Schwer erziehbar von Remy (Über 100 Favos. -freu-) ================================================================================ Kapitel 56: Die Trennung wird ausbleiben ---------------------------------------- Kapitel 56 – Die Trennung wird ausbleiben Sean’s PoV „Also Sean, um was geht es jetzt?“ Ich war auf Mr. Millers Bett gesunken und schwieg im ersten Moment. So recht wusste ich nicht, wie ich anfangen sollte. Dabei war es so einfach. Nur eine einzige winzigkleine Frage hatte ich doch nur. „Hm… Was ist jetzt?“ Ich hob langsam den Kopf und blickte meinen Lehrer an. „Ähm… nun ja… Gibt es vielleicht… noch eine andere Möglichkeit, dass Jamie…“ Er unterbrach mich mitten in meiner Frage, da er den Rest wohl schon kannte. „Dass Jamie hier raus kommt, ohne direkt in den Knast zu wandern oder zu seinem Vater zu müssen?“ Ich nickte langsam. Irgendwie klang er so, als ob es gar keine anderen Möglichkeiten für Jamie gab, als diese beiden. Doch das wollte ich nicht wahr haben. Er sollte bei mir bleiben. „Da würde es schon etwas geben…“ Ich blickte etwas verwirrt wieder zu Mr. Miller. Wenn er etwas wüsste, dann sollte er es mir doch sagen. Oder war es so unwahrscheinlich, dass das eintraf, dass er es mir gar nicht erst schmackhaft machen wollte? „Und was wäre das?“, wollte ich schließlich wissen, um es dann trotzdem aus ihm herauszulocken. Einfach vor mir verheimlichen konnte er es ja auch nicht. Immerhin konnte er sich vorstellen, wie wichtig es mir war. „Na ja…“, begann er schließlich, „ihr müsstet nur jemand in der nötigen Position haben, der ihn aufnehmen würde.“ Ich zog die Augenbrauen zusammen. In der nötigen Position? Was sollte das denn heißen? Könnte er sich vielleicht etwas verständlicher ausdrücken? Mr. Miller gab ein kurzes Auflachen von sich und wandte sich dann dem Fenster zu, um sich doch auf abzustützen. „Eben irgendjemand… der gewährleisten kann, dass er nicht wieder etwas anstellt.“ So wirklich half mir diese Information auch nicht weiter. Wer könnte denn das wirklich? „Und an wenn müssten wir uns da wenden?“, fragte ich nun. Ich wollte es wissen. Sofort! Doch er spannte mich noch eine Weile auf die Folter in dem er schwieg. „An wenn nun?“, bohrte ich. Erhielt nun auch zumindest ein leichtes Auflachen als Erwiderung. Was sollte das denn nun bedeuten? Könnte er mir denn nicht endlich anständig antworten. Und endlich tat er es auch. „An einen Lehrer, der zu eurem Abschluss die Schule verlässt… zum Beispiel.“ Eigentlich half es mir nicht so viel weiter, immerhin wusste ich nicht, wer das sein könnte. Und dann war da auch noch das Problem, dass nicht unbedingt jeder Jamie einfach aufnehmen würde. Einige Lehrer hegten schließlich einen Groll gegen ihn. Viel zu oft hatte er sich ihnen gegenüber nicht richtig verhalten, war unhöflich und aufmüpfig. Aber so war Jamie eben. Betrübt senkte ich den Kopf über die Tatsache, dass es wohl niemanden gab, der uns helfen konnte. Wohl oder übel – und auch wenn ich es nicht wahr haben wollte – würde ich mich von Jamie trennen müssen. Tränen bildeten sich in meinen Augen, doch ich schluckte sie mühsam hinunter. Uns würde schon noch irgendetwas anderes einfallen. „Hey, fang hier jetzt ja nicht zu heulen an, sonst flieg’ ich früher raus als ich will…“, grummelte Miller und als ich aufsah, lag ein seltsames Grinsen auf seinen Lippen. Wie war denn das jetzt gemeint. Könnte es sein, dass er mir nicht ohne Grund gerade diese Möglichkeit genannt hatte? Kannte er womöglich einen Lehrer, der Jamie freiwillig aufnehmen würde? „Okay… Dadurch, dass du wahnsinnig süß aussiehst, wenn du so verwirrt aussiehst, werde ich dir noch ein bisschen mehr erzählen.“ Miller setzte sich neben mich, wodurch ich leicht zusammen zuckte. Ich wusste nur allzu gut, was er und Jamie gemacht hatte und wollte es nicht unbedingt darauf anlegen, dass er mit mir etwas Ähnliches tat. Für eine Beziehung – und wenn sie auch nur rein sexuell war – mit einem Lehrer war ich eindeutig nicht der Typ. „Und was wäre das, was Sie mir noch erzählen könnten.“ Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg und würde mich am liebsten verkriechen, doch jetzt musste ich hier erst einmal meinen – nicht unbedingt so oft vorhandenen – Mann stehen. Jamie zu liebe. „Ich kenne jemand, der nächstes Jahr – also wenn ihr fertig werdet – auch von der Schule geht.“ Ich hasste es jetzt schon, dass er nicht einfach auf den Punkt kommen konnte, aber irgendwie mochte er es wohl, mich zu quälen. Jamie hatte auch schon einmal gesagt, dass er das gerne mit mir machte. Weil ich so süß wäre, war dessen Grund. Ich wollte gar nicht er wissen, ob es bei Miller genauso war. „Kommen… kommen sie auf den Punkt“, gab ich leise von mir. Ich war mir so sicher, dass wenn ich lauter sprechen würde, ich heißer klänge. „Okay, okay… dieser jemand wäre…“ – Er machte eine kurze Pause, wohl um mich langsam aber sicher in den Wahnsinn zu treiben. – „Ich.“ Mir stockte für einen Moment der Atem. Er? Okay, er mochte Jamie sehr und würde das sicherlich auch gerne für ihn tun. Aber mit welchem Hintergedanken. „Dann lassen sie aber die Finger von ihm!“ In mir flackerte eine Selbstsicherheit auf, die ich sonst nicht kannte. Wenn er Jamie anrühren würde, dann könnte er etwas erleben, was sich gewaschen hatte. „Ja, ja, ich weiß, dass ihr zusammen seid. Da halte ich mich raus. Und immerhin will ich die kleine Miezekatze doch nicht sauer machen.“ Leicht tätschelte er mir den Kopf. War mit der Katze ich gemeint? So kratzbürstig war ich doch nun auch wieder nicht. „Jetzt sag aber mal deinem Schosshündchen bescheid, damit der sich keine Sorgen mehr macht, dass er sich von seinem Liebling trennen muss.“ Ich konnte nur kurz auflachen, als er das sagte. „Werde ich machen.“ Und schon machte ich mich, nach einer kurzen Verabschiedung, auf den Weg zurück in mein Zimmer. Die Gänge waren momentan von Schülern überflutet, da vor kurzem die Mittagspause begonnen hatte. Ich schlängelte mich durch die Massen hindurch und war einmal darüber froh, dass ich so zierlich war. Kurz darauf war ich auch schon in unserem Zimmer angekommen. Jamie lag auf dem Bett und schlief scheinbar. Jamie’s PoV Ich spürte weiche Lippen auf meiner Wange und eine leise Stimme säuselte mir meinen Namen ins Ohr. Langsam hob ich die Lider und blickte in das Gesicht von Sean, der sanft lächelte. Es schien, als ob er sich über irgendetwas freuen würde. Gab es vielleicht sogar etwas zu feiern? „Weißt du eigentlich, wie glücklich ich gerade bin?“, wollte er von mir wissen und ich zuckte nur leicht mit den Schultern. Er kuschelte sich zu mir ins Bett und flüsterte mir erneut etwas ins Ohr, doch dieses Mal verstand ich es nicht. „Was?“, fragte ich, als ich mich aufsetzte und er es mir auch gleich tat. „Wir können zusammen bleiben“, wiederholte er seine Worte. Ich hob nur skeptisch eine Augenbraue. Hatte er so schnell eine Möglichkeit gefunden, wie wir uns nicht trennen mussten? Er kuschelte sich unbekümmert an mich und ich legte langsam die Arme um mich. Es war mein innigster Wunsch mich nie von ihm trennen zu müssen. Für immer wollte ich bei ihm sein. Und das war mir jetzt erfüllt worden? Ich drückte mich nun auch leicht an ihn und sog seine Wärme in mich auf, wie er es wohl auch gerade tat. Wahrscheinlich würden wir schon gar nicht ohne die des anderen auskommen. Zumindest konnte ich mir das gut und gerne vorstellen. „Und jetzt erzählst du mir mal, was du herausgefunden hast!