Wenn ich dich wiederseh'... von Niji-Mizu (VORERST abgebrochen...) ================================================================================ Kapitel 1: Traumdeutung ----------------------- (Traum Anfang) Den Himmel erhellte in dieser Nacht kein einziger Stern, nur der Mond schien hell auf das Dorf Konoha-Gakure herab. Der Wind wehte und ließ die Blätter der vielen Laubbäume tanzen, einzelne zu Boden fallen und schließlich flogen diese Blätter weiter. Es gibt nur einen Weg, der aus dem Dorf herausführt, nur einen einzigen. Einen Weg, den man gehen muss, eigentlich eine normale Sache, denn jeder Ninja aus dem Dorf, das versteckt hinter den Blättern liegt, muss diesen Weg ab und an mal benutzen. Doch an diesem Tag war es nicht normal. Jemand hatte sich entschlossen das Dorf zu verlassen. Für immer. Langsam schritt er auf sie zu. Er, der ihr so viel bedeutete. Aber für den sie nur Luft zu sein schien. Kurz blieb er stehen. Sah sie fragend an: „Was machst du hier mitten in der Nacht?“ „Das hier ist der einzige Weg, der aus diesem Dorf führt. Ich bin oft hier.“ Er setzte wieder zum Gehen an und schritt an ihr vorbei. „Geh nach Hause und schlaf!“ Der Wind wehte kühl in diese Szene herein und Sakuras Körper signalisierte ihr, dass sie fror. Tränen bildeten sich und sie hatte das Gefühl, dass sie von jenen erdrückt werden würde, wenn sie ihren Gefühlen nicht endlich freien Lauf lassen würde. Eine Träne nach der anderen lief ihr Gesicht herunter, das zuvor noch so gefasst gewirkt hatte. Doch sie konnte es nicht ertragen. Er ging. Er ging einfach und verlor nicht ein Wort des Abschiedes. Warum tat das so weh? Hatte sie etwas anderes erwartet? Sie schluckte ihren Schmerz herunter und wandte sich zu ihm um...ein letztes Mal. „Warum sagst du nie etwas? Warum behältst du alles für dich?“, fragte sie. „Kümmer ’ dich nicht um mich,“ ertönte die Antwort in der Nacht. Lange redete sie auf ihn ein, versuchte ihn davon zu überzeugen, nicht zu gehen. Doch vergebens. Er ließ sich nicht vom Gegenteil überzeugen. Sein Entschluss stand fest. Sie weinte weiter. Weiter, notfalls, bis sie sich ihre Seele aus dem Leib geweint hätte. „Ich kenne die Geschichte deiner Familie, aber Sasuke, Rache hat noch niemanden glücklich gemacht und sie wird auch dich nicht glücklich machen! Und mich erst recht nicht...,“schrie sie ihm hinterher. Er blieb stehen, sah sie noch nicht einmal an und sagte dann ernst und ohne Emotionen: „Ich bin anders als du oder Naruto. Ich gehe einen Weg, der sich nicht mit dem eurem kreuzen wird. Wir waren ein gutes Team, dass stimmt, und beinahe hätten wir einen gemeinsamen Weg gefunden, aber letztendlich hat meine Seele doch die Rache gewählt.“ Er beendete seinen Satz und wollte seinen Weg fortsetzen, doch Sakura ließ ihn nicht, sie wollte nicht, dass er ging. „Du willst wieder einsam sein? Ist es das, was du willst? Das kannst du mir nicht erzählen, du warst es doch, der mir erklärt hat, was Einsamkeit bedeutet und wie weh sie tun kann. Erinnerst du dich nicht mehr? Nun weiß ich, was du gemeint hast. Ich habe zwar Familie, aber ohne dich...wäre...wäre ich der...einsamste Mensch auf der Welt... . Bitte geh nicht, Sasuke, bitte... .“ „Unsere Wege trennen sich hier. Das ist alles. Jeder geht ab heute wieder seinen eigenen Nindo.“ Tränen machten sich erneut breit, als Sasuke geendet hatte und nur noch auf ihre Antwort zu warten schien. Sakuras Körper durchfuhr ein tiefer, ihr unbekannter Schmerz und sie schien zu erkennen, dass sie ihn nicht von seinem Ziel abbringen konnte. Nicht jetzt. Nicht sie. Niemand konnte das. „Sasuke! Ich liebe dich! Ich liebe dich mehr als jeden anderen! Bitte bleib bei mir, Sasuke ich bitte dich! Ich werde alles tun, um dich glücklich zu machen! Hörst du? ...Und Notfalls...helfe ich dir auch bei deiner Rache! Bitte bleib...bei mir. Oder nimm mich mit... .