Fieber von caladriuss (SetoxJoey) ================================================================================ Kapitel 1: Ein kranker Kaiba ---------------------------- Man, diese Woche schien genauso ätzend zu werden wie die letzte und das wusste ich schon, obwohl gerade mal Montag war. Ich hatte mich in der Schule noch nie so gelangweilt, wie in den letzten Tagen und das war allein Kaibas Schuld. Der feine Herr hatte sich nämlich seit Beginn der letzten Woche nicht mehr in der Schule blicken lassen. Und ich vermisste unsere kleinen Streitereien – so ungern ich es auch zugab. Sie lenkten mich wenigstens von meinem sonst so öden Alltag ab. Aber jetzt, wo Kaiba nicht da war, kam ich fast um vor Langweile. Wer wusste schon, ob er nicht einfach bloß simulierte der Mistkerl, um sich mehr um seine Firma kümmern zu können. An was anderes konnte der doch sowieso nicht denken. „Mr. Wheeler. Haben Sie verstanden, was ich Ihnen gesagt habe?“, unterbrach mich die Lehrerin. „Äh was?“, verdammt, ich hatte nicht aufgepasst. Und wieder einmal war nur Kaiba daran Schuld. Selbst in seiner Abwesenheit trieb er mich noch in den Wahnsinn. „Ich habe gesagt, Sie werden Mr. Kaiba die Hausaufgaben vorbei bringen! Und in Zukunft sollten Sie gefälligst aufpassen, wenn ich mit Ihnen rede“ „Was? Wieso denn ausgerechnet ich?“, fragte ich empört. „Weil Sie zusammen mit Mr. Kaiba an dem Geschichtsreferat arbeiten müssen und weil ich das so sage!“ Na Toll! Als ob es nicht schon schlimm genug war, dass wir zusammen einen Geschichtsvortrag ausarbeiten sollten. Nein, jetzt durfte ich dem Schulschwänzer auch noch in meiner Freizeit hinterherrennen. Der Typ machte mich wahnsinnig! Trotzdem machte ich mich nach der Schule brav auf den Weg zu seiner protzigen Villa. Nicht, weil ich so sehr darauf brannte, ihn zu sehen, sondern weil ich mir keinen weiteren Ärger mit meiner Lehrerin leisten konnte. Ich klingelte an der riesigen Eingangstür. Es schien ewig zu dauern, bis Roland endlich aufmachte. Aber er sah nicht besonders erfreut darüber aus, mich zu sehen. „Was willst du hier?“, fragte er barsch „Ich soll Kaiba seine Hausaufgaben bringen“ „Master Kaiba ist zurzeit unpässlich. Gib mir die Hausaufgaben. Ich werde sie ihm weiterleiten“ „Aber ich muss ihn persönlich sprechen“, meinte ich fest, „Es ist wirklich wichtig“ Roland schien einen Moment zu überlegen. Dann sagte er: „Ich werde nachsehen, ob sich das einrichten lässt. Folg mir solange ins Wohnzimmer“ Natürlich folgte ich ihm brav. Roland brachte mich in einen großen Salon, der in warmen Rottönen gehalten war. Er bedeutete mir, hier zu warten und verschwand dann einfach. Also sah ich mich erst mal ein bisschen um. Alles hier wirkte so, wie ich es von Kaiba erwartete hatte, prunkvoll und verdammt teuer. Ich sollte wohl lieber aufpassen, dass ich nichts kaputt machte. Sonst würde ich wohl für den Rest meines Lebens irgendeine blöde Vase abbezahlen müssen. Dann tauchte Roland wieder auf. Mit einem nüchternen „Komm mit“ verschwand er auch gleich wieder in einem Flur und ich hatte Mühe, ihm zu folgen. Er brachte mich zu einem kleineren Zimmer, in dem eine große Couch und ein Glastisch standen. Und dort saß Seto Kaiba persönlich und starrte mich feindselig an. „Ich lasse Sie allein“, meinte Roland, bevor er die Tür hinter uns schloss. Jetzt waren wir allein. Das Zimmer schien mit einem Mal kälter zu werden und eine peinliche Stille lag zwischen uns. Ein eiskaltes „Setz dich“ meines Gastgebers unterbrach sie jedoch zum Glück. Schnell folgte ich seiner Anweisung und setzte mich auf die andere Seite der Couch. Erst jetzt konnte ich Kaiba etwas genauer betrachten. Keinen Meter entfernt saß er da, mit überschlagenen Beinen und verschränkten Armen und musterte mich kühl. Er trug einen dunkelblauen Bademantel und darunter einen schwarzen Pyjama. Er wirkte blass und erschöpft und sein Haar war zerwühlt als wäre er frisch aus dem Bett gekrabbelt. Außerdem waren seine Augenränder gerötet, was von den dunklen Augenringen noch betont wurde. Er war wohl wirklich nicht ganz gesund. „Also?“, fragte er genervt, „Weshalb bist du hier?“ „Ich soll dir deine Hausaufgaben bringen“, erklärte ich, während ich die Sachen hervorholte, „Außerdem müssen wir einen Vortrag zusammen machen. Also? Irgendwelche Ideen? Ich höre“ „Ich weiß doch bis jetzt nicht mal, worum es geht“ „Stimmt“, vielleicht sollte ich ihm erstmal die Hausaufgaben und das Thema des Vortrags erklären, „Du solltest aber mitschreiben. Es ist eine ganze Menge“ Ich war jetzt schon eine ganze Weile bei Kaiba und bis jetzt hatten wir uns nicht gestritten. Inzwischen saßen wir enger beisammen und ich hatte ihm fast alles erzählt, was er verpasst hatte. Bis jetzt war es wirklich gut gelaufen, was wahrscheinlich auch daran lag, dass Kaibas Stimme mit der Zeit etwas leiser geworden war und deutlich an Kälte verloren hatte. Vermutlich fiel ihm das Sprechen langsam schwer, denn er wurde immer schweigsamer. „Gut“, meinte ich enthusiastisch, „Jetzt müssen wir nur noch den Vortrag besprechen. Am besten wir teilen einfach auf, wer was macht und arbeiten dann getrennt daran.“ Kaiba nickte nur. Inzwischen hatte er die Beine enger an den Körper gezogen und den Notizblock auf seinen Knien abgelegt. Sein Blick ging ins Leere und wirkte leicht verschleiert. Ich war nicht sicher, ob er mir überhaupt noch zuhörte. „Okay. Hast du Bücher, die wir benutzen können?“, fragte ich. Kaiba deutete auf eine gegenüberliegende Bücherwand, rührte aber selbst keinen Finger. Also stand ich selber auf und suchte ein paar Bücher heraus, die ich auf dem Tisch ablegte. Ich ließ mich wieder neben Kaiba aufs Sofa fallen und sah ein paar Texte durch und machte mir Notizen. Aber als ich nach einer ganzen Weile zur Seite blickte, sah ich, dass Kaiba noch gar nichts getan hatte. Momentan hatte er seine Arme und seinen Kopf auf den Knien abgelegt. Er schaute in die andere Richtung, so dass ich ihm nicht ins Gesicht sehen könnte, aber ich war sicher, dass er die Augen geschlossen hielt. „Hey!“, ungeduldig stieß ich Kaiba in die Seite, „Du sollst nicht dösen, du sollst arbeiten!“ Er hob den Kopf etwas an, sah jedoch nicht in meine Richtung „Vielleicht solltest du jetzt gehen“, meinte er leise. „Aber wir sind doch noch gar nicht fertig“ „Trotzdem. Geh einfach!“ „Na schön“, etwas genervt warf ich die Bücher zurück auf den Tisch, „Dann geh ich halt. Aber ich komme morgen wieder“, damit verließ ich das Zimmer. Kaiba sah mir nicht nach. Endlich war er weg. Ich dachte schon, Wheeler würde gar nicht mehr gehen. Dabei hatte ich solche Kopfschmerzen und mir war total schwindelig. Das lag an dem verdammten Fieber, das in der letzten Stunde schon wieder deutlich angestiegen war. Mein ganzer Körper zitterte und gleichzeitig war mir unglaublich heiß. Am besten ich badete erstmal und ging dann wieder schlafen. Ich stand auf und wankte durch den Raum zur Tür. Dieses verfluchte Schwindelgefühl! Vor meinen Augen verschwamm alles. Ich tastete mich vorsichtig weiter vor, aber ich fühlte mich plötzlich so schrecklich schwach. Und mit einem Mal verschwand der Boden unter meinen Füßen und alles wurde schwarz. Ich hatte meine Tasche vergessen und war deshalb nochmal zum Zimmer, in dem wir gearbeitet hatten, zurückgegangen. Vorsichtig klopfte ich an und wartete. Und wartete. Und wartete. Aber es kam keine Antwort. Vielleicht war Kaiba inzwischen in ein anderes Zimmer verschwunden. Ich beschloss, einfach schnell reinzugehen, meine Tasche zu holen und ganz schnell wieder zu verschwinden. Leise öffnete ich die Tür und schlüpfte ins Zimmer. Die Sachen lagen noch so auf dem Tisch, wie ich sie zurückgelassen hatte. Da lagen auch Kaibas Notizen. Ich ging näher heran, um sie mal genauer zu betrachten. Aber was da stand, war totales Gekrakel. Ich konnte es kaum lesen und das, obwohl Kaiba sonst so eine saubere Schrift hatte. Er musste sich wirklich nicht gut gefühlt haben. Gerade als ich wieder gehen wollte, fiel mein Blick durch eine offene Tür in den Nachbarraum. Und da entdeckte ich den schlanken Körper auf dem Boden. War das... Kaiba? Schnell eilte ich zu ihm und ging vor ihm auf die Knie. Er war bewusstlos. „Kaiba?“, ich rüttelte an seiner Schulter, doch er rührte sich nicht. Selbst durch die Kleidung konnte ich spüren, was für eine Hitze sein Körper ausstrahlte. Seine Wangen waren ganz gerötet und als ich eine Hand auf seine Stirn legte, spürte ich, dass er regelrecht verglühte. „Verdammter Mist!“,ganz vorsichtig nahm ich Kaiba auf die Arme und trug ihn zu seinem Bett. Behutsam ließ ich ihn in die kühlen Laken gleiten. Mir war total warm, denn Kaiba zu tragen, war wie eine riesige Wärmflasche herumzuschleppen. Der Kerl stand regelrecht in Flammen. Das war nicht normal. Das war ganz und gar nicht normal. Auf seiner Stirn bildete sich bereits ein feiner Schweißfilm. Ich sollte dringend ruhig bleiben und Hilfe holen. Genau, Hilfe war gut. So schnell ich konnte rannte ich durch die gesamte Villa und suchte nach Roland. Wieso musste der Kerl ausgerechnet dann unauffindbar sein, wenn er so dringend gebraucht wurde? Sein Chef krepelte hier ab und der Typ war einfach weg. Aber dann fand ich ihn zu meiner Erleichterung doch noch in der Küche. Er schien mich allerdings nicht so gerne zu sehen. „Es ist Fremden nicht gestattet, die Küche zu betreten“, sagte er streng. „Kaiba ist umgekippt. Er hat Fieber“, berichtete ich atemlos. Roland starrte mich einen Moment lang einfach nur an, so dass ich schon dachte, er wäre zur Salzsäule erstarrt. Aber dann sprang er so plötzlich auf, dass ich vor Schreck zurückzuckte. „Okay“, er schien sich erstmal sammeln zu müssen, „Du gehst zurück zu ihm und passt auf ihn auf. Ich hole derweil den Arzt“, damit stürmte er aus der Küche. Ich sollte mich um Kaiba kümmern? Ich wusste doch gar nicht, was ich tun sollte. Am besten ich ging einfach mal zu ihm zurück, dann würde mir schon was einfallen. Ich fand das Zimmer sogar überraschend schnell wieder. Kaiba lag noch völlig unbewegt an derselben Stelle. Wenn ich ihn so betrachtete, hätte man meinen können, er wäre tot. Nur das schwache Heben und Senken seiner Brust verriet, dass er noch lebte. Ich setzte mich neben ihm aufs Bett und betrachtete sein Gesicht. Durch das Fieber waren seine Wangenknochen stark gerötet und einige Strähnen hingen ihm wirr ins Gesicht. Ich fand, dass er im Augenblick irgendwie richtig süß aussah – auch wenn der Grund dafür weniger erfreulich war. Gegen das Fieber sollte ich trotzdem was tun und jetzt wusste ich auch, was ich tun konnte. Zuerst einmal zog ich seinen Körper näher an mich, um ihm den Bademantel auszuziehen. Sein Haar kitzelte mich an der Nase, als er so an meiner Schulter lehnte. Er roch eigentlich ganz gut. War mir bis jetzt nie aufgefallen. Dann holte ich aus dem anliegenden Bad einen Lappen und etwas Wasser und brachte es ans Bett. Vorsichtig strich ich Kaiba die Haare aus dem Gesicht und legte ihm dann den nassen Lappen auf die Stirn. Das sollte das Fieber etwas senken. Jetzt konnte ich nur noch warten. Ich setzte mich wieder aufs Bett und betrachtete den bewusstlosen Kaiba. Inzwischen war seine Atmung vielmehr zu einem schweren Keuchen geworden und sein Gesicht war zu einer leidenden Miene verzogen. Ich war so dumm, so entsetzlich dumm! Wie hatte ich nur jemals glauben können, dass er simulierte? Das würde Kaiba nie tun. Wenn ich es recht bedachte, war es doch schon bevor er nicht mehr zu Schule gekommen war, offensichtlich gewesen, dass es ihm wirklich nicht gut ging. Eigentlich war es sogar unsere Schuld gewesen – oder vielmehr meine. Schon wenn ich nur an den Vorfall am See dachte, wurde mir übel vor lauter Schuldgefühlen. Aber bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, flog die Tür auf und Roland kam gefolgt vom Arzt ins Zimmer gestürmt. „Wie geht es ihm?“, fragte Roland. Er wirkte fast schon krank vor lauter Sorge. „Er hat hohes Fieber“, ich nahm Kaiba den Lappen, der bereits ganz warm war, von der Stirn und tauchte ihn in das kalte Wasser. „Gehen Sie mal beiseite!“, forderte der Arzt. Er scheuchte mich vom Bett, um besser an den Kranken zu kommen. Zuerst maß er die Temperatur. Er hatte eines dieser Thermometer, die man einfach ans Ohr halten musste. „40.7°C“, sagte der Arzt, „Das Fieber ist wieder gestiegen“ Dann knöpfte der das Oberteil von Kaibas Pyjama auf und tastete mit dem Stethoskop die Brust ab. Ich gab es nicht gern zu, aber mir gefiel der Anblick, den Kaiba gerade bot: halbnackt mit geröteten Wangen auf dem Bett liegend. Und er sah verdammt gut aus. Er hatte samtig weiche helle Haut, unter der sich seine Muskeln schwach abzeichneten, und eine sportliche Statur. Durch das Fieber glitzerte seine Haut unter einem hauchfeinen Schweißfilm verführerisch und es war einfach nur faszinierend, wie sich seine Muskeln bei jedem Atemzug an- und wieder entspannten. Roland schien meinen Blick zu bemerken „Starr ihn gefälligst nicht so an!“, fauchte er. Schnell wandte ich meinen Blick ab. „Wir müssen etwas gegen das Fieber tun“, murmelte der Arzt. Roland ignorierte ihn vorerst „Es wird Zeit, dass du gehst“, sagte er kühl, „Du bist hier überflüssig!“ „Schon gut“, knurrte ich, „Ich wollte ja nur helfen“ Vielleicht war es wirklich besser, wenn ich ging. Diese ganze Situation machte mich wahnsinnig. Und es wurde noch schwerer, weil das Gefühl, dass ich Schuld an Kaibas Situation war, mich innerlich auffraß. ---------------------- So, das war schon mal der Vorspann. Hinterlasst viele KOMMIS ;) Kapitel 2: Damals am See ------------------------ So und weiter geht's. Mir wurde gesagt, dass Roland ziemlich unsympathisch rüberkommt. Keine Sorge, das ändert sich schon noch. Viel Spaß beim weiterlesen ;) --------- Am nächsten Tag erzählte ich Tristan und Yugi in der Pause, was ich erlebt hatte. „Er ist einfach umgefallen?“, fragte Tristan beunruhigt, „Hast du es gesehen? Bist du sicher, dass er sich nicht einfach nur auf den Boden gelegt hat, um dir einen Schrecken einzujagen? Vielleicht wollte er dir nur für den Vorfall am See eine Lektion erteilen.“ Ich schüttelte den Kopf „Ich habe es nicht direkt gesehen, aber er hat mir nichts vorgespielt. Auf seiner Stirn hätte ich Spiegeleier braten können, so heiß war sie. Er hat nicht nur so getan. Er ist ernsthaft krank“ „Glaubt ihr... es ist unsere Schuld?“, fragte Yugi zögerlich. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so ist“, meinte ich bitter, „Aber ihr müsst euch nicht damit belasten. Es ist meine Schuld. Meine allein“ Flashback Es war ein kalter November dieses Jahr. Aber das hinderte Yugi, Tristan und mich nicht davon ab, am Ufer frisch zugefrorenen Sees im Park auf das Eis zu gehen. Es war noch nicht besonders dick und wir wussten, dass es bei jeder unbedachten Bewegung unter unseren Füßen brechen konnte. Aber es war uns egal. Wir bewarfen uns mit Schneebällen und tobten übers Eis. Eigentlich benahmen wir uns wie kleine dumme Jungs. Es war eigentlich nur ein Zufall, dass Kaiba vorbei kam. Er war wohl auf dem Weg von seiner Firma nach Hause gewesen. Zumindest entdeckte er uns auf dem Eis, und er war nicht begeistert. Vielleicht machte er sich wirklich Sorgen um uns, aber ich vermutete eher, dass seine gute Erziehung es einfach nicht gestattete, solch lebensgefährlichen Leichtsinn zu ignorieren. Das hatte er uns jedenfalls danach gesagt. Wir nahmen Kaiba gar nicht ernst, als er plötzlich am Ufer stand und uns beschimpfte. Aber ich ließ mich nur zu gerne auf einen Streit mit ihm ein. Also rutschte ich auf Kaiba zu und stoppte erst wenige Zentimeter vor ihm. Er starrte mich wütend an „Seid ihr total übergeschnappt? Das Eis ist noch viel zu dünn, um darauf herumzutrampeln.“ „Wie du siehst, hält es uns ganz prima.“, konterte ich. „Kommt sofort runter vom Eis, ihr dämlichen Idioten!“, fauchte er. „Komm doch und fang uns“, ich rutschte quer übers Eis auf Tristan zu und sah mich nach Kaiba um, bereit mich notfalls auch mit ihm zu schlagen. Doch dieser stand noch immer wie versteinert am Ufer und sah wütend zu uns herüber. Anscheinend traute er sich nicht so recht auf die gefrorene Fläche. Das war doch mal eine äußerst interessante Entdeckung. Der ach so große Seto Kaiba hatte Angst vor Eis. Ich schlitterte wieder näher zu ihm und sah ihn höhnisch an „Du bist ein Feigling, Kaiba! Du hast zu viel Schiss, um aufs Eis zu kommen. Und da du mir nicht folgen wirst, kannst du mich mal gehörig am Arsch lecken.“ Ich sah Kaiba deutlich an, dass er mir am liebsten eine reingeschlagen hätte, aber er traute sich scheinbar wirklich nicht auf den See. „Was ist los, Kaiba?“, ich rutschte in seiner Nähe übers Eis, wobei ich Kaiba nicht aus den Augen ließ, „Wovor hast du so viel Angst? Glaubst du, du könntest einbrechen?“, sein Blick änderte sich für einen kurzen Moment, bevor er sich wieder verhärtete. Ich hatte wohl einen wunden Punkt getroffen. „Man, bist du ein Feigling! Sieh mich doch an. Wir beide wiegen ungefähr gleich viel und ich breche ja auch nicht ein. Und schau doch mal zu Tristan. Man sieht es nicht, aber der Typ ist ein Muskelprotz und echt schwer. Schwerer als eine Bohnenstange wie du. Wenn das Eis uns trägt, wird es auch dich tragen“ „Das Eis ist noch viel zu dünn. Es wird brechen“, knurrte Kaiba. Ich sah, wie er ein Handy aus seiner Tasche kramte und jemanden anrief. Wollte er uns etwa der Polizei melden? Das wollten wir doch erstmal sehen! Kaum, dass er aufgelegt hatte, packte ich ihn an den Handgelenken und zerrte ihn auf den See. Vor Schreck ließ er sein Handy fallen. Ich zog ihn ein gutes Stück vom Ufer weg, bevor ich ihn losließ und zu den anderen rutschte. „Sieh mal.“, meinte Tristan belustigt, „Kaiba scheint echt Schiss zu haben“ Ich sah zurück zu besagter Person. Kaiba stand noch genauso da, wie ich ihn zurückgelassen hatte und blickte panisch auf das Eis um sich herum, als fürchte er, es könnte jederzeit brechen. Wie konnte man nur so paranoid sein? „Lasst uns ein bisschen Spaß mit ihm haben“, meinte ich fies grinsend. Wann kam es schließlich schon mal vor, dass man einen verängstigten Kaiba erlebte? Tristan und ich umkreisten ihn und stießen ihn öfters in die Seite oder den Rücken. Dabei neckten wir ihn noch ein bisschen mit seiner übertriebenen Angst. Kaiba starrte uns nur fassungslos an. Er wehrte sich nicht einmal. Alles, was er tat, war, zu versuchen, auf den Füßen zu bleiben. „Lasst ihn doch.“, rief Yugi plötzlich dazwischen, „Wir sollten damit aufhören“ „Hab doch nicht solche Angst, Yugi“, lachte Tristan, „Kaiba ist ganz zahm“ „Trotzdem“ Tristan zuckte mit den Schultern, „Dann eben nicht. Hey Joey. Pass auf!“, damit stürmte er auf mich los und rammte mich mit voller Kraft. Ich hatte nicht damit gerechnet und umklammerte vor Schreck Kaibas schlanke Taille. Der Stoß ließ mich zu Boden stürzen und noch ein gutes Stück übers Eis schlittern. Kaiba riss ich die ganze Zeit mit. Etwas benommen blieb ich einen Moment liegen, einen Arm immer noch um Kaiba. Aber plötzlich hörte ich ein Knacken, was mich aufblicken ließ. Durch unseren Aufprall auf dem Eis hatten sich tiefe Risse gebildet. „Ihr müsst runter!“, schrien Yugi und Tristan, die sich bereits ans Ufer retteten, „Das Eis bricht“ Verdammt! Wir waren ganz schön weit draußen. Was sollten wir jetzt tun? Ich wollte schnell aufspringen und einfach nur weglaufen, doch da spürte ich Kaibas Arm um meine Schultern, der mich fest aufs Eis drückte. Vor lauter Panik wollte ich mich von ihm befreien, doch er hielt mich beharrlich fest. „Ruhig bleiben“, flüsterte er neben mir, „Ruhig, bleib ganz ruhig“, er drückte mir besänftigend die Schulter, „Es wird dir nichts passieren, wenn du ruhig bleibst.“ Ich sah ihn nur fassungslos an. Ausgerechnet er, den ich die ganze Zeit provoziert hatte, wollte mich trösten? Na eine ganz tolle Hilfe! Ich spürte, wie Kaiba, den ich immer noch an der Taille festhielt, unmerklich zitterte. Er hatte selbst Angst. Also was redete er da? „Ruhig bleiben? Spinnst du? Das Eis bricht unter uns weg!“, rief ich panisch. „Das habe ich doch die ganze Zeit versucht, euch zu sagen!“, fauchte er, „Das Eis ist noch zu dünn.“ „Das Eis hat prima gehalten, bis du es mit deinem knochigen Hintern zertrümmert hast!“ „Mein knochiger Hintern? Du bist doch gestürzt und hast mich mitgerissen! Außerdem habt ihr durch euer Toben die Vorarbeit geleistet, um das Eis brüchig zu machen“ „Ach ja? Und wie?“ „Impulserhaltungsgesetz“, er versuchte es zu unterdrücken, doch ich konnte das Zittern in seiner Stimme hören. „Was ist das?“ „Stell dir vor du hast eine Glasplatte und schlägst immer wieder mit gleicher Kraft dagegen, ohne die Platte zu zerstören. Ein Schlag enthält Energie. Und Energie kann ja bekanntermaßen nicht verloren gehen, sondern nur umgewandelt werden. Die Energie der Schläge überträgt sich auf die Platte und bleibt durch das Impulserhaltungsgesetz dort erhalten. Und wenn der Impuls irgendwann zu groß ist, reicht ein kleiner Schlag aus, um die Platte zum Zerspringen zu bringen. Bei dünnem Eis ist es dasselbe. Die Impulse eurer Sprünge und von eurem Getrampel sind erhalten geblieben und machen das Eis jetzt brüchig“ Ich sah ihn entsetzt von der Seite an „Findest du, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für Physik ist? Sag mir lieber, was wir tun sollen!“ „Liegen bleiben.“, er atmete tief durch, „Wir müssen unser Körpergewicht möglichst gleichmäßig verteilen. Am besten wir kriechen langsam aufs Ufer zu. Nebenbei kannst du mich endlich mal loslassen!“ Hastig zog ich meinen Arm von seiner Hüfte und wir krochen langsam aber sicher in Richtung Ufer. Ich gab es nur ungern zu, aber Kaibas Plan funktionierte super. Bis jetzt hatte uns das Eis getragen. Neben uns taten sich zwar immer wieder neue Risse auf, aber sie schienen ungefährlich zu sein. Wir hatten das Ufer schon fast erreicht. Es fehlten nur noch wenige Meter, als plötzlich ein ungewöhnlich lautes Knacken neben uns ertönte. Als ich zur Seite sah, brach neben mir bereits das Eis ein und eiskaltes Wasser floss auf mich zu. Okay, das wars! „Bleib ruhig! Es bricht nicht, wenn du ruhig bleibst“, rief Kaiba eindringlich. Aber ich hörte ihm nicht mehr zu. Erschrocken sprang ich auf und rannte wie von einer Tarantel gestochen die letzten Meter ans Ufer. Geschafft. Ich war so erleichtert, dass ich gar nicht mehr an Kaiba dachte. Erst als ich Yugi entsetzt „Kaiba!“, schreien hörte, wurde mir bewusst, was ich getan hatte. Durch meine panische Reaktion hatte ich das ganze Eis zertrümmert und Kaiba ins Wasser befördert. Ich sah ihn , wie er gerade wieder aus dem Wasser auftauchte und erschrocken nach Luft rang. Das Eis um ihn herum war wegen mir weggebrochen und er versuchte verzweifelt, sich an das Eis, das noch nicht eingefallen war, zu krallen. Aber es war zu dünn und brach immer wieder unter ihm weg. Er würde ertrinken, wenn wir nichts unternahmen. Selbst von hier konnte ich sehen, wie ihn langsam die Kraft verließ. Er zitterte und seine Lippen waren schon ganz blau. Doch was hätten wir schon tun sollen? Er war noch zu weit draußen, um ihn erreichen zu können und das Eis würde uns genauso wenig tragen wie ihn. Als ich schon dachte, alles wäre aus, kam Kaiba selbst auf die rettende Idee. Er war zwar in einem Loch im Eis gefangen, aber durch meine Aktion hatte ich auch am Ufer einiges zertreten. Mit einem Mal tauchte Kaiba ab. Ich dachte schon, er hätte aufgegeben und war einfach nur versunken. Doch dann tauchte er einige Meter von uns entfernt am Ufer, wo das Eis gebrochen war, wieder auf. Mit letzter Kraft krallte er sich dort in die Erde und zog sich selbst aus dem Wasser. Wir konnten erst gar nicht glauben, was wir dort sahen. Kaiba lebte noch, und er war in Sicherheit. So schnell ich konnte, rannte ich zu ihm. Ich zog sofort meine Jacke aus und warf sie ihm über. Dann zog ich ihn in meine Arme und versuchte, ihn damit warm zu rubbeln. Kaiba zitterte am ganzen Körper und er schien zu erschöpft, um sich gegen mich zu wehren. „Ruft einen Krankenwagen!“, rief ich den anderen beiden zu, „Da muss irgendwo Kaibas Handy bei euch liegen“ „Nicht...“, flüsterte Kaiba. Seine Stimme war ganz rau und heiser, „Kein.. Krankenwagen...“ „Aber du bist unterkühlt“ „Mir... geht es... gut“, seine Finger krallten sich in mein Handgelenk, während er sich mühsam von mir abdrückte. Er war furchtbar blass und seine bläulichen Lippen bebten. Überhaupt schien er sich kaum aufrecht halten zu können. Nur mit Mühe konnte er die Augen offen halten und sein ganzer Körper zitterte vor Anstrengung „Kein... Krankenwagen“, wisperte er nachdrücklich. Ich wollte ihm widersprechen, aber da sah ich Kaibas Limousine vorfahren und Roland aussteigen. Auch Kaiba schien sie bemerkt zu haben, denn er kämpfte sich mit größter Mühe auf die Beine. Noch stark wankend ging er auf die Limousine zu. „Du kannst doch jetzt nicht gehen! Du brauchst einen Arzt“, rief ich aufgebracht. Seine Finger waren so kalt gewesen, als er sich an mich geklammert hatte, dass ich das Gefühl gehabt hatte, der Tod persönlich würde nach mir greifen. Aber Kaiba ignorierte mich und ging mit steifen Schritten weiter. Roland eilte ihm mit besorgter Miene entgegen, bereit, ihn jederzeit aufzufangen. Kaiba streifte meine Jacke von seinen Schultern und ließ sie zu Boden fallen, bevor er einstieg und die Limousine davonfuhr. Am nächsten Tag erschien Kaiba wieder in der Schule. Ich hatte nicht damit gerechnet nach dem Vorfall am See, aber er war tatsächlich gekommen und er tat einfach so, als wäre nichts gewesen. Tristan, Yugi und mich ignorierte er gekonnt. Trotzdem hatte der Vorfall Spuren bei ihm hinterlassen. Er trug jetzt einen Schal und sagte nur wenig. Anscheinend hatte er Halsschmerzen und heiser war er sowieso. Außerdem hustete er ständig, seine Augen waren ganz glasig und ich musste ihn gar nicht berühren, um mir denken zu können, dass seine blasse Haut heiß vom Fieber war. Je weiter die Woche voranschritt, desto schlimmer wurden die Symptome. Ich hatte echte Schuldgefühle deswegen. Deshalb brachte ich ihm auch jeden Tag heißen Tee mit Honig mit. Er nahm ihn zwar an, ignorierte mich ansonsten aber weiter. Am Freitag hatte Kaiba dann gar keine Stimme mehr und seine Augen waren ganz trüb. Er schleppte sich mehr schlecht als recht durch den Tag und es wunderte mich, dass er nicht einfach umfiel. Aber er fiel nicht um, sondern kämpfte sich tapfer durch den Unterricht. Die Woche danach kam er dann nicht mehr. Flashback Ende „Sollten wir nicht etwas für ihn tun?“, fragte Yugi. „Ach was!“, Tristan winkte ab, „Der wird auch so wieder gesund. Außerdem würde er unsere Hilfe gar nicht wollen.“ „Ich werde trotzdem weiter nach ihm schauen.“, meinte ich fest, „Vielleicht kann ich ja doch etwas für ihn tun“ Und das tat ich auch. Nach der Schule ging ich zu seiner Villa. Wieder war es Roland, der mir die Tür öffnete. „Was willst du schon wieder?“, fragte er freundlich wie immer. „Ich will nach Kaiba sehen“ „Er ist noch nicht aufgewacht“ „H-heißt das... er schläft seit gestern durch?“, das klang aber gar nicht gut. „Er schläft nicht unbedingt. Es ist eine Art Delirium, in dem er schwebt, verursacht durch das Fieber.“, erklärte er, wobei ich meinte, fast so etwas wie Angst um Kaiba zu hören, „Das ist auch das größte Problem. Das Fieber trocknet den Körper aus und da Seto Kaiba nicht aufwacht und trinkt, können wir den Wasserverlust nicht ausgleichen.“ „Kann... kann ich ihn sehen?“ „Wieso? Willst du dein Gewissen beruhigen?“, fragte Roland kalt. „Wie?“ „Auch wenn mein Chef mir nicht gesagt hat, was damals am See vorgefallen ist, bin ich mir ziemlich sicher, dass es eure Schuld war. Also tu hier nicht so!“ Ich sah betreten zu Boden „Stimmt. Es war meine Schuld. Aber ich will es wieder gut machen. Deshalb bin ich hier. Es muss doch irgendetwas geben, das ich tun kann“ Roland schien sich tatsächlich erweichen zu lassen „Na schön. Komm rein“ Dankbar folgte ich ihm, als er mich zu Kaibas Zimmer brachte. Vor der Tür blieb er stehen und sah mich streng an „Ich muss mich um das Haus kümmern. Du kannst derweil auf ihn aufpassen. Wenn sich etwas ändert, dann holst du mich sofort. Und wehe du hast irgendwelche Hintergedanken dabei! Ich will nicht noch mal sehen, dass du ihn so anstarrst wie gestern, verstanden?“ „Ja, verstanden. Aber was ist eigentlich mit Mokuba? Wieso passt er nicht auf seinen Bruder auf?“, es wunderte mich, dass ich den Kleinen in letzter Zeit gar nicht gesehen hatte. „Mokuba ist seit letzter Woche für einen Monat auf Klassenfahrt. Seto Kaiba wollte nicht, dass sich sein kleiner Bruder Sorgen macht und hat sich erst krankschreiben lassen, als dieser weg war.“ Deshalb hatte er sich nach dem Vorfall noch so lange zur Schule geschleppt. Nur um Mokuba nicht zu beunruhigen. Aber ich verstand nicht, wie der Kleine nichts gemerkt haben sollte. „Und Mokuba hat vorher nicht bemerkt, dass sein Bruder kaum noch geradeaus laufen konnte?“, fragte ich zweifelnd. „Nein, Seto ist sehr geschickt vorgegangen“, er schwieg einen Moment, bevor er zögerlicher weitersprach, „Und ich habe ihm dabei geholfen. Morgens habe ich ihn bevor Mokuba aufstand zur Schule gefahren. Nach der Schule habe ich ihn ins Büro gefahren und seine Arbeit erledigt, damit er auf dem Sofa dort schlafen konnte. Und spät abends habe ich ihn wieder nach Hause gefahren, damit er sich dort weiter ausruhen konnte. Mokuba habe ich erzählt, dass einfach viel in der Firma zu tun wäre. Ich habe alles genau so geplant, dass die beiden sich so gut wie gar nicht über den Weg gelaufen sind“, Roland senkte den Blick, als würde er sich für das, was er getan hatte schämen, „Ich hätte das nicht tun dürfen“, murmelte er mehr zu sich selbst als zu mir, „Damit habe ich ihm nur erlaubt, seine Schwäche zu leugnen. Ich hätte einfach seine Anordnungen ignorieren und ihn ins Bett stecken sollen, dann wäre es jetzt nicht so schlimm“ Wow, der machte sich ja richtige Sorgen um seinen Chef. „Unsinn“, meinte ich schnell, „Einem Sturkopf wie Kaiba kann sowieso keiner etwas vorschreiben“ „Ich hätte es gekonnt, wenn ich es wirklich gewollt hätte“, erwiderte er kalt. Er seufzte „Lassen wir das. Jetzt ist es sowieso zu spät dafür. Sag mir einfach Bescheid, wenn irgendetwas ist“ Ich nickte nur. Als Roland endlich gegangen war, betrat ich das Zimmer. Das Licht war durch schwere Vorhänge gedämmt. Und im Bett lag wie am Vortag Kaiba. Es sah fast so aus, als hätte er sich seitdem nicht bewegt. Nur das zerwühlte Laken deutete auf etwas anderes. Sein Oberteil war noch immer offen und ich konnte sehen, dass sich der Schweißfilm auf seinem Oberkörper und seinem Gesicht verstärkt hatte. Ich setzte mich auf einen Stuhl neben seinem Bett und betrachtete ihn ein bisschen. Da fiel mir der Lappen auf seiner Stirn auf. Er war schon wieder ganz warm. Also tauchte ich ihn in kaltes Wasser und fuhr damit sanft über Kaibas Gesicht und dann über seinen Oberkörper, um ihn vom Schweiß zu befreien. Ich wusch den Lappen erneut aus und legte ihn Kaiba dann wieder auf die Stirn. Das war so ziemlich alles, was ich tun konnte. Ich wiederholte den Vorgang in den nächsten vier Stunden noch ein paar mal. Als ich beim letzten Mal gerade über Kaibas Brust strich, kamen Roland und der Arzt herein. „Was tust du da?“, fragte Roland sofort aufgebracht, bevor er mich grob zur Seite stieß, „Ich hab doch gesagt, du sollst nichts Unanständiges tun!“ „Ich habe ihn nur vom Schweiß befreit“, konterte ich. Der Arzt nickte, „Eine gute Idee. Lassen Sie ihn Roland. Der Junge scheint die Wahrheit zu sagen“, er ging zu Kaiba und maß erneut Fieber, „41.2°C. Es ist weiter gestiegen“ „W-was?“, fragte ich fassungslos, „A-aber wieso?“ „Sein Körper scheint schwer mit einem Erreger zu kämpfen zu haben“, meinte der Arzt, „Ich werde ihm etwas Blut abnehmen, um es nach Antikörpern zu untersuchen. Wenn wir wissen, worum es sich handelt, können wir ihm auch helfen.“ Also nahm er Kaiba zwei Ampullen Blut ab. Ich hielt dabei seinen Arm, damit der Arzt besser herankam, auch wenn ich Blut nicht unbedingt sehen konnte. Danach packte er seine Sachen zusammen und ging wieder. „Vielleicht solltest du auch langsam gehen“, meinte Roland zu mir. Vielleicht. Ich konnte hier sowieso nicht viel tun. Aber gerade als ich aufstehen wollte, spürte ich eine kaum wahrnehmbare Bewegung neben mir. Überrascht sah ich zu Kaiba, in der Hoffnung, er könnte aufgewacht sein. Doch er hatte sich nur zur Seite gedreht und den Arm, von dem der Arzt Blut entnommen hatte, schützend an den Körper gezogen. „Komm jetzt“, meinte Roland, „Du kannst morgen wiederkommen“ „Ja.“ Kaiba hatte sich bewegt und das war es, was zählte. Und ob ich morgen wiederkommen würde! --------------- So bald geht es weiter. Und nicht die Kommis vergessen ^^ Kapitel 3: ----------- Am nächsten Tag war ich erst abends bei Kaibas Villa, weil ich vorher noch in der Bibliothek Material für unseren Geschichtsvortrag besorgte. Wenn ich schon auf Kaiba aufpasste, der sich ja sowieso nicht rührte, dann konnte ich wenigstens etwas für die Schule tun. Als ich dieses Mal an der Tür klingelte, ließ mich Roland gleich in Kaibas Zimmer gehen. Wie am Vortag setzte ich mich auf den Stuhl und säuberte ab und zu Kaibas Gesicht vom Schweiß. Doch eine Sache war heute anders. Kaiba zuckte jedes Mal unmerklich zusammen, wenn ich ihn mit dem Lappen berührte. Er schien zu frieren. Aber als später der Arzt hereinkam, maß er eine Temperatur von 41.6°C. Das konnte doch nicht sein! Der Arzt hatte die Ergebnisse der Blutprobe noch nicht und konnte sich nicht erklären, wieso das Fieber weiter anstieg. Dieser inkompetente Idiot! Wieso fand er nichts? Ich war in medizinischer Hinsicht nicht unbedingt gebildet, aber selbst ich wusste, dass ab 42°C Körpertemperatur bleibende Schäden entstanden. Und Kaiba war kurz davor, diese Grenze zu überschreiten. Außerdem würde er austrocknen, wenn nicht bald etwas geschah. Er war kurz davor zu sterben, verdammt! Und wie konnte ihm nur kalt sein, wenn er so hohes Fieber hatte? Es machte mich wahnsinnig, nicht zu wissen, was ich tun sollte. Aber dann nahm ich wie am Tag zuvor eine Bewegung neben mir wahr. Als ich zu Kaiba sah, blickte ich in seine glasigen Augen. Ich bezweifelte, dass er mich überhaupt wahrnahm, aber er war wach. Das erste, woran ich dachte, war, dass er trinken musste. Ich setzte mich schnell aufs Bett und zog Kaiba so an mich, dass er mit seinem Rücken an meinem Oberkörper lehnte. Vorsichtig umfasste ich seine Taille, um ihn zu stützen. „Was tust... du...?“, seine Stimme war so leise, dass ich ihn kaum verstand. Ich griff nach einer Tasse mit kaltem Tee auf dem Nachttisch und hielt sie ihm an die Lippen. „Du musst trinken“, sagte ich sanft. Er schüttelte schwach den Kopf und versuchte, meine Hand wegzudrücken. Aber er war viel zu geschwächt. Hätte ich ihn nicht festgehalten, hätte er sich nicht mal aufrecht halten können. Außerdem fielen ihm immer wieder die Augen zu. Er schien sich nur mit Mühe wach halten zu können. Trotzdem hielt ich ihm weiterhin geduldig die Tasse an die Lippen und redete beruhigend auf ihn ein „Du musst trinken, wenn du wieder zu Kräften kommen willst. Nur ein paar Schlucke“ Er schien zu verstehen, wie wichtig das war. Zögerlich griff er mit einer Hand nach der Tasse. Ich hielt sie sicherheitshalber trotzdem fest, damit sie ihm nicht doch noch runterfiel. Mir war vorher nie aufgefallen, wie zart seine Hände waren. Er hatte ganz weiche Haut und lange schlanke Finger, die nur zaghaft nach dem Becher griffen. Vorsichtig nippte er ein paar Mal am Tee. Ich ließ ihm alle Zeit der Welt und hielt ihn geduldig fest. Insgesamt schaffte er die halbe Tasse, bevor er sie kraftlos wegdrückte. „Gut so“, flüsterte ich, „Ruh dich jetzt aus“ Es war überflüssig gewesen, das zu sagen. Kaiba war sowieso schon wieder eingeschlafen. Sein Kopf war auf meine Schulter gesackt und sein weiches Haar kitzelte mich an der Nase. „Er schläft wieder“, meinte Roland leise. Er hatte jede meiner Bewegungen mit Adleraugen beobachtet. Aber mir war das egal. Ich hatte ganz vergessen, dass er und der Arzt noch da waren. „Das haben Sie sehr gut gemacht“, meinte der alte Mann plötzlich, „Ich denke, wir können den Patienten ruhig in Ihrer Obhut lassen. Sehen Sie Roland? Sie haben sich umsonst Sorgen gemacht. Der Junge passt sehr gut auf ihn auf.“ „Schon gut!“, knurrte Roland, „Aber es ist schon spät.“ Roland war wohl der Meinung, dass ich langsam gehen sollte. Vielleicht war das der richtige Moment, um eine Frage zu stellen. „Kann ich heute Nacht nicht auf ihn aufpassen?“, ich wollte unbedingt dabei sein, falls Kaiba noch mal aufwachte. Roland wollte scheinbar widersprechen, doch der Arzt kam ihm zuvor „Das ist keine schlechte Idee. Sie scheinen ein Händchen dafür zu haben. Was meinen Sie, Roland?“ „Na schön. Aber ruf mich, wenn er nochmal aufwachen sollte“ Ich nickte brav. „Und kontrollieren Sie öfters mal seine Temperatur. Wenn sie noch weiter steigt, sollten wir ihn ins Krankenhaus bringen. Auch wenn Kaiba nicht damit einverstanden wäre. Er hasst Krankenhäuser“ Ich wartete, bis die beiden verschwunden waren, bevor ich die Tasse wieder auf den Nachttisch stellte. Kaiba lehnte immer noch an mir, so dass ich deutlich spüren konnte, wie er zu zittern begann. Ihm war immer noch kalt. Vorsichtig ließ ich ihn wieder in die Laken gleiten und begab mich auf die Suche nach ein paar Decken. In einem großen Eichenschrank wurde ich tatsächlich fündig. Ich holte eine große Bettdecke und noch mehrere Wolldecken heraus und brachte sie ans Bett. „Die sollten dir aber reichen. Mehr Decken habe ich nicht gefunden“, na super! Jetzt fing ich schon an, mit Kaiba zu reden, als könnte er mich tatsächlich hören. Ich verlor wohl langsam den Verstand. Seufzend legte ich eine Decke nach der anderen über Kaiba. Es waren bestimmt fünf Lagen. Vielleicht war es zu schwer oder zu warm darunter. Was, wenn ihn die Decken erstickten? Am besten ich legte mich probehalber einfach mal dazu. Ganz leise und vorsichtig kletterte ich in das Bett und legte mich hin. Die Matratze und die Kissen waren so weich, als würde man auf Wolken gebettet sein, aber die Decken waren schwer und verdammt warm. Es wäre wohl besser, wenn ich ein zwei Lagen entfernte. Aber plötzlich spürte ich etwas an meiner Seite. Kaiba kuschelte sich mit einem Mal an mich. Er zitterte immer noch, trotz der vielen Decken. „Was soll ich nur machen, um dir zu helfen, hm?“, fragte ich deprimiert, „Kannst du mir denn nicht mal einen Tipp geben?