Ein Traum wird wahr von LadyShihoin (Ein Zwilling kommt selten allein) ================================================================================ Kapitel 44: Es ist zu spät -------------------------- „Jemand hat meine Markierung übertreten, die ich gemacht habe. Kommt mit.“ Sie rannten zum Ausgang und fanden einen Schwerverletzten Ninja vor. Lisa beugte sich zu ihm hinab und drehte ihn herum. „Er trägt das Zeichen von Konoha“, stellte Carina fest und der Ninja öffnete träge die Augen. Lisa begann sofort Erste Hilfe zu leisten, doch es sah schlecht aus. „Wer hat dir das angetan?“, fragte sie. „Krieg…im Krieg“ „Krieg?“, fragten Carina und Tobias gleichzeitig und der Ninja nickte schwer. „Konoha…wurde angegriffen…von Akatsuki!!“ Die Augen aller Anwesenden weiteten sich schockiert. „Was?“, schrie Carina den Ninja an, dieser nickte. „Ein Mann und eine Frau. Der Mann hatte eine seltsame Haarfarbe und die Frau hatte…urgh“, er versuchte mit aller Macht, die er noch hatte den Satz zu beenden, doch er tat nur noch ein paar schwere Atemzüge und starb an Ort und Stelle. „Steckt Madara vielleicht dahinter? Aber das ergibt keinen Sinn, er hat schwarze Haare, die Haarfarbe ist nicht selten oder seltsam“, schlussfolgerte Tobias und Carina nickte. „Pain und Konan werden dahinter stecken“ sagte sie und auch Lisa war der Ansicht. „Worauf warten wir denn dann noch?“, sagte sie und Tobias sah für einen Moment ziemlich unglücklich aus. „Hör mal, wir können da jetzt nicht einfach so hin.“ Überrascht, beinahe schockiert sahen die Zwillinge ihren jüngeren Bruder an. „Wie bitte?“, zischte Carina fast wütend und auch Lisas Blick verfinsterte sich. „Ich kann verstehen, dass ihr Konoha helfen wollt, aber so einfach wie ihr euch das vorstellt ist das Ganze nicht. Itachi ist noch nicht bereit für einen erneuten Kampf, abgesehen davon ist die Gefahr, dass Madara davon erfährt zu groß. Das Gleiche gilt für mich und Carina. Abgesehen davon ist sie schwanger. Wenn du gehen würdest Lisa, wäre das eigentlich in Ordnung, aber ganz alleine kannst du auch nicht gehen.“ „Das ist mir egal“, schrie die Hyuga in diesem Moment und Tobias schreckte überrascht zurück. „Versteh doch“, sagte Lisa, nun mit ruhiger Stimme. „Ich kann meine Freunde und Konoha nicht im Stich lassen. Und vor allem … ich kann Kakashi nicht alleine lassen. Wenn ihm etwas passieren würde, dann würde ich mir das nie verzeihen, dass ich mich nicht mehr für meine ganzen Dummheiten bei ihm entschuldigen konnte. Ich werde gehen und wenn es sein muss, auch allein!“ Tobias seufzte und kratzte sich am Kopf, aber Carina lächelte ihre Schwester nur stolz an. Endlich hatte ihre kleine Schwester gelernt, sich gegen die Meinung der Anderen aufzulehnen. Lächelnd legte sie ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich werde dich begleiten“, sagte sie schließlich. „WAS???“, schrie ihr gemeinsamer Bruder fast und auch Lisa schien bei dem Gedanken nicht wohl zu sein. „Keine Sorge“, grinste die Schwarzhaarige. „Ich kann auf mich alleine aufpassen, immerhin war ich bis vor kurzem noch bei Akatsuki. Wir kriegen das hin, sollten uns aber jetzt mal ein bisschen beeilen.“ Tobias seufzte. Sturer ging es wohl nicht, oder? „Na schön“, sagte er und seine Schwestern sahen in fragend an. „Ich werde euch begleiten, aber nur unter einer Bedingung. Carina hält sich aus allen unnötigen Kämpfen raus und zieht sich, genauso wie ich, eine Kapuze über.