“ Sie senkte ihren Kopf und schluchzte weiter in sich hinein. Die Tränen hörten nicht auf, egal, wie sehr sie sich dagegen wehrte, der Tränenfluss hielt an. „Immer fängst du gleich an zu flennen,“ hörte sie ihn sagen. Er schaute lange zu ihr, sah ihre Trauer, ihre Verzweiflung und wandte sich trotz alledem zum Gehen. Schritte hallten in der Nacht wieder und Sakura blickte auf, sah, wie er ging und rannte ihm einige Schritte hinterher. „Sasuke! Geh nicht, sonst schrei ich!“ Ein kalter Windstoß fegte ihr ins Gesicht und sie schloss die Augen, konnte nicht sehen, was er tat und auch nicht, ob er weiterging. Plötzlich spürte sie eine feste Umarmung und als sie ihre Augen wieder öffnete erblickte sie ihn vor sich. Trotz dieser Umarmung spürte sie, wie der Schmerz immer größer wurde. Je öfter er sie ansprach, je öfter er ihr Nähe offenbarte, umso größer wurde er. Sie vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter und weinte, weinte hunderte Tränen und was tat er? Er stand da, hielt sie fest an sich gedrückt und sagte nichts. „Bitte...bleib...hier,“ versuchte sie es ein letztes Mal. „Ich kann nicht.“ Seine Worte hallten in der dunklen Nacht wieder. Der Wind wehte, Blätter flogen von den Bäumen herunter und landeten hin und herschwenkend auf dem Boden und wirbelten kleine Sandkörner auf. Sasuke sah Sakura direkt in die Augen, versuchte sie nicht noch mehr zu verletzen und löste dennoch seine Umarmung. „Danke Sakura, danke für alles, was du für mich getan hast.“ Er nahm ihre Hand und zog sie erneut an sich heran, senkte seinen Kopf zu ihr herab und küsste sie. Warum tat er das? Warum küsste er sie, obwohl er sie nicht ausstehen konnte? Warum jetzt? Die Zeit schien still zu stehen und Sakura hoffte innerlich, dass sich das auch nie ändern würde. Doch die Zeit lief weiter. Sasuke nutzte die Gelegenheit und versetzte ihr einen Handkantenschlag ins Genick. Noch in demselben Moment war sie bewusstlos. Er sah sich suchend um, selbst er brachte es nicht über sich, ein Mädchen mitten in der Nacht auf einem kalten Weg liegen zu lassen. Langsam schritt er mit ihr auf eine Bank zu. Vorsichtig legte er sie dorthin, strich ihr ihre Tränen aus dem Gesicht, sah sich flüchtig um und küsste sie dann erneut. Doch dann, dann war seine Zeit gekommen, er hatte einen Entschluss gefasst. Er wollte das Dorf verlassen und dabei blieb es auch. Auch, wenn das hieß, Sakura und alle anderen hier zurückzulassen. Sein Weg führte ihn durch das große Tor, das Konoha-Gakure von dem angrenzenden Wald trennte. Er schritt hindurch, ohne sich einmal umzusehen. Seine Vergangenheit lag hinter ihm und mit ihr auch Sakura. Die Nacht ging, der Tag kam und Sakura lag immer noch auf jener Bank in der Nähe des Ausganges, auf die Sasuke sie gelegt hatte. Zwei Jo-Nin liefen geradewegs auf sie zu und stutzten, als sie sie sahen. Einer der beiden klopfte ihr leicht auf die Schulter. (Traum Ende) „Sasuke-kun!“, Sakura saß plötzlich kerzengerade in ihrem Bett und atmete hektisch ein und aus. Glänzende Schweißperlen liefen ihr übers Gesicht und tropften an ihrem Kinn herab. Sie versuchte sich zu beruhigen, doch der Schreck seine Stimme, wenn auch nur im Traum, gehört zu haben, saß immer noch zu tief. Ihre Hände zitterten, als sie sich ihrer Nachttischlampe zuwandte und den Schalter betätigte. Sie kniff ihre Augen zusammen und blinzelte stark. Das Licht ihrer Lampