Fieber von caladriuss (SetoxJoey) ================================================================================ Epilog: -------- So, endlich der Epilog. Tut mir echt Leid, dass es diesmal sooo lange gedauert hat. Aber bei neuer Ausbildung und dem ganzen Stress drumherum ist es schwer, noch zum Schreiben zu kommen. Trotzdem viel Spaß beim Lesen^^ ------------------------ Es gab vieles, was ich gerne mit Seto tat: ihn küssen, ihn streicheln und erkunden, in seinen Armen liegen, seinem Herzschlag lauschen, ihn massieren, Sex mit ihm... Das alles waren Sachen, nach denen ich mich sehnte, sie noch einmal tun zu können. Aber im Moment war ich mir nicht sicher, ob ich jemals wieder die Gelegenheit dazu bekommen würde. Seit Roland und Mokuba das Zimmer verlassen hatten, klammerte ich mich an ihn und wartete auf irgendeine Reaktion von ihm. Wir waren bereits eine halbe Stunde unter uns und er sah mich immer noch nur stumm an. Die ganze Zeit hatte er kein einziges Wort gesagt, doch ich konnte sehen, wie es in ihm arbeitete. Verdammt, diese Ungewissheit machte mich wahnsinnig. Okay, ich hatte ihn offensichtlich ziemlich überrumpelt, aber so langsam sollte er es doch verdaut haben, oder? Ich hatte ja nichts dagegen, mich die ganze Zeit an ihn zu schmiegen, seine Wärme und seinen Duft zu inhalieren, aber es war furchtbar, dass er meine Umarmung nicht erwiderte und ich einfach nicht wusste, was er nun dachte. Na ja, wenigstens stieß er mich nicht weg. „Ich versteh das nicht“, murmelte er nach einer endlosen Ewigkeit. Überrascht sah ich auf. „Was verstehst du nicht?“ „Ich verstehe nicht, wieso du mich plötzlich liebst“, eine leichte Röte schlich sich auf seine Wangen. „Das… war doch nur eine einzige Nacht“ „Heißt das, es war für dich nur ein One-Night-Stand?“, fragte ich entsetzt. „Ich hab dir meine Unschuld geschenkt und für dich war das nicht mehr, als eine kurze Affäre? Das hättest du vorher sagen müssen, du verdammtes Arschloch! Dann hätte ich nie mit dir geschlafen“ Ich spürte, wie ich vor Wut rot wurde und meine Wangen sich verdächtig feucht anfühlten. Verdammt, jetzt heulte ich auch noch vor ihm. Enttäuscht stieß ich mich von ihm ab und wandte ihm den Rücken zu, damit er nicht sah, wie sich immer mehr Tränen ihren Weg über mein Gesicht bahnten. Okay, ich hatte nicht unbedingt erwartet, dass er meine Liebe gleich stürmisch erwiderte, aber ich war wirklich davon ausgegangen, dass ihm die Nacht etwas bedeutet hatte. Ihm musste doch klar sein, wie wichtig es für mich war, wenn ich ihm meine Unschuld schenkte. Ich hatte garantiert nicht vorgehabt, sie in einem bedeutungslosen One-Night-Stand zu verlieren. „So meinte ich das doch auch gar nicht!“, knurrte er gereizt, „Ich habe nie gesagt, dass es nur ein One-Night-Stand war, oder?“ Überrascht sah ich mich zu ihm um. In seinen Augen funkelte Verärgerung und ich hatte fast den Eindruck, als hätte ihn meine Aussage wirklich getroffen. „Denkst du, ich habe nichts Besseres zu tun, als Leute zu entjungfern?“, raunte er, „Wenn es mir nur um Sex gehen würde, könnte ich auch einfach jemanden aufreißen, der mehr Erfahrung hat als du und weiß, was er da tut!“, schnaubend wandte er sich ab und starrte aus dem Fenster. „Sowas Lächerliches!“ Wow... er war anscheinend wirklich sauer über meine Unterstellung. Mich freute diese Erkenntnis ungemein, denn wenn er sich so sehr darüber aufregte, bedeutete das ja, dass ihm die Nacht doch mehr bedeutet hatte. Dann hatte ich ihm wohl Unrecht getan. Einerseits tat es mir Leid, wenn ich ihn beleidigt hatte, aber andererseits war ich im Moment viel zu glücklich darüber, dass ich ihm nicht völlig egal war. Ich würde ihn schon wieder besänftigen können. Vorsichtig ging ich zu ihm und schmiegte mich an seinen Rücken, während ich meine Arme um seine Taille schlang. „Es tut mir Leid“, murmelte ich leise. Ich wollte versöhnlich seinen Bauch kraulen, doch er hielt meine Hand fest. Vielleicht, weil er genau wusste, dass er nicht mehr ganz logisch denken konnte, wenn man ihn dort streichelte. Aber wenigstens löste er sich nicht aus meiner Umarmung und er unterbrach mich auch nicht. Also sagte ich einfach, was ich zu sagen hatte. „Ich wollte dich nicht beleidigen, mein Süßer“, ich küsste ihn behutsam in den Nacken, „Aber als du meintest, es wäre ja nur eine Nacht gewesen, da hatte ich das Gefühl, ich wäre dir egal. Ich konnte den Gedanken einfach nicht ertragen, dass ich dir meine Unschuld geschenkt habe und es für dich nur ein bisschen Spaß nebenbei war.“ „Das war es nicht“, wisperte er. „Das weiß ich jetzt auch“, ganz sanft befreite ich meine Hand aus seinem Griff und strich zärtlich über seinen Bauch. „Aber was hast du dann gemeint, als du gesagt hast, es wäre nur eine einzige Nacht gewesen?“ Er seufzte schwer. „Ich meinte, dass ich nicht verstehe, wie du dir sicher sein kannst, mich zu lieben, obwohl wir bis jetzt nur eine gemeinsame Nacht hatten. Davor hatten wir ja auch nicht besonders viel Zeit füreinander“ „Immerhin zwei Wochen“ „… in denen ich fast die ganze Zeit nur geschlafen habe“ „Aber ich nicht“ Überrascht wandte er sich in der Umarmung zu mir um und sah mich irritiert an. „Was soll ich damit anfangen? Heißt das, du liebst mich, weil ich so friedlich schlafe, oder wie?“ „Höchstens, weil du dabei unheimlich niedlich aussiehst“, ich musste lächeln, als er ärgerlich knurrte. „Aber es waren vielmehr die Augenblicke, wenn du wach warst. Die Momente, wenn ich in deine Augen sehen konnte, ohne dass du diesen eiskalten Blick drauf hattest oder wenn du gelächelt hast.“, seufzend schmiegte ich mich an seine Brust, „Du hast wirklich wunderschöne Augen und du riechst unglaublich gut“ „Du liebst mich also wegen meinem Geruch“ „Nein… auch… ach keine Ahnung. Es ist deine Art, dein Aussehen, dein Geruch… einfach alles“ „Wie alles?“ „Du als Komplettpaket“ Ich wusste einfach nicht, wie ich es ihm besser erklären sollte, und trotzdem schien er immer noch seine Zweifel zu haben. „Das ist doch total unlogisch“, jammerte er. „Genau das ist Liebe“, wisperte ich, während ich mich seinen Lippen näherte, „Liebe ist einfach unlogisch“ Vielleicht verstand er es so besser. Ganz vorsichtig küsste ich ihn auf die Lippen. Doch er erwiderte es nicht. Enttäuscht löste ich mich von ihm und sah fragend in seine Augen. Hieß diese Abweisung, dass er mir keine Chance gab? Das würde ich nicht überleben! Sein Blick wirkte nachdenklich. Aber dann spürte ich, wie sich seine Arme um meine Taille legten und er die Umarmung endlich erwiderte. Dann lächelte er schwach. „Vielleicht hast du recht“, murmelte er, „Liebe ist wirklich nicht besonders logisch.“ „Du gibst mir also eine Chance?“, fragte ich hoffnungsvoll. „Solange du nicht erwartest, dass ich deine Liebe schon erwidere...“ „Tue ich nicht, keine Sorge“, überglücklich lächelte ich ihn an. „Du hast alle Zeit der Welt. Hauptsache, ich kann dich weiterhin lieben“ „Aber ich muss dich warnen. Ich... na ja“, ein wenig verlegen fuhr er sich durchs Haar, „Ich hatte noch nie wirklich eine feste Beziehung“ „Was?“, das überraschte mich jetzt doch ein wenig, „Aber du hast doch gesagt, du hattest schon mal Sex“ „Aber das hat auch ohne Beziehung immer ganz gut geklappt“ „Oh“ Stimmt. Man musste keine Beziehung haben, um das zu tun. Aber er war so viel erfahrener in allem, dass ich wirklich überzeugt gewesen war, er müsste schon mal eine Beziehung gehabt haben. „Und was genau heißt das jetzt?“ „Das heißt, ich weiß nicht, ob ich sowas kann. Treu sein und so“ „Wenn das alles ist…“, lächelnd küsste ich ihn auf die Wange, „Überlass das ruhig mir. Ich werde schon dafür sorgen, dass es dir an nichts fehlt und dann wirst du keinen Gedanken mehr daran verschwenden, untreu zu sein“ Er nickte schwach. „Wenn du das sagst…“ „Ich verspreche dir, du wirst glücklich mit mir sein“, ich beugte mich vor und küsste ihn erneut vorsichtig. Und diesmal erwiderte er es endlich. Zufrieden seufzend schmiegte ich mich in seine Umarmung und genoss seine weichen Lippen. Ich hätte nichts dagegen, wenn wir ein wenig weiter gehen würden. Also ließ ich meine Finger über seinen Rücken weiter nach unten wandern und glitt geschickt unter seine Hose und seine Shorts. „Das solltest du lieber nicht tun“, murmelte er in den Kuss. „Und wieso nicht?“, provozierend strich ich über die samtige Haut. Er beugte sich zu meinem Ohr und hauchte leise hinein. „Weil Roland und Mokuba jede Sekunde ins Zimmer stürmen werden. Die haben nämlich die ganze Zeit gelauscht“ „Oh“ Und schon in der nächsten Sekunde flog die Tür auf und die beiden traten ein. Ich konnte gerade noch rechtzeitig die Hand aus Setos Hose ziehen, ehe die beiden es bemerkten. „Also was ist jetzt?“, fragte Mokuba ungeduldig, „Seid ihr jetzt endlich zusammen, oder was?“ Fragend sah ich zu Seto auf. Waren wir nun zusammen? Er erwiderte meinen Blick nachdenklich. Aber dann nickte er. „Sieht ganz danach aus“ Lächelnd beugte ich mich zu ihm und küsste ihn. Es war mir egal, ob die anderen dabei zusahen oder nicht, ich musste einfach den Mann, den ich liebte, hier und jetzt küssen. Meinetwegen auch vor der ganzen Welt. Inzwischen waren wir seit fast einem Jahr zusammen. Ein ganzes wundervolles Jahr, in der ich jede Sekunde mit Seto genossen hatte und ich liebte ihn wirklich über alles. Nach vier Monaten war ich sogar zu ihm gezogen. Und doch… fehlte etwas. Er hatte mir noch nie gesagt, dass er mich liebte. Ich hatte zwar gesagt, ich würde ihm alle Zeit der Welt geben, aber da hatte ich noch gedacht, er bräuchte nur ein paar Wochen, vielleicht zwei oder drei Monate. Jetzt war es schon ein ganzes Jahr und er schien auch in nächster Zeit nichts daran ändern zu wollen. Ich verstand ja, dass er Bindungsängste hatte, die er trotz aller Fürsorge, die ich ihm zukommen ließ, scheinbar immer noch nicht ganz überwunden hatte, aber meiner Meinung nach war er wirklich verdammt langsam im Überwinden. Wie eine lahme Schildkröte, der man die Beine amputiert hatte. Ich seufzte genervt. Es war ja nicht so, dass ich unglücklich mit ihm wäre, dafür war jeder Moment mit ihm zu vollkommen, aber es wirklich frustrierend, jemanden zu lieben, der das nicht erwiderte. Egal. Im Moment hatte ich wirklich keinen Grund, Trübsal zu blasen. Seto war an meiner Seite und gemeinsam liefen wir durch den zugeschneiten Park. Ich hatte ihn extra von der Firma abgeholt, damit wir mal wieder ein bisschen Zeit für uns hatten. Vor Weihnachten musste er nämlich