Lost Child von DhalaElenaAngel ================================================================================ Kapitel 29: Erster Blutrausch ----------------------------- Es war soweit, die Schule füllte sich wieder mit Schülern, Viele waren früher zurückgekommen, um den Sylvesterball mitzuerleben, der dieses Jahr hier gegeben wurde. Er fand nur alle zwei Jahre statt und galt als DAS Ereignis der Schule. Wer würde wohl mit wem gehen, wer würde von wem versetzt werden, wer schaffte es, die Bowle‚ aufzumotzen’, wer brachte die meisten Professoren aus der Fassung, um all diese Dinge ging es an diesem Tag und anschließend würde das gesamte nächste Jahr darüber geklatscht werden. Man durfte erst ab dem vierten Jahr an dem Ball teilnehmen, weswegen es für Caen der erste Sylvesterball sein würde. Erst hatte er Angst gehabt, dass er nicht mit Severus gehen durfte, denn immerhin war der ja Professor hier und Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern geächtet, aber seine Eltern hatten ihn beruhigt. Dass sie nicht einfach nur eine Beziehung hatten, das sie Gefährten und verlobt waren. Caen strich über das Band an seinem Arm. Er saß in seinem Zimmer bei seinen Eltern, ums ich zurecht zu machen. Sein Dad hatte darauf bestanden. Severus, der selbst kein begeisterter Partygänger war, hatte versprochen, ihn pünktlich anzuholen. Der Andere hatte gemeint, etwas Tanzen wäre sicher lustig. Aber Caen wusste, was wohl einer der Gründe war, warum Sev darauf bestand, mit ihm da hin zu gehen. Zwei Mädchen und vier Jungen hatten ihn via Eule aufgefordert, mit ihnen zum Ball zu gehen und natürlich hatte der Andere das mitbekommen. Caen hatte ihnen Allen gesagt, dass das nicht ginge, aber der Tränkemeister wollte wohl eindeutig klar machen, was sein Revier war und wovon Andere die Finger zu lassen hatten. Aber das war dem Grünäugigen nur mehr als recht. Vor Allem, da eines der Huffelpuffmädchen und ein Ravenclawjunge wirklich zudringlich geworden waren. Schon vorher, nur hatte er es da verdrängt, da ihm ja Alles weh getan hatte. Er freute sich auf den Abend, auch, wenn er etwas Angst vor den Reaktionen hatte. Draco hatte es aus allen Wolken gehauen, als er am Weihnachtstag den Reif um Caens Arm gesehen hatte und sein Blick war ungläubig von seinem Onkel zu seinem besten Freund gewandert, bevor er gelacht und ihnen Glück gewünscht hatte. Aber Draco war Fae, er war selbst ein magisches Wesen, er verstand in Etwa, was hier geschah, die meisten anderen Schüler wussten es nicht, Leute wie die Weasleys und Longbottom. Er blickte zu den Roben, die seine Eltern ihm extra zu diesem Anlass hatten anfertigen lassen, teure Stoffe, edler Schnitt. Silber, schwarz und grün. Es wurde Zeit. Er war aufgeregt. Wie Sev wohl aussehen würde? Er war nicht als Betreuungslehrer da, so, dass er den Älteren ganz für sich hatte. Schnell schlüpfte er in die Roben, als sein Vater in sein Zimmer trat. „Du siehst gut aus, Kleiner,“ stellte er lächelnd fest und trat zu seinem Sohn, richtete dessen Umhang noch etwas. „Wenn du mir eine Bürste und die silberne Spange gibst, mache ich dir noch die Haare.“ Caen lächelte dankbar und gab seinem Vater Beides, der sofort begann, die inzwischen Schulterblattlangen Haare zu kämmen und zu einem strengen Zopf zu binden, den er mit der Spange befestigte. Salazar war stolz auf seinen Sohn. Caen hatte es geschafft, trotz all der widrigen Umstände, er lebte, er war glücklich und auf dem Weg zu einem Ball. Dabei hatte es vor einigen Jahren, ja, selbst vor einigen Tagen noch ganz anders ausgesehen. Nun war er das sprühende Leben, gut, er war nervös, aber immerhin war das hier auch sein erster Ball, da hatte er das Recht, nervös zu sein. „Severus erwartet dich auf der Treppe zur großen Halle,“ erklärte er dann. „Wir kommen später nach, viel Spaß heute.