Ayslant von Guglehupf (Dunkelheit über Nordmark) ================================================================================ Kapitel 5: Der Auftrag ---------------------- Die Sonne hatte sich bereits fast hinter den Horizont zurückgezogen, worauf der Himmel in einem intensiven Rot leuchtete. Ein paar kleinere Wolken zeigten sich am Himmel, jedoch befanden sie sich in weiter Entfernung und schienen nicht gefährlich. Alles deutete auf eine sternenklare Nacht hin, wie es sie schon lange nicht mehr gab. „Die Diebe werden heute Nacht einen guten Tag haben.“ meinte der Tempelkrieger, als er aus dem kleinem Fenster auf das Lager blickte. Wenn man es von der Burg aus sah, erinnerte es an ein riesiges Belagerungsheer, das vor der Burg sein Lager aufgeschlagen hatte und den Angriffsbefehl abwartete. Er befand sich in einem kleinen Turmzimmer der Burg, voller Regalen mit vielen Büchern. Oft waren sie in einer für ihn nicht lesbaren Schrift und Sprache geschrieben, doch die Verzierungen der Seiten, Bücherdeckel und der Rücken mit Totenköpfen, Knochen, Pentagrammen und Runen ließen darauf schließen, dass es sich um schwarzmagische Bücher und Bücher über andere Magiearten handelte. In der Mitte des Raumes befand sich ein rotes Pentagramm auf den Boden gemalt mit jeweils einer Kerze an den Zacken des Sternes. Eine Spitze zeigte auf einen Bücherständer mit einem großen, schwarzen Buch hinter dem sich ein älterer Mann mit Halbglatze befand. „Das ist nicht unser Problem, Krieger.“ meinte der ältere Mann nur. Er war in eine schwarze Robe gekleidet, die das Zeichen des Gottes des Todes und Terrors auf Brust und Rücken gestickt hatte. Gleichzeitig hing ihm an einem einfachen Lederriemen auch noch das Zeichen des Tempels um den Hals. All dies zusammen zeichneten ihn als Priester aus. „Wenn nicht bald etwas passiert, ist es unser Problem. Die wenigsten Diebe stehlen um Geld für Nahrung zu bekommen. Sie stehlen im Auftrag der Banden, die sich damit Waffen, Söldner und sonstige Dinge für Kämpfe kaufen.“ erklärte der Krieger, der weiterhin aus dem Fenster starrte. Er beobachtete zwei Drachen, die sich in etwa zwei Meilen Entfernung einen Luftkampf lieferten. Warum, das wusste er nicht, jedoch lag die Vermutung nahe, dass sie sich um ein Weibchen stritten. „Na und? So lange sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, ist es gut für uns. Dann müssen wir nicht immer neue Truppen aus der Hauptstadt bestellen.“ Der Priester schaute keinen Moment von seinem Buch hoch, sondern schien sich noch mehr in seine Studien zu vertiefen. „Dummerweise schaffen es irgendwelche Kräfte immer wieder, dass die größten Banden Frieden schließen. In letzter Zeit immer häufiger.“ Der Luftkampf langweilte den Zuschauer zunehmend, denn offenbar waren die Drachen nicht in der Lage ihr Feuer richtig einzusetzen. Daher wendete er sich vom Fenster ab und schritt die Bücherregale entlang, auf der suche nach einem interessanten Buch. „Das ist das Werk der Sekte. Sie breitet sich hier in Nordmark ungewöhnlich schnell aus. Wir vermuten, dass das Hauptlager dieser Götterlästerer hier in der Nähe ist.“ Der Priester blätterte eine Seite um um machte dann ein erstauntes „Ahja...“ „Aber sicherlich nicht hier im Lager. Die Banden machen vor nichts religiösem Halt. Ich hörte, dass erst vor ein paar Tagen Gesandte des Gottes des Feuers ausgeraubt wurden und jetzt ihre Tempelkrieger nach den Dingen suchen. Und auch die Gesandtin der Göttin des Lebens und der Hoffnung schien in die Fänge der Banden gekommen zu sein. Sie hat anscheinend dabei ihre Ehre verloren.“ Ein Buch mit braunem Rücken hatte es dem Krieger angetan, sodass er es aus dem Regal zog und darin blätterte. „Nein, nicht im Lager. Ich habe beide Geschichten gehört und selber miterlebt. Es ist auf den Straßen für Priester gefährlich geworden, auch ich bin nur knapp einem Raubüberfall entkommen.“ Der Krieger grinste und meinte dann: „Ihr meint, der Dieb hat sich auf mysteriöse Weise in Nichts aufgelöst während er euch euren Geldbeutel entwenden wollte.“ „Das tut hier nichts zur Sache, auch wenn ich die Dummheit mancher Personen nicht mehr in Worte fassen kann. Zurück zum Thema. Wir haben den Verdacht, dass sich das Hauptquartier etwa zehn Meilen östlich von hier im Sumpf befindet. Dort steht ein verlassener Turm mit großen Kellergewölben. Ideal um ein Geheimlager zu sein.“ erklärte der Priester und versuchte dabei, verschwommene Schrift zu entziffern. „Waren dort nicht mal Dieben versteckt?“ fragte der Krieger, während er sich durch das Buch blätterte. Es war ein Buch über die Gründrachen. Jeder kleine Knochen war genau skizziert und es wurde beschrieben, wie er im Körper des Drachen funktionierte. Die Lebensweise kam jedoch auch nicht zu kurz. „Doch, natürlich. Aber was glauben sie wohl, wer mächtiger ist? Eine Sekte oder ein paar einfache Diebe? Man fand die Diebe furchtbar entstellt und hingerichtet eine halbe Meile vom Turm entfernt. Die Sekte ist stark, sehr stark. Sie besitzt mächtige Zauberer in ihren Reihen, die viel Schaden anrichten können.“ „Und ich soll das Lager alleine hochgehen lassen?“ fragte der Krieger erstaunt. Dabei studierte er er die Skizze eines Paarungsaktes zwischen zwei Gründrachen. Er dreht und wendete das Buch, doch kam zu keiner Position, die für das Weibchen bei normalen Bedingungen angenehm sein könnte. „Nein, natürlich nicht. Sie werden hier im Lager genügend Leute finden, die mit ihnen gegen das Lager vorgehen werden.“ „Wie soll ich hier Leute für einen Feldzug gegen ein Sektenlager finden? Ich kenne hier niemanden.“ Schließlich kam er zu der Lösung, dass die Weibchen der Gründrachen einen Schmerzfetisch haben müssen, denn sonst könnte diese Position keine fünf Minuten gehalten werden. „Genau das ist ihr Vorteil. Sie können hier durch das Lager gehen und keiner erkennt sie. Und das, was sie vorhin vor der Burg abgezogen haben, ist schon längst vergessen. Außerdem hat es keinen Sinn, das Lager mit mehr als fünf Personen oder Wesen anzugreifen. Dazu sind die Gänge viel zu eng.“ Die Schrift im Buch war für den Priester nicht zu entziffern und er fluchte leise, aber hörbar. „Und was ist, wenn man mich kommen sieht? Dann bin ich schon so gut wie tot.“ Er las den Text zum Bild, denn er konnte sich nicht vorstellen, das Drachenweibchen Schmerzen beim Paarungsakt angenehm finden. „Ihr seid ein Mitglied der Schwarzen Legion. Das dürfte euch nicht schwer fallen, aus der Situation heraus zukommen. Zudem ist der Weg zum Turm so schmal, dass der Rückzug im Notfall offen ist.“ Er blätterte wieder eine Seite weiter und bemerkte, dass sich dort ein großer Wasserfleck befand und eine Zeichnung mitsamt der Beschreibung vernichtete. „Da bin ich aber beruhigt, Priester. Werden meine Männer bezahlt? Ohne Gold wird keiner die Leistung bringen, die das Unternehmen erfordert. Und allein die Aussicht auf Reichtum auch nicht.“ Der Text brachte die Lösung: Gründrachen bevorzugen Sümpfe und Moore, in denen es sehr weich ist, sodass die Körper im Sumpf lagen und dort sicher eingebettet waren. In diesem Schutz konnte das Weibchen sich für den Akt komplett entspannen, was dem Männchen größere Spielräume gab. „Natürlich. Der Tempel wird die gut bezahlen. 10.000 Goldstücke pro Mann. Und Geplündertes darf behalten werden.“ Verärgert klappte der Priester das Buch zu und stellte es in Bodennähe in eins der Regal, während er ein neues Buch holte und es auf den Ständer legte. „Nicht schlecht, nicht schlecht. Gibt es Rasseneinschränkungen?