While your Lips are still red von Ino_Hana (Reita x Uruha) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- While your Lips are still red Der Regen prasselte von draußen gegen die Fensterscheibe. Schon seit Stunden regnete es und ein Ende schien nicht in Sicht. Es war Herbstanfang und so wie es aussah, stellte sich das Wetter auch genau darauf ein. Seufzend lag Uruha auf seiner Couch und döste etwas vor sich hin. Heute hatten sie die Bandprobe ausfallen lassen da Kai einen wichtigen Termin beim Manager hatte und daher nicht wusste wann dieser vorbei sein würde. Doch bei diesem Mistwetter war Uruha froh nicht vor die Tür zu müssen. Viel lieber kuschelte er sich weiter unter seine Decke und zappte durch die TV Programme. Es kam nichts gescheites und so schaltete er den Fernseher aus und sah gedankenverloren an die Decke. Seine Gedanken schwirrten um ihren Bassisten. Schon seit längerer Zeit merkte er, dass Reita wohl mehr für ihn war als nur ein Freund oder Bandkollege. Richtig einordnen konnte Uruha diese Gefühle jedoch nicht. Es war so verwirrend für ihn. Jedes Mal wenn er ihn sah, spielte sein Herz verrückt, schlug schneller und pochte gegen seine Brust als wolle es aus dieser springen. Anfangs versuchte er dies zu ignorieren. Je länger und öfter sie beide jedoch Zeit zusammen verbrachten, umso klarer wurde ihm, dass er sich das nicht einbildete. Ob es Liebe war wollte Uruha noch nicht sagen. Dafür war es zu neu, zu durcheinanderbringend. Außerdem wusste der Gitarrist, dass Reita nicht auf Männer stand. Jedenfalls hatte dieser noch nie etwas in dieser Richtung durchblicken lassen. Seufzend sah Uruha auf die Uhr, merkte das es gerade mal früher Nachmittag war und er noch genug Zeit hatte um vielleicht doch noch irgendetwas zu unternehmen. Gerade als er sich erheben und in die Küche gehen wollte, klingelte sein Telefon. „Moshi, moshi“, meldete er sich. „Kouyou? Akira hier“, hörte er die tiefe Stimme des Bassisten und sofort bekam Uruha eine Gänsehaut, er liebte Reitas Stimme einfach. „Was kann ich für dich tun, Aki?“ fragte er und spielte mit dem Zipfel seiner Decke rum um seine Nervosität zu überspielen. „Ich wollte dich fragen ob du Lust hast etwas zu unternehmen. Heute fällt die Probe doch eh aus und es wäre doch schade wenn wir die freie Zeit ungenutzt lassen würden, oder? Wir könnten heute Abend etwas unternehmen.“ Kurz überlegte Uruha. Er würde sich freuen wenn Reita zu ihm kommen würde, dass stand außer Frage. Er machte sich nur eher Gedanken darum, wie er sich dem anderen gegenüber verhalten sollte wenn sie beide allein wären. „Ahm...ja. Wenn du möchtest. Sagst du dann den anderen Bescheid?“ versuchte er die Situation etwas zu entschärfen. Irgendwie fühlte er sich wohler wenn zumindest einer der anderen noch da wären. „Ich dachte eigentlich wir beide machen etwas zu zweit. Aber wenn du willst das ich Yuu oder Taka anrufe, dann...“ „Nein, ist schon ok. Hast du an was bestimmtes gedacht?“ fragte er. Uruha war überrascht das Reita etwas mit ihm allein machen wollte. Doch vielleicht war dies gar keine so schlechte Idee. „Eigentlich nicht. Ich würde sagen, ich komme zu dir und wir sehen weiter. Ich könnte auf dem Weg etwas zu Essen und eine DVD besorgen, was hältst du davon?“ „Gerne. Dann sehen wir uns heute Abend“, sagte er. „Ich freu mich. Dann bis nachher“, kam es noch vom anderen Ende der Leitung und Uruha hörte nur noch das Tuten der Telefonleitung als Reita bereits aufgelegt hatte. Schnell rappelte er sich auf, stürmte regelrecht ins Bad und machte sich etwas zurecht. Der Bassist musste ihn ja nicht unbedingt in seinem zu Hause Gammellook sehen. Nervös und vorfreudig zog er sich was anderes an, zupfte sich seine Haare noch etwas zurecht und als er mit seinem Erscheinungsbild zufrieden war, verließ er das Bad wieder und räumte seine Wohnung noch etwas auf. Am Abend hatte Uruha dann alles erledigt gehabt und wartete auf Reita. Bald klingelte es auch schon an