Time to say Good Bye von Blackball (~Tibbs~) ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- Kapitel 11 Der Tag begann für mich dieses mal erst um halb eins am Mittag. So lange wie heute hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen. Irgendwie hatte es mal gut getan und ich hätte ganz sicher noch einige Zeit liegen bleiben können, doch dann erinnerte ich mich dran das die anderen heute Abend zum Essen kommen würden. Also beschloss ich, nach einer herzhaft langen dusche einkaufen zu gehen. Irgendwie graute es mir schon davor unter eine Masse von Menschen zu müssen. Aber da musste ich jetzt nun mal durch. Die ganze Zeit unter der Dusche verbrachte ich damit mir zu überlegen was ich für den Abend kochen könnte. Ich war wenn es ums kochen ging wirklich gut, auch wenn das kaum einer von mir glauben würde. Es gab Zeiten wo ich sogar freiwillig jeden Abend gekocht hatte und das unheimlich gerne. Allerdings war das auch die Zeit wo ich mit Jack zusammen gewesen war. Für ihn und mit ihm zu kochen war immer Spaß und Freude pur gewesen. Ich seufzte schwer als ich mich begann abzutrocknen und blickte kurz in den Spiegel. „Ich vermiss dich Jack…“, flüsterte ich mir selbst entgegen und sah schon wieder regelrecht dieses große Loch welches sich unter mir auftat. Doch dann klingelte es an meiner Tür. Ich wandte den Blick vom Spiegel ab und schlüpfte in meine Shorts. Da ich nicht wusste wer da vor der Tür stand, beschloss ich mir meinen Bademantel über zu ziehen. Mit kleinen schnellen Schritten verließ ich das Bad und öffnete die Haustür. Etwas erstaunt wandte ich den Blick von der Person davor ab und suchte die Uhr die im Flur hang. Ein Uhr mittags. Ich hatte schon befürchtet, dass die in meinem Schlafzimmer stehen geblieben war. „Ich dachte ich komme schon früher vorbei, wenn dich das allerdings stört…“, „Nein…nein ganz und gar nicht! Komm rein“, ich lächelte meinen Boss kurz an und trat zur Seite um ihn ins Haus zu lassen. „Steht dir!“ Meinte er leise uns zog seine Jacke aus. „Was…“, ich blickte an mir runter und runzelte die Stirn. Der Bademantel?! „Das Lächeln DiNozzo!“ Kam es etwas schärfer von Jethro der wohl genau wusste was ich eben gedacht hatte. Ich sah ihn wieder an und musste automatisch wieder lächeln. Einen kurzen Augenblick dachte ich, dass ich mich getäuscht hätte, doch selbst auf Jethros Miene bildete sich ein kleines Lächeln. „Bist du etwa eben erst aufgestanden?“ Fragte er mich als er auf den Weg in die Küche war. Ich folgte ihm. Das er sich nach den ganzen Wochen bei mir, hier wie zu Hause fühlte sah man. Er öffnete den Hängeschrank über der Spüle und griff sich das Kaffeepulver. „Bedien dich nur“, gab ich scherzend von mir. „Was meinst du was ich hier mache, eine Qualitätskontrolle ganz sicher nicht!“ Entgegnete er mir und begann sich Kaffe aufzusetzen. Bei jedem anderen Menschen wäre ich jetzt ganz sicher sauer gewesen. Aber bei Jethro war es nicht der Fall. Ich fand es nicht schlimm das er sich einfach bediente, warum auch? Er hatte hier einige Tage lang gewohnt und ich hatte diesem Mann verdammt viel zu verdanken. Auch seine Art, die wie er mir heute gegenüber trat war anders als die Tage zuvor. Fast wie früher. Es tat gut, unheimlich gut. „Hab mit Abby heute Morgen telefoniert, sie kommen gegen zwanzig Uhr. Sie sagt den anderen bescheid. Du musst also mit weiteren fünf Leuten rechnen…“, „Fünf?