Schwer erziehbar von Remy (Über 100 Favos. -freu-) ================================================================================ Kapitel 26: Zu dritt oder italienische Flüche --------------------------------------------- Kapitel 26 – Zu dritt oder italienische Flüche Sean’s PoV Ich hatte gehört, wie die Tür aufging. Nicht gerade deutlich. Aber sie war geöffnet worden. Leicht hob ich ein Lid, konnte jedoch überhaupt nichts erkennen. Nur Piccos Shirt. Dessen Arme lagen immer noch um mich. Ich wollte mich nicht aufrichten. Dafür war ich nicht zu müde, aber mich hinderte noch etwas daran, es einfach zu tun. „Du bist ja endlich wieder da, Jamie“, hörte ich da aber auf einmal Piccolo sagen. Er raffte sich auch langsam hoch und gähnte herzhaft. Ich dagegen rührte mich gar nicht erst. Kniff nur wieder die Augen zusammen. „Sean schläft wohl schon.“ Die Stimme des Amerikaners klang so bedrückt. „Wenn du auch bis …“ – Scheinbar blickte Piccolo auf den Wecker. – „… bis kurz vor zwei Uhr morgens weg bleibst!“ Ich krallte die Finger in Piccos Shirt, als ich gerade das andere Bett knarren hörte. Da hatte sich wohl Jamie hingesetzt. „Du willst doch da jetzt nicht alleine schlafen?“ Man konnte fast das sanfte Lächeln auf den Lippen des Italieners mit aus seiner Stimme heraus hören. Wieder durchfuhr ein Knarren die Stille. „Bei euch ist doch kein Platz mehr.“ So ein enttäuschter Tonfall lag in Jamies Stimme. „Ach komm. Du passt hier auch noch rein.“ Piccolo zog mich enger zu sich. So könnte sich wirklich Jamie noch hinter mich ins Bett quetschen. Auch wenn mir zu Dritt in einem Bett etwas eng vorkam. „Bevor wir Sean zerquetschen lieber nicht.“ Leicht ließ mich der Italiener los, als Jamie das sagte, und stand auf. Ich hob jetzt etwas wieder ein Lid. Piccolo hatte die Arme und die Schultern des Amerikaners gelegt. Mehr sah ich nicht wirklich. Nur irgendwie hörte es sich so an, als ob sie sich küssen würden. Ich zog die Augen zu Schlitzen zusammen. Könnten die beiden einmal vielleicht daran denken, dass ich möglicherweise wach sein könnte und das hier alles mitbekam? „Kommst du jetzt mit ins Bett?“, fragte Picco, als er sich wieder zu mir umdrehte. Ich drückte sofort die Augen wieder zusammen. Er würde schon nicht bemerkt haben. „Wenn du einen so überzeugst. Aber du gehst nach hinten!“ „Wenn du willst.“ Ich spürte, wie die Matratze leicht ab sank und jemand über mich drüber stieg. Sich dann auch hinter mir nieder ließ. Zwei Arme schlangen sich noch fast im gleichen Augenblick um meine Schultern und zogen mich etwas zurück. „Müsste genügend Platz für dich sein.“ Piccolos Stimme klang ganz nah an meinem Ohr. „Wird schon reichen.“ Auch vor mir sank jetzt das Bett etwas ein. Schon im nächsten Moment lag ich in einer zweiten Umarmung. Irgendwie kam ich mir gerade vor, wie in einem Sandwich und ich war der Belag umgeben von einem Piccolo- und einem Jamie-Toastbrot. Langsam öffnete ich die Augen. Jamie war schon längst eingeschlafen und von Picco bemerkte ich auch nicht mehr viel, dass er wach sein könnte. Also müsste ich mich ja eigentlich gar nicht mehr so unwohl fühlen. Aber ich tat es trotzdem. Zwischen zwei solchen Jungs zu liegen war eigentlich nicht so meine Sache. Gerade auch noch zwischen zwei! Leicht drückte ich den Kopf an Jamies Brust. So hatte ich es früher bei meinem Bruder auch oft getan. Irgendwie waren sie sich nicht nur vom Namen her ähnlich. Mein großer Bruder hatte mich auch immer verteidigt und wollte mich beschützen. Genauso oft, wie der Amerikaner, hatte er es aber dann auch geschafft. Viel zu oft war ich einfach irgendwo rein geraten. Und dann auch noch meistens selbst