der Tür und als Uruha öffnete, sah er nur zwei Pappkartons und mehrere Plastikhüllen vor seinen Augen. Grinsend nahm er seinem Freund etwas ab und bat diesen dann rein. „Ich hoffe Pizza ist ok. Auf die schnelle fiel mir nichts anderes ein“, sagte er und zog sich seine Schuhe und die Jacke aus. Zur Begrüßung umarmten sie sich und kam es Uruha nur so vor oder fiel sie dieses Mal etwas intensiver aus als sonst? Er hatte das Gefühl als würde er die feingliedrigen Finger Reitas sanft über seinen Rücken streichen spüren. Doch das Gefühl war so schnell vorbei wie es kam und Uruha konnte es nicht mehr zuordnen. Die Kartons mit den Pizzen stellte er erst einmal in der Küche ab, gesellte sich dann wieder zu Reita, der es sich mittlerweile schon auf seiner Couch gemütlich gemacht hatte. Uruhas Wohnzimmer war in einem hellen Beige ton gestrichen und die Möbel waren farblich passend abgestimmt worden. Ein großer Glastisch zierte die Mitte des Raumes und die Sitzecke war drum herum platziert worden, sodass es genug Freiraum im Wohnzimmer gab. „Soll ich dir ein Handtuch geben? Du bist ganz nass, nicht das du dich nachher noch erkältest“, kam es fürsorglich von dem Gitarristen und er stand auf, ging ins Bad und holte ein Handtuch um es Reita zu geben damit dieser sich abtrocken konnte. „Danke“, sagte er und rubbelte sich das Gesicht und die Haare trocken. Anscheinend bekam er nicht mit, wie Uruha ihn dabei genau musterte und verträumt ansah. „Ist das ein Sauwetter“, fluchte er leise vor sich hin und hing das benutzte Handtuch über die Heizung damit dieses trocknen konnte. „Das stimmt. Aber du hättest nicht extra kommen brauchen, wirklich nicht“, sagte er. Reita sah ihn gespielt beleidigt an und schob die Unterlippe etwas nach vorn und zog einen Flunsch. „Sag doch gleich wenn du mich nicht bei dir haben willst, dann fahr ich wieder nach Hause“, kam es schmollend von dem Bassisten und Uruhas Augen wurden sofort Tellergroß und er knuffte den blonden in die Seite. „Hör auf so einen Mist zu erzählen. Du weißt genau das ich mich freue das du hier bist.“ Nun wieder grinsend, wandte Reita sich dem Gitarristen zu und zog diesen einfach in seine Arme. Uruha quietschte kurz auf, lehnte seinen Kopf dann jedoch in die Halsbeuge des anderen und kuschelte sich richtig an ihn. Er fühlte sich wohl so wie es gerade zwischen ihnen war. Doch es schwirrten viele Gedanken in seinem Kopf herum. Es war selten so vertraut gewesen und sie saßen auch noch nie so eng umschlungen beieinander. Reita zog ihn näher an sich heran, kraulte leicht über das braune Haar Uruhas und vergrub seinen Kopf in dessen Schopf. Uruha tat es ihm gleich, schloss seine Augen und nahm den Geruch des Bassisten in sich auf. Reita war so anders als die Männer die er sonst so kennen lernte. Nicht nur, dass sie beide sich schon lange kannten und Kollegen waren, nein dass war es nicht. Es lag eher daran, dass der blonde trotz seines Machogehabes eigentlich ein ganz lieber war. Doch er zeigte diese Seite selten bis gar nicht. Nur wenn sie alle unter sich waren kam sie hervor. „Wollen wir dann langsam essen? Ich hab Hunger“, kam es leise von Reita und Uruha musste unweigerlich anfangen zu kichern. Das war wieder so typisch. Nickend erhob er sich, löste sich ungern von Reita. „Können wir gern machen. Soll ich uns eine Flasche Rotwein aufmachen?“ fragte er und ging dann in die Küche als Reita nickte, ihm dann jedoch folgte. Die Kartons nehmend, wollte Uruha gerade die Flasche mit dem Korkenzieher aufmachen, als er spürte, wie sich zwei Arme von hinten um ihn schlangen. „Aki...was?