serenade von sahnehaeubchen (someday, somewhere in the sky… may we meet again.) ================================================================================ Kapitel 2: especially THAT -------------------------- ii. especially THAT - Zum gefühlt hundertsten Mal sah Hinata auf ihre Uhr. Es war schon fast halb fünf. Halb fünf! Sasuke Uchiha, ein angeblich äußerst tüchtiger Junggeselle mit dem Vollzeitjob Sohn, der irgendwann einmal in die Fußstapfen seines Vaters treten wollte, hielt es anscheinend nicht so genau mit der Pünktlichkeit. So viel zum potenziellen Geschäftsmann. 'Wenn er noch länger braucht, muss ich das Meeting verschieben... und mein Date mit Kiba auch...', dachte Hinata nervös. Kiba hatte sie vor einigen Wochen über einen guten Freund von ihr, Shino, kennen gelernt. Anscheinend war er ganz erpicht darauf gewesen, mit ihr auszugehen, und fragte sie ständig nach Dates. Langsam gingen ihr die Ausreden aus... Kiba war nett, sah auch gut aus, aber er war auch ein bisschen anstrengend und sie sah ihn eher als einen guten Freund statt als Partner. Jetzt kam ihr die Verspätung von Sasuke Uchiha in die Quere. Na gut, Kiba würde sich noch ein bisschen gedulden müssen. Sie fischte aus der Jackentasche ihres Blazers ihr Handy, um Kiba eine schnelle Nachricht zu schicken, als sie von hinten angerempelt wurde und ihr das Handy prompt aus der Hand fiel und auf das harte Parkett fiel. „Nein!...“, murmelte sie und hockte sich auf den Boden, um zu sehen, ob es noch funktionierte. Schien alles okay. Aber wer war das gewesen? Leicht verärgert sah sie nach oben, nur um Sasuke Uchiha zu entdecken, der direkt neben ihr stand und auf sie herunter sah, als ob nichts passiert wäre. „Sie standen direkt in der Tür.“, sagte er, als wäre es ihre Schuld, dass er sie angerempelt hatte. „Ich.. also...“ Ihr fehlten die Worte. Schnell stand sie wieder auf, verstaute das Handy wieder schnell in der Tasche, bevor es wieder runter fiel, und versuchte, möglichst professionell zu wirken. „Herzlich Willkommen bei HYU-Events, Mr. Uchiha. Es freut mich, dass sie es schaffen konnten.“ Sehr gut, ihr Ton klang äußerst geschäftsmäßig. Sasuke nickte nur kurz, bevor er an ihr vorbei und weiter in den Konferenzraum ging, um sich an den großen Tisch mit den anderen wichtigen Personen zu setzen, die etwas zu sagen hatten. Hinata schnaubte. Sie war selten sauer, aber Sasuke Uchiha war wirklich... „So ein Arsch...“ „Ach, meinst du Sasuke? Ja, das kann vorkommen...“, sagte eine Stimme hinter ihr belustigt. Perplex drehte sie sich um, nur um Naruto Uzumaki zu entdecken, der breit grinste und mit amüsiertem Blick in ihr erschrockenes Gesicht sah. Sofort wurde sie wieder rot. „Mr. Uzumaki, entschuldigen Sie bitte.. ich...“, stammelte sie. „...ich dachte, ich wäre alleine...“ Naruto lachte. „Kein Thema. Ach sag mal, Hinata, wie alt bist du?“, fragte er und kam ein wenig näher. Sie schaute ihn überrascht an. Warum duzte er sie? Und war das sowas wie... eine Anmache?! „Ich.. Ähm, ich bin 21..“ „Alles klar.“ Naruto nickte und schnippte ihr gegen die Stirn, woraufhin sie erschrocken zusammenzuckte und ihn ungläubig ansah. Ging es ihm noch gut? „Ich bin auch erst 22, also sag bitte auch Du, okay? Ich bin Naruto!“, grinste er. Sie war sprachlos und nickte nur. Naruto sah in Richtung Konferenzraum. „Na dann wollen wir uns mal mit den ganzen alten Säcken da rein setzen und so tun, als würden wir uns mit den ganzen Zahlen und dem Quatsch auskennen, mh?“, sagte er und zwinkerte ihr zu. Als er an ihr vorbeiging, konnte sie ihn nur mit offenem Mund anstarren. Das sah nicht wirklich ladylike aus, das war ihr bewusst, aber selten hatte sie einen so fröhlichen und strahlenden Menschen wie ihn getroffen, und irgendwie fesselte er sie. „Also ich fand, er sah einfach nur unverschämt gut aus. Dieses schwarze Hemd und das schwarze Sakko dazu... und seine Haare...