern. Was war denn mit ihr los? Noodle musste sich anstrengen, um ihre Lehrerin zu verstehen. Sie sah vor sich einen Brunnen wie aus dem Nichts auftauchen. Er war schief und Moosbedeckt und aus dem Brunnen ragten zwei Holzpfähle, mit einer Querstange darüber. Ein kleines Halbdach aus Holz, schützte das Wasser. Auf dem Dach befand sich eine Kupferplatte. Noodle zuckte zusammen und kam wieder in die Realität zurück, als eine Stimme zu ihr durchdrang. “Noodle? Alles klar bei dir? Du siehst so blas aus. Noodle! Sag doch was!” Noodle schüttelte verwirrt den Kopf und öffnete die Augen. Wann hatte sie die Augen geschlossen? Noodle konnte sich gar nicht daran erinnern. “Alles okay bei dir?; fragte die Lehrerin führsorglich. “Nja, ich fühl mich nicht so gut. Ich glaube ich bekomme eine Erkältung. Komisch und mir ist schwindelig.” Die Lehrerin schaute auf die Uhr und sagte:” Ja, ich denke wir waren lang genug weg. Wir gehen wieder zur Schule zurück.” Während die Lehrerin die Klasse zusammentrommelte. Gab Emily Noodle die Hand um ihr aufzuhelfen. Noodle ergriff sie und zog sich hoch. “Es geht schon wieder, danke”, sagte Noodle und lächelte. Emily lächelte ebenfalls. “ Aber warum ist der Wunsch ein Problem für den anderen, versteh ich nicht”, nahm Emily wieder das Thema auf. Plötzlich fühlten sich Noodles Hände so gefühllos an, als sie wieder an der Stelle des Weges vorbei gingen, wo Noodle zuerst den Brunnen und die Frau gesehen hat. Trotzdem hörte sie gespannt mit zu. “Meine Oma hat mir erst später alles erzählt. Sonst hätte ich als kleines Kind vielleicht Alpträume bekommen”, und das lächeln auf ihrem Gesicht verschwand. “ Als meine Oma noch ein kleines Mädchen war hatten sie ein Hausmädchen und einen Stallgehilfen, der sich um die Tiere kümmerte. Das Hausmädchen hatte ihr von dem Wunschbrunnen erzählt und mir immer jeden Wunsch erzählt den sie sich wünschte. Doch auch die Wünsche machten viele Probleme, die beim letzten Wunsch im Stall ein Feuer entfachten und der Stallgehilfe nicht mehr gerettet werden konnte. Aber irgendetwas ist schief gelaufen, den ein Wunsch schlug irgendwie zurück und das Hausmädchen starb ebenfalls.“ “Das muss ja wirklich ganz schrecklich gewesen sein”, sagte Emily erschrocken,” ihre arme Oma.” “Meine Oma war noch zu klein um richtig zu verstehen und bald darauf sind sie weggezogen. Aber egal reden wir über etwas anderes.” Noodle versuchte Krampfhaft an etwas anderes zu denken. Ihre Hände haben aufgehört zu zittern. Noodle lief langsam und ließ die anderen vor, sie wollte das Schlusslicht bilden. Sie schaute noch einmal zurück und wäre vor Schreck gestolpert. “Miss. Stone, ich habe mein Handy an dem Platz an der Mauer vergessen”, schrie Noodle zu der Lehrerin vor. “ Ja, geh schnell, wir warten hier.” “Nee, ich weiß schon den Weg. Ich komm schon nach.” Ohne auf eine Antwort zu warten rannte sie zurück. Noodles Herz klopfte so laut, dass sie es deutlich spüren konnte. Wenn sie nun zu spät kam und er weg war? Doch der Wunschbrunnen stand noch genauso da, wie sie ihn zuvor gesehen hatte. Mit zitternden Beinen ging sie langsam auf den Brunnen zu und streckte die Hand aus. Ständig dachte sie, der Brunnen würde verschwinden und sich in Luft auflösen. Aber sie sah ihn, den kleinen runden Stein, der nur auf sie zu warten schien. Ihre Hand zitterte als ihre Hand den Stein umschlossen. Sollte sie ihn ins Wasser werfen, so wie Leute früher ihre Münzen in den Brunnen warfen? Nein, ihre Lehrerin hatte ja gesagt, derjenige der einen Stein vom Brunnen nimmt, hat drei Wünsche frei. Wie im Traum hörte sie wie die Mitschüler laut ihren Namen schrieen. Sie musste sich beeilen. Schnell steckte sie den Stein in die Jackentasche. Doch da sah sie in den Augenwinkel heraus eine Bewegung und erstarrte. Vorsichtig wandte sie den Kopf. Einen Augenblick lang konnte sie die schwarz gekleidete Frauengestalt ganz klar und deutlich erkennen. Und jetzt hörte sie ihre Stimme, die wie aus weiter ferne klang: “Überlege dir gut was du dir wünschst - es kann sein das du es bereust - das Unglück wird in jedem Wunsch größer - und nur der …… Brunnen kann ……… ändern“. Die Stimme sagte noch etwas von wenig Zeit, aber sie bekam es nicht mehr ganz mit. Noodle rannte von diesem Hof weg, so schnell wie sie konnte. Noch nie, nie in ihrem ganzen Leben hatte sie so eine furchtbare Angst verspürt. Zwar war es bei ihr zu Hause, in den Kongs, auch gruselig, aber das, das war Horror! Ständig dachte sie, das kalte Hände sie von hinten packen würden und sie mitreisen würden. Sie rannte über Stock und Stein, so schnell sie konnte, und drehte sich kein einziges Mal um. Fortsetzung folgt!!! Kapitel 3: Der erste Wunsch --------------------------- Es war spät am Abend und Noodle saß in ihrem Zimmer auf dem Bett. Ihre Hände umschlossen den Stein den sie am Brunnen gefunden hatte. Es war ihr sehr schwer gefallen, bis jetzt auf den Wunsch zu warten, aber Noodle wollte ganz sicher gehen, das sie sich auch das richtige wünschte. Die Worte der schwarzgekleideten Frau klangen ihr immer noch im Ohr und hatten sie furchtbar erschreckt. Sie musste unbedingt darauf achten, das sie mit ihrem Wunsch anderen keine Probleme bereitete. Und nun hatte sie den richtigen Wunsch gefunden. Da war sie sich ganz sicher. Sie schloss die Augen und drückte den Stein noch fester. „Ich wünsche mir, ich wünsche mir, das Murdoc es sich anders überlegt und mir doch die E-Gitarre kauft.