“ fragte er etwas verwirrt und seine Wangen zierte ein leichter Rotschimmer. „Soll ich dir behilflich sein? Ich kann die Flasche aufmachen und ins Wohnzimmer bringen“, hauchte er nah am Ohr des anderen und er bemerkte nicht, wie Uruha anfing leicht zu zittern. „K- kannst du gerne tun. Die G-gläser stehen im Schrank dort unten“, stotterte er sich etwas zusammen und versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Schnell tat er die Pizzen auf zwei Teller, schnappte sich noch das Besteck und ging dann wieder ins Wohnzimmer wo Reita gerade dabei war die Flasche zu öffnen und in zwei Gläser zu tun. Anscheinend hatte dieser auch schon einen der Filme aus der Hülle genommen und in den Player getan. Uruha ahnte nichts Gutes als er das Grinsen des anderen sah. „Was für einen Film hast du da geholt?“ fragte er vorsichtshalber schon mal nach. „Einen meiner Lieblingsfilme“, grinste Reita lediglich und wandte sich dann dem Essen zu, stellte die beiden Gläser neben sie ab und sah zu Uruha der etwas blasser um die Nase geworden war. „Warum nur konnte ich mir das denken?“ gab er entrüstet von sich und verdrehte leicht die Augen. Er hasste diese Filme in denen ein Mensch nach dem anderen umgebracht und niedergemetzelt wurde. Das war einfach nichts für ihn. Aber Reita fand dies anscheinend immer sehr amüsant wenn sie alle zusammen einen dieser Streifen anguckten und Uruha immer halb von der Couch rutschte weil er sich so etwas nicht ansehen konnte. Er war kein Weichei, aber es gab besseres als sich lauter Blut und rollende Köpfe anzusehen. Doch er wusste um die Vorliebe des Bassisten was Horrorfilme anging und nahm dies einfach hin. So war es auch dieses Mal. Während Reita gemütlich seine Pizza in sich hineinstopfte, kämpfte Uruha eher gegen den aufkommenden Würge reiz an als wieder mal jemand starb. „Aki, wie kannst du dir sowas nur freiwillig antun“, moserte er und versuchte sich einfach auf sein Essen zu konzentrieren und nicht auf den Fernseher. „Ach komm schon, Kou. So schlimm ist es nun auch wieder nicht. Stell dich nicht so an“, neckte er den Gitarristen, wusste er doch, dass dieser das nicht mochte. Schmollend ignorierte dieser die Worte, aß weiter und ließ sich dann gegen die Lehne der Couch fallen. Das Glas mit dem Rotwein in der Hand, bemerkte er nicht das Reita ihn ansah und vor sich hin grinste. Erst als er dessen Gesicht direkt vor seinem sah, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. „Huh?“ fragte er verwirrt. Doch Reita sagte nichts, sondern kam ihm immer näher und Uruha konnte bereits den warmen Atem auf seiner Haut spüren. Unwillkürlich fing er an, schneller zu atmen und auch sein Herz machte kleine Sprünge in seiner Brust. Er wusste nicht was das zu bedeuten hatte, so nah waren sie einander noch nie. „Du hast da was“, flüsterte der Bassist leise, überbrückte das letzte Stück und Uruha spürte zum ersten Mal die weichen Lippen des anderen auf seinen eigenen. Doch so schnell dieser kurze Moment kam, so schnell war der Kontakt auch schon wieder vorbei. Völlig perplex starrte Uruha die Lippen vor sich an, fragte sich was das sollte, warum Reita ihn geküsst hatte. Immerhin hätte er ihm einfach sagen können das er noch einen Krümel auf den Lippen hatte. „Warum hast du das gemacht?“ fragte er. Reita sah ihn an, fing an zu lächeln und streichelte über Uruhas Wange. Seine Hand war rau, eben die eines richtigen Mannes und doch empfand Uruha es nicht als unangenehm, im Gegenteil. Am liebsten würde er mehr davon erhaschen wollen. „Du bist echt süß wenn du so verplant bist, ist dir das klar?“ flüsterte er leise und Uruha musste schlucken, war völlig überfordert mit der Situation. Es kam ihm so unwirklich vor. So, als würde das alles jetzt gar nicht passieren und er würde nur mal wieder träumen. Doch er war hellwach, dass merkte er daran das sein Herz wie wild klopfte und er das Gefühl hatte, Reita müsse dies eigentlich hören. Schnell schüttelte er den Kopf, versuchte so normal wie möglich zu sein. Es war nicht mal ein richtiger Kuss, redete er sich ein. Zumindest versuchte er das. Reita hingegen lächelte noch immer, strich dem größeren eine Strähne aus dem Gesicht und sah diesen noch immer an. „Woran denkst du gerade?