“ Natürlich antwortete er nicht. Er schmiegte sich nur eng an mich. Das war die Lösung. Kaiba brauchte eine Wärmequelle, und ich war warm. Also rutschte ich näher an ihn heran und schloss ihn in meine Arme. Ich zog ihn so nah wie möglich zu mir und sofort kuschelte er sich noch enger an mich, so dass er halb auf mir drauf lag. Mir jagte ein wohliger Schauer über den Rücken, als sein heißer Atem meine Wange streifte. Abgesehen davon, dass es hier unten wegen den Decken verdammt warm war und Kaibas Körper noch mehr Hitze verströmte, war es echt schön. Zwar von der Temperatur her wie in einer Sauna, aber wann bekam man sonst die Gelegenheit ungestraft mit Kaiba zu kuscheln? „Du bist echt süß, wenn du schläfst, weißt du das?“, nachdenklich streichelte ich über seinen Rücken. Da das Oberteil immer noch geöffnet war, konnte ich problemlos darunter gleiten und seine weiche erhitzte Haut unter meinen Fingern fühlen. Es war wirklich überraschend schön, mit ihm in einem Bett zu liegen. Ich hätte mich echt daran gewöhnen können. Die Position, in der wir gerade lagen, wäre bestimmt unglaublich erregend gewesen, wenn Kaiba bei Bewusstsein gewesen wäre. Sein Körper schmiegte sich so perfekt an meinen, als wären wir füreinander gemacht. Ich konnte jede noch so kleine Bewegung, jeden Atemzug spüren. Also langsam begann Kaiba mir wirklich ans Herz zu wachsen. Inzwischen hatte er sogar aufgehört, zu zittern, so dass er jetzt seelenruhig schlief. Ihm schien endlich warm zu sein. Zufrieden kuschelte ich mich noch ein wenig enger an ihn, bevor auch ich einschlief. Die Nacht war nicht sehr erholsam gewesen. Immer wieder wurde ich von Kaiba geweckt, der sich hin- und herwälzte und von Hustenanfällen geschüttelt wurde. Ich fühlte mich hilflos, weil ich ihm nicht helfen konnte. Alles, was ich machen konnte, war, ihm auf den Rücken zu klopfen und ihm beruhigende Worte zu zuflüstern. Am nächsten Morgen wurde ich von der Sonne geweckt. Sie schien mir direkt in die Augen und für einen Moment war ich völlig orientierungslos. Wo war ich eigentlich? Das fühlte sich so gar nicht nach meinem Bett an. Aber da spürte ich den warmen Körper auf mir und mir fiel wieder alles ein. Ich streckte mich erst einmal „Morgen, du Schlafmütze.“, ich konnte mir ein seeliges Grinsen nicht verkneifen, als ich in sein entspanntes Gesicht sah. Er war ja wirklich süß, wenn er schlief. „Jetzt, wo wir schon in einem Bett geschlafen haben, könnten wir uns ja eigentlich auch beim Vornamen nennen. Also nenn mich doch einfach Joey... Seto.“, ich fuhr dem Schlafenden mit dem Finger über die Lippen. Weich, einfach nur weich, „Wenn du etwas dagegen hast, dann musst du es jetzt nur sagen, mein Süßer. Was? Keine Widerworte? Dachte ich mir schon.“, ich schloss genüsslich die Augen und strich nachdenklich über seinen Rücken weiter nach unten. „Wow, ich muss mich bei dir entschuldigen. Dein Arsch ist nicht knochig. Er ist fantastisch“, sein Hintern fühlte sich wirklich toll an. Er war schön rund und knackig und hatte einfach die perfekte Form. Mir fiel wieder ein, dass es wichtig wäre, mal seine Temperatur zu messen. Aber dazu müsste ich aufstehen und es war doch gerade so schön gemütlich. Nein, Fieber messen konnte ich auch später. Er sah sowieso schon besser aus als gestern und ich hatte es einfach im Gefühl, dass seine Temperatur gesunken war. Stattdessen kuschelte ich noch ein wenig mit ihm. Ich drehte mich etwas zu ihm und schaute ihm ins Gesicht. Von so nah hatte ich es noch nie gesehen. Mir war vorher auch nie wirklich aufgefallen, was für edle feine Züge er hatte. Seine weichen sündigen Lippen und die fein geschwungenen Augenbrauen ließen sein Gesicht noch weicher wirken. Einige Strähnen hingen ihm wirr ins Gesicht. Vorsichtig strich ich sie zurück. Er hatte wirklich unglaublich weiches und geschmeidiges Haar, das wie flüssige Seide durch meine Finger rann. Ich bekam gar nicht genug davon, immer wieder einzelne Strähnen durch meine Finger gleiten zu lassen. Er musste mir unbedingt verraten, welches Schampoo er benutzte. Plötzlich hörte ich Schritte auf dem Gang. Das mussten Roland und der Arzt sein. Sie durften auf keinen Fall sehen, wie ich mit Seto in einem Bett lag. So schnell ich konnte kletterte ich unter der Decke hervor und rannte ins Bad, um mich frisch zu machen, damit ich nicht so zerknautscht aussah. Da ging auch schon die Tür auf. Gerade noch rechtzeitig eilte ich wieder ins Zimmer. „Guten Morgen“, rief der Arzt fröhlich. „Morgen“, erwiderte ich müde. Roland nickte mir nur flüchtig zu. „Wie geht es ihm? Gab es irgendwelche besonderen Vorkommnisse?“ „Er hat sehr unruhig aber dafür tief und fest geschlafen.“ „Haben Sie schon Fieber gemessen?“, fragte der Arzt. „Nein“ „Dann mache ich das schnell“, der Arzt maß schnell die Temperatur, „40.8°C. Es ist gesunken“ Ja! Ich wusste es. Es ging ihm wirklich besser. „Es wird Zeit für dich“, sagte Roland streng, „Die Schule fängt bald an und du willst doch nicht zu spät kommen“ Ach, dass er einem immer die Stimmung verderben musste! „Schon gut! Aber ich komme nachher wieder“ „Natürlich wirst du das.“, er hielt mir eine Tüte vor die Nase, „Nimm das mit“ „Was ist das?“, fragte ich neugierig. „Dein Frühstück für die Schule“ „D-danke“, jetzt war ich ehrlich überrascht. Roland sorgte für mich. Das war ja mal ganz was Neues. „Jetzt beeil dich“ Ich nickte. Dann verschwand ich schnell nach draußen und machte mich auf den Weg zur Schule. Langsam schien Roland mich wirklich zu dulden. Wenn ich Seto auch noch dazu brachte, wäre mein Leben perfekt. Der Unterricht verging nur quälend langsam und ich konnte es nicht erwarten, Yugi und Tristan zu erzählen, dass es Seto besser ging. Aber als ich es den beiden dann endlich sagte, waren sie nicht ganz so euphorisch, wie ich es erwartet hatte. „40.8°C ist immer noch sehr hoch“, meinte Yugi ernst, „Das ist kein Grund für Luftsprünge“ „Versteht ihr denn nicht, was für ein Fortschritt das ist?“, rief ich aufgebracht, „Er war kurz davor, zu verbrennen und jetzt ist er auf dem Weg der Besserung.“ Tristan schnaubte „Na dann kannst du dich ja jetzt wieder deinem eigenen Leben widmen“ „Was soll das denn heißen?“ „Seit der Sache am See hast du dich nur um Kaiba gekümmert. Klar, du hast Schuldgefühle, aber jetzt, wo du weißt, dass er wieder gesund wird, kannst du es ja langsam mal gut sein lassen“ „Ihr versteht es wirklich nicht, oder?“, fauchte ich, „Er hätte wegen mir sterben können. Für ihn da zu sein ist das Mindeste, was ich tun kann. Und ich will es nicht wegen irgendwelcher Schuldgefühle. Ich will es wegen ihm. Ich will für ihn sorgen“ „Da scheint sich jemand verliebt zu haben“,neckte Yugi. „Darum geht es hier nicht!“, ich schnaubte genervt, „Ihr versteht es einfach nicht!“ Ach es war doch zum verrückt werden! Sie wussten einfach nicht, wie wichtig das für mich war. Okay, ich verstand es auch nicht unbedingt. Aber darum ging es hier nicht, sondern darum, dass meine Freunde mich gar nicht verstehen wollten. Den Rest des Tages ignorierte ich die beiden einfach. Meine Gedanken kreisten sowieso nur um Seto. Ich fragte mich, ob er es ihm besser ging, oder ob sein Zustand sich wieder verschlechtert hatte. Ich war froh, als die Schule endlich zu Ende war. So schnell ich konnte, machte ich mich auf den Weg zur Villa. Am Eingang berichtete mir Roland, dass der Arzt endlich die Befunde von der Blutuntersuchung hatte. Es handelte sich wohl um eine Bakterieninfektion, die Setos Körper aufgrund seines geschwächten Immunsystems infiltrieren konnte. Also war es wirklich meine Schuld. Nur weil er ins Wasser gefallen war, war sein Immunsystem so geschwächt worden. Ich ging den mir inzwischen so vertrauten Weg durch die langen Korridore zu seinem Zimmer und setzte mich an sein Bett. Inzwischen erweckte er wirklich den Eindruck, nur zu schlafen. Seine Gesichtsfarbe war halbwegs normal und seine Züge wirkten nicht mehr so verspannt. „Hallo, mein Hübscher. Du siehst ja schon viel besser aus“, ich fühlte seine Stirn und seufzte enttäuscht, als ich merkte, dass sie immer noch heiß war. Aber als ich die Temperatur maß, lag sie nur noch bei 40,2°C. Theoretisch müsste es ihm besser gehen „Hast du eigentlich auch mal vor, wieder aufzuwachen oder willst du jetzt Winterschlaf halten?“ „Was... redest du da?“ Diese heisere leise Stimme... woher kam sie? Ich sah zu Seto – und fiel vor Schreck vom Stuhl. Ich konnte in seine blauen Augen sehen, auch wenn sie noch immer getrübt waren und Seto die Müdigkeit immer noch anzusehen war. „D-du bist wach?“, fragte ich fassungslos, während ich mich wieder aufrappelte. „Was tust du hier?“, er richtete sich mühsam ein wenig auf und musterte mich, „Wieso bist du nicht nach Hause gegangen wie ich es dir gesagt habe?“ Oh Mann, Seto klang wirklich noch sehr rau und heiser. Er sollte unbedingt seine Stimme schonen. Aber was redete er da? „Was glaubst du, wie lange du geschlafen hast?“, fragte ich vorsichtig. Er fuhr sich durchs verwuschelte Haar und versuchte, einige Strähnen, die ihm ständig vor die Augen fielen, wegzustreichen, was ihm einfach nicht gelingen wollte. „Keine Ahnung“, murmelte er erschöpft, während er kaum die Augen offen halten konnte „Ein paar Stunden vielleicht?“ Okay... er hatte absolut kein Zeitgefühl mehr „Ähm, heute ist Donnerstag“, meinte ich. „Und?“ „Als du umgefallen bist, war es Montag“ Ich konnte sehen, wie es in ihm arbeite, wie er versuchte, den Zusammenhang zu erkennen. Aber sein Verstand schien nur langsam die Schlüsse daraus zu ziehen „Du meinst... ich habe drei Tage geschlafen?“, fragte er langsam. Ich nickte. „Verdammt!“, murmelte Seto, während er sich wieder tiefer in die Laken sinken ließ. „Du warst zwischendurch nur einmal ganz kurz wach. Erinnerst du dich daran?“ „Nein.“, er fuhr sich müde über die Augen, „Und warum bist du noch mal hier?“ „Um auf dich aufzupassen.“, meinte ich leichtfertig, „Ich sollte schnell Roland und dem Arzt Bescheid sagen, dass du wach bist“ „Nein... Die werden mir schon noch früh genug auf den Wecker fallen“, ich hatte Mühe, seine gewisperten Worte überhaupt zu verstehen. Aber um lauter zu reden fehle ihm wohl die Kraft. „Dann lass mich dir wenigstens schnell etwas zu trinken und zu essen holen“ Doch Seto schüttelte nur den Kopf „Ich will nichts“ „Aber du musst etwas zu dir nehmen, damit du wieder zu Kräften kommst!“, beharrte ich. Wie konnte er nur keinen Hunger haben, wo er doch seit drei Tagen nichts gegessen hatte? „Ich krieg sowieso nichts runter“ „Du musst es wenigstens versuchen. Dein Körper ist durch das hohe Fieber sehr geschwächt.“, ich befühlte noch einmal seine Stirn, „Und deine Temperatur ist immer noch zu hoch. Du wirst also deine Kraft noch brauchen.“ „Was machst du hier wirklich?“, fragte er plötzlich misstrauisch. „Hab ich doch schon gesagt“, ich sah ihn überrascht an, „Ich passe auf dich auf“ „Wieso? Um dein schlechtes Gewissen zu beruhigen?“ „N-ein, natürlich nicht.“, stammelte ich, „Ich mache mir doch nur Sorgen um dich“ „Ich brauche aber keinen, der sich Sorgen um mich macht!“, fauchte er – zumindest glaubte ich, dass es ein Fauchen sein sollte. Sein Stimme klang so rau, dass es alles mögliche hätte sein können. „Ich will dir doch nur helfen“, sagte ich verzweifelt. „Von wegen! Du willst nur dein Gewissen beruhigen!“, rief er so laut, dass seine Stimme versagte und er einen Hustenanfall bekam. Ich wollte Seto helfen und klopfte ihm auf den Rücken, doch er schlug meine Hand weg. Sein Schlag war nicht besonders kräftig – dafür war er viel zu geschwächt – aber er erschreckte mich so sehr, dass ich vom Bett zurück taumelte. „Lass mich in Ruhe!“, keuchte er gequält, bevor er wieder zu Husten begann. „Aber ich-“ „Du bist doch an allem Schuld! Verschwinde!“, zum Ende hin, versagte seine Stimme vollkommen, so dass ich das 'Verschwinde' mehr von seinen Lippen ablas, als dass ich es verstand. Und es machte mich unglaublich wütend. Ich hatte mich die letzten drei Tage für Seto aufgeopfert, hatte sogar nachts über ihn gewacht. Und jetzt warf er mir Beschuldigungen an den Kopf und schmiss mich einfach raus? „Schön!“, schrie ich zornig, „ Dann sieh doch zu, wie du allein mit dem Fieber klarkommst! Ich hoffe, du verreckst daran!“, ich sah ihm an, dass es ihn eindeutig geschockt und scheinbar auch verletzt hatte, aber das war mir im Moment vollkommen egal. Wütend rannte ich nach draußen und ließ die Tür geräuschvoll hinter mir ins Schloss fallen. Ich wollte eigentlich nach draußen rennen und nie wieder herkommen, aber eine Welle aus purer Enttäuschung schwappte über mich hinweg und schien mich erdrücken zu wollen. Dieses Gefühl lähmte mich dermaßen, dass ich keinen Schritt mehr gehen konnte. Also ließ ich mich an der Wand herunterrutschen und begann hemmungslos zu heulen. Wie konnte Joey so etwas sagen? Er wollte also das ich verreckte? Ich wusste ja, dass er mich nicht leiden konnte, aber dass er mir auch noch den Tod wünschte... Wow, das tat echt weh. Wieso hasste er mich so sehr? Schön! War mir doch egal, was der Idiot machte. Als ob Joey wirklich wegen mir hier gewesen wäre. Der hatte doch bloß ein schlechtes Gewissen, weil er überhaupt erst Schuld daran war, dass ich so hohes Fieber hatte. Apropos Fieber. Verdammt war mir heiß! Ich hatte das Gefühl, zu verbrennen und durch diese vielen schweren Decken wurde es nicht gerade besser. Ich brauchte unbedingt eine Abkühlung. Also kletterte ich aus dem Bett und ging erstmal unter die Dusche. Das kalte Wasser war angenehm auf der Haut und es befreite mich gleichzeitig auch noch vom Schweiß der letzten Tage. Langsam begann ich, mich wieder wohler in meiner Haut zu fühlen – auch wenn durch die Kälte mein Schädel zu dröhnen begann und ich schon wieder nicht mehr klar denken konnte. Ich verlor mein Zeitgefühl. Deshalb hatte ich auch keine Ahnung, wie lange ich diese Eiseskälte ertragen hatte. Aber ich schätzte mal, dass es über eine halbe Stunde gewesen sein musste, denn ich fühlte kaum noch etwas in meinen Zehen. Ich stellte das Wasser auf eine wärmere Temperatur ein. Im ersten Moment brannte es auf der Haut, aber ich hieß die Wärme trotzdem willkommen. Mir schien, als wäre die Kälte bis in meine Knochen gedrungen und ließ sich nicht mehr vertreiben. Das Wasser war zwar jetzt so heiß, dass ich in kürzester Zeit vor lauter Dampf kaum noch etwas sehen konnte, aber es schien nicht zu helfen. Lag dieser Temperaturumschwung am Fieber? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das normal war. Besser ich legte mich wieder ins Bett und schlief bis Frühling durch. Bis dahin sollte dieses verdammte Fieber ja wohl verschwunden sein, oder? Guter Plan. Ich kletterte aus der Dusche. Oh wow... dieses heiße Duschen war vielleicht nicht so eine gute Idee, wenn der Kreislauf sowieso schon nicht mehr ganz rund läuft. Mir war ganz schwindelig von diesem verdammten Dampf. Trotzdem kämpfte ich mich tapfer wenn auch ziemlich unbeholfen in ein paar frische Shorts. Viel weiter kam ich auch nicht, denn mit einem Mal wurde mir unglaublich schlecht. Ich erreichte gerade noch rechtzeitig das Klo, bevor ich mich übergeben musste. Seit Tagen hatte ich nichts gegessen. Alles, was kam, war bittere Galle und, um es auf den Punkt zu bringen, ich kotzte mir regelrecht die Seele aus dem Leib. Mir war so übel... Dieses verdammte Schwindelgefühl und dazu der ganze Wasserdampf ließen mich vollkommen die Orientierung verlieren. Außerdem legte sich dieser Dampf wie ein Tuch über meine Lungen und machte mir das Atmen schwer. Alles drehte sich... Ich schloss die Augen, in der Hoffnung, dass es endlich aufhörte, doch es wurde nur schlimmer. Als ich die Augen wieder öffnete, war alles verschwommen. Ich sah irgendetwas Blondes, bevor alles schwarz wurde. Ich hatte ewig im Flur gesessen und geheult wie ein Kleinkind. Mir war nie klar gewesen, wie viel mir Seto eigentlich bedeutete. Am liebsten wäre ich jeden Morgen neben ihm aufgewacht und hätte mich dann den ganzen Tag in seinen schönen Augen verloren. Ich wollte wissen, wie seine Lippen schmeckten, wie es sich anfühlte, mit ihm zu schlafen. Ich wollte einfach alles über ihn wissen. Erst jetzt wurde mir klar, dass ich mich total in ihn verliebt hatte. Aber dieses Misstrauen und diese Abneigung in seinen Augen zu sehen, hatten echt weh getan. Ich wollte doch nur, dass er wieder gesund wurde. Okay und dass er mich genauso mochte wie ich ihn. Er sollte mich nicht als seinen Feind sehen, sondern im besten Fall als seinen Geliebten. Vielleicht könnte er mich ja tatsächlich irgendwann lieben... Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Es war nicht seine Schuld gewesen. Wie hätte er denn sonst reagieren sollen? Ich wäre wohl auch misstrauisch geworden, wenn ich eines schönen Tages aufwache und mein Erzfeind, das ich kaum kenne, an meinem Bett steht und sich um mich sorgt. Klar, dass ihm das seltsam vorgekommen sein musste. Außerdem waren seine Vorwürfe ja nicht aus der Luft gegriffen. Am Anfang war ich schließlich wirklich nur gekommen, um mein Gewissen zu beruhigen. Erst mit der Zeit kam ich wegen ihm. Erst jetzt wurde mir bewusst, was ich ihm da eigentlich an den Kopf geworfen hatte. Ich hatte gesagt, dass er verrecken sollte. Das war weit unter der Gürtellinie gewesen. Das letzte, was ich wollte, war, dass ihm etwas Schlimmes passierte. Wie hatte ich nur so etwas Dummes sagen können? Jetzt würde er mich erst recht hassen. Das konnte ich nicht zulassen. Ich musste mit ihm reden und sagen, dass es mir Leid tat und dass es nicht so gemeint war. Schnell sprang ich auf. Ich sammelte all meinen Mut und ging wieder in Setos Zimmer. Wenn ich ihm selbstbewusst genug gegenüber trat, würde er mir vielleicht eher glauben, dass es mir Leid tat. Wahrscheinlich sah ich total verheult aus, aber das war mir total egal. Falls das mit der seriösen Entschuldigung nicht wirkte, kam es wenigstens überzeugend rüber, wenn ich mich ihm dann zu Füßen warf und wie ein kleines Mädchen zu weinen anfing und um Verzeihung bettelte. Ja, ich hatte das alles sehr gut durchdacht. Aber als ich ins Zimmer trat, war Seto gar nicht im Bett. Ich hatte die ganze Zeit vor der Tür gehockt. Also konnte er nicht verschwunden sein. Wahrscheinlich war er im Bad. Ich klopfte an die Badezimmertür und wartete, doch es kam keine Antwort. Als ich die Tür leicht öffnete, kam mir eine riesige Dampfwolke entgegen. Wie heiß hatte er denn das Wasser gedreht? „Seto?“, fragte ich vorsichtig. Keine Antwort. Das machte mir langsam Sorgen. Ich öffnete die Tür ganz und entdeckte Seto auf den kühlen Fliesen neben der Toilette knien. Er lehnte an der Wand und seine Augen waren krampfhaft geschlossen. Sogar von hier konnte ich sehen, wie stark er zitterte und sein Gesicht war kreidebleich. Oh verdammt, er sah gar nicht gut aus. Als er seine Augen wieder öffnete, war kaum noch etwas Blaues in ihnen zu sehen. Sie wirkten vollkommen verschleiert und ich bezweifelte, dass er mich überhaupt bemerkte, obwohl ich direkt vor ihm stand. Und dann verlor er das Bewusstsein und kippte zur Seite. Ich konnte ihn gerade noch rechtzeitig auffangen, bevor er zu Boden stürzte und sich noch verletzte. Besorgt fühlte ich seine Stirn, die schon wieder viel zu heiß schien. Außerdem zitterte er wie Espenlaub. Scheinbar hatte er sich auch noch übergeben. Ich spürte unter meinen Fingern, dass seine Haut noch ganz nass war und ich bemerkte erst jetzt, dass er nur Shorts trug. Was für einen schönen Körper er doch hatte. „Was machst du nur für Sachen, mein Süßer?“, ich seufzte, „Weißt du, unter anderen Umständen wäre es ja wirklich erotisch, deinen fast nackten nassen Körper in den Armen zu halten, aber momentan macht es mir nur Angst.“ Ich griff nach einem Handtuch in meiner Nähe und rubbelte erstmal seine erhitzte Haut und so gut es ging das nasse Haar trocken. Dann nahm ich ihn auf den Arm und verfrachtete ihn ins Bett. Ich drückte die schweren Decken so eng wie möglich an seinen Körper, um ihn zu wärmen. Inzwischen kannte ich Rolands Rhythmus gut genug,um zu wissen, dass er in den nächsten Minuten hier auftauchen würde. Es hätte also keinen Sinn, sich jetzt zu Seto zu legen. Und ich behielt Recht. Kaum zehn Minuten später standen er und der Arzt im Raum. Ich hatte ihnen nicht erzählt, dass Seto aufgewacht war, denn ich wollte ihnen nicht erklären müssen, wieso ich zugelassen hatte, dass Seto unbeaufsichtigt im Bad war, obwohl er so geschwächt war und dann zusammenbrach. Der Arzt maß eine Temperatur von 40.9°C, aber er hatte eine gute Nachricht. Er meinte, er habe herausgefunden, um was für eine Art Bakterieninfektion es sich handelte. „Was werden sie denn jetzt für Maßnahmen ergreifen?“, fragte ich neugierig. Als Antwort holte der Arzt zwei Spritzen heraus „Zum einen werde ich ihm Kochsalz spritzen, um Flüssigkeitsmangel und Elektrolysehaushalt auszugleichen. Die zweite Spritze enthält ein spezielles Antibiotikum, das sein Immunsystem im Kampf gegen die Bakterien unterstützen wird“, erklärte er, „Ich gebe ihm jetzt eine Dosis von 2 ml. Ab Morgen muss ich für drei Tage auf eine Tagung. Aber der Patient braucht jeden Morgen und jeden Abend so eine Dosis für die nächsten vier Tage. Das wird also einer von euch übernehmen müssen.“ „Ich mach das schon“, meinte ich schnell. „Gut. Kommen Sie her, damit Sie sehen, was Sie tun müssen“ Ich rückte näher heran und sah zu, wie der Arzt die Innenseite von Setos Ellbogen abtastete und nach einer Vene suchte. Dann stieß er die Spritze herein. Er hielt mir die zweite Spritze vor die Nase „Jetzt sind Sie dran. Tun Sie es genauso, wie ich es Ihnen gezeigt habe.“ „Aber was, wenn ich es falsch mache?“, fragte ich besorgt. „In dieser Spritze ist nur Kochsalz. Das ist nicht schädlich“ Also versuchte ich es. Die Vene zu finden war nicht so schwer, aber ich hatte zu viel Angst, um die Nadel reinzustoßen. „Nicht so zimperlich! Stoßen Sie sie einfach rein!“ Das sagte er so leicht! Aber dieser Junge bedeutete mir nun mal viel und ich wollte ihm nicht wehtun. Es kostete mich eine Menge Überwindung, doch dann stieß ich die Nadel in seinen Arm. „Sehr gut“, lobte der Arzt, „Genauso müssen Sie es auch die nächsten Tage tun“ Allein der Gedanke bereitete mir Unbehagen. Es fühlte sich nicht gerade toll an, jemandem eine Spritze in den Arm zu jagen. Also Arzt würde ich bestimmt nie werden. Erst als die beiden wieder gegangen waren, konnte ich erleichtert aufatmen. Zum Glück war ihnen nicht aufgefallen, dass Setos Haare immer noch feucht waren. Ich zog mir Hemd, Schuhe und Socken aus und kletterte unter die Decken. Dann zog ich Seto in meine Arme. Wie beim ersten Mal kuschelte er sich sofort enger an mich. Er war fast nackt, was mir einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. Ich konnte die bloße Haut auf meiner fühlen und sie war wirklich so wunderbar samtig weich. Sein Oberkörper war von formvollendeter Schönheit. Ich spürte seinen ruhigen Herzschlag und seine geradezu sanfte Atmung. Langsam ließ sogar das Zittern nach. Ich legte meinen Arm um seine Taille und gab ihm einen leichten Kuss auf die Stirn. „Schlaf gut, mein Süßer“ Dann ließ ich mich von Setos angenehmen Geruch umgarnen und schlief selber ein. ---------- So fertig. Und wieder schön viele Kommis hinterlassen. Nebenbei hab ich gerade eine andere FF hochgeladen (Schleichwerbung muss sein). Würde mich auch da über ein paar KOmmis freuen ;) Kapitel 4: ----------- Diese Nacht war schon sehr viel besser gewesen. Seto hatte ganz ruhig und fest durchgeschlafen. Der tiefe Schlaf schien ihm gut getan zu haben, denn sein Körper war nicht mehr so schrecklich aufgeheizt. Und ich hatte auch fantastisch geschlafen. Es war einfach nur schön, mit Seto in einem Bett zu liegen. Noch nie hatte ich mich so geborgen gefühlt wie in dieser Nacht. Ich streckte mich genüsslich und streichelte Seto dann sanft durchs Haar. „Morgen, mein Schöner“ Nachdenklich fuhr ich seine feinen Gesichtszüge nach. Sie sahen wirklich edel aus, wenn er nicht so eiskalt dreinschaute. Und diese schönen blauen Augen erst, die mich so wunderbar klar ansahen. Moment... Seto sah mich gerade an und sein Blick war wirklich viel klarer als gestern – auch wenn er scheinbar mal wieder versuchte, mich eiskalt niederzustarren, wofür er allerdings noch zu geschwächt zu sein schien. „Was... suchst du in... meinem Bett?“, fragte er heiser. Er versuchte, sich aufzurichten, „Was... machst du hier?“ „Ich habe doch gesagt, ich passe auf dich auf.“ ,ich drückte ihn sanft aber bestimmt wieder in die Laken zurück, „Also bleib liegen. Du bist noch zu schwach“ Seto versuchte, mich wegzuschieben, aber momentan wäre er nicht mal gegen ein Kleinkind angekommen. Also gab er es schnell auf und sah stattdessen verärgert aus dem Fenster „Was kümmert dich das? Dir wäre es doch lieber, ich würde verrecken! Waren das nicht deine Worte?“, zischte er so leise, dass ich ihn kaum verstand. Mehr Lautstärke bekam er momentan nicht hin. So sehr mich seine Worte schmerzten, so sehr freute ich mich aber auch über eine Entdeckung „Du kannst dich an gestern erinnern?“ glücklich strich ich ihm einige widerspenstige Strähnen aus den Augen und lächelte ihn liebevoll an „Das bedeutet, es geht dir endlich ein bisschen besser.“ Seto schien ein wenig verwirrt zu sein „Was hast du denn für ein Problem?“, fragte er kraftlos, „Erst wünschst du mir den Tod und dann freust du dich, wenn es mir besser geht?“ „Es tut mir Leid, dass ich das gestern gesagt habe“, murmelte ich betreten, „Aber würde dir nie etwas Schlechtes wünschen. Mir ist nichts wichtiger, als das du wieder gesund wirst.“ „Wieso sollte dich das kümmern?“, fragte er überrascht. „Weil...“, wie sollte ich ihm denn das erklären? Ich tat das hier, weil ich in ihn verliebt war. Aber das konnte ich ihm doch nicht einfach so sagen. Allein bei dem Gedanken daran, dass ich mich eigentlich lieber auf seine sündigen weichen Lippen gestürzt hätte, als mich hier rechtfertigen zu müssen, wurde ich rot. Aber in Setos Augen sah ich, dass er eine Antwort wollte. Es war, als würden sie mir >Sag etwas! Sag irgendetwas!< entgegen schreien „Das... kann ich dir nicht sagen“, flüsterte ich verlegen. Das schien ihn doch zu enttäuschen, denn jetzt sah er geknickt aus dem Fenster. Ich sah, wie er ein wenig zitterte. Also kuschelte ich mich wieder vorsichtig an ihn und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab, um ihn zu wärmen. Ich lauschte seinem Herzschlag, der mit einem Mal schneller wurde. Machte ich ihn etwa nervös? „Was tust du?“, fragte er leise. „Ich wärme dich, damit du nicht frierst und noch kranker wirst“ So lagen wir einfach nur da und schwiegen uns an. Aber nach einer Weile murrte Seto: „Wenn du mich schon wärmen willst, dann tu es wenigstens richtig!“ Ich konnte mir ein glückliches Grinsen nicht verkneifen, während ich ihn in meine Arme schloss und mich näher an ihn schmiegte. „Ist es besser so?“ „Hm...“, er hatte die Augen geschlossen und schien schon wieder kurz davor zu sein, einzuschlafen. Die Wärme schien ihm gut zu tun. „Hey!“, meinte ich empört, „Du willst doch wohl nicht schon wieder schlafen, oder? Du hast doch die letzten Tage schon nichts anderes getan“ Mit einem Auge linste er zu mir herüber „Ich dachte, du willst, dass ich gesund werde“, murmelte er, „Dann lass mich schlafen.“ „Wie lange denn noch?“ „Bis es Frühling geworden ist. Dann kannst du mich wecken“ „Wieso Frühling? Spinnst du? Es ist gerade mal November“, rief ich entrüstet. „Im Frühling bin ich wieder gesund, versprochen“, damit schloss er wieder die Augen. Gemeinheit! Da war er endlich mal wach und schon wollte er wieder nur schlafen. Aber was sollte ich schon tun? Wenn er Schlaf brauchte, sollte er ihn auch bekommen. „Na schön“, seufzte ich, „Aber du musst etwas trinken und essen, bevor du schlafen kannst“ Er stöhnte genervt „Mir ist so schon übel und du kommst mir mit Essen?“ „Dann trink wenigstens. Warte, ich hole schnell etwas. Möchtest du Tee?“ „Ist mir egal“, murmelte er. Also löste ich mich von Seto, wenn auch ungern, und zog mir schnell mein Hemd über. Ich machte mich auf den Weg in die Küche machte, wo Roland gerade frühstückte. „Morgen“, murmelte er, „Wie geht es Seto?“ „Er ist wach“ Ihm fiel vor Schreck das Brötchen aus der Hand „E-er ist wach?“ Ich nickte. Während ich den Tee aufsetzte, erzählte ich Roland, dass Setos Körpertemperatur gesunken war – zumindest nach meiner Vermutung – und er bei klarem Verstand war, auch wenn er nur schlafen wollte. Roland lauschte die ganze Zeit aufmerksam. „Dann geh wieder zu ihm.“, meinte er, als ich geendet hatte, „Ich erledige das mit dem Tee schon“ Dankbar nickte ich. Roland würde das schon machen. Also konnte ich mich wieder um Seto kümmern. Ich ging zurück in sein Zimmer und setzte mich auf die Bettkante. Aber er beachtete mich gar nicht, sondern starrte nur teilnahmslos aus dem Fenster „Ich muss dir noch die Spritze geben“, meinte ich. Verwirrt sah mich Seto an „Welche Spritze?“ „Diese hier“, ich nahm sie vom Nachttisch und zeigte sie ihm, „Sie enthält ein Antibiotikum“ Seinem Blick zufolge war er nicht gerade begeistert „Das ist nicht dein Ernst, oder?“ „Doch natürlich. Es muss sein. Also gib deinen Arm her“ „Du glaubst wirklich, ich würde dir meinen Arm geben, damit du mir eine Nadel rein rammen kannst?“, er sah mich ungläubig an, „Hast du sie noch alle?“ „Ich kann dich auch in deinen süßen Hintern spritzen“ „Mein süßer Hintern?“, ein leichter Rotschimmer bildete sich auf seinen Wangen, „Auf dem Eis hast du noch etwas anderes gesagt“ „Ich habe meine Meinung nach gründlicher Überprüfung eben revidiert.“, murmelte ich verlegen, „Tut mir Leid, dass ich gesagt habe, du hättest einen knochigen Hintern. Ich finde ihn eigentlich ziemlich heiß. Er hat so eine schöne Form“ „Hey, ich bin direkt vor dir. Also hör auf, so über meine Rückseite zu reden!“, knurrte er mit einer deutlichen Röte im Gesicht. „Aber das ist doch ein Kompliment für dich. Ich habe noch nie so einen formvollendeten geilen Arsch gesehen“ „HÖR AUF DAMIT!!!“, keuchte Seto heiser. Er machte bereits jeder Tomate Konkurrenz. „Schon gut.“, wow, wer hätte gedacht, dass Seto etwas peinlich sein konnte. Aber es war zu süß, wie er versuchte, die Röte mit den Händen zu verbergen „Also wenn du mir nicht deinen Arm reichst, muss ich deinen schönen Hintern malträtieren“ „Vergiss es!“ Schneller als Seto schauen konnte, übermannte ich ihn. Ich setzte mich auf seinen Schoss, was ihn leise aufkeuchen ließ, aber ich fand es eigentlich ziemlich bequem. Seinen einen Arm klemmte ich mit meinem Knie ein und den anderen hielt ich mit einer Hand eisern fest, während ich seine Vene suchte. „Dann muss halt doch dein Arm dran glauben“, er wand sich unter mir und versuchte sich aus meinem eisernen Griff zu befreien. Aber ich hielt ihn mit Leichtigkeit fest. Geduldig suchte ich nach seiner Vene und stieß dann die Nadel in die dünne Haut. „AU!“, keuchte er, „Ging es nicht noch etwas brutaler?“ „Jetzt hab dich nicht so. Es war doch nur ein Piekser“ „Ich geb dir auch gleich mal einen Piekser! Mal sehen, wie lustig du das findest“ Sanft tupfte ich die einzelnen Bluttropfen von seiner Haut. „Jetzt hast du es ja hinter dir“, ich strich zärtlich über seine Wange, „War es denn wirklich so schlimm?“ „Ich werde nun mal nicht gerne mit Spritzen konfrontiert.“, meinte er beleidigt. „Schon gut. Es ist auch nicht besonders schön, jemanden spritzen zu müssen“ „Lässt du mich jetzt endlich los?“ Stimmt ja. Ich hielt ihn immer noch so eisern fest, dass er sich kaum bewegen konnte. Schnell ließ ich ihn los und kletterte von seinem Schoß „Entschuldige“ Endlich kam Roland und er brachte nicht nur Tee, sondern auch eine Brühe. Man konnte die Erleichterung in seinen Augen sehen, als er Seto erblickte. „Wie fühlst du dich?“, fragte er fürsorglich. „Müde und schwach...“, entgegnete er mit einem schwachen Lächeln, „Aber ansonsten gut“ „Das freut mich zu hören“, er hielt Seto eine Schüssel voll Brühe vor die Nase, „Trink das“ „Aber ich habe keinen Hunger“ „Ist mir egal“, sagte Roland streng, „Du bist krank und deshalb brauchst du eine Stärkung. Also trink das!“ „Aber-“ „KEIN ABER!!! Trink jetzt!“, ich sah Roland an, dass er keinen Widerspruch dulden würde. Das hatte wohl auch Seto erkannt, auch wenn es ihn nicht zu begeistern schien. Vorsichtig nippte er an der Brühe und trank dann einige Schlucke. Allerdings musste er sofort anfangen, zu husten. Besorgt stieß mich Roland zur Seite, um Seto auf den Rücken zu klopfen „Alles in Ordnung? Hast du Halsschmerzen? Brauchst du Wasser?“ „Nein...“, langsam erholte er sich wieder, „Ich hab mich nur verschluckt“ „Trink etwas langsamer, ja?“, Rolands Hand lag noch auf Setos Rücken und strich darüber. Wahnsinn, ich hätte nie gedacht, dass Roland so eine fürsorglich Ader hatte. Aber er wachte wirklich wie ein Adler über sein Junges. Aufmerksam beobachtete er, wie Seto langsam weitertrank, bereit, jederzeit einzugreifen. Ich musste zugeben, dass mich das echt beeindruckte. Irgendwann hielt Seto inne „Ich kann nicht mehr“, murmelte er. „Schon in Ordnung. Das reicht auch fürs Erste“,Roland nahm ihm die Schüssel ab und stellte sie auf den Nachttisch. Dann legte er vorsichtig den Handrücken auf Setos Stirn und fühlte die Temperatur „Du hast immer noch Fieber“, murmelte er besorgt. Er nahm das Thermometer und maß, wie hoch es wirklich war, „39.9°C“ „Das ist gut“, rief ich euphorisch, „Es ist endlich unter 40°C“ „Ja endlich“, Roland atmete erleichtert auf, „Ich dachte schon, es sinkt nie“ „Aber jetzt haben wir es doch geschafft“ „Das schlimmste liegt hinter uns“ Wir sahen uns beide an und konnten uns ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen. Aber Seto schien die Freude darüber nicht wirklich zu verstehen. Er sah uns nur an, als wären wir geisteskrank. Kopfschüttelnd sank er wieder in die Kissen und zog die Decke bis zu seinem Kinn hoch. „Was ist so toll daran, dass ich Fieber habe?“, fragte er beleidigt. „Na endlich bist du nicht mehr in Lebensgefahr“, erklärte ich eifrig. „Stimmt“, nickte Roland, „Und du bist endlich wieder ansprechbar“ Seto fuhr sich müde über die Augen „Schön für euch“ „Du bist bestimmt noch erschöpft“, meinte Roland plötzlich wieder auf diese sanfte Art, „Besser, du schläft noch ein bisschen“, er strich ihm sanft durchs Haar, „Ruh dich aus“, dann verließ er leise das Zimmer. Seto nickte nur und rollte auf die Seite, so dass er mir den Rücken zuwandte. Ungeduldig wartete ich, bis Roland endlich außer Sicht war, bevor ich wieder zu Seto unter die Decke kroch und mich von hinten an seinen Rücken schmiegte. Ich legte meine Arme um seine Taille und genoss es, seinen Körper so nah zu spüren. „Ist dir warm genug?“ „Hm“ „Roland war vielleicht seltsam. Hätte nicht gedacht, dass er so fürsorglich ist und du auch noch auf ihn hörst“ „Er war schon immer so. Ich bin genauso alt wie sein Sohn und deshalb hat er mich auch immer wie einen Sohn behandelt“, murmelte Seto müde, „Er war meine einzige Bezugsperson in der Zeit mit Gosaburo“ „Ah, so ist das“ „Aber er ist viel zu besorgt. Ich muss nur kurz husten und schon wird er halb wahnsinnig vor Sorge“ „Ist doch schön, wenn jemandem so viel an dir liegt“ „Hm...“ Eine Weile lang herrschte angenehmes Schweigen. Ich nutzte die Zeit, um ein wenig über seine Seite und seinen Rücken weiter nach unten zu streichen „Dein Hintern fühlt sich wirklich großartig an“, flüsterte ich gegen seinen Nacken. Ich bemerkte, wie er eine Gänsehaut bekam. „Halt endlich die Klappe und lass mich schlafen!“ „Wie du willst“, ich gab ihm einen sanften Kuss in den Nacken, „Dann schlaf mal gut, mein Süßer“ „Wieso nennst du mich so?“, fragte er leise. „Keine Ahnung. Weil du süß bist?“ Seto murrte genervt „Du bist vielleicht seltsam...“ „Das ist im Augenblick nicht wichtig“, besänftigend kraulte ich ihn am Bauch, was ihm zu meiner Verwunderung ein leises Schnurren entlockte. Das schien ihm ja richtig zu gefallen „Schlaf jetzt“ „Wirklich... seltsam...“, ich konnte fühlen, wie seine Atmung ruhiger wurde und sich sein Brustkorb gleichmäßig hob und senkte. Erstaunlich wie schnell er eingeschlafen war. Ich kraulte ihn noch ein wenig weiter, bevor auch ich ein bisschen döste. Ich musste wohl doch ein wenig länger als gedacht geschlafen haben, denn als ich aufwachte, war es schon nach Mittag. Und Seto war weg. Verwirrt setzte ich mich auf. Wo war er denn hin? Doch dann hörte ich ein Würgen aus dem Bad. Ihm war wahrscheinlich wieder schlecht geworden. Armer Seto. Es wurde einfach nicht besser. Leise kletterte ich aus dem Bett und schlich zur Tür des Badezimmers, um zu sehen, was er trieb. Im Moment stand er am Waschbecken und spülte sich den Mund mit Wasser aus. Ich ging näher heran und legte meine Hand gegen seine Stirn „Dein Fieber geht einfach nicht weg“, meinte ich besorgt. „Was du nicht sagst!“, angewidert wischte er sich über den Mund. Er sah erschöpft und blass aus und er zitterte vor Anstrengung. Seine Atmung ging nur mühsam, aber sein Blick war kaum verschleiert. „Ist dir immer noch schlecht? Hast du Bauchschmerzen?“ „Beides“, kraftlos stieß er sich vom Waschbecken ab und ging langsam an mir vorbei, um sich vorsichtig aufs Bett zu setzen und das Gesicht in den Händen zu vergraben. Ich ließ mich neben ihm nieder. Beruhigend strich ich über seinen Rücken, der schon wieder eine immense Hitze ausstrahlte. So wie er gerade dasaß, wirkte er im Moment einfach nur schwach und zerbrechlich, so dass ich ihn am liebsten einfach nur in den Arm genommen hätte. Dabei fiel mir auf, dass er andere Shorts trug und seine Haare noch nass waren. Er hatte wohl frisch geduscht „Soll ich Roland holen gehen?“ „Nein... er würde nur umkommen vor lauter Sorge“ Ich griff an ihm vorbei nach der Tasse auf dem Nachttisch und hielt sie ihm hin „Trink das“ Doch er schüttelte nur den Kopf und schob sie weg „Mir ist so schon schlecht“ „Aber das ist Kamillentee. Der beruhigt den Magen“ Er nahm die Tasse tatsächlich an und trank zögerlich einen kleinen Schluck. Derweil strich ich wieder besänftigend über seinen Rücken. „Ist heute nicht Freitag?“, fragte er müde, „Wieso bist du nicht in der Schule?“ „Na weil ich auf dich aufpasse“ „Du schwänzt also?“ „Naja...“, ich kratzte mich verlegen an der Wange, „So gesehen schon“ Plötzlich hielt er sich die Hand vor den Mund und schloss krampfhaft die Augen. Dabei wurde er noch eine Spur blasser. „Ist dir wieder schlecht?“, fragte ich erschrocken. „Geht... schon“, er kämpfte die Übelkeit mühsam nieder, „Verdammter Tee!“ „Vielleicht solltest du dich wieder hinlegen“ „Nein.“, er schüttelte energisch den Kopf, „Ich muss mich bewegen. Meine Gelenke sind schon ganz eingerostet.“ „Aber du bist noch zu schwach, um durch die Gegend zu rennen!“, widersprach ich, „Außerdem hast du seit Tagen nichts zu dir genommen außer dieser Brühe und die hast du gerade mit Zinsen ins Klo gespuckt.“ „Ich will ja nicht auf die Straße, sondern nur ein bisschen durchs Haus laufen“ „Na schön“, es hätte keinen Sinn, ihn davon abhalten zu wollen, „Wo willst du denn hin?