immer sehr viel arbeiten und ich bekam ihn kaum zu Gesicht. Am Anfang unserer Beziehung war ich immer fast verrückt geworden, wenn er länger in der Firma blieb, aus Angst, jemand anderes könnte bei ihm sein. Ich hatte ihn in der Zeit wohl fast in den Wahnsinn getrieben mit meinen ständigen spontanen Besuchen. Aber ich hatte nun mal sicher gehen müssen, dass er mir treu blieb. Zu Beginn unserer Beziehung war ich mir nämlich nicht sicher gewesen, dass er das wirklich konnte. Doch er war mir nie untreu geworden und dafür war ich sehr dankbar. Na ja, ich kümmerte mich ja auch sehr gut um ihn. Ich massierte ihn, wenn er verspannt war, kochte, wenn er Hunger hatte und über den sexuellen Teil konnte er sich ja wohl auch nicht beschweren. Zufrieden seufzend schmiegte ich mich an seine Seite und hakte mich bei ihm ein, während wir weiter durch den Park schlenderten. Es war wirklich ein schöner Abend. Um uns herum rieselte der Schnee und ließ alles wie mit Puderzucker bestäubt aussehen, der im Licht der letzten Sonnenstrahlen des Tages glitzerte. Aber mein Süßer war heute so schweigsam. Er sah müde und abgespannt aus. Gut, dass jetzt erst mal Wochenende war, dann konnte er sich ausruhen. Danach noch eine Woche Stress und dann gehörte er wieder ganz mir. Und die eine Woche würden wir ja wohl noch überstehen. „Soll ich dich heute Abend wieder ein bisschen massieren, mein Schatz?“ Er sah mich nachdenklich an. Dann nickte er knapp und ein schwaches Lächeln erschien auf seinen wundervollen Lippen. „Das wäre nicht schlecht“ „Dachte ich mir schon“, ich beugte mich zu ihm vor und küsste ihn. „Du siehst erschöpft aus“ „Dann lass uns schnell nach Hause gehen“, er packte meine Hand und zog mich mit sich. Oh ja, er liebte es, wenn ich ihn massierte. Ich musste es nur erwähnen und schon konnte er es kaum erwarten, sich das Hemd vom Leib zu reißen und meine Hände auf seiner Haut zu spüren. Ich lächelte bei dem Gedanken daran. Wir hatten schon fast den ganzen Park hinter uns gelassen, als ich abrupt stehen blieb und damit auch Seto zwang, anzuhalten. „Was ist?“, fragte er ungeduldig. Ich deutete auf den See. In den letzten Tagen war es so kalt gewesen, dass er von einer dicken Eisschicht überzogen wurde. Langsam zog ich meinen Süßen mit ans Ufer. Ihm schien es hier gar nicht zu gefallen. Kein Wunder, wenn man bedachte, was damals hier passiert war. Ich liebte diesen See, auch wenn Seto durch ihn so krank geworden war. Aber ansonsten wäre ich ihm ja nie so nah gekommen. Und dann könnte ich jetzt auch nicht an seiner Seite stehen und mich an ihn kuscheln. „Lass uns gehen“, murrte Seto, „Ich mag diesen Ort nicht“ Er hatte nach wie vor Angst vor dem Eis und mied jeden zugefrorenen See. Ich wünschte, ich könnte ihm dabei helfen. Aber wenn ich auch nur versuchte, ihn auf einen See zu schieben, rastete er aus. Erst dann merkte man, wie viele Flüche und Schimpfwörter er wirklich kannte. Doch ich würde nicht aufgeben. Ich wollte Seto von seiner Angst befreien, einfach, weil ich ihn liebte und es nicht mochte, wenn er so litt. Momentan standen wir ziemlich nah am Ufer. Es wäre ein Leichtes, ihn zu stoßen, so dass er auf das Eis fiel. Aber wenn er sich nun dabei verletzte? Nein, das musste auch anders gehen. „Kommst du mit aufs Eis?“, fragte ich mit liebreizender Stimme. „Bestimmt nicht!