“, forderte ich ihn schließlich auf und drückte ihn etwas von mir weg. Das Lächeln auf seinen Lippen war noch immer nicht verschwunden. War es so sicher, dass es klappte? „Miller will uns aufnehmen!“, antwortete er prompt und kuschelte sich auch schon wieder an mich. Ich konnte mir vorstellen, dass Dave viel für mich tun würde. Aber selbst so etwas? Und half es uns überhaupt weiter? „Er hat gesagt, dass wenn wir zu ihm ziehen würden, dass du dann weder zu deinem Vater musst, noch ins Gefängnis“, meinte Sean, als ob er meine Gedanken erraten hätte, und sagte es in einem so verträumten Ton. „Jamie, ich bin so froh.“ Seine Augen strahlten genau das aus, als er mich vorsichtig küsste. Unsere Zungenspitzen berührten sich kurz, als er sich von mir löste. Wieder zaubert sich dieses sanfte Lächeln auf seine Lippen. Ja, er musste wirklich unglaublich glücklich sein. Aber wer wäre es wohl nicht, wenn er wusste, dass er mit dem geliebten Menschen zusammen bleiben konnte. Nur ein Idiot würde sich nicht freuen. Und so einer war selbst ich nicht. Vorsichtig legte ich die Arme wieder um ihn und zog ihn in die Senkrechte. Meine Finger bahnten sich ihren Weg unter sein Shirt, doch er werte sie ab. „Das mag ich jetzt nicht. Können wir nicht lieber nur ein bisschen kuscheln?“ Wie ein anständiges Hündchen gehorchte ich. Doch ich konnte es mir nicht verkneifen meine Hände über seinen Hintern gleiten zu lassen, auch wenn ich dafür nicht gerade nettes Grummeln erntete. Aber was konnte ich dafür, dass der einfach so verführerisch war und geradezu danach rief, dass mein ihn streichelte. Ich bemerkte, wie Sean nach einigen Minuten in süße Träume abgedriftet war. Dadurch konnte ich ihn in aller Ruhe betrachten. In den vergangenen Nächten hatte ich das oft getan. Eigentlich weil ich da noch dachte, dass wir uns irgendwann trennen müssten und ich mir davor noch sein Körper bis auf die letzte Faser genau einprägen musste. Ich wollte einfach nichts an ihm vergessen. Aber jetzt würden wir zusammen bleiben. Für immer. Nun huschte auch endlich einmal ein Lächeln über meine Lippen. Im Schlaf hatte Sean die Nase verzogen, als ob er gerade etwas Übles gerochen hätte. Er sah dabei so drollig aus. Das war auch etwas, was ich mir von ihm genau merken wollte, jeden einzelnen seiner Gesichtsausdrücke. Aber wie es aussah, war ja auch das nicht mehr nötig. Ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus, als ich mich nun auch wieder an Sean kuschelte. Vorsichtig küsste ich seinen Nacken, als ich auch etwas einnickte. Wir wachten beide einige Stunden später wieder auf und noch etwas verschlafen setzte ich mich auf und streckte mich herzhaft. „Was hältst du von Abendessen“, meinte ich zu dem Blonden. „Gute Idee.“ Er setzte sich auf, legte einen Arm um mich und küsste mich vorsichtig auf den Hals. Wenn er so weiter machen würde, dann fiel ich jetzt noch über ihn her. „Also lass uns gehen!“ Sich nun auch streckend stand Sean auf und tapste zur Zimmertür. Ich folgte ihm und fuhr ihm schließlich durchs Haar, um es etwas zu richten. „Jamie, so schlimm kann ich doch gar nicht aussehen.“ Ich kicherte leise, als er das sagte. Nicht so schlimm? Sein Haar stand in alle Richtungen ab und mein Versuch es zu richten, hatte auch noch nicht viel gebracht. Somit trug ich ihm auf, kurz zu warten und holte die Bürste aus dem Bad. Ich hatte ihm noch nie die Haare gekämmt und irgendwie war es auch etwas seltsam, das bei einem Jungen zu tun, doch es gefiel mir. „So, jetzt siehst du wieder gut aus“, meinte ich schließlich und wir konnten uns endlich aufmachen zum Abendessen. Doch vorher bekam ich noch einen Kuss als Dank. ~~~ Ein neues Kapitel nach langer Zeit endlich einmal wieder. Ich entschuldige mich bei allen, die so lange darauf warten mussten. >o< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)