“ fragte er ihn leise, wollte die Stimmung nicht kaputt machen. Kurz musste der Gitarrist überlegen. Er dachte an so vieles. Was das eben zu bedeuten hatte. Was Reita für ihn empfand oder ob er überhaupt etwas für Uruha empfand. „Du hast mir noch immer nicht gesagt warum du mich geküsst hast“, antwortete er schließlich und sah in die braunen Augen seines Gegenübers. Reita biss sich auf die Lippe, war sich nicht sicher ob er nun mit der Sprache rausrücken sollte oder ob er nicht doch lieber den Mund halten sollte so wie er es schon seit einigen Monaten tat. Wem hätte er auch von seinen Gefühlen zu Uruha etwas erzählen können? Kai war zwar ihr Leader, aber leider auch eine kleine Tratschtante. Aoi hatte selbst genug Probleme und Ruki, der würde lediglich sagen das Reita reinen Tisch machen sollte. Womit der kleinere nicht mal unrecht hätte. Aber was wäre, wenn Uruha seine Gefühle nicht erwidern würde? Dann wäre die Freundschaft und womöglich auch noch die Band gefährdet und das wollte Reita am allerwenigsten. Doch nun, wo sie hier zusammen saßen und er sich nicht mehr zurückhalten konnte und den größeren geküsst hatte, war es bereits zu spät. Es war ein schwerer Schritt, dich Reita war noch nie feige, sondern hatte sich immer seinen Problemen gestellt und das würde er auch dieses Mal tun. Noch einmal tief durchatmend, setzte er sich richtig auf und knabberte etwas nervös an seiner Unterlippe herum. „Kouyou, ich...“, sagte er und kratzte sich am Kopf, „ich hab... ach verdammt... ich hab mich in dich verliebt. Deshalb habe ich dich eben geküsst“, sagte er dann einfach frei heraus und war froh, diese Last los zu sein. Auch wenn es eigentlich etwas schöner werden sollte. Der Bassist war nun nicht gerade der größte Romantiker auf Erden. Uruhas Augen weiteten sich bei den Worten des anderen und er konnte nicht recht glauben was dieser ihm da eben sagte. Er liebte ihn? Reita liebte IHN? Einen Mann? Noch völlig von den Socken, konnte er nichts machen außer Reita anstarren als hätte dieser ihm gesagt er trug am liebsten pinke Unterwäsche. Als Uruha nach einigen Augenblicken jedoch immer noch nichts sagte, wurde der blonde nervös. „Kouyou? Sag doch was, bitte“, flüsterte er leise, wollte Gewissheit haben wie der andere zu ihm stand. Doch anstatt etwas zu sagen, fiel der größere ihm regelrecht um den Hals, sodass sie beide nach hinten auf die Couch fielen und Reita spürte wie sich zwei ungestüme Lippen auf seine pressten. Das war ihm Antwort genug, mehr brauchte er nicht um zu wissen das seine Gefühle erwidert wurden. Seine Arme legten sich um den Rücken Uruhas und drückten diesen noch näher an sich. Beide genossen das Gefühl der noch fremden Lippen auf den eigenen zu spüren. Doch es war keineswegs unangenehm und schon nach einigen Augenblicken wurde der Kuss vertieft und die beiden Zungen fanden sich zu einem sanften Spiel zusammen, umgarnten und schmeichelten sich gegenseitig. Aus Luftmangel mussten sie sich jedoch lösen und Uruha sah Reita aus dunklen Augen an, lächelte selig vor sich hin. „Ich liebe dich auch, Akira“, hauchte er und drückte seine Lippen erneut auf die des anderen, bekam gar nicht mehr genug davon. Noch eine ganze Weile verbrachten sie so auf der Couch, streichelten und küssten sich, kosteten dieses neue Gefühl vollkommen aus und waren nicht gewillt sich diese Nacht von dem jeweils anderen zu lösen. „Lass uns ins Schlafzimmer gehen“, wisperte Uruha gegen die Haut Reitas und dieser nickte nur. Beide verlegten die Örtlichkeit in das Schlafzimmer des Gitarristen, machten es sich unter der Decke im Bett gemütlich nachdem sie sich bettfertig gemacht hatten. Sie waren vorsichtig im Umgang mit dem anderen, es war alles neu und sie wollten nichts überstürzen indem sie übereinander herfielen. Viel lieber lagen sie beieinander, küssten sich und mit dem Gedanken daran, dass sie ab sofort alles gemeinsam machen würde, drifteten sie beide in einen traumlosen Schlaf ab und wachten am nächsten Morgen in den Armen des Geliebten auf. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)