“ Ich hatte auch nicht damit gerechnet. Aber er würde mir schon noch folgen. Ganz bestimmt. „Gut, dann gehe ich kurz alleine“, ich wollte mich von ihm lösen, doch er schlang schnell seine Arme um mich und sah mich entrüstet an. „Aber du wolltest mich doch massieren“ Süß. Wenn es um seine Massage ging, duldete er eigentlich keinen Aufschub. Aber heute sollte er sie sich erst mal verdienen. Ich hauchte einen flüchtigen Kuss auf sein Kinn. „Die zwei Minuten wirst du schon warten können“ Er murrte zwar unwillig, ließ mich aber trotzdem gehen. Vorsichtig ging ich aufs Eis. Ich machte mir keine Sorgen, dass es zu dünn war. Langsam schlitterte ich weiter raus, immer darauf achtend, genau in Setos Blickfeld zu sein. Oh, er würde aufs Eis kommen! Okay, jetzt war ich weit genug draußen. Zeit, ihn ein bisschen zu erschrecken. Ich täuschte vor, dass ich ausrutschte und hart aufs Eis stürzte. Dann setzte ich zu einem schrillen Schrei an und wand mich wie ein Wurm. „Joey!“, rief er alarmiert, „Alles klar?“ „Mein Fuß!“, schrie ich, „Es tut so weh! Hilf mir!“ „Kannst du laufen?“ „Nein!“ „Und krabbeln?“ Verdammt, er sollte sich nicht so anstellen und endlich herkommen! Wie verzweifelt musste ich denn noch klingen? Aber bis jetzt rührte er sich kein bisschen. Er starrte mich einfach nur an. „HILF MIR!“, brüllte ich. „Aber wie?“ Verzweifelt streckte ich ihm meine Hand entgegen. Was musste ich denn noch machen, damit er herkam? Anfangen zu heulen? „Komm her“ Endlich bewegte er sich mal. Unsicher trat er näher an den See heran und betrachtete misstrauisch das Eis. So ganz entschlossen schien er immer noch nicht zu sein. „Bist du sicher, dass du nicht einfach krabbeln kannst?“ „Es tut so WEH!“, schrie ich wehleidig. „Ist ja gut!“, schnaubend setzt er einen Fuß aufs Eis. Selbst von hier aus konnte ich sehen, wie sehr er zitterte und wie viel Überwindung es ihn kostete, zu mir zu kommen. Ach mein Süßer… Für mich überwand er sogar seine größte Angst. Was kümmerte es mich, dass er mir nicht die drei kleinen Worte sagte, wenn er dafür solch ein Opfer brachte? Lächelnd beobachtete ich, wie er unbeholfen übers Eis rutschte, bei jedem Schritt zögerte, aber trotzdem seinen Weg zu mir unbeirrt fortsetzte. Als er endlich bei mir ankam, hockte er sich vor mir hin und sah missmutig zu meinen Beinen. „Du bist gar nicht verletzt“, stellte er nüchtern fest. „Nein“, ich richtete mich schnell auf und packte ihn am Kragen, um ihn zu einem Kuss heranzuziehen. „Ist doch unwichtig. Jetzt bist du ja hier, bei mir auf dem Eis“ „Sehr witzig!“, verärgert stieß er mich von sich und stapfte zurück in Richtung Ufer. Anscheinend war er wirklich angefressen. „Warte!“, schnell sprang ich auf die Beine und schlitterte ihm hinterher. Ich schlang meine Arme um seine Taille, damit er endlich stehen blieb. Besänftigend kraulte ich seinen Bauch. So nah an ihn geschmiegt konnte ich deutlich spüren, wie viel Angst ihm diese Situation wirklich machte. Er zitterte am ganzen Leib und sein Herz trommelte wild in seiner Brust. Sein Atem war unregelmäßig und seine Augen beobachteten misstrauisch das Eis um uns herum, als würde er erwarten, es müsste jeden Moment brechen. Mein armer geliebter Schatz. Schnell umrundete ich ihn und umklammerte seine Taille. Ich küsste ihn besänftigend auf die Lippen, aber es beruhigte ihn nicht. Ganz und gar nicht. Wieso nochmal hatte ich unbedingt gewollt, dass er aufs Eis kommt? Wieso musste ich ihn so quälen? Er hatte wirklich furchtbare Angst und er litt vermutlich Höllenqualen. Aber ich tat das ja nur, um ihm zu helfen, diese Angst zu überwinden – wenn ich es nicht schlimmer damit