verschuldet. Ich seufzte leise. Wegen mir war er doch auch tot. Wenn er noch leben würde, dann wäre ich nicht hier. Ich hätte nie diese Idioten kennen gelernt, die wenn es gefährlich wurde den Schwanz einzogen. Vielleicht hätte mein Vater nicht einmal angefangen mich zu schlagen. Er hätte möglicherweise irgendwann verstanden, dass ich eben auch auf Jungs stand. Was doch alles gewesen sein könnte. Aber ich hätte auch nie Piccolo und Jamie kennen gelernt. Niemand hätte meinem Bruder je Konkurrenz machen können. Das ging aber jetzt ja auch noch nicht. Ich hing noch immer an ihm. Obwohl er schon drei Jahre lang nicht mehr lebte. Es war eigentlich krank. Ich war krank! Nur weil ich ihn liebte. Und das durfte ich nicht. Er war mein Bruder. Mein einziger. Wenn ich nur adoptiert gewesen wäre, so wie mich mein Vater so oft geschimpft hatte, dann hätte ich es gedurft. Nur war ich das nicht. Blutsverwandt waren wir. Deswegen war verboten, was ich mir eigentlich wünschte. Aber auch nur moralisch. Ich drückte mich noch etwas enger an Jamie. Irgendwann würde der noch wegen mir aus dem Bett fallen. Dann würde ich aber da wohl auch landen, so wie er mich regelrecht umklammerte. Mit der Zeit wurde ich müde. Doch bevor mir die Augen zufielen, spürte ich, wie sich jemand an meiner Jeans zu schaffen machte. Ich hatte sie nicht ausgezogen. „Jamie würde sich sicher freuen, wenn wir das machen“, hauchte mir Piccolo ins Ohr. Ob er sich im Klaren darüber war, dass ich nicht schlief. Sonst würde er aber wohl nicht jetzt damit anfangen. „Hör auf“, zischte ich nur. Zärtlich küsste Piccolo meinen Hals. „Willst du Jamie keine Freude machen?“, fragte er, gerade so, als ob wir dem Amerikaner das Zimmer aufräumen würden, statt dass er mich befummelte. Ich blickte langsam zu Jamie auf. Der schlief doch wirklich immer noch ganz friedlich. „Wenn du erst mal loslegst, wird er schon wach“, flüsterte mir da Picco schon ins Ohr. Er hatte wohl bemerkt, wohin mein Blick gewandert sein musste. Von seiner Position her war das aber auch etwas schwer zu sehen. Gerade noch spürte ich, wie der Italiener meine Hose aufbekommen hatte, da drückte ich schon die Beine zusammen. „Ich hab gesagt, du sollst aufhören“, knurrte ich. „Fauch nur, Kätzchen“, meinte der Schwarzhaarige aber nur als spöttisch Erwiderung. „Piccolo!“, gab ich wütend von mir, dann verstand er wohl endlich. „Musst doch nicht gleich so sauer werden.“ So einen missmutigen Unterton hatte ich – so weit ich wusste – noch nie von Picco gehört. „Du weißt, was Felix machen wollte“, flüsterte ich nur. Der Kopf des Italieners landete an meinem Rücken und drückte leicht dagegen. „Tut mir leid“, murmelte er kaum hörbar. Behutsam schlang er die Arme wieder um mich und wollte mich etwas von Jamie wegziehen. Doch selbst im Schlaf hatte er eine ganz schöne Kraft. „Der steht doch wirklich voll auf dich.“ Der Italiener hatte seine Wange an die meine gedrückt. So konnte ich aus dem Augenwinkel leicht sehen, wie er grinste. Irgendwie sah das etwas fies aus. „Er will doch gar nichts von mir“, meinte ich. Jedoch ließ das ihn nur kurz auflachen. „Jamie steht auf dich, aber so was von!“ Sofort schüttelte ich den Kopf. „Das denkst doch nur du.“ Picco gab mir einen kurzen Kuss auf die Backe. „Wenn er nicht wirklich irgendwie in dich verknallt wäre, dann wärst du schon längst unter ihm gelegen.“ Ich drehte mich, so weit es mir möglich war, zu ihm. „Was soll das denn heißen?“, fragte ich verwirrt. „Sonst hat er jeden innerhalb einer Woche rumgekriegt. Nur dich nicht. Er hat es scheinbar nicht einmal versucht.