“ Während Noodle die Worte sprach, spürte sie eine Art vibrieren im Stein. Das war alles. Noodle machte das Licht aus, und kroch unter die Bettdecke. Sie lag da und dachte an die E-Gitarre, die sie schon in ihren Händen fühlen konnte. Es würde sich besser anfühlen, als ihre alte Gitarre, die schon Kratzer drin hatte. Sie würde ihr besser stehen, das wusste sie ganz genau. Am nächsten Morgen stand 2-D schon früh auf. Muss der so einen schrecklichen Krach machen, dachte Noodle und zog sich die Bettdecke über den Kopf. Im nächsten Moment bekam sie ein schreckliches Gewissen. Es war klar, Stu hatte heute ein Interview mit der Zeitschrift Bravo und natürlich freute er sich riesig darauf. Ausnahmsweise hatte das Murdoc für ihn organisiert. Doch als Noodle eine Stunde später in die Küche kam, war da kein fröhlicher Stu. „Du bist so gemein. Das ist echt scheiße von dir. Du hast es mir versprochen!“ „Wie bitte? Ich soll dir ein Interview versprochen haben? Jetzt laber mal nicht so ein Käse, das hast du vielleicht geträumt. Ich muss heute mit Noodle die Gitarre kaufen, die sie doch wollte.“ Murdoc schaute zu Noodle, und ausnahmsweise grinste mal Murdoc. Noodle schaute ihn unglaubwürdig an. Machte er Scherze, dachte Noodle. Dann war es ein schlechter Scherz. Armer Stu, dachte sie. Noodle wollte gerade etwas sagen und Stu trösten, doch Russel kam ihr zuvor:“ Stu jetzt ist aber Schluss. Ich muss dich doch nicht schimpfen wie ein kleines Kind. Ich hab auch manchmal schöne Träume. Da war letztens eine große Pizza in meinem Traum. Und ich hatte riesigen Hunger. Und als ich dann in die Pizza reingebissen habe, hatte ich bemerkt, das ich gerade mein Kissen angesabbert habe. Also, ich kann auch nicht alles haben. Steck es einfach weg wie ein Mann.“ Noodle schwieg und schaute etwas verwirrt. „Vielleicht ein andermal Stu“, meinte Russel und biss in sein Brötchen. Stu war so wüten das er so heftig auf stand, so das gleich der Stuhl umkippte, er zur Türe rannte und noch schrei:“ Das ist echt scheiße. Ich hasse euch.“ Im nächsten Moment war er verschwunden. Noodle schaute Murdoc und Russel an, als ob sie se noch nie gesehen habe. Was ist ihr los? Noodle verstand nicht. Es schien war zu sein. Murdoc kaufte ihr die neue Gitarre. Aber wieso? So was hatte er ihr nie versprochen. Murdoc hasste Richie Sambora. Also, wie, warum, weshalb, w....... jetzt fiel es Noodle wieder ein. Ihr Wunsch! Ihr Wunsch war in Erfüllung gegangen. Murdoc kaufte ihr die Gitarre kaufen. Jetzt hat sie es endlich begriffen. Ihr wurde fast schwindelig vor Freude. Aber jetzt verspürte sie ein schlechtes Gewissen. Stu hatte sich so gefreut. Es scheint also war zu sein, was über de Wunschbrunnen gesagt wurde. Ihre Freude wurde eines anderen Leid. War das gerecht.? Noodle sah das wütende und traurige Gesicht von Stu vor sich. Sie musste Murdoc und Russel die Wahrheit sagen, den es war ganz offensichtlich, das sie sich nicht mehr daran erinnerten. Noodle wollte zum sprechen ansetzten, aber sie schloss ihren Mund auch gleich wieder. War es denn wirklich so schlimm, wenn Stu das Interview nicht bekam. Ach nein. Stu soll sich nicht so anstellen. Er war ein Mann und er sollte in der Lage sein, Dinge die er nicht bekam wegstecken zu müssen. Genau. Dann bekommt er das eben ein andermal. Sie scheuchte das schlechte Gewissen in das letzte Ecke ihres Gehirn und strahlte Russel und Murdoc an. Etwas schöneres hätte ihr nicht passieren können. Und das alles hatte se dem Wunschbrunnen zu verdanken. Kapitel 4: Der zweite Wunsch ---------------------------- Es war Samstag. Sie räumte Platz in ihrem immer. Die alte Gitarre musste nun für die neue Platz machen. Sie nahm die alte und warf sie draußen auf den Müll. Endlich weg mit diesem Ding. Sie konnte sie nicht mehr sehen. Doch als sie wieder oben war, kam Murdoc ihr entgegen gelaufen. „Da bist du ja. Ich hab dir deine Gitarre vor die Türe gestellt. Pass bloß auf auf das Ding. Das war teuer. Weil einen Geldscheißer hab ich auch nicht.“ Er ging an ihr vorbei und sie rannte zu ihrem Zimmer. Gleich stöpselte sie sie an den Verstärker an und legte los. Doch sie musste feststellen, dass das Kabel und auch am Verstärker nichts hinhaute. Sie schnappte sich die zwei Gegenstände und brachte sie zu einem Experten. Sie betrat das Musikgeschäft und fragte auch gleich nach, ob da was kaputt sei. Der Ladenbesitzer schaute sich das Kabel genauer an, danach auch den Verstärker. „Tja, mein Mädel. Die sind leider kaputt. Tut mir echt Leid, da kann man echt nichts mehr reparieren.“ „Hm, darf ich mich mal umschauen?“ „Klar doch.“ Noodle ging um die Regale zu den Verstärker. Dann stach ihr ein großer wunderschöner ins Auge. Eigentlich sehen die alle gleich aus, aber Noodle fand ihn was Besonders. Der Ladenbesitzer kam wieder und Noodle fragte gleich:“ Die find ich schön.“ Noch bevor Noodle fragen konnte wie viel diese kostet, kam ihr der Mann zuvor:“ Schau mal, Mädel. Hier ist ein Starterset für nur 150 Pounds.“ „Nee, die will ich nicht. Ich mag die“, und Noodle zeigte mit dem Finger auf die ’’Besondere’’,“ Die will ich, sonst gar keine. Wie viel kostet den die?“ Der Mann seufzte und sagte:“ 480 Pounds.“ Noodle überlegte und meinte:“ Die brauch ich aber. Könnte ich die nicht aufschreiben lassen?“ „Aufschreiben?“; fragte der Ladenbesitzer und fing an zu lachen. Er konnte nicht mehr aufhören. Noodle fand das unverschämt und ging. Toll, sie musste unbedingt das Geld herbekommen, aber woher. Natürlich dachte Noodle und lächelte. Es gab überhaupt kein Problem. Wie konnte sie nur so dumm sein. Sie hatte doch den Wunschstein. „Was ist los? Warum grinst du so?“, fragte Russel, als sie ihm im Gang begegnete. Noodle zuckte zusammen, sie hatte ihn nicht bemerkt. „Ach nur so.“ Russel zog die Augenbrauen hoch und fragte:“ Wie hast du es eigentlich geschafft Murdoc umzustimmen? Hast du ihn verhext oder so?“ Noodle grinste noch mehr:“ Kann schon sein.“ Und verschwand in ihrem Zimmer. Sie schloss ihr Zimmer ab und schaute nach dem Stein. Er lag in ihrem Nachtschränkchen ganz hinten. Doch irgendwie schien er sie zu locken. Komm, komm, ich erfüll dir all deine Wünsche. Das Haus war still. Sie schnappte sich den Stein und warf sich aufs Bett. Angst. Wieso verspürte sie jetzt Angst? Was ist, wenn sie wieder jemanden traurig machte. Sie sah den wütenden Stu vor sich. Aber wenn sie sich genug Geld Wünschte, könnte sie vielleicht Stu ein kleines Trostgeschenk machen. Ein neues Mikro zum Beispiel. Sie drückte den Stein noch fester. Er fühlte sich richtig warm an. Fast als ob Leben in ihm wäre. Noodle lief ein Schauer über den Rücken und plötzlich began ihr bett unter ihr zu schwanken. Sie spürte einen leichten Schwindel. Einen Augenblick lang hätte sie lieber den Stein zurück in die Schublade gelegt. Doch bei dem Gedanken an all das schöne Geld, überlegte es sie sich anderes. Noodle schloss die Augen und umklammerte den Stein. „ich wünsche mir genug Geld um mir einen Verstärker, ein Kabel und ein Geschenk für Stu zu kaufen zum Beispiel ein Mikro.“, sagte sie und sie spürte wie der Stein in ihrer Hand zu vibrieren began. Dann hörte es auf. Er war wieder ein ganz normaler Stein. Schnell legte Noodle ihn wieder in die Schublade zurück und ein Gefühl der Erwartung vermischt mit Grauen überfiel sie. Was würde nun als nächstes passieren. Sie musste nicht lange auf die Antwort warten. Als sie am nächsten Morgen zum Frühstück in die Küche kam legte Murdoc das Handy auf die Seite ein schien ein bisschen verwirrt zu sein. Er schaute Noodle an und sagte:“ Ähm Noodle, man hat mir gerade mitgeteilt das du bei einem Gewinnspiel 1000 Pounds gewonnen hast.“ „Was für ein Gewinnspiel?“, Noodle sah ihn fragend an. „bei einem Gewinnspiel für Gitarren. Ich wusste gar nicht, das du da mitgemacht hast.“ Er klang vorwurfsvoll. „Ach so, ähm, sorry das ich dir davon noch gar nichts erzählt habe. Da hab ich nur mal so aus Spaß mitgemacht. Ich konnte ja nicht wissen das ich da Gewinne.“, log sie, aber innerlich jubelte sie. Es hat geklappt. Als Noodle ein paar Stunden später aus ihrem Zimmer kam, sie hatte fleißig an ihrer neuen Gitarre geübt, wunderte sie sich warum Stu an ihr vorbei rauschte, mit Autoschlüsseln in der hand. „Wie konnte er nur so unvorsichtig sein, so viel Geld mit sich herumzuschleppen. Was hat er sich bloß dabei gedacht.“ Was meinte Stu nur damit? Noodle spürte, wie sie eine seltsame Unruhe überfiel. Stu schaute nicht nach links und nach rechts. Und auch schon war er im Fahrstuhl verschwunden. Sie rannte in schnurstracks in die Küche. “Gut das du kommst“, meinte Murdoc. Noodle sah, das es Murdoc nicht gut ging. Was war passiert? „Stimmt was nicht? Du bist so still?“, fragte Noodle,“ ist etwas mit Stu?“ Murdoc seufzte: Es geht um Russel. Er wurde von hinten nieder geschlagen und ausgeraubt, als er auf der Bank war um das Geld zu holen. Er liegt im Krankenhaus auf der Intensivstation. Stu ist schon runter ins Auto, ich fahre mit und du bleibst da, verstanden. Ich rufe an, wenn wir mehr wissen.“ Noodle nickte. Sie fühlte sich betrübt und konnte weder sprechen noch denken. Aber bei den letzten Worten von Stu liefen ihr eiskalte Schauer über den Rücken. Kapitel 5: Die E-Gitarre und die Verstärker ------------------------------------------- Noodle wusste nicht, wie lange sie in der Küche gesessen hatte. Ihre Beine hatten einfach nachgegeben und sie war umgefallen, völlig schokiert und verwirrt über das was Stu gesagt hatte. ’’So viel Geld abzuheben’’ Die Worte waren wie Messerstiche in ihrem Kopf. Unentwegt bis ihr so übel wurde und sie sich so schwindelig fühlte, das sie sicher war sich übergeben zu müssen. „Das darf nicht war sein“, murmelte sie und began zu weinen. "Das muss ein dummer Zufall sein“, schniefte sie leise,“ das kann nicht meine Schuld sein.“ Aber in ihrem Inneren wusste sie nur zu gut, das sie sehr wohl daran schuld war. Sie hatte Geld bekommen und Russel war genau dieser4 Betrag gestohlen worden. Das konnte kein dummer Zufall sein. Deine Freud wird eines anderen Leid. Die Warnung war also war geworden. Noodle stand mühsam auf, wankte in ihr Zimmer und ließ sich auf ihr Bett fallen. Dort lag sie bewegnungslos und starrte in die Luft. Die Stunden bevor Murdoc und Stu zurückkamen erschienen ihr wie Jahre......... Ring-ring Endlich klingelte ihr Handy. Und Noodle warf sich förmlich darauf. „Murdoc? Echt, ich dachte schon du rufst nie mehr an. Wie geht es ihm?“ „ Er ist immer noch bewusstlos.“ Murdocs Stimme war still und leise. „Er hat den Kopf beim fallen an einer stufe angeschlagen und sich einen Schädelbruch zugezogen. Wir wissen nicht wie es weiter geht, aber wir hoffen das beste. Ich fahr gleich nach Hause, Stu bleibt die Nacht über hier für alle Fälle.“ Sie verabschiedeten sich und Noodle legte auf. Nach dem Anruf fühlte sie sich so elendig, dass sie sich wieder hinlegen musste. Das Gefühl der Übelkeit kam zurück und ihr wurde schwarz vor den Augen. Wie hatte das passieren können. Warum hatte sie nicht auf die Warnungen gehört und die Wünsche sein lassen. Aber vielleicht konnte sie sich ja jetzt wünschen, das Russel wieder gesund wurde. Sie hatte ja noch einen Wunsch frei. Ja, das würde sie tun. Noodle wollte gerade auf den Flur hinausgehen, da ging der Fahrstuhl auf und Murdoc stand drin. „Hey“, sagte er freudig,“ gute Nachrichten, zurz bevor ich gegangen bin, ist Russel einen kurzen Moment zu sich gekommen. Die Ärzte halten das für ein gutes Zeichen. Sie sind jetzt etwas optimistischer.“ Noodle fühlte sich ganz schwach vor Erleichterung. Trotzdem, die Ärzte konnten sich irren. Am sichersten war sie, wenn sie sich noch einmal was wünschte. Aber was, wenn dafür auch jemand bezahlen musste, fuhr es ihr durch den Kopf. Ich muss die Sache dieses Mal gut durchdenken. Die Stimme von Murdoc riss sie aus ihren Gedanken:“ Übrigens habe ich mir eine Zeitung am Kiosk im Krankenhaus gekauft. Damit waren ein paar Beilagen, mit Verstärker die verkauft werden. Ich habe sie dir mitgebracht. Ich dachte du könntest vielleicht mal hineinschauen, ob du etwas interessantes findest. Du kannst dir ja jetzt Verstärker leisten.“ Damit wollte er sie aufheitern, aber Noodle fühlte sich schrecklich niedergeschlagen. Was half ihr jetzt das Geld. Sie war Schuld daran, das Russel schwer verletzt im Krankenhaus lag. Aber das konnte sie Murdoc nicht sagen. Er hätte bestimmt gedacht, sie hätte einen Sprung in der Schüssel. Noodle nahm die Zeitungsbeilagen mit in ihr Zimmer. Sie setzte sich aufs Bett und schaute sich desinteressiert die Angebote an. Nach al dem schrecklichen das was passiert war, war es jetzt wirklich nicht angebracht nach ein paar fetten Verstärkern zu suchen. Außerdem entsprach ihr kein Verstärker der in den Angeboten stand so wie sie sie wollte. Sie war auf der letzten Seite angekommen und wollte gerade die Beilage wegwerfen, da hielt sie die Luft an. Da waren sie. Die perfekten rot-schwarzen Verstärkern mit allmöglichen Schnick-schnack den sie nur wollte. Ihr Herz began schneller zu schlagen als sie sich den abgebildeten Verstärker genau anschaute. Er war zwar gebraucht, aber in einem niegel-nagel-neuem Zustand, stand da und ziemlich unbenutzt. Aber das spielte keine Rolle für sie. Wenn er das gewesen wäre, hätte sie es trotz ihres Geldes nicht leisten können. Nun könnte er bald ihr gehören. Auch wenn sie eine große Geschichte draus machte, es musste schon was gescheites sein. Und sie betrachtete sich das Foto immer und immer wieder. Sie vergas alles um sich herum und träumte, auf einer großen Bühne zu stehen, mit ihren schicken Verstärkern und ihrer Gitarre und ihre Fans aufheizte. Und dieses Mal brauchte sie den Wunschstein nicht zu tätigen, denn sie hatte ja das Geld. Wenn sie sich schon noch was wünschen sollte, dann nur um Russel gesund zu machen. Am besten wäre es jetzt gleich zu tun. Noosde holte den Stein hervor und hielt ihn in der Hand. Er fühlte sich kalt an. Wie ein ganz normaler Stein. Aber Noodle wusste es besser. Sie saß da, mit dem Stein in der Hand und ein träumerisches Lächeln umspielte ihre Lippen. Es hatte keine Eile. Siekonnte sich Zeit lassen. Um sich den genau richtigen Wunsch für