“ Ich fing gleich an unser Team durch zu zählen. „Oh der Autopsiegremlin…“, stieß ich aus und lachte kurz. Nein ich hatte nichts gegen Palmer, ganz und gar nicht. Anfangs fand ich war dieser junge Kerl sehr merkwürdig, mochte ihn sogar nicht mal wirklich, aber wie jeder, war auch er zu einem festen Teammitglied geworden. Zwar hatte ich nie so viel mit ihm zu tun, aber er gehörte auch dazu. Es sollte mir recht sein. Jethro griff nach zwei Tassen und füllte sie mit Kaffee. Die eine nur zur Hälfte die andere voll. Die welche er nur zur Hälfte gefüllt hatte, mischte er noch etwas mit Wasser und Milch. Danach reichte er sie mir. „Gibst du mir gerade noch etwas Zu…“, ich konnte nicht mal aussprechen als er mir schon zwei Würfelzucker und einen Löffel hin hielt. „Danke!“ Ich ließ mich auf einem Stuhl am Küchentisch nieder und verrührte die Brocken Zucker in meinem Kaffe. Jethro setzte sich mir gegenüber und trank genüsslich einen Schluck. „Weißt du, dass dank dir der halbe NCIS ihn einen Autopsiegremlin nennt?“ Fragte er mich und ich grinste kurz. „Was denn nur der halbe?“ Wir schwiegen uns einige Zeit lang an. Eigentlich waren es nur wenige Minuten, mir jedoch kam es fast wie Stunden vor. „Hast du dich entschieden was du kochen willst?“ Fragte er mich. „Nein noch nicht ganz, entweder klassisch, Steak und Co oder eine Paella“. Ich tendierte schon fast zum ersten, aber auch nur wegen Jethro. Ich kannte ihn zwar nicht sehr gut, aber gut genug das ich mir dachte das ihm Steak und Beilagen lieber wäre als eine Paella. „Meeresfrüchte?“ Fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf. „Ich dachte dann eher an eine Paella de carn i peix….also eine gemischte. Meeresfrüchte und Fleisch!“ Er nickte kurz. War das ein zustimmendes nicken?! „Dann sollten wir langsam mal einkaufen fahren!“ Gut das ich meinen Schluck Kaffe gerade runtergeschluckt hatte. Wir? Hatte er gerade wirklich wir gesagt? „Wenn du allerdings alleine fahren willst dann…“, „Nein!“ Gab ich schnell zurück. Nein, wenn ich schon die Möglichkeit hatte in den Trubel von Menschen mit jemanden zu gehen den ich kannte, dann wollte ich das auch. „Gut, dann mach dich fertig…denn bald wird’s echt höllisch und darauf kann ich gut verzichten!“ ~*~ Ich stand im Bad und hatte mich gerade umgezogen gehabt. Wieder blickte ich mir selbst im Spiegel entgegen und seufzte leise. Jethro war so ganz anders als ich ihn kannte. Von dem rüpelhaften, miesgelaunten Chefermittler war keine Spur zu sehen. Im Gegenteil, er war zuvorkommend, nett und lustig…! Ganz ungewohnt, zumindest das letzte. Mir war schon immer klar gewesen, dass mein Boss auch noch andere Seiten hatte, aber welche, das war mir damals noch nicht bewusst gewesen. Er war Jack irgendwie ähnlich. Nein beide waren sehr unterschiedliche Personen. Aber ich empfand es als ähnlich, die Frage war nur warum? Nach langer Zeit kamen mir Martas Orte wieder in den Kopf. ~Du magst ihn~. Ja natürlich mochte ich Jethro. Ich mochte ihn schon als ich ihm das erste Mal in Baltimore begegnet war. Nein eher das vierte mal, die ersten drei mal hatte er mich so was von rund gemacht das ich ihm am liebsten meine Waffe an die Schläfe gehalten hätte. Aber ja eigentlich hatte ich ihn schon immer gut leiden