“ Caen lächelte, nickte und war schon verschwunden. Fawkes, der auf seiner Stange saß, sah seinem Herrn hinterher, bevor er seinen Kopf wieder unter seinem Flügel verbarg. Der Grünäugige hingegen raste in fast schon mörderischem Tempo die Treppen hinab, wohl wissend, dass sie sicher nicht die Richtung ändern würden, solange er es war, der auf ihnen ging. Am Absatz der Letzten Allerdings... rannte er erst mal Severus fast um. Aber der hatte zum Glück wirklich hervorragende Reflexe, packte sicher zu. „Nett,“ meinte der Tränkemeister amüsiert. „Darf ich wissen, was dir die Fähigkeit genommen hat, zu bremsen?“ „Ich... wollte schnell zu dir...“ Der Ältere lächelte und hob Caens Kinn, strich über dessen Wange und küsste ihn sanft. „Du siehst toll aus,“ stellte er fest und nahm die Hand seines Gefährten. „Komm, gehen wir.“ Caen lächelte und spielte mit den Fingern des Anderen, betrachtete ihn bewundernd. Severus sah toll aus, er trug, natürlich, schwarz, aber die Robe war anders geschnitten, als die, die er zum Unterrichten trug. Enger, sie zeigte, dass der Elf einen tollen Körper hatte. Der Grünäugige grinste. Und Alles seines.... In der Halle war bereits Einiges los, die Meisten saßen an Zweier oder Vierertischen. Für diesen Tag waren die Haustische verbannt und mit kleinen Garnituren ersetzt worden. Auch das Podium mit den Lehrertischen war weg, stattdessen stand eine Band da oben und spielte. „Wir sitzen hier,“ erklärte Severus und brachte Caen zu einem etwas abgeschirmten Tisch in der Ecke. „Wer sitzt denn noch bei uns?“ „Draco und egal, wen er mit hierher schleppt, um sie anschließend zu nageln.“ „Eine von den Ravenclaws, glaub ich.“ „Ja, das hat mir gerade noch gefehlt,“ stellte Severus nur mit trockenem Humor fest, als er den Blonden auch schon auf sie zusteuern saß, ein brünettes Mädchen mit dunkel und mittelblauem Kleid. „Onkel Sev! Caen! Na, ihr seid ja früh hier unten! Ich hätt nicht gedacht, dass du dich hier blicken lässt! Oder musst du uns kontrollieren, nur damit wir den Punsch nicht... verbessern?“ Severus hob eine Augenbraue, dann schob er dem Jungen eine Art Flachmann zu. „Tu, was du nicht lassen kannst,“ meinte er nur. „Ich sollte dir aber sagen, dass Filch, McGonagall und die Riddles die Aufsicht führen.“ „Macht nix, ich hab Tom hier gesehen, mit Sirius! Ich wette, wir müssen uns nicht um den Punsch sorgen, das macht sicher Sirius für uns!“ „Kein Punsch für dich,“ gab Severus ruhig in Richtung Caen weiter. „Dieser Irre kippt nicht nur eine, sondern drei oder vier Flaschen Feuerwhiskey in die Bowle.“ Caen lachte nur leise. Der Abend versprach wirklich, lustig zu werden. Das Essen tauchte schließlich vor ihnen auf, nachdem sie sich auf der Karte zusammengestellt hatten, was sie wollten. Etwa eine Stunde später begann die Band erst, zu spielen und die ersten Pärchen traten auf die Tanzfläche. Auch Draco mit dem Ravenclawmädchen, das nicht wirklich verstand, was ausgerechnet der am meisten gefürchtete Lehrer der Schule an diesem Tisch tat. „Tanzen wir auch?“, fragte Caen vorsichtig. „Warum nicht,“ stimmte Severus zu, erhob sich, trat zu Caen, verbeugte sich galant und hielt ihm die Hand hin, die der sofort ergriff. Caen kuschelte sich beim Tanzen an den Älteren. Es war toll, er schwebte wie auf Wolken. Sie tanzten auch mehrere Lieder durch, bevor sie unterbrochen wurden, weil einer der Schüler nach Severus verlangte. „Professor Snape! Professor!“ „Was ist los?“, frage der Ältere missmutig „Die prügeln sich! Im Gang und Sie sind am Nächsten!“ „Caen, ich bin gleich wieder da,“ erklärte Severus leise, er strich dem Jüngeren über die Haare und folgte dem aufgebrachten Mädchen. Der Jüngere sah ihm enttäuscht hinterher, ging aber zum Tisch zurück und spielte mit dem halben Glas Saft, das da noch stand. War ja klar, dass man ihm Sev wegnahm. „Da! Schaut ihn euch an! Die Heulsuse! Jetzt wissen wir, warum er so gut in Tränken ist! Er treibt’s mit dem Lehrer! Igitt! Mit dem schleimigen Stück Dreck!“ Langsam, ganz langsam, hob Caen den Kopf, natürlich erkannte er die Stimme und ruhig bohrten seine Augen sich in die Blauen des Anderen: „Ist das Alles, Wiesel?“, fragte er eisig. „Wenn ja, kannst du wieder gehen und mit deiner Schwester weiter auf der Tanzfläche rumhüpfen.“ „Du kleiner Betrüger! Ich wird dir schon zeigen...!“ „Stupefy,“ gab Caen nur zurück und wie aus dem Nichts hatte er den Zauberstab in der Hand, der aus seinem Ärmel gerutscht war. Er beobachtete, wie Ron, der gerade versucht hatte, auf ihn loszugehen, einfach umkippte. „Du... du... Todesser!“ Mit einer fließenden Bewegung wich Caen der rothaarigen Furie aus und schwang den Stab erneut. „Aqua.“ „Raaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah! Mein ... mein Kleid! Du... du Ungeheuer! Ich... ich werde...!“ „Ja, Miss Granger? Was haben Sie vor, nachdem Sie den Angriff provoziert haben? Das würde ich nur zu gerne wissen...“ „Sev!“, lächelte Caen erleichtert. Der Tränkemeister lächelte dem Anderen kurz zu, dann blickte er auf den Boden. „Was war hier los? Abgesehen von der Kreischattacke?“ „Nicht viel, ich hab sie ... mit auch so vom Leib gehalten und...“ „Was ist denn hier los?“ „Dad?“, Caen seufzte. War ja klar gewesen. „Die Wiesel sind durchgetickt, Longbottom hat sich aber schon verdrückt, als ich Ron abgefertigt habe.“ „Gab es auch einen Grund für diesen Ausrutscher von Mister Weasleys Seite?“ „Er hat Sev und mich gesehen...“ Mit einer Bewegung löste Godric den Zauber von Ron, packte den Jungen am Kragen und zerrte ihn und seine Schwester mit sich raus. Severus lächelte nur und packte den Jüngeren. „Wo waren wir, bevor diese Dummköpfe beschlossen haben, auszuprobieren, ob Knochen härter sind, als Stein?“ „Hmmm... hier,“ nuschelte Caen sofort zufrieden und kuschelte sich an dessen breite Brust, während sie erneut begannen, sich zur Musik zu bewegen. Severus lachte nur leise, küsste den Anderen: „Es ist gleich Mitternacht, willst du nicht nach Draußen?“ „Ja,“ gab der Grünäugige sofort zurück und nur zu gern ließ er sich nach Draußen führen. Aber sie blieben nicht bei den Anderen stehen, stattdessen führte der Ältere ihn weiter bis zu einer Außentreppe am Schloss, die ihm noch nie aufgefallen war. Dort oben, auf einem Flachdach mit Zinnen, blieben sie stehen, nur sie Beide. Doch sie konnten die Lichter der Fackeln sehen, wo die Anderen standen. „Wow!“ Severus lachte leise. „Ja, nicht wahr? Und wir werden nicht von den Anderen erdrückt, sehen aber trotzdem Alles.“ Er schloss den Jüngeren in seine Arme, wo der so schön hinein passte. Was wohl auch immer so bleiben würde, bedachte man, dass seine Eltern ihm vielleicht noch fünf bis zehn Wachstumszentimeter zugestanden. Ihn störte es nicht. In dem Moment schoss etwas Goldenes in den Himmel, wo Zahlen entstanden. Eine Elf, die sich selbst langsam abwärts zählte. Sie konnten die Anderen von ihrem Platz aus mitzählen hören und dann war es soweit, die eins zerplatzte in einem riesigen Feuerwerk am Himmel, im selben Moment, als Severus Caen küsste, sanft, lange. Caen lächelte, als sie sich wieder lösten. „Hast du dir auch etwas für das neue Jahr gewünscht?