Eine Beerdigung in Seyruun von abgemeldet (Eine Hochzeit? Ein Trauerfall!) ================================================================================ Kapitel 2: Trauer und weitere Erinnerungen ------------------------------------------ 2. Trauer und weitere Erinnerungen Xellos saß auf einem Baum und grinste böse. „Na gut, das du deine Schwester dabei hast, ist ein kleines Problem, aber das kann gelöst werden Lina Inverse!“ Er sprang vom Baum und streckte sich „Du bist mein! Dieser blonde Idiot ist nicht dein Niveau!“ Amelia klopfte noch einmal vorsichtig. Aber sie hätte es nicht mehr gebraucht. Die Tür öffnete sich und Lina trat heraus. Amelia war geschockt. Lina sah schrecklich aus. Sie war hager, nein sie war richtig abgemagert. Ihre Wangenknochen stachen hervor. Ihre Augen waren tief in den Holen eingesunken. Die Ringe um ihre Augen konnte man schon schwarz bezeichnen. Aber am schlimmsten war diese Leblosigkeit in ihrem Blick. Jene rubinrote Augen welche immer vor Lebensfreude gesprüht hatten. Sie waren blass und leer. „Lina?“ Flüsterte Amelia mit einem Klos im Hals. Lina schaute Amelia kurz an und lächelte schwach. „Schon gut Amelia, es ist alles in Ordnung“ erwiderte Lina heiser und kehlig. Amelia glaubte ihrer älteren Freundin kein Wort, erwiderte aber nichts. Sie ergriff Linas Hand und führte sie vorsichtig zu den wartenden Gästen in die kleine Kapelle. Lina lies sich willenlos auf ihren Platz führen. Genau neben ihrer Mutter und ihren Vater. Lana nahm ihre Tochter in den Arm und strich ihr tröstend über den Kopf, hatte aber selber mit ihren Tränen zu kämpfen. Der Priester betrat den Andachtsraum und stellte sich vor dem Sarg, den Lina stur ignorierte. „Er ist nicht tot! ER IST NICHT TOT!“ Schrie sie laut auf und verkrampfte sich in Lana´s Umarmung in einem Weinkrampf. „Shhhh, Lili-Chan, wir sind ja da, alles wird gut, shh .“ Ihre Mutter versuchte sie verzweifelt zu beruhigen aber es dauerte zehn Minuten ehe Lina mehr aus Erschöpfung als an Erkenntnis still wurde. Niemand nahm ihr diesen Ausbruch übel. Insbesondere ihre Freunde welche sie kannten. Gourry war ein Teil von ihr, noch ehe sie es selber wußte. Und nun war tot. Einfach so, hatte sie im Stich gelassen. Nein, sie durfte die Schuld nicht bei ihm suchen, sie war es, sie war dran schuld und blickte zurück zu jenem Moment. Sie hatten Seyruun erreicht und grinsten sich an. „Endlich hier! Hurra!“ Lachte Lana und funkelte Lina an „Die Reisekosten übernimmst du. Heute übernachten wir noch mal in einem Gasthaus, ehe wir zum Palast gehen. Ich denke nämlich nicht das ihr dort viel Zeit für euch beiden habt.“ Gourry und Lina traten verlegen von einem Fuß auf den anderen „Und seht zu das ihr diesmal eine Taverne mit etwas dickeren Wänden besorgen könnt. Linas Lustschreie haben mich gestern die ganze Nacht wach gehalten.“ Grummelte Luna. Nun war es vorbei, Gourry und Lina wurden Feuerrot im Gesicht und gafften Luna an „Was denn? Ich habe nichts dagegen, wenn ihr euren Spaß haben wollt, aber schlafen würde ich trotzdem einmal... und das ist schwer wenn ihr es VIER mal macht!“ Das Pärchen versuchte gerade im Boden zu versinken, als Raulf seiner älteren Tochter zustimmte „Aye, Lana und ich haben damals wenigstens einen Stillezauber genutzt um andere nicht zu stören! Das ist ja schon fast exibitionistisch was ihr da treibt ihr beiden!“ „ARG!“ Die beiden rannten wie von der Tarantel gestochen voraus „Wir suchen ein Zimmer“ Brüllte Lina noch beim verschwinden. „Ich folge ihnen mal lieber, sonst gehen sie uns noch verloren“ Grinste Luna und spurtete los Die Flucht war so überstürzt, das Lina ihren Freund aus den Augen verloren hatte. „Ach Gourry“ grinste sie „Das ist mal wieder typisch für dich“ Sie wollte sich gerade umdrehen, um nach ihm zu suchen, als sie einen Mark erschütternden Schrei hörte. Einen Schrei, der ihr das Blut in den Adern gefrieren lies. „GOURRY!“ brüllte sie in Panik und rannte auf die Quelle des Schreis zu. Und sie hatte keine Probleme, die Quelle lag gerade um einer Häuserecke, keine 15 Meter von der Stelle wo sie den Schrei gehört hatte. Sie sah ihn dort liegen. Seine Augen starr in den Himmel gerichtet, die Hände um die Brust verkrampft. Überall war Blut, welches aus einer üblen Wunde lief. Diese Wunde, das sah man sofort war tödlich, musste tödlich sein, denn sie war Arm dick, ging durch die Mitte seines Brustkorbes, durch und durch. Blut lief aus seiner Brust und seinem Rücken. „Gourry?“ Flüsterte Lina in Panik. „Gourry, steh auf, das ist kein Spaß mehr!“ sie torkelte auf den Körper zu und kniete sich über ihn. „Gourry, du, du kannst aufstehen, ich habe mich erschreckt!“ Sie blickte in seine Augen, jene einst strahlend blaue Augen welche langsam milchig wurden. Sie realisierte es nun. Sie schrie und schrie und schrie. Sie bemerkte nicht wie Luna hinter ihr von einem Dach sprang. Wie ihre Eltern angelaufen kamen. Wie die Stadtwache kam. Als Amelia und Zel wenige Minuten später versuchten sie von Gourry´s Leichnam zu lösen. Sie schrie nur noch, laut und in Verzweiflung. Ihre Mutter wußte sich nicht anders mehr zu helfen, als sie mit einem Sleepspruch ins Reich der Träume zu schicken. „Gourry“ schluckte sie „Mama.. ich habe ihn im Stich gelassen“ Weinte sie leise. Lana erwiderte nichts, strich ihr nur tröstend über die Haare. Der Priester seufzte und tat seine Traurige Pflicht. „Wir sind hier zusammen gekommen um einen großartigen Mann zu verabschieden. Gourry Gabriev. Er war ein großherziger Mann und eine mutige Person, welche die Welt mehr als einmal gerettet hat.“ Lina hörte dies und schrie laut auf ehe sie vor Erschöpfung die Besinnung verlor. Es dauerte nur wenige Minuten, ehe sie wieder zur Besinnung kam. Aber es hatte gereicht, um die Ansprache des Priesters zu überstehen. Lana und Lina waren die letzten in der Kapelle, der Sarg war schon nach draußen geschafft worden. „Komm mein Schatz, nimm Abschied von ihm, oder du wirst es dir nie verzeihen“ Flüsterte ihre Mutter sanft. „Ich will nicht Mama.. ich will keinen Abschied nehmen, er, er soll wieder kommen! Er darf nicht einfach gehen!“ „Shhh mein kleiner Engel, komm, er hätte es so gewollt das du ihm auf Wiedersehen sagst!“ Linas Unterkiefer zitterte, aber sie erhob sich schwach. Ihre Mutter führte sie nach draußen auf einem kleinen Friedhof, wo eigentlich nur große Helden Seyruuns beigesetzt wurden. Sie folgte ihr zitternd bis an einem Rechteckigem Loch. Um diesem Loch standen nur ihre Freunde Amelia und Zel. Dazu ihr Vater und ihre Schwester. Alle schauten betroffen drein, als sie Lina sahen. Diese einst unbesiegbare Frau. Nun klein, schwach, gebrochen. Gestützt von der eigenen Mutter, unfähig selber ihren Weg zu gehen. Amelia konnte nicht mehr und klammerte sich an ihrem Mann fest. Sie weinte leise vor sich hin während Zel ihr über den Kopf strich. Luna schaute ihre Schwester nur starr an, hinter ihrem Kopf arbeitete es, während ihr Vater voller Sorge und Trauer seine Tochter in den Arm nahm, welche nun am Grab angekommen war. Lina löste sich von ihrem Vater und blickte in das Grab. Ein kaltes Erdloch wo nun die warmherzigste Person, die sie jemals kennen gelernt hatte, ruhte. Raulf nickte ihr zu und sie erhob ihre schwache Stimme „Gourry, leb wohl. Du warst meine einzige wahre Liebe!“ In Gedanken führte sie hinzu „Du wirst mich bald wieder sehen, ich kann nicht ohne dich weiter leben.“ sie stockte „Leb wohl... und auf bald mein Ehemann!“ sie drehte sich um und rannte vom Friedhof, rannte in Richtung Palast, auf ihr Zimmer, wo sie Gourry wieder sehen würde. Sehr sehr bald schon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)