“ Der Italiener hob leicht eine Augenbraue. „Na ja“, erwiderte ich kurz und wohl etwas zu knapp. „Was ‚Na ja’? Sag mir jetzt nicht ihr hattet irgendwas in der letzten Nacht und du hast es mir nicht erzählt. … Also Sean. Wir sind doch Freunde! So was musst du mir sagen!“ Wie vorwurfsvoll er doch klang. Irgendwie süß. „Nur … na ja, er hat … ähm ...“ Ich führte mich auf, wie ein kleines Schulmädchen, für das Sex etwas Dreckiges war, dass man besser nicht aussprach. „Hat er dir einen runter geholt?“, fragte Piccolo scheinbar auf Gutglück. Sofort schüttelte ich den Kopf. „Hm? … Dann könnte er … Aber das macht Jamie eigentlich nicht.“ „Was?“, wollte ich wissen, bevor der Italiener überhaupt zum weiter Überlegen kam. „… Das er dir einen geblasen hat, aber das tut er nicht. So erniedrigen will er sich nicht. …“ „Hat er aber.“ Ich spürte, wie Piccolo vor Schreck zusammen zuckte. „Er hatte seine Lippen zwischen deinen zarten Schenkeln?“ Ich nickte nur langsam. Der Italiener drehte mich einfach endgültig zu sich herum ohne darauf zu achten, ob er Jamie damit wecken könnte. „Hör auf mich anzulügen!“ Er dachte das doch wirklich. „Ich lüge nicht!“ Leicht zog ich die Augenbrauen zusammen. Er musste mir doch glauben. „Erzähl keinen Mist. Wieso sollte er denn das machen?“ Ich zuckte auf diese Frage nur mit den Schultern. „Irgendwas anderes wollte er nicht machen.“ Es kam mir gerade so vor, als ob Piccolo mir gar nicht zuhören würde. „Letzte Nacht … da warst du betrunken“, überlegte er laut. „Er hat aber gesagt, dass er es gemacht hat“, beschwerte ich mich auch gleich. Der Italiener hob misstrauisch eine Augenbraue. „Damit hat er dich wohl verarscht.“ Mürrisch kniff ich die Augen zusammen. „Er hat mich nicht verarscht!“, fauchte ich. Plötzlich wurde die Umarmung von Jamie um mich enger. „Könnt ihr euch nicht irgendwann anderes streiten“, murrte der Amerikaner und legte seinen Kopf auf meine Schulter. „Wenn wir Jamie schon wegen so etwas wecken, dann könnten wir ihn doch gleich selbst fragen.“ Ich spürte, wie der Größte von uns Dreien dieser Aussage von Piccolo leicht den Kopf hob. „Was fragen?“, wollte er auch schon wissen. Ich blickte den Italiener nur böse an. Aber er sprach es trotzdem aus. „Hast du Sean einen geblasen?“ Ich drehte meinen Kopf leicht zu Jamie und sah wie der rot wurde. Jeder Tomate hätte er Konkurrenz machen können. Da entfuhr Piccolo aber schon ein Kichern. „Dann hat der Kleine ja wirklich nicht gelogen.“ Mürrisch zog ich die Augen zu Schlitzen zusammen. „Ich bin nicht klein.“ „Bist du doch!“ Für einen Moment löste der Kalifornier die Umarmung um mich. Aber auch nur um mir kurz durchs Haar zu fahren. Schon in der nächsten Sekunde drückte er mich wieder an sich. Doch auf einmal spürte ich, wie sich wieder einer der beiden an meiner Jeans zu schaffen machte. Sicher sein, welcher es von ihnen war, konnte ich mir nicht einmal. Piccolo hatte sich auch wieder an mich gedrückt. Ich würde doch nicht einmal gegen einen von ihnen ankommen. Wieso mussten sie sich denn jetzt schon zusammenschließen? Aber da bemerkte ich nur, wie mir die Hose langsam heruntergezogen wurde. „Mit der kannst du doch nicht richtig schlafen“, flüsterte mir Jamie ins Ohr. Leise atmete ich erleichtert auf. Mit einem dumpfen Geräusch landete das Kleidungsstück auf dem Fußboden. „Hilfst du mir auch?“, fragte da auf einmal Piccolo. Er stützte sich leicht auf mir ab und blickte Jamie mit selbst in der Dunkelheit noch scheinbar aufblitzenden Augen an. „Das kannst du ruhig selber machen“, murrte der Amerikaner aber auch nur und kuschelte sich etwas enger an mich. Ging eigentlich schon fast gar nicht mehr. Ich wendete mich leicht zu Jamie. Nur spürte ich da schon den Blick des Italieners auf mir lasten. So drehte ich mich wieder zu dem. „Hilfst du mir?