“ Sakura nippte an ihrem Kaffee und sah verträumt an die Decke des Raums. Gedankenverloren stellte sie ihren Kaffee ab, direkt auf eins der sündhaft teuren Seidenkleidern, die heute Abend auf der Modenschau zum Einsatz kommen sollten. Hinata nahm ihn hastig runter und stellte ihn auf einen anderen, komplett leeren Tisch. „Ich fand ihn ein bisschen unhöflich...“, murmelte Hinata. Sie hatte es sich auf einem kleinen Hocker in Sakuras Atelier bequem gemacht, zum einen, um sich vor ihrem Vater zu verstecken, der ihr wahrscheinlich noch mehr Arbeit aufhalsen würde, obwohl heute Abend die wichtigste Modenschau der Saison stattfand und sie alle Hände voll zu tun hatte - ...und zum anderen brauchte sie einfach eine kleine Pause. Sie war seit zehn Uhr hier; mittlerweile war es 19 Uhr und die Modenschau würde erst in zwei Stunden beginnen und bis spät in die Nacht laufen. Es war ein langer Tag. „Naja, das mit dem Handy war schon unverschämt, stimmt. Er denkt wahrscheinlich, er ist was Besseres als wir Normalos... aber er ist so arrogant, dass es schon wieder toll ist!“, grinste Sakura und ließ ihre Füße kreisen. Sie saß auf einem riesigen Holztisch, der mit allerlei Kleidern bedeckt waren, die heute Abend von den Models vorgeführt werden sollten. Als aufstrebende Jung-Designerin hatte sie den Großteil der Kleider selbst entworfen und dies war nun ihre dritte Kollektion, die der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Hinata kicherte leise; Sakura war nun wirklich nicht das, was man unter „Normalo“ verstand: Ihre Haare waren in einem weichen Bonbonrosa gefärbt, und sie trug diese Farbe schon ewig, lange bevor es Trend geworden war. Sie hätte mit ihren vollen Lippen und den auffälligen grünen Augen selbst modeln können, aber sie war schon immer der kreative Kopf der Runde gewesen und hatte schon früh ihre eigenen Modelinien entworfen. In letzter Zeit waren ihre Kleider in aller Munde und sie bekam viele Vertragsangebote und auch viele prominente Männer wurden auf sie aufmerksam und wollten ein Date mit ihr. Aber irgendwie hatte Sasuke Uchiha, ein emotionsloser, kühler Junggeselle, der immer mürrisch schaute, es ihr angetan. Seit einigen Monaten schon sprach Sakura immer öfter von ihm und konnte ihre Augen nicht von ihm lassen. „Apropos...“, sagte Sakura auf einmal, „..was ist eigentlich mit Kiba?“ Hinata schaute sie verwirrt an. „Was soll denn mit ihm sein?“ „Er wollte dich doch sehen...“ Hinata seufzte. „Ja, wir wollten heute Abend was zusammen essen, vor der Modenschau...“ „Aber stattdessen sitzt du mit mir hier in einem kleinen, verstaubten Atelier?!“ „...naja, ich mag ihn nicht auf „diese“ Weise, schätze ich.“, sagte Hinata. Sakura grinste. „Ach Hinata... wartest auf den Richtigen, oder?“ Einen Moment hielt sie inne. Dann nippte sie kurz an ihrem eigenen Kaffee. „Ja, vermutlich...“, überlegte sie. Sakura lächelte sie an. Sie war schon immer eine gute Freundin gewesen. „Gut so. Und wer weiß, vielleicht triffst du ihn ja bald! Ich hab da so ein Gefühl..“, sagte sie grinsend. Hinata musste schmunzeln. Sakuras Optimismus war einfach ansteckend. „Hoffen wir es mal...“ „Ladies und Gentlemen! Vielen Dank für Ihr Kommen! Unsere Designerin, Sakura Haruno! Applaus bitte!“ Lächelnd sah Hinata, wie Sakura in einem fließenden, dunkelgrünen und wunderschönen Abendkleid auf die Bühne ging und ihre Kollektion feiern ließ. Das hatte sie wirklich toll gemacht. 'Alles hat super funktioniert, ich bin so glücklich...', dachte sie erleichtert und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Hinter der Bühne gab es heute besonders viel zu tun; aber es hatte alles gut geklappt und ihr war kein einziger Fehler unterlaufen. Zufrieden ging sie aus dem Backstage-Bereich in Richtung der Büros, um ihre Tasche zu holen. Nach After-Show-Party war ihr heute wirklich nicht zumute. Sie hatte zwar vorsorglich ein Kleid und hohe Schuhe eingepackt, aber ihr Füße taten weh und sie war froh, wenn sie erschöpft in ihr weiches Bett fallen konnte. Die meisten Gäste waren schon längst auf der Party, und im Büro war es wie ausgestorben. Hinata genoss die Stille und setzte sich auf einen bequemen Stuhl, um kurz ihre Füße hochzulegen. „Wie angenehm...