“ „Verstanden“, sagten sie alle gleichzeitig und befolgten die Anweisungen ihres Bruders. „Wir werden so schnell wie möglich wiederkommen. Bis dahin, bleib bitte hier. Du bist immer noch schwer verletzt“, sagte Carina zu dem Vater ihres ungeborenen Kindes, während sie ihren Mantel zuknöpfte. Itachi schwieg, zeigte erst nach wenigen Sekunden eine Regung. Langsam winkte er sie heran, so wie er es damals immer mit Sasuke gemacht hatte. Verwundert kam Carina näher und war erstaunt, als der Uchiha sie plötzlich an seine Brust zog. „Itachi“, hauchte sie errötend, als er ihr eine Hand auf den Kopf legte. „Sei vorsichtig“, flüsterte er ihr ins Ohr und sie sah ihn mit geweiteten Augen an. Leicht senkte sie den Kopf, als sie erneut rot wurde, aber der Uchiha nahm ihr Kinn vorsichtig in seine Hände und dann küsste er sie. Leise seufzte Carina und schlang ihre Arme um seinen Nacken, um den Kuss zu vertiefen. „Ich will ja nicht stören, aber wir sollten los“, riss die peinlich berührte Stimme von Tobias die Beiden aus den Gedanken. Als die Beiden sich voneinander lösten, sah Itachi ihr noch ein letztes Mal in die Augen. „Komm heil zurück“, sagte er und sie lächelte, als seine Hand flüchtig ihren Bauch berührte. „Das werde ich“, erwiderte sie. Am liebsten würde sie hier bei ihm bleiben und auf ihn aufpassen, aber sie konnte es nicht. Sie fühlte sich Konoha immer noch verpflichtet und sie würde das Dorf nicht untergehen lassen. Sie trat aus dem Versteck, wo Lisa und ihr gemeinsamer Bruder schon auf sie warteten. „Los geht’s“, sagte sie und in derselben Sekunde liefen sie schon los. Nach einem halben Tag erreichten sie endlich Konoha und sahen schon von weitem die Auswirkungen des Kampfes. konoha war ein einziges Schlachtfeld. „Oh Kami“, flüsterte Lisa erschüttert und auch Carina fühlte sich unwohl. Pain hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, von Konoha war fast nichts mehr übrig geblieben, nur noch Trümmer und Ruinen. Mit Lichtgeschwindigkeit stürmten sie durch die Straßen, suchten nach ihren Freunden. Lisas Augen flogen durch die Gegend, auf der Suche nach ihrem Verlobten. Sie hatte schon die ganze Zeit ein komisches Gefühl im Magen, sie wollte ihn endlich sehen, um sich vergewissern zu können, dass es ihm gut ging. Carina stand nur wenige Meter von ihrer Schwester entfernt und durchstreifte suchend die Trümmer. Ihre Augen fielen auf einen großen Krater und sie kam näher an ihn heran. Als sie endlich nach unten sehen konnte, erstarrte sie und zog so scharf die Luft ein, dass Lisa auf Anhieb wusste, dass etwas nicht stimmte. „Was ist Carina?“, fragte sie und bewegte sich langsam auf ihren Zwilling zu. Carina drehte sich blitzschnell um und packte Lisa an den Schultern. „Bitte Lisa, komm nicht näher. Ich will nicht, dass du das siehst.“ Lisas Stirn legte sich in Falten, bevor sich ihre Augen weiteten. „Carina lass mich durch“, sagte sie mit monotoner Stimme. Mit Gewalt stemmte sie sich gegen Carina, diese versuchte immer noch vergeblich, sie zurück zuhalten. „Bitte Lisa, tue das nicht. Das willst du nicht …“, doch sie wurde unterbrochen, als Lisa sie mit lauter Stimmer anfuhr. „Lass mich durch“, schrie sie sie fast an und bevor die Uchiha es verhindern konnte, hatte sich Lisa an ihr vorbeigedrängt und starrte hinab in den Krater. Carina schloss verzweifelt die Augen, als sie das Keuchen ihrer Schwester vernahm. Sie traute sich nicht einmal, sie jetzt anzusehen. Der Anblick musste ihr in diesem Moment den Verstand rauben. Er lag vor ihr. Sein Kopf war in Richtung Boden geneigt und sein Körper bewegte sich nicht. Und selbst von ihrer Position aus sah sie, dass er tot war. Die Geräusche um sie herum, die Kämpfe, sogar der ganze Krieg rückte für Lisa in weite Ferne. Sie hörte nichts mehr, außer ihren eigenen Atem, der unnatürlich laut war. Dann erklang eine leise, zerbrechliche Stimme: „Kakashi?