können. Und jetzt sogar noch viel mehr. Er war immer in meiner Nähe und das ohne aufdringlich zu sein. Er schien regelrecht zu spüren wenn ich ihn brauchte. Ihn? Oder doch nur irgendjemanden? Ich dachte kurz darüber nach. Nein, ihn! Wenn Bambino hier in manchen Situationen aufgetaucht wäre, hätte es mir nicht so gut geholfen wie Jethros nähe. Gott, so langsam glaube ich daran, dass Marta recht hatte. Dabei wusste ich, dass sie diese Worte nur gesagt hatte um mich abzulenken. War ich wirklich auf dem Weg mich in meinen Boss zu verlieben? Das durfte nicht passieren. Es sprach so verdammt vieles dagegen. Jethro stand auf Frauen. Er war mein Boss. Diese blöde Regel Nummer 12, die durch Abby und Tim eh schon gebrochen worden war. Ob Jethro das wusste? Natürlich, in diesem Team entging ihm rein gar nichts. Nun ja vielleicht war diese Regel auch nur eine Art Leitfaden, aber sie war existent. Dazu kam, dass ich gerade meinen Partner verloren hatte und mich selbst am liebsten Ohrfeigen würde, überhaupt darüber nachzudenken ob ich mich in ihn verliebt hatte. Aber was würde Jack jetzt wohl sagen? Ich schloss die Augen und dachte an ihn, sah ich richtig vor meinen Augen. Ich war mir sicher, Jack würde mich anlächeln und sagen, „Es ist in Ordnung Tony!“ Ja, genau das! Es klopfte an der Badezimmertür. Sofort schreckte ich aus meinen Gedanken. „Ja?“ Gab ich von mir und ging auf die Tür zu um sie zu öffnen. Sofort sah ich ihn die blauen Augen meines Bosses und seufzte leise. „Ist alles in Ordnung?“ Fragte er mich. Der besorgte Ton in seiner Stimme war nicht zu überhören. „Ja, alles in Ordnung…“, antwortete ich „War nur in Gedanken!“ Fügte ich erklärend hinzu. Jethro nickte kurz. „Wenn du reden willst, du weißt dass du mit mir über alles reden kannst“, erklärte er mir nochmals und nickte Richtung Küche. Ich folgte ihm. „Ja ich weiß, aber es ist alles in Ordnung!“ Nein, ich konnte nicht über alles mit ihm reden, über vieles, aber nicht über alles. Und schon gar nicht darüber ob ich mich in ihn verliebt hatte oder nicht. Aber vielleicht waren das auch einfach nur Gefühle die wieder abklingen würden. Wenn nicht, dann hatte ich ein großes Problem! Auch wenn Jethro mein Freund war, so war er Primär mein Boss und definitiv nicht homosexuell. Zumindest wagte ich zu bezweifeln, dass er jemals etwas mit einem Mann hatte. Also schloss ich Bi auch aus. Ahhh das war zum Mäusemelken! ~*~ Die Paella war so gut wie fertig, der Tisch war gedeckt und der Wein geöffnet. Alles in allem perfekt! In gut einer halben Stunde würden die anderen auch hier sein. Ganz sicher um Punkt acht Uhr. Dafür hatte Abby sicher gesorgt! Ich saß auf dem Sofa hielt eine Flasche Bier in der Hand und blickte vor mich auf den Kamin in welchem seit gut drei Minuten ein Feuer brannte. Damals als ich dieses Haus gekauft hatte, war der Kamin die oberste Bedingung die ich gestellte hatte. Denn ich wollte unbedingt einen haben! Warum? Nun ja, nennen wir es meine kleinen sexuellen Fantasien. Ich schmunzelte kurz, oh ja mit Jack hatte ich sie schon einige male davor ausgelebt gehabt. Ob ich das auch irgendwann mit….HALT STOP! Jethro setzte sich gerade neben mich und ich sog deutlich tiefer die Luft ein. Das war eine Phase, eine verdammte Phase die ich gerade durchmachte. Ganz ganz sicher suchte ich mir jetzt nur einen Menschen an den ich mich klammern konnte. In einem normalen Zustand würde ich nicht mal dran denken diese sanften Lippen meines…STOP. „In deinen Gedanken würde ich jetzt gerne mal Mäuschen spielen!“ Hörte ich Jethro sagen und blickte ihm nun richtig in die Augen. „Oh glaub mir, das willst du nicht!“ Antwortete ich prompt. „Sicher?“ Jethro trank einen Schluck seines Bieres und sah mir genau in die Augen. Am liebsten hätte ich weggesehen, denn wenn ich etwas wusste, dann das dieser Mann in den Augen andere Menschen so einiges lesen konnte. „Glaub mir, ich weiß was ich denke! Du willst es nicht wissen!“ Ich seufzte kurz, wagte es aber noch immer nicht den Blick abzuwenden. Er schwieg einen Moment bevor er mich fragte „Schlimme Gedanken?“ Ein Lächeln schlich sich über meine Lippen. „Nein…eigentlich nicht!“, „Also sehr private Gedanken!“ Stelle er fest und ich nickte kurz ohne das ich mir darüber wirklich bewusst war. Moment mal verhörte er mich da gerade? „Hey…“, stieß ich aus als es mir endlich bewusst wurde. „Was an der Aussage – Du willst es nicht wisse- war unverständlich?“ Ich meinte es nicht böse und ich klang auch nicht böse, allerdings deutlich nervöser als zuvor. „Nun ich glaube die Stelle wo du meinst, das ich es nicht wissen will“, konterte er. Langsam aber sicher saß ich doch etwas in der Klemme. Nur noch ein paar Minuten mit ihm alleine und er würde sicher den Nagel auf den Kopf treffen. Doch ich wurde gerettet. Es klingelte an der Tür und ich stand blitzschnell auf. „Das sind sie wohl!“ Ohne ihn nochmal anzusehen ging ich zur Tür. Ja ich hatte mich mit meinem Verhalten verraten und wahrscheinlich wusste er auch, das er ein Teil meiner Gedanken war, aber ich hoffte das er dies nun vergessen würde. Ich hatte gerade die Tür einen Spalt geöffnet als diese komplett aufflog und Abby mir um den Hals hing. „Tonyyyyyyyyyyyyyyyyyy“, rief sie fröhlich und drückte mir regelrecht die Luft an. „Abbs…Luft“, gab ich mit rauer Stimme von mir und sofort ließ sie mich los. „Sorry…“, gab sie grinsend von sich und drückte mich nochmals kurz, aber nicht mehr so fest. Natürlich war nicht nur Abby jetzt da, wie ich mir schon gedacht hatte, hatte die junge Goth dafür gesorgt, dass alle zur gleichen Zeit auf der Matte standen. Tim lächelte mich kurz an, Ziva drückte mich ebenfalls kurz was für mich sehr neu war. Palmer nickte mir freundlich zu und Ducky legte kurz seine Hand auf meine Schulter „Schön dich mal wieder zu sehen Anthony“, meinte er. Meine Angst, die ich noch vor Tagen hatte war verschwunden. Es war nicht schlimm sie alle wieder zu sehen. Im Gegenteil, ich fühlte mich auf einen Schlag noch ein ganzes Stückchen freier. Jethro hatte recht gehabt, ich machte es mir nur selbst schwer. „Kommt rein…oder wollt ihr lieber da draußen bleiben?“ Nein natürlich wollte das keiner. „Hey Bossman!“ Hörte ich Abbys Stimme und schmunzelte innerlich. Sie war wie immer total überdreht und absolut fröhlich, etwas was mich ansteckte. Vergessen waren für einen Moment die letzten Tage, vergessen war das Gespräch mit Jethro von eben. Alles was gerade zählte, war das ich meine Freunde endlich wieder sah. ~*~ Zu Beginn lief der Abend noch etwas zurückhaltend ab. Wir aßen alle in Ruhe, redeten über normale Dinge wie das Wetter und Urlaubsreisen. Keiner wagte es, das Unglück anzuschneiden, worüber ich dankbar war. Wir hatten uns mittlerweile aus der Küche zurückgezogen und es uns im Wohnzimmer gemütlich gemacht. „Wann kommst du wieder?