russel zu überlegen. Zuerst wollte sie ein wenig von einem gigantischen Bühnenauftritt träumen, bei der sie die Fans beneideten, das sie ja sowieso taten. Nur kurz. Kapitel 6: der dritte Wunsch ---------------------------- Noodle kam mit einem Ruck wieder zu sich. Wie lange hatte sie so mit dem Stein in der hand dagesessen und ihren Tagträumen auf der Bühne nachgehen lassen. Es war ihr wie fünf Minuten erschienen. Als sie auf ihren Wecker sah, stellte sie fest, das inzwischen eine ganze Stunde vergangen war. Noodle schüttelte verwirrt den Kopf. Hatte sie geschlafen? Wenn ja, warum fühlte sie sich dann so müde. Sie gähnte herzhaft. Vielleicht sollte sie sich ein wenig hinlegen. Aber vorher musste sie noch einen Blick auf das Bild mit ihren Verstärkern machen. Dann würde sie endlich entscheiden, wie sie sich die Gesundheit über Russel wieder zurück wünschte ohne das jemand anderer deswegen zu Schaden kam. Noodle betrachtete lächelnd die tollen Verstärker. Sie anzustellen und zu spielen würde bestimmt etwas anderes sein, als auf ihrer anderen Gitarre und ihren Verstärkern. Sie würden dann, den Platz an dem die alte Gitarre und den Verstärkern stand, einnehmen und ....... „Nein“, stieß Noodle hervor. Eines hatte sie völlig übersehen. Als sie auf die E-Gitarre sah, musste sie feststellen, das diese Gitarre keinen Anschluss für Verstärker hatte. Aber warum? Komischerweise hatte diese Gitarre keinen Anschluss für einen Verstärker. Jede hat doch eine? Warum die dann nicht? Aber sie brauchte Verstärker, unbedingt! Warum ist ihr das denn nicht früher aufgefallen? Und warum Murdoc auch nicht? Sie verstand es nicht. Hilfe, dachte Noodle, was soll ich nur machen. Emily, ihre Klassenkameradin, hätte vor ihr herumgeschwärmt, dass sich ihre neue Gitarre auf den Verstärkern besser anhört. Also,hatte ihre einen Anschluss. Was war das nur für ein Schrott, was Murdoc da gekauft hatte. Noodle sah sich in Panik um, so als ob sie darauf wartete, das in der nächsten Sekunde eine entsprechende Gitarre erscheint. Wie dumm von ihr, nicht daran gedacht zu haben. Doch plötzlich wurde sie von Murdoc gestört. Er hatte so arg an die Türe geklopft, das sie fast einen Herzenfakt bekommen hat. „Stör ich?“ Noodle schüttelte den Kopf. „Mir ist da was eingefallen. Ich hab dir ganz vergessen zu sagen, dass die Gitarre keinen Anschluss für Verstärker hat.“ „Echt? Na wie schön. Das hättest du mir auch eher sagen können.“, motzte Noodle. „Ja, das war die letzte. Hätte ich mir leeren Händen heimkommen sollen? Dann wärst du ganz schön beleidigt gewesen.“, motzte Murdoc zurück. Noodle seufzte. „Und was jetzt? Ich brauch aber welche!“ „Keine Ahnung. Ich lass mir mal was einfallen.“ Murdoc stand auf und fragte noch, bevor er aus der Türe ging:“ hast du dir denn schon Verstärker rausgesucht?“ Noodle nickte. Murdoc nickte ebenfalls und ging. Ohne zu Überlegen, umklammerte Noodle den Wunschstein und murmelte:“ Ich wünsche mir eine neue E-Gitarre, genau dieselbe, aber mit Anschluss für Verstärker.“ Erst als der Stein in ihrer Hand vibrierte und so warm wurde, das sie sich gleich verbrannte, wurde ihr bewusst was sie getan hatte. Sie hatte den dritten Wunsch vertan. Den Wunsch, mit dem sie doch bitten wollte, Russel wieder gesund zu machen. In dieser Nach schlief Noodle überhaupt nicht gut. Sie warf sich von der einen Seite auf die andere, weil sie sich schreckliche Sorgen machte, wie es mit Russel weiter ging. Sie hatte die einmalige Chance gehabt, das Unglück, das sie angerichtet hatte wieder gut zu machen. Aber sie hatte sie nicht ergriffen. Sicher. Sie brauchte unbedingt eine neue Gitarre, damit ihre neuen Verstärker auch passten, aber das hätte sich bestimmt auch anders regeln lassen. Was ist bloß los mit mir? Wie konnte ich nur so egoistisch sein. Was, wenn Russel stirbt? Das könnte sie sich nie verzeihen. Noodle jammerte ins Kissen. Schließlich schlief sie ein, aber es wurde ein unruhiger Schlaf. Sie träumte von schwarz gekleideten Frauen und Menschen die panisch schrieen. Noodle wusste das sie etwas unternehmen musste um Menschen zu retten. Aber was? Und wo war es? So sehr sie auch suchte, sie konnte es nicht finden. Aber sie musste, sie musste. Das kreischende Schreien ging ihr durch Mark und Bein. Als Noodle am nächsten Morgen aufwachte, war sie schweißgebadet. Was war das bloß für ein schrecklicher Alptraum gewesen. Aber vor Kummer über Russel war der Traum im nächsten Moment vergessen. Noodle zog sich hastig an und rannte in die Küche. Dort saß Murdoc, las Zeitung und trank Kaffee. „Wie geht es Russel?“, fragte sie in Angst voller Erwartung der Antwort. „Ist er.... ist er....“. Murdoc kann sie beruhigen. Beruhig dich, Kleine. Er ist außer Lebensgefahr.