“, fragte er dann leise. Der Ältere lächelte etwas. „Hast du?“ „Hmhmmm...“ „Und was?“ Caen überlegte einen Moment, bevor er antwortete. „Das wir... immer zusammen sein werden, so wie Daddy und Papa... und das dieser dumme Krieg endlich aufhört...“ Der Ältere lächelte und strich dem Anderen über die Haare. Es sah so aus, als habe er den richtigen Tag gewählt, um Caen wieder bei seinen Eltern auszuquartieren. Er küsste ihn erneut, kürzer dieses Mal, wilder, intensiver. Dann strich er über das Armband, das er Caen gegeben hatte. „Das ist es, was dieses Band bedeutet,“ gab er leise zurück. „Das wir zusammen gehören...“ Der Andere lächelte nur und kuschelte sich wieder an den Älteren. „Dann ist es gut,“ meinte er nur leise, während er beobachtete, wie der Feuerwerkszauber erlosch. Er versteckte sein Gähnen, er wollte nicht, dass der Abend endete, denn das würde bedeuten, dass er zurück in den Schlafsaal musste, na ja, eher sollte. Draco wollte schließlich mit ihm reden und er wollte nicht unbedingt gleich morgen Früh darüber ausgefragt werden, wohin Sev und er verschwunden waren. „Du bist müde.“ „Nicht so sehr,“ wehrte Caen sofort ab. „Ich...!“ Der Tränkemeister hob eine Augenbraue. „Du bist hundemüde,“ korrigierte er sich selbst ruhig. „Komm, ich bring dich....“ „Ich mag noch nicht..., ich..:!“ Der Andere grinste. „Komm schon, ich hab noch eine kleine Überraschung,“ meinte er nur. Er wusste sehr wohl, warum Caen nicht ins Bett wollte. Das hatte nichts mit dem Bett, sondern mit dem Ort zu Tun, an dem es stand. Er nahm die Hand seines Gefährten und brachte ihn zurück in die Kerker, doch statt ihn zu den Schlafsälen zu bringen, bog er in einen anderen Gang ab, zu seinem Büro, wo er schnell das Passwort sprach und mit dem Jüngeren den Gang entlang hinein in sein Quartier ging, wo Fawkes bereits auf einer neuen Stange im Wohnzimmer saß und kurz aufsah, bevor er seinen Kopf unter die Flügel steckte und weiter schlief. „Was ist denn hier und warum ist Fawkes hier?“ Severus grinste nur und brachte Caen in sein Schlafzimmer, machte mit seinem Zauberstab Licht. Sein Doppelbett hatte sich nicht verändert, nur, dass nun auf einem der Kissen Caens Schlafanzug lag und auf dem Nachtschrank an dieser Seite zwei seiner Bücher standen. „Was...?!“ „Ich habe nicht vor, ich wieder im Schlafsaal nächtigen zu lassen,“ gab Severus nur ruhig zurück. „Ich meinte es ernst, als ich gesagt hatte, ich will dich im Auge behalten...“ „Ich... meine Sachen... sind die Alle hier?!“ „Die Meisten,“ stimmte Severus zu. „Oh, und noch was, ich bestehe auf ein gewisses Maß an Ordnung, sprich, ich will einen Gang, der die Zimmer passierbar hält...“ „Sev!“, lachend warf Caen sich in die Arme des Anderen, die ihn sofort fingen und hielten. „Ich... kann bei dir bleiben?