Ein merkwürdiges Erlebnis von Pego ================================================================================ Kapitel 2: Der Weg nach Atlantis -------------------------------- Ich muß zugeben, ich war schon überrascht, als ich das Reittier des Gnomes sah. Es sah schon seltsam aus. Bekannt, aber seltsam. So eine Mischung aus Vogel Strauß und Lama. Nun gut, dies hier war immer noch mein Traum und ich hab schon immer gerne Star Wars geguckt. Deshalb wunderte ich mich auch nicht, als der Gnom das Tauntaun bestieg. "Bitte folgen Sie mir", bat er sehr höflich. Ich schaute Malin an, aber sie zuckte nur mit der Schulter und wir wanderten los. So wie es aussah, hatten wir einen weiten Weg vor uns und ich hatte genügend Zeit, mir die Landschaft und meine Begleiter anzuschauen. Am meisten wunderte es mich, daß die Sonne schien. Als ich vom Balkon gefallen war, schien der Mond, aber hier lachte die Sonne vom Himmel. Zugegeben, sie hatte nicht die Kraft, die ich kannte, es sah mehr so aus, als ob sie durch Nebel schien oder durch einen Schleier. Die Landschaft war wunderschön. Hügelig, grün, ab und zu ging es durch einen Wald. Ein kleiner Bach begleitete uns plätschernd eine Weile. Vögel zwitscherten und in der Ferne konnte ich das Meer rauschen hören. Ich glaube, die friedliche Landschaft war mit der Grund, warum ich so widerstandslos mit den beiden mit marschierte. Ich wandte meine Aufmerksamkeit meinen Begleitern zu. Im Haus war alles so schnell gegangen, aber jetzt konnte ich sie in Ruhe betrachten. Malin, die Elfe war wie schon erwähnt, gerade mal 1 Meter groß. Sie war zierlich und ich bewunderte sie wegen ihrer graziösen Bewegungen. Sie hatte kurze, hellbraune Haare, grüne Augen und natürlich lange spitze Ohren. Gekleidet war sie sehr interessant. Zu einer dunkelgrünen Tunika trug sie sandfarbene Hosen und weiche Stiefel, die bis zu den Knien hochgebunden waren. Ich konnte mir durchaus vorstellen, so etwas auch mal anzuziehen. Mein Wächter war ganz in Wildleder gekleidet und als einzige Waffe hatte er nur diese riesige Lanze dabei. Ehrlich gesagt, ich konnte mir gar nicht vorstellen, was mich dazu brachte, von einer langen Wanderung durch eine zugegeben wunderschöne Landschaft zu träumen. Deshalb beschloß ich, das es nicht das Schlechteste wäre, wenn ich mehr in Erfahrung bringen würde. "Entschuldigt bitte", begann ich wieder sehr höflich. "Könnte mir bitte jemand sagen, was ich hier eigentlich mache. Ich verstehe immer noch nicht, warum ich hier bin und wo wir jetzt hingehen." Diesmal schauten der Gnom und Malin sich an. Dann nickte er ihr zu und ritt weiter. Malin hüpfte neben mir her und fing an, mir alles zu erklären. "Ich hab dir ja schon gesagt, daß du hier in Atlantis bist, dem Land der Träume, Märchen, Legenden, ja und auch dem Land der Fantasie. Als Kind warst du oft hier, aber irgendwann bist du immer seltener gekommen. Ich glaube, damit hat diese Schule was zu tun. Allen geht das so." "Aber wenn ich schon oft hier war, warum macht er dann einen solchen Aufwand wegen einer nicht gemeldeten und nicht genehmigten Ankunft?" wollte ich wissen. "Kinder haben sozusagen eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung," erklärte Malin. "Aber es ist schon lange her, daß ein Erwachsener zu uns gekommen ist." "Wenn ich schon so lange nicht mehr hier war, freust du dich denn dann, mich zu sehen?" Malins Öhrchen wurden ganz rot, sie nickte und sie schob ihre kleine Hand in meine. Es tat mir jetzt richtig leid, daß ich mich nicht an sie erinnern konnte. "Ich freu mich riesig, dich endlich mal wieder richtig zu sehen. Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit, um uns alles zu erzählen, aber erst mal müssen wir die Sache mit der Ankunft klären. Meiner Meinung nach bist du durch eine gemeine Wanderpforte gefallen." "Auf meinem Balkon soll eine Pforte sein? Viel Platz ist da aber nicht," wunderte ich mich. "Wanderpforten sind normalerweise dafür da, neue Verbindungen zu schaffen, aber die gemeine Wanderpforte ist echt hinterlistig. Meistens macht sie Unsinn, und schmeißt irgendwelche Gegenstände von oben hier runter. Autoschlüssel, Geldbeutel, Schirme. Alles Dinge, von denen ihr da oben dann denkt, ihr hättet sie verloren." Aha! So wie's aussieht hat diese Pforte nicht nur mich auf dem Gewissen, sondern auch eine Reihe von Regenschirmen, von denen ich dachte, ich hätte sie im Bus liegen lassen. "Wir sind jetzt auf dem Weg nach Atlantis" erklärte Malin weiter. "Nur dort können wir genau klären, was passiert ist und, hoffentlich, eine Aufenthaltserlaubnis für dich bekommen. Es wäre schön, wenn du eine Weile bei mir bleiben könntest." Eine Weile hierbleiben. O.k., es sah nicht so aus, als ob mir hier Gefahr drohen würde, aber es war doch nur ein Traum, oder? Morgen früh muß ich wieder ins Büro, Brötchen verdienen für mich und Körnchen für die Piepmätze. Und auf dem Weg nach Atlantis? Malin hatte doch gesagt, ich wäre in Atlantis. Die Stadt war, ohne das ich es merkte, plötzlich auf getaucht und immer näher gekommen. Naja, eigentlich waren wir es, die der Stadt näher kamen, aber es hätte auch anders herum sein können. Es war eine große Stadt, umgeben von einer dicken Stadtmauer. Und natürlich gab es dort auch einen Palast. Wir waren immer näher gekommen und jetzt standen wir so dicht vor der Mauer, daß ich nichts mehr sehen konnte. Mein Wächter stieg von seinem Tauntaun und gab ihm einen Klaps. Es grunzte und trabte dann los. Vermutlich in seinen Stall. Der Gnom führte uns zu einem großen Tor in der Mauer. Dort standen weitere Gnome mit Lanzen und sorgten dafür, daß kein Unbefugter die Stadt betrat. Einer kam auf uns zu. "Guten Tag, Paßkontrolle!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)