“ Es schien ihn etwas zu irritieren, dass ich so schnell nachgab „Ich... würde mir gern zuerst etwas anziehen“, meinte er leise. Stimmt ja. Momentan trug er nur Shorts, aber ich hatte mich schon so an den Anblick seiner samtigen Haut gewöhnt. Ich liebte diesen Ausblick auf seinen heißen Körper. „Wieso? Ist doch eh keiner hier außer uns“ „Trotzdem. Ich will euch ja nicht mit meinem Anblick in Verlegenheit bringen“ Er wollte uns nicht mit seinem Anblick in Verlegenheit bringen? Also dafür war es ja wohl etwas zu spät. Er war einfach zu schön, um einen nicht verlegen zu machen. Aber von mir aus hätte er auch völlig unbekleidet durch die Gegend rennen können. Naja wenn er erstmal mein Eigentum war, würde ich ihn schon dazu bringen, nackt herumzulaufen, wann immer er wollte. Oh ja, ich hatte beschlossen, dass von jetzt an Seto mir gehörte. Das musste ich ihm nur noch irgendwann schonend beibringen. „Gut, dann zieh dich mal an.“, seufzte ich ergeben, „Ich warte solange“, ich lehnte mich zurück, während er sich mühsam zum Schrank bewegte. „Willst du mir etwa dabei zusehen?“, fragte er über die Schulter, während er versuchte, etwas aus dem obersten Fach zu ziehen. Bei so einem riesigen Schrank musste selbst er sich ein wenig strecken. Ich konnte sehen, wie er den ganzen Körper dabei anspannte, um nach der Hose zu greifen. Sein Hintern sprang mich geradezu an, so wie er damit herum wackelte, um das Gleichgewicht zu halten. Er war einfach nur zum Anbeißen. Und erst der schöne Rücken und diese langen schlanken einfach nicht enden wollenden Beine... Da fiel es schwer, nicht vor Begeisterung zu sabbern. „Was ist nun?“, fragte er ungeduldig. Inzwischen kämpfte er sich schon in die Jeans. „W-was?“ „Ob du mir unbedingt dabei zusehen musst?“ „Jetzt bist du sowieso schon fast fertig“, gut, dass er so mit dem Anziehen beschäftigt war, sonst hätte er gesehen, wie rot ich bei seinem Anblick geworden war. Aber angezogen sah er auch gar nicht mal so schlecht aus. Die enge Jeans und das schwarze T-shirt betonten seinen Körper wirklich gut. „Bist du fertig?“, fragte ich. „Ja“, er stand direkt vor mir und sah ungeduldig auf mich herab. „Na gut. Siehst ja ganz passabel aus. So nehm ich dich mit“, meinte ich frech. „Oh vielen Dank auch!“, murrte er, „Aber wer sagt, dass ich dich mitnehmen will?“ „Tja, im Gegensatz zu mir hast du leider keine Wahl“, ich schob Seto zur Tür hinaus auf den Flur, „Also? Wo willst du lang?“ „Links“, meinte er überrumpelt. „In Ordnung“, ich umfasste seine Taille und wir liefen ein Stück. „Was soll das werden?“, fragte er misstrauisch, wobei er auf meinen Arm deutete. „Ich gehe nur sicher, dass du nicht plötzlich umfällst. Wir wollen doch nicht, dass dein hübsches Köpfchen auf den Boden aufschlägt, oder?“ „Zu freundlich von dir!“ „Ich bin nur auf dein Bestes bedacht“, und wenn ich ihn dabei noch ein bisschen betatschen konnte, war das ja auch nicht so übel. Grinsend leitete ich ihn den Gang entlang. Bei den Treppen führte ich ihn vorsichtig Schritt für Schritt hinab. Dabei brauchte er wirklich Hilfe, denn bei jeder Stufe spürte ich, wie seine Beine drohten, nachzugeben. Fast dachte ich schon, er würde ohnmächtig werden und zusammensacken, als er plötzlich den Halt verlor und sein ganzes Gewicht in meinen Armen hing. Aber mühsam kämpfte er sich wieder auf die Beine. Ich hielt ihn deshalb noch ein wenig fester und vorsichtshalber gingen wir ein bisschen langsamer weiter. „Weißt du eigentlich, wohin du willst?“, fragte ich, nachdem wir schon eine ganze Weile durch die vielen verschiedenen Gänge gelaufen waren. Ich bemerkte, dass Seto langsam müde zu werden schien, denn seine Schritte wurden immer kleiner und schleppender. „Wir sind gleich da“, murmelte er. Wir kamen tatsächlich nach ein paar weiteren Biegungen in ein schönes großes Zimmer. Es war gemütlich eingerichtet mit weinroten Möbeln und einer großen runden Fensterfront, die den Blick auf einen kleinen Teich im Garten freigab. Erschöpft ließ Seto sich auf ein Sofa sinken, von wo aus man direkt aufs Wasser sehen konnte. Ich setzte mich neben ihn. „Das war wohl doch noch etwas zu anstrengend“, meinte ich, „Du bist ja völlig erschöpft.“ „Geht schon...“, murmelte er, „Ich bin nur nicht in Form. Das hat nichts mit dem Fieber zu tun“ „Ach, dann bist du also immer nach ein paar Runden durchs Haus so ausgelaugt, ja? Also dann hast du ja eine ganz schön miese Kondition“ „Wenn du meinst...“, müde lehnte er sich zurück und sah abwesend aus dem Fenster. „Sieh endlich ein, dass das Fieber dir deine Energie raubt, du Sturkopf“, ich sah ebenfalls nach draußen. Mir war gar nicht aufgefallen, dass es regnete. Es war wirklich ein schöner Anblick, wie die Tropfen auf die Wasseroberfläche fielen und das Herbstlaub durch die Gegend geblasen wurde. Perfekt, um einfach mal abzuschalten und sich zu entspannen. „Du hast wirklich einen schönen Ausblick in den Garten. Bist du oft hier?“ „Manchmal, wenn ich meine Ruhe haben will. Dann kann ich alles andere um mich herum vergessen“ „Wie zum Beispiel dein Fieber?“ Er sah mich schief an „Es fällt schwer, das zu vergessen, wenn du mich ständig daran erinnerst“ „Tut mir Leid“, murmelte ich, „Du bist wohl nicht gern krank...“ „Ach was du nicht sagst!“ „Blöde Frage. Wer ist schon gerne krank“, ich betrachtete Seto etwas. Er sah schrecklich müde aus und ihm fielen immer wieder die Augen zu, „Vielleicht sollten wir zurückgehen. Du brauchst ein Bett“ „Gleich“ ,murmelte er, „Ich muss mich vorher kurz ausruhen“ „Wie wärs, wenn ich dich Huckepack trage? Das ist weniger anstrengend für dich“ Er sah mich schief an „Also ein bisschen Würde wollte ich mir schon noch bewahren“ „Du bist schön genug. Da kannst du ruhig auf deine Würde verzichten. Sonst kriegen Normalbürger wie ich noch Komplexe“ Das schien ihn definitiv noch mehr zu verwirren. Auf seine Wangen schlich sich eine leichte Röte und seine Augen weiteten sich vor lauter Unglaube. Aber er wehrte sich auch nicht dagegen, als ich ihn Huckepack nahm. Ich legte meine Hände unter seinen Hintern, um ihm Halt zu geben, während er sich an meinen Schultern festhielt. Er war ziemlich leicht für seine Größe. Anscheinend hatte die Krankheit seinen Körper ganz schön ausgelaugt. Aber wenn er erstmal ausgeschlafen hatte, würde ich ihn schon wieder aufpäppeln. „Wieso sagst du so etwas ständig?“, fragte er leise gegen meine Schulter. „Was meinst du?“ „Na das. Von wegen, ich bräuchte keine Würde, weil ich so schön bin. Wieso sagst du das?“ „Weil...“, ich überlegte angestrengt, „Naja weil es wahr ist. Ich finde, du bist sehr schön, wenn du dich nicht hinter deinem kalten Blick versteckst“ „Ja, kann ja sein, dass du das so siehst. Aber wieso sagst du das?“ „Wieso 'kann sein, dass ich das so sehe'? Das ist eine Tatsache!“, meinte ich überzeugt, „Du bist definitiv schön. Und wieso sollte ich es nicht sagen, wenn es doch wahr ist?“ „Weil wir uns normalerweise nur beschimpfen.“ „Aber vielleicht habe ich keine Lust mehr, zu streiten. Es ist viel schöner, sich normal mit dir zu unterhalten“ „Hm, du bist seltsam“, müde lehnte er seinen Kopf gegen meine Schulter. Er war wirklich erschöpft von unserem kleinen Spaziergang. Also lief ich etwas schneller, damit er in sein Bett konnte. In seinem Zimmer ließ ich ihn vorsichtig von meinem Rücken in die Laken gleiten und warf die Decke über ihn. Dann setzte ich mich neben ihn und betrachtete sein erschöpftes Gesicht „Ruh dich aus. Ist dir kalt?“ „Etwas“, murmelte er. Darauf hatte ich nur gewartet. Schnell kletterte ich unter die Decken und schmiegte mich wieder eng an ihn, damit er es schön warm hatte. Ich legte eine Hand auf seine Stirn, um seine Temperatur zu fühlen, denn ich machte mir Sorgen, dass sie durch die Anstrengungen wieder gestiegen war. Aber sie schien sich nicht verändert zu haben. „Willst du versuchen, etwas zu essen, bevor du dich schlafen legst?“, fragte ich, während ich sanft seine Bauch kraulte. Das schien er wirklich zu lieben. Von ihm kam ein wohliges Seufzen, als meine Finger unter sein T-shirt glitten und die Muskeln an seinem Bauch nachzeichneten. „Nein.“ „Hast du immer noch Bauchschmerzen?“, fragte ich besorgt. „Nein, ich hab einfach nur keinen Hunger“ Ich wollte ihn daran erinnern, dass er in nächster Zeit endlich mal wieder etwas essen sollte, doch dann ging plötzlich die Tür auf und Roland kam aufgeregt herein gestürmt. Ich konnte gerade noch rechtzeitig unter der Decke abtauchen, damit er mich nicht entdeckte. Er würde mich glatt umbringen, wenn er mich mit Seto in einem Bett liegen sah. In diesem Moment war ich wirklich dankbar, dass hier so viele Decken gestapelt waren, denn darunter konnte man sich gut verstecken. Seto schien zu verstehen, was los war. Schnell rollte er auf den Rücken und winkelte ein Bein an, damit sich die Decken zu einem kleinen Zelt anhoben. Vorsichtig krabbelte ich zwischen seine Beine und legte mich mit meinem Oberkörper auf seinen. Meine Kopf lag auf seiner Brust, so dass ich seinem Herzschlag und seiner Atmung lauschen konnte. „Was ist?“, fragte Seto an Roland gewandt. „Es ist...“, was druckste er so herum? „Mokuba hatte einen kleinen Unfall“ „WAS?“, erschrocken saß Seto plötzlich senkrecht im Bett. Ich hatte gerade noch meinen Kopf eingezogen, um nicht durch seine plötzliche Reaktion entlarvt zu werden. Jetzt lag ich in seinem Schoß, was mir eine tiefe Röte auf die Wangen zauberte. „Es ist nichts Schlimmes“, meinte Roland beschwichtigend, „Er hat sich zwei Finger verstaucht, aber er wurde bereits verarztet. Alles halb so schlimm. Er möchte mit dir reden“, Roland hielt ihm einen Telefonhörer hin. Nur zögernd nahm er den Hörer. „Hallo?“ Ich kroch vorsichtig ein bisschen weiter nach oben, um dem Gespräch besser zu lauschen: „Wie geht’s dir?“, fragte Seto. „Großartig.“, rief Mokuba stolz, „ Ich habe Skateboard fahren gelernt“ „Und dir dabei zwei Finger gebrochen?“ „Verstaucht. Sie sind nur verstaucht. Aber das ist nicht so schlimm. Es tut nicht mal weh“ „Willst du die Klassenfahrt abbrechen?“ „Nein. Aber es wäre schön, wenn du kommen könntest. Ich vermisse dich“ „... Ich kann hier nicht weg“, Seto ließ sich zurück in die Kissen sinken. „Wieso nicht? Bist du krank?“, fragte der Kleine besorgt. „Nein... Ich hab nur viel zu tun“, müde strich er sich über die Augen. „Aber du klingst so heiser und so müde“ „Es ist nur in der Firma gerade sehr stressig. Musste viele Leute zusammenschreien und jetzt ist meine Stimme etwas angeschlagen“ „Aber ansonsten geht es dir gut?“ „Natürlich.“ „Dann ist ja gut. Aber kannst du nicht doch vorbeikommen? Meine Lehrerin meinte, ich bräuchte einen Erwachsenen, der ihr eine Einverständniserklärung schreibt, damit ich weiter bei den Ausflügen mitmachen kann.“ „Entschuldige, aber es geht wirklich nicht. Ich kann dir Roland vorbeischicken, wenn du willst“ „Das geht notfalls auch“ „Gut. Dann gebe ich ihn dir nochmal, damit ihr alles klären könnt“ „Na gut. Hab dich lieb“ „Ich dich auch“, Seto lächelte schwach, während er Roland den Hörer zurückgab. Das war ja süß, wie liebevoll die beiden miteinander redeten. So richtig familiär. „Aber ich kann dich doch nicht allein lassen“, rief Roland aufgebracht, wobei er umsichtig den Hörer zuhielt, „Du bist krank!“ „Höchstens noch etwas kränklich.“, Seto versuchte es herunterzuspielen, was mit seiner heiseren Stimme allerdings wenig glaubwürdig rüber kam, „Mir geht’s gut. Ich komm schon klar. Außerdem ist Joey ja auch noch da“ „Richtig“, Roland fuhr sich resignierend durchs Haar, „Wo ist der Kerl denn, damit ich mit ihm reden kann?“ „Er...“, jetzt wusste er wohl nicht, was er sagen sollte. Er war scheinbar so erschöpft, dass er nicht mehr geradeaus denken konnte. Ich trommelte auf seinem Bauch herum, damit er auf mich aufmerksam wurde. Irritiert sah er in meine Richtung, dann wieder zu Roland. Er täuschte einen Hustenanfall vor und zog sich schnell die Decke über seinen Kopf. Zum Glück dämmten die vielen Decken genug, damit wir uns leise unterhalten konnten „Was denn?“, fragte er leise. „Sag, ich bin einkaufen gegangen“, flüsterte ich. „Und was bist du einkaufen gegangen?“ „Ist doch egal. Irgendwas“ Seto rollte nur mit den Augen, bevor er wieder auftauchte. „Alles in Ordnung?“, fragte Roland besorgt. „Ja, hab mich nur verschluckt“ „Naja gut... Wo ist denn nur Joey?“ „Er ist einkaufen gegangen“ „Wie fürsorglich von ihm. Was will er denn holen?“ „...“ Ich trommelte erneut auf ihm herum. Wieder hustete er künstlich, um unter der Decke zu verschwinden. „Sag, ich wollte Kekse holen“ „Haben wir zu genüge im Haus“ „Papier, Schreibzeug?“ „Auch vorhanden“ „Tabletten?“ „Wir haben eine halbe Apotheke“ „Verdammt! Was habt ihr denn nicht?“ „Wir haben alles“ „Und nu?“ „War doch deine Idee“, so langsam schien er das Interesse oder einfach nur die Konzentration zu verlieren. Er schien die Haarsträhnen, die ihm vor den Augen hingen viel interessanter zu finden als die Lösung unseres Problems. „Sag, ich wollte Zutaten besorgen, um dir eine Suppe nach dem Rezept meiner Oma zu kochen“ Seto tauchte wieder auf „Hab vergessen, was er holen wollte. Irgendwas mit Suppe“, meinte er lahm. „Na gut, dann warte ich hier auf ihn“ „Nicht nötig. Ich sag es ihm schon. Und jetzt lass Mokuba nicht warten“ Ich hörte, wie sich Schritte von uns entfernten und jemand das Zimmer verließ. „Ist er weg?“ „Ja“ Vorsichtig lugte ich unter der Decke hervor und sah mich um. Roland war wirklich weg. „Das war knapp“ Erst jetzt merkte ich, dass ich immer noch auf Seto lag und unsere Gesichter sich gerade verdammt nah waren. Mich ließ diese Erkenntnis rot werden, aber Seto war es scheinbar egal. Er sah nur gelangweilt nach draußen. „Wieso hast du Mokuba angelogen, als er gefragt hat, ob du krank bist?“, solange er nichts sagte, blieb ich noch ein wenig auf ihm liegen. Er war so schön gemütlich. „Damit er sich keine Sorgen macht“ „Aber hat er denn nicht ein Recht darauf, zu wissen, dass es dir nicht gut geht? Er ist immerhin dein Bruder“ „Dann würde er sich nur Sorgen machen. Und er soll seine Klassenfahrt genießen und nicht über mich nachdenken“ „Das klingt einleuchtend.“, da hörte ich erneut Roland Schritte auf dem Flur. Verdammt! Wieso konnte er uns nicht in Ruhe lassen? Ich kletterte schnell aus dem Bett und richtete meine Kleidung. Gerade noch rechtzeitig, bevor Roland zurückkam. „Da bist du ja“, sagte er gehetzt. Er wirkte irgendwie entnervt. „Ja, Seto hat mir bereits Bescheid gesagt“ „Also kannst du hier bleiben und aufpassen? Mokubas Lehrerin hat mir einen Vortrag darüber gehalten, wie wichtig es ist, dass ich komme. Ich werde Morgen ganz früh hinfahren“ „Was genau hat sie gesagt?“, fragte Seto müde. „Sie meint, es ist wichtig, weil sie Mokuba sonst nicht mehr zu den Ausflügen mitnehmen könnte, wenn keiner die Erlaubnis unterzeichnet“ „Dann solltest du wohl fahren“ „Aber ich kann dich doch nicht allein lassen, wenn es dir schlecht geht“, beharrte Roland. „Ich bin doch da“, warf ich ein, „Ich werde schon gut auf ihn aufpassen“ „Ich bin auch ganz pflegeleicht“, versprach Seto. „Kriegt ihr das wirklich hin?“ „Klar, kein Problem“, ich winkte ab. Roland seufzte ergeben „Na schön. Ihr macht das schon irgendwie“ „Klar, das kriegen wir hin“ „Falls etwas ist, habt ihr ja meine Nummer“, kopfschüttelnd ging Roland zur Tür, „Ich werde morgen sehr früh losfahren und euch nicht mehr wecken.“ „Viel Spaß“, murmelte Seto. Ich wartete, bis Roland die Tür hinter sich geschlossen hatte, bevor ich mich zu Seto aufs Bett setzte und ihn ein bisschen beobachtete. Es war süß, wie er immer wieder verhalten gähnte und sich hin und wieder ein paar Strähnen aus dem Gesicht bließ. Von meinen Beobachtungen bemerkte er aber nichts. „Du bist ganz schön geschafft, was?“ „Ach was“, seine Stimme war leise und kraftlos. „Ich muss dir noch die Spritze geben. Dann kannst du schlafen.“, ohne etwas zu sagen, streckte er mir seinen Arm entgegen. Auf der Innenseite seines Ellbogens zeichnete sich an dicker blauer Fleck genau an der Stelle ab, in die ich ihn gespritzt hatte. „Au weh, das war wohl wirklich keine saubere Injektion“, entschuldigend strich ich über seinen Arm, „Ich versuche, diesmal vorsichtiger zu sein.“ Er nickte nur, wehrte sich aber auch nicht, als ich ihm die Impfung verabreichte. Danach packte ich die Spritze weg und legte mich neben ihn. „War es schlimm?“, fragte ich vorsichtig. „Nicht so schlimm wie heute Morgen“ „Ah, siehst du? Ich werde besser“, rief ich freudig. „Du freust dich, dass du besser darin wirst, mir eine Nadel in den Arm zu rammen?“, er schüttelte erschöpft den Kopf, „Ganz schön makaber“ „Wieso denn? Je besser ich werde, desto weniger tut es dir weh. Ich bin also nur auf dein Bestes bedacht, mein Süßer“, ich streichelte sanft über seine Wange, „Schlaf jetzt“ Er sah mich plötzlich so ernst, wie es sein Zustand zuließ. Seine Augen waren nur noch halb geöffnet und seine Atmung wurde ruhiger „Danke“, sagte er leise. „Wofür?“, fragte ich verwundert. „Dafür, dass du für mich sorgst“, er schenkte mir ein angedeutetes Lächeln, bevor er langsam die Augen schloss und in Windeseile einschlief. „Keine Ursache, mein süßer Liebling“, ich gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange. Danach beobachtete ich ihn ein bisschen beim Schlafen. Seto sah wirklich unglaublich niedlich aus, wenn er schlief. Dabei war sein Mund immer ein bisschen geöffnet und er hatte die Angewohnheit, eine Hand auf den gegenüberliegenden Hüftknochen zu legen, wenn ihm kalt war. Außerdem schien es ihm langsam besser zu gehen. Er sah nicht mehr so fertig aus, wie gestern noch. So langsam bekam er wieder mehr Farbe im Gesicht und sein Schlaf wurde auch mit jedem Mal ruhiger. Er hatte durch das Fieber einiges abgenommen, dieser Unterschied war wirklich sichtbar. Aber ich würde so schnell wie möglich anfangen, ihn wieder aufzupäppeln, damit er wieder stark und gesund wurde. Doch dafür war morgen noch Zeit. Ich kuschelte mich eng an ihn, um ihn ein bisschen zu wärmen. Diesmal glitt sein einer Arm um meine Taille, während er sich enger an mich schmiegte. Seine unschuldige Art, mit er das unbewusst tat, machte mich wahnsinnig. Ich wollte ihn am liebsten an mich reißen und für immer in einem Kuss gefangen halten. Aber das hob ich mir lieber für einen passenderen Moment auf. Im Augenblick musste es einfach genügen, mit ihm in einem Bett schlafen zu dürfen. Ich schloss ihn noch fester in meine Arme und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Ganz sanft schläferte mich sein ruhiger Herzschlag ein. ------------------------- So fertig. nächstes kappi folgt auch bald. Und nicht die Kommis vergessen ;) Kapitel 5: Annäherung --------------------- so und weiter gehts. hat diesmal zwar länger gedauert aber dafür is es auch länger Viel Spaß beim lesen und nich die KOMMIS vergessen ^^ Am nächsten Morgen weckte mich eine Hand, die sanft an meiner Schulter rüttelte. Als ich langsam aufwachte, sah ich direkt in Setos wunderschöne Augen. Ich schmiegte mich immer noch an seinen warmen Körper und eigentlich wollte ich mich auch nicht von ihm lösen. Aber seine Hand ließ mich nicht in Ruhe, bis ich mich endlich ein wenig aufrichtete und Seto ins Gesicht sehen konnte. „Was ist?“, fragte ich müde. „Du drückst auf meinen Bauch“, jammerte er. Ja, sein Stimme klang eindeutig etwas gequält. „Tschuldige“, ich rutschte etwas von ihm herunter, damit er freier durchatmen konnte. Erleichtert sank er zurück in die Kissen. „Tut mir Leid. Hab ich dir die Luft abgedrückt?“ „Nein, du hast mir einfach nur auf den Bauch gedrückt“, murmelte er. Inzwischen hatte er die Augen wieder geschlossen. „Hast du Bauchschmerzen?“, fragte ich besorgt. „Mir ist nur etwas schlecht. Geht schon“ „Soll ich dir etwas bringen? Tee oder Tabletten? Musst du dich übergeben? Soll ich dich massieren?“ „Es geht schon“, er sah mich verwirrt an. „Ich weiß nicht, wie ich dir helfen soll, wenn du es mir nicht sagst“, meinte ich verzweifelt. „Du brauchst nichts tun. Es geht schon“, plötzlich drang ein seltsames Knurren an mein Ohr. Das kam doch eindeutig von seinem Magen. Auch Seto war das aufgefallen und eine leichte Röte schlich sich auf seine Wangen. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. „Dann ist dir zum Glück nur schlecht vor Hunger“, lachte ich. „Und das findest du witzig?“, er schnaubte beleidigt. „Ja, weil du mich eben so komisch angesehen hast. Aber ist doch schön, wenn dein Magen knurrt. Das heißt, es geht dir endlich besser und du kannst wieder etwas essen.“, meinte ich lächelnd, „Wird auch langsam Zeit. Du wirst nämlich langsam ein bisschen zu mager.“ „Na danke!“ „Ich mach dir gleich das Frühstück, aber vorher muss ich dir noch die Spritze geben“ „Setz diesmal doch einfach aus damit.“, bat er, „Mein Arm tut so schon weh“ „Nichts da! Du brauchst die Spritze, damit du wieder gesund wirst!“ „Ich bin gesund! Ich brauche nur was zu essen und dann bin ich wieder auf den Beinen und kann ein bisschen arbeiten“ „Klar, wir haben ja gestern gesehen, wie super das funktioniert. Du bist schon nach ein bisschen laufen umgefallen. Denk nicht mal dran, das Haus verlassen zu wollen!“, ich nahm schon mal die Spritze in die Hand, „Also reich mir deinen Arm. Ohne Spritze gibt es kein Essen, klar?“ „Du kannst mich nicht zwingen! Ich bin es gewohnt, tagelang ohne Essen klarzukommen.“, knurrte er, „Außerdem geht dich das nichts an!“, er wollte aufstehen, aber so einfach ließ ich ihn nicht davonkommen. War ja klar gewesen, dass er es sich nicht gefallen lassen würde, wenn ich versuchte, ihm vorzuschreiben, was er tun sollte. Aber ich tat das ja nicht, um ihn zu ärgern, sondern aus Fürsorge. Was musste er da gleich so sauer werden? „Doch, es geht mich etwas an!“, verärgert drückte ich ihn in die Laken und setzte mich einfach auf seinen Schoß, wobei ich die Spritze immer noch in der Hand hielt, „Ich habe mich nicht die letzten Tage um dich gekümmert, damit du dich jetzt gleich wieder überanstrengen kannst!“ Er sah mich wütend an, „Niemand hat dich darum gebeten!“, zischte er, „Ich kann machen, was ich will! Und wenn ich mich aus dem Fenster stürzen will, geht dich das genauso wenig an!“ „Halt die Klappe!“, fauchte ich, wobei ich seine Handgelenke so fest umklammerte, dass ich den Schmerz in seinen Augen sehen konnte. Doch das war mir egal. Ich wollte einfach nur, dass er sich gefälligst beruhigte! „Also du hast jetzt zwei Möglichkeiten: entweder du kriegst dich wieder ein und schonst dich freiwillig oder ich fessel dich ans Bett und stopfe dir den Mund!“ Mein Ausbruch schien ihn zu verwirren, denn er versuchte erschrocken vor mir zurückzuweichen, was sich als ziemlich schwierig herausstellte, da ich ihn immer noch festhielt. Trotzdem wand er sich unter mir ohne Rücksicht auf Verluste. Dabei streifte sein Becken meines, wobei ich nur mit Mühe ein Keuchen unterdrücken konnte. Er überraschte mich so sehr mit seiner Reaktion, dass ich vor Schreck mit der Kanüle der Spritze quer über sein linkes Handgelenk schrammte „Lass los!“, schrie er heiser, wobei seine Stimme schon wieder kurz davor war, zu versagen, „Du tust mir weh!“ Aus der Kratzspur an seinem Handgelenk lief ein dünnes Rinnsal Blut über seine Hand. Oh Gott, was hatte ich getan? Ich machte Seto Angst, das konnte ich in seinen Augen sehen. Im Moment hätte er sich im Ernstfall nicht gegen mich wehren können und wir beide wussten das. Hastig ließ ich ihn los. „T-tut mir Leid. I-ich wollte dir nicht weh tun“, schnell rannte ich ins Bad und holte einen kühlen Lappen. Vorsichtig wickelte ich ihn um sein verletztes Handgelenk. Der Schnitt war zum Glück nicht so tief. Trotzdem floss das Blut unaufhaltsam über seinen Arm. Seto wehrte sich nicht dagegen, aber er wich meinem Blick aus. „Es tut mir wirklich Leid.“, flüsterte ich, wobei ich sanft über seine Wange strich, „Aber tu so etwas bitte nie wieder. Du bist noch nicht wieder genug zu Kräften gekommen und du musst dich wirklich noch schonen, vor allem deine Stimme. Ich will nur, dass du wieder gesund wirst.“ Jetzt sah er mich doch wieder an, wobei der Schreck jedoch nicht aus seinem Blick wich und er kaum noch Stimme hatte „Ich verstehe nicht, wieso du so fürsorglich bist. Wir waren nie Freunde...“ „Ich will auch gar nicht dein Freund sein“ „Verstehe...“, sein Blick wurde matter und um einiges trauriger. Es schien ihn zu enttäuschen. „Nein... Ich fürchte, du verstehst nicht“, mit dem Daumen strich ich über seine zarten Lippen, „Ich will mehr als nur Freundschaft. Ich will dich“, langsam beugte ich mich vor und küsste ihn vorsichtig und sanft. Er schmeckte angenehm süß und seine Lippen waren so wunderbar weich, dass ich mich am liebsten nie wieder von ihm gelöst hätte. Aber bevor Seto mich noch wegstieß, beendete ich es lieber selbst. Ich sah in seine Augen und erkannte darin, dass er verwirrt und geschockt zugleich war. „Tut mir Leid“, murmelte ich gegen seine Lippen, „Ich wollte dich nicht überrumpeln.“, schnell kämpfte ich mich aus dem Bett und brachte etwas mehr Abstand zwischen uns, „Ich geh dann mal Frühstück machen“ So schnell wie möglich eilte ich aus dem Zimmer in die Küche. Ich war so blöd, so entsetzlich blöd. Wie hatte ich ihn nur so überfallen können? Jetzt würde er mich bestimmt nicht mehr so nah an sich heranlassen. Ich seufzte resigniert und rief mir wieder in Erinnerung, dass mein wichtigstes Ziel war, dass Seto wieder gesund wurde und nicht, dass ich mit ihm knutschen konnte. Obwohl allein dieser kleine Kuss schon der Wahnsinn gewesen war. Am liebsten wollte ich sofort wieder zu ihm rennen und mich an seinen weichen Lippen festsaugen. Die machten aber auch süchtig. Zügel dich gefälligst, Joey! Seto brauchte Frühstück, damit er wieder zu Kräften kam. Danach konnte ich immer noch über ihn herfallen. Jetzt, wo ich ihn schon mal geküsst hatte, würde er sich schon denken können, dass ich etwas für ihn empfand. Also war meine einzige Chance, offensiv auf ihn loszugehen. Genau, ich würde ihn so mit meiner Liebe überschütten, dass er gar nicht mehr anders konnte, als sie zu erwidern. Dank diesem Plan sah das alles schon wieder viel besser für mich aus. Vor mich ihn pfeifend ging ich in die Küche und suchte ein paar Sachen heraus. Ich wusste nicht, was Seto gerne aß, also bereitete ich einfach mal alles zu, was ich finden konnte. Schließlich brauchte mein Süßer viel Energie. Ich schmierte ein paar Toasts, bereitete Rührei und Speck zu, machte eine Schüssel mit Cornflakes fertig und holte ein paar Muffins. Dazu stellte ich frische Brötchen und Croissants und Belag hin. Das sollte aber reichen. Jetzt musste ich das alles nur noch nach oben bekommen. Ich überlegte, wie ich das am blödesten machte, während ich etwas Wasser für Tee aufsetzte. „Soll ich etwa das alles essen?“, hörte ich plötzlich hinter mir. Als ich mich umdrehte, sah ich Seto vorsichtig näher auf das Frühstück zutapsen. Seinem Gesichtsausdruck zufolge war er gar nicht so begeistert. Ich betrachtete ihn versonnen, wie er so ratlos vor dem Tisch stand und die Arme um den Bauch schlang, als wäre er kurz vorm Verhungern, hätte aber gleichzeitig Angst, wirklich alles essen zu müssen. Wie süß er doch mit dem müden und gleichzeitig hungrigen Blick aussah. Ja, er war es wirklich wert, dass man um ihn warb. Doch dann fiel mein Blick auf seine nackten Füße. „BIST DU WAHNSINNIG?“, donnerte ich. So schnell wie möglich eilte ich auf ihn zu und und hievte ihn auf meine Arme, damit er nicht mehr auf den kalten Fliesen stand. Er sah mich absolut erschrocken wie ein Reh im Scheinwerferlicht an, als hätte er Angst, ich würde ihm etwas tun. „Du kannst doch nicht Barfuß über die kalten Fliesen laufen“, meinte ich ein wenig sanfter, während ich ihn ins Wohnzimmer trug und auf die Couch gleiten ließ, „Sonst wirst du wieder krank“ Er wollte etwas erwidern, aber er wurde von seinem Magen unterbrochen. Stimmt, das hatte ich vor Schreck fast vergessen. „Warte hier.“, meinte ich schnell, „Ich hol dir dein Essen.“ Ich ging schnell in die Küche und verfrachtete das Frühstück auf zwei Tabletts, die ich nacheinander ins Wohnzimmer trug. „Bedien dich, mein Süßer. Ich hole dir schnell noch etwas Tee“ „Kaffee wäre mir lieber“ „Aber der ist nicht gut für deinen Magen“ „Trotzdem“, er sah mich auffordernd an, wobei er scheinbar zufällig oder doch mit Absicht das Handgelenk mit dem Kratzer in mein Blickfeld schob. Und schon bekam ich ein schlechtes Gewissen. „Na schön, dann hol ich dir eben deinen Kaffee“, seufzte ich, was ein triumphierendes Lächeln auf sein Gesicht zauberte. Er wusste ganz genau, dass es mir Leid tat und er mit der Wunde bei mir einen Schwachpunkt traf. Also ging ich ihm halt seinen Kaffee holen. Ich stellte ihn vor seine Nase und ließ mich dann neben ihm auf das Sofa fallen. Setos Blick wanderte über die ganzen Sachen auf dem Tisch. Kurzerhand griff er nach einem Croissant und biss hinein. Erst aß er noch langsam und vorsichtig, aber dann wurde er immer gieriger und schaufelte alles mögliche wild durcheinander in sich hinein. Man, er musste wirklich ausgehungert sein. „Langsam langsam“, meinte ich schnell, „Sonst wird dir noch schlecht“ „Ich glaube, ich bin sowieso schon satt“, zufrieden lehnte er sich zurück und strich über seinen Bauch. „Und das schon nach dem halben Frühstück?“, fragte ich ironisch. Der Tisch sah aus wie ein Schlachtfeld. Alles war angefangen und probiert worden, als wäre eine Horde Barbaren darüber hergefallen. Besagter Barbar lehnte gerade zufrieden an der Sofalehne und trank seinen Kaffee. Ich streichelte über seinen Bauch. Zu meiner Überraschung war er immer noch so schön flach und warm wie vorher. Wo hatte er das ganze Essen nur gelassen? Ich seufzte „Das wird doch schwerer als ich dachte, etwas auf deine Rippen zu kriegen“ „Hast du etwa vor mich zu mästen?“, fragte er ungläubig. „Ich will dich nicht mästen, sondern nur aufpäppeln. Du hast immerhin durch das Fieber einiges abgenommen. Und du warst ja schon vorher nicht der Kräftigste“ „Du kannst es nennen, wie du willst. Es bleibt trotzdem mästen. Aber ich bin kein Schlachtvieh, das du erst züchten und dann essen kannst!“, knurrte er. „Ich hab zwar vor dich zu vernaschen, aber jedem, der auch nur auf die Idee kommt, dich schlachten zu wollen, trete ich gehörig in den Arsch!“, meinte ich überzeugt. Seto sah mich verblüfft an. Bis jetzt hatte er den Kuss von heute Morgen nicht mehr angesprochen. Er war vielleicht zu höflich dafür oder es war ihm unangenehm. Aber ich musste wissen, was er davon hielt. Gespannt hielt ich den Atem an und wartete auf seine Reaktion. Er sah mich schief an, wobei er mich seltsam musterte „Also wenn man dich so hört, könnte man ernsthaft meinen, du wärst verliebt in mich“ Ich fiel fast vom Sofa. „Könnte man also meinen, ja?“, fragte ich unwirsch. „Ja“ „Vielleicht, weil es so ist?“ „Wirklich?“, neugierig sah er mir in die Augen. Ich seufzte „Du bist so ein Romantiker“, irgendwie hatte ich erhofft, er würde anders reagieren, souveräner... Doch plötzlich spürte ich seine wunderbar weichen Lippen auf meinen. Ganz sanft nur, aber es reichte, um mich dahinschmelzen zu lassen. Ich krallte mich in seine Schultern, um nicht vom Sofa zu gleiten, während ich vorsichtig seine sanften Berührungen erwiderte. Wow, das fühlte sich noch so viel besser an, als ich es mir in meinen kühnsten Träumen vorgestellt hatte. Ich wollte noch mehr und stupste mit der Zunge gegen seine Lippen, aber er ließ mich nicht ein, sondern beendete abrupt den Kuss. Ein wenig enttäuscht darüber, dass es jetzt schon endete, sah ich Seto ins Gesicht. Aber sein liebevolles Lächeln entschädigte mich schnell. Trotzdem wollte ich es wissen. „Wieso hast du abgebrochen?“ „Weil ich immer noch krank bin und ich nicht will, dass du dich ansteckst“ „Macht mir nichts aus“, ich knabberte zärtlich an seiner Unterlippe. „Mir aber“, sanft drückte er mich weg, „Wenn du krank wirst, bin ich verpflichtet, mich um dich zu kümmern und dann steckst du mich wieder an. Und immer so weiter“ „Hm“, da hatte er Recht. Nachdenklich kuschelte ich mich an seine Brust, „Also was kriege ich denn von dir? Alles außer Zungenküsse?“ „Ja. Ich denke, das geht“, er streichelte über meinen Rücken. „Ist es nicht ein wenig naiv, zu glauben, dass ich mich nicht anstecke, wenn wir uns nur normal küssen?“, fragte ich skeptisch, „Weil so gesehen, können wir dann doch auch gleich richtig küssen, oder?“ „Das ist überhaupt nicht naiv!“, schnaubte er, „Du hast dich gefälligst nicht anzustecken, wenn wir vorsichtig sind!“ „Aber-“ „Wenn du dir solche Sorgen machst, können wir es ja auch ganz lassen, bis ich wieder ganz gesund bin“ „Nein!“, schnell beugte ich mich vor und saugte mich besitzergreifend an seinen Lippen fest, „Schon gut. Lass uns einfach vorsichtig sein. Ich werde mich schon nicht anstecken, dafür wird mein Immunsystem schon sorgen“ „Also keine Zungenküsse“, wiederholte er. Ich nickte. Für den Anfang konnte ich damit leben, zumal ich noch keine Erfahrungen mit weitergehendem hatte. „Du bist wirklich heiß, mein Süßer“, wisperte ich und wieder stürzte ich mich auf seine Lippen. So verbrachten wir die meiste Zeit des Tages. Damit, uns ein bisschen zu necken, zu kuscheln und uns zu küssen. Das war definitiv der beste Tag meines Lebens. Aber es kam öfters der Zeitpunkt, wo ich sein blödes Fieber am liebsten zusammengelatscht hätte! Ich wollte mehr von Seto spüren, als nur diese Kinderküsse. Aber er erlaubte mir nicht mal, auf seinem Schoß zu sitzen, weil uns das nur auf falsche Gedanken gebracht hätte. Wenigstens für diese Zeit vergaß ich alle Sorgen der letzten Tage. Aber als ich mich nach einer Weile an ihn lehnte, spürte ich, dass sein Körper schon wieder eine immense Hitze ausstrahlte. Dabei fiel mir wieder sein Fieber ein. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Stirn. Sie war immer noch so heiß. „Es wird einfach nicht besser“, seufzte ich, „Außerdem hab ich dir vorhin die Spritze nicht gegeben“ Er streckte mir seinen Arm entgegen, um mir den riesigen blauroten Fleck zu zeigen, der über die gesamte Innenseite seines Ellbogens verlief. Erschrocken sah ich ihm in die Augen. „D-das tut mir schrecklich Leid. Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist. Kein Wunder, dass du dich vorhin so dagegen gewehrt hast. Tut es doll weh?“ „Geht schon“, meinte er leise. Als ich etwas stärker auf den Fleck drückte, zuckte er zusammen und zog schnell seinen Arm weg. „Es tut mir Leid“, murmelte ich betreten. Ich kuschelte mich an seine Brust und streichelte entschuldigend durch sein Haar, „Ich wollte dir nicht weh tun“ Er schloss mich sanft in seine Arme, „Schon gut. Lass einfach die Spritzen weg“ Bedauernd sah ich ihm ins Gesicht „Das geht leider nicht. Du musst gesund werden und dafür brauchst du nun mal die Spritzen. Ich hole schnell eine kühlende Salbe“, ich eilte ins Bad und holte ein paar Sachen, um Seto zu verarzten. Dann setzte ich mich wieder zu ihm. Vorsichtig legte ich seinen Arm in meinen Schoß und schmierte ein wenig Salbe auf den bunten Fleck. Er zuckte dabei unmerklich zusammen. Ich wickelte noch einen Verband um die Stelle und fertig wars. „Wozu ist der?“, fragte Seto verwirrt. „Damit die Stelle ruhen kann und nicht mehr belastet wird“ „Der einzige, der sie belastet, bist ja wohl du mit deinen brutalen Spritzen“ „Hör auf zu jammern und sei mir lieber dankbar“, ich schlang meine Arme um seinen Nacken und küsste ihn zärtlich. Ganz sanft erwiderte er, wobei er mich näher zu sich zog. Ich genoss es, seine Finger an meinem Rücken zu fühlen. „Du bist trotzdem brutal“, wisperte er grinsend gegen meine Lippen. „Und du bist süß, wenn du beleidigt bist“, lächelnd schaute ich in seine herrlichen Augen, die mich immer wieder aufs neue zu fesseln vermochten. „Vielen Dank auch!“ Ich lachte erleichtert, als er wieder so süß dreinschaute. Der konnte einen aber auch zu niedlich ansehen. Ich streichelte sanft durch sein Haar, wobei mir erneut seine heiße Stirn auffiel „Dein Fieber scheint schon wieder gestiegen zu sein. Du solltest dich ausruhen“ „Geht schon“, murmelte er. Ich wollte ihm gerade widersprechen, als es plötzlich an der Tür klingelte. „Erwartest du jemanden?“, fragte ich verwirrt. Er schüttelte nur den Kopf und sah mich erwartungsvoll an. Also ging ich mal nachsehen, wer da störte. Ich staunte nicht schlecht, als plötzlich Yugi und Tristan vor mir standen. „Was macht ihr denn hier?“, fragte ich verblüfft. „Wir wollten mal sehen, was ihr hier so macht“, meinte Tristan grinsend, „Immerhin hast du gestern für Kaiba extra die Schule geschwänzt“ „J-ja, schon möglich“, ich fühlte mich irgendwie total überrumpelt. Aber Seto schien es auch nicht besser zu ergehen, als die beiden an mir vorbeistürmten und plötzlich vor ihm standen. Kopfschüttelnd folgte ich ihnen und ließ mich neben Seto aufs Sofa fallen. Ihm schien es gar nicht zu gefallen, wie die anderen beiden sich wie selbstverständlich auf die andere Couch setzten und ihn ausgiebig von oben bis unten musterten. „Man, du siehst echt beschissen aus“, meinte Tristan einfühlsam wie eh und je, „Dann bist du wohl wirklich krank“ „Ach!“, Seto schnaubte sarkastisch, „Die Tatsache, dass ihr mich in den See befördert habt, war dir nicht Beweis genug?“ „Doch doch“, Tristan winkte ab, „Ich dachte nur, Joey hat übertrieben, als er uns immer die Ohren vollgejammert hat“ Sofort sah Seto mich fragend an. „I-ich hab doch gar nicht gejammert!“, rief ich verzweifelt. „Und wie du das hast“, Yugi nickte überzeugt, „Du bist richtig sauer geworden, als wir meinten dass du übertreibst“ „Na weil ich nicht übertrieben habe!“, knurrte ich, „Das seht ihr doch“ „Schon gut, entspann dich mal“, murrte Tristan. „Und was habt ihr die letzte Zeit so gemacht?“, fragte Yugi neugierig. „Du meinst, wenn wir nicht gerade Marathons gelaufen sind?“, wow, Seto war wohl wirklich nicht begeistert vom Besuch. Aber ich war viel zu fasziniert von der Erkenntnis, dass er langsam wieder in Form kam, um mich darum zu kümmern. Zumindest bekam er langsam seinen Biss wieder. „Ja schon gut! Reg dich ab!“, Tristan schnaubte verächtlich. „Dann frag nicht ständig so blöd!“ „Wir haben nicht besonders viel gemacht“, lenkte ich ein, „Seto hat ja fast die ganze Zeit nur geschlafen“ „Und was hast du derweil gemacht?“ „I-ich?“, mich an Seto gekuschelt und schon mal seinen Körper ein wenig erkundet? Vielleicht sollte ich das lieber nicht sagen. Vor allem Seto, der mich gerade ebenfalls interessiert ansah, musste ja nicht unbedingt wissen, was ich getan hatte, während er schlief. „Ich habe aufgepasst, dass er nicht aus dem Bett fällt und dafür gesorgt, dass ihm auch warm genug war“, meinte ich ausweichend. Stimmte ja auch. Sie mussten ja nicht wissen, wie ich das gemacht hatte. „Mehr nicht?“, fragte Yugi zweifelnd. „Was hätte ich denn sonst noch tun sollen? Ich hatte ja genug damit zu tun, dafür zu sorgen, dass er nicht verglüht“ „Na ja schon, aber ist das nicht irgendwie langweilig auf Dauer? Nur herumzusitzen und aufzupassen?“ „Nein, kann mich nicht beklagen“, ich grinste, „Ich hatte bis jetzt keine Zeit, um mich zu langweilen“ „Und über deinen Mordsspaß, den du hier hattest, hast du nicht nur die Schule sondern auch uns vergessen“, murrte Tristan. „Stimmt doch gar nicht! Es gab halt nur Wichtigeres zu tun“ „Also ist Kaiba dir wichtiger als wir? Willst du das damit sagen?“, was schaukelte der sich gleich so auf? Und was sollte ich darauf bitte sagen? Wenn ich genau drüber nachdachte, war Seto mir wichtiger als alles andere, aber das würde Tristan nie verstehen. Nachdenklich sah ich zu Seto. Er hatte sich derweil lustlos gegen die Sofalehne fallen lassen. Dieser Streit schien ihm herzlich egal zu sein, denn er sah einfach nur ins Leere. „Lassen wir das“, wandte Yugi ein, „Also wie geht es dir, Kaiba?“ „Bestens“ murmelte er. Krampfhaft schloss er für einen Moment die Augen, bevor er wieder vor sich hinstarrte. „Alles in Ordnung?“, fragte ich besorgt. Er wirkte schon wieder so müde und erschöpft. Selbst Yugi und Tristan schienen den Wandel zu bemerken, denn sie beäugten ihn irritiert. Er nickte „Hab nur Bauchschmerzen“, murmelte er. Ich fühlte seine Stirn. Irrte ich mich oder war sie schon wieder viel heißer als heute Morgen? Das war gar nicht gut. „Du solltest dich hinlegen“, sagte ich sanft. Seto nickte nur träge. Schwerfällig erhob er sich und ging zur Treppe, die er sich Stufe für Stufe empor kämpfte. Er sah ganz schön wackelig aus. Schnell eilte ich ihm zur Seite, um ihn zu stützen. „Ich komm gleich wieder“, rief ich den anderen zu. Dann umfasste ich Setos Hüfte und stützte ihn ein wenig auf mich. Geduldig führte ich ihn die Treppe hinauf und dann in sein Zimmer. Ich verfrachtete ihn schnell ins Bett und warf sämtliche Decken über ihn. Wieso war er plötzlich wieder so schwach? Heute morgen war doch noch alles in Ordnung gewesen. Als ich seine Temperatur maß, bestätigte sich meine Vermutung. Sein Fieber war wieder auf 40,4 °C gestiegen. Seufzend setzte ich mich neben ihn. „Ich muss dir auf jeden Fall die Spritze geben“, murmelte ich, „Damit das Fieber wieder sinkt“ Er sah mich nur mit seinen verschleierten Augen an und hielt mir seinen bandagierten Arm hin. Stimmte ja. Wie sollte ich das machen, ohne seine sowieso schon gereizte Haut noch mehr zu belasten. Also griff ich nach seinem anderen Arm und spritze ihm da in die Elle. Er zuckte nicht einmal zusammen. Seufzend kuschelte ich mich an ihn. „Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte ich leise. „Hm“, er nickte nur schwach und schloss die Augen, „Muss mich nur ausruhen“ „Wird wohl das beste sein. Vielleicht war das heute einfach zu viel auf einmal“ „Hm“ „Dann schlaf, mein Süßer. Ich passe schon auf“ „Geh zu deinen Freunden“, murmelte er schläfrig. „Ich kann dich doch nicht einfach allein lassen“ „Geht schon... Ich werde einfach schlafen“ „In Ordnung“, ich strich ihm noch einmal liebevoll über die Brust und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, „Ich mache auch nicht zu lange, versprochen“ „Hm“ Ich wollte schon nach draußen gehen, aber dann beschloss ich doch lieber zu warten, bis er wirklich eingeschlafen war. Also legte ich mich wieder neben ihn und streichelte beruhigend über seinen Rücken. „Ich dachte, du wolltest gehen“ murmelte er. „Erst wenn du eingeschlafen bist“ „Du übertreibst“, nuschelte er in sein Kissen. „Und wenn schon. Schlaf jetzt, mein Süßer“, ich kraulte seinen Bauch, damit er sich entspannte und schon nach wenigen Minuten schlief er tief und fest. Zufrieden küsste ich ihn noch einmal auf die Wange und verließ dann leise das Zimmer. Hoffentlich ging es ihm nach ein bisschen Schlaf besser. Aber momentan konnte ich nichts für ihn tun, also lief ich zu den anderen zurück. „Was ist mit ihm?“, fragte Yugi neugierig. Ich zuckte hilflos mit den Schultern. „Das Fieber ist wieder schlimmer geworden“ „Wieso das?“ „Keine Ahnung“, seufzend ließ ich mich aufs Sofa fallen, „Vielleicht war das einfach zu viel für ihn. Wenigstens hat er heute mal wieder etwas gegessen. Ist ja auch schon was“ „Und was machst du, wenn er wieder gesund ist?“, fragte Tristan argwöhnisch, „Dann schmeißt er dich raus und du kannst wieder in dein altes Leben zurück, oder?“ Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Wie sollte es dann weitergehen? Ich war eigentlich guter Hoffnung, dass Seto mich nicht einfach rausschmeißen würde. Ich meine, immerhin hatte er mich ja geküsst. „Das werde ich dann schon sehen“, meinte ich genervt. „Wollen wir morgen vielleicht ins Kino?“, warf Yugi ein. „Wozu denn?“, knurrte Tristan, „Joey wird ja sowieso keine Zeit haben, weil er sich um seinen geliebten Kaiba kümmern muss!“ „Und? Lass mich doch!“, zischte ich. „Wieso kümmert dich der Kerl so?“ „Weil er in ihn verknallt ist“, erklärte Yugi wie selbstverständlich. Mir stockte der Atem. Wie konnte er das einfach so nebenbei raushauen? Und woher wusste er das nun wieder? War das so offensichtlich? Ich konnte nicht verhindern, dass ich knallrot anlief. „Ist das wahr?“, fragte Tristan fassungslos. Er sah mich an wie einen Wahnsinnigen. „Irgendwie... schon“, na ja leugnen brachte ja nichts. Also nickte ich einfach nur resignierend. „BIST DU BESCHEUERT?“, rief er fassungslos. Er sprang auf und lief vor sich hin fluchend auf und ab, „Der Typ ist ein eiskalter Bastard! Wie kannst du den nur lieben?“ „Ihr kennt ihn nicht so wie ich ihn kenne!“, fauchte ich. „Oh ja schlafend ist er bestimmt gleich ein viel besserer Mensch!“ „So meinte ich das nicht“, er verstand es einfach nicht. Aber wie sollte ich ihnen das denn erklären? „Er kann ganz anders sein, als in der Schule“, murmelte ich, „Er ist richtig liebenswert“ „Klar, weil das Fieber ihm wahrscheinlich das Hirn wegbrennt!“, Tristan schnaubte, „Und danach wird er wieder so arrogant wie vorher sein. Der wird dir nur das Herz brechen“ Das ganze brachte rein gar nichts. Tristan war in seiner Meinung total festgefahren, egal was ich sagte. Ich könnte ihm ja an den Kopf knallen, dass wir uns geküsst hatten, aber ich wusste nicht, ob das Seto so recht wäre. „Seid ihr nur zum Streiten hier?“, fragte ich stattdessen ausweichend. „Nein nein“, Yugi hob abwehrend die Hände, „Warum vergessen wir diese ganze Kaiba-Thematik und unterhalten uns einfach so wie normalerweise?“ „Von mir aus gerne“, schnaubte ich. „Bin auch dabei“, nickte Tristan. „Gut. Also, was hab ich gestern in der Schule verpasst?“ „Oh so einiges“, Tristan grinste breit, dann erzählte er mir, wie sich jemand im Sportunterricht den Knöchel gebrochen hatte und jemand fast den Chemiesaal bei einem Versuch abgefackelt hatte. Danach blödelten wir noch ein bisschen herum. Ja, die Situation entspannte sich zusehends mehr. Und so verstrichen die Stunden, während wir ausgelassen Spaß hatten. Aber so ganz konnte ich Seto nie vergessen. Immer wieder wanderte mein Blick zur Treppe, im Glauben, ihn dort jeden Moment sehen zu können. Natürlich kam er nicht. Er schlief bestimmt noch. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. „Ich gehe mal nach Seto schauen“, entschuldigte ich mich und ging dann zu seinem Zimmer. Als ich mich neben ihm auf die Bettkante setzte, schlief er nach wie vor tief und fest. Aber auf seiner Stirn hatte sich wieder ein kleiner Schweißfilm gebildet. Ich maß erneut seine Temperatur. 40,9 °C. Sie war weiter gestiegen, obwohl ich ihm doch die Spritze gegeben hatte. Das konnte doch eigentlich gar nicht sein. Das Fieber konnte nicht schon wieder gestiegen sein. Er bekam doch die Spritze und genug Schlaf. Eigentlich müsste es ihm viel besser gehen. Besorgt rüttelte ich an seiner Schulter. Nur langsam öffnete er seine Augen und sah mich an. Sein Blick war schon wieder vollkommen verschleiert. „Wie fühlst du dich?“, fragte ich leise, während ich besänftigend durch sein Haar strich. „Schwach... schlafen...“, nuschelte er. Nur mit Mühe konnte er die Augen aufhalten. „Ja, ich weiß. Du bist müde. Aber du hast keine Schmerzen und dir ist auch nicht übel, oder?“ Er schüttelte nur den Kopf. „Dann ist ja gut“, ich hauchte ihm einen Kuss auf seine glühende Stirn, „Aber ich werde trotzdem mal den Arzt anrufen“ Jetzt schaffte er es doch, den Blick auf mich zu richten und den Kopf zu schütteln. „Doch, es ist besser so. Nur zur Sicherheit“, ich holte aus dem Bad einen nassen Lappen und legte ihn auf seine Stirn. „Ruh dich aus“, ich küsste ihn noch einmal sanft auf die Wange und wartete, bis er wieder eingeschlafen war. Dann ging ich runter zu den anderen und suchte das Telefon. „Tut mir Leid, aber ihr müsst jetzt gehen“, murmelte ich, während ich die Nummer des Arztes eintippte. „Was ist los?“, wollte Yugi wissen. „Seto geht es wieder schlechter. Ich muss sehen, was los ist“, ich busgierte die beiden in Richtung Tür, während ich dem regelmäßigen Tuten des Telefons lauschte. Kaum hatte ich die Tür hinter ihnen geschlossen, da hörte ich endlich den Arzt am anderen Ende. Schnell schilderte ich ihm, was los war. „Haben Sie ihm die Spritzen gegeben?“, fragte er. „Hab ich. Und er schläft. Aber das Fieber steigt trotzdem weiter“ Einen Moment lang herrschte Stille. Dann sagte er „Es könnte sein, dass die Bakterien in seinem Körper gegen das Antibiotikum immun geworden sind. Ich schicke Ihnen einen Kollegen vorbei“, damit legte er auf. Na hoffentlich brachte das auch was. Ich ging erstmal in die Küche und setzte Tee für Seto auf. Dann wartete ich. Etwa eine halbe Stunde später klingelte es schon wieder und ein junger Mann im Arztkittel stand vor der Tür. Ich war überrascht, wie schnell das ging. „Und? Wo ist der Patient?“, fragte er direkt. Der Typ hielt sich wirklich nicht besonders lange mit Begrüßungen auf. Also führte ich ihn schweigend zu Setos Zimmer. Den Tee nahm ich vorher noch schnell mit. Sofort machte sich der Arzt daran, Seto zu untersuchen. Er legte den Oberkörper frei und hörte Herz und Lunge ab. „Sein Herzschlag ist erhöht“, murmelte er, bevor er noch einmal die Temperatur maß. Seto wachte dabei nicht mal auf. „Was ist mit seinem Arm?“, er deutete auf den Verband. „Die Spritzen haben seine Haut belastet“, erklärte ich. „Verstehe“, dann las er sich in Ruhe die Krankenakte durch, die ihm der alte Arzt vorher geschickt hatte. Am Ende kam er zu derselben Schlussfolgerung wie auch der Alte. Und zwar, dass Setos Körper gegen das Mittel immun geworden war. „Ich werde Ihnen ein neues Medikament verschreiben, das er wie gewohnt morgens und abends bekommen muss“ Ich nickte. „Und da Sie das mit den Spritzen anscheinend nicht schaffen...“, er deutete tadelnd auf den Verband, „... werde ich ihnen ein Medikament zum Schlucken geben“ Das war doch viel besser. Dann musste ich Seto nicht mit den Spritzen quälen. „Meinen Sie, das kriegen Sie hin?“ Ich nickte eifrig. „Kein Problem“ „Sehr gut.“, er kramte in seiner Arzttasche und beförderte zwei Flaschen zutage „Morgens und Abends jeweils einen Deckel voll. Und den ersten Deckel am besten gleich. Probieren Sie es“ Ich setzte mich neben Seto und zog ihn mit dem Oberkörper an mich, während ich sanft an seiner Schulter rüttelte. Während er orientierungslos zu mir aufsah, goss ich die Medizin in das kleine Deckelchen und führte es an seine Lippen. „Trink das“, flüsterte ich in sein Ohr. Besänftigend kraulte ich seinen Bauch und wartete, bis er das Zeug geschluckt hatte. Er verzog angewidert das Gesicht. Schnell griff ich nach dem Tee und flößte ihm etwas davon ein, damit er den Geschmack runterspülen konnte. Dann wollte ich ihm dabei helfen, sich wieder in die Kissen zu kuscheln, damit er weiterschlafen konnte, aber der Arzt hielt mich zurück. „Halten Sie ihn noch etwas ab vom Schlafen“, sagte er schnell. „Wieso?“, fragte ich verwirrt. Auch Seto sah mit seinen verschleierten Augen zum Arzt. „Wenn Sie schon wach sind, dann sollte Sie ein Kräuterbad nehmen“, schlug er vor, „Das unterstützt das Immunsystem“ „Was meinst du?“, fragte ich Seto sanft, „Meinst du, das schaffst du?“ Er nickte träge. „Sehr gut“, der Arzt holte ein kleines Fläschchen aus der Tasche, „Geben Sie das einfach in ein Vollbad und passen Sie auf, dass er nicht untergeht“ „Mach ich“ „Dann werde ich Sie jetzt allein lassen. Ich gebe Ihnen noch meine Nummer“, er drückte mir eine Visitenkarte in die Hand. „Dann bringe ich Sie noch schnell zur Tür und dann kümmere ich mich um das Bad“, meinte ich. „Nicht nötig“, winkte der Arzt ab, „Den Weg finde ich schon selbst. Passen Sie lieber auf, dass er nicht wieder einschläft“ „Danke“ Als der Arzt gegangen war, hievte ich Seto vorsichtig aus dem Bett. Er konnte ja kaum auf eigenen Beinen stehen. Also umfasste ich seine Hüfte und stützte ihn fast vollkommen auf mich. „Geht es so?“, fragte ich vorsichtig. Er nickte, entglitt mir im selben Moment aber fast, als seine Beine unter ihm nachgaben. Nur mit Mühe konnte ich ihn auffangen. So wurde das nichts. Also nahm ich ihn Huckepack. Sofort legte er seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Wie konnte er nur von jetzt auf gleich so geschwächt sein? Hoffentlich brachte das Bad auch etwas. Aber als ich vor der Badewanne stand, fragte ich mich, wie ich das Wasser einlassen sollte mit Seto auf dem Rücken. Vorsichtig setzte ich ihn auf dem Boden ab und ließ dann warmes Wasser einlaufen, in das ich das Fläschchen mit dem Öl kippte. Während die Wanne volllief, zog ich ihm schon mal das Hemd und die Hose aus. Sollte ich ihm auch die Shorts ausziehen? Früher oder später mussten sie sowieso runter und da ich Seto auch nicht mehr gehen lassen würde, würde ich ihn ja früher oder später sowieso nackt sehen. Also warum nicht gleich? Vorsichtig zog ich ihn wieder auf die Füße und lehnte ihn an mich. Er war so geschafft, dass er wirklich alles mit sich machen ließ. Kraftlos krallte er sich in meine Schultern, ohne sich wirklich halten zu können. Ich hielt ihn sanft an der Hüfte fest, während ich langsam die Shorts von seinem Hintern schob und den Stoff zu Boden gleiten ließ. Mir wurde heiß, als mein Blick über seine freigelegte Rückseite glitt. Oh Gott, er hing vollkommen nackt in meinen Armen. Gab es etwas Besseres? Zögerlich ließ ich meine Finger über seinen nackten Hintern gleiten. Das fühlte sich noch viel besser an, wenn kein Stoff mehr dazwischen war. Aber jetzt musste er erstmal ins Wasser. Ich hob ihn auf meine Arme und ließ ihn dann langsam in die Wanne gleiten. Oh man, er versank ja wirklich fast. Ich musste ihn festhalten, damit er nicht einfach unterging. Aber von der Seite konnte ich ihn kaum richtig halten. Schnell zog ich mir auch meine Sachen aus, was sich als schwierig herausstellte, da ich ihn ja nebenbei noch irgendwie festhalten musste. Trotzdem schaffte ich es irgendwie und rutschte dann hinter ihm ins Wasser. So konnte ich ihn wenigstens leichter festhalten. Ich selbst lehnte mich mit dem Rücken an den Wannenrand und zog ihn dann zwischen meine Beine, damit er mit dem Rücken an mir lehnen konnte. Sanft umfasste ich seine Taille, damit er nicht versank und streichelte über seinen Bauch. Erschöpft ließ er seinen Kopf auf meine Schulter sinken und schloss die Augen. Wenn wir hier schon mal zusammen badeten, sollte ich das gleich nutzen, um ihn von meinen Qualitäten überzeugen. Dann konnte ich mich wenigstens von dem Drang ablenken, ständig zwischen seine Beine starren zu wollen. Der Anblick seines nackten Körpers war nämlich ziemlich erregend, zumal er einiges zu bieten hatte. Am besten entspannte ich ihn mal vollkommen, damit er wusste, was er an mir hatte. Ich knabberte zärtlich, aber nicht fordernd an seinem Nacken, um ihn zu entspannen. Und es schien zu funktionieren, denn er seufzte zufrieden auf. „Entspann dich einfach, mein Süßer“, ich hauchte ihm einen kleinen Kuss in den Nacken, bevor mich wieder ganz seiner Entspannung widmete. ich knabberte weiter an seinem Nacken, während ich seinen Bauch kraulte. So blieben wir eine ganze Weile. Ich genoss Setos Nähe und die Wärme, die er ausstrahlte. Liebevoll streichelte ich über seinen ganzen Oberkörper, malte kleine Kreise auf seiner Bauchdecke und zeichnete seine Muskeln nach. Er ließ es nur zu gerne über sich ergehen. Immer wieder entkamen ihm kleine Seufzer des Wohlgefallens. Die Atmosphäre war unglaublich angenehm. Der Duft des Öls vermischt mit dem meines Süßen umgarnte verführerisch meine Sinne, dazu diese angenehme Ruhe und die Wärme, die der Körper vor mir ausstrahlte. So hätte es ewig bleiben können. Aber dann fiel mir etwas ein, das mich sehr interessierte. Inzwischen schien es ihm ein bisschen besser zu gehen, denn ich musste ihn nur noch stützen und nicht mehr vollkommen festhalten. Und ein bisschen wacher war er auch schon. Also war ich sicher, dass ich ihn damit nicht überfordern würde „Wieso hattest du damals solche Angst auf dem Eis?“, fragte ich leise. Überrascht und sichtlich erschöpft wandte er sich mir mehr zu und sah mich schief an. „Wieso fragst du das?“, seine Stimme klang schon wieder so heiser. „Weil ich den Eindruck hatte, du hättest wirklich Angst gehabt. Aber wieso?“ Nachdenklich lehnte er sich gegen mich und schwieg. Ich dachte schon, er wollte gar nichts mehr sagen, aber dann begann er zu erzählen „Als ich 8 war, hatten wir einen Ausflug mit unserer Klasse“, murmelte er, „Wir kamen an einem frisch gefrorenen See vorbei und mein bester Freund und ich rannten wie kleine dumme Jungs gleich aufs dünne Eis und schlitterten darauf herum. Natürlich nur am Rand entlang. Wir wussten ja, dass das Eis in der Mitte dünner war und so blöd waren wir dann auch wieder nicht. Die Lehrerin schrie entsetzt herum, aber uns kümmerte das nicht. Ein etwas dickeres Mädchen aus unserer Klasse schien das extrem lustig zu finden, denn auf einmal rannte sie auf uns zu. Wir waren gerade auf der anderen Seite und dummerweise rannte sie quer über den See. Sie brach ein. Keiner konnte ihr helfen, weil sie zu weit draußen war. Und so ertrank sie, bevor sie jemand retten konnte“, zum Ende hin war seine Stimme immer leiser geworden. Ich nickte verständnisvoll. Das erklärte seine Angst natürlich. Vielleicht dachte er irgendwie, dass er Schuld daran war. „Es war nicht dein Fehler“, wisperte ich in sein Ohr. „Wir waren so dumm“, murmelte er mit geschlossenen Augen. „Ihr ward noch Kinder und ihr habt sie ja nicht aufs Eis gezwungen“, zärtlich küsste ich ihn aufs Ohr, „Außerdem hast du mir auf dem Eis dafür das Leben gerettet. Das gleicht sich aus“ „Ich hab dir nicht das Leben gerettet“ „Doch, hast du. Ohne dich wäre ich in Panik geraten und versunken, als das Eis eingebrochen ist. Außerdem wolltest du uns ja warnen“ „Nicht besonders erfolgreich“ „Aber immerhin“, liebevoll kraulte ich seinen Bauch und biss ihm kurz zärtlich in den Nacken, „So schlimm ist das alles nicht. Wenn das nicht passiert wäre, würden wir zum Beispiel nicht hier sitzen. Außerdem kriegen wir dich schon wieder gesund“ „Hm“ „Wir schaffen das schon“, ich hielt ihn noch eine ganze Weile so im Arm und streichelte über seine Haut. Derweil schien Seto mehr oder weniger zu dösen. War es schlimm, dass mich diese Situation irgendwie erregte? Ich meine, wir saßen hier nackt in der Wanne – er zwischen meinen Beinen und an mich gelehnt – und badeten zusammen. Seine weiche Haut fühlte sich wie Seide auf meiner an. Ich würde nie wieder normal baden können, ohne an diesen Moment zu denken. Von mir aus, hätte es immer so bleiben können. Aber leider wurde das Wasser langsam kälter und Seto begann zu zittern. „Komm, mein Süßer“, vorsichtig stand ich auf und zog ihn mit auf die Beine, „Zeit fürs Bett“ Ich hob ihn aus der Wanne und stellte ihn auf die kalten Fliesen. Während ich ihn wieder an der Hüfte festhielt, griff ich nach einem großen Handtuch und trocknete ihn so gut es ging ab. Er lehnte derweil einfach nur mit geschlossenen Augen an mir, so dass ich gar nicht sicher war, ob er schon schlief oder nicht. Dann wickelte ich noch ein kleineres Handtuch um seine Hüfte und hob ihn auf meine Arme. Ich stellte überrascht fest, dass er ja wirklich schon schlief. Seine Atmung ging ruhig und gleichmäßig, während er sich an meine Brust kuschelte. So leise wie möglich trug ich ihn in sein Zimmer und legte ihn ins Bett. Ich deckte ihn noch schnell zu, bevor ich mich erstmal selbst abtrocknete und anzog. Dann machte ich das Bad sauber und legte seine Kleider auf einem Stuhl ab. Ob ich ihm noch die Medizin geben sollte? Besser wäre es wahrscheinlich, nach dem Schrecken von heute. Also setzt ich mich neben ihn und weckte ihn noch einmal. Schnell flößte ich ihm das Mittel ein. Und gleich darauf schlief er wieder, als wäre nichts gewesen. Gut so. Ich legte mich zu ihm unter die Decken und kuschelte mich an ihn. Hm, er roch nach Kräutern. Nachdenklich strich ich durch sein Haar. Schon seltsam, wie plötzlich sich sein Zustand wieder verschlechtert hatte, nur weil das Antibiotikum nicht anschlug. Dann musste sein eigenes Immunsystem ja wirklich noch ziemlich schwach sein. Aber das bekamen wir schon wieder hin. Mein Süßer war zäh. Er würde kämpfen, bis er wieder gesund war. Und ich würde ihm dabei helfen. Ich küsste ihn sanft auf die Wange, bevor ich mich an ihn schmiegte und selbst ein bisschen schlief. Kapitel 6: ----------- Am nächsten Tag wurde ich durch das Telefon geweckt. Ich wollte es eigentlich ignorieren, aber das penetrante Klingeln hörte einfach nicht auf. Murrend kämpfte ich mich unter den vielen Decken hervor und griff nach dem störenden Telefon. „Ja?“, knurrte ich genervt. „Du klingst, als wärst du gerade erst aufgestanden“, bemerkte Roland trocken am anderen Ende der Leitung. Was wollte der denn? „Hm“, müde sah ich auf die Uhr. Oh, es war kurz vor drei Uhr nachmittags. Wann war das denn passiert? „Ich hoffe, du vergisst dabei nicht, dass du nicht zum schlafen da bist, sondern dich um Seto kümmern sollst!“, tadelte er. „Natürlich nicht!“ „Gut! Wie geht es ihm?“ Gute Frage. Ich warf einen Blick über meine Schulter und sah, dass Seto noch tief und fest schlief. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, legte ich meine Hand auf seine Stirn. Seine Fieber schien wieder ein wenig gesunken zu sein. „Er schläft noch“, meinte ich, „Und sein Fieber ist auch wieder ein bisschen gesunken“ „Auch wieder? Was soll das heißen?“, fragte er verständnislos. Also berichtete ich ihm, was gestern passierte war. Ich erzählte ihm sogar von dem Bad, aber ich erwähnte natürlich nicht, dass ich mit ihm zusammen in der Wanne gesessen hatte. Sonst hätte Roland vermutlich noch einen Weg gefunden, mich durchs Telefon zu erwürgen. „Also hat er jetzt neue Medizin?“ „Hat er“ „Vergiss nicht, sie ihm auch zu geben“ „Ja ja, ich mach das schon“, was dachte der eigentlich, was ich hier tat? Rumsitzen und zusehen, wie es Seto schlechter ging? Pah! Da rackerte man sich ab und Roland machte einen immer noch runter! Na gut okay, er war ja auch nur besorgt. Es sei ihm verziehen. „Also kommt ihr zurecht?“ „Ja, alles läuft gut“ Er atmete hörbar auf. „Das ist gut. Mokubas Lehrerin hat mich gleich als zweite Aufsichtsperson eingespannt. Ich komme hier also nicht weg. Ich komme dann erst mit Mokuba nächstes Wochenende wieder“ Hieß das, ich hatte Seto noch länger für mich allein? Wie geil war das denn? Ich musste mich zusammenreißen, um nicht ins Telefon zu jubeln. Noch mehr Zeit mit meinem Süßen. Besser ging es doch gar nicht mehr. „Kein Problem“, ich musste grinsen, „Ich passe schon auf ihn auf.“ „Sehr gut. Sag mir Bescheid, wenn sich etwas ändert“ „Mach ich“, bevor Roland noch etwas erwidern konnte, legte ich auf. Grinsend legte ich das Telefon weg und sah zu Seto, der davon gar nichts mitbekommen hatte. Jetzt würde er mir noch eine ganze Woche länger ganz allein gehören. Zufrieden seufzend schmiegte ich mich von hinten an ihn und strich ihm durchs Haar. Vielleicht sollte ich ihn mal wecken. Er musste ja sowieso seine Medizin nehmen. Aber andererseits war er bestimmt noch sehr erschöpft von gestern und brauchte seine Ruhe. Na gut, dann ließ ich ihm seinen Schlaf. Derweil konnte ich ja mal schnell nach Hause und ein paar Sachen holen. Meine Kleider waren ja nicht mehr besonders frisch und außerdem brauchte ich noch ein paar Schulsachen. Ich beugte mich noch einmal kurz über Seto, um zu sehen, ob er auch wirklich schlief. Aber da brauchte ich mir keine Sorgen machen. Er schlummerte noch tief und fest und allem Anschein nach würde sich das auch so schnell nicht ändern. Trotzdem schrieb ich ihm sicherheitshalber einen Zettel und stellte ihm eine Tasse Tee hin. „Ich bin bald wieder da“, wisperte ich in sein Ohr, auf das ich auch gleich einen Kuss hauchte, „Ich beeile mich auch“, wieso sagte ich das überhaupt? Er hörte mich doch eh nicht. Aber vielleicht tat ich das nur, um ein bisschen Zeit zu schinden. Irgendwie wollte ich mich einfach nicht von ihm lösen. Am liebsten würde ich ihn einfach mitnehmen. Aber das war einfach nur albern. Es waren ja nur zwei Stunden oder so. Seufzend stand ich auf und ließ ihn allein. Ich lief so schnell ich konnte nach Hause und packte ein paar Kleider und meine Schulbücher ein. Dann ging ich schnell noch ein paar Hustenbonbons an der Tankstelle einkaufen, bevor ich zurück zu meinem Süßen eilte. Inzwischen wurde es schon dunkel draußen. Ich warf meine Sachen achtlos in die Ecke und lief schnell zu seinem Bett. Und da lag er, immer noch schlafend und mit einem unglaublich niedlichen Gesichtsausdruck. Ach mein Süßer... Zufrieden kuschelte ich mich wieder an ihn und genoss die Wärme, die sein Körper ausstrahlte. Am liebsten würde ich dieses Bett nie mehr verlassen. Während ich mich an ihn schmiegte fiel mein Blick auf die Tasse. Ah, er war wohl doch kurz wach gewesen und hatte den Tee getrunken. Und wie mir erst jetzt auffiel, musste er sich auch ziemlich viel bewegt haben. Wie hatte er es überhaupt geschafft, sich unter den anderen Schichten hervorzukämpfen, so dass nur noch die oberste Decke über ihm lag? Er musste sich ja ganz schön gewälzt haben. Trotzdem sollte ich ihn wirklich mal wecken, damit er seine Medizin nehmen konnte. Und so wie er gerade total mit einer der Decken verknotet da lag, wäre das bestimmt auch besser für seinen Rücken. Ich meine, neben mir lag ein Knäuel, das aus Decke und Seto bestand. Wie konnte man sich nur so verknoten, ohne einen Krampf zu kriegen? Grinsend schlang meinen Arm um das Knäuel vor mir und rüttelte sanft daran. Aber als Antwort bekam ich nur ein Grummeln. „Hey, wach auf, mein Süßer“, flüsterte ich sanft. Das schien aber gar nicht in seinem Sinn zu sein. Er murmelte nur etwas Unverständliches und schlief einfach weiter. So was! Der konnte mich doch nicht einfach ignorieren! Andererseits blitzte gerade unter der Decke sein halber Hintern hervor, der kaum noch vom Handtuch bedeckt wurde. Bei dem Anblick verzieh man ihm doch wirklich alles. „Ach komm schon“, ich rüttelte so lange an seiner Schulter, bis er genervt aufgab und auf den Rücken rollte, um mich besser ansehen zu können, wobei er sich nur noch mehr in der Decke verhedderte. „Was denn?“, murrte er. „Wie fühlst du dich?“ „Als hätte mich jemand unsanft geweckt“ flüsterte er heiser. „Aber ansonsten alles gut?“ Er nickte nur träge. „Gut“, ich prüfte noch einmal seine Temperatur, bevor ich ihm einen Kuss auf die Wange hauchte, „40,1°C, mein Süßer. Es wird wieder besser. Das Bad hat anscheinend geholfen“ „Bad?“, er blinzelte mich träge an. Hatte er es etwa vergessen? Das durfte einfach nicht sein! Dafür war es viel zu schön gewesen. Aber dann erinnerte er sich, „Ach das“, murmelte er. Erleichtert bemerkte ich, dass ihm das Thema keineswegs peinlich oder unangenehm zu sein schien. Müde sah er mich an. Ich küsste ihn lächelnd auf die Lippen und kuschelte mich an ihn. „Dann sollten wir das unbedingt mal wiederholen – natürlich nur zugunsten deiner Gesundheit“, hauchte ich in sein Ohr. Er sah mich skeptisch an „Na klar, wegen meiner Gesundheit!“, er war zu heiser, um es richtig rüberzubringen, aber inzwischen kannte ich ihn gut genug, um zu wissen, dass es ironisch gemeint war. „Natürlich.“, ich grinste breit, „Und wenn ich dich nebenbei noch so nah bei mir spüren und mit dir kuscheln kann, dann ist werde ich das gerne in Kauf nehmen“ „Ein Glück, dass du keine Hintergedanken hast“, spottete er. „Ich doch nicht“, liebevoll knabberte ich an seinem Ohr herum, „Ich bin nur auf dein bestes aus“ „Dann wärm mich auf.“, murmelte er, wobei er sich mir unweigerlich ein wenig mehr entgegenstreckte, damit ich besser an sein Ohr kam, „Mir ist kalt“ „Mit Vergnügen, mein Süßer“, triumphierend kletterte ich wieder zu ihm unter die Decke und zog ihn in meine Arme, während ich weiter sein Ohr verwöhnte. Sein warmer Körper schmiegte sich an meinen und der Geruch des Kräuteröls haftete immer noch ein wenig an ihm. „Weißt du...“, zärtlich strich ich ein wenig über seinen Bauch, „Dir wäre nicht kalt, wenn du dich nicht unter den ganzen Decken hervorgekämpft hättest“ „Schon möglich. Ich kann mich ja wieder unter den Decken vergraben, wenn dir das lieber ist.“, meinte er trotzig, „Dann musst du dich nicht mehr mit mir abplagen!“ „Nein, schon gut. Ich plage mich gerne mit dir ab“ „Dann jammer nicht, sonst schmeiß ich dich aus meinem Bett!“ „Schon gut, Süßer“, besänftigend kraulte ich seinen Bauch ein wenig stärker, was ihm ein überraschtes Keuchen entlockte. „Das ist unfair!“, murrte er, während er sich ohne es zu merken meiner Hand mehr entgegen drückte. „Hey, ich hab deinen Schwachpunkt gefunden“, rief ich entzückt. Ich liebte es, zu sehen, wie sehr ihm diese Streicheleinheiten gefielen. „Ist kein Schwachpunkt“, murmelte er. Inzwischen hatte er es aufgegeben, so zu tun, als würde es ihm nicht gefallen. Stattdessen hatte er die Augen geschlossen und ließ meine sanfte Behandlung über sich ergehen. Ich hätte ewig so weitermachen und seinen Bauch kraulen können. Er schien sogar schon wieder kurz davor, einzuschlafen. Aber das sollte er ja gar nicht. Ach richtig, die Medizin hatte er auch noch nicht genommen. Da brachte es gar nichts, wenn er jetzt wieder einschlief. Ich nahm meine Hand von seinem Bauch, was ihm ein empörtes Grummeln entlockte und griff nach der Medizin. „Geht ja gleich weiter“, meinte ich schnell, als er mich ansah, als wäre er entrüstet darüber, dass ich es gewagt hatte, einfach aufzuhören. Ich hielt ihm das Deckelchen vor die Nase. „Trink das“ „Was ist das für ein Zeug?“, fragte er skeptisch. Ich blinzelte verwirrt. Wusste er das nicht mehr? „D-das ist deine neue Medizin. Die hat der Arzt dir doch gestern verschrieben, weil die Spritzen nicht mehr gewirkt haben“ „Ist das so?“, so wirklich schien ihn das gar nicht zu interessieren. „Ja, deshalb ging es dir doch gestern so schlecht. Erinnerst du dich denn gar nicht mehr an gestern, als der Arzt da war“ „Doch“, murmelte er träge, „Ich hab ihm nur nicht zugehört“ Ich richtete mich ein wenig auf, um ihm besser ins Gesicht sehen zu können. Seine Augen waren ganz klar, anders als gestern. Vielleicht war das Fieber wieder so schlimm gewesen, dass er seine Umgebung gar nicht wahrgenommen hatte. Aber andererseits erinnerte er sich ja an das Bad. „An was genau erinnerst du dich denn von gestern noch?“, fragte ich vorsichtig. „Woran...“, nachdenklich sah er aus dem Fenster, „An das Frühstück und daran, dass deine Freunde gekommen sind.“ „Und weiter?“ „Weiter?“, er runzelte die Stirn, „Ich... weiß nicht so genau. Mir war schwindelig und irgendwie bin ich in mein Bett gekommen. Dann hab ich nur kurz die Augen geschlossen und gleich danach haben sich du und der Arzt über irgendetwas unterhalten, aber ich hab nicht verstanden, worüber. Und dann haben wir in der Wanne gesessen. Wir haben über irgendetwas geredet. Das war so ziemlich alles“ Okay, sein Gedächtnis war ein wenig lückenhaft, aber immerhin erinnerte er sich überhaupt an etwas. „Das war das wichtigste“, nickte ich, „Zumindest musst du jetzt nur noch die Medizin schlucken und brauchst keine Spritzen mehr. Ist das nicht toll?“ „Ja großartig“ MOMENT!!! Hatte er da nicht etwas ganz Entscheidendes vergessen? MICH! Erinnerte er sich nicht mehr an unseren Kuss? Oh bitte nicht! „Was ist?“, meinte er lahm. Anscheinend musste ich ihn sehr geschockt anschauen, denn er sah mich so seltsam an. „Erinnerst du dich denn nicht zufällig an noch was anderes?“, fragte ich vorsichtig. „An was Bestimmtes?“, ein leichtes Grinsen zierte sein Gesicht. Oh, er wusste genau, worauf ich hinaus wollte. Das reichte mir schon. Ich war nur froh, dass er es nicht vergessen hatte. „Trink jetzt“, erneut hielt ich ihm die Kappe hin. Diesmal nahm er sie entgegen und schluckte das Zeug. Ich hauchte ihm schnell einen Kuss auf die Lippen. Dabei konnte ich den Geschmack der Medizin wahrnehmen. Igitt! Das Zeug war ja wirklich bitter. Seto schien das auch so zu sehen, denn er verzog angewidert das Gesicht. „Das Zeug schmeckt ja furchtbar!“ Er nickte zustimmend. Schmunzelnd beugte ich mich wieder zu ihm und küsste ihn trotzdem noch einmal. Inzwischen war auch der Geschmack der Medizin kaum noch wahrnehmbar. „Hast du eigentlich Hunger?“ „Nein“ „Aber du musst mal wieder was essen. Schließlich brauchst du deine Kraft noch“ „Hab doch erst gestern was gegessen“, murrte er. „Aber das reicht doch nicht, mein Süßer“, ich strich wieder über seinen Bauch, „Du musst jeden Tag essen, weißt du? Sonst hast du bald keinen Bauch mehr, den ich streicheln kann“ „Hm“, nachdenklich sah er mich an, „Gutes Argument“ „Ich weiß“, grinsend zog ich ihn zu mir und hob ihn auf meinen Arm, wobei ich darauf achtete, dass die Decke ihn weiterhin wärmte. „Was soll das?“, rief er erschrocken, „Lass mich runter!“ „Du musst dich aber noch schonen“ „Aber ich kann selber laufen!“, er strampelte heftig in meinen Armen, bis ich ihn endlich auf die Füße stellte. „Dann sei aber vorsichtig“, sicherheitshalber hielt ich ihn an der Hüfte fest, während er die Decke festhielt und mich verständnislos ansah. „Mir geht es gut, wirklich“ „Ach ja?“, ich nahm seine freie Hand und legte seine Handfläche auf meine, „Wenn es dir so gut geht, dann drück doch mal gegen meine Hand. Dann sehen wir, wie weit du dich erholt hast“ Er blinzelte kurz irritiert, tat aber dann, was ich wollte. Mit aller Kraft versuchte er, meine Hand nach unten zu drücken, aber es war ein leichtes für mich, dagegen zu halten. Ich schaffte es sogar ohne Probleme, seine Hand immer weiter nach oben zu drücken, bis sie vor seinem Gesicht war. „Siehst du?“, sanft hakte ich meine Finger bei seinen ein, „Auch wenn du dich besser fühlst, du bist trotzdem noch nicht zu Kräften gekommen. Deswegen musst du dich schonen“ „Ich kann trotzdem selber gehen!“, seine Stimme klang ein wenig gekränkt. Wahrscheinlich hatte die Demonstration von eben an seinem Ego gekratzt. Immerhin war er von Natur aus sehr stolz und es musste ihn ganz schön nerven, dass er nicht mal gegen mich ankam. Beleidigt drehte er sich weg und wollte aus dem Zimmer gehen, die Decke fest mit einer Hand gepackt. „Aber vielleicht solltest du dir vorher etwas anziehen“, grinsend warf ich einen Blick auf seinen unbedeckten Rücken, „... auch wenn mir der Anblick deines Hinterns wirklich gut gefällt“, ich ließ spielerisch meine Hände darüber wandern. Sein Haut war wirklich unglaublich weich. Sofort schlich sich eine feine Röte auf seine Wangen. „J-ja... i-ich geh mir was anziehen“, blitzschnell wickelte er die Decke um seinen ganzen Körper und lief zum Schrank. Derweil stellte ich mich hinter ihn, um ihn im Notfall aufzufangen. „Musst du mir die ganze Zeit hinterherlatschen?“, murrte er, während er sich ein paar Sachen aus dem Schrank zog. „Ich muss ja auf dich aufpassen, mein Süßer“ „Hmpf!“, ohne weiter auf mich zu achten, ließ er die Decke zu Boden fallen und zog sich langsam an. Ich genoss den Anblick, wie er vollkommen nackt vor mir stand und sich in Shorts und Jeans kämpfte. Dann zog er sich noch ein T-shirt über und fertig war er. Ich legte meine Hände auf seine Hüften und hauchte ihm von hinten einen Kuss auf die Wange. „Können wir dann, mein Süßer?“ Er nickte nur brav und lief dann eilig an mir vorbei aus dem Zimmer. Ich folgte ihm schnell und legte wieder meinen Arm um seine Hüfte. Großzügig ließ er es zu, aber ansonsten, schenkte er mir keinen einzigen Blick. Erst als wir bei den Treppen waren, wurde er langsamer, aber er hielt nicht inne. Vorsichtig nahm er eine Stufe nach der anderen, bis er ganz unten angekommen war. Ich hielt mich derweil bereit, ihn im Notfall aufzufangen, aber ansonsten half ich ihm dabei nicht. Das brauchte sein Ego einfach. Aber es erschöpfte ihn sehr, das konnte ich sehen. Am Fuß der Treppe musste er erstmal innehalten, um wieder Kraft zu schöpfen. Meinem besorgten Blick wich er dabei gekonnt aus. „Wir brauchen unbedingt einen Fahrstuhl“, murmelte er, während er tief durchatmete, „Einfach zu viele Treppen“ „Wäre eine gute Idee“, ich grinste, als er feindlich die Stufen anstarrte, „Aber bis dahin kannst du dich ja auch einfach immer rauf und runter tragen lassen“ „Na klar! Ich stelle einfach jemanden ein, der nur da ist, um mich durch die Gegend zu tragen“ „Ich würde das sogar umsonst machen“ „Und das vollkommen ohne Hintergedanken“, kopfschüttelnd richtete er sich auf und tapste weiter in Richtung Küche. „Ich bin nur auf dein bestes bedacht“, ich lief lächelnd neben ihm her. „Oh du bist ja so selbstlos!“ „Glaubst du mir etwa nicht?“ „Dafür, dass du so selbstlos bist, greifst du mir ein bisschen zu oft an den Hintern“, bemerkte er trocken. Das... okay das stimmte wohl. „Dein Hintern fordert mich ja ständig dazu auf“, verteidigte ich mich. Ich meine, diese perfekten kleinen Wölbungen und die zarte weiche Haut, die sich wie Seide unter den Fingern anfühlte... Da konnte man doch einfach nur süchtig nach werden. Aber Seto wusste bestimmt gar nicht, wie anziehend dieser süße kleine Arsch war. Sonst würde er mich jetzt nicht so verständnislos ansehen. „Vergessen wir das“, grinsend winkte ich ab, bevor ich ihm einen flüchtigen Kuss gab, „Jetzt brauchst du erstmal etwas zu Essen“, ich griff nach seiner Hand und zog ihn hinter mir her. Er murrte nur, ließ sich aber brav mitziehen. „Was willst du essen, Süßer?“, fragte ich vergnügt. „Mir egal“ „Schön, dass du so motiviert bist“, maulte ich, „Dann mach ich einfach Nudeln“ „Von mir aus“, lustlos setzte er sich an den Tisch und sah mir zu, wie ich für ihn kochte. Ich gab wirklich mein bestes, damit es ihm auch schmeckte. Aber gerade als ich mit der Soße fertig war und servieren wollte, fiel mein Blick erneut auf ihn. Inzwischen hatte er die Arme auf dem Tisch verschränkt und den Kopf darauf abgelegt. Er schien zu dösen. Seufzend stellte ich die beiden Teller auf den Tisch, bevor ich behutsam durch sein Haar strich. „Bist du immer noch müde?“ Träge schüttelte er den Kopf. „Wieso schläfst du dann so viel? Du bist doch kein Murmeltier“ „Na und? Ich werde so lange schlafen, bis ich ganz gesund bin. Was dagegen?“ „Ja!“ Er hob den Kopf und sah mich fragend an. „Wenn du nur schläfst, hab ich ja gar nichts von dir“ „Also ist es dir lieber, wenn ich krank aber wach bin, als dass ich mich gesund schlafe?“, er schnaubte beleidigt, „Man, bist du egoistisch!“ „Du wirst auch wieder gesund, ohne die ganze Zeit zu schlafen.“, lächelnd küsste ich ihn auf die Schläfe, „Du musst dich nur ein bisschen schonen.“ „Was ich ja auch tue, wenn ich schlafe“ „Entspannen reicht völlig. Und dabei kann ich dir ja helfen.“, ich schob ihm einen Teller vor die Nase, „Iss jetzt“ „Ich hab aber keinen Hunger“, meinte er patzig. „Mir doch egal“, geduldig drückte ich ihm die Gabel in die Hand, „Wenn du nicht willst, muss ich dich zwingen“ „Ich dachte, du bist nur auf mein bestes bedacht“, seine Augen blitzten herausfordernd, „Wie kann etwas zu meinem besten sein, wenn du mich zwingst?“ „Das zieht bei mir nicht“, glaubte er etwa, ich würde locker lassen, nur weil er mir so kam? „Entweder du isst freiwillig oder ich füttere dich“, wieso eigentlich nicht? „Nein Danke, da ess ich lieber selbst“, murrte er. Schade. Ich hätte nichts dagegen gehabt. Na ja Hauptsache ich hatte ihn dazu gebracht, was zu essen. Nur langsam stocherte er in den Nudeln herum und schob sich ab und zu ein paar davon in den Mund. Als ich mein Essen schon längst aufgegessen hatte, war auf seinem Teller immer noch über die Hälfte da und es schien einfach nicht weniger zu werden. Kein Wunder. Seto schob die Nudeln mit der Gabel ja nur hin und her. Seufzend zog ich ihm den Teller weg und aß ihn leer „Gestern hast du aber mehr gegessen“ „Bin eben noch satt von gestern“, murmelte er, während er wieder den Kopf auf seinen Armen bettete. Ich betrachtete ihn nachdenklich. Seine Augen waren nur halb geöffnet und ein bisschen getrübt, aber er wirkte trotzdem nicht mehr so kraftlos wie zu Beginn. Lächelnd strich ich durch sein verwuscheltes Haar. „Weißt du, dass du viel besser aussiehst, wenn deine Haare dir so ungebändigt ins Gesicht hängen?“ „Und wenn schon“ „Hm“, das schien ihn herzlich wenig zu interessieren. Vielleicht war er schon wieder zu müde „Willst du wieder ins Bett?“ „Nein...“ „Was dann?“ „Nichts“ „Geht's noch etwas ungenauer?“, man, war der heute mal wieder redselig! „Lass mich doch einfach nur hier sitzen“, murmelte er leise. „Wieso?“, verwundert sah ich ihn an, „Was willst du hier? Hier gibt es doch nichts Besonderes“ „Ich will einfach nur hier sitzen“ „Aber du sitzt ja nicht mal richtig. Du hängst mehr oder weniger auf dem Tisch“ „Lass mich doch!“ „Dann hast du morgen Rückenschmerzen, wenn du so sitzen bleibst“ „Na und?“ „Sei doch nicht so stur!“, ohne auf seinen Aufkommenden Protest zu achten, hob ich ihn hoch und trug ihn ins Wohnzimmer. Er fluchte und schimpfte, während er sich in meinen Armen wand, wie ein Fisch auf dem Trockenen. Aber ich ignorierte seine lächerliche Gegenwehr gekonnt und ließ ihn dann auf die Couch gleiten. „Hör auf damit!“, zischte er. Das Gefluche hatte sich schon wieder auf seinen Stimmbändern niedergeschlagen, so dass ich ihn kaum verstand. „Womit soll ich aufhören?“, fragte ich verwundert, während ich mich neben ihn setzte. „Hör auf, meine momentane Schwäche auszunutzen!“, trotz des Fiebers brachte er einen erschreckend bedrohlichen Blick zustande. „T-tu ich doch gar nicht“, wieso regte er sich plötzlich so auf? „Ach, als würdest du mich auch so herumschleppen, wenn ich mich wehren könnte!“ „Ich will dir doch nur helfen, damit du dich schonen kannst“ „Und dabei untergräbst du meine Autorität! Also hör auf damit! Hör auf, mich wie ein hilfloses Kind zu behandeln!“ Ach darum ging es. Ich kratzte mächtig an seinem Stolz, wenn ich ihm ständig zuvor kam. „Tut mir Leid“, murmelte ich, „Ich wollte dich nicht ärgern“ „Ach lass mich doch in Ruhe!“, murrte er. Beleidigt legte er sich mit dem Bauch auf die Couch und strafte mich mit Missachtung. Und wieder starrte er nur ins Leere. Ich hatte nie vorgehabt, ihn zu verärgern, aber bestimmt konnte ich das wieder gutmachen. Schnell holte ich die vorhin gekauften Bonbons und breitete sie auf dem Tisch aus. „So, welche willst du?“, fragte ich, während ich zufrieden die vielen verschiedenen Tüten betrachtete. „Wozu?“, murrte er. „Für deinen Hals. Deine Stimme ist schon wieder fast völlig weg.“, tatsächlich war es inzwischen fast schon unmöglich, ihn zu verstehen, weil seine Stimme so leise und rau war. Endlich ließ er sich dazu herab, einen Blick auf die Bonbons zu werfen. „Kirsche“, murmelte er. „Also Kirsche“ ich riss die Tüte auf und gab ihm einen Bonbon, den er sich kommentarlos in den Mund steckte. Dann ignorierte er mich wieder. Er starrte einfach nur kraftlos vor sich hin. Vielleicht konnte ich seinen ja ein bisschen beschwichtigen. Grinsend ließ ich mich auf seinen Hintern sinken. Sofort wollte er auffahren und mich seinem Blick zufolge grün und blau prügeln, aber ich drückte ihn mit sanftem Druck zurück aufs Sofa. Er war noch nicht wieder genug zu Kräften gekommen, um mich wegstoßen zu können. „Ganz ruhig“, meinte ich beruhigend, während ich damit anfing, ganz sanft seinen Nacken zu massieren, „Ich will dich nur etwas entspannen“ Ich zog kleine Kreise auf seiner Haut, bevor ich über seine Muskulatur strich und die verspannten Stellen massierte. Er sagte nichts dagegen, also fuhr ich mit meiner Behandlung fort. Ich packte etwas fester zu und knetete seine Muskulatur mal ordentlich durch, was definitiv Schwerstarbeit war, zumal das T-Shirt dabei doch irgendwie störte. Also schob ich es ganz vorsichtig ein bisschen höher und strich über die freigelegte Haut. „Du tust es schon wieder“, murmelte er in die Kissen, wehrte sich aber nicht gegen mich. Er hatte sogar die Augen geschlossen und schien meine Streicheleinheiten zu genießen. „Was denn?“, zärtlich strich ich über seine Wirbelsäule weiter nach oben, wobei das T-Shirt immer mehr dieser samtig weichen Haut freigab. „Du nutzt schon wieder meine Schwäche aus und behandelst mich wie ein Kind“, nuschelte er. „Tu ich gar nicht. Ich höre sofort auf, wenn du das sagst“, grinsend hauchte ich kleine Küsse auf seine Wirbelsäule, Ich strich mit den Fingern über seine Seiten immer weiter nach oben und zog ihm das nervige Shirt endlich aus. Dann küsste ich mich über sein Schulterblatt zu seinem Nacken und biss sanft hinein, „Und ich behandle dich bestimmt nicht wie ein Kind, mein Süßer“, er seufzte leise auf. Ah, es gefiel ihm also. Meine Hände wanderten über seinen ganzen Rücken, streichelten und liebkosten die zarte Haut, während ich mich langsam weiter zu seinem Hals küsste. Daran könnte ich mich glatt gewöhnen. Mein Körper schmiegte sich so eng an seinen, dass ich bei jeder Bewegung spüren konnte, wie sich seine Muskeln unter der Haut bewegten. Spielerisch strich ich über seine Seiten weiter nach unten zum Bund seiner Hose. Aber als ich darunter gleiten wollte, hielt er mich auf. „Bleib über der Gürtellinie!“, murrte er. „Wie du willst“, dann blieb ich eben über der Hose – und streichelte einfach so über seinen Hintern. Der Stoff nervte zwar, aber ich konnte trotzdem diese fantastischen Rundungen ertasten. Genüsslich knabberte ich an seinem Ohr, während meine Hände weiter seinen Körper erkundeten. „Du riechst gut“, flüsterte ich, während ich sanft in sein Ohrläppchen biss. „Und du bist schwer“, nuschelte er. Ich lachte leicht „Du bist so wunderschön, dass ich am liebsten hier und jetzt...“, den restlichen Satz wisperte ich in sein Ohr. Er schnaubte „Ich schaff es kaum die Treppen runter und du kommst mir so?“ „Hm“, und wieder machte mir sein Fieber einen Strich durch die Rechnung, „Ist vielleicht auch besser so.“, murmelte ich nachdenklich, während ich mich auf ihn legte und einfach seine Nähe genoss, „Ich hab in solchen Dingen keine Erfahrung“ „Im Verführen?“, fragte er leise. „Davon auch nicht. Wieso? War ich etwa nicht gut?“ „Doch...“ „Hm. Anscheinend nicht“, neckisch biss ich in seinen Nacken, „Sonst hättest du mich ja nicht abgewiesen“ „Ich bin dermaßen fertig, mich würde rein gar nichts dazu bringen, mich jetzt zu bewegen“ „Aber sonst hätte ich dich rumgekriegt?“ Einen Moment schwieg er, dann murmelte er „Vielleicht...“ Ich grinste leicht „Gut zu wissen“ „Und worin hast du noch keine Erfahrung?“ „Du weißt schon...“, meinte ich verlegen. Musste ich das wirklich aussprechen? „Weiß ich nicht“ Ich seufzte ergeben. Irgendwann musste ich ihm das ja sowieso sagen. „Ich habe keine Erfahrung in allem, das weiter als küssen und streicheln geht“, murmelte ich „Und die Erfahrung, die ich darin habe, habe ich mir gerade an dir angeeignet“, ich vergrub mein Gesicht in seinem weichen Haar und atmete seinen betörenden Duft ein, während ich auf seine Reaktion wartete. Aber er rührte sich nicht, war fast schon wie erstarrt. Hatte ich ihn jetzt verschreckt? Es war totenstill. Nur seine sanfte Atmung erfüllte den Raum. Ich hätte ewig einfach nur auf ihm liegen, seiner Atmung lauschen und seinen Duft inhalieren können, wenn da nur nicht diese unerträgliche Spannung wäre. Wieso sagte er denn nichts? Vorsichtig erhob ich mich ein bisschen um ihm ins Gesicht sehen zu können. Seine Augen waren geschlossen und sein Gesicht entspannt. Was zum...? „Du kannst doch jetzt nicht einfach einschlafen!“, rief ich entsetzt. Träge öffnete er ein Auge und linste zu mir „Ich schlafe nicht, ich denke nach“ „Oh“, ein Glück. Ich dachte schon, er wäre einfach eingeschlafen, ohne mir eine Antwort zu geben. Aber wenn er nachdachte, war das okay. Also kuschelte ich mich wieder an ihn und wartete, bis er zu einem Ergebnis gekommen war. Bis jetzt hatte er mich nicht von sich gescheucht, das war ja schon ein gutes Zeichen. Wenn ich schon warten musste, konnte ich das wenigstens ein bisschen für mich nutzen. Liebevoll knabberte ich an seinem Nacken und streichelte weiter über seine warme weiche Haut. Vielleicht beeinflusste ihn das ja in seiner Entscheidung ein bisschen. „Du hast vorher noch nie jemanden geküsst?“, fragte er nach einer Weile. Ich ließ von seinem Nacken ab, aber meine Finger gingen weiter ihrer Tätigkeit nach. „Doch, aber nicht so wirklich. So kleine Küsse schon, aber ohne dass ich dabei Gefühle gehabt hätte. Eher freundschaftlich, verstehst du?“ Er nickte leicht. „Und ansonsten auch nichts anderes?“ „Nichts, was über eine freundliche Umarmung hinausgehen würde“ „Und trotzdem sagst du mir, dass du mit mir schlafen willst?“ „Klar, bei dir bin ich mir einfach sicher.“ „Und wie oft warst du dir schon so sicher?“ „Noch nie“ „Und woher weißt du dann, dass du das wirklich willst?“ „Das weiß ich einfach!“, sagte ich mit einer Überzeugung, die selbst ihn zu überraschen schien. Er wollte sich zu mir drehen, was sich als schwierig herausstellte, da ich ja noch auf ihm drauflag. Also setzte ich mich auf, damit er auf den Rücken rollen konnte. Dann schmiegte ich mich schnell wieder an ihn und schaute ihm fest in die Augen. Verwundert sah er mich an. „Du warst also noch nie jemandem so nah wie mir jetzt?“ „Nein“ „Dafür bist du aber ganz schön zutraulich“, bemerkte er. Ich lächelte „Wir haben schon eng aneinander gekuschelt in deinem Bett geschlafen. Wieso sollte ich deine Nähe da noch scheuen?“ „Auch wieder wahr“, damit schien das Thema für ihn gegessen zu sein. Er schloss die Augen und entspannte sich unter mir völlig. „Was ist mit dir?“, fragte ich leise, während meine Hände wieder über seinen Körper streichelten und jetzt seine Brust und seinen Bauch erkundeten, „Hattest du schon mal... tiefer gehende Erfahrungen?“ „Das Wort, das du suchst, heißt Sex“, murmelte er. „Ja...“, mir kam das eben nicht ganz so leicht über die Lippen wie ihm, „Hattest du denn schon mal welchen?“ „Hm“, er nickte träge. „Wirklich?“, irgendwie überraschte mich das schon ein bisschen. Wieso eigentlich? Ich meine, er hatte selbst wenn er angezogen war eine ungemein erotische Ausstrahlung, die bestimmt jeden schwach werden ließ. Und so weiches Haar und so wahnsinnig blaue Augen. Die Leute standen bestimmt Schlange, um einmal in sein Bettchen zu dürfen. Da sollte es mich eigentlich nicht überraschen, dass er schon Erfahrungen gesammelt hatte. Nachdenklich zeichnete ich seine Brustmuskulatur nach. „Und wie war es?“ „Hm“, meinte er lahm, „Ging schon“ Er war ja nicht gerade gesprächig. Wahrscheinlich wollte er nicht unbedingt darüber reden. Also ließ ich es dabei bewenden und widmete mich lieber wieder seinem Körper. Ganz zaghaft platzierte ich einen Kuss auf seinem Schlüsselbein, bevor ich mich weiter nach unten vorarbeitete. Seine Haut schmeckte wirklich großartig. Dann kam ich bei seiner Brustwarze an. Sollte ich? Ich warf noch einen prüfenden Blick in sein Gesicht. Seine Augen waren nach wie vor geschlossen und seine Züge wirkten entspannt. Okay, ich tat es einfach. Zuerst platzierte ich einen seichten Kuss auf der Knospe, bevor ich vorsichtig darüber leckte und dann sanft daran knabberte. Er seufzte leise auf und begann sich leicht unter mir zu räkeln. Ah, anscheinend gefiel es ihm. Langsam küsste ich mich weiter über seine Rippen zu seinem Bauch. Oh man, er hatte ja wirklich einen süßen kleinen Bauchnabel. Ich umspielte ihn zärtlich, bevor ich meine Zunge hineingleiten ließ. Und das entlockte ihm ein leises Keuchen. Interessant. Diese Stelle schien ihn wahnsinnig zu machen, denn er begann sich ein wenig unter mir zu winden. Vielleicht schaffte ich es ja doch noch, ihn zu erregen. Aber dann entzog er sich mir, indem er mich mit einer einfachen Bewegung von sich runter rollte, so dass ich unsanft auf dem Boden landete. „Au!“, grummelnd rieb ich mir den Hintern, „Was war das denn?“ „Du solltest duschen gehen“, murmelte er. „W-was?“, verwirrt blickte ich an mir herab, „Oh“ Ich war so darauf fixiert gewesen, ihn erregen zu wollen, dass mir gar nicht aufgefallen war, wie sehr mich das erregt hatte. Wie peinlich. Langsam rappelte ich mich wieder auf und beugte mich über ihn. Ich ließ meinen Blick prüfend über seinen Körper gleiten, aber bei ihm hatte meine Behandlung keine Spur hinterlassen. „Wie fies!“, meinte ich enttäuscht, „Ich bin wohl doch nicht so gut darin“ „Wieso?“, träge blinzelte er mich an. „Na dir ist die Hose nicht zu eng geworden“ „Selbstbeherrschung“ „Unfair!“, ich hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen, „Na los, bringen wir dich ins Bett“, meinte ich sanft, „Du siehst ziemlich fertig aus“ „Hm“, mühsam richtete er sich auf und erhob sich etwas schwerfällig. „Soll ich dich tragen?“ „Nein“, langsam tapste er zu den Treppen und erklomm sie Stufe um Stufe. Diesmal brauchte er nicht mal eine Pause, um die restlichen Schritte in sein Zimmer zu schaffen. Aber als er an seinem Bett ankam, sank er erschöpft darauf zusammen. Ich warf die Decken über ihn, verabreichte ihm noch schnell die Medizin und drückte ihm noch einen liebevollen Kuss auf die Lippen, bevor ich seinen Ratschlag befolgte und erstmal duschen ging. So langsam zwickte meine Hose nämlich gewaltig. Ah das kalte Wasser tat wirklich gut und zeigte Wirkung. Aber ich bekam Setos schönen Körper nicht aus dem Kopf. Diese weiche helle Haut, die so herrlich süß schmeckte und immer schön warm war. Mir lief ein wohliger Schauer über den Rücken, wenn ich nur an diesen knackigen Hintern und diesen schönen flachen Bauch mit dem entzückenden Bauchnabel dachte. Da war es gar nicht so leicht, die Erregung wieder loszuwerden. Aber nach einer Weile schaffte ich es doch, mich wieder zu beruhigen. Erfrischt kletterte ich aus der Dusche, zog mich an und ging dann nachsehen, was Seto machte. Aber er schlief schon. War ja nicht anders zu erwarten. Ich kletterte schnell zu ihm unter die Decken und kuschelte mich an ihn. Auch jetzt war er schön warm. Zufrieden schmiegte ich mich an seinen Rücken und streichelte über seinen Bauch. Noch eine ganze Woche würde ich ihn allein für mich haben. Perfekt, einfach perfekt. ------------------- Und nicht die Kommis vergessen =) Kapitel 7: Freitag ------------------ So ENDLICH gehts weiter. Ich hab mir auch Mühe gegeben, damit es kein Adult wird, aber anscheinend hats net geklappt. Aber ich werd noch mal eine zensierte Version hochladen^^ -------------------------- Am nächsten Morgen wurde ich von einem nervtötenden Piepen geweckt. Was zum Teufel war das denn? Murrend öffnete ich die Augen und sah mich nach dem Störenfried um. Verdammt, es war ja fast noch dunkel draußen. Aber wo kam jetzt das Piepen her? Bevor ich die Quelle dieses Geräusch gefunden hatte, schnellte auch schon eine schlanke Hand an mir vorbei und schlug auf den Wecker. Sofort erstarb der Lärm. Wer zum Teufel hatte denn den Wecker gestellt? Egal, dann konnte ich ja weiterschlafen. Zufrieden kuschelte ich mich an den warmen Körper neben mir. Ich war schon wieder kurz davor einzuschlafen, als ich plötzlich einen Tritt gegen die Hüfte bekam und aus dem Bett gestoßen wurde. Unsanft landete ich auf dem Boden. „AU!“, grummelnd kämpfte ich mich auf die Knie und schaute etwas irritiert auf Seto. Aber er lag einfach nur mit geschlossenen Augen da. Hm, war vielleicht ein Reflex gewesen. Seufzend kroch ich wieder ins Bett und schmiegte mich an ihn. Und dann folgte ein erneuter Tritt, der mich auf den Boden beförderte. „Was zum-?“, entsetzt sah ich zu ihm auf. „Du musst zur Schule“, murmelte er. Schule? Argh, ich wollte aber nicht zur Schule! Wieso sollte ich auch? Ich hatte ja hier meine Aufgabe. Grinsend sprang ich wieder ins Bett und begrub Seto einfach unter mir, damit er nicht mehr nach mir treten konnte. Zärtlich küsste ich seinen Nacken. „Ich bleib lieber hier und passe auf dich auf“, hauchte ich. „Nix da!“, er warf mich gekonnt ab, „Geh zur Schule!“ Au! Irgendwie wurde der Boden mit jedem Mal härter. Trotzdem rappelte ich mich schnell wieder auf. „A-aber ich kann dich doch nicht allein lassen“ „Doch“, er vergrub sich ein wenig tiefer unter der Decke, „Ich schlaf eh nur und Roland müsste ja auch bald wieder da sein“ „Roland kommt erst am Wochenende mit Mokuba wieder“, rief ich triumphierend. Dann konnte er mich nicht einfach wegschicken Verwundert linste er mit einem Auge unter der Decke hervor. „Wieso das?“ „Hab ich das etwa nicht erwähnt? Roland muss als Aufsichtsperson dableiben“, ich warf mich wieder auf ihn und drückte ihn mit meinem Gewicht tiefer in die Laken, „Also ist sonst keiner da, der sich um dich sorgen kann. Da werde ich wohl oder übel auf die Schule verzichten müssen“ „Welch großes Opfer“, murmelte er. Er wollte mich schon wieder abwerfen, aber diesmal war ich darauf gefasst und konnte mich dagegen wehren. Beharrlich stemmte ich mich mit den Knien auf der Matratze ab, wodurch seine Versuch, mich abzuwerfen, kläglich scheiterte. Seufzend ergab er sich und ließ es zu, dass ich mich über sein Schulterblatt küsste. „Ich kann dich ja schlecht allein lassen, mein Süßer“, hm, so fing der Morgen doch gut an. Seto am Morgen und der Tag konnte nur der Wahnsinn werden. „Ich komme klar. Also geh zur Schule!“ „A-aber-“ „Die paar Stunden komme ich schon klar“ Ach verdammt! Da hatte ich mich so auf eine ganze Woche allein mit ihm gefreut und dann machte mir ausgerechnet die Schule einen Strich durch die Rechnung. Aber Seto würde wohl nicht mit sich reden lassen. Er hatte ja eigentlich auch recht. Ein paar Stunden allein würden ihn schon nicht umbringen. Aber ich wollte ihn nicht verlassen. Seufzend schmiegte ich mich weiter an ihn und atmete seinen Duft ein. Er war so schön warm. Umso weniger einladend war es, jetzt aus diesem schön warmen Bett zu klettern und in die Kälte nach draußen zu gehen. Aber eine Sekunde nicht aufgepasst und schon lag ich wieder auf dem Boden. Argh, so ein Mist! „Geh endlich!“, murrte Seto. „Ja doch!“, genervt erhob ich mich und ging erstmal ins Bad, um mich frisch zu machen. Dann suchte ich meine Schulsachen zusammen und packte sie in meine Tasche. Ich setzte mich auf die Bettkante und betrachtete Seto, wie er mich aus müden Augen ansah, darauf wartend, dass ich endlich verschwand, damit er weiterschlafen konnte. „Soll ich dir noch einen Tee oder so machen?“, fragte ich fürsorglich. Er schüttelte nur den Kopf. „Geh schon!“ „Ich mach ja schon!“, man, war der unnachgiebig! „Machs gut, Süßer“, ich drückte ihm noch einen sanften Kuss auf die Lippen. Doch gerade als ich mich von ihm lösen wollte, zog er mich plötzlich zu sich, so dass ich auf ihm landete. Seine Arme schlangen sich um meine Hüfte, damit ich nicht zurückweichen konnte. Aber das hätte ich sowieso nicht gewollt. Wieso sollte ich auch von ihm weg wollen? Aber was bezweckte er damit? Überrascht sah ich ihm in die müden blauen Augen, die jetzt unglaublich mild wirkten. „Mach dir keine Sorgen um mich“,flüsterte er sanft. „Okay...“, das sagte er so leicht. „Ich meine das ernst“, anscheinend sah er mir deutlich an, dass ich mir unentwegt Gedanken über ihn machte. Seufzend schmiegte ich mich an ihn. „Das sagst du so leicht“ „Was soll schon passieren? Ich schlafe ja sowieso nur“ „Ja“, ich lächelte leicht, „Wie ein Murmeltier. Wie ein sehr süßes Murmeltier“ Er grummelte nur etwas. Zärtlich küsste ich ihn auf die Lippen. „Na siehst du? Mir kann hier nichts passieren“, versicherte er. Ich nickte nur. Er würde schon keine Probleme haben, nur weil er allein war. Aber was, wenn er durchs Haus lief und plötzlich ohnmächtig wurde, vielleicht sogar die Treppe runterfiel? Als ich ihn damit konfrontierte, versprach er nur, nicht aufzustehen. Aber so recht glaubte ich ihm das nicht. Er sah nicht mehr besonders müde aus, also würde er wohl kaum schlafen, bis ich von der Schule zurückkam. „Versprich mir, dass du vorsichtig bist“, wisperte ich in sein Ohr. „Okay“, er sah mir aufmunternd in die Augen, „Jetzt geh schon“ „Na schön. Ruh dich aus, mein Süßer“, ich hauchte ihm noch einen langen liebevollen Kuss auf die Lippen, bevor ich mich auf den Weg zur Schule machte. Aber den ganzen Tag konnte ich mich kaum auf den Unterricht konzentrieren. Ich machte mir unentwegt Sorgen um Seto, wobei mir die abstraktesten Sachen durch den Kopf gingen, die passieren könnten. Dabei war das doch absolut lächerlich! Seto war ja nicht dumm. Er würde schon nicht riskieren, die Treppen runterzufallen. Andererseits war er aber auch sehr stur, und könnte jedes Anzeichen von Schwäche einfach ignorieren. Und wenn er sich dann etwas tat? Oh Gott, er war vollkommen aufgeschmissen. Ich wollte einfach nur noch zu ihm, sichergehen, dass es ihm gut und mich an seinen warmen Körper schmiegen. Aber leider musste ich die letzten Stunden noch ertragen. In der Pause stand ich mit Yugi und Tristan auf dem Hof. Sie schmiedeten irgendwelche Pläne, wie sie den Nachmittag verbringen wollten, aber ich hörte ihnen nicht zu. Stattdessen spukte Seto weiter in meinem Kopf herum. „Huhu... Joey!“, Tristan schnippte ungeduldig vor meinem Gesicht herum, „Hängst du schon wieder bei Kaiba?“ „W-was?“, ich blinzelte verwirrt. „Ich will wissen, ob du schon wieder nur an Kaiba hängst?“ „J-ja“, ich wurde rot, als ich nickte. „Woran denkst du denn?“, fragte Yugi neugierig. „Daran, wie süß er ist“, sein Gesicht war ja dermaßen niedlich, wenn er schlief. Tristan seufzte „Langsam zweifle ich an deinem Verstand. Kaiba und süß! Na klar!“ „Du hast ja keine Ahnung!“, schnaubte ich beleidigt. „Vergiss ihn mal für ein paar Minuten“, schlug er schon fast friedfertig vor, „Konzentrier dich mal auf etwas anderes, sonst wirst du noch verrückt“ Der Tipp kam wohl etwas zu spät. Nach Seto konnte man einfach nur verrückt werden. Er war einfach nur wunderschön und so verdammt liebenswert. Aber ich konnte verstehen, dass die anderen mir nicht glaubten, denn man musste ihn wirklich ganz privat erleben, um das zu glauben. „Geht nicht“, murmelte ich. „Schön!“, Tristan schnaubte genervt, „Dann eben nicht!“, jetzt ignorierte er mich einfach und vertiefte sich wieder in das Gespräch mit Yugi. Um so besser. Dann konnte ich wieder meinen Gedanken über Seto verfallen. Das tat ich auch. In der Pause und in den restlichen Stunden. Und erst recht auf dem Weg zur Villa. Mein Herz schlug mir bis zum Hals vor lauter Vorfreude auf ihn. Als ich eintrat warf ich meine Tasche achtlos in die Ecke und stürmte die Treppen zu seinem Zimmer hinauf. Schwungvoll riss ich die Tür auf. Aber er war gar nicht in seinem Zimmer. Das Bett war leer. Was zum-? Ratlos schaute ich im Bad nach, aber auch hier keine Spur. Wo konnte er denn nur sein? Oh Gott, hoffentlich war ihm nichts passiert. Beunruhigt hastete ich die Treppen wieder runter und sah im Wohnzimmer und in der Küche nach. Nichts. Ich rannte durch die zahllosen Gänge der Villa rief immer wieder laut seinen Namen, aber es kam einfach keine Antwort. Langsam bekam ich echt Angst. Was, wenn er nun ohnmächtig in irgendeinem Gang lag? Das könnte ich mir einfach nicht verzeihen. Immerhin war ich verantwortlich für ihn. Dann kam ich in das schöne große Zimmer mit den weinroten Möbeln, das Seto mir beim ersten Rundgang durchs Haus gezeigt hatte. Und da lag er, mitten auf der Couch vor der großen Fensterfront und schlief. Ein Arm hing über der Lehne und in der Hand hielt er ein Buch. Er musste wohl eingeschlafen sein, als er darin gelesen hatte. Erleichtert ließ ich mich neben ihm aufs Sofa sinken und streichelte durch sein Haar. Er sah ganz friedlich aus, wie er da so seelenruhig schlummerte. Und er war in Sicherheit. Ja, er hatte den ganzen Tag heil überstanden. „Du hast mir einen Schrecken eingejagt, mein Süßer“, hauchte ich in sein Ohr. „W-was?“, ich zuckte zurück, als er plötzlich aufwachte. Noch etwas verschlafen rieb er sich die Augen und blinzelte dann träge zu mir auf. „Wieso?“, fragte er leise. „Ich hab dich nicht gefunden und dachte schon, dir wäre etwas passiert“, lächelnd beugte ich mich zu ihm vor und hauchte einen Kuss auf seine leicht geöffneten Lippen, „Aber wie es aussieht, geht es dir gut“ „Hm“, er nickte träge, wobei er den Kuss aber nicht unterbrach. Also kuschelte ich mich ein wenig an ihn, damit es bequemer war. „Wie geht es dir?“, fragte ich sanft. „Bestens“, murmelte er, während er sich ein wenig unter mir streckte. „Hast du schon die Medizin genommen?“ Er nickte. „Und hast du schon etwas gegessen?“ Er deutete nur auf den Tisch. Da lag eine angefangene Packung Kekse. Na ja, wenigstens etwas. Aber daneben stand auch noch eine Tasse mit Kaffee. Ich runzelte die Stirn „Willst du nicht lieber auf den Kaffee verzichten, bis es dir besser geht? Der ist nicht gut für deinen Magen“ „Aber ohne Kaffee kann ich nicht leben“, murmelte er. „Klar kannst du“ „Aber ich will nicht“, beharrte er, wobei er mir einen so entschlossenen Blick zuwarf, der sagte, dass ich ja nicht wagen sollte, daran zu rütteln, „Außerdem hab ich ja auch etwas gegessen“ „Immerhin“, zufrieden streichelte ich über seinen Bauch, „Und was hast du den ganzen Tag gemacht?“ „Ich bin durchs Haus gelaufen, hab Kaffee gekocht, Kekse gegessen und gelesen“, er grinste leicht, „Nichts Weltbewegendes“ „Wow. Und du hattest keine Probleme bei den Treppen oder bei dem langen Weg von der Küche bis hierher?“, fragte ich überrascht. Er schüttelte nur den Kopf „Mit ein paar Pausen ging das schon“ „Dann wird es immer besser“, ich lächelte erleichtert. „Du pflegst mich ja auch gut“, flüsterte er, wobei er sogar ein wenig errötete. „Stimmt allerdings“, schmunzelnd küsste ich ihn auf die gerötete Wange, „Und wenn das so weitergeht, bist du schnell wieder gesund“ „Um genau zu sein, muss ich bis Samstag gesund sein. Da kommt nämlich Mokuba wieder“ „Du setzt dir einen Termin, bis wann du gesund zu sein hast?“, fragte ich ungläubig. „Warum nicht?“ „Hättest du den Termin nicht etwas früher setzen können?“ „Ich wollte ja realistisch bleiben“ „Hm“, ich überlegte kurz, bevor mir eine geniale Idee kam, „Wie wäre es, wenn du versuchst, bis Freitag wieder gesund zu sein? Dann haben wir noch einen ganzen Tag für uns“ „Und was willst du an dem Tag machen?“, fragte er neugierig, wobei ich aber ein erwartungsvolles Leuchten in seinen Augen ausmachen konnte. Er hatte wohl denselben Gedanken wie ich. „Uns... näherkommen?“, fragte ich anzüglich grinsend. „Wie viel näher?“, fragte er lauernd. „Mal sehen“, ich hauchte einen leichten Kuss auf seine Lippen, „Zumindest mehr als das“ „Klingt schon mal gut. Aber wie viel mehr?“ „Willst du das wirklich so genau wissen?“, fragte ich neckisch, „Willst du dich nicht lieber überraschen lassen?“ „Nein“ „Wieso nicht?“ Er grinste leicht „Weil ich schon ein bisschen Motivation brauche, damit ich so schnell gesund werden kann“ „Hm“, da hatte er recht. Aber ich wusste noch nicht, wie weit ich gehen wollte. Das war ja schließlich alles so neu für mich, „Sagen wir es so. Es lohnt sich, dafür gesund zu werden“ „Ah, du lässt dir Spielraum, wie weit du gehen willst“, er nickte nachdenklich, „Hätte ich auch so gemacht“ Trotzdem schien es seine Begeisterung ein wenig zu dämpfen. „Wenn du erstmal gesund bist, bleibt es ja nicht bei dem einen Freitag. Dann haben wir ja noch viel Zeit, um alles zu machen“, meinte ich schnell. „Du willst also immer noch daran festhalten?“, fragte er prüfend, „Daran, dass ich dein Erster sein soll?“ „Da bin ich mir vollkommen sicher“, ich schmiegte mich enger an ihn, „Also wirst du bis dahin gesund?“ „Ich versuch es.“, seufzend schloss er mich in seine Arme. Ich schmiegte mich an seine Brust und inhalierte seinen Duft. „Und was brauchst du dafür?“, fragte ich leise. „Nichts. Mir geht’s super“, murmelte er. „Und warum schläfst du dann schon wieder ein?“ „Ich döse nur“ Zufrieden kraulte ich seinen Bauch, was ihm ein zufriedenes Seuzfen entlockte, „Bist du müde?“ „Nein.“, er seufzte leicht, „Aber ich fürchte, langsam gewöhne ich mich daran, so zu faulenzen. Ist wie Urlaub“ „Ist doch gut. Ich meine, wann hattest du schon das letzte mal Urlaub?“ „Keine Ahnung“ Ich nickte nachdenklich, „Dann solltest du die Auszeit wirklich genießen und dir demnächst öfters mal eine gönnen“ Da sah er mich schief an „Ich hab noch eine Firma zu leiten“ „Aber du hast die letzten Wochen nichts getan und trotzdem steht sie noch“ „Äußerlich vielleicht“ „Wieso?“, fragte ich überrascht, „Läuft es nicht gut?“ „Keine Ahnung. Du lässt mich ja nicht an meinen Laptop“ „Ach was! Es ist bestimmt alles in Ordnung“ „Hm“, er brummte zustimmend, „Und wenn nicht, schieb ich einfach dir die Schuld zu“ „Hey!“ Er lachte leise, als ich ihn empört ansah und da konnte ich ihm einfach nicht böse sein. Wer könnte das schon bei so einem wundervollen Lachen? Ich hauchte ihm einen Kuss auf die wundervollen Lippen. „Von mir aus.“, murmelte ich, „Mir kann keiner einen Vorwurf machen, wenn dein Geschäft den Bach runtergeht. Ich hab ja keine Ahnung, wie deine Firma funktioniert.“ „Toll, wie du dich um meine Arbeit kümmerst!“, er schnaubte, „Dir wäre es wohl egal, wenn die Firma pleite geht“ „Nein. Obwohl... dann hättest du mehr Zeit und reich wärst du trotzdem noch“ „Ah, ums Geld geht’s also?“, fragte er lauernd. „Ach Unsinn!“, ich schnaubte beleidigt, „Wenn es darum ginge, dann hätte ich dich schon angegraben, als ich dich noch für ein eiskaltes Arschloch hielt“ „Gutes Argument“ „Allerdings! Dein Geld kannst du behalten. Ich will nur dich“ „Okay“, er gab mir einen versöhnlichen Kuss, bevor er mich von sich herunterrollte und aufstand. „Wo willst du denn hin?“, fragte ich verwundert. Momentan konnte ich ihn nur kopfüber ansehen, aber so herum sah er auch nicht übel aus. „Nachschub von meinem Gesundheitselixier holen“ „Du meinst die Medizin?“ „Ich bevorzuge doch lieber den Kaffee. Der macht mich schneller gesund, als jede Medizin“, er griff nach der Tasse auf dem Tisch und schlenderte langsam davon. Grinsend betrachtete ich seinen Hintern, der gerade so schön in meinem Blickfeld war. Oh ja, und Freitag würde er ganz mir gehören. Ich konnte es kaum erwarten. Aber jetzt sollte ich ihm erstmal hinterher eilen und sichergehen, dass ihm bis dahin nichts passierte. Die Tage vergingen nur quälend langsam. Aber wenigstens ging es Seto wirklich von Tag zu Tag besser. Inzwischen brauchte er kaum noch Ruhe und er aß auch wieder mehr. Außerdem konnte er nun ohne Probleme durchs ganze Haus rennen ohne danach erschöpft zusammenzubrechen. Aber leider konnte ich nicht verhindern, dass er sich wieder an seinem Laptop zu schaffen machte, während ich in der Schule war. Na ja, wenigstens war er jetzt beruhigt, weil es seiner Firma gut ging. Und er trank immer noch seinen Kaffee. Davon bekam ich ihn einfach nicht weg. Aber das alles war mir inzwischen egal, denn heute war Freitag. Ungeduldig starrte ich die Uhr an. Noch eine Minute und die Schule wäre aus. Dann könnte ich endlich zu Seto. Auch wenn ich noch nicht so genau wusste, wie weit ich gehen wollte, ich hatte mir vorgenommen, mir heute zumindest noch einmal seinen nackten Körper genauer anzuschauen. Auf den Anblick freute ich mich jetzt schon wie verrückt. Selbst Yugi und Tristan hatten bemerkt, wie hibbelig ich war. Ich konnte ihnen natürlich nicht sagen, worauf ich mich so freute, also erzählte ich ihnen irgendeinen Unsinn. Die beiden musste ja nicht wissen, dass ich plante, Setos Körper aus allen Kleidern zu schälen und jeden Millimeter der weichen Haut zu erkunden. Aber erstmal musste die verdammte Minute umgehen. Ungeduldig verfolgte ich den Sekundenzeiger, der sich in Zeitlupe zu bewegen schien. Dann endlich läutete es. Schnell warf ich alles in meine Tasche und rannte nach draußen, wobei ich beinah noch den Lehrer umriss. Ich rannte den ganzen Weg zu seiner Villa und als ich ankam, bekam ich kaum noch Luft. Aber das war mir egal. Schnell warf ich meine Tasche in die Ecke und eilte in den Salon. Für gewöhnlich saß er da immer um diese Zeit und entspannte sich. Und da war er auch diesmal. Er saß im Schneidersitz auf dem Sofa und arbeitete an seinem Laptop. Bis jetzt hatte er mich noch nicht bemerkt. Vor Vorfreude grinsend schlich ich mich an ihn heran. Er trug Hose und T-shirt. Perfekt. Davon würde ich ihn schnell befreien. Blitzschnell sprang ich neben ihn aufs Sofa und küsste ihn stürmisch. Überrumpelt starrte er mich an. „W-wo kommst du denn her?“, fragte er überrascht. „Ist das wichtig?“, grinsend leckte ich über seine Lippen. „Anscheinend nicht“ „Du hast es erfasst“, ich stellte seinen Laptop auf den Tisch und schaltete ihn aus. Anscheinend hatte er darauf sowieso nur Karten gespielt. „W-wieso starrst du mich so an?“, misstrauisch beobachtete er mein immer breiter werdendes Grinsen. „Heute ist Freitag“ Ah, jetzt schien es ihm zu dämmern. „Und was willst du jetzt von mir?“, fragte er lauernd. „Alles“, ich warf mich mit meinem ganzen Gewicht gegen ihn, so dass er auf dem Rücken landete und ich auf ihm lag. Dann küsste ich ihn wieder stürmisch. Seto lächelte wissend, bevor er seine Lippen auf meine presste und mich ebenso leidenschaftlich küsste. Oh wow, was für ein wahnsinnig gutes Gefühl. Sein weichen Lippen knabberten fordernd an meinen und ich erwiderte diese Leidenschaft nur zu gerne. Begeistert zog ich seinen Körper näher an meinen, streichelte mit der einen Hand über seine Seite, mit der anderen durch sein seidiges Haar. Er hatte wirklich einen heißen Körper. Ich konnte meine Finger nicht von ihm lassen. Derweil stupste Seto mit der Zunge gegen meine Lippen und forderte Einlass. Ich ließ ihn gewähren und zwischen uns entbrannte ein heißer Zungenkampf. Wahnsinn, ich hätte nie gedacht, dass man sich so leidenschaftlich küssen konnte. Meine Knie wurden ganz weich davon, als er mit seiner geschickten Zunge meinen Mund räuberte. Aber so kampflos wollte ich ihm die Vorherrschaft nicht überlassen. Jetzt drängte ich mich in seine Mundhöhle und erforschte meinerseits alles. Seto ließ mich gewähren. Er schmeckte unglaublich gut. So süß und herb zugleich. Ich zog ihn näher an mich, um ihn noch mehr zu spüren. Sein Körper fühlte sich unglaublich gut an meinem an und ich konnte nicht anders, als mich an ihm festzukrallen, um sicher zu gehen, dass er jetzt nur nicht aufhörte. Das fühlte sich zu gut an, um wahr zu sein. Jetzt würde ich ihn erst recht nicht mehr gehen lassen. Erst als wir kurz davor waren, zu ersticken, lösten wir uns voneinander. Blöder Sauerstoff! Ich hätte noch stundenlang so weitermachen können und wenn es nach mir ging, könnten wir auch noch weiter gehen. So weit er wollte und noch viel weiter. Ich wollte ihn voll und ganz. Deshalb klammerte ich mich auch nach dem Kuss weiter an ihn. Noch etwas atemlos sah ich Seto ins Gesicht. Auf seinen Wangen war eine feine Röte zu sehen und in seinen Augen lag ein zufriedener Ausdruck. In diesem Moment erkannten wir beide etwas: ich war Wachs in seinen Händen. Er hätte alles von mir verlangen können und ich hätte es für ihn getan. Das wussten wir beide. Aber mir war das egal. Sollte er doch sagen, was er wollte. Ich würde auch ans andere Ende der Welt gehen, wenn es ihn glücklich machte – vorausgesetzt natürlich er würde mitkommen. „Wollen wir ins Schlafzimmer gehen?“, fragte ich noch ein wenig atemlos. Ich konnte es kaum erwarten, ihn aus seinen Kleidern zu schälen. „Wieso? Gefällt dir meine Couch etwa nicht?“, fragte er ein wenig beleidigt. „Doch, wirklich eine schöne Couch“, ich stand auf und zog ihn mit mir schwungvoll auf die Beine, „Aber sie ist nicht der passende Ort für das, was wir vorhaben, mein Süßer“ „Was genau haben wir denn vor?“, neugierig musterte er mich, während er sich von mir durch die endlos langen Gänge schleifen ließ. „Großes“, mehr sagt ich dazu nicht und er akzeptierte es. Ich lenkte uns in sein Schlafzimmer und dirigierte ihn aufs Bett zu. Während ich ihn wieder in einen Kuss zog, drückte ich ihn sanft in die weichen Laken. Wie herrlich seine Lippen doch schmeckten. Ich konnte einfach nicht mehr davon ablassen. Also küssten wir uns, wobei er immer fordernder und leidenschaftlicher wurde. Mir wurde ganz schwindelig vor Glück. „Du bist echt heiß“, hauchte ich zwischen zwei Küssen. Er war so schön, so wunderschön. Sein geschmeidiger Körper räkelte sich unter mir voller Ungeduld, als würde er nur darauf warten, dass es endlich losging. Im Gegensatz zu mir war er sich vollkommen sicher, was kommen würde und wie weit er bereit wäre zu gehen. Ja, er wusste, worauf er sich einließ. Für mich war das alles Neuland. Ich konnte nicht genau sagen, was passieren, wie es sich anfühlen würde. Alles was ich spürte, war wie sich sein Körper unter mir immer wieder an- und entspannte. Allein diese kleinen Bewegungen erregten mich. Mein Herz schlug wie wild, als ich auf ihn hinabblickte und sein schönes Gesicht musterte. Er grinste mich schwach an „Du findest meinen Körper also toll, ja?