“ Dabei überlegte sich der Krieger, was passieren würde, wenn das Weibchen mitten beim Liebesspiel plötzlich zusammenzucken würde. Ob das Männchen dann jemals wieder kleine Drachen zeugen könnte? „Ja. Keine Völker, die dem Tempel kritisch gegenüber stehen. Dazu gehören Eisdrachen, Katzenmenschen und die Elfen aus dem Norden. Sowie Barbaren und ihre Verbündeten. Ich denke, sie wissen, wer das ist.“ „Der Nordpakt...“ Nachdem alle Geheimnisse der Zeichnung entlockt waren, blätterte er weiter und entdeckte dabei ein paar Seiten, auf denen die Gesellschaft der Gründrachen beschrieben wurde. „Der Nordpakt. Er hat sich gegen die Religion des Tempels gewandt und betet heidnische Götter an. Meiner Meinung nach waren wir im Nordkrieg nicht hart genug gegen die Religion vorgegangen.“ Nach längerem Suchen hatte der Priester eine interessante Stelle in dem Buch gefunden und las sie sich genau durch. „Ihr meint, fünf Säuberungen sind nicht genug? Soweit ich mitbekommen habe, sind dabei über hunderttausend Wesen umgekommen, dreimal so viele sollen in Lager gebracht worden sein. Und es hat nicht den Effekt gehabt.“ Dabei las er sich den Artikel über das Weibchen in der Gesellschaft der Gründrachen durch. Er bemerkte, dass es viel mehr Rechte hatte, als er dachte. Es konnte entscheiden, wer sich mit ihr paaren darf. Das ranghöchste Weibchen hatte das Recht, Männchen notfalls mit Gewalt daran zu hindern, sich jemals wieder zu paaren (können). Es wurde detailliert beschrieben, wie die Weibchen den Männchen ihre Manneskraft nahmen. Alles hörte sich schmerzhaft an. „Höre ich da Kritik am Tempel? Ach, das ist auch egal. Ihr habt Recht. Mit Gewalt kommt man nicht weit. Wir hätte unsere Religion stärker ausbreiten müssen und nicht nur unsere Gegner vernichten. Wir nahmen ihnen ihre Religion ohne eine neue Möglichkeit zu geben. Trotzdem bin ich der Meinung, dass dreihunderttausend Insassen in Lagern zu viele sind. Man hätte sie schneller töten sollen. Wie fliegen, die unter einem Tuch sterben. Wir hatten die Möglichkeit, das ganze Land von diesen Heiden zu befreien. Und was machen die Soldaten? Schaffen es nicht, die Front lang genug zu halten, damit wir das erreichen können. Schwächlinge waren unsere Soldaten damals, Schwächlinge! Was hätte man erreichen können... Die Goldvorkommen, die seltenen Metalle... Alles wäre möglich gewesen, hätten wir unsere Soldaten nur besser ausgewählt und nicht gleich die erstbesten Bastarde genommen, die gekommen sind. Eine Armee, die nur aus perfekten Soldaten besteht, wäre unbesiegbar.“ Der Priester schritt vom Buchständer weg, in Richtung des Krieger. Während seiner Hassrede gestikulierte er wild mit den Händen. „Und woher nehmen wir den Ersatz für die perfekten Soldaten, wenn wir welchen brauchen?“ Die Rede des Priesters ließ den Krieger kalt. Er war im Krieg dabei. Hatte an den Säuberungen teilgenommen und sah sich nun auf der Seite derjenigen, die von der obersten Leitung der Mission betrogen wurde. „Verstehen sie nicht? Perfekte Soldaten brauchen keinen Ersatz, sie sind unsterblich!“ Die Stimme des Priesters wurde immer wahnsinniger. „Die Soldaten waren gut, nur die Leitung des Krieges war miserabel. Schon am Anfang gab es Nachschubprobleme, die auch an die Priester und Generäle weitergeleitet wurden. Doch niemand hat sich dafür interessiert. Alle schauten nur auf das Gold und die Hoffnung, seine Religion zu verbreiten. Der einfache Soldat kann nur perfekt sein, wenn er Nahrung und Nachschub an Waffen und Rüstung hat.“ erklärte der Krieger ruhig. Er war bereits an solche Priester gewöhnt. Zum Glück bin ich nur dem Hohepriester unterstellt und der war gegen den Krieg. „Pah. Sich immer herausreden ist auch keine Lösung, Soldat. Ihr hattet Schuld und das wisst ihr genau!“ schrie der Priester wütend. „Ruhe! Kommen wir zurück zum Thema!“ Der Tempelkrieger versuchte die Situation zu entschärfen, hatte damit auch keine größeren Probleme, da es eine Standardsituation für die Tempelkrieger jedes Gottes ist, dass Priester sich über den Verlauf des Nordkrieges beschwerten und dann die Krieger beleidigten und beschuldigten. „Ihr habt Recht, ich war zu sehr von meinen Emotionen gelenkt. Nun ja, ich denke, ich muss nicht sagen, dass ihre Mission im Osten nicht scheitern darf. Ich will keine Überlebenden, alle müssen sterben!“ erklärte der Priester, der sich wieder beruhigt hatte und zu seinem Buch zurückging. „Also, ich soll vier weitere Kämpfer finden, mit ihnen zum Turm marschieren und dort eine Säuberung veranstalten?“ fragte der Krieger nach, der das Buch über die Gründrachen wieder weg gestellt hatte, nachdem beschrieben wurde, was Weibchen alles mit Männchen machen dürfen, die nicht treu waren. „Ja.“ „Und woher soll ich Kämpfer bekommen, die eine solche Säuberung überstehen? Es ist kein leichter Auftrag.“ „Das ist ihr Problem. Der Tempel will die Sekte tot sehen. Nicht gefangen, tot. Und lasst sie unseren Zorn spüren. Jagt sie notfalls bis an das Ende der Welt.“ Der Priester hatte wieder die Stimmung, die er am Anfang des Gespräches hatte. „Schön, wie man mal wieder von den Priestern unterstützt wird.“ meinte der Krieger sarkastisch. Er war der Meinung -wie viele andere Tempelkrieger aller Götter und ihre Kommandanten auch-, dass die Priester eigentlich nichts taten und sich nur auf den Erfolgen ausruhten. „Wir sind zum denken hier, nicht zum Arbeiten, Krieger. Das solltet ihr wissen. Die Hohepriester hat darüber eine klare Richtlinie geschrieben, die die Arbeit teilt. Ihr seid für den groben Teil zuständig, wie Priester dafür, dass die Bevölkerung das nicht in den falschen Hals bekommt.“ „Warum wissen dann so viele Menschen um die Säuberungsaktionen hier im Lager, die der Tempel veranstalten ließ?“ Man merkte dem Krieger seine Wut und Enttäuschung über die Priester an. „Es sind Lügen, nichts weiteres. Nur dumme Gerüchte, basierend auf Halbwahrheiten. Bestimmt denken das alle, weil mache Lagerabschnitte von der Pest entvölkert wurden. Die Bevölkerung reimt sich auf solchen Sachen gerne etwas, das nicht stimmt.“ erklärte der Priester, doch der Krieger merkte, dass dies nur eine billige Ausrede für das Versagen der Priester war. Doch er ließ sich nichts anmerken, da er sonst Probleme bekommen könnte. „Da bin ich aber beruhigt. Ich wüsste nicht, wie ich sonst Kämpfer finden soll.“ „Ihr werdet keinem erzählen, dass ihr Tempelkrieger seid. Das ist euer Geheimnis, egal ob ihr 'Freunde' findet, denen ihr so etwas anvertrauen könnt. Es würde die Gefahr bestehen, dass eure Mission scheitert.“ Allen Tempelkriegern wissen, dass die Priester es nicht gerne sehen, wenn 'ihre' Krieger Freunde haben, schon gar keine, die nicht aktiv im Tempel sind. Trotzdem hat fast jeder Freunde außerhalb des Tempels, auch wenn er ihnen nichts davon erzählt, was er beruflich macht. „Wie soll ich jemanden dazu überreden, einer Säuberungsaktion beizustehen, wenn sie mich nicht kennen? Ihr verlangt unmögliches, und das wisst ihr!“ erklärte der Krieger wütend. Er wollte nicht noch einmal den Fehler begehen, dass seine Freunde durch Nichtwissen sterben. „Krieger! Ihr habt die Pflicht, Geheimnisse nicht zu verraten!“ mahnte der Priester seinen Krieger. „Es ist eine absurde Regel. Ich darf mich durch eine Menschenmenge kämpfen, indem ich sage, dass ich Tempelkrieger bin, aber ich darf meinen Freunden nicht sagen, was ich bin. Ihr wisst, dass bei solchen Aufträgen blindes Vertrauen wichtig ist. Wie soll das zustande kommen, wenn ich meinen Freunden das nicht sagen darf?“ Jetzt wurde der Krieger wütend. Er kannte diese Regel, nicht zu sagen, wer man ist, doch dem Tempel war es egal, ob man es allen sagte, oder es für sich behielt. Mit den Konsequenzen musste jeder selber zurecht kommen, bestraft wurde man nicht. Höchsten aufgrund eines verpatzten Auftrages nicht belohnt oder musste niedere Aufträge, Botengänge z.B., ausführen. „Ich habe hier das Sagen, und solange ihr auf meinem Gebiet handelt, untersteht ihr meinen Regeln. Wir sind hier in Nordmark, nicht in der Hauptstadt. Hier herrscht keine Ordnung, hier herrscht Anarchie! Das wisst ihr genau!“ „Ich bin dem Hohepriester unterstellt, nicht ihnen!“ „Na und? Ich bin letztendlich der, der entscheidet, ob an den Hohepriester gesendet wird, dass ihr erfolgreich wart oder ob ihr kläglich versagt habt. Und ihr könnt es ruhig Erpressung nennen, mir macht das nichts aus!“ Der Priester lachte, denn er wusste, dass er am längeren Hebel saß. „Aber ihr wisst auch, dass es praktisch keinen Unterschied macht, ob ich versage oder am Ende siegreich dastehe. Ich muss nur diesen Auftrag beenden, ob erfolgreich oder nicht bleibt mir überlassen. Danach bin ich hier weg und überlasse das Lager sich selber!“ konterte der Krieger und traf den Priester damit hart. Denn es stimmte, dass er nur wegen der Sekte hier her geschickt wurde und sonst keinen anderen Auftrag hatte. Im Notfall hatte der Krieger ein Stück Papier, welches vom Hohepriester persönlich unterschrieben wurde und garantierte, dass der Krieger und die Kämpfer, die er für die Mission auswählte, nur den Befehlen des Hohepriesters unterstanden. Das heißt, dass sie auch keine weiteren Aufträge von anderen Priestern annehmen musste, wenn sie nicht wollten. „Das stimmt. Aber an eurer Stelle würde ich mir um meines Schreiben wegen mehr Sorgen machen. Schließlich könnte es dann sein, dass ihr nur noch Botengänge machen dürft. Das wäre doch Schade, oder?“ Der Priester grinste über das ganze Gesicht und hoffte, damit seinen Gegenüber besiegt zu haben. Du hast mich nicht besiegt, alter Mann, du nicht. Ich besitze ein paar Dinge, die mich für den Hohepriester und den Befehlshaber der Tempelkrieger Abteilung Gott des Todes und Terrors wichtig machen. Aber bleibe du nur bei deinem Gedanken, über mich gesiegt zu haben. Bald schon werde ich meine Rache bekommen. „Grrrhh.“ grummelte der Krieger wütend. Er wollte dem Priester nicht noch mehr Stoff geben um ihn zu demütigen. „Ich denke, ihr Auftrag ist klar. Melden sie sich bitte noch einmal, wenn sie eine Kampfgruppe zusammen gestellt haben, damit ich sie bestätigen kann und im Falle des Erfolges auch die Belohnung auszahlen kann.“ Der Priester wurde ungewöhnlich förmlich, so als würde er merken, dass auch der Krieger einen langen Hebel auf seiner Seite hatte. Denn auch der Krieger musste den Priester am Ende bewerten. Im ganzen Tempel gab es solche Kontrollmechanismen. Man wusste nie, wie der Gegenüber jetzt nach dem Gespräch reagiert und ob er sich nicht vielleicht beschwert. Daher versuchte man, immer neutral und förmlich zu wirken. „Okay, ich werde ihnen eine Gruppe bringen. Doch die Mitglieder bestimme ich und ich werde mir nicht von ihnen befehlen lassen, wen ihn nehme und wen nicht. Es ist meine Entscheidung.“ „Ja, das ist mir egal. Ihr müsst wissen, ob ihr mit ihr scheitert oder nicht. Und keine Nordpaktvölker!“ Der Krieger nickte nur noch und verließ dann das kleine Zimmer durch die Tür, die er hinter sich schloss. Mittlerweile war die Nacht komplett über das Lager gekommen und der Krieger begab sich in sein Zimmer, welches er von den Burgherren zur Verfügung bekommen hatte. Ich werde ein Team zusammenstellen, da wird dir Hören und sehen vergehen, Priester... Das schwöre ich! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)