Petunia´s Story- von Beere (Good girl gone bad..) ================================================================================ Kapitel 4: Weihnachten ---------------------- Petunia öffnete die Augen und blickte sich verschlafen im Zimmer um. Wo war Lily? Es war zwar dunkel, aber trotzdem konnte sie erkennen, dass das Bett ihrer Schwester einen verlassenen Eindruck machte. Petunia richtete sich auf, streckte sich gähnend und tapste zum Fenster, um die Morgensonne zu begrüßen, während sie sich den Schlaf aus den Augen wischte. Der morgendliche Gruß fiel allerdings nicht so sanft wie erwartet aus. Petunia blickte in eine weiße Landschaft, überall war die Umgebung mit einem weißen Flaum überzogen. Das Sonnenlicht, das genau in ihr Fenster fiel, wurde von der Schneeschicht reflektiert und blendete sie. Murrend zog Petunia wieder die schwere Gardine vor das Fenster – es würde wohl noch eine Weile vergehen, bis sie den Schnee richtig realisiert hatte und bereit war, sich darüber zu freuen. Plötzlich knallte etwas gegen ihr Fenster, gefolgt von einem dumpfen Geräusch ein paar Sekunden später – vermutlich war das etwas im Schnee gelandet. Misstrauisch zog Petunia den Vorhang zurück, während sie das immer noch grelle Sonnenlicht mit ihrer Hand abschirmte und öffnete vorsichtig das Fenster, um hinaus zu spähen. Unten erkannte sie ein kleines Loch im Schnee, doch von dem Auslöser desselben war nichts zu sehen. Verwundert richtete sich Petunia auf und sah aus den Augenwinkeln etwas auf sich zu kommen. Ohne nachzudenken duckte sie sich und eine kleine Kugel schoss über ihren Kopf hinweg in das Zimmer. Das fliegende Ding stieß einen kreischenden Schrei aus und flog wieder auf sie zu – direkt zu ihrem Kopf. Zu geschockt um davon zu laufen, verbarg Petunia verängstigt ihr Gesicht unter ihren Armen und kniff die Augen zu. In ihrer Wirbelsäule kribbelte es unangenehm, und sie machte sich auf den Aufprall der Kugel bereit. Sie wusste es würde wehtun, obwohl sie noch nicht einmal wusste was gerade geschah. Doch es konnte nichts Gutes bedeuten, wenn sie von fliegenden Kugeln attackiert wurde. Als der erwartete Schmerz ausblieb, sondern nur irgendwas an ihren Haaren zog und weitere schrille Schreie ausstieß, blinzelte Petunia verwirrt, um dann langsam und mit einem flauen Gefühl im Magen ihre Arme zu senken. Da erkannte sie, was die Kugel in Wirklichkeit war, und lachte erleichtert auf. Es war nur eine Eule. Eine Eule. Sie hatte einen richtigen Schock bekommen, schließlich kam es ja nicht allzu häufig vor, dass Kugeln in der Luft umher flogen. Aber wenn man bedachte,dass hier eine Hexe zu Hause war, sollte man mit allem rechnen, da gehörte eine kleine Eule, selbst wenn sie zuvor nur als fliegender Ball angesehen wurde, noch zu dem Normalsten. Die Eule flatterte aufgeregt um Petunias Kopf, die sie schon schnappen und ihr den Brief abnehmen wollte, doch die Eule ließ sich ihren Auftrag nicht nehmen. Anscheinend musste sie ihn wohl persönlich bei Lily abliefern. Petunia kicherte, öffnete schließlich die Zimmertür für das zierliche, immer noch kreischende Federknäul, das auch sofort die Treppe hinunter flog, wo Lily schon vor einem Berg Geschenken wartete bis Petunia endlich kam und sie sich endlich auf die Geschenke stürzen dürfte. Lilys Augen leuchteten auf, als Petunia eintrat und ihre grünen Seelenspiegel begannen noch mehr zu strahlen, als sie die kleine Eule entdeckt hatte. „Mir wollte sie den Brief auch nicht geben“, meinte Petunia schmunzelnd, als sie bemerkte, wie die Eule ein Spielchen mit Lily trieb. Sie flog nah an sie heran, so dass sie in ihrer Reichweite war, und streckte ihr Bein