“ „J-ja“, ich konnte nicht aufhören, ihn anzustarren. In seinen Augen schimmerte das absolut schönste Blau, das es überhaupt geben konnte. Es war schöner als alles andere auf der Welt. Ich vergaß alles um mich herum. Da waren nur noch diese blauen Augen, die mich in ihren Bann zogen. „W-was denn?“, fragte er verwirrt, „Bin ich grün im Gesicht oder wieso starrst du mich so an?“ „Weil du einfach nur wunderschön bist“, hauchte ich, „Ich liebe deine Augen“ „Jaja weil sie blau wie das Meer sind, nicht wahr?“, er verdrehte die Augen, „Das sagen sie alle“ „Nein... nicht wie das Meer. Dieses Blau... kann man einfach mit nichts vergleichen. Es ist einzigartig“ „Wow“, er sah mich schief an, „Also das hat mir bis jetzt noch keiner gesagt“ „Aber es ist so. Ich könnte den Rest meines Lebens einfach nur noch hier sitzen und in deine Augen schauen“ Ungeduldig rückte er sich unter mir zurecht, was mich fast in den Wahnsinn trieb. Sein Körper rieb sich dabei an meinem, so dass ich nur mit Mühe ein Keuchen unterdrücken konnte. „Und was soll ich die ganze Zeit machen, während du mich anstarrst?“ „Wir... können uns auch anderweitig beschäftigen, wenn dir das lieber ist“, verführerisch streichelte ich über seine Brust runter zu seinem Bauch, wo ich ihn ein wenig kraulte. Zufrieden schnurrend schloss er die Augen. „Hey, aber du musst schon die Augen offen lassen, sonst kann ich das Blau nicht mehr sehen“ Er seufzte genervt „Ist der Rest meines Körpers so abstoßend, dass du mir nur ins Gesicht schauen kannst?“ „Was? Nein, Unsinn. Wie könnte irgendetwas an dir abstoßend sein?“, ich kraulte ihn etwas kräftiger am Bauch, um ihn zu beruhigen, „Dein Arsch ist der Hammer und dazu diese langen Beine – ein Traum. Ganz zu schweigen von deinem schönen flachen Bauch und deiner muskulösen Brust“ Oh man, allein bei der Vorstellung daran, wuchs meine Erregung. „Na siehst du. Warum beschäftigst du dich dann nur mit meinen Augen, wenn dir auch der Rest meines Körpers zur Verfügung steht? Vor allem, weil sich in deinem Schoß bereits etwas regt“, mit einem Ruck warf er mich auf den Rücken und setzte sich auf meinen Schoß. Dann beugte er sich zu meinem Ohr und nagte daran, während er mit zuckersüßer unschuldiger Stimme hinein wisperte: „Dabei habe ich doch noch gar nichts gemacht“ „Allein dein Anblick ist unglaublich erregend.“, stürmisch küsste ich ihn, während ich über seine ganzen Oberkörper streichelte. Meine Finger suchten sich einen Weg unter sein T-Shirt und schoben es so weit nach oben, bis er es mit einem schnellen Handgriff ausziehen konnte. Genüsslich streichelte ich über die makellose Haut. Sie war ganz warm und samtig unter meinen Händen. Während er sich daran machte, mein Hemd zu öffnen, glitten meine Hände schnell zu seiner Hose. Ich konnte es gar nicht erwarten, ihn wieder nackt zu sehen. Als er meinen Oberkörper vom Stoff befreite, setzte ich mich auf und schob ihm gleichzeitig die Hose von den Hüften. Jetzt trug er nur noch Shorts. Mein Blick glitt über seinen Körper, über jedes noch so kleine Detail. Das war zu schön, um wahr zu sein. Ich musste meine Finger seine Haut, die Muskeln, einfach alles ertasten lassen, nur um mich davon zu überzeugen, dass es kein Traum war. Seine Augen blitzten amüsiert „Anscheinend gefällt dir, was du siehst“ „Sehr sogar“, unglaublich, aber er saß wirklich fast nackt auf meinem Schoß. Allein durch diesen göttlichen Anblick wurde meine Hose schmerzhaft eng. Schnell setzte ich mich auf, um ihn wieder zu küssen und über seinen schönen Körper zu streicheln. „Du warst noch nie jemandem so nah?“, fragte er noch einmal prüfend. „Noch nie“ „Dafür stellst du dich gar nicht so schlecht an“ Ich lächelte glücklich, als ich in seine wundervollen Augen sah. Das war ja schon fast ein Kompliment. „Du kannst ruhig meinen Körper zuerst etwas erkunden, damit du dich daran gewöhnst“, sagte er ruhig. Keine schlechte Idee. Immerhin war es ja genau das, was ich wollte. „Du bist der Wahnsinn“, erfreut hauchte ich ihm noch einen Kuss auf die Lippen, bevor ich begann an seinen Hals zu knabbern. Er lehnte sich zufrieden gegen mich. Das war es, was er wollte. Dass ich seinen Körper erkundete. Und den Gefallen tat ich ihm nur zu gerne. Meine Lippen glitten von seinem Schlüsselbein weiter zu seiner Brust, verteilten hauchfeine Küsse auf jedem Zentimeter der Haut. Ich bekam gar nicht genug davon, den Geschmack seiner Haut zu kosten. Begierig leckte ich über seine rechte Brustwarze, bevor ich sanft daran knabberte. Er stöhnte leise in mein Ohr, was mich nur noch mehr erregte. Seine Stimme, war so verdammt erotisch, wenn er erregt war. Als seine Knospe hart wurde, widmete ich mich wieder seiner Brust, zeichnete mit der Zunge seine Brustmuskulatur nach. Genüsslich legte er seine Arme um meinen Nacken und presste mich näher an sich so dass sein betörender Duft mir die Sinne vernebelte. Doch dann zog er mich wieder zu sich und verwickelte mich in einen feurigen Kuss. Unseren Zungen spielten miteinander und streichelten sich. Ich biss ihm leicht in die Lippe und als Reaktion darauf erwiderte er den Kuss so stürmisch, dass er mich dabei auf den Rücken warf. Doch ich ließ ihn dabei nicht los, sondern zog ihn mit mir, um mich ja nicht von ihm lösen zu müssen. Inzwischen hatte er meinen Mund komplett beschlagnahmt. Neugierig erkundete er alles, während er gleichzeitig über meinen Oberkörper streichelte und schon mal mein Hemd aufknöpfte. Derweil glitten meine Hände über seine Seiten weiter nach unten zu seinen Shorts. Meine Finger rutschten unter den Stoff, ertasteten das nackte Fleisch. Über seinen formvollendeten knackigen Hintern zu streichen, war einfach nur unglaublich heiß. Ich wollte ihn auf den Rücken werfen, um seinen ganzen Körper besser erkunden zu können, aber mit Leichtigkeit drückte er mich zurück ins Laken. Inzwischen hatte er sich ja vollständig erholt und strotzte nur so vor Energie. Na gut, dann begnügte ich mich erstmal mit seinen Lippen und seiner Rückseite, über die meine Hände unentwegt strichen. Meine Finger glitten über seine Wirbelsäule weiter nach unten und erneut unter die Shorts. Ich wollte sie ihm gerade abstreifen, als er mich zurückhielt. Überrascht sah ich ihm in die Augen, mit denen er mich prüfend musterte. „Wie weit willst du gehen?“, fragte er unvermittelt. Mein Blick glitt über seine muskulöse Brust, seinen flachen Bauch und dann über sein wunderschönes Gesicht. Wie weit wollte ich gehen? Bei dem Anblick war das ja wohl glasklar. „Bis zum Ende“, sagte ich entschlossen. Er grinste leicht. „Gut zu wissen“ Dann beugte er sich wieder zu mir herunter und küsste mich. Als ich ihm diesmal die Shorts vom Hintern schieben wollte, ließ er mich machen. Also beförderte ich den lästigen Stoff so schnell wie möglich auf den Boden. Ich ertastete die wundervollen Rundungen. Wow, ich musste definitiv im Himmel sein. Seine Erregung presste sich gegen meinen Oberschenkel und ließ mich aufkeuchen. Dieser Kerl machte mich wahnsinnig! Ich piekste ihm in die Seiten und den Moment, in dem er erschrocken zusammenzuckte, nutzte ich und warf ihn auf den Rücken. Seinen aufkommenden Protest erstickte ich in einem Kuss. Genüsslich ließ ich meine Hände über seine Brust wandern, strich über die harten Knospen, was ihm ein leises Keuchen entlockte. Wie schön seine Stimme klang, wenn er erregt war. Ich ließ von seinen Lippen ab und küsste mich stattdessen über seinen Hals zu seinem Schlüsselbein. Dann glitt ich weiter zu seiner Brust, um wieder an seiner Brustwarze zu knabbern. Es schien ihn wahnsinnig zu machen. Ungeduldig wand er sich unter mir, wobei er mein Tun genau beobachtete. Langsam küsste ich mich weiter über die hauchfeine Rinne, die von seinem Brustbein bis zu seinem Bauchnabel verlief. Derweil streichelte ich über seine Seiten zu seinem Hintern und dann über seine Schenkel. Ich fuhr mit den Fingern über die weiche Haut bis hin zu seinen Knien. Dann drückte ich vorsichtig seine Beine auseinander, um dazwischenzurutschen. Ich sah Seto an, dass ihm die Situation scheinbar nicht sonderlich behagte. Wahrscheinlich war er es nicht gewohnt, jemanden zwischen seinen Beinen liegen zu haben. Oder doch? Bei Gelegenheit sollte ich ihn vielleicht mal fragen mit wem er denn alles Sex gehabt hatte. Aber nicht jetzt. Ich streichelte immer wieder an seinen Oberschenkeln auf und ab. Und das schien ihn schnell wieder zu beruhigen. Lächelnd tauchte ich mit der Zunge in den süßen Nabel ein, bevor ich meinen Weg weiter nach unten fortsetzte. Doch bevor ich mein Ziel erreichen konnte, hielt er mich zurück „Du musst das nicht tun“, hauchte er ein wenig atemlos. Ich sah zu ihm auf. Seine Wangen waren gerötet und sein Blick ein wenig glasig. Er hatte noch nie schöner ausgesehen. „Aber ich will es tun“, sagte ich leise, während ich mich über ihn beugte und ihn liebevoll küsste. „Sicher? Es ist doch dein erstes Mal. Überlass lieber mir die Führung“ „Ich will es aber versuchen“, sagte ich stur. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlte. Er sah mich zweifelnd an. „Weißt du überhaupt, was du da tun musst?“ „Klar, ich mach das schon irgendwie. Und wenn nicht finde ich das schon durch Probieren raus“, ich musste lachen, als er mich total entsetzt anstarrte. Ihm schien die ganze Situation nicht wirklich zu behagen. Ich schätzte ihn sowieso eher als den dominanteren Typen ein. Wenn ich mit ihm fertig war, durfte er das gerne unter Beweis stellen. Aber erstmal war ich dran. „Spinnst du?“, rief er fassungslos, „Du wirst auf keinen Fall an meinem besten Stück herumexperimentieren!“ „Keine Sorge“, schmunzelnd küsste ich ihn, „Ich weiß schon, wie das geht – und ich werde dir nichts abbeißen, versprochen“ Seine Augen wurden immer größer „Wenn du mich beißt, bist du tot!“, drohte er. „Ich tu dir nicht weh“, versicherte ich ihm. Bevor er noch widersprechen konnte, wanderte ich wieder an seinem Körper abwärts und widmete mich endlich seiner Erregung. Er zuckte kurz zusammen, als ich einen seichten Kuss auf seine Spitze hauchte. Ganz sanft knabberte ich daran, während ich energischer über seine Schenkel streichelte. Er stöhnte leise, wobei er sich verzweifelt unter mir wand, nicht wissend, wohin mit seinen Händen. Trotzdem fand er noch genug Beherrschung, um jede meiner Bewegungen genau zu beobachten. Aber das störte mich nicht. Unter mir erbebte sein Körper bei jeder Berührung und immer wieder entkam ihm ein Keuchen. Ich grinste leicht. Gut zu wissen, dass ich so etwas bei ihm bewirken konnte. Also machte ich weiter, saugte an seiner Spitze und leckte über seine Länge. Dabei wanderten meine Hände weiter in seinen Schritt und massierten ihn. Aber ich trieb ihn nicht bis zur Ekstase. Immerhin war sein Körper noch angeschlagen vom Fieber und ich wollte ihm nicht zu viel zumuten. Als ich spürte, wie er kurz davor war, zu kommen, ließ ich von ihm ab. Langsam küsste ich mich über seine Brust wieder nach oben zu seinen Lippen. Er drängte sich sofort wieder begierig in meinem Mund und forderte meine Zunge zu einem kleinen Kampf heraus. Diese kleine Ablenkung nutzte er, um sich aufzusetzen und mich an sich zu ziehen, so dass ich auf seinem Schoß saß. „Und wie wars?“, fragte ich gespannt. Okay, ich konnte deutlich spüren, dass es ihn angemacht hatte. Immerhin war seine Erregung nicht zu übersehen, mal ganz abgesehen davon, dass sie gegen meinen Hintern drückte. Aber hatte es ihm auch wirklich gefallen? „Sicher, dass du das vorher noch nie gemacht hast?“, fragte er immer noch ein wenig außer Atem. Seine Augen glänzten dunkel vor Lust. „Du bist der erste“ „Dann bist du ein Naturtalent. Aber jetzt bin ich dran.“, er grinste leicht, während er mich ins Bett drückte, „Ich finde es nämlich ganz schön unfair, dass du noch vollständig angezogen bist, während ich hier nackt herumliegen muss“ „Aber es steht dir doch so gut, nackt zu sein“, ich legte meine Arme um seine Taille und zog ihn zu mir herunter, „Hm, du bist so schön, dass ich dich am liebsten gleich noch einmal erkunden würde“, er machte süchtig, definitiv. Ich wollte jede Faser seines Körpers berühren und streicheln, immer und immer wieder. Ich wollte, dass er mir gehörte. Liebevoll streichelte ich über seinen Rücken und seinen Hintern. Seine Haut war so schön seidig. „Aber jetzt bin ich mal dran“, sagte er fest. Er begann damit, meinen Hals zu verwöhnen. Wow, er war gut. Seine weichen Lippen fühlten sich einfach nur toll auf meiner Haut an. Derweil streifte er mir das Hemd vom Körper, um mehr Spielraum zu haben. Seine Hände und seine Lippen waren einfach überall. Auf meiner Brust, auf meinem Bauch und erstaunlich schnell sogar an meiner Hose. Seine Finger streiften die Beule in meiner Hose, was mich scharf die Luft einsaugen ließ. „Tut das nicht langsam weh?“, fragte er scheinheilig. „Doch, irgendwie schon“, ich reckte mich ihm fordernd entgegen, „Willst du mich denn nicht erlösen?“ „Was bekomme ich denn dafür?“, er grinste mich amüsiert an. „Alles was du willst“ „Klingt nach einem vernünftigen Angebot“, er widmete sich wieder meiner Brust. Zärtlich knabberte er an meiner Haut, leckte über meine Brustwarze und biss vorsichtig hinein. Ich konnte ein heiseres Stöhnen nicht unterdrücken. Aber er war wirklich so unglaublich sanft und erregend zugleich, dass ich ihn nie wieder gehen lassen wollte. Langsam arbeitete er sich weiter nach unten vor. Dabei ließ er sich besonders viel Zeit bei meinem Bauch. Immer wieder tauchte seine Zunge in meinen Bauchnabel ein und ließ mich erzittern. Ich liebte seine Berührungen, aber mir wäre es lieber, wenn er sich endlich weiter nach Süden begab. Das tat er dann auch. Geschickt öffnete er meine Hose und streifte sie mitsamt der Shorts in einer fließenden Bewegung von meinem Körper. Es tat so gut, endlich nicht mehr so eingeengt zu sein. Ich konnte mir ein Stöhnen nicht verkneifen, als er mit seinen schlanken Fingern über meine Erektion strich. Sein Blick glitt über meinen Körper „Gar nicht mal schlecht“, meinte er zufrieden. „Was denn?“ „Dein Körper.“, er zuckte leichtfertig mit den Schultern, wobei er jedoch nicht von meiner Erregung abließ, „Er gefällt mir.“ Seine Berührungen machten mich wahnsinnig. „Und das sagst du mir einfach so nebenbei?“, fragte ich gepresst. „Wieso? Ist das denn eine so wichtige Information für dich?“ „Natürlich ist es das.“, meinte ich empört, „Ich muss doch wissen, ob ich dir gefalle“ Er beugte sich zu mir vor und sah mir tief in die Augen „Du gefällst mir. Sehr sogar. Bist du jetzt glücklich?“, an seinem Blick erkannte ich, dass er es ernst meinte. „Und wie“, überglücklich strahlte ich ihn an. Ich gefiel ihm also. Er gab mir einen kleinen Kuss „Dann lass mich jetzt weitermachen, ja?“ „Ja, mach weiter“, ich konnte es nicht erwarten, dass er endlich anfing. Also widmete er sich wieder meiner unteren Körperhälfte. Seine weichen Lippen umschlossen meine Erektion. Ganz langsam begann er daran zu knabbern und mit der Zunge über die Länge zu fahren. Es fühlte sich so verdammt gut an. Seine Lippen waren so sündig weich, dass ich mich kaum noch beherrschen konnte. Immer mehr Laute der Verzückung entwichen mir, als er schneller und intensiver wurde. Er löste in mir unglaubliche Gefühle aus, die ich noch nie empfunden hatte. Sie waren ganz ungewohnt, aber gleichzeitig auch der Wahnsinn. Mir wurde ganz schwindelig davon. Ich sah nur noch Sterne. Ich war kurz davor, zu kommen, als er abrupt aufhörte. Nein! Was sollte denn das? Mein ganzer Unterleib drohte zu zerbersten und kurz vor der Erlösung hörte er auf? Wie gemein! „Das ist fies!“, keuchte ich. „Gleiches Recht für alle“, er sah mich mit seinen schönen blauen Augen an, die amüsiert funkelten. Ich zog ihn schnell zu mir hoch, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Zufrieden erwiderte er, wobei er leicht meinen Bauch streichelte. Dann legte er sich zu mir und sah mich schief an „Also entweder mache ich etwas falsch oder du bist nicht sonderlich empfindlich am Bauch.“ „Letzteres.“, ich legte meine Arme um seine Taille und zog ihn näher. „Aber wieso?“, seine blauen Augen sahen mich verwirrt an. Das schien ihn wirklich zu verwundern. „Niemand ist so empfindlich am Bauch. Nur du.“, ich kraulte ein wenig seine Bauchmuskeln, „Aber es ist gut zu wissen, dass du so einen ausgeprägten Schwachpunkt hast“ „Es ist kein Schwachpunkt!“, murrte er beleidigt. „Doch, ist es. Ich muss dich dort nur ein bisschen Streicheln und schon wirst du schwach. Als was würdest du es sonst bezeichnen?“, grinsend küsste ich ihn. „Als... erogene Zone?“ „Am Bauch?“ „Ich bin doch nicht nur am Bauch empfindlich.“ „Nein? Wo denn noch?“, fragte ich neugierig. „Tja, das wüsstest du wohl gern“, überlegen grinste er mich an. „Das werde ich schon noch herausfinden“, ich strich spielerisch über seine Seite, „Bereit für die zweite Runde?“ „Jetzt willst du es wohl wirklich wissen, oder?“ „Naja, wenn wir schon mal nackt sind und du dich hier so verlockend präsentierst...“, ich knabberte an seinem Hals, während meine Hand über seinen Hintern streichelte. Wenn wir schon so weit gekommen waren, wollte ich es ganz durchziehen. Bei ihm hatte ich das Gefühl, dass ich gar nichts falsch machen konnte. Ich vertraute ihm voll und ganz. „Willst du das wirklich?“, fragte er erneut. Ich nickte „Ich bin mir vollkommen sicher“ „Du kannst jederzeit Stopp sagen“ „Werde ich bestimmt nicht“, da war ich mir sicher. „Okay. Warte kurz“, er sprang auf und eilte ins Bad. Als er wiederkam hielt er eine Tube in der Hand. „Dann tut es nicht so weh“, erklärte er. Er zog mich fest in seine Arme und küsste mich wieder, während er etwas Gel aus der Tube auf seinen Fingern verteilte. Dann zog er mich vor sich auf die Knie und ließ schon mal einen Finger zu meinem Eingang gleiten. Ganz sanft strich er darüber. Das fühlte sich gar nicht so schlecht an. Sicherheitshalber hielt er meine Hüfte fest, als er mit dem Finger ganz vorsichtig in mich eindrang. Es war komisch. Nicht, dass es übermäßig wehtat, aber es war irgendwie... unangenehm. Und dabei war es gerade mal ein Finger. Wie sollte das erst werden, wenn er in mich eindrang? Ich meine, er war ja nicht gerade klein. Irgendwie wusste ich gerade nicht, ob das so eine so gute Idee gewesen war. Vielleicht war das überstürzt gewesen. Unsinn! Das würde schon irgendwie gehen, auch wenn es schmerzte. Zur Ablenkung küsste er mich weiter. Und langsam ließ das unangenehme Gefühl nach. Jetzt fühlte es sich sogar erstaunlich gut an. Er bewegte langsam seinen Finger in mir und suchte meinen empfindlichen Punkt, den er sogar erstaunlich schnell fand. Ich stöhnte lustvoll auf und lehnte mich gegen ihn, deutete ihm damit an, weiterzumachen. Das fühlte sich ja wahnsinnig gut an. Nach und nach führte er einen zweiten und dritten Finger ein und gewöhnte mich an das Gefühl. Das war zu schön, um wahr zu sein. Als er mir seine Finger wieder entzog, knurrte ich enttäuscht. Ich wollte nicht, dass er aufhörte, wenn es sich doch so gut anfühlte. Dann drückte er mich sanft in die Laken und küsste mich, während er etwas Gleitgel an meinem Eingang verteilte. „Bereit?“, fragte er sanft. Ich nickte. Er drückte meine Beine auseinander und positionierte sich dazwischen. Ganz langsam drang er in mich ein, was mich erneut zusammenzucken ließ. Oh wow, er war wirklich groß. Er streichelte beruhigend über meinen Bauch und gab mir die Zeit, mich daran zu gewöhnen. Es dauerte länger als bei den Fingern, aber irgendwann entspannte ich mich dann aber doch und gab ihm das Zeichen, weiterzumachen. Ganz langsam bewegte er sich in mir, immer darauf bedacht, mich nicht zu überfordern. Keuchend beschleunigte er seinen Rhythmus und so langsam gefiel es mir wirklich. Er fühlte sich wahnsinnig gut an und diese Gefühle, die er in mir auslöste, machten mich wahnsinnig. Als er seinen Winkel änderte und meinen empfindlichen Punkt traf, schrie ich heiser auf. Was war denn das gewesen. In meinem Kopf drehte sich alles. Das war ja der Hammer. Schnell umklammerte ich mit den Beinen seine Hüfte, um ihn noch tiefer in mir zu spüren. Ich spürte, dass ich einem Höhepunkt immer näher kam, aber noch wollte ich nicht kommen. Ich wollte ihn so lange wie möglich bei mir halten, aber Seto machte es mir nicht einfach. Immer wieder traf er meinen empfindlichen Punkt. Als ich kurz vor meinem Höhepunkt war, begann er, meine Erektion zu massieren. Mein Verstand schaltete vollkommen ab, als seine schlanken Finger mich immer weiter in Ekstase brachten. Diese Gefühle waren der Hammer. Ich konnte nicht anders, als vor Lust zu schreien. Dann kam endlich die Erlösung. Wir beide erreichten gleichzeitig unseren Höhepunkt und kamen mit einem heiseren Schrei auf den Lippen. Erschöpft zog Seto sich aus mir zurück und stützte sich neben mir ab, um erstmal wieder zu Atem zu kommen. Sein Gesicht war meinem ganz nah und einige seiner Haarsträhnen kitzelten mich an der Nase. Er war so schön mit den leicht geröteten Wangen, dass ich ihn einfach zu mir ziehen und küssen musste. Noch etwas atemlos erwiderte er es. Seine weichen Lippen schmeckten dabei so wunderbar süß. „Das war der Wahnsinn“, hauchte ich. Er sank erschöpft neben mich und legte einen Arm um mich. „Ja, es war fantastisch“, murmelte er träge. Schmunzelnd kuschelte ich mich an ihn und strich ihm eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht. Nach diesem großartigen Erlebnis, schien er geschafft zu sein. Er hatte sich seine Ruhe wirklich verdient. Ich zog schnell noch die Decke über uns, bevor ich mich wieder an ihn schmiegte. Erstaunlich, wie schnell er einschlief. Auch wenn er wieder gesund war, sein Körper war noch keine Anstrengungen gewohnt. Aber das war mir recht. Immerhin hatte er sich seinen Schlaf redlich verdient. Mein Hintern kribbelte immer noch und dieses warme Gefühl in meinem Bauch wollte gar nicht mehr verschwinden. Das war einfach nur unglaublich gewesen. Noch nie war ich so glücklich gewesen wie in diesem Moment. Die halbe Nacht starrte ich ihn einfach nur an, ich war regelrecht hypnotisiert von seinem Anblick. Aber irgendwann schlief ich doch an seiner Seite ein. Kapitel 8: Freitag - Zensiert ----------------------------- So, hier das 7. Kapitel noch einmal zensiert. Viel Spaß beim Lesen^^ ------------ Am nächsten Morgen wurde ich von einem nervtötenden Piepen geweckt. Was zum Teufel war das denn? Murrend öffnete ich die Augen und sah mich nach dem Störenfried um. Verdammt, es war ja fast noch dunkel draußen. Aber wo kam jetzt das Piepen her? Bevor ich die Quelle dieses Geräusch gefunden hatte, schnellte auch schon eine schlanke Hand an mir vorbei und schlug auf den Wecker. Sofort erstarb der Lärm. Wer zum Teufel hatte denn den Wecker gestellt? Egal, dann konnte ich ja weiterschlafen. Zufrieden kuschelte ich mich an den warmen Körper neben mir. Ich war schon wieder kurz davor einzuschlafen, als ich plötzlich einen Tritt gegen die Hüfte bekam und aus dem Bett gestoßen wurde. Unsanft landete ich auf dem Boden. „AU!“, grummelnd kämpfte ich mich auf die Knie und schaute etwas irritiert auf Seto. Aber er lag einfach nur mit geschlossenen Augen da. Hm, war vielleicht ein Reflex gewesen. Seufzend kroch ich wieder ins Bett und schmiegte mich an ihn. Und dann folgte ein erneuter Tritt, der mich auf den Boden beförderte. „Was zum-?“, entsetzt sah ich zu ihm auf. „Du musst zur Schule“, murmelte er. Schule? Argh, ich wollte aber nicht zur Schule! Wieso sollte ich auch? Ich hatte ja hier meine Aufgabe. Grinsend sprang ich wieder ins Bett und begrub Seto einfach unter mir, damit er nicht mehr nach mir treten konnte. Zärtlich küsste ich seinen Nacken. „Ich bleib lieber hier und passe auf dich auf“, hauchte ich. „Nix da!“, er warf mich gekonnt ab, „Geh zur Schule!“ Au! Irgendwie wurde der Boden mit jedem Mal härter. Trotzdem rappelte ich mich schnell wieder auf. „A-aber ich kann dich doch nicht allein lassen“ „Doch“, er vergrub sich ein wenig tiefer unter der Decke, „Ich schlaf eh nur und Roland müsste ja auch bald wieder da sein“ „Roland kommt erst am Wochenende mit Mokuba wieder“, rief ich triumphierend. Dann konnte er mich nicht einfach wegschicken Verwundert linste er mit einem Auge unter der Decke hervor. „Wieso das?“ „Hab ich das etwa nicht erwähnt? Roland muss als Aufsichtsperson dableiben“, ich warf mich wieder auf ihn und drückte ihn mit meinem Gewicht tiefer in die Laken, „Also ist sonst keiner da, der sich um dich sorgen kann. Da werde ich wohl oder übel auf die Schule verzichten müssen“ „Welch großes Opfer“, murmelte er. Er wollte mich schon wieder abwerfen, aber diesmal war ich darauf gefasst und konnte mich dagegen wehren. Beharrlich stemmte ich mich mit den Knien auf der Matratze ab, wodurch seine Versuch, mich abzuwerfen, kläglich scheiterte. Seufzend ergab er sich und ließ es zu, dass ich mich über sein Schulterblatt küsste. „Ich kann dich ja schlecht allein lassen, mein Süßer“, hm, so fing der Morgen doch gut an. Seto am Morgen und der Tag konnte nur der Wahnsinn werden. „Ich komme klar. Also geh zur Schule!“ „A-aber-“ „Die paar Stunden komme ich schon klar“ Ach verdammt! Da hatte ich mich so auf eine ganze Woche allein mit ihm gefreut und dann machte mir ausgerechnet die Schule einen Strich durch die Rechnung. Aber Seto würde wohl nicht mit sich reden lassen. Er hatte ja eigentlich auch recht. Ein paar Stunden allein würden ihn schon nicht umbringen. Aber ich wollte ihn nicht verlassen. Seufzend schmiegte ich mich weiter an ihn und atmete seinen Duft ein. Er war so schön warm. Umso weniger einladend war es, jetzt aus diesem schön warmen Bett zu klettern und in die Kälte nach draußen zu gehen. Aber eine Sekunde nicht aufgepasst und schon lag ich wieder auf dem Boden. Argh, so ein Mist! „Geh endlich!“, murrte Seto. „Ja doch!“, genervt erhob ich mich und ging erstmal ins Bad, um mich frisch zu machen. Dann suchte ich meine Schulsachen zusammen und packte sie in meine Tasche. Ich setzte mich auf die Bettkante und betrachtete Seto, wie er mich aus müden Augen ansah, darauf wartend, dass ich endlich verschwand, damit er weiterschlafen konnte. „Soll ich dir noch einen Tee oder so machen?“, fragte ich fürsorglich. Er schüttelte nur den Kopf. „Geh schon!“ „Ich mach ja schon!“, man, war der unnachgiebig! „Machs gut, Süßer“, ich drückte ihm noch einen sanften Kuss auf die Lippen. Doch gerade als ich mich von ihm lösen wollte, zog er mich plötzlich zu sich, so dass ich auf ihm landete. Seine Arme schlangen sich um meine Hüfte, damit ich nicht zurückweichen konnte. Aber das hätte ich sowieso nicht gewollt. Wieso sollte ich auch von ihm weg wollen? Aber was bezweckte er damit? Überrascht sah ich ihm in die müden blauen Augen, die jetzt unglaublich mild wirkten. „Mach dir keine Sorgen um mich“,flüsterte er sanft. „Okay...“, das sagte er so leicht. „Ich meine das ernst“, anscheinend sah er mir deutlich an, dass ich mir unentwegt Gedanken über ihn machte. Seufzend schmiegte ich mich an ihn. „Das sagst du so leicht“ „Was soll schon passieren? Ich schlafe ja sowieso nur“ „Ja“, ich lächelte leicht, „Wie ein Murmeltier. Wie ein sehr süßes Murmeltier“ Er grummelte nur etwas. Zärtlich küsste ich ihn auf die Lippen. „Na siehst du? Mir kann hier nichts passieren“, versicherte er. Ich nickte nur. Er würde schon keine Probleme haben, nur weil er allein war. Aber was, wenn er durchs Haus lief und plötzlich ohnmächtig wurde, vielleicht sogar die Treppe runterfiel? Als ich ihn damit konfrontierte, versprach er nur, nicht aufzustehen. Aber so recht glaubte ich ihm das nicht. Er sah nicht mehr besonders müde aus, also würde er wohl kaum schlafen, bis ich von der Schule zurückkam. „Versprich mir, dass du vorsichtig bist“, wisperte ich in sein Ohr. „Okay“, er sah mir aufmunternd in die Augen, „Jetzt geh schon“ „Na schön. Ruh dich aus, mein Süßer“, ich hauchte ihm noch einen langen liebevollen Kuss auf die Lippen, bevor ich mich auf den Weg zur Schule machte. Aber den ganzen Tag konnte ich mich kaum auf den Unterricht konzentrieren. Ich machte mir unentwegt Sorgen um Seto, wobei mir die abstraktesten Sachen durch den Kopf gingen, die passieren könnten. Dabei war das doch absolut lächerlich! Seto war ja nicht dumm. Er würde schon nicht riskieren, die Treppen runterzufallen. Andererseits war er aber auch sehr stur, und könnte jedes Anzeichen von Schwäche einfach ignorieren. Und wenn er sich dann etwas tat? Oh Gott, er war vollkommen aufgeschmissen. Ich wollte einfach nur noch zu ihm, sichergehen, dass es ihm gut und mich an seinen warmen Körper schmiegen. Aber leider musste ich die letzten Stunden noch ertragen. In der Pause stand ich mit Yugi und Tristan auf dem Hof. Sie schmiedeten irgendwelche Pläne, wie sie den Nachmittag verbringen wollten, aber ich hörte ihnen nicht zu. Stattdessen spukte Seto weiter in meinem Kopf herum. „Huhu... Joey!“, Tristan schnippte ungeduldig vor meinem Gesicht herum, „Hängst du schon wieder bei Kaiba?“ „W-was?“, ich blinzelte verwirrt. „Ich will wissen, ob du schon wieder nur an Kaiba hängst?“ „J-ja“, ich wurde rot, als ich nickte. „Woran denkst du denn?“, fragte Yugi neugierig. „Daran, wie süß er ist“, sein Gesicht war ja dermaßen niedlich, wenn er schlief. Tristan seufzte „Langsam zweifle ich an deinem Verstand. Kaiba und süß! Na klar!“ „Du hast ja keine Ahnung!“, schnaubte ich beleidigt. „Vergiss ihn mal für ein paar Minuten“, schlug er schon fast friedfertig vor, „Konzentrier dich mal auf etwas anderes, sonst wirst du noch verrückt“ Der Tipp kam wohl etwas zu spät. Nach Seto konnte man einfach nur verrückt werden. Er war einfach nur wunderschön und so verdammt liebenswert. Aber ich konnte verstehen, dass die anderen mir nicht glaubten, denn man musste ihn wirklich ganz privat erleben, um das zu glauben. „Geht nicht“, murmelte ich. „Schön!“, Tristan schnaubte genervt, „Dann eben nicht!“, jetzt ignorierte er mich einfach und vertiefte sich wieder in das Gespräch mit Yugi. Um so besser. Dann konnte ich wieder meinen Gedanken über Seto verfallen. Das tat ich auch. In der Pause und in den restlichen Stunden. Und erst recht auf dem Weg zur Villa. Mein Herz schlug mir bis zum Hals vor lauter Vorfreude auf ihn. Als ich eintrat warf ich meine Tasche achtlos in die Ecke und stürmte die Treppen zu seinem Zimmer hinauf. Schwungvoll riss ich die Tür auf. Aber er war gar nicht in seinem Zimmer. Das Bett war leer. Was zum-? Ratlos schaute ich im Bad nach, aber auch hier keine Spur. Wo konnte er denn nur sein? Oh Gott, hoffentlich war ihm nichts passiert. Beunruhigt hastete ich die Treppen wieder runter und sah im Wohnzimmer und in der Küche nach. Nichts. Ich rannte durch die zahllosen Gänge der Villa rief immer wieder laut seinen Namen, aber es kam einfach keine Antwort. Langsam bekam ich echt Angst. Was, wenn er nun ohnmächtig in irgendeinem Gang lag? Das könnte ich mir einfach nicht verzeihen. Immerhin war ich verantwortlich für ihn. Dann kam ich in das schöne große Zimmer mit den weinroten Möbeln, das Seto mir beim ersten Rundgang durchs Haus gezeigt hatte. Und da lag er, mitten auf der Couch vor der großen Fensterfront und schlief. Ein Arm hing über der Lehne und in der Hand hielt er ein Buch. Er musste wohl eingeschlafen sein, als er darin gelesen hatte. Erleichtert ließ ich mich neben ihm aufs Sofa sinken und streichelte durch sein Haar. Er sah ganz friedlich aus, wie er da so seelenruhig schlummerte. Und er war in Sicherheit. Ja, er hatte den ganzen Tag heil überstanden. „Du hast mir einen Schrecken eingejagt, mein Süßer“, hauchte ich in sein Ohr. „W-was?“, ich zuckte zurück, als er plötzlich aufwachte. Noch etwas verschlafen rieb er sich die Augen und blinzelte dann träge zu mir auf. „Wieso?“, fragte er leise. „Ich hab dich nicht gefunden und dachte schon, dir wäre etwas passiert“, lächelnd beugte ich mich zu ihm vor und hauchte einen Kuss auf seine leicht geöffneten Lippen, „Aber wie es aussieht, geht es dir gut“ „Hm“, er nickte träge, wobei er den Kuss aber nicht unterbrach. Also kuschelte ich mich ein wenig an ihn, damit es bequemer war. „Wie geht es dir?“, fragte ich sanft. „Bestens“, murmelte er, während er sich ein wenig unter mir streckte. „Hast du schon die Medizin genommen?“ Er nickte. „Und hast du schon etwas gegessen?“ Er deutete nur auf den Tisch. Da lag eine angefangene Packung Kekse. Na ja, wenigstens etwas. Aber daneben stand auch noch eine Tasse mit Kaffee. Ich runzelte die Stirn „Willst du nicht lieber auf den Kaffee verzichten, bis es dir besser geht? Der ist nicht gut für deinen Magen“ „Aber ohne Kaffee kann ich nicht leben“, murmelte er. „Klar kannst du“ „Aber ich will nicht“, beharrte er, wobei er mir einen so entschlossenen Blick zuwarf, der sagte, dass ich ja nicht wagen sollte, daran zu rütteln, „Außerdem hab ich ja auch etwas gegessen“ „Immerhin“, zufrieden streichelte ich über seinen Bauch, „Und was hast du den ganzen Tag gemacht?“ „Ich bin durchs Haus gelaufen, hab Kaffee gekocht, Kekse gegessen und gelesen“, er grinste leicht, „Nichts Weltbewegendes“ „Wow. Und du hattest keine Probleme bei den Treppen oder bei dem langen Weg von der Küche bis hierher?“, fragte ich überrascht. Er schüttelte nur den Kopf „Mit ein paar Pausen ging das schon“ „Dann wird es immer besser“, ich lächelte erleichtert. „Du pflegst mich ja auch gut“, flüsterte er, wobei er sogar ein wenig errötete. „Stimmt allerdings“, schmunzelnd küsste ich ihn auf die gerötete Wange, „Und wenn das so weitergeht, bist du schnell wieder gesund“ „Um genau zu sein, muss ich bis Samstag gesund sein. Da kommt nämlich Mokuba wieder“ „Du setzt dir einen Termin, bis wann du gesund zu sein hast?“, fragte ich ungläubig. „Warum nicht?“ „Hättest du den Termin nicht etwas früher setzen können?“ „Ich wollte ja realistisch bleiben“ „Hm“, ich überlegte kurz, bevor mir eine geniale Idee kam, „Wie wäre es, wenn du versuchst, bis Freitag wieder gesund zu sein? Dann haben wir noch einen ganzen Tag für uns“ „Und was willst du an dem Tag machen?“, fragte er neugierig, wobei ich aber ein erwartungsvolles Leuchten in seinen Augen ausmachen konnte. Er hatte wohl denselben Gedanken wie ich. „Uns... näherkommen?“, fragte ich anzüglich grinsend. „Wie viel näher?“, fragte er lauernd. „Mal sehen“, ich hauchte einen leichten Kuss auf seine Lippen, „Zumindest mehr als das“ „Klingt schon mal gut. Aber wie viel mehr?“ „Willst du das wirklich so genau wissen?“, fragte ich neckisch, „Willst du dich nicht lieber überraschen lassen?“ „Nein“ „Wieso nicht?“ Er grinste leicht „Weil ich schon ein bisschen Motivation brauche, damit ich so schnell gesund werden kann“ „Hm“, da hatte er recht. Aber ich wusste noch nicht, wie weit ich gehen wollte. Das war ja schließlich alles so neu für mich, „Sagen wir es so. Es lohnt sich, dafür gesund zu werden“ „Ah, du lässt dir Spielraum, wie weit du gehen willst“, er nickte nachdenklich, „Hätte ich auch so gemacht“ Trotzdem schien es seine Begeisterung ein wenig zu dämpfen. „Wenn du erstmal gesund bist, bleibt es ja nicht bei dem einen Freitag. Dann haben wir ja noch viel Zeit, um alles zu machen“, meinte ich schnell. „Du willst also immer noch daran festhalten?“, fragte er prüfend, „Daran, dass ich dein Erster sein soll?“ „Da bin ich mir vollkommen sicher“, ich schmiegte mich enger an ihn, „Also wirst du bis dahin gesund?“ „Ich versuch es.“, seufzend schloss er mich in seine Arme. Ich schmiegte mich an seine Brust und inhalierte seinen Duft. „Und was brauchst du dafür?“, fragte ich leise. „Nichts. Mir geht’s super“, murmelte er. „Und warum schläfst du dann schon wieder ein?“ „Ich döse nur“ Zufrieden kraulte ich seinen Bauch, was ihm ein zufriedenes Seuzfen entlockte, „Bist du müde?“ „Nein.“, er seufzte leicht, „Aber ich fürchte, langsam gewöhne ich mich daran, so zu faulenzen. Ist wie Urlaub“ „Ist doch gut. Ich meine, wann hattest du schon das letzte mal Urlaub?“ „Keine Ahnung“ Ich nickte nachdenklich, „Dann solltest du die Auszeit wirklich genießen und dir demnächst öfters mal eine gönnen“ Da sah er mich schief an „Ich hab noch eine Firma zu leiten“ „Aber du hast die letzten Wochen nichts getan und trotzdem steht sie noch“ „Äußerlich vielleicht“ „Wieso?“, fragte ich überrascht, „Läuft es nicht gut?“ „Keine Ahnung. Du lässt mich ja nicht an meinen Laptop“ „Ach was! Es ist bestimmt alles in Ordnung“ „Hm“, er brummte zustimmend, „Und wenn nicht, schieb ich einfach dir die Schuld zu“ „Hey!“ Er lachte leise, als ich ihn empört ansah und da konnte ich ihm einfach nicht böse sein. Wer könnte das schon bei so einem wundervollen Lachen? Ich hauchte ihm einen Kuss auf die wundervollen Lippen. „Von mir aus.“, murmelte ich, „Mir kann keiner einen Vorwurf machen, wenn dein Geschäft den Bach runtergeht. Ich hab ja keine Ahnung, wie deine Firma funktioniert.“ „Toll, wie du dich um meine Arbeit kümmerst!“, er schnaubte, „Dir wäre es wohl egal, wenn die Firma pleite geht“ „Nein. Obwohl... dann hättest du mehr Zeit und reich wärst du trotzdem noch“ „Ah, ums Geld geht’s also?“, fragte er lauernd. „Ach Unsinn!“, ich schnaubte beleidigt, „Wenn es darum ginge, dann hätte ich dich schon angegraben, als ich dich noch für ein eiskaltes Arschloch hielt“ „Gutes Argument“ „Allerdings! Dein Geld kannst du behalten. Ich will nur dich“ „Okay“, er gab mir einen versöhnlichen Kuss, bevor er mich von sich herunterrollte und aufstand. „Wo willst du denn hin?“, fragte ich verwundert. Momentan konnte ich ihn nur kopfüber ansehen, aber so herum sah er auch nicht übel aus. „Nachschub von meinem Gesundheitselixier holen“ „Du meinst die Medizin?