“, wollte er wissen und nur ein paar Minuten später fand auch Piccolos Hose ihren Weg auf den Boden vor dem Bett. Kurz darauf war ich auch wieder in süße Träume versunken. Irgendwie konnte ich zwischen den beiden dann doch recht gut schlafen. Jamie's PoV Das wir doch wirklich zu Dritt in einem Bett Platz hatten. Irgendwie hatte das wohl heute Nacht doch geklappt, ohne dass einer von uns zerquetscht oder ich aus dem Bett gefallen war. Und eigentlich hatte es sogar etwas Gutes gehabt. Ich konnte mich ungehindert einfach etwas an Sean schmiegen. Irgendwie war er schon ein süßes Ding. Ich rieb gerade meinen Kopf an seinem Rücken, als ich bemerkte, dass da wohl noch einer wach geworden war. „Kannst wohl auch nicht mehr schlafen, Jamie“, murmelte Piccolo und gähnte schon kurz darauf herzhaft. „Solange unser Kleiner noch nicht wach geworden ist“, meinte ich nur. Und so war es doch auch. Sean schlief noch genüsslich zwischen uns. Irgendwie wollte ich ihn auch gar nicht wecken. „Wie spät ist es?“, wollte da schon der Italiener wissen. Ich hob nur leicht den Kopf. „Weiß ich doch nicht“, erwiderte ich schließlich und schmiegte mich wieder etwas mehr an den blonden Briten. Der Schwarzhaarige beugte sich über Sean und küsste mich vorsichtig auf die Wange. Leicht schob ich ihn zurück. „Lass das“, murrte ich. Gerade jetzt konnte ich ihn so anhänglich irgendwie nicht brauchen. „Ein bisschen zu sehr bist du schon auf Seany fixiert.“ Ich zog bei dieser Aussage zuerst nur die Augenbrauen zusammen. „Du etwa nicht?“, meinte ich dann. Er war es doch genauso. Zwar sollte er auf ihn aufpassen, aber so lange nun auch wieder nicht. Das er so lange bei ihm bleiben würde, bis ich wieder zurück kam, hätte ich ohnehin nicht gedacht. Und jetzt war er immerhin auch noch da. „Er ist süß ... find ich“, flüsterte Piccolo, „und irgendwie ... mag ich ihn.“ Ich hob langsam den Kopf. Wie weit würde bei ihm dieses 'Mögen' wohl gehen. So wie ich ihn kannte, war das nicht mehr das gewöhnliche. Es ging so oft bei ihm über ein bisschen Kuscheln hinaus. Und es sich nehmen lassen, einen zu befummeln, hatte er sich noch nie. Er war der Typ von Mensch, der das liebend gerne auch einmal etwas weiter nach unten gehen ließ. „Jamie? Was hältst du von Duschen?“, fragte da der Italiener auf einmal. „Mit dir?“, wollte ich nur mit hochgezogener Augenbraue wissen. „Mit wem denn sonst? Sean schläft doch noch, da könnten wir uns auch so richtig austoben!“ Picco beugte sich vorsichtig über den kleinen Briten zu mir. Leicht hing ihm das zerzauste Haar ins Gesicht. Etwas zaghaft strich ich ihm eine solche Strähne hinters Ohr. „Ist das jetzt ein Ja, dass du mitkommen willst?“ Er blickte mich mit großen, fragenden Augen an. Doch dann schüttelte ich langsam den Kopf. „Hab keine Lust“, murmelte ich nur noch, bevor ich Sean wieder etwas zu mir zog. Verwirrt blickte mich der Italiener an. „Du hast keine Lust?“ Damit hatte ich ihn jetzt wohl ganz schön geschockt. „Sag mir bitte was Miller dir gestern geben hat!“ „Dave“, murmelte ich aber auch schon. Es war nur ein Versehen. Eins, das Piccolo aber gehört hatte. „Wer ist Dave?“, fragte er und zog verwundert die Augenbrauen zusammen. „So heißt Miller mit Vornamen“, erwiderte ich knapp und legte den Kopf auf Seans Schulter ab. Dass der Kleine überhaupt noch schlief. „Wieso sollte er dir den sagen?“ Es wäre wohl am Besten, wenn ich auf diese Frage nicht mehr antworten würde. Auch wenn der Italiener es wohl aus mir heraus quetschen könnte, wenn er wollte. „Jamie! Spuck's aus!