“ Noodle sank auf einen Stuhl nieder. Sie war erleichtert. Gut, das er wieder gesund wird. Am nächsten Morgen. Es war Schule. Murdoc hatte noch erzählt, das Russel zwar außer Lebensgefahr sei, aber trotzdem würde ihm ein Gehirnschaden bleiben. Es war nicht sicher, ob er je wieder gehen konnte. Das schlechte Gewissen, lag ihr wie ein Betonklotz im Magen. Warum hatte sie den Wunschstein nicht dazu verwendet, Russel wieder gesund zu wünschen. Jetzt war es zu spät. Ihr quicklebendiger, musikbegeisteter Drummer, der immer an toten Tieren herumbastelte und Noodle immer auf seinen Schultern trug, er sollte nie wieder laufen können? „Es ist meine Schuld“, jammerte Noodle,“ ganz allein meine Schuld. Hätte ich doch nie etwas von diesem Wunschbrunnen gehört. Noodle spürte, wie sie plötzlich eine schreckliche Unruhe überfiel, als sie an ihren letzten Wunsch dachte. Wenn so entsetzliche Dinge mit Russel passiert waren, wie sich Noodle Geld gewünscht hatte, was würde denn jetzt passieren, nachdem sie sich eine neue gewünscht hatte? Was, wenn etwas den anderen noch passieren würde? Oder angenommen dem Ladenbesitzer? Was wenn...... Jetzt mach dich nicht verrückt, dachte Noodle. Warum sollte denn etwas passieren? Das schlimmste wäre, wenn die Verstärkeer ausverkauft wären. Aber davon ging ja wirklich nicht die Welt unter. Dennoch beruhigte sie diese Erklärung nicht. Ihr Herz schlug dumpf und schnell, als sie an der Schule ankam. Zehn vor acht. Die Schüler waren dabei in ihre Klassen zu gehen. Noodle ging zu ihrer Klasse. Alle unterhielten sich, bis der Unterricht begann. Der Lehrer fing mit Mathe an. Während er erklärte, machte Noodle etwas ganz verrückt. Irgendjemand fehlt. Aber sie kam nicht drauf, wer das sein könnte. Plötzlich klopfte es an der Türe und der Direktor kam rein. „Entschuldigung, das ich störe, aber ich habe nicht sehr gute Nachrichten. Wie euch vielleicht aufgefallen ist, fehlt heute Emily....“ Genau, dachte Noodle, da hat er recht, sie fehlt, aber warum? Sie ist nie krank. „... ich weiß nicht wie ich es euch erklären soll, aber sie ist gestern leider verstorben:“ Geschockte Gesichter machten die runde. Selbst der Lehrer. Noodle konnte es nicht fassen „Es war ganz komisch. Sie war auf dem Weg zu ihrem Gitarrenunterricht, wurde aber von einem Auto angefahren, der sie nicht beachtet hatte, sie wurde vom Fahrrad gerissen und ist gegen die Bordsteinkante gestoßen, sie starb an der Unfallstelle. Es tut mir Leid. Auch wenn ich es so sagen musste. Wenn sich einer nicht wohlfühlt kann er gerne gehen. Tut mir sehr leid. Auf wiedersehen.“ Einer nach dem anderen stand auf um zu gehen. Noodle war versteinert. T-Tod? Sie packte ihr zeug und musste nachdenken. Und rannte aus der Schule raus. Sie fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Das darf nicht war sein. Aber warum nachdenken? Warum? Warum? Ich träume!. Nichts ist geschehen, ich träume, das kann nicht sein. Das darf einfach nicht sein. Aber es war so. Es war kein Traum. Noodle wusste das, ganz genau. Es war kein...... brutale grausame Wirklichkeit. Und sie konnte nicht so tun, als ob sie nicht ganz genau wüsste, dass das die Folge ihres Wunsches war. Sie hatte sich eine neue Gitarre gewünscht und es war die letzte, hatte Murdoc gesagt. Aber genau eine solche hatte Emily, mit Anschluss, und natürlich musste der Besitzer weg. Nur war sie weg, tot. Die nette, freundliche und liebe Emily. Sie war tot, aufgrund ihres egoistischen Wunsches. Noodle riss sich aus ihren Gedanken los und musste auf die Straßen achten, bevor sie noch überfahren wurde. Am Tor von den Kongs rannte sie noch schneller. Ihre Beine fühlen sich gefühllos und taub an und auf einmal stolperte sie. Allein bei dem Gedanken daran, an Emily zu denken, wurde ihr übel. Sie stand langsam auf und ging langsam. Am Eingang angekommen, kam ihr Murdoc entgegen. „Ach hä? Wieso.. warum bist du nicht in der Schule?“ Noodle schaute ihn mit einem blassen Gesicht an. „Ach jetzt weiß ich glaub ich warum. Tut mir Leid wegen deiner Klassenkameradin. Ich wollte gerade zu ihm Vater fahren. Er hatte mich angerufen und gefragt, ob wir nicht die Gitarre haben könnten. Weil Emily gestorben ist. Er meinte, sie wäre in guten Händen.“ „Du kaufst also jetzt die Gitarre?“ „Ja,. Ich weiß das du Emily sehr mochtest, aber das heißt nochlange nicht, das du nicht in die Schule gehen darfst.“ Erging aus der Türe. „Noodle sagte ihm hinterher:“ wenn ich mich aber nicht gut fühle. In der Schule muss ich ständig an Emily denken, das macht mir echt zu schaffen.“ Murdoc überlegte:“ Dann geh eben wieder wenn es dir besser geht. Also ich komm gleich wieder.