gemacht hatte. Ich beugte mich zu seinen Lippen und knabberte zärtlich daran, während ich ihn fest in der Umarmung hielt und über seinen Rücken streichelte. „Konzentriere dich völlig auf mich“, flüsterte ich sanft. Er schnaubte unruhig. „Vertrau mir und hör mir einfach zu“, ich streichelte über seine Lenden, während ich mit der anderen Hand seinen Nacken kraulte. Normalerweise entspannte er sich dadurch wirklich schnell, aber in dieser Situation schien er immun dagegen zu sein. „Seto…“, ich hauchte noch einen Kuss auf seine samtigen Lippen. „Sieh mich an, okay?“ Seine schönen Augen richteten sich auf mich. Sie waren ganz glasig. „Wieso tust du mir das an?“, fragte er leise. „Weil ich dich liebe.“, zärtlich streichelte ich durch sein weiches Haar. „Ich will dir helfen, zu verstehen, dass du wirklich keine Angst auf dem Eis zu haben brauchst. Ich liebe dich wirklich über alles und ich würde dich nie in Gefahr bringen, mein Süßer. Wenn ich mir nicht vollkommen sich wäre, dass das Eis uns hält, hätte ich dich nicht hergebracht“ Ich hatte keine Ahnung, ob meine Worte überhaupt zu ihm durchdrangen, aber ich versuchte es weiter. Flüchtig strich ich über seine Wange, ehe ich mit meiner Hand seine Augen abdeckte. „Schließ die Augen und entspann dich. Konzentriere dich einfach auf mich“, wisperte ich. Er nickte zögerlich und atmete einmal tief durch, um ruhiger zu werden. So ganz schaffte er es trotzdem nicht. „Stell dir vor, es ist Frühling“, flüsterte ich sanft in sein Ohr. „Es ist warm, die Sonne scheint und alles erwacht zum Leben. Die Blumen blühen, die Bäume werden grün. Und wir sitzen am See und genießen den ersten warmen Tag des Jahres. Auf dem Wasser schwimmen Enten und über uns in den Bäumen singen die Vögel.“ Er wurde ein wenig ruhiger und das Zittern ließ nach. Aber völlig entspannen konnte er sich einfach nicht. „Worauf willst du hinaus?“, knurrte er. Ich schmiegte mich enger an ihn. „Es ist derselbe Ort“, nuschelte ich, „Nur eine andere Jahreszeit. Du magst doch diesen See ansonsten“ „Ich habe ja auch nichts gegen den See sondern gegen das Eis! Dieses kalte rutschige Zeug unter meinen Füßen, das einfach mal wegbrechen kann“ „Sei doch nicht so kleinlich, mein Süßer. Solange ich bei dir bin, kannst du dir sicher sein, dass dir nichts passieren wird“, ich kraulte wieder seinen Nacken und diesmal entspannte er sich dabei wirklich. Er seufzte leise. „Für diesen Horror schuldest du mir wirklich die beste Massage der Welt“, murmelte er. „Kriegst du, mein Süßer. Sobald du deine Angst vor dem Eis besiegt hast“ Er nahm meine Hand von seinen Augen und sah mich schief an. Für einen Moment schien er ernsthaft nachzudenken, aber dann grinste er. „Angst überwunden. Gehen wir.“ Er packte mein Handgelenk und wollte mich vom Eis schleifen. Überrascht ließ ich mich einige Meter von ihm ziehen, doch dann stemmte ich mich dagegen. „Nicht so schnell! Das sagst du doch jetzt nur so“ Seto ließ sich von meinem Widerstand nicht wirklich beeindrucken. Er zog mich einfach weiter und wegen dem rutschigen Eis konnte ich ihm nicht wirklich etwas entgegensetzen. „Das kannst du mir nicht beweisen“, meinte er fest. Da hatte er wohl recht. Heute würde ich ihn wohl nicht mehr dazu bringen, noch länger auf dem Eis zu bleiben. Aber vorerst reichte es ja auch. Mein Süßer hatte lange durchgehalten und sich seine Massage redlich verdient. Widerstandslos ließ ich mich von ihm durch den Park weiter bis zu seiner Villa ziehen. Erst als wir im Haus waren, blieb er stehen und wandte sich zu mir um. Ein siegessicheres Lächeln zierte seine Lippen „Jetzt kannst du mit deiner Massage anfangen“, hauchte er verführerisch. „Nichts lieber als das.