“, murmelte sie. Wenige Minuten später stand sie wieder auf, nahm ihre Tasche und zog ihre Jacke an. Als sie durch die Glastüren nach draußen trat, sog sie begierig die frische Luft auf. Sie freute sich auf zuhause... Als sie einige Meter weiter gelaufen war, sah sie vor sich einen jungen Mann laufen, mit zerstrubbelten Haaren, den sie kannte. „Naruto?“, rief sie unsicher. Volltreffer, er drehte sich überrascht um und als er sie erkannte, breitete sich ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht aus. 'Er sieht echt gut aus...', dachte Hinata unwillkürlich und wurde ein wenig rot. „Hey Hinata! Na, auch auf dem Weg zur Party?“, fragte er und kam etwas näher. „Nein, ich fahre jetzt nach Hause.“ Sie lächelte. „Waaas? Das ist doch nicht dein Ernst!! After-Show-Parties sind immer super lustig! Du kannst doch jetzt noch nicht nach Hause gehen!“, rief er entrüstet. Sie musste ein wenig schmunzeln. Er wahr so unwahrscheinlich gut gelaunt, das war schon fast unheimlich... „Puh, ich weiß nicht... ich hab nichts Passendes an und meine Bahn kommt gleich...“ „So ein Quark. Umziehen geht doch schnell. Ich mach das ständig so, warte...“, grinsend nahm er ihre Hand und zog sie hinter einen nahegelegenen Baum. „Hier sieht dich niemand! Ist doch perfekt!!“ Hinata starrte ihn ungläubig an. Sie sollte sich hier umziehen, mitten im Nirgendwo? Es war kalt, und von wegen 'hier sieht dich niemand'... er würde sie doch sehen! „Ich.. ähm... glaube, das ist keine so gute Id-“ Naruto war schon dabei, ihren Mantel aufzuknöpfen. Sie fing an zu quietschen und zog ihn vehement wieder zu. „Was machst du da?!“, sagte sie erschrocken. „Ich helfe dir, ist doch klar...“, strahlte er. Gott, er meinte das wirklich ernst. Er wollte sie hier, auf der Stelle ausziehen. War er vielleicht sowas wie ein Serienmörder? Nein, das konnte nicht sein. Er war der Sohn des Präsidenten, das würde doch auffallen... Aber warum war er so versessen darauf, dass sie mitkam? Er würde sicher keine Ruhe geben, bis sie zustimmte. Hinata räusperte sich. „Also.. wenn du dich umdrehst... dann.. ja. Und wehe, du guckst.“, sagte sie leise. Naruto sah sie freudestrahlend an. „Alles klar! Ich gucke nicht, versprochen!“, sagte er überzeugt. „Na gut...“ Hinata holte vorsichtig ihr dunkelblaues Kleid aus der Tasche, während sie sich vergewisserte, dass Naruto mit dem Rücken zu ihr stand und auch ja nichts sehen konnte. Zum Glück war sie ganz gut darin, sich so umzuziehen, dass man kaum etwas sah. Trotzdem war ihr ein wenig unwohl bei der Tatsache, halb nackt mitten in der Stadt hinter einem Baum zu lungern, und das dazu noch mit einem Kerl, den sie gerade mal ein paar Stunden kannte. Als sie fertig war, zog sie sich noch schnell den Mantel über, nahm ihre Tasche und tippte Naruto vorsichtig an. „Ich bin fertig...“ „Super, na dann los!“, freute er sich und sie gingen los zum Club, in dem die After-Show-Party stattfinden sollte. Hinata beobachtete Naruto aus dem Augenwinkel; er schien so glücklich darüber, dass sie mitkam... Aber sie konnte ihn gar nicht einschätzen. Was war er nur für ein Kerl? Er brachte sie immerhin dazu, sich auf offener Straße zu entkleiden, und hatte sie überzeugt, mitzukommen. Aber das machte nichts. Sie würde den Abend einfach auf sich zukommen lassen. Und meistens waren die Parties sowieso ganz lustig... „Hey, Hinata...“, meldete sich auf einmal Naruto. „Sorry, aber ich hab vorhin doch gespannert.“, er grinste über beide Ohren. „Tut mir Leid, aber du siehst einfach unverschämt gut aus! Ich konnte nicht anders!“ Hinata starrte ihn an und wurde ziemlich rot. Er hatte sie beobachtet? Weil sie so gut aussah? War er nicht ganz richtig im Kopf?? ...sie hatte noch nie jemand so Verrückten wie ihn getroffen. Na, diese Party konnte ja was werden... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)