mit dem Brief aus, aber immer, wenn Lily ihn an sich nehmen wollte, sprang sie wieder zurück und kreischte vergnügt. Nach ein paar Minuten verlor die Eule aber anscheinend die Lust an dem Spielchen, weil sie sich auf Lilys Schulter sinken ließ, um dann bereitwillig ihr Bein aus zu strecken, ohne weg zufliegen. Petunia beobachtete aus den Augenwinkeln, während sie nun ebenfalls begann Geschenke aus zu packen, Lily, wie sie kurz die Zeilen überflog und dabei leicht grinste. Schließlich legte sie ihn mit den Worten „Idioten“ kopfschüttelnd beiseite. Interessiert wandte sich Petunia Lily zu und sah sie fragend an. „Hier lies selbst“, meinte Lily lachend und warf ihrer Schwester den Brief zu. Neugierig faltete sie den Brief auseinander und begann zu lesen: Hey Lils, Na, wie geht’s? Ich hoffe doch mal gut, zumal wir heute Weihnachten haben. Ich hoffe du bekommst alles was du dir wünschst und verbringst schöne Feiertage mit deiner Familie und Freunden. Snape ist bei dir oder? Sirius und ich sitzen gerade in James Wohnzimmer und packen unsere Geschenke aus. Peter kommt erst die Tage, da er sich von seiner Familie nicht loseisen kann – naja du weißt ja wie seine Mum ist. James und Sirius wollten dir schon ein riesiges Paket zu Weihnachten schicken, aber ich konnte sie davon überzeugen, dass du von Scherzartikeln eher wenig begeistert gewesen wärst. Um ehrlich zu sein musste ich das Zeug auf die beiden selbst losgelassen, sonst hätten sie es dir wirklich noch geschickt. Ich hoffe doch mal, es lag in deinem Interesse. Sonst hätten deine Eltern dir womöglich jeglichen Kontakt mit meinen schwachsinnigen Freunden verboten – auch wenn dich das wohl gar nicht mal so stören würde, zumal du dann eine Ausrede hättest um ihnen zu entfliehen. Ich habe grad eben einen Brief von Mary bekommen. Oh man, dass ihr aber auch immer so Dinge passieren müssen. Ich hätte zu gerne Malfoys Gesicht gesehen, als sie ihm ihr Eis ins Gesicht geschleudert hat. Zum Glück konnte sie schnell genug entwischen, schließlich ist mit Malfoy nicht gut Kirschen essen. Und so was nennt sich Vertrauensschüler. Lächerlich. Auf jeden Fall sollten wir in den ersten Wochen nach den Ferien ein Auge auf Malfoy werfen, nicht dass er auf schlechte Ideen kommt. James' Eltern rufen uns zum Frühstück, aber ich denke wir werden noch in den Ferien von einander hören. Wir wollten nächste Woche vielleicht eine kleine Party organisieren und ich wollte fragen ob du nicht Lust hast zu kommen. Ob du es glaubst oder nicht, James meinte ich könne sogar Snape einladen, allerdings sollte ich dich warnen, dass er für nichts garantieren könnte, wenn Snape sich irgendwie falsch benimmt. Du kennst James' Temperament ja zu Genüge... Würden uns freuen, wenn du kommst, natürlich kannst du auch gerne deine Schwester mitbringen, Sirius freut sich immer (Entschuldigung, aber er fand es so überaus lustig, dass ich es halt geschrieben hab). Schick mir einfach eine Eule. Noch ein schönes Fest. Liebe Grüße, Remus Erstaunt blickte Petunia auf die Einladung zur Party, die auch ihr galt. Sie hätte nicht geglaubt, dass Lily ihren Mitschülern überhaupt von ihr erzählt hatte. Schließlich war sie ein einfacher, unbedeutender Muggel. Doch anscheinend bedeutete sie Lily mehr als sie vermutet hatte, weil es schien als habe sie ihren Freunden nicht nur von ihr erzählt, sondern auch gut über sie gesprochen. Sofort formten ihre Lippen ein glückliches Lächeln und ihre Augen, an denen man die Verwandtschaft zwischen den beiden Schwestern besonders gut sehen konnte, weil sie zwar unterschiedliche Farben hatten, aber ihre Gefühle über die Seelenspiegel nicht verstecken konnten, begangen zu leuchten. Gerührt betrachtete Petunia ihre kleine Schwester, die verwundert den Kopf hob und sie verschmitzt angrinste, als sie spürte, dass Petunias seliger Blick auf ihr lag. „Wirst du hingehen?