“, zischte er da schon. Scheu sah ich zu ihm auf. Wie er doch irgendwie richtig süß mit den zu Schlitzen zusammengekniffenen Augen wirkte. „Er hat mir Nachsitzen erlassen und mir seinen Vornamen gesagt nur weil ich mit ihm ... na ja, ... ich hab mit ihm ...“ Ich brachte es nicht heraus. Beim bloßen Gedanken daran fühlte ich mich aber auch schon irgendwie dreckig. Wieso hatte ich das eigentlich getan? Nur weil ich für die sechs Tage in den nächsten drei Wochen abends lieber bei Sean sein wollte? Oder weil mich der Kick einen Lehrer zu vögeln gepackt hatte? „Wenn du es so nicht sagst, dann werde ich es aus dir raus ... blasen!“, zischte Piccolo. Doch darauf konnte ich jetzt nur lachen. Was sollte das denn für eine Drohung sein? „Mit einem schönen Gummi vorne am Schwanz!“ Ich schluckte. Das saß jetzt auf alle Fälle. „Hatten wir das nicht schon mal?“, fragte ich und erhoffte mir irgendwie ein Nein. „Du hast es bei mir mal ausprobiert! ... Da konnte ich nicht richtig kommen!“ - Irgendwie klang er wütend. - „ ... also sag mir, was du mit Miller gemacht hast, dann müssen wir das mit dir nicht auch noch ausprobieren.“ Bei dem letzten Satz schwamm aus irgendeinem Grund ein wirklich fieser Unterton mit. Langsam richtete ich mich auf. „Aber nicht hier.“ Ich tapste in Richtung Bad, blieb aber auf halbem Weg stehen, da Piccolo mir nicht wirklich folgte. „Ist es denn so schlimm, dass du Angst hast, dass es Sean hören könnte?“ Ich nickte nur langsam als Erwiderung. Nur ein paar Minuten später lehnte ich an der Badezimmertür und Piccolo stand mit den Armen hinter dem Kopf verschränkt vor mir. „Was ist jetzt?“, fragte er. Mein Blick schweifte nach unten. Fliesenfugen waren aber auch so etwas Interessantes. „Jamie. So schlimm kann es doch nicht sein.“ - Der Italiener legte seine Arme um meine Schultern. - „Was kannst du auch schon großmächtig gemacht haben?“ Er lächelte ganz leicht. Das würde ich ihm ganz leicht wieder aus dem Gesicht fegen können. „Ich ... ich hab mit ihm geschlafen“, flüsterte ich kaum hörbar. Und wie ich es erwartet hatte entglitten Piccolo regelrecht die Gesichtszüge. „Du hast ... Nein!“ Glauben wollte er es wohl auch nicht. „Dafür hat er mir mein Nachsitzen erlassen.“ Ich hielt ihn am Handgelenk fest, da er schon zurückweichen wollte. „Puttana!“, zischte er da auf einmal mit einem scharfen italienischen Akzent ohne den er sonst fast immer schon sprach. Nur wenn er anfing zu fluchen, stach er wieder heraus. Aber auch nur, weil es das immer – wirklich immer – nur in seiner Muttersprache tat. Anders hörte es sich jedoch manchmal auch fast schon lächerlich an. „Sonst fängst du doch nur mit Italienisch an, wenn du richtig in Ekstase bist beim Sex.“ Leicht hob ich eine Augenbraue. „Chiuda in su![1]“, fauchte er da aber auch schon. Machte ihn das wirklich so sauer. „Hör wieder auf. Ist doch auch nicht deine Angelegenheit mit wem ich ficke!“ Ich erntete darauf nur einen bösen Blick. „Puttana!“, knurrte er dann einfach wieder. Das musste ich mir nicht mehr gefallen lassen. Mit Leichtigkeit änderte ich unsere Positionen und drückte ihn gegen die Tür. „Nenn mich nicht Hure!“ Wenn man beim Sex gelegentlich wirklich in einer anderen Sprache beschimpft wurde, fragte man auch einmal was es bedeutete. So hatte ich mir auch mit der Zeit eine kleine Anzahl an italienischen Schimpfwörtern angesammelt. „Wenn du doch eine bist!“ Unweigerlich drückte ich ihn deswegen noch etwas fester gegen die Tür. Da gab er aber schon einen Schmerz verzerrten Laut von sich. Jeder solche Ton, den er von sich gab, machte mich normalerweise nur geil auf ihn. ___ [1] Halt den Mund!/die Klappe!/die Fresse! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)