“ Wenn du wüsstest, dachte Noodle. Auf dem weg zu ihrem Zimmer flossen nur noch Tränen. Sie kullerten ihre Wangen runter. Sie konnte fast nicht mehr ihren weg sehen und hatte im Aufzug zweimal auf die falsche Taste gedrückte. Im Keller und im Erdgeschoss war wirklich nicht ihr Zimmer. Wenn Murdoc wüsste was ich getan habe, hätte er nicht so viel Verständnis für mich gehabt. Ich werde mich nie wieder besser fühlen. Nie, dachte Noodle. In ihrem Zimmer warf sich Noodle ins Bett. Sie weinte, weinte und weinte, bis keine Tränen mehr kamen. Dann nickte sie ein und schlief tief und traumlos ein paar Stunden. Aber der Schlaf half nichts. Sie fühlte sich genauso schrecklich wie davor. Anscheinend war Stu wieder da und Murdoc anscheinend auch. Sie hörte, wie die beiden sich im Gang unterhielten und die Türe der Küche ins schloss fiel. Sie könnte nicht jetzt mit jemanden reden. Noodle hatte entsetzlich schreckliche Kopfschmerzen und trank in Zitronenwasser aufgelösten Kopfschmerztabletten, der Stu ihr brachte. Dann wurde sie in Frieden gelassen zumindest von Murdoc und Stu, aber nicht von ihren Gedanken. Draußen begann es dunkel zu werden. Und der Wind frischte auf. Noodle erinnerte sich schwach, als der Wetterbericht für den Abend Regen und Abkühlung gemeldet hatte. Das Wetter passte genau zu ihrer Stimmung. Aber das schlechte Wetter ging vorüber, im Gegensatz zu Noodles Problemen. Aber wie konnte sie Russel wieder in die Augen sehen. Wen ich bloß gewusst hätte, wie viel Leid der Wunschbrunnen macht hätte, murmelte Noodle und holte den Stein aus ihrer Schublade. Aber sie hatte es gewusst. Sie hätte es erst nach dem ersten Wunsch wissen müssen und die schwarzgekleidete Frau hatte sie gewarnt und gesagt, das es nach jedem Wunsch schlimmer kommt. Trotzdem hatte Noodle nicht halt gemacht und nachgedacht. Eigentlich hatte sie schon nachgedacht, aber das hatte sie nicht davon abgehalten, sich wieder etwas zu wünschen und jetzt war es zu spät. Zu spät, um es wieder gut zu machen. Sie hatte alle Wünsche aufgebraucht, oder hatte sie das nicht. Was wenn doch noch ein winzig kleiner Wunsch im Stein war. Noodle drückte ihn. Ich wünsche mir, das Emily wieder lebendig wird, sagte sie leise. Aber der Stein in ihrer Hand fühlte sich kalt und leblos an. Kein vibrieren. Keine Wärme. Und nichts was darauf hindeutete, das er etwas anderes, als ein normaler grauer Stein war. Obwohl Noodle es doch wusste, war sie enttäuscht. Es war nichts mehr zu machen. Ihr Leben war zerstört, oder halt... Noodle war gerade dabei den Stein aus dem Fenster zu werfen, da hielt sie mitten in der Bewegung inne. Plötzlich erinnerte sie sich an etwas, was die Frau gesagt hatte. - Nur der Brunnen kann ändern – Bedeutete das, das sie ihre Wünsche rückgängig machen konnte, wenn sie den Brunnen aufsuchte, Noodle sprang auf. Sie hatte nichts zu verlieren. Sie musste es versuchen. Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung. Aber die Frau hatte auch davon gesprochen, das nicht mehr viel zeit blieb. Was wenn es schon zu spät war? Was wenn der Brunnen schon weg war? Noodle zog sich mit zitternden Händen an. Sie schlich zum Aufzug und durch die Türe nach draußen. Stu oder Murdoc hätten ihr niemals erlaubt, noch so spät und bei diesem Wetter so spät noch nach draußen zu gehen. Und auch noch gesagt hätte, krank zu sein. Noodle hielt die Luft an, während sie leise die Türe aufmachte und in die Dunkelheit hinaustrat. Kapitel 7: Wettlauf mit der zeit -------------------------------- „Das schaff ich nie. Was hab ich mir nur dabei gedacht.“ Noodle musste fast heulen, als sie auf ihrem Fahrrad gegen den Wind anstrampelte. Der wind zerrte an ihr und der Regen peitschte ihr ins Gesicht, das sie kaum etwas sehen konnte. Irgendwann hatte Noodle das Gefühl, schon seit Stunden zwischen den hohen alten Bäumen zu fahren. Die Stämme schwankten unter den Windböen und gaben eigenartig jämmerliche Geräusche von sich. Das unheimliche Gefühl wuchs von Minute zu Minute. Wen wenigstens schönes Wetter gewesen wäre und der Mond geschienen hätte, dann hätte sie zumindest gesehen, wohin sie fuhr. Was war, wenn sie sich verirrte? Oder wenn hier gefährliche Tiere lauerten wie Wölfe oder Bären oder noch schlimmeres? Sie zitterte am ganzen Körper und ihre Zähne klapperten aus Angst, nicht vor Kälte. Der Gedanke, das sie vielleicht wieder die schwarz gekleidete Frau sehen würde, war so grauenvoll, das sie ein paar mal ganz nah daran war umzukehren. Aber jedes Mal entschied sie sich weiter zu fahren. Was sein musste, musste sein. Sie war so wie Emily und Russel einen Versuch schuldig. Plötzlich schrie Noodle vor schreck auf, als sie etwas großen unförmiges an ihrem Kopf vorbei sauste. In der nächsten Sekunde war ihr klar, dass das kein Ungeheuer gewesen war, sondern ein großer Vogel. Vermutlich eine Eule, auf der Jagd nach Beute. Dort! Endlich! In der ferne konnte sie die Lichtung erkennen, wo die Reste der Grundmauer lagen. Aber wo war der Brunnen. Noodle späte angestrengt in die Dunkelheit. War sie zu spät gekommen? War der Brunnen weg? Plötzlich tauchte eine Art Lichtschimmer auf und der Brunnen war zu sehen. Dann verschwand er wieder und kam kurz darauf erneut zum Vorschein. Noodle begriff, das ihr die Zeit davon lief. Der Brunnen war im begriff zu verschwinden. Und es würde 50 Jahre dauern, ehe er sich wieder zeigte. Nach einem verzweifeltem Schluchzen sprang Noodle von ihrem Fahrrad. Sie wollte die letzten Schritte zum Brunnen laufen, aber die Beine versagten und sie musste auf dem Boden kriechen. Als sie den Brunnen erreicht hatte, blinkte er noch einmal auf und war dann nur noch schimmerhaft zu sehen. Nein! Schluchzte Noodle und streckte die Hände aus. „Nein! Du darfst noch nicht gehen. Bitte!