“ „Offensichtlich,“ bestätigte Severus nur. „Und jetzt zieh dich um, dann gehen wir ins Bett." Es dauerte zwei Wochen, bis das Gerücht die Runde gemacht hatte, dass Caen offensichtlich nur noch als Snapes Bettwärmer galt. Zwei Tage nach den Ferien wussten es also Alle. Die Slytherins, die bescheid wussten, dachten sich nichts dabei, dafür sorgte schon Draco. Zumindest, nachdem der sich von dem Schock erholt hatte, dass Caen nun bei seinem Onkel wohnte. Caen tat sich schwer damit, mit dem neuen Anfeindungen klar zu kommen, doch er ließ es sich nicht anmerken. Er blieb während der Unterrichtszeit bei den Slytherins, zumindest meistens und er war inzwischen gut genug, um sich durchaus zur Wehr setzen zu können. Mit oder ohne Zauberstab. Es machte ihn nur fertig zu wissen, wie engstirnig viele seiner Mitschüler waren. Wenn das so blieb, konnten sie noch so viel tun, um den momentanen Krieg zu beenden, der Nächste würde nur zu bald wieder anbrechen. „Caen?“ Der Jüngere lächelte und blickte zu dem Anderen. „Was gibt es?“, fragte er Draco. Sie saßen gerade Beide auf einer der Treppen, der Unterricht würde erst in einigen Minuten losgehen. „Sag mal, irre ich mich, oder starrt die Wieselbrigarde uns dumm an?“ Caen folgte dem Blick des Anderen. „Na und? Lass sie.“ „Sag mal, macht es dir nichts aus? Ich meine, die behaupten, dass du deine Noten nur bekommst, weil du... und Sev...“ Caen zuckte die Schultern. „Ich kann es doch nicht ändern. Der Bewerter, der meine Prüfungen abnimmt, könnte neben ihm stehen und er würde immer noch behaupten, ich bekomm die Noten nur durch sexuelle Gefälligkeiten. Warum sich aufregen? Ich weiß, dass es anders ist. Und du weißt es auch.“ „Also, ich würde es nicht so locker sehen.“ „Hab ich denn eine Wahl?“, fragte Caen nur und packte seine Sachen. „Wo gehst du hin?“ „Ich wollte noch kurz zu Hagrid, er hat mit ein paar magischen Kobras Probleme.“ „Okay. Kommst du nachher noch in den Gemeinschaftsraum, oder verschwindest du wieder bei meinem Onkel?“, fragte Draco grinsend. „Ich denke, ich bin in einer Stunde bei euch unten, zu Sev geh ich erst nach dem Abendessen, er überwacht bis dahin zwei Strafarbeiten. Ein Huffelpuff und ein Gryffindor. Er will sie Molchaugen hacken und trocknen lassen.“ Draco machte ein Würgegeräusch. „Na, die müssen ja echt was Dummes gemacht haben.“ „Davon geh ich glatt mal aus,“ meinte er amüsiert. „Bis gleich!“ Schnell lief Caen die Treppe nach Unten, doch er kam nicht mal bis zur großen Halle, als er merkte, wie ihm ein Bein gestellt wurde. Er war wirklich froh für seine Kampfausbildung. So konnte er sich wenigstens abfangen, zeitgleich wollte er seinen Stab ziehen, doch dieses Mal war er nicht schnell genug, als ihn ein Bindezauber traf. Mist! Das waren mehr, als einer! „So, so! Da ist sie, die Slytherinhure!“ Das Wiesel. War ja klar gewesen... „Komm, er lässt doch sonst Alle ran, inklusive dem schleimigen Stück Scheiße! Da dürfen wir auch mal!“ „Fasst mich nicht an!“ „Stopft ihm das Maul!“, höhnte Ron nur und Caen sah, wie einer der Jungen seine Hose öffnete. „He, nicht so schnell! ICH darf zuerst!“ Hände kamen, rissen Robe und Hemd auf „Kuckt mal! So ein Bürschchen! Mit was hält der sich eigentlich auf dem Besen? Mit Muskeln sicher nicht!!“ Er wusste nicht, was in dem Moment geschah. Nur, dass er sich nicht anfassen lassen wollte, von keinem dieser Ekel und Stinktiere. Etwas in ihm machte Klick. Mit einem regelrechten Urschrei brach er den Fesselzauber, seine Augen waren feuerrot, seine Pupillen tiefschwarze und seine Haut wurde ledrig, bekam einen bläulichen Schimmer. Ohne nachzudenken, schlug er zu. Er merkte nicht, wie seine Nägel sich zu Krallen verlängerten, die plötzlichen, entsetzten Schreie der Schüler, die ihn angegriffen hatten, waren höchstens noch Anreiz, weiter zu machen. Immer wieder kamen Zauber in seine Richtung, sogar ein Avada, doch selbst der prallte einfach an seiner Haut ab, er tat zwar weh, aber das machte ihn in dem Moment nur noch