“ Fragte Ziva mich nun und goss sich etwas von dem Rotwein nach. „Dann Officer David, wenn er es für richtig hält“, warf Jethro leicht barsch ein. Da war er wieder, der distanzierte Chefermittler. Aber momentan wohl eher der private Bodyguard meiner Seele. „Mal sehen Ziva, ich hab noch ein wenig was zu erledigen, wenn ich das alles gemacht habe, dann komme ich wieder! Schließlich muss ich mich drum kümmern, dass deine Sprachkenntnisse besser werden!“ Ich grinste kurz und warf Jethro einen kleinen dankenden Blick zu. „Das ist auch nötig Tony!“ Tim grinste mich an. „Seit du weg bist redete sie wieder wie sie will und glaub mir, das sind keine sinnvollen Sätze“. Während Ziva versuchte Tim mit Blicke zu ermorden musste ich lachen. „Jetzt hört aber mal auf, auf Ziva rum zu hacken!“ Mischte sich Abby ein. Ich nickte. „Gut machen wir mit dem Gremlin weiter!“ Ich blickte zu Palmer dieser blickte erschrocken auf „Hey!“ Stieß er nur aus und ich schmunzelte. „Mr. Palmer hat sich in der letzten Zeit sehr verbessert, auf jeder Linie. Vielleicht solltet ihr euch einen anderen Spitznamen zulegen. Wisst ihr das erinnert mich an meine ersten Jahre als…“, „Ducky bitte!“ Jethro blickte seinen Freund eindringlich an. „Schon gut, ihr wisst ja wie die Geschichte weiter geht.“ Oh ja das wussten wir. Jeder aus dem Team hatte sie sicher schon dreimal gehört. Palmer sicher schon um das Zehnfache mehr. Anfangs hatte ich mich echt gewundert wie der Autopsiegremlin das aushielt, doch die Antwort fand ich schnell, denn auch Palmer war überaus fähig dazu langschweifende Geschichten zu erzählen. Da hatten sich zwei gesucht und gefunden. Wir hatten alle unseren Spaß, Jethro ebenso, auch wenn er immer wieder mit ernster Mine da saß. Okay ab und an bildete sich sogar bei ihm ein Lächeln und er lachte auch zwischendurch mal. Was bei diesem chaotischen Haufen auch gar nicht anders ging. Mittlerweile war ich wirklich froh, dass ich auf Jethro gehört hatte und mehr als drei Flaschen Wein gekauft hatte. Denn die drei Flaschen waren schneller weggewesen als ich es realisieren konnte. Ich stand auf und ging einen kurzen Moment raus auf den Balkon. In meinem Kopf war es leicht schummrig und ich brauchte einige Minuten frische Luft. Abby war derzeit mit Tim beschäftigt und brachte ihn von einer verlegenen Situation in die nächste. Ziva saß bei den beiden und lachte Tim aus. Jethro unterhielt sich mit Ducky und Palmer angeregt über einen uralten Fall beim NCIS. Einen, bei dem ich noch nicht mal bei dieser Behörde gearbeitet hatte. Palmer auch nicht, aber er liebte ja solche Geschichten. Ich trat ans Geländer legte die Hände drauf und schloss die Augen. Einige male sog ich tief die Luft ein. Verdammt tat das gut. Ich beschloss, dass es jetzt wohl besser wäre mit dem Wein aufzuhören, zumindest wenn ich morgen keinen Kater haben wollte. Es war ein wirklich wundervoller Abend, schöner als ich es mir gedacht hatte und vor allem deutlich lustiger. Immer mehr wurde mir bewusst, wie sehr ich doch meine Kollegen vermisst hatte. Nein, nicht Kollegen, meine Freunde. Denn genau das waren die Menschen die momentan in meinem Wohnzimmer saßen. Meine Freunde! Alle, ohne Ausnahme! So in Gedanken versunken bekam ich nicht mal mit wie jemand hinter mich getreten war. Erst als diese Person sich nahe hinter mich stellte, die Arme rechts und links neben meine legte, wachte ich wieder auf. Ich drehte den Kopf ein wenig und sah Jethro genau in die Augen. Mein Herz schlug deutlich schneller, so schnell das ich einige Sekunden befürchtete, dass es aus meiner Brust hervorbrach. „Bist du glücklich?