“ Als ob der Brunnen sie gehört hätte, wurde er wieder sichtbar. Noodle tastete mit ihren Fingern nach dem Wunschstein. Einen Moment lang dachte sie schon, das sie ihn verloren hätte und ihr Herz blieb fast vor Schreck stehen. Aber dann fand sie ihn und holte ihn aus der Tasche. – Sei dir ganz sicher, das du das Richtige tust- Noodle hörte eine Stimme neben sich. Noodle schrie auf und hätte beinahe den Stein fallen lassen. Sie wannte den Kopf und da stand die schwarz gekleidete Frau, nur wenige Meter von ihr entfernt. –Ich habe die falsche Wahl getroffen- erklärte die Frau. –Und habe meine Brüder für immer verloren- Ihre Stimme wurde schwächer und klange ganz weit weg, durch die heftigen Windstöße, die durch den wald fegten. „Aber was soll ich tun? Wie soll ich den richtigen Wunsch finden? Ich habe doch nur noch diese eine Möglichkeit Und es gibt mehrere Sachen, die ich wieder gut machen muss!“, fragte Noodle. –das musst du selbst herausfinden- jetzt war die Stimme der Frau nur noch ein schwaches Flüstern, der mit dem wind kam und ging. –Aber beeil dich... beeil dich... die zeit....- Im nächsten Moment war die Frau weg und sie stand alleine am Brunnen. Sie hielt den Stein über die Wasserfläche und schloss die Augen. Die andere Hand ruhte auf der mauer, die den Brunnen umgab. Noodle spürte wie die Mauer vibrierte und zitterte und sie wusste, wenn sie sich jetzt nichts wünschte, dann war es zu spät. Der Brunnen war im Begriff zu verschwinden. „Ich wünsche.. ich wünsche.. ich wünsche“ Was denn? Einen schrecklichen Augenblick lang, war ihr Kopf völlig leer. Dann wusste sie es. Während sie den Stein fallen lies, sagte sie die Worte. Als der Stein die Wasserfläche traf, kam ein gewaltiges Donnern von unten herauf und Noodle wurde vom Brunnen weggeschleudert. Sie fiel zu Boden und hörte, wie jemand laut schrie. Und dann begann sich alles vor ihrem Kopf zu drehen und es wurde dunkel um sie. Die hohen von Moos bewachsenen Bäume standen still in der bleichen Frühlingssonne. Ab und zu streifte sie ein schwacher Windhauch. Dann knarrten die Baumspitzen leise. Ansonsten war kein laut zu hören. Jetzt wurde die unnatürliche Stille durch Gebrabbel von Schülern unterbrochen. Heute war der Wandertag von Noodles Klasse. Solche Tage fand sie abscheulich. “Ist das nicht ein toller Morgen. Ideal zum Wandern. Herrlich”, meinte ihre Lehrerin, Frau Stone fröhlich. Sie blieb stehen um auf den Rest der Schüler zu warten und schaute zu den hohen Baumwipfeln hinauf. Noodle schaute ebenfalls hinauf. “Dieser Teil des Waldes scheint sehr alt zu sein. Was meinen sie?”, fragte Emily, eine Mitschülerin von Noodle. Die Lehrerin drehte sich zu ihr hin und lächelte:” Einige der Bäume sind hier 100 Jahre alt, vielleicht sogar noch älter. Vor langer Zeit stand hier mal ein Hof, ich weiß das deshalb, weil meine Oma hier ihre Kindheit verbracht hat. Es soll hier auch einen Wunschbrunnen geben. Wir können ja eine kleine Rast einlegen und schauen, ob wir den Brunnen finden. Aber die Chancen sind nicht groß. Er zeigt sich nur alle 50 Jahre.“ „Das klingt ja irre Spannend“, freute sich Emily. „Ich weiß nicht“, sagte Noodle etwas zögerlich,“ es sieht irgendwie dunkel und unheimlich an den Ruinen aus. Können wir nicht lieber ein Stück noch weiter laufen und wo anders pause machen?“ „Ja, natürlich, warum denn nicht“, war die Lehrerin einverstanden und zuckte mit den Schultern. Noodle schaute zu Emily. Sie hatte erzählt, das sie die E-Gitarre hat, mit der Unterschrift von Richi Sambora. In der Schule heute morgen, hatte sie ihr die Gitarre missgönnt, doch jetzt ist ihr Neid wie weggeblasen. Auch wenn ihre Gitarre Tausende von Kratzer hatte, trotzdem, es war ihre Lieblingsgitarre und wollte mit keiner auf der Welt tauschen. Sie freute sich wieder auf den Nachmittag, da konnte sie wieder so viel sie wollte auf ihr herum spielen, so lange sie Lust hatte. Als sie ein Stück weiter gingen, empfand Noodle plötzlich ein eigenartiges Schwindelgefühl und meinte hier schon einmal gewesen zu sein. Eigenartig, dachte sie, ich kenne diesen Teil des Waldes doch überhaupt nicht. Im nächsten Augenblick war das Gefühl verflogen und sie ging gemütlich weiter ohne noch weiter an diesen teil oder an den Wunschbrunnen zu verschwenden. Wozu brauchte sie schon einen Wunschbrunnen. Sie, die ihre beste Gitarre auf der Welt haben konnte. Noodle hatte das Gefühl, das glücklichste Mädchen auf der ganzen Welt zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)