wütender. Seine Krallen vergruben sich in das Fleisch des Idioten, der ihn mit dem Todesfluch belegt hatte, Holz splitterte und Knochen brachen. Caen merkte nicht, wie um sie herum auf einmal immer mehr Menschen aufkamen und weitere Schüler kamen angerannt, sie alle mit entsetzter Faszination zusehen, was da geschah. Ron, der nun nur noch schreien auf dem Boden lag und entsetzt seine zerfetzte Hand anstarrte, neben ihm lag noch ein Junge, der, der sich die Hosen aufgemacht hatte, die immer noch offen war. „Caen! Caen hör auf! Caen! Ruhig!“ Es war Salazar, der schließlich selbst in seine Vampirform glitt und seinen tobenden Sohn von seinen Opfern wegzog. Der Junge versuchte sogar, nach ihm zu schlagen, aber das war der Vorteil, der Ältere und der Stärkere zu sein. Er war Caen – noch – körperlich überlegen. „Ric, hol Severus! Und beeil dich, er...!“ „Nicht nötig,“ gab Severus in dem Moment ruhig zurück. Ohne auf Irgendwen zu achten, trat er zu dem immer noch tobenden Halbwüchsigen, der instinktiv versuchte, auch ihn zu erwischen, doch noch in der Luft erstarrte sein Gefährte. Sanft strich er über dessen Wange. „Ganz ruhig,“ sprach er leise. „Ich bin da, du bist nicht in Gefahr, beruhige dich, ich will nicht, dass du dich am Ende selbst verletzt...“ Nur langsam drangen die Worte zu Caen durch, die vertraute Stimme, der Geruch nach Kräutern. Und eine bleierne Müdigkeit. Er merkte, wie er gegen die Arme zurücksackte, die ihn hielten. Dann wusste er gar nichts mehr. Severus blickte zu Salazar. „Was zum Henker haben diese Irren getan?!“ „Wir?“, krisch Ginny aus ihrem Versteck. „Dieses... dieses Monster war das! Er.... er... er hat Rons Hand zerfetzt! Ron verblutet! Dieses Monster gehört umgebracht! So, wie Albus Dumbledore es immer gesagt hat!“ „Caen würde so etwas nie tun, wenn nicht was passiert wäre!“, brüllte Draco erbost. „Egal, was er getan hat, dein Schweinebruder hätte mehr verdient! Verbluten sollte er!“ „Du...!“ „Kein Wort,“ zischte Godric nur. Dann setzte er die Verletzten unter einen Stasiszauber. Severus hingegen nahm dem älteren Vampir seinen Gefährten ab, hielt ihn auf seinen Armen, ohne auf das viele Blut zu achten, es schien ohnehin nicht seines zu sein. Dann blickte er zu Salazar, „Was haben diese Irren getan, um Caen zu so was zu treiben? Das ist das erste Mal, dass er in einen Blutrausch gerät!“ Der Angesprochene starrte auf Ginny, wie ein Raubtier auf seine Beute. Die Rothaarige wollte wegrennen, doch genauso hätte sie versuchen können, bei einem Avada nicht zu sterben. „Wohin so schnell?“, fragte Salazar tödlich ruhig. „Nun? Was haben du und deine Konsorten getan, um Caen zu so etwas zu treiben?!“ Alle blieben hier, sie wollten nun wissen, was hier geschehen war. „Nichts! Wir haben nichts...!“ „Habe ich schon mal erwähnt, dass ich es hasse, angelogen zu werden?“, fragte Salazar tödlich ruhig, bevor er das Gehirn des Mädchens mit einem Gedankenzauber attackierte, den er reflektierte. Es war wichtig, dass Alle erfuhren, das Caen nicht wirklich gefährlich war und das es einen Grund für diese Attacke gegeben hatte. Allerdings musste er sich dann selbst zurückhalten, das Mädchen nicht umzubringen. „Massenvergewaltigung ist also nichts?“, fragte er dann in die tödliche und entsetzte Stille hinein. Das Einzige, was Severus daran hinderte, zu beenden, was Caen angefangen hatte, war, dass er den Jüngeren auf dem Arm hielt. Er sah zu Godric, dessen Augen gerade schwarz wurden. „Ich gehe, bevor ich was Dummes tue... und du... hast für ein paar Strafen zu sorgen, bevor ich es tue. Sollte ich diese Kinder je wieder sehen, sind sie Trankzutaten.