“ „Ich bevorzuge doch lieber den Kaffee. Der macht mich schneller gesund, als jede Medizin“, er griff nach der Tasse auf dem Tisch und schlenderte langsam davon. Grinsend betrachtete ich seinen Hintern, der gerade so schön in meinem Blickfeld war. Oh ja, und Freitag würde er ganz mir gehören. Ich konnte es kaum erwarten. Aber jetzt sollte ich ihm erstmal hinterher eilen und sichergehen, dass ihm bis dahin nichts passierte. Die Tage vergingen nur quälend langsam. Aber wenigstens ging es Seto wirklich von Tag zu Tag besser. Inzwischen brauchte er kaum noch Ruhe und er aß auch wieder mehr. Außerdem konnte er nun ohne Probleme durchs ganze Haus rennen ohne danach erschöpft zusammenzubrechen. Aber leider konnte ich nicht verhindern, dass er sich wieder an seinem Laptop zu schaffen machte, während ich in der Schule war. Na ja, wenigstens war er jetzt beruhigt, weil es seiner Firma gut ging. Und er trank immer noch seinen Kaffee. Davon bekam ich ihn einfach nicht weg. Aber das alles war mir inzwischen egal, denn heute war Freitag. Ungeduldig starrte ich die Uhr an. Noch eine Minute und die Schule wäre aus. Dann könnte ich endlich zu Seto. Auch wenn ich noch nicht so genau wusste, wie weit ich gehen wollte, ich hatte mir vorgenommen, mir heute zumindest noch einmal seinen nackten Körper genauer anzuschauen. Auf den Anblick freute ich mich jetzt schon wie verrückt. Selbst Yugi und Tristan hatten bemerkt, wie hibbelig ich war. Ich konnte ihnen natürlich nicht sagen, worauf ich mich so freute, also erzählte ich ihnen irgendeinen Unsinn. Die beiden musste ja nicht wissen, dass ich plante, Setos Körper aus allen Kleidern zu schälen und jeden Millimeter der weichen Haut zu erkunden. Aber erstmal musste die verdammte Minute umgehen. Ungeduldig verfolgte ich den Sekundenzeiger, der sich in Zeitlupe zu bewegen schien. Dann endlich läutete es. Schnell warf ich alles in meine Tasche und rannte nach draußen, wobei ich beinah noch den Lehrer umriss. Ich rannte den ganzen Weg zu seiner Villa und als ich ankam, bekam ich kaum noch Luft. Aber das war mir egal. Schnell warf ich meine Tasche in die Ecke und eilte in den Salon. Für gewöhnlich saß er da immer um diese Zeit und entspannte sich. Und da war er auch diesmal. Er saß im Schneidersitz auf dem Sofa und arbeitete an seinem Laptop. Bis jetzt hatte er mich noch nicht bemerkt. Vor Vorfreude grinsend schlich ich mich an ihn heran. Er trug Hose und T-shirt. Perfekt. Davon würde ich ihn schnell befreien. Blitzschnell sprang ich neben ihn aufs Sofa und küsste ihn stürmisch. Überrumpelt starrte er mich an. „W-wo kommst du denn her?“, fragte er überrascht. „Ist das wichtig?“, grinsend leckte ich über seine Lippen. „Anscheinend nicht“ „Du hast es erfasst“, ich stellte seinen Laptop auf den Tisch und schaltete ihn aus. Anscheinend hatte er darauf sowieso nur Karten gespielt. „W-wieso starrst du mich so an?“, misstrauisch beobachtete er mein immer breiter werdendes Grinsen. „Heute ist Freitag“ Ah, jetzt schien es ihm zu dämmern. „Und was willst du jetzt von mir?“, fragte er lauernd. „Alles“, ich warf mich mit meinem ganzen Gewicht gegen ihn, so dass er auf dem Rücken landete und ich auf ihm lag. Dann küsste ich ihn wieder stürmisch. Seto lächelte wissend, bevor er seine Lippen auf meine presste und mich ebenso leidenschaftlich küsste. Oh wow, was für ein wahnsinnig gutes Gefühl. Sein weichen Lippen knabberten fordernd an meinen und ich erwiderte diese Leidenschaft nur zu gerne. Begeistert zog ich seinen Körper näher an meinen, streichelte mit der einen Hand über seine Seite, mit der anderen durch sein seidiges Haar. Er hatte wirklich einen heißen Körper. Ich konnte meine Finger nicht von ihm lassen. Derweil stupste Seto mit der Zunge gegen meine Lippen und forderte Einlass. Ich ließ ihn gewähren und zwischen uns entbrannte ein heißer Zungenkampf. Wahnsinn, ich hätte nie gedacht, dass man sich so leidenschaftlich küssen konnte. Meine Knie wurden ganz weich davon, als er mit seiner geschickten Zunge meinen Mund räuberte. Aber so kampflos wollte ich ihm die Vorherrschaft nicht überlassen. Jetzt drängte ich mich in seine Mundhöhle und erforschte meinerseits alles. Seto ließ mich gewähren. Er schmeckte unglaublich gut. So süß und herb zugleich. Ich zog ihn näher an mich, um ihn noch mehr zu spüren. Sein Körper fühlte sich unglaublich gut an meinem an und ich konnte nicht anders, als mich an ihm festzukrallen, um sicher zu gehen, dass er jetzt nur nicht aufhörte. Das fühlte sich zu gut an, um wahr zu sein. Jetzt würde ich ihn erst recht nicht mehr gehen lassen. Erst als wir kurz davor waren, zu ersticken, lösten wir uns voneinander. Blöder Sauerstoff! Ich hätte noch stundenlang so weitermachen können und wenn es nach mir ging, könnten wir auch noch weiter gehen. So weit er wollte und noch viel weiter. Ich wollte ihn voll und ganz. Deshalb klammerte ich mich auch nach dem Kuss weiter an ihn. Noch etwas atemlos sah ich Seto ins Gesicht. Auf seinen Wangen war eine feine Röte zu sehen und in seinen Augen lag ein zufriedener Ausdruck. In diesem Moment erkannten wir beide etwas: ich war Wachs in seinen Händen. Er hätte alles von mir verlangen können und ich hätte es für ihn getan. Das wussten wir beide. Aber mir war das egal. Sollte er doch sagen, was er wollte. Ich würde auch ans andere Ende der Welt gehen, wenn es ihn glücklich machte – vorausgesetzt natürlich er würde mitkommen. „Wollen wir ins Schlafzimmer gehen?“, fragte ich noch ein wenig atemlos. Ich konnte es kaum erwarten, ihn aus seinen Kleidern zu schälen. „Wieso? Gefällt dir meine Couch etwa nicht?“, fragte er ein wenig beleidigt. „Doch, wirklich eine schöne Couch“, ich stand auf und zog ihn mit mir schwungvoll auf die Beine, „Aber sie ist nicht der passende Ort für das, was wir vorhaben, mein Süßer“ „Was genau haben wir denn vor?“, neugierig musterte er mich, während er sich von mir durch die endlos langen Gänge schleifen ließ. „Großes“, mehr sagt ich dazu nicht und er akzeptierte es. Ich lenkte uns in sein Schlafzimmer und dirigierte ihn aufs Bett zu. Während ich ihn wieder in einen Kuss zog, drückte ich ihn sanft in die weichen Laken. Wie herrlich seine Lippen doch schmeckten. Ich konnte einfach nicht mehr davon ablassen. Also küssten wir uns, wobei er immer fordernder und leidenschaftlicher wurde. Mir wurde ganz schwindelig vor Glück. „Du bist echt heiß“, hauchte ich zwischen zwei Küssen. Er war so schön, so wunderschön. Sein geschmeidiger Körper räkelte sich unter mir voller Ungeduld, als würde er nur darauf warten, dass es endlich losging. Im Gegensatz zu mir war er sich vollkommen sicher, was kommen würde und wie weit er bereit wäre zu gehen. Ja, er wusste, worauf er sich einließ. Für mich war das alles Neuland. Ich konnte nicht genau sagen, was passieren, wie es sich anfühlen würde. Alles was ich spürte, war wie sich sein Körper unter mir immer wieder an- und entspannte. Allein diese kleinen Bewegungen erregten mich. Mein Herz schlug wie wild, als ich auf ihn hinabblickte und sein schönes Gesicht musterte. Er grinste mich schwach an „Du findest meinen Körper also toll, ja?“ „J-ja“, ich konnte nicht aufhören, ihn anzustarren. In seinen Augen schimmerte das absolut schönste Blau, das es überhaupt geben konnte. Es war schöner als alles andere auf der Welt. Ich vergaß alles um mich herum. Da waren nur noch diese blauen Augen, die mich in ihren Bann zogen. „W-was denn?“, fragte er verwirrt, „Bin ich grün im Gesicht oder wieso starrst du mich so an?“ „Weil du einfach nur wunderschön bist“, hauchte ich, „Ich liebe deine Augen“ „Jaja weil sie blau wie das Meer sind, nicht wahr?“, er verdrehte die Augen, „Das sagen sie alle“ „Nein... nicht wie das Meer. Dieses Blau... kann man einfach mit nichts vergleichen. Es ist einzigartig“ „Wow“, er sah mich schief an, „Also das hat mir bis jetzt noch keiner gesagt“ „Aber es ist so. Ich könnte den Rest meines Lebens einfach nur noch hier sitzen und in deine Augen schauen“ Ungeduldig rückte er sich unter mir zurecht, was mich fast in den Wahnsinn trieb. Sein Körper rieb sich dabei an meinem, so dass ich nur mit Mühe ein Keuchen unterdrücken konnte. „Und was soll ich die ganze Zeit machen, während du mich anstarrst?“ „Wir... können uns auch anderweitig beschäftigen, wenn dir das lieber ist“, verführerisch streichelte ich über seine Brust runter zu seinem Bauch, wo ich ihn ein wenig kraulte. Zufrieden schnurrend schloss er die Augen. „Hey, aber du musst schon die Augen offen lassen, sonst kann ich das Blau nicht mehr sehen“ Er seufzte genervt „Ist der Rest meines Körpers so abstoßend, dass du mir nur ins Gesicht schauen kannst?“ „Was? Nein, Unsinn. Wie könnte irgendetwas an dir abstoßend sein?“, ich kraulte ihn etwas kräftiger am Bauch, um ihn zu beruhigen, „Dein Arsch ist der Hammer und dazu diese langen Beine – ein Traum. Ganz zu schweigen von deinem schönen flachen Bauch und deiner muskulösen Brust“ Oh man, allein bei der Vorstellung daran, wuchs meine Erregung. „Na siehst du. Warum beschäftigst du dich dann nur mit meinen Augen, wenn dir auch der Rest meines Körpers zur Verfügung steht? Vor allem, weil sich in deinem Schoß bereits etwas regt“, mit einem Ruck warf er mich auf den Rücken und setzte sich auf meinen Schoß. Dann beugte er sich zu meinem Ohr und nagte daran, während er mit zuckersüßer unschuldiger Stimme hinein wisperte: „Dabei habe ich doch noch gar nichts gemacht“ „Allein dein Anblick ist unglaublich erregend.“, stürmisch küsste ich ihn, während ich über seine ganzen Oberkörper streichelte. Meine Finger suchten sich einen Weg unter sein T-Shirt und schoben es so weit nach oben, bis er es mit einem schnellen Handgriff ausziehen konnte. Genüsslich streichelte ich über die makellose Haut. Sie war ganz warm und samtig unter meinen Händen. Während er sich daran machte, mein Hemd zu öffnen, glitten meine Hände schnell zu seiner Hose. Ich konnte es gar nicht erwarten, ihn wieder nackt zu sehen. Als er meinen Oberkörper vom Stoff befreite, setzte ich mich auf und schob ihm gleichzeitig die Hose von den Hüften. Jetzt trug er nur noch Shorts. Mein Blick glitt über seinen Körper, über jedes noch so kleine Detail. Das war zu schön, um wahr zu sein. Ich musste meine Finger seine Haut, die Muskeln, einfach alles ertasten lassen, nur um mich davon zu überzeugen, dass es kein Traum war. Seine Augen blitzten amüsiert „Anscheinend gefällt dir, was du siehst“ „Sehr sogar“, unglaublich, aber er saß wirklich fast nackt auf meinem Schoß. Allein durch diesen göttlichen Anblick wurde meine Hose schmerzhaft eng. Schnell setzte ich mich auf, um ihn wieder zu küssen und über seinen schönen Körper zu streicheln. „Du warst noch nie jemandem so nah?“, fragte er noch einmal prüfend. „Noch nie“ „Dafür stellst du dich gar nicht so schlecht an“ Ich lächelte glücklich, als ich in seine wundervollen Augen sah. Das war ja schon fast ein Kompliment. „Du kannst ruhig meinen Körper zuerst etwas erkunden, damit du dich daran gewöhnst“, sagte er ruhig. Keine schlechte Idee. Immerhin war es ja genau das, was ich wollte. „Du bist der Wahnsinn“, erfreut hauchte ich ihm noch einen Kuss auf die Lippen, bevor ich begann an seinen Hals zu knabbern. Er lehnte sich zufrieden gegen mich. Das war es, was er wollte. Dass ich seinen Körper erkundete. Und den Gefallen tat ich ihm nur zu gerne. Meine Lippen glitten von seinem Schlüsselbein weiter zu seiner Brust, verteilten hauchfeine Küsse auf jedem Zentimeter der Haut. Ich bekam gar nicht genug davon, den Geschmack seiner Haut zu kosten. Begierig leckte ich über seine rechte Brustwarze, bevor ich sanft daran knabberte. Er stöhnte leise in mein Ohr, was mich nur noch mehr erregte. Seine Stimme, war so verdammt erotisch, wenn er erregt war. Als seine Knospe hart wurde, widmete ich mich wieder seiner Brust, zeichnete mit der Zunge seine Brustmuskulatur nach. Genüsslich legte er seine Arme um meinen Nacken und presste mich näher an sich so dass sein betörender Duft mir die Sinne vernebelte. Doch dann zog er mich wieder zu sich und verwickelte mich in einen feurigen Kuss. Unseren Zungen spielten miteinander und streichelten sich. Ich biss ihm leicht in die Lippe und als Reaktion darauf erwiderte er den Kuss so stürmisch, dass er mich dabei auf den Rücken warf. Doch ich ließ ihn dabei nicht los, sondern zog ihn mit mir, um mich ja nicht von ihm lösen zu müssen. Inzwischen hatte er meinen Mund komplett beschlagnahmt. Neugierig erkundete er alles, während er gleichzeitig über meinen Oberkörper streichelte und schon mal mein Hemd aufknöpfte. Derweil glitten meine Hände über seine Seiten weiter nach unten zu seinen Shorts. Meine Finger rutschten unter den Stoff, ertasteten das nackte Fleisch. Über seinen formvollendeten knackigen Hintern zu streichen, war einfach nur unglaublich heiß. Ich wollte ihn auf den Rücken werfen, um seinen ganzen Körper besser erkunden zu können, aber mit Leichtigkeit drückte er mich zurück ins Laken. Inzwischen hatte er sich ja vollständig erholt und strotzte nur so vor Energie. Na gut, dann begnügte ich mich erstmal mit seinen Lippen und seiner Rückseite, über die meine Hände unentwegt strichen. Meine Finger glitten über seine Wirbelsäule weiter nach unten und erneut unter die Shorts. Ich wollte sie ihm gerade abstreifen, als er mich zurückhielt. Überrascht sah ich ihm in die Augen, mit denen er mich prüfend musterte. „Wie weit willst du gehen?“, fragte er unvermittelt. Mein Blick glitt über seine muskulöse Brust, seinen flachen Bauch und dann über sein wunderschönes Gesicht. Wie weit wollte ich gehen? Bei dem Anblick war das ja wohl glasklar. „Bis zum Ende“, sagte ich entschlossen. Er grinste leicht. „Gut zu wissen“ Dann beugte er sich wieder zu mir herunter und küsste mich. Als ich ihm diesmal die Shorts vom Hintern schieben wollte, ließ er mich machen. Also beförderte ich den lästigen Stoff so schnell wie möglich auf den Boden. Ich ertastete die wundervollen Rundungen. Wow, ich musste definitiv im Himmel sein. Dieser Kerl machte mich wahnsinnig! Ich piekste ihm in die Seiten und den Moment, in dem er erschrocken zusammenzuckte, nutzte ich und warf ihn auf den Rücken. Seinen aufkommenden Protest erstickte ich in einem Kuss. Genüsslich ließ ich meine Hände über seine Brust wandern. Ich ließ von seinen Lippen ab und küsste mich stattdessen über seinen Hals zu seinem Schlüsselbein. Dann glitt ich weiter zu seiner Brust, um wieder an seiner Brustwarze zu knabbern. Es schien ihn wahnsinnig zu machen. Ungeduldig wand er sich unter mir, wobei er mein Tun genau beobachtete. Langsam küsste ich mich weiter über die hauchfeine Rinne, die von seinem Brustbein bis zu seinem Bauchnabel verlief. Derweil streichelte ich über seine Seiten zu seinem Hintern und dann über seine Schenkel. Ich fuhr mit den Fingern über die weiche Haut bis hin zu seinen Knien. Dann drückte ich vorsichtig seine Beine auseinander, um dazwischenzurutschen. Ich sah Seto an, dass ihm die Situation scheinbar nicht sonderlich behagte. Wahrscheinlich war er es nicht gewohnt, jemanden zwischen seinen Beinen liegen zu haben. Oder doch? Bei Gelegenheit sollte ich ihn vielleicht mal fragen mit wem er denn alles geschlafen hatte. Aber nicht jetzt. Ich streichelte immer wieder an seinen Oberschenkeln auf und ab. Und das schien ihn schnell wieder zu beruhigen. Lächelnd tauchte ich mit der Zunge in den süßen Nabel ein, bevor ich meinen Weg weiter nach unten fortsetzte. Doch bevor ich mein Ziel erreichen konnte, hielt er mich zurück „Du musst das nicht tun“, hauchte er ein wenig atemlos. Ich sah zu ihm auf. Seine Wangen waren gerötet und sein Blick ein wenig glasig. Er hatte noch nie schöner ausgesehen. „Aber ich will es tun“, sagte ich leise, während ich mich über ihn beugte und ihn liebevoll küsste. „Sicher? Es ist doch dein erstes Mal. Überlass lieber mir die Führung“ „Ich will es aber versuchen“, sagte ich stur. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlte. Er sah mich zweifelnd an. „Weißt du überhaupt, was du da tun musst?“ „Klar, ich mach das schon irgendwie. Und wenn nicht finde ich das schon durch Probieren raus“, ich musste lachen, als er mich total entsetzt anstarrte. Ihm schien die ganze Situation nicht wirklich zu behagen. Ich schätzte ihn sowieso eher als den dominanteren Typen ein. Wenn ich mit ihm fertig war, durfte er das gerne unter Beweis stellen. Aber erstmal war ich dran. „Spinnst du?“, rief er fassungslos, „Du wirst auf keinen Fall an meinem besten Stück herum experimentieren!“ „Keine Sorge“, schmunzelnd küsste ich ihn, „Ich weiß schon, wie das geht – und ich werde dir nichts abbeißen, versprochen“ Seine Augen wurden immer größer „Wenn du mich beißt, bist du tot!“, drohte er. „Ich tu dir nicht weh“, versicherte ich ihm. Bevor er noch widersprechen konnte, wanderte ich wieder an seinem Körper abwärts und widmete mich endlich seinem Schritt. Er stöhnte leise, wobei er sich verzweifelt unter mir wand, nicht wissend, wohin mit seinen Händen. Trotzdem fand er noch genug Beherrschung, um jede meiner Bewegungen genau zu beobachten. Aber das störte mich nicht. Unter mir erbebte sein Körper bei jeder Berührung und immer wieder entkam ihm ein Keuchen. Ich grinste leicht. Gut zu wissen, dass ich so etwas bei ihm bewirken konnte. Also machte ich weiter. Aber ich trieb ihn nicht bis zur Ekstase. Immerhin war sein Körper noch angeschlagen vom Fieber und ich wollte ihm nicht zu viel zumuten. Als ich spürte, wie er kurz davor war, zu kommen, ließ ich von ihm ab. Langsam küsste ich mich über seine Brust wieder nach oben zu seinen Lippen. Er drängte sich sofort wieder begierig in meinem Mund und forderte meine Zunge zu einem kleinen Kampf heraus. Diese kleine Ablenkung nutzte er, um sich aufzusetzen und mich an sich zu ziehen, so dass ich direkt vor ihm saß. „Und wie wars?“, fragte ich gespannt. Okay, er hatte mich nicht weggestoßen, aber hatte es ihm auch wirklich gefallen? „Sicher, dass du das vorher noch nie gemacht hast?“, fragte er immer noch ein wenig außer Atem. Seine Augen glänzten dunkel vor Lust. „Du bist der erste“ „Dann bist du ein Naturtalent. Aber jetzt bin ich dran.“, er grinste leicht, während er mich ins Bett drückte, „Ich finde es nämlich ganz schön unfair, dass du noch vollständig angezogen bist, während ich hier nackt herumliegen muss“ „Aber es steht dir doch so gut, nackt zu sein“, ich legte meine Arme um seine Taille und zog ihn zu mir herunter, „Hm, du bist so schön, dass ich dich am liebsten gleich noch einmal erkunden würde“, er machte süchtig, definitiv. Ich wollte jede Faser seines Körpers berühren und streicheln, immer und immer wieder. Ich wollte, dass er mir gehörte. Liebevoll streichelte ich über seinen Rücken und seinen Hintern. Seine Haut war so schön seidig. „Aber jetzt bin ich mal dran“, sagte er fest. Er begann damit, meinen Hals zu verwöhnen. Wow, er war gut. Seine weichen Lippen fühlten sich einfach nur toll auf meiner Haut an. Derweil streifte er mir das Hemd vom Körper, um mehr Spielraum zu haben. Seine Hände und seine Lippen waren einfach überall. Auf meiner Brust, auf meinem Bauch und erstaunlich schnell sogar an meiner Hose. Seine Finger streiften die Beule in meiner Hose, was mich scharf die Luft einsaugen ließ. „Tut das nicht langsam weh?“, fragte er scheinheilig. „Doch, irgendwie schon“, ich reckte mich ihm fordernd entgegen, „Willst du mich denn nicht erlösen?“ „Was bekomme ich denn dafür?“, er grinste mich amüsiert an. „Alles was du willst“ „Klingt nach einem vernünftigen Angebot“, er widmete sich wieder meiner Brust. Zärtlich knabberte er an meiner Haut, leckte über meine Brustwarze und biss vorsichtig hinein. Ich konnte ein heiseres Stöhnen nicht unterdrücken. Aber er war wirklich so unglaublich sanft und erregend zugleich, dass ich ihn nie wieder gehen lassen wollte. Langsam arbeitete er sich weiter nach unten vor. Dabei ließ er sich besonders viel Zeit bei meinem Bauch. Immer wieder tauchte seine Zunge in meinen Bauchnabel ein und ließ mich erzittern. Ich liebte seine Berührungen, aber mir wäre es lieber, wenn er sich endlich weiter nach Süden begab. Das tat er dann auch. Geschickt öffnete er meine Hose und streifte sie mitsamt der Shorts in einer fließenden Bewegung von meinem Körper. Es tat so gut, endlich nicht mehr so eingeengt zu sein. Ich konnte mir ein Stöhnen nicht verkneifen, als er mit seinen schlanken Fingern über meinen Schritt strich. Sein Blick glitt über meinen Körper „Gar nicht mal schlecht“, meinte er zufrieden. „Was denn?“ „Dein Körper.“, er zuckte leichtfertig mit den Schultern, wobei er jedoch nicht von meiner Erregung abließ, „Er gefällt mir.“ Seine Berührungen machten mich wahnsinnig. „Und das sagst du mir einfach so nebenbei?“, fragte ich gepresst. „Wieso? Ist das denn eine so wichtige Information für dich?“ „Natürlich ist es das.“, meinte ich empört, „Ich muss doch wissen, ob ich dir gefalle“ Er beugte sich zu mir vor und sah mir tief in die Augen „Du gefällst mir. Sehr sogar. Bist du jetzt glücklich?“, an seinem Blick erkannte ich, dass er es ernst meinte. „Und wie“, überglücklich strahlte ich ihn an. Ich gefiel ihm also. Er gab mir einen kleinen Kuss „Dann lass mich jetzt weitermachen, ja?“ „Ja, mach weiter“, ich konnte es nicht erwarten, dass er endlich anfing. Also widmete er sich wieder meiner unteren Körperhälfte. Seine Lippen waren dabei so sündig weich, dass ich mich kaum noch beherrschen konnte. Immer mehr Laute der Verzückung entwichen mir, als er schneller und intensiver wurde. Er löste in mir unglaubliche Gefühle aus, die ich noch nie empfunden hatte. Sie waren ganz ungewohnt, aber gleichzeitig auch der Wahnsinn. Mir wurde ganz schwindelig davon. Ich sah nur noch Sterne. Ich war kurz davor, zu kommen, als er abrupt aufhörte. Nein! Was sollte denn das? Mein ganzer Unterleib drohte zu zerbersten und kurz vor der Erlösung hörte er auf? Wie gemein! „Das ist fies!“, keuchte ich. „Gleiches Recht für alle“, er sah mich mit seinen schönen blauen Augen an, die amüsiert funkelten. Ich zog ihn schnell zu mir hoch, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Zufrieden erwiderte er, wobei er leicht meinen Bauch streichelte. Dann legte er sich zu mir und sah mich schief an „Also entweder mache ich etwas falsch oder du bist nicht sonderlich empfindlich am Bauch.“ „Letzteres.“, ich legte meine Arme um seine Taille und zog ihn näher. „Aber wieso?“, seine blauen Augen sahen mich verwirrt an. Das schien ihn wirklich zu verwundern. „Niemand ist so empfindlich am Bauch. Nur du.“, ich kraulte ein wenig seine Bauchmuskeln, „Aber es ist gut zu wissen, dass du so einen ausgeprägten Schwachpunkt hast“ „Es ist kein Schwachpunkt!“, murrte er beleidigt. „Doch, ist es. Ich muss dich dort nur ein bisschen Streicheln und schon wirst du schwach. Als was würdest du es sonst bezeichnen?“, grinsend küsste ich ihn. „Als... erogene Zone?“ „Am Bauch?“ „Ich bin doch nicht nur am Bauch empfindlich.“ „Nein? Wo denn noch?“, fragte ich neugierig. „Tja, das wüsstest du wohl gern“, überlegen grinste er mich an. „Das werde ich schon noch herausfinden“, ich strich spielerisch über seine Seite, „Bereit für die zweite Runde?“ „Jetzt willst du es wohl wirklich wissen, oder?“ „Naja, wenn wir schon mal nackt sind und du dich hier so verlockend präsentierst...“, ich knabberte an seinem Hals, während meine Hand über seinen Hintern streichelte. Wenn wir schon so weit gekommen waren, wollte ich es ganz durchziehen. Bei ihm hatte ich das Gefühl, dass ich gar nichts falsch machen konnte. Ich vertraute ihm voll und ganz. „Willst du das wirklich?“, fragte er erneut. Ich nickte „Ich bin mir vollkommen sicher“ „Du kannst jederzeit Stopp sagen“ „Werde ich bestimmt nicht“, da war ich mir sicher. „Okay. Warte kurz“, er sprang auf und eilte ins Bad. Als er wiederkam hielt er eine Tube in der Hand. „Dann tut es nicht so weh“, erklärte er. Er zog mich fest in seine Arme und küsste mich wieder, während er etwas Gel aus der Tube auf seinen Fingern verteilte. Dann zog er mich vor sich auf die Knie. „Bereit?“ „Bereit“, ich konnte es kaum erwarten. Und Seto enttäuschte mich auch nicht. Am Anfang war es ungewohnt und ein wenig schmerzhaft, aber er gab mir genug Zeit, um mich an ihn zu gewöhnen. Immer wieder küsste und streichelte er mich, damit ich entspannt blieb. Und dann war es einfach großartig. Ich hätte mir vorher nie erträumt, so etwas Intensives zu fühlen. Aber es war einfach der Hammer gewesen. Mein ganzer Körper kribbelte von seinen Berührungen. Erschöpft stützte Seto sich neben mir ab, um nach dem eben Erlebten erstmal wieder zu Atem zu kommen. Sein Gesicht war meinem ganz nah und einige seiner Haarsträhnen kitzelten mich an der Nase. Er war so schön mit den leicht geröteten Wangen, dass ich ihn einfach zu mir ziehen und küssen musste. Noch etwas atemlos erwiderte er es. Seine weichen Lippen schmeckten dabei so wunderbar süß. „Das war der Wahnsinn“, hauchte ich. Er sank erschöpft neben mich und legte einen Arm um mich. „Ja, es war fantastisch“, murmelte er träge. Schmunzelnd kuschelte ich mich an ihn und strich ihm eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht. Nach diesem großartigen Erlebnis, schien er geschafft zu sein. Ich zog schnell noch die Decke über uns, bevor ich mich wieder an ihn schmiegte. Erstaunlich, wie schnell er einschlief. Auch wenn er wieder gesund war, sein Körper war noch keine Anstrengungen gewohnt. Aber das war mir recht. Immerhin hatte er sich seinen Schlaf redlich verdient. Mein Hintern kribbelte immer noch und dieses warme Gefühl in meinem Bauch wollte gar nicht mehr verschwinden. Das war einfach nur unglaublich gewesen. Noch nie war ich so glücklich gewesen wie in diesem Moment. Die halbe Nacht starrte ich ihn einfach nur an, ich war regelrecht hypnotisiert von seinem Anblick. Aber irgendwann schlief ich doch an seiner Seite ein. Kapitel 9: ----------- Die ganze Nacht träumte ich von ihm, von diesem geschmeidigen Körper, seiner warme Haut und diesen umwerfenden blauen Augen. Ich konnte mich noch an jede seiner Berührungen erinnern, an seinen Geruch und seine schlanken Finger. Und ich hatte noch nie so gut geschlafen, wie in dieser Nacht. Als ich am nächsten Tag erwachte, war es schon nach zwölf. Aber Seto schlief immer noch. Zufrieden kuschelte ich mich an ihn. Sein Körper war ganz warm, genau wie gestern, und er roch so unbeschreiblich gut. An diesen wundervollen Mann hatte ich meine Unschuld verloren. Konnte es etwas Besseres geben? Wohl kaum. Ich musste nur daran denken und schon begann meine Haut überall da, wo er mich gestern berührt hatte, zu prickeln. Lächelnd küsste ich ihn auf die Wange, wodurch er allerdings wach wurde. Nur langsam öffneten sich seine Augen und es dauerte einige Sekunden, ehe sein Blick sich auf mich richtete. Träge blinzelte er. Erst dachte ich schon, er könnte sich nicht mehr an gestern erinnern und fragte sich jetzt, warum ich nackt neben ihm lag, aber dann lächelte er warm und liebevoll. „Morgen“, nuschelte er, während er sich streckte. „Morgen? Es ist schon Mittag“, ich lachte vergnügt, als er mich bedröpelt ansah. „Mittag? Welcher Tag“, fragte er. Seine Stimme war noch ganz schwer vom Schlaf, so dass die Worte nur träge über seine Lippen kamen. „Samstag“, ich grinste breit, „Es muss Samstag sein, weil gestern Freitag war“, und was für ein Freitag! „Klingt logisch“, zufrieden seufzend kuschelte er sich tiefer ins Kissen und schloss wieder die Augen. Anscheinend wollte er noch etwas dösen. Auch gut, dann konnte ich ihn derweil noch ein bisschen betrachten. Ich verzog mich unter die Decke, um seinen nackten Körper ein wenig zu inspizieren. Im Moment lag er auf dem Bauch, so dass ich einen wunderbaren Ausblick auf seinen Rücken und seinen Hintern hatte. Andächtig ließ ich meine Finger über die zarte Haut gleiten, angefangen bei den Schulterblättern, dann zu seinen Seiten und über seine Wirbelsäule. Ich streichelte über seine Lenden, wobei ich immer wieder kurz seine Seiten taxierte. Und er war kitzelig, denn er zuckte dabei jedes Mal leicht zusammen. Trotzdem entzog er sich mir nicht. Also machte ich weiter. Endlich kam ich zu meiner Lieblingsstelle: die beiden süßen kleinen Rundungen. Ich strich sanft darüber. Sie waren wundervoll, einfach nur wundervoll. Rundum zufrieden bettete ich meinen Kopf auf seiner Hüfte. Von hier aus konnte ich seinen Hintern schön im Auge behalten, während ich immer wieder darüber streichelte. Ich liebte diesen wundervollen Körper. Nein. Ich... ich liebte ihn. Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Oh mein Gott, ich liebte ihn wirklich. Ich, Joey Wheeler, liebte Seto Kaiba. Nicht nur seinen Körper sondern alles an ihm. Seine wundervollen Augen, sein Lächeln, seine Stimme und seinen Charakter. Bei dem Gedanken daran wurde mir ganz warm ums Herz. So fühlte es sich also an, jemanden zu lieben. Ich hatte ein Kribbeln im Bauch und mein Herz schlug so schnell, als wollte es vor Freude aus meiner Brust springen. Ich konnte nicht aufhören, zu grinsen. Aber plötzlich schreckte er hoch. Vor lauter Überraschung rollte ich von seiner plötzlichen Bewegung von seiner Hüfte auf seinen Hintern. Sehr bequem, das musste ich ihm lassen. Aber was hatte ihn so erschreckt? Ich hauchte einen Kuss auf eine der schönen Rundungen, bevor ich unter der Decke hervorkroch. Als ich ihn fragend ansah, starrte er nur erschrocken zurück. „Was ist los?“, besorgt setzte ich mich auf. „Heute ist Samstag? Und es ist schon nach zwölf?“ Ich nickte. Wenn ihm das erst jetzt auffiel, hatte er aber eine ganz schöne lange Leitung. „Was ist so schlimm daran?“, fragte ich. „Mokuba und Roland kommen heute wieder“, verstört fuhr er sich durchs Haar, „Sie könnten jeden Augenblick hier sein und wir liegen immer noch nackt im Bett.“ „Oh“, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Roland würde mich vermutlich umbringen, wenn er mich in Setos Bett erwischte. Dann sollte ich die letzten Minuten meines Lebens wenigstens noch voll auskosten. Ich stürzte mich auf Seto und küsste ihn stürmisch. Meine Hände wanderten über seinen Rücken und hinderten ihn daran, zurückzuweichen. Liebevoll knabberte ich an seiner Unterlippe. Aber dann schob er mich von sich und sah mich entsetzt an „Bist du verrückt? Die beiden können jeden Augenblick wieder da sein und du kommst mir so?“ „Wenn sie uns schon erwischen müssen, dann will ich vorher wenigstens noch etwas davon haben“, sagte ich fest. „Nix da!“, er schnaubte verärgert, „Ich will nicht, dass mir jemand bei sowas zuschaut und auf den Arsch starrt“ „Dabei ist der doch echt sehenswert“, ich wollte ihn wieder in einen Kuss verwickeln, aber er blieb stur. Seufzend griff ich nach dem Telefon. „Was hast du vor?“, Seto sah mich verwundert an. „Ich rufe Roland an und frage ihn, wann er hier sein wird“ „Gute Idee“ Ich wählte schon mal und drückte dann Seto den Hörer in die Hand, „Andererseits willst du ja wissen, wann er kommt. Also redest du mit ihm“, grinsend drückte ich ihn auf den Rücken, „Und ich beschäftige mich derweil anderweitig“ „Bist du verrückt – Hi Roland“, er warf mir einen giftigen Blick zu. Lächelnd setzte ich mich auf seinen Schoß und küsste ich mich über seinen Hals, während Seto sich weiter auf das Telefonat konzentrieren musste. „Ja, mir geht’s gut. Fieber ist weg und ansonsten auch alles be~stens“, er keuchte erschrocken auf, als ich mich an einer Stelle an seinem Hals festsaugte. „D-da war nichts“, stammelte er, „Nur eine Taube – los schwirr ab“; verzweifelt versuchte er mich von sich zu schieben, aber als Antwort biss ich in seine Halsbeuge. Er hielt sich schnell die Hand vor den Mund, um nicht noch einmal in den Hörer zu keuchen. Derweil küsste ich mich weiter zu seinem Schlüsselbein und knabberte sanft daran. „Joey ist... beschäftigt“ Und wie ich das war. Ich streichelte über seine Seiten und seinen Bauch, während ich mich langsam zu seiner Brust küsste. „Ja, ich esse genug“, ungehalten biss er die Zähne zusammen, als ich über seine Brustwarze leckte und sanft daran knabberte. Er hielt den Hörer zu, bevor er raunte: „Lass das, sonst kommt Roland uns noch auf die Schliche!“ Frech grinsend sah ich zu ihm auf „Dann solltest du dich mit dem Gespräch beeilen, bevor ich mein Ziel erreiche und du keinen vernünftigen Satz mehr herausbekommst“ Er starrte mich misstrauisch an, als versuche er abzuwägen, ob ich das ernst meinte. Aber spätestens als ich noch einmal in seine Brustwarze biss, schien er davon überzeugt zu sein. „W-wann seid ihr wieder da?“, fragte er Roland schnell. Jetzt hatte er es wirklich eilig, das Gespräch zu beenden. Gut so. Ich küsste mich weiter über sein Brustbein und seinen Bauch zu seinem Bauchnabel. „O-okay“, er sog scharf die Luft ein, als ich mit meiner Zunge in seinen Nabel eintauchte. Seine Hand zitterte, als er endlich auflegte und das Telefon auf den Nachttisch warf. „Und?“, fragte ich neugierig, „Wann kommen sie?“ „Zwei bis drei Stunden“, nachdenklich starrte er an die Decke, „Roland hat gesagt, er gibt mir eins auf die Glocke, wenn ich gelogen haben sollte und doch nicht gesund bin“ Ich musste lachen, als er regelrecht empört darüber zu mir sah. „Ein Glück, dass du nicht gelogen hast“, schmunzelnd küsste ich ihn auf die Lippen. „Ja, aber ich hab nicht genug gegessen“, murmelte er, „Ich hab noch nicht wieder so viel zugenommen, wie ich durch das Fieber abgenommen habe“ „Das wird er schon verstehen“ „Und wenn nicht gebe ich dir die Schuld“ „Was?“, entrüstet sah ich ihn an, „Was kann ich denn dafür?“ „Glaub mir, Roland.“, sagte er mit leidiger Stimme, „Ich hatte solchen Hunger, aber Joey wollte mir nichts zu essen geben und ich war viel zu schwach, um selbst den langen Weg zur Küche zu schaffen“ Ich schüttelte den Kopf, „Das glaubt er dir nie“ „Oh doch, das wird er“, Seto nickte bestimmt, „Menschen glauben das, was sie hören wollen, auch wenn sie wissen, dass es eigentlich nicht stimmen kann. Und Roland wird lieber hören wollen, dass du Schuld bist, als dass es mein Versäumnis war“ „Das ist unfair!“ „Ich weiß, aber vielleicht fällt es ihm ja auch gar nicht auf“ „Das solltest du hoffen“, fies grinsend beugte ich mich über ihn und biss ihn in die Unterlippe, „Weil, wenn du ihm das sagst, dann wird er mich erwürgen. Und dann reiße ich dich mit, indem ich ihm einfach erzähle, was wir gestern getrieben haben“ „Das würdest du doch nicht tun!“, ungläubig starrte er mich an. „Doch! Entweder bringt Roland uns dann beide um oder er verschont uns“, lachend schmiegte ich mich an ihn, „So oder so, wir sind dann vereint“ „Deine eiskalte Berechnung ist irgendwie gruselig“ „Tja, ich kann nun mal ganz schön fies werden, wenn ich etwas wirklich will“, ich küsste ihn fest, „Und ich will nichts mehr als dich“ „Gut zu wissen“ „Und drei Stunden sind viel Zeit“, fügte ich lasziv grinsend hinzu. „Seit wann bist du denn so aufmüpfig?“, fragte er. „Seit ich weiß, wie gut du dich anfühlst“ Seufzend ließ er sich ins Kissen sinken „Typisch Jungfrauen. Erst zieren sie sich ewig, aber wenn sie auf den Geschmack gekommen sind, wollen sie gar nicht mehr damit aufhören“ „Stimmt wohl“, grinsend küsste ich mich wieder über seinen Körper nach unten, „Du machst aber auch süchtig“ „Ach jetzt liegt es an mir“, er räkelte sich unter mir, als ich über seine Seiten streichelte und mich an seinem Bauch abwärts küsste. „Was hast du vor?“, fragte er leise. „Lass dich überraschen“, ich lächelte zufrieden, als er zögerlich nickte. Langsam wanderte ich tiefer und kümmerte mich um seine Erregung. Es machte Spaß, ihn so zu reizen und zu hören, wie seine Stimme rau vor Lust wurde. Keuchend warf er den Kopf in den Nacken. Also setzte ich meine Arbeit fort. Er wurde immer unruhiger und wand sich unter mir, wobei ihm immer wieder ein leises Stöhnen entkam. Als er kurz davor war, zu kommen, wollte er mich wegdrücken, aber ich ließ nicht locker und verstärkte meine Bemühungen noch einmal. Und schließlich kam er mit einem heiseren Aufschrei in meinem Mund. Ich schluckte es, ohne zu zögern und es schmeckte gar nicht so schlecht. Lächelnd kletterte ich wieder zu ihm nach oben und betrachtete ihn, wie er nach Luft schnappte. Seine Wangen waren ganz gerötet. „Du bist wunderschön“, hauchte ich in sein Ohr. „Wieso hast du nicht vorher aufgehört?“, fragte er atemlos. „Weil ich nicht wollte. Ich wollte wissen, wie du schmeckst“, ich küsste ihn auf die leicht geöffneten Lippen, „Und du schmeckst gut“ „Du bist ganz schön offensiv für jemanden, der bis gestern noch nicht mal einen richtigen Zungenkuss hatte“, bemerkte er. „Du lädst ja auch dazu ein, erkundet zu werden“ Zufrieden seufzend kuschelte er sich an mich und schloss die Augen. „Du bist seltsam“ „Und du bist süß“, ich schmiegte mich in seine Arme und streichelte durch sein Haar. So ließ es sich leben, hier in seinen Armen, an seiner warmen Brust. Wir lagen eine ganze Weile einfach nur aneinander gekuschelt da und genossen die Nähe des anderen. Anscheinend nutzte Seto die Zeit, um zu dösen, denn seine Atmung wurde ruhig und gleichmäßig. Ich gab ihm die Zeit, sich zu erholen, aber ich hatte durchaus noch etwas vor mit ihm. Dafür würde er seine Kraft noch brauchen. Aber bis dahin begnügte ich mich damit, mich an ihn zu kuscheln und über seinen Bauch zu streicheln. Er schien es wirklich zu lieben, wenn man ihn dort kraulte, denn er fing unwillkürlich an, leise zu schnurren. Zufrieden hauchte ich einen Kuss auf seine Lippen. Unendlich langsam öffnete er seine Augen und sah mich träge an. „Hast du dich genug erholt?“, fragte ich leise. „Kommt darauf an, was du von mir willst“, murmelte er. Ja, so kannte ich ihn. Er ließ sich auf nichts ein, bevor er wusste, worum es ging. „Na ja, es hat mit dir und mit mir zu tun“ Und plötzlich hatte er sich blitzschnell herumgerollt und auf meinen Schoß gesetzt. Wow, er war ganz schön flink. Neugierig musterte er mich, wobei seine Augen verführerisch blitzten. „Klingt interessant“, hauchte er, während er sich zu mir herunter beugte und sanft aber fordernd küsste. „Allerdings“, seine Lippen waren unglaublich geschmeidig, so dass ich ihn näher an mich zog, um sie besser schmecken zu können. Begierig wanderten meine Hände zu seinem Hintern und strichen wieder darüber. Als ich kurz in die feste Haut kniff, zuckte er zusammen. Seufzend löste er sich von mir und sah auf mich herab. „Was hast du nur mit meinem Hintern, dass du einfach nicht die Finger davon lassen kannst?“ „Es ist einfach ein Prachtexemplar“, grinsend strich ich über die malträtierte Stelle, wobei ich ihn wieder zu mir zog. Er schüttelte resignierend den Kopf. „Du bist wirklich seltsam“ „Das müsstest du doch inzwischen wissen“, ich fing seine Lippen wieder für einen Kuss ein, während ich weiter über seinen Hintern strich. Derweil rieb er seinen Unterleib provokativ an meinem. Ich keuchte genüsslich auf. Oh ja, ich konnte es kaum erwarten, ihn wieder zu spüren. Er enttäuschte mich auch nicht. Mir kam es sogar so vor, als wäre es heute Morgen noch viel intensiver als gestern. Jetzt lagen wir aneinander geschmiegt da und ich konnte nicht aufhören zu grinsen. Überglücklich sah ich ihm ins Gesicht. Er erwiderte meinen Blick mit einem schwachen Lächeln, aber er wirkte auch erschöpft. Ich strich ihm zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht. „Alles in Ordnung?“, fragte ich sanft. Er nickte. „War nur anstrengend. Ich muss erst wieder zu Kräften kommen“ „Weißt du was?“, ich hauchte noch einen Kuss auf seine Lippen, bevor ich mich aufsetzte, „Ich bringe dir etwas zu Essen, damit du dich stärken kannst, ja?“ „Musst du nicht“, murmelte er, „Ich bin nicht so schwach, dass ich nicht aufstehen könnte“ „Aber wieso solltest du aufstehen, wenn du Frühstück im Bett haben könntest?