“, fragte Petunia leise, doch Lily schaute sie nur verunsichert an und strich sich nachdenklich die Haare glatt, während sie unauffällig Snape, der konzentriert in ein Buch starrte, besorgt musterte. „Ich weiß nicht genau. Mal gucken wer sonst noch kommt, aber wahrscheinlich schon. Ich will nur nicht, dass sich Sev unwohl fühlt. Zwischen ihm und Potter besteht eine Feindschaft seid sie sich das erste Mal gesehen haben und ich bin mir nicht sicher, ob die Stimmung so toll ist, wenn die zwei versuchen in einem Raum zu feiern, beziehungsweise weiß ich nicht, ob Sev das will. Aber ich werde ihn schon überredet kriegen, schließlich musste du meine Freunde auch kennen lernen – eh, natürlich nur wenn du willst.“, raunte ihr Lily so leise, dass niemand anderes außer ihrer Schwester sie verstehen konnte, zu. Petunia nickte lächelnd. Niemals hätte sie gedacht, dass die kleine Hexe sich etwas aus ihrem ehemaligen Leben machte. Sie dachte es wäre ihr egal, dass sie bloß in den Ferien nach Hause kam, weil ihre Eltern es wünschten, aber sonst alles aus der Muggelwelt, und somit auch Petunia selbst, aus ihrem neuen Leben verdrängte. Doch Lily wollte ihre große Schwester immer noch bei sich haben. „Danke, Lils“, hauchte Petunia gerührt und wandte sich wieder ihren Geschenken zu. Von ihren Eltern hatte sie ein neue Kleider bekommen, ihre Großeltern hatten ihr Geld geschickt, Lilys Geschenk war ein wundervolles, magisches Buch, sonst hatte sie noch einige Süßigkeiten bekommen und sogar Snape hatte ihr etwas geschenkt, wenn auch nur eine Packung Schokofrösche, hinter denen Petunia jetzt lachend herlief, um sie wieder einzufangen. Ihre Mutter schmunzelte: „Und dabei predige ich euch schon seit ihr klein seid, dass ihr nicht mit eurem Essen spielen sollt...“ Später saßen Petunia, Lily und Snape im Wohnzimmer auf dem Sofa und schauten fern, während Mr. Evans in seine Zeitung versunken war und Mrs. Evans in der Küche das Essen zubereitete. Als der Film von einer Werbung unterbrochen wurde, wendete sich Lily Snape zu nachdem sie tief durch geatmet hatte. „Sev? Du hast doch vorhin bestimmt mitbekommen, dass Remus mir geschrieben hat?“, fragte sie ihn unsicher. Snapes Augen weiteten sich um Millimeter und ein verachtender Ausdruck erfüllte sie: „Ja, warum?“ „Sie haben uns auf eine Party eingeladen.“ „Sie? Wer ist uns?“ „Sie ist Remus, aber auch Potter und Black. Und uns sind du, Tunia und ich.“ Snape hob erstaunt eine Augenbraue „Du willst, dass ich mit zu Potter komme?“ „Och, Sev. Bitte. Remus hat uns eingeladen und es kommen ja noch mehr. Außerdem möchte ich Tunia mal meinen Freunden vorstellen. Und Potter ist auch brav – versprochen.“, erklärte ihm Lily, während sie ihn bittend an sah. „Wenn es unbedingt sein muss, komm ich mit. Aber du kennst meine Meinung zu Potter und seinen Freunden!“, Snape sprach die Worte 'Potter' und 'Freunde' so voller Hass aus, dass Petunia ihn erstaunt anstarrte. „Danke, Sev. Und hey, ich kenne deine Meinung, schließlich teile ich sie!“, lachte Lily und umarmte Snape freudig. Petunia selbst strahlte. Selbst wenn sie kein Mitglied der Magischen Welt war, vielleicht konnte sie trotzdem Kontakte knüpfen und wäre mit ihr verbunden. Verbunden mit Lily, so dass sie nie wieder von einander getrennt würden. ---------------------------------------------------------------------- Würde mich sehr über Reviews freuen =3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)