“ Fragte er mich leise und ich konnte seinen Atem an meinem Ohr spüren. Eine der vielen Stellen an meinem Körper die auf leichte Reizung überaus stark reagierte. Ich sog noch tiefer die Luft ein, drehte mich zu ihm um. Noch immer lagen seine Arme rechts und links neben meinem Körper, sodass ich zwischen ihm und dem Geländer eingekeilt war. Allerdings machte mir das gerade reichlich wenig aus. „Ja, ja das bin ich!“ Antwortete ich und lächelte sanft. „Es tut wirklich gut, dich mal wieder lächeln zu sehen, Tony!“ Gestand er und entlockte mir ein schmunzeln. „Wirklich…?“ Er nickte. Mein Herz schlug noch immer wie wild in meiner Brust, meine Hände wurden leicht feucht und ich konnte den Blick nicht mehr von ihm wenden. „Vielleicht sollten…sollten wir wieder rein…nicht …das uns die die anderen vermissen!“ Jethro schüttelte den Kopf. „Vielleicht sollten wir auch einfach hier bleiben und unsere Differenzen klären, Tony!“ Gab er mit ruhiger Stimme von sich. Ein warmer Schauer zog durch meinen Körper und ich wurde deutlich nervöser. „Differenzen…haben wir denn welche?“ Brachte ich gerade so raus. „Ja!“, „Welche?“ Jethro lächelte kurz, hob seinen linken Arm und legte diesen in meinen Nacken. „Diese…“, flüsterte er, zog mich näher an sich, so nahe das er sicher nun meinen wilden Herzschlag spüren konnte. „Ich…was…“, stieß ich nervös aus „Shhhh“, gab er von sich, bevor er die Augen schloss und seine Lippen auf die meinen Legte. Im ersten Moment war ich geschockt, im zweiten überrascht und im dritten fing ich an es zu genießen. Gott, hatte er warme, zarte Lippen. Ich hob meine Arme und schlang sie um seinen Körper, schloss meine Augen und gab mich diesem Kuss vollkommen hin. Mein Körper wurde von einer Wärme geflutete wie ich sie schon seit langem nicht mehr gespürt hatte. Eine Wärme die so viel stärker war als die die er mir die letzten Tage geschenkt hatte… Sofort riss ich die Augen auf, atmete heftig und setzt mich auf. Scheiße, was bitte war das denn gewesen. Ich griff neben mich und schaltete das Licht auf dem Nachttisch ein. Ein Traum…nur ein Traum, redete ich mir ein. Doch diese Wärme, spürte ich dennoch in meinem Körper, ebenso wie diese angenehme kribbeln. Ich hob meine linke Hand und strich mit dem Zeigefinger über die Lippen. „Oh Tony!“ Sagte ich zu mir selbst und wanderte dann mit der Hand durch mein verstrubbeltes Haar. Mein Blick flog auf den Wecker der halb vier in der Nacht anzeigte, oder doch eher am Morgen. Die anderen waren gegen zwölf gegangen und Jethro hatte mir noch geholfen wieder etwas Ordnung zu machen. Er selbst war um halb zwei verschwunden. Und ich? Ja ich war direkt ins Bett… Schwer seufzten stand ich auf und schlurfte ins Bad. Dieser Traum war so was von Real gewesen, ich hatte seine Lippen richtig auf den meinen fühlen können. Gott ich war verloren… Tbc? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)