“ Es dauerte ein paar Sekunden, bis ihr klar wurde, dass sie es war, die gesprochen hatte. „Weißt du eigentlich was du da tust? Du lässt mich allein. Ganz allein. Dabei wollte ich eigentlich nur bei dir sein.“ Die Wörter sprudelten nur so aus ihr hervor, hätte man sie gefragt, sie hätte sie nicht wiederholen können. Schwankend ging sie auf ihn zu, ihr Körper bewegte sich nur mechanisch. „Kakashi?“, flüsterte sie erneut und auch dieses Mal bekam sie keine Antwort. Langsam sank sie vor ihm auf die Füße und drehte ihn auf den Rücken. „Was mache ich jetzt bloß ohne dich? Sag mir warum? Warum lässt du mich im Stich?“ Gehst einfach so, ohne dich von mir zu verabschieden?“ Sie tastete nach seinem Puls, doch ihre Hände zitterten so sehr, dass sie ihn unmöglich fühlen konnte. Er konnte doch nicht tot sein. Nicht hier, nicht jetzt, wo sie endlich wieder bei ihm war. Sanft legte sie ihr Ohr an seine Brust, lauschte nach seinem Atem und seinem Herz. Doch er atmete nicht, sein Herz schlug nicht. Tot. Für immer. Trocken schluchzte sie auf, wollte nicht realisieren, was hier gerade passierte. Ihr Atem ging nur noch keuchend. „Kakashi?“ Wie dünn und schwach ihre Stimme doch klang. Niemand würde auf die Idee kommen, dass sie auch sehr laut werden konnte. „Weißt du noch, wie es angefangen hat? Wir waren uns so nah, so vertraut. Wir zwei… haben uns gemeinsam etwas aufgebaut und daran geglaubt. Was ist nun? Du liegst vor mir, leblos und ich kann dir nicht mehr helfen, weil ich zu spät gekommen bin. Zu spät, um dem Menschen, den ich am meisten liebe das Leben zu retten.“ Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter und die Hyuga wandte das tränennasse Gesicht ihrer Schwester zu. Sanft schlang Carina die Arme um die Brünette. Diese vergrub den Kopf an ihrer Schulter und fing an, laut und hemmungslos zu schluchzen. Dass der Krieg um sie herum weiterging, interessierte die Mädchen momentan nicht. Sanft strich Carina ihrer Schwester über den Rücken „Ich weiß, wie du dich fühlst“, dachte sie traurig. Sie selbst hatte vor kurzem für ein paar qualvolle Stunden gedacht, Itachi wäre tot. Sie wusste, wie sehr ihre Schwester nun litt. Sie war zu spät gekommen. Sie hatte ihm nie sagen können, wie leid es ihr tat, Konoha verraten zu haben. Sie hatte ihm nie sagen können, dass sie es geschafft hatte; dass Carina jetzt wieder zu Konoha stand. Sie hatte ihm nie erzählen können, dass Itachi unschuldig war. Und niemals hatte sie ihm sagen können, dass er Onkel werden würde. Ihr Herz tat so furchtbar weh, dass sie es sich herausschneiden wollte. Es war als würde ein Teil von ihr sterben, zusammen mit der Hoffnung, diesen Krieg zu überleben. Mit jeder Minute zerbrach sie mehr und mehr. Ihn zu verlieren…es war das Schlimmste, was man ihr hätte antun können. Und das nur weil sie ein paar Minuten zu spät gekommen waren. Lisa war sich sicher, sie und Carina hätten gegen Pain bestehen können, zumindest solange bis Verstärkung gekommen wäre. Ruckartig befreite sie sich aus dem Griff ihrer Schwester, wandte sich um und begann auf Kakashis Brust einzuschlagen. Dass ihre Schläge schwach waren, interessierte sie nicht. „Du bist so dumm, Kakashi“, heulte sie, während ihre Fäuste weiter seinen Oberkörper bearbeiteten. „Du bist so dumm, dich selbst zu opfern. Warum hast du nicht auf mich gewartet?“ Mit jedem Wort war ihre Stimme leiser geworden. „Warum lässt du mich im Stich?“ Sie hatte sich eine Zukunft erträumt, eine Zukunft mit Kakashi. Heiraten, Kinder, Enkelkinder. Doch aus all dem würde nichts werden. Nur weil Pain Konoha angreifen musste. Nur weil Akatsuki die Bijuu wollte. Nur weil sie zu spät gekommen war… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)