White Wings von xandria ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Fandom: Nightmare Pairing: S/N Autor: Xandria Anmerkung: Ist schon eine etwas ältere Geschichte, trotzdem hab ich mich dazu entschlossen, sie jetzt endlich mal online zu stellen. Wer Rechtschreib - oder Grammatikfehler findet, darf sie gerne behalten =) Und über Comments freue ich mich natürlich immer. :) - Der Songtext stammt aus dem Lied "Mahora" von Nightmare White Whings ~koko kara saki ni ayumu michinori kimi no kage wa mienai toki no nagare wa mujou sa to tomo ni~ ~The distance you walk from here, I can’t see your shadow the stream of time and heartlessness are both alike~ Ein fast vollkommen weißes Blatt lag vor ihm. Leer bis auf die beiden Sätze, die sich beinahe schmerzlich davon abhoben. Das merkwürdige Tief an Kreativität in dem er sich zur Zeit befand war so fremd, denn auch wenn es natürlich immer wieder einmal Zeiten gab, in denen er nicht schreiben konnte war es diesmal einfach anders. Die Worte befanden sich in seinem Kopf, er musste sie nur zu fassen bekommen. Doch genau dies schien ihm einfach nicht zu gelingen, so sehr er sich auch bemühte, so sehr er versuchte seine bizarren, verwirrenden Gedanken wieder zu ordnen. Und dennoch, sie rannen ihm förmlich durch die Finger wie kleine Staubkörner...zwar konnte er immer wieder eines von ihnen halten, doch der Rest strömte einfach so über seine schlanken Hände. Es genügte einfach nie um ein Blatt zu füllen~... ~ kokoro ni aita ana no kazu wa mou kazoe kirenai hodo ni yururi furu yoru ni fujouri ga nozoku~ ~ can’t count the number of empty holes in my heart anymore Irrationality peeps into the shaking night~ Weitere zwei Sätze oder doch eher Sandkörner, die er zu fassen bekommen hatte. Es gab immer wieder diese seltsamen Momente, da war alles so klar vor den Augen und er wusste genau was er schreiben wollte, was er schreiben...musste. Und doch – jedesmal wenn die ersten Wörter bereits das Papier füllten, so verblassten sie bereits wieder. Er konnte sie nie lange genug halten... Sakito stützte seinen Kopf auf seine Hände, strich sich ein paar der blonden Strähnen, die ihm immer wieder ins Gesicht fielen, zurück. Schon viel zu lange hielt dieses Fehlen von Ideen an und die einzigen Texte die sie zur Zeit bearbeiteten und einstudierten, stammten einzig und allein aus der Feder ihres Drummers.. Er seufzte, als er an die Zeilen dachte, die er heute morgen hatte zu lesen bekommen, wusste, dass er momentan außer Stande war selbst so etwas zu schreiben. Nach und nach ging er im Kopf die Reaktionen der anderen durch – Hitsugis anerkennender Blick, Yomis Lächeln. Niyas Strahlen.. Sakito schluckte, versuchte vergebens sich wieder auf etwas anderes zu konzentrieren, doch was immer er auch versuchte, immer wieder erschien das hübsche Gesicht des Bassisten vor ihm. – Das zurückgeworfene, weiß-schwarze Haar, die vollen Lippen die zu einem breiten Lächeln verzogen waren, das silberne Piercing welches in der grellen Mittagssonne blitzte.. Und diese verdammten, schwarzen Augen, die ihn noch in den Wahnsinn treiben würden. So dunkel, so faszinierend ...jedes mal wenn man dem Bassisten in die Augen sah, hatte man das Gefühl förmlich in ihnen zu versinken und Sakito verlor sich jedesmal darin. „Ni~ya..“ Murmelnd blickte Sakito zum Fenster hinaus, während sich ein leicht melancholisches Lächeln auf seine Lippen legte, als er die ersten, kristallzarten Schneeflocken dieses Winters erblickte. Niya liebte den Schnee ebenso sehr wie er selbst. Es war eine merkwürdige, bizarre Verbindung zwischen ihnen beiden, manchmal – so erschien es Sakito zumindest – die einzige, welche zwischen ihnen außer Nightmare noch war. Und vielleicht liebte er genau aus diesem Grund den Schnee noch viel mehr als er es immer bereits getan hatte.. Mittlerweile war er ans Fenster getreten und hatte seine schlanke Hand an das kühle Glas gelegt, was ihm einen Moment regelrecht zerbrechlich wirken lies. Eine einzige, stumme Träne lief seine Wange hinab. Wieso konnte es nicht immer so sein? Dann hätte er nicht jedes mal das Gefühl den Bassisten wieder ein Stück mehr zu verlieren, wenn der Schnee taute. Aber konnte man denn überhaupt etwas verlieren, was man nie gehabt hatte? Es war schon spät als Sakito wieder vom Fenster wegtrat und darauf einige Spuren von Blumen zurückließ, die er gegen die Scheibe gemalt hatte. Seine Finge waren kalt vom dem Glas und fröstelnd hob er sie an die Lippen um sie zu wärmen, als er erstaunt die Stirn runzelte und etwas ungläubig auf das kleine Geschenk welches auf seinem Tisch lag, starrte. Er war sich sicher, dass es vorher noch nicht dort gelegen hatte~ „Mach es auf..“ Sakito schrak zusammen, als er eine dunkle, tief klingende Stimme vernahm und drehte seinen Kopf erschrocken zur Seite, blinzelte, als er die schlanke, im Dunkeln kaum erkennbare Gestalt wahrnahm. „....Ni~ya?“ Der Bassist trat mit einem merkwürdigen Lächeln auf den Lippen ein paar Schritte nach vorne, stand dich vor Sakito, so dass dieser noch seinen Atem auf seiner Haut spüren konnte, während ihm ein angenehmer Schauer über den Rücken lief und er beinahe die Luft angehalten hätte... "Was tust du hier?“ Einen Moment lang herrschte Schweigen, bevor Niya erneut auf das Geschenk deutete... „Mach es einfach auf..“ Er wollte protestieren, hatte so viele Fragen die zu beantworten waren. Wie war Niya in seine Wohnung gekommen? Und warum war er hier? Sie beide hatten doch außerhalb der Band so gut wie nichts miteinander zu tun.. Doch ein Blick allein in die dunklen Augen des anderen genügte um ihn nach dem kleinen Päckchen greifen zu lassen und es mit zitternden Händen auszupacken, wobei das Papier zum größten Teil einfach nachlässig auf den Boden fiel, zu neugierig und vor allen Dingen zu nervös war Sakito dabei.. „..Nani?“ Erstaunt zog er eine kleine, fast unscheinbare Kugel hervor und musterte sie einen Moment lang verwirrt. „Dreh es um..“ Niyas Stimme klang ihm noch immer nach als er nickte, seine Hand eine kleine Bewegung vollführen lies. „Schnee..“ Fasziniert betrachtete er die Kugel, die Schneekristalle die sich aus dem winzigen Himmel zu lösen schienen, eine kleine Abbildung dessen was in diesem Moment vor seinem Fenster zu sehen war. Einige Momente vergaß er tatsächlich alles um sich herum, selbst den Bassisten. Erst als dieser an ihn herangetreten war und seine Arme um Sakitos Hüfte gelegt hatte, ihn mit einem für ihn seltenen, unsicheren Blick bedachte, wurde er zurück in die Realität gerissen und sah langsam auf, spürte Niyas Nase wie sie leicht gegen seine stieß. „Für die Zeit, wenn der Schnee taut..“ Eine zweite Träne löste sich an diesem Abend von seinen Augenwinkeln, doch diesmal wurde sie von weichen Lippen aufgefangen. Lippen die sich kurz darauf auf seine legten, die ihn alles vergessen ließen... Lippen...nach denen er sich solange gesehnt hatte... Als er wieder aufwachte, war der erste Schnee bereits wieder geschmolzen, doch zum ersten mal versetzte ihn dies nicht in Traurigkeit. Stattdessen sah er lächelnd auf den schlafenden, jungen Mann neben sich und zog die Decke fest um den schlanken Körper als er aufstand und zu seinem Schreibtisch ging, auf dem ein einzelnes, beinahe leeres Blatt und eine kleine, unscheinbare Kugel lagen.. Eine Kugel... .. In der es für immer schneien würde.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)