“, ich wartete geduldig, bis er den langen Mantel ausgezogen hatte, ehe ich meine Arme um seine Taille legte und mich an ihn kuschelte und schon mal prüfend über seinen Rücken strich. Wie sehr ich seinen Geruch doch liebte. Aber dabei viel mir auch auf, wie kalt er war und dass er leicht zitterte. Besorgt sah ich zu ihm auf. Seine Lippen hatten eine leicht bläuliche Nuance und sein Haar war ganz nass. Vereinzelt hingen noch Flocken darin. Zärtlich wuschelte ich durch seinen Schopf um den Schnee daraus zu entfernen. „Ist dir kalt, mein Süßer?“ „Geht schon.“, er hauchte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Sie waren eiskalt. „Fühlt sich nicht so an“, ich hakte mich bei ihm ein und zog ihn mit mir die Treppen hinauf. „Du solltest schnell duschen gehen, damit dir wieder warm wird“ „Und meine Massage?“ „Kriegst du schon noch“ Widerstandslos ließ er sich von mir ins Bad schleifen und dort ausziehen. Ich liebte es, ihn Stück für Stück zu entkleiden, immer mehr von seinem makellosen Körper freizulegen. Meine Finger glitten über seine muskulöse Brust, zeichneten die Konturen nach. Dann stieß ich ihn sanft unter die Dusche. Doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mich am Kragen packte und mit sich zog. Ehe ich zurückweichen konnte, hatte er auch schon das Wasser angestellt und meine Kleider wurden vollkommen durchnässt. „Was zum-?“, überrascht sah ich zu ihm auf. Er grinste leicht. „Wo bleibt meine Massage?“ „Du bist wirklich hartnäckig“, raunte ich. Begierig saugte ich mich an seinen Lippen fest, während ich über seinen nackten Rücken strich. Seine Haut wurde vom heißen Wasser wieder angenehm warm. Liebevoll massierte ich seine Lenden, glitt immer wieder sanft über seine Wirbelsäule. „Dreh dich um, mein Süßer“ Er wandte mir den Rücken zu und lehnte sich an die Fliesen, damit ich besser an seinen Rücken kam. Das Wasser perlte verlockend von seiner Haut, zeichnete seinen wunderschönen Körper nach. Ich begann, ein bisschen Duschgel auf seiner Haut zu verteilen und sanft seine Schultern zu massieren, während ich mich über seinen Hals küsste. Er seufzte zufrieden auf. Ganz langsam glitt ich weiter zu seinen Schulterblättern und tiefer über seinen ganzen Rücken. Derweil küsste ich mich über seine Wirbelsäule. Je näher ich seinem Hintern kam, desto stärker drückte er den Rücken durch, um sich mir entgegen zu strecken. Meine Hände glitten über die schönen Rundungen, massierten sie, was ihm ein leises Keuchen entlockte. Ich liebte diesen festen kleinen Hintern und er liebte es, dort gestreichelt und massiert zu werden. Es war perfekt. Er neigte den Kopf ein wenig, damit ich ihn auf die Lippen küssen konnte. Genüsslich leckte ich über seine Unterlippe. Ich kniff in seinen Hintern, was ihn erneut aufkeuchen ließ. Den Moment nutzte ich, um in seine Mundhöhle einzudringen. Oh Gott, ich liebte seinen süßen Geschmack. Und sein erhitzter Körper unter meinen Händen machte mich ganz scharf auf ihn. Ich glitt weiter über seine Seiten zu seinem Bauch, kraulte ihn dort ein wenig, bevor ich tiefer wanderte. Ganz langsam rutschte meine Hand zwischen seine Beine, streichelte ihn dort ein wenig, während ich mit der anderen weiter seinen Bauch kraulte. „Kann mir gar nicht vorstellen, dass das zur Standartmassage gehört“, hauchte er. „Ist ja auch keine Massage mehr“, ich küsste ihn aufs Kinn. „Das hier ist viel besser“, nachdrücklich streichelte ich ein wenig fester über seine Erregung. Er stöhnte leise. „Ich massiere dich nachher weiter, versprochen“ „Will ich dir auch raten!