“ Mit den Worten brachte Severus Caen zurück in ihr gemeinsames Quartier, er fasste es einfach nicht. Wie waren diese Irren nur auf so eine Schwachsinnsidee gekommen?! Der Tränkemeister machte nicht eher Halt, bevor er das Bad erreicht hatte, wo er Caen erst mal in die Wanne legte. Erst dann trat er einen Schritt zurück und ließ Caens zerfetzte Sachen verschwinden, während temperiertes Wasser einlief. Er säuberte den Jüngeren von dem Blut, hob ihn wieder heraus, trocknete ihn mit einem Zauber und brachte ihn ins Bett. Die, die eigentlich nachher mit ihm eine Strafarbeit hatten, wurde sicher froh sein, dass er nicht auftauchte. Aber er hatte nicht vor, Caen jetzt alleine zu lassen. Der erste Blutrausch, mit fünfzehn Jahren. Dank ein paar Irrer. Als Caen wieder zu sich kam, merkte er, dass er im Bett lag. Verwirrt schlug er die Augen auf. Was war denn los? Er erinnerte sich nur noch daran, dass die Anderen ihn hatten... vergewaltigen wollen und er durchgetickt war. Seine Nägel waren lang geworden, so, wie bei seinem Vater, er war auf seine Angreifer los gegangen. Diese Idioten hatten ihn angefasst! Das durfte noch nur...: „Sev!!“ „Ich bin hier,“ meldete der sich ruhig. Er hatte die gesamte Zeit neben dem Bett gesessen und gelesen. Nun legte er das Buch beiseite und strich über Caens Wange. „Alles in Ordnung?“ „Ich... sie haben...!“ „Das wissen wir, Die kleine Weasley konnte nicht so schnell rennen, wie dein Vater. „Wo sind die...?!“ „In einem Arrestraum, sie werden morgen Früh vor dem Frühstück bestraft,“ erklärte Severus ruhig. „Und du hast Niemanden umgebracht. Allerdings hatte dein Vater wirklich Mühe, dich ruhig zu bekommen,“ fügte er, sichtlich stolz, hinzu. „Ich hab ihn aber nicht..:!“ „Nein, er ist in Ordnung,“ gab Severus sofort zurück. „Dann ist gut... Ich... bin immer noch müde..:“ „Ich denke, das ist normal,“ gab Severus nur zurück. „Du bist diese Anstrengungen nicht gewohnt, das war dein erster Blutrausch. Ich lasse uns etwas zu Essen hierher bringen, dann kannst du direkt weiter schlafen. In Ordnung?“ Caen nickte erleichtert, er war so fertig, dass er sicher nicht lange wach bleiben können würde. „Ich wollte ihnen erst nix tun, aber... sie haben mich angefasst, einfach so! Und das... darfst doch nur du..:“ Der Elf lächelte sanft, als er das hörte, beugte sich über Caen und küsste ihn, strich über dessen Brust. „Du hast Recht,“ gab er leise zurück. „Und Niemand gibt dir die Schuld,“ fügte er an. „Es ist Alles in Ordnung.“ Rasch rief er nach einem Hauself und kurz danach hatten sie das Abendessen vor sich. Einen Eintopf. Caen lächelte erleichtert und richtete sich im Bett auf. Er ließ sich einen Teller geben und aß ihn, er aß sogar noch mehr, noch eineinhalb weitere Teller. Er war noch nie so hungrig gewesen! Severus beobachtete das nur durchaus amüsiert. Es war das erste Mal, das er Caen so viel essen sah. Kaum war er allerdings satt und man hatte ihm das Tablett abgenommen, rollte er sich wieder zusammen und schlief erschöpft wieder ein. Severus lächelte nur. Er deckte den Jüngeren sanft zu und verschwand erst mal wieder. Er duschte sich selbst, arbeitete noch einige Hausarbeiten durch und ging dann ins Bett, in seiner Hand einige Berichte über die merkwürdige Stille in der immer noch belagerten Burg. Sie wussten einfach nicht, wie der Alte sie abgesichert hatte. Er hatte das dumpfe Gefühl, dass da das dicke Ende noch kommen würde... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)