“, ehe er noch wiedersprechen konnte, sprang ich auf und zog mir meine Shorts an. Ich hauchte ihm noch schnell einen Kuss auf die Lippen. „Bin gleich wieder da“ und schon stürmte ich in die Küche. Ich war hochmotiviert, ihm das beste Frühstück seines Lebens zu servieren. Okay, das war ziemlich übertrieben, aber ich wollte, dass es ihm an nichts fehlte. Deshalb stapelte ich alles Essbare zusammen mit einer Kanne Kaffee auf zwei Tabletts und balancierte es wieder nach oben. Seto lag quer auf dem Bett und döste, als ich eintrat. Dabei verbarg die Decke nur wenig von seinem schönen Körper. Ich balancierte die Tabletts zum Nachttisch und stellte sie darauf ab. Dann setzte ich mich aufs Bett und strich andächtig über seine Wirbelsäule. „Frühstück ist fertig“ Träge wandte er sich zu mir um und setzte sich auf. „Gibt es Kaffee?“, seine Stimme klang richtig hoffnungsvoll. „Sicher. Ich will dir ja deinen geliebten Kaffee nicht vorenthalten“, lächelnd drückte ich ihm die Tasse in die Hand und hauchte dabei noch schnell einen Kuss auf seine Wange, bevor ich die Tabletts vorsichtig um ihn herum auf dem Bett aufbaute. Prüfend wanderte mein Blick über die große Auswahl. Es sollte ihm ja an nichts fehlen. Aber noch war er mit seiner Tasse beschäftigt. Er trank langsam und bedächtig, als wäre sie mit etwas so unsagbar Wertvollem angefühlt, dass er es nicht wagte, den Inhalt komplett zu vernichten. „Da ist noch eine ganze Kanne auf dem Nachttisch“, bemerkte ich. „Oh gut“, und schon stürzte er den Kaffee runter wie nichts. Süß. Ich nutzte den Moment, als er die Tasse abstellte, um ihn zu küssen. Dabei konnte ich den Kaffee auf seinen Lippen schmecken. „Nicht schlecht“, murmelte ich zufrieden. „Was denn?“ „Dein Geschmack mit dem des Kaffees.“, ich leckte begierig über seine Unterlippe und knabberte daran. „Echt lecker“ Er lächelte, als ich mich an seinen Lippen verköstigte. „Besser als sonst?“ „Ziemlich gut. Aber pur schmeckst du besser“ Er entzog sich meinen Lippen und sah mich schief an. „Wenn das ein Wink ist, dass ich auf den Kaffee verzichten soll, dann muss ich dich enttäuschen. Das wird nie passieren.“ „Keine Sorge, ich will dich nicht von deinem Kaffee fernhalten, mein Süßer“, ich drückte ihm ein Brötchen in die Hand, „Iss was, damit du wieder zu Kräften kommst. Nicht dass Roland mich nachher doch noch zur Rechenschaft zieht, weil ich mich nicht genug um dich kümmere“ Er aß langsam und vorsichtig, was ihn aber nicht davon abhielt, mit der Kanne Kaffee zwei Brötchen runterzuspülen. „Anstatt mich anzustarren, solltest du lieber auch etwas essen“, murmelte er, den Blick auf den letzten Schluck in seiner Tasse gerichtet. Ich hatte nicht wirklich Hunger, aber ihm zuliebe aß ich trotzdem etwas. Insgesamt war die Atmosphäre unglaublich entspannend. Ich hatte mich neben Seto an die Bettkante gelehnt und genoss die Ruhe an seiner Seite. Die Tabletts hatte ich wieder auf den Nachttisch verbannt, damit ich mehr Platz hatte, mich an ihn zu kuscheln. Mir gefiel es umso besser, weil er außer der Decke ja nichts am Leib hatte und er war so schön, wenn er nackt war. Und ich hatte schon mein neues Lieblingshobby gefunden: an seinem Hals knabbern, die Süße seiner Haut vollkommen auskosten – auch wenn er es nicht zuließ, dass ich ihm ein Mal verpasste. Aber ansonsten ließ er sich gerne von mir verwöhnen, vor allem, wenn meine Finger dabei auch noch über seine feinen Bauchmuskeln wanderten, sie zärtlich streichelten und kraulten. Ja, es war wirklich ein schöner Tag. Doch plötzlich hörten wir, wie die Haustür unten geräuschvoll ins Schloss geworfen wurde. Wir beide schreckten auf. Verdammt, sie waren schon zurück! Wie schnell die Zeit doch vergangen war. Meine gefühlte Panik konnte ich auch in Setos Augen sehen. Blitzschnell sprangen wir auf und hechteten zu unseren Kleidern und zogen uns an. „Verdammt, wo ist meine Hose?“, fluchte er. „Hier“, ich warf sie ihm zu, während ich mich bereits in meine eigene kämpfte. Wir zogen uns so schnell es ging an. Als wir fertig waren, musterte ich Seto ausführlich. Ich richtete sein T-shirt und strich dann sein Haar wieder glatt. Derweil machte er meinen Gürtel zu. „So können wir gehen“, ich nickte zufrieden, „Nichts deutet mehr auf unser kleines Abenteuer hin“ „Außer dein breites Grinsen“, bemerkte er spitz. „Lass mich doch“, murrte ich. „Nein“, er beugte sich zu mir und küsste mich fordernd, worauf ich nur zu gerne einging. Doch plötzlich biss er mir in die Unterlippe. „Au! Wofür war das denn?“, fragte ich empört. „Na jetzt ist dein Grinsen weg.“, er lächelte zuckersüß, „Und du willst doch nicht, dass dein Grinsen uns verrät, oder?“ „Nein“, ich drängte mich an ihn und küsste ihn noch einmal verlangend, bevor er mich von sich schob. „Sie kommen“, flüsterte er. Ich konnte sie bereits auf dem Flur hören, wie sie regelrecht auf uns zu stürmten. Dann sprang die Tür auf und Mokuba stürzte herein, direkt in Setos Arme. „Bin wieder daaaa“, quietschte der Kleine fröhlich, während er Seto sich von drücken ließ. „Ich sehe schon“, er lächelte Mokuba warmherzig an. „Wie war deine Fahrt? Wie geht es deinen Fingern?“ „Großartig“, stolz zeigte er seine bandagierte rechte Hand vor, „Es tut gar nicht weh“ „Das ist gut“ Dann fiel Mokubas Blick auf mich. „Was tut Joey denn hier?“ Äh… ich habe mich mit deinem Bruder vergnügt? Keine gute Antwort. Ratlos sah ich zu Seto. Wir hatten uns gar nicht überlegt, was wir Mokuba sagen wollten. „Wir… müssen zusammen einen Vortrag ausarbeiten“, erklärte Seto schnell. „Oh“, damit begnügte sich der Kleine fürs erste und begann alles von seiner Reise zu erzählen. Roland tauchte so plötzlich neben mir auf, dass ich zusammenzuckte. „Was tust du immer noch hier?“, fragte er misstrauisch, „Geht es Seto etwa doch noch nicht besser?“ „Doch doch.“, irritiert sah ich ihn an, „Wollte nur sicher gehen, dass er keinen Rückfall hat“ „Ach so.“, er nickte, „Und wie macht er sich?“ „Großartig. Er ist sogar wieder richtig belastbar“, ich grinste bei dem Gedanken daran, wie ich das getestet hatte. „Das ist gut.“, Roland nickte überzeugt, „Dann kannst du gehen. Ich kümmere mich ab jetzt wieder um alles“ WAS? Der wollte mich rausschmeißen? Das war doch wohl ein Witz! Seto gehörte mir und Roland sollte es gar nicht wagen, mich von ihm fernzuhalten! Er wollte mich am Arm packen und unauffällig nach draußen führen, doch schnell riss ich mich los und verschanzte mich hinter Setos Rücken. „Was ist?“, fragte er. Ich beugte mich zu seinem Ohr. „Roland will mich rauswerfen. Das lässt du doch nicht zu, oder?“, flüsterte ich hinein. „Hm“, er warf mir einen flüchtigen Blick zu, dann richtete er sich mit Mokuba im Arm auf, so dass der Kleine gar nicht mehr auf den Boden kam. Dann ging er zu Roland und wisperte ihm was ins Ohr. Dieser sah mich kurz schief an, nickte aber dann. „Was tuschelt ihr denn alle?“, quietschte Mokuba, „Ich will es auch wissen“ „Nichts“, Seto lächelte ihn unbekümmert an. „Jetzt geh und pack deine Koffer aus. Sonst stehen die noch wochenlang in deinem Zimmer herum“ Mokuba murrte, aber er tat, was man von ihm verlangte. Anders als Roland, der mich die ganze Zeit schief beobachtete. „Was ist hier los?“, fragte er misstrauisch, als Mokuba aus dem Zimmer war. „Nichts. Was soll sein?“, Seto streckte sich ausführlich. „Ihr führt doch was im Schilde“ „Nein gar nicht“, versicherte ich. Ich trat schnell wieder an Setos Seite. Roland starrte mich nämlich schon wieder so an, als wollte er mich rauswerfen. „Ihr habt doch wohl keinen Unsinn angestellt?“ „Wir doch nicht“ Langsam kam Roland näher, betrachtete Seto kritisch von oben bis unten. „Zumindest hast du wieder Farbe im Gesicht.“, er legte seine Hand auf seine Stirn, „Und das Fieber scheint tatsächlich weg zu sein“, sein Blick glitt weiter über den schlanken Körper, „Aber du hast noch nicht wieder genug zugenommen.“ Oh nein! Ertappt! Er hatte es doch gemerkt. Verdammt, jetzt würde er mich umbringen. „Hast du etwa nicht genug gegessen?“ Da! Die verheerende Frage. „Nein, aber…“, Setos Blick richtete sich auf mich. Oh Gott, er würde sagen, es war meine Schuld und dann würde Roland mich wirklich umbringen – oder aus der Villa werfen und nie wieder herein lassen, was ungefähr genauso schlimm war. Das konnte ich nicht zulassen! Seto gehörte mir und niemand würde ihn mir wegnehmen! Ich preschte vor und stieß Roland grob zur Seite, ehe ich mich an Seto klammerte. „Seto gehört mir!“, fauchte ich, „Ich liebe ihn!“ Beide rissen überrascht die Augen auf. „I-ich…“, Seto schluckte, „Ich wollte sagen, dass ich in den ersten Tagen keinen Hunger hatte“ Oh. Er wollte mir also gar nicht die Schuld zuschieben? Wie dumm von mir. Und jetzt hatte ich ihm auch noch unpassender weise meine Liebe auf höchst unromantische Art gestanden – auch noch vor Rolands Augen. Ging es denn noch schlimmer? Anscheinend schon, denn Seto starrte mich ungläubig an, als könnte er nicht glauben, was er gehört hatte. Okay, langsam wurde das betretene Schweigen ein bisschen peinlich. War es zu früh gewesen, das zu sagen? Für Seto wahrscheinlich schon. Immerhin hatte er ja fast die ganze Zeit, die ich bei ihm war, geschlafen. Da hatte er ja fast keine Gelegenheit gehabt, mich lieben zu lernen. Konnte bitte mal jemand etwas sagen? Da flog die Tür auf und Mokuba stürmte herein. „Ich wusste es!“, rief er triumphierend, „Ich wusste, dass du Seto liebst“ „W-was?“ Moment mal. Hatte Mokuba etwa gelauscht? Na noch besser! Dann wusste es jetzt also die ganze Welt. Andererseits würde Roland mich doch nicht vor dem Kleinen umbringen, oder? Woher wusste der das überhaupt? Bis heute Morgen hatte ich es ja selbst nicht gewusst. „Woher?“ „Dein Blick hat dich verraten.“, der Kleine grinste breit, „Du hast meinen Bruder angesehen, als wäre er ein Engel – oder als wolltest du ihm die Kleider vom Leib reißen und dich auf ihn stürzen.“ Roland nickte. „Das war wirklich auffällig“ WAS? Roland hatte es auch mitbekommen? Ist ja toll! Alle hatten es bemerkt. Alle außer Seto, seinem Blick nach zu urteilen. Irritiert starrte er zwischen mir und den anderen hin und her. „Und keiner hat es für nötig erachtet, mich vorzuwarnen?“, fragte er langsam. „Seto!“, Mokuba schnaubte empört, „Du bist total unromantisch“ Stimmte allerdings. Wie wäre es denn mit: »Oh Joey. Wirklich? Du liebst mich? Dann liebe ich dich auch« Aber das schien ihm gerade nicht in den Sinn zu kommen. Okay, ich verzieh ihm, weil er so süß aussah, wenn er verwirrt war, und weil er bestimmt etwas länger brauchte, um jemanden richtig lieben zu lernen. Konnte ja nicht jeder so schnell in der Liebe sein wie ich. „Lasst uns kurz allein“, meinte Seto plötzlich. Was kam denn jetzt? Die Schelte dafür, dass ich ihn vor Roland bloßgestellt hatte? Ein »Nein, tut mir Leid, das war alles nur ein bisschen Spaß, ein bisschen Sex für mich«? Wie wäre es mit einem »Ich liebe dich auch«? Missmutig sah ich zu, wie Roland und Mokuba murrend das Zimmer verließen und die Tür hinter sich schlossen. Als ich vorsichtig zu Seto aufsah, wirkte er sehr ernst. Oh Gott, was wollte er mir damit nur sagen? Mein Herz schlug mir bis zum Hals, während ich mich noch fester an ihn krallte. Er durfte mich nicht von sich stoßen, er durfte einfach nicht. -------------------------- Fieses Ende, ich weiß. Aber es folgt ja noch ein Epilog ^^ Kommis sind wie immer erwünscht Epilog: -------- So, endlich der Epilog. Tut mir echt Leid, dass es diesmal sooo lange gedauert hat. Aber bei neuer Ausbildung und dem ganzen Stress drumherum ist es schwer, noch zum Schreiben zu kommen. Trotzdem viel Spaß beim Lesen^^ ------------------------ Es gab vieles, was ich gerne mit Seto tat: ihn küssen, ihn streicheln und erkunden, in seinen Armen liegen, seinem Herzschlag lauschen, ihn massieren, Sex mit ihm... Das alles waren Sachen, nach denen ich mich sehnte, sie noch einmal tun zu können. Aber im Moment war ich mir nicht sicher, ob ich jemals wieder die Gelegenheit dazu bekommen würde. Seit Roland und Mokuba das Zimmer verlassen hatten, klammerte ich mich an ihn und wartete auf irgendeine Reaktion von ihm. Wir waren bereits eine halbe Stunde unter uns und er sah mich immer noch nur stumm an. Die ganze Zeit hatte er kein einziges Wort gesagt, doch ich konnte sehen, wie es in ihm arbeitete. Verdammt, diese Ungewissheit machte mich wahnsinnig. Okay, ich hatte ihn offensichtlich ziemlich überrumpelt, aber so langsam sollte er es doch verdaut haben, oder? Ich hatte ja nichts dagegen, mich die ganze Zeit an ihn zu schmiegen, seine Wärme und seinen Duft zu inhalieren, aber es war furchtbar, dass er meine Umarmung nicht erwiderte und ich einfach nicht wusste, was er nun dachte. Na ja, wenigstens stieß er mich nicht weg. „Ich versteh das nicht“, murmelte er nach einer endlosen Ewigkeit. Überrascht sah ich auf. „Was verstehst du nicht?“ „Ich verstehe nicht, wieso du mich plötzlich liebst“, eine leichte Röte schlich sich auf seine Wangen. „Das… war doch nur eine einzige Nacht“ „Heißt das, es war für dich nur ein One-Night-Stand?“, fragte ich entsetzt. „Ich hab dir meine Unschuld geschenkt und für dich war das nicht mehr, als eine kurze Affäre? Das hättest du vorher sagen müssen, du verdammtes Arschloch! Dann hätte ich nie mit dir geschlafen“ Ich spürte, wie ich vor Wut rot wurde und meine Wangen sich verdächtig feucht anfühlten. Verdammt, jetzt heulte ich auch noch vor ihm. Enttäuscht stieß ich mich von ihm ab und wandte ihm den Rücken zu, damit er nicht sah, wie sich immer mehr Tränen ihren Weg über mein Gesicht bahnten. Okay, ich hatte nicht unbedingt erwartet, dass er meine Liebe gleich stürmisch erwiderte, aber ich war wirklich davon ausgegangen, dass ihm die Nacht etwas bedeutet hatte. Ihm musste doch klar sein, wie wichtig es für mich war, wenn ich ihm meine Unschuld schenkte. Ich hatte garantiert nicht vorgehabt, sie in einem bedeutungslosen One-Night-Stand zu verlieren. „So meinte ich das doch auch gar nicht!“, knurrte er gereizt, „Ich habe nie gesagt, dass es nur ein One-Night-Stand war, oder?“ Überrascht sah ich mich zu ihm um. In seinen Augen funkelte Verärgerung und ich hatte fast den Eindruck, als hätte ihn meine Aussage wirklich getroffen. „Denkst du, ich habe nichts Besseres zu tun, als Leute zu entjungfern?“, raunte er, „Wenn es mir nur um Sex gehen würde, könnte ich auch einfach jemanden aufreißen, der mehr Erfahrung hat als du und weiß, was er da tut!“, schnaubend wandte er sich ab und starrte aus dem Fenster. „Sowas Lächerliches!“ Wow... er war anscheinend wirklich sauer über meine Unterstellung. Mich freute diese Erkenntnis ungemein, denn wenn er sich so sehr darüber aufregte, bedeutete das ja, dass ihm die Nacht doch mehr bedeutet hatte. Dann hatte ich ihm wohl Unrecht getan. Einerseits tat es mir Leid, wenn ich ihn beleidigt hatte, aber andererseits war ich im Moment viel zu glücklich darüber, dass ich ihm nicht völlig egal war. Ich würde ihn schon wieder besänftigen können. Vorsichtig ging ich zu ihm und schmiegte mich an seinen Rücken, während ich meine Arme um seine Taille schlang. „Es tut mir Leid“, murmelte ich leise. Ich wollte versöhnlich seinen Bauch kraulen, doch er hielt meine Hand fest. Vielleicht, weil er genau wusste, dass er nicht mehr ganz logisch denken konnte, wenn man ihn dort streichelte. Aber wenigstens löste er sich nicht aus meiner Umarmung und er unterbrach mich auch nicht. Also sagte ich einfach, was ich zu sagen hatte. „Ich wollte dich nicht beleidigen, mein Süßer“, ich küsste ihn behutsam in den Nacken, „Aber als du meintest, es wäre ja nur eine Nacht gewesen, da hatte ich das Gefühl, ich wäre dir egal. Ich konnte den Gedanken einfach nicht ertragen, dass ich dir meine Unschuld geschenkt habe und es für dich nur ein bisschen Spaß nebenbei war.“ „Das war es nicht“, wisperte er. „Das weiß ich jetzt auch“, ganz sanft befreite ich meine Hand aus seinem Griff und strich zärtlich über seinen Bauch. „Aber was hast du dann gemeint, als du gesagt hast, es wäre nur eine einzige Nacht gewesen?“ Er seufzte schwer. „Ich meinte, dass ich nicht verstehe, wie du dir sicher sein kannst, mich zu lieben, obwohl wir bis jetzt nur eine gemeinsame Nacht hatten. Davor hatten wir ja auch nicht besonders viel Zeit füreinander“ „Immerhin zwei Wochen“ „… in denen ich fast die ganze Zeit nur geschlafen habe“ „Aber ich nicht“ Überrascht wandte er sich in der Umarmung zu mir um und sah mich irritiert an. „Was soll ich damit anfangen? Heißt das, du liebst mich, weil ich so friedlich schlafe, oder wie?“ „Höchstens, weil du dabei unheimlich niedlich aussiehst“, ich musste lächeln, als er ärgerlich knurrte. „Aber es waren vielmehr die Augenblicke, wenn du wach warst. Die Momente, wenn ich in deine Augen sehen konnte, ohne dass du diesen eiskalten Blick drauf hattest oder wenn du gelächelt hast.“, seufzend schmiegte ich mich an seine Brust, „Du hast wirklich wunderschöne Augen und du riechst unglaublich gut“ „Du liebst mich also wegen meinem Geruch“ „Nein… auch… ach keine Ahnung. Es ist deine Art, dein Aussehen, dein Geruch… einfach alles“ „Wie alles?“ „Du als Komplettpaket“ Ich wusste einfach nicht, wie ich es ihm besser erklären sollte, und trotzdem schien er immer noch seine Zweifel zu haben. „Das ist doch total unlogisch“, jammerte er. „Genau das ist Liebe“, wisperte ich, während ich mich seinen Lippen näherte, „Liebe ist einfach unlogisch“ Vielleicht verstand er es so besser. Ganz vorsichtig küsste ich ihn auf die Lippen. Doch er erwiderte es nicht. Enttäuscht löste ich mich von ihm und sah fragend in seine Augen. Hieß diese Abweisung, dass er mir keine Chance gab? Das würde ich nicht überleben! Sein Blick wirkte nachdenklich. Aber dann spürte ich, wie sich seine Arme um meine Taille legten und er die Umarmung endlich erwiderte. Dann lächelte er schwach. „Vielleicht hast du recht“, murmelte er, „Liebe ist wirklich nicht besonders logisch.“ „Du gibst mir also eine Chance?“, fragte ich hoffnungsvoll. „Solange du nicht erwartest, dass ich deine Liebe schon erwidere...“ „Tue ich nicht, keine Sorge“, überglücklich lächelte ich ihn an. „Du hast alle Zeit der Welt. Hauptsache, ich kann dich weiterhin lieben“ „Aber ich muss dich warnen. Ich... na ja“, ein wenig verlegen fuhr er sich durchs Haar, „Ich hatte noch nie wirklich eine feste Beziehung“ „Was?“, das überraschte mich jetzt doch ein wenig, „Aber du hast doch gesagt, du hattest schon mal Sex“ „Aber das hat auch ohne Beziehung immer ganz gut geklappt“ „Oh“ Stimmt. Man musste keine Beziehung haben, um das zu tun. Aber er war so viel erfahrener in allem, dass ich wirklich überzeugt gewesen war, er müsste schon mal eine Beziehung gehabt haben. „Und was genau heißt das jetzt?“ „Das heißt, ich weiß nicht, ob ich sowas kann. Treu sein und so“ „Wenn das alles ist…“, lächelnd küsste ich ihn auf die Wange, „Überlass das ruhig mir. Ich werde schon dafür sorgen, dass es dir an nichts fehlt und dann wirst du keinen Gedanken mehr daran verschwenden, untreu zu sein“ Er nickte schwach. „Wenn du das sagst…“ „Ich verspreche dir, du wirst glücklich mit mir sein“, ich beugte mich vor und küsste ihn erneut vorsichtig. Und diesmal erwiderte er es endlich. Zufrieden seufzend schmiegte ich mich in seine Umarmung und genoss seine weichen Lippen. Ich hätte nichts dagegen, wenn wir ein wenig weiter gehen würden. Also ließ ich meine Finger über seinen Rücken weiter nach unten wandern und glitt geschickt unter seine Hose und seine Shorts. „Das solltest du lieber nicht tun“, murmelte er in den Kuss. „Und wieso nicht?“, provozierend strich ich über die samtige Haut. Er beugte sich zu meinem Ohr und hauchte leise hinein. „Weil Roland und Mokuba jede Sekunde ins Zimmer stürmen werden. Die haben nämlich die ganze Zeit gelauscht“ „Oh“ Und schon in der nächsten Sekunde flog die Tür auf und die beiden traten ein. Ich konnte gerade noch rechtzeitig die Hand aus Setos Hose ziehen, ehe die beiden es bemerkten. „Also was ist jetzt?“, fragte Mokuba ungeduldig, „Seid ihr jetzt endlich zusammen, oder was?“ Fragend sah ich zu Seto auf. Waren wir nun zusammen? Er erwiderte meinen Blick nachdenklich. Aber dann nickte er. „Sieht ganz danach aus“ Lächelnd beugte ich mich zu ihm und küsste ihn. Es war mir egal, ob die anderen dabei zusahen oder nicht, ich musste einfach den Mann, den ich liebte, hier und jetzt küssen. Meinetwegen auch vor der ganzen Welt. Inzwischen waren wir seit fast einem Jahr zusammen. Ein ganzes wundervolles Jahr, in der ich jede Sekunde mit Seto genossen hatte und ich liebte ihn wirklich über alles. Nach vier Monaten war ich sogar zu ihm gezogen. Und doch… fehlte etwas. Er hatte mir noch nie gesagt, dass er mich liebte. Ich hatte zwar gesagt, ich würde ihm alle Zeit der Welt geben, aber da hatte ich noch gedacht, er bräuchte nur ein paar Wochen, vielleicht zwei oder drei Monate. Jetzt war es schon ein ganzes Jahr und er schien auch in nächster Zeit nichts daran ändern zu wollen. Ich verstand ja, dass er Bindungsängste hatte, die er trotz aller Fürsorge, die ich ihm zukommen ließ, scheinbar immer noch nicht ganz überwunden hatte, aber meiner Meinung nach war er wirklich verdammt langsam im Überwinden. Wie eine lahme Schildkröte, der man die Beine amputiert hatte. Ich seufzte genervt. Es war ja nicht so, dass ich unglücklich mit ihm wäre, dafür war jeder Moment mit ihm zu vollkommen, aber es wirklich frustrierend, jemanden zu lieben, der das nicht erwiderte. Egal. Im Moment hatte ich wirklich keinen Grund, Trübsal zu blasen. Seto war an meiner Seite und gemeinsam liefen wir durch den zugeschneiten Park. Ich hatte ihn extra von der Firma abgeholt, damit wir mal wieder ein bisschen Zeit für uns hatten. Vor Weihnachten musste er nämlich immer sehr viel arbeiten und ich bekam ihn kaum zu Gesicht. Am Anfang unserer Beziehung war ich immer fast verrückt geworden, wenn er länger in der Firma blieb, aus Angst, jemand anderes könnte bei ihm sein. Ich hatte ihn in der Zeit wohl fast in den Wahnsinn getrieben mit meinen ständigen spontanen Besuchen. Aber ich hatte nun mal sicher gehen müssen, dass er mir treu blieb. Zu Beginn unserer Beziehung war ich mir nämlich nicht sicher gewesen, dass er das wirklich konnte. Doch er war mir nie untreu geworden und dafür war ich sehr dankbar. Na ja, ich kümmerte mich ja auch sehr gut um ihn. Ich massierte ihn, wenn er verspannt war, kochte, wenn er Hunger hatte und über den sexuellen Teil konnte er sich ja wohl auch nicht beschweren. Zufrieden seufzend schmiegte ich mich an seine Seite und hakte mich bei ihm ein, während wir weiter durch den Park schlenderten. Es war wirklich ein schöner Abend. Um uns herum rieselte der Schnee und ließ alles wie mit Puderzucker bestäubt aussehen, der im Licht der letzten Sonnenstrahlen des Tages glitzerte. Aber mein Süßer war heute so schweigsam. Er sah müde und abgespannt aus. Gut, dass jetzt erst mal Wochenende war, dann konnte er sich ausruhen. Danach noch eine Woche Stress und dann gehörte er wieder ganz mir. Und die eine Woche würden wir ja wohl noch überstehen. „Soll ich dich heute Abend wieder ein bisschen massieren, mein Schatz?“ Er sah mich nachdenklich an. Dann nickte er knapp und ein schwaches Lächeln erschien auf seinen wundervollen Lippen. „Das wäre nicht schlecht“ „Dachte ich mir schon“, ich beugte mich zu ihm vor und küsste ihn. „Du siehst erschöpft aus“ „Dann lass uns schnell nach Hause gehen“, er packte meine Hand und zog mich mit sich. Oh ja, er liebte es, wenn ich ihn massierte. Ich musste es nur erwähnen und schon konnte er es kaum erwarten, sich das Hemd vom Leib zu reißen und meine Hände auf seiner Haut zu spüren. Ich lächelte bei dem Gedanken daran. Wir hatten schon fast den ganzen Park hinter uns gelassen, als ich abrupt stehen blieb und damit auch Seto zwang, anzuhalten. „Was ist?“, fragte er ungeduldig. Ich deutete auf den See. In den letzten Tagen war es so kalt gewesen, dass er von einer dicken Eisschicht überzogen wurde. Langsam zog ich meinen Süßen mit ans Ufer. Ihm schien es hier gar nicht zu gefallen. Kein Wunder, wenn man bedachte, was damals hier passiert war. Ich liebte diesen See, auch wenn Seto durch ihn so krank geworden war. Aber ansonsten wäre ich ihm ja nie so nah gekommen. Und dann könnte ich jetzt auch nicht an seiner Seite stehen und mich an ihn kuscheln. „Lass uns gehen“, murrte Seto, „Ich mag diesen Ort nicht“ Er hatte nach wie vor Angst vor dem Eis und mied jeden zugefrorenen See. Ich wünschte, ich könnte ihm dabei helfen. Aber wenn ich auch nur versuchte, ihn auf einen See zu schieben, rastete er aus. Erst dann merkte man, wie viele Flüche und Schimpfwörter er wirklich kannte. Doch ich würde nicht aufgeben. Ich wollte Seto von seiner Angst befreien, einfach, weil ich ihn liebte und es nicht mochte, wenn er so litt. Momentan standen wir ziemlich nah am Ufer. Es wäre ein Leichtes, ihn zu stoßen, so dass er auf das Eis fiel. Aber wenn er sich nun dabei verletzte? Nein, das musste auch anders gehen. „Kommst du mit aufs Eis?“, fragte ich mit liebreizender Stimme. „Bestimmt nicht!“ Ich hatte auch nicht damit gerechnet. Aber er würde mir schon noch folgen. Ganz bestimmt. „Gut, dann gehe ich kurz alleine“, ich wollte mich von ihm lösen, doch er schlang schnell seine Arme um mich und sah mich entrüstet an. „Aber du wolltest mich doch massieren“ Süß. Wenn es um seine Massage ging, duldete er eigentlich keinen Aufschub. Aber heute sollte er sie sich erst mal verdienen. Ich hauchte einen flüchtigen Kuss auf sein Kinn. „Die zwei Minuten wirst du schon warten können“ Er murrte zwar unwillig, ließ mich aber trotzdem gehen. Vorsichtig ging ich aufs Eis. Ich machte mir keine Sorgen, dass es zu dünn war. Langsam schlitterte ich weiter raus, immer darauf achtend, genau in Setos Blickfeld zu sein. Oh, er würde aufs Eis kommen! Okay, jetzt war ich weit genug draußen. Zeit, ihn ein bisschen zu erschrecken. Ich täuschte vor, dass ich ausrutschte und hart aufs Eis stürzte. Dann setzte ich zu einem schrillen Schrei an und wand mich wie ein Wurm. „Joey!“, rief er alarmiert, „Alles klar?“ „Mein Fuß!“, schrie ich, „Es tut so weh! Hilf mir!“ „Kannst du laufen?“ „Nein!“ „Und krabbeln?“ Verdammt, er sollte sich nicht so anstellen und endlich herkommen! Wie verzweifelt musste ich denn noch klingen? Aber bis jetzt rührte er sich kein bisschen. Er starrte mich einfach nur an. „HILF MIR!“, brüllte ich. „Aber wie?“ Verzweifelt streckte ich ihm meine Hand entgegen. Was musste ich denn noch machen, damit er herkam? Anfangen zu heulen? „Komm her“ Endlich bewegte er sich mal. Unsicher trat er näher an den See heran und betrachtete misstrauisch das Eis. So ganz entschlossen schien er immer noch nicht zu sein. „Bist du sicher, dass du nicht einfach krabbeln kannst?“ „Es tut so WEH!“, schrie ich wehleidig. „Ist ja gut!“, schnaubend setzt er einen Fuß aufs Eis. Selbst von hier aus konnte ich sehen, wie sehr er zitterte und wie viel Überwindung es ihn kostete, zu mir zu kommen. Ach mein Süßer… Für mich überwand er sogar seine größte Angst. Was kümmerte es mich, dass er mir nicht die drei kleinen Worte sagte, wenn er dafür solch ein Opfer brachte? Lächelnd beobachtete ich, wie er unbeholfen übers Eis rutschte, bei jedem Schritt zögerte, aber trotzdem seinen Weg zu mir unbeirrt fortsetzte. Als er endlich bei mir ankam, hockte er sich vor mir hin und sah missmutig zu meinen Beinen. „Du bist gar nicht verletzt“, stellte er nüchtern fest. „Nein“, ich richtete mich schnell auf und packte ihn am Kragen, um ihn zu einem Kuss heranzuziehen. „Ist doch unwichtig. Jetzt bist du ja hier, bei mir auf dem Eis“ „Sehr witzig!“, verärgert stieß er mich von sich und stapfte zurück in Richtung Ufer. Anscheinend war er wirklich angefressen. „Warte!“, schnell sprang ich auf die Beine und schlitterte ihm hinterher. Ich schlang meine Arme um seine Taille, damit er endlich stehen blieb. Besänftigend kraulte ich seinen Bauch. So nah an ihn geschmiegt konnte ich deutlich spüren, wie viel Angst ihm diese Situation wirklich machte. Er zitterte am ganzen Leib und sein Herz trommelte wild in seiner Brust. Sein Atem war unregelmäßig und seine Augen beobachteten misstrauisch das Eis um uns herum, als würde er erwarten, es müsste jeden Moment brechen. Mein armer geliebter Schatz. Schnell umrundete ich ihn und umklammerte seine Taille. Ich küsste ihn besänftigend auf die Lippen, aber es beruhigte ihn nicht. Ganz und gar nicht. Wieso nochmal hatte ich unbedingt gewollt, dass er aufs Eis kommt? Wieso musste ich ihn so quälen? Er hatte wirklich furchtbare Angst und er litt vermutlich Höllenqualen. Aber ich tat das ja nur, um ihm zu helfen, diese Angst zu überwinden – wenn ich es nicht schlimmer damit gemacht hatte. Ich beugte mich zu seinen Lippen und knabberte zärtlich daran, während ich ihn fest in der Umarmung hielt und über seinen Rücken streichelte. „Konzentriere dich völlig auf mich“, flüsterte ich sanft. Er schnaubte unruhig. „Vertrau mir und hör mir einfach zu“, ich streichelte über seine Lenden, während ich mit der anderen Hand seinen Nacken kraulte. Normalerweise entspannte er sich dadurch wirklich schnell, aber in dieser Situation schien er immun dagegen zu sein. „Seto…“, ich hauchte noch einen Kuss auf seine samtigen Lippen. „Sieh mich an, okay?“ Seine schönen Augen richteten sich auf mich. Sie waren ganz glasig. „Wieso tust du mir das an?“, fragte er leise. „Weil ich dich liebe.“, zärtlich streichelte ich durch sein weiches Haar. „Ich will dir helfen, zu verstehen, dass du wirklich keine Angst auf dem Eis zu haben brauchst. Ich liebe dich wirklich über alles und ich würde dich nie in Gefahr bringen, mein Süßer. Wenn ich mir nicht vollkommen sich wäre, dass das Eis uns hält, hätte ich dich nicht hergebracht“ Ich hatte keine Ahnung, ob meine Worte überhaupt zu ihm durchdrangen, aber ich versuchte es weiter. Flüchtig strich ich über seine Wange, ehe ich mit meiner Hand seine Augen abdeckte. „Schließ die Augen und entspann dich. Konzentriere dich einfach auf mich“, wisperte ich. Er nickte zögerlich und atmete einmal tief durch, um ruhiger zu werden. So ganz schaffte er es trotzdem nicht. „Stell dir vor, es ist Frühling“, flüsterte ich sanft in sein Ohr. „Es ist warm, die Sonne scheint und alles erwacht zum Leben. Die Blumen blühen, die Bäume werden grün. Und wir sitzen am See und genießen den ersten warmen Tag des Jahres. Auf dem Wasser schwimmen Enten und über uns in den Bäumen singen die Vögel.“ Er wurde ein wenig ruhiger und das Zittern ließ nach. Aber völlig entspannen konnte er sich einfach nicht. „Worauf willst du hinaus?“, knurrte er. Ich schmiegte mich enger an ihn. „Es ist derselbe Ort“, nuschelte ich, „Nur eine andere Jahreszeit. Du magst doch diesen See ansonsten“ „Ich habe ja auch nichts gegen den See sondern gegen das Eis! Dieses kalte rutschige Zeug unter meinen Füßen, das einfach mal wegbrechen kann“ „Sei doch nicht so kleinlich, mein Süßer. Solange ich bei dir bin, kannst du dir sicher sein, dass dir nichts passieren wird“, ich kraulte wieder seinen Nacken und diesmal entspannte er sich dabei wirklich. Er seufzte leise. „Für diesen Horror schuldest du mir wirklich die beste Massage der Welt“, murmelte er. „Kriegst du, mein Süßer. Sobald du deine Angst vor dem Eis besiegt hast“ Er nahm meine Hand von seinen Augen und sah mich schief an. Für einen Moment schien er ernsthaft nachzudenken, aber dann grinste er. „Angst überwunden. Gehen wir.“ Er packte mein Handgelenk und wollte mich vom Eis schleifen. Überrascht ließ ich mich einige Meter von ihm ziehen, doch dann stemmte ich mich dagegen. „Nicht so schnell! Das sagst du doch jetzt nur so“ Seto ließ sich von meinem Widerstand nicht wirklich beeindrucken. Er zog mich einfach weiter und wegen dem rutschigen Eis konnte ich ihm nicht wirklich etwas entgegensetzen. „Das kannst du mir nicht beweisen“, meinte er fest. Da hatte er wohl recht. Heute würde ich ihn wohl nicht mehr dazu bringen, noch länger auf dem Eis zu bleiben. Aber vorerst reichte es ja auch. Mein Süßer hatte lange durchgehalten und sich seine Massage redlich verdient. Widerstandslos ließ ich mich von ihm durch den Park weiter bis zu seiner Villa ziehen. Erst als wir im Haus waren, blieb er stehen und wandte sich zu mir um. Ein siegessicheres Lächeln zierte seine Lippen „Jetzt kannst du mit deiner Massage anfangen“, hauchte er verführerisch. „Nichts lieber als das.“, ich wartete geduldig, bis er den langen Mantel ausgezogen hatte, ehe ich meine Arme um seine Taille legte und mich an ihn kuschelte und schon mal prüfend über seinen Rücken strich. Wie sehr ich seinen Geruch doch liebte. Aber dabei viel mir auch auf, wie kalt er war und dass er leicht zitterte. Besorgt sah ich zu ihm auf. Seine Lippen hatten eine leicht bläuliche Nuance und sein Haar war ganz nass. Vereinzelt hingen noch Flocken darin. Zärtlich wuschelte ich durch seinen Schopf um den Schnee daraus zu entfernen. „Ist dir kalt, mein Süßer?“ „Geht schon.“, er hauchte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Sie waren eiskalt. „Fühlt sich nicht so an“, ich hakte mich bei ihm ein und zog ihn mit mir die Treppen hinauf. „Du solltest schnell duschen gehen, damit dir wieder warm wird“ „Und meine Massage?“ „Kriegst du schon noch“ Widerstandslos ließ er sich von mir ins Bad schleifen und dort ausziehen. Ich liebte es, ihn Stück für Stück zu entkleiden, immer mehr von seinem makellosen Körper freizulegen. Meine Finger glitten über seine muskulöse Brust, zeichneten die Konturen nach. Dann stieß ich ihn sanft unter die Dusche. Doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mich am Kragen packte und mit sich zog. Ehe ich zurückweichen konnte, hatte er auch schon das Wasser angestellt und meine Kleider wurden vollkommen durchnässt. „Was zum-?“, überrascht sah ich zu ihm auf. Er grinste leicht. „Wo bleibt meine Massage?“ „Du bist wirklich hartnäckig“, raunte ich. Begierig saugte ich mich an seinen Lippen fest, während ich über seinen nackten Rücken strich. Seine Haut wurde vom heißen Wasser wieder angenehm warm. Liebevoll massierte ich seine Lenden, glitt immer wieder sanft über seine Wirbelsäule. „Dreh dich um, mein Süßer“ Er wandte mir den Rücken zu und lehnte sich an die Fliesen, damit ich besser an seinen Rücken kam. Das Wasser perlte verlockend von seiner Haut, zeichnete seinen wunderschönen Körper nach. Ich begann, ein bisschen Duschgel auf seiner Haut zu verteilen und sanft seine Schultern zu massieren, während ich mich über seinen Hals küsste. Er seufzte zufrieden auf. Ganz langsam glitt ich weiter zu seinen Schulterblättern und tiefer über seinen ganzen Rücken. Derweil küsste ich mich über seine Wirbelsäule. Je näher ich seinem Hintern kam, desto stärker drückte er den Rücken durch, um sich mir entgegen zu strecken. Meine Hände glitten über die schönen Rundungen, massierten sie, was ihm ein leises Keuchen entlockte. Ich liebte diesen festen kleinen Hintern und er liebte es, dort gestreichelt und massiert zu werden. Es war perfekt. Er neigte den Kopf ein wenig, damit ich ihn auf die Lippen küssen konnte. Genüsslich leckte ich über seine Unterlippe. Ich kniff in seinen Hintern, was ihn erneut aufkeuchen ließ. Den Moment nutzte ich, um in seine Mundhöhle einzudringen. Oh Gott, ich liebte seinen süßen Geschmack. Und sein erhitzter Körper unter meinen Händen machte mich ganz scharf auf ihn. Ich glitt weiter über seine Seiten zu seinem Bauch, kraulte ihn dort ein wenig, bevor ich tiefer wanderte. Ganz langsam rutschte meine Hand zwischen seine Beine, streichelte ihn dort ein wenig, während ich mit der anderen weiter seinen Bauch kraulte. „Kann mir gar nicht vorstellen, dass das zur Standartmassage gehört“, hauchte er. „Ist ja auch keine Massage mehr“, ich küsste ihn aufs Kinn. „Das hier ist viel besser“, nachdrücklich streichelte ich ein wenig fester über seine Erregung. Er stöhnte leise. „Ich massiere dich nachher weiter, versprochen“ „Will ich dir auch raten!“ Grinsend ließ ich meinen Blick über seinen Körper wandern. Er hatte wirklich etwas Majestätisches an sich, wenn er erregt war. „Sieht aber nicht so aus, als würde es dir nicht gefallen“ Er wirbelte zu mir herum und sah mich aus seinen vor Lust dunkel gewordenen Augen an. Bei seinem Anblick wurde meine Hose schmerzhaft eng. Wortlos schob er mich aus der Dusche und weiter in Richtung Schlafzimmer, wobei er mich Stück für Stück aus den triefend nassen Klamotten schälte. Die Sachen landeten auf dem Boden, doch ich beachtete sie nicht weiter. Viel lieber umschlang ich seinen Nacken und küsste ihn stürmisch. Ich erschrak, als ich plötzlich das Bett in meinen Kniekehlen spürte und darauf fiel. Schnell zog ich ihn wieder zu mir, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Seine nasse Haut klebte an meiner, so dass ich wirklich jede seiner Bewegungen spürte. Ungeduldig ließ ich meine Hände wieder über seinen Rücken gleiten und krallte mich in seinen Hintern. Wie immer konnte ich es kaum erwarten, ihn endlich zu spüren. Nach diesem Mann konnte man einfach nur süchtig werden. Jetzt saß ich vollkommen zufrieden auf seinem Schoß und massierte seine Brustmuskulatur. Er lag entspannt unter mir und genoss es mit geschlossenen Augen. Allein ihn so zu sehen, machte ließ mein Herz höher schlagen. Er war so wunderschön wie ein wahrgewordener Traum. Immer wieder seufzte er wohlig. „Du bist ein wahrer Meistermasseur“, murmelte er. „Und auch noch dein ganz persönlicher Masseur“, ich küsste ihn flüchtig auf die Lippen, während ich mit den Händen über seine Rippen weiter nach unten strich. „Hast du deine Angst auf dem Eis wenigstens ein bisschen überwunden?“, fragte ich sanft, während ich seinen Bauch kraulte. Er nickte nachdenklich. „Ich werde trotzdem jeden gefrorenen See meiden. Aber wenn ich mal auf dem Eis bin, breche ich nicht gleich in Panik aus. Zufrieden?“ „Vorerst. Aber ich werde nicht aufgeben, bis du völlig angstfrei bist.“, lächelnd küsste ich ihn, wobei ich mich auf ihn legte, um mich an ihn zu schmiegen und ihn zu wärmen. „Aber das hat viel Zeit“ „Gut. Dann gib mir eine lange Pause, bevor du den nächsten Versuch startest“, zufrieden rückte er sich zurecht, ehe er seine Arme um mich legte und die Augen schloss. „Wie du willst, mein Süßer“, lächelnd küsste ich ihn auf den Hals. „Du bist wirklich süß“ „Weiß ich“, nuschelte er. „Ich liebe dich“, hauchte ich in sein Ohr. „Ich liebe dich auch“; wisperte er. Erstaunt hielt ich den Atem an. Er hatte es gesagt. Er hatte es TATSÄCHLICH gesagt. Oh Gott, mein Süßer liebte mich, endlich. Besser konnte es doch gar nicht mehr laufen. „Das ist, das schönste, was du je gesagt hast“ Doch es kam keine Antwort mehr. Ich sah in sein Gesicht und er schlief wirklich schon. Liebevoll strich ich ihm einige Strähnen aus der Stirn, ehe ich mich wieder an ihn schmiegte, seine Nähe und seinen Geruch genoss. Jetzt, da er die drei Worte gesagt hatte, konnte ich fest an unsere Zukunft glauben. ------------------ Endlich fertig. Fast schon schade, dass die ff jetzt zu Ende ist. Aber es folgt bestimmt bald ein neues Projekt.^^ Kommis sind wie immer erwünscht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)