“ Grinsend ließ ich meinen Blick über seinen Körper wandern. Er hatte wirklich etwas Majestätisches an sich, wenn er erregt war. „Sieht aber nicht so aus, als würde es dir nicht gefallen“ Er wirbelte zu mir herum und sah mich aus seinen vor Lust dunkel gewordenen Augen an. Bei seinem Anblick wurde meine Hose schmerzhaft eng. Wortlos schob er mich aus der Dusche und weiter in Richtung Schlafzimmer, wobei er mich Stück für Stück aus den triefend nassen Klamotten schälte. Die Sachen landeten auf dem Boden, doch ich beachtete sie nicht weiter. Viel lieber umschlang ich seinen Nacken und küsste ihn stürmisch. Ich erschrak, als ich plötzlich das Bett in meinen Kniekehlen spürte und darauf fiel. Schnell zog ich ihn wieder zu mir, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Seine nasse Haut klebte an meiner, so dass ich wirklich jede seiner Bewegungen spürte. Ungeduldig ließ ich meine Hände wieder über seinen Rücken gleiten und krallte mich in seinen Hintern. Wie immer konnte ich es kaum erwarten, ihn endlich zu spüren. Nach diesem Mann konnte man einfach nur süchtig werden. Jetzt saß ich vollkommen zufrieden auf seinem Schoß und massierte seine Brustmuskulatur. Er lag entspannt unter mir und genoss es mit geschlossenen Augen. Allein ihn so zu sehen, machte ließ mein Herz höher schlagen. Er war so wunderschön wie ein wahrgewordener Traum. Immer wieder seufzte er wohlig. „Du bist ein wahrer Meistermasseur“, murmelte er. „Und auch noch dein ganz persönlicher Masseur“, ich küsste ihn flüchtig auf die Lippen, während ich mit den Händen über seine Rippen weiter nach unten strich. „Hast du deine Angst auf dem Eis wenigstens ein bisschen überwunden?“, fragte ich sanft, während ich seinen Bauch kraulte. Er nickte nachdenklich. „Ich werde trotzdem jeden gefrorenen See meiden. Aber wenn ich mal auf dem Eis bin, breche ich nicht gleich in Panik aus. Zufrieden?“ „Vorerst. Aber ich werde nicht aufgeben, bis du völlig angstfrei bist.“, lächelnd küsste ich ihn, wobei ich mich auf ihn legte, um mich an ihn zu schmiegen und ihn zu wärmen. „Aber das hat viel Zeit“ „Gut. Dann gib mir eine lange Pause, bevor du den nächsten Versuch startest“, zufrieden rückte er sich zurecht, ehe er seine Arme um mich legte und die Augen schloss. „Wie du willst, mein Süßer“, lächelnd küsste ich ihn auf den Hals. „Du bist wirklich süß“ „Weiß ich“, nuschelte er. „Ich liebe dich“, hauchte ich in sein Ohr. „Ich liebe dich auch“; wisperte er. Erstaunt hielt ich den Atem an. Er hatte es gesagt. Er hatte es TATSÄCHLICH gesagt. Oh Gott, mein Süßer liebte mich, endlich. Besser konnte es doch gar nicht mehr laufen. „Das ist, das schönste, was du je gesagt hast“ Doch es kam keine Antwort mehr. Ich sah in sein Gesicht und er schlief wirklich schon. Liebevoll strich ich ihm einige Strähnen aus der Stirn, ehe ich mich wieder an ihn schmiegte, seine Nähe und seinen Geruch genoss. Jetzt, da er die drei Worte gesagt hatte, konnte ich fest an unsere Zukunft glauben. ------------------ Endlich fertig. Fast schon schade, dass die ff jetzt zu Ende ist. Aber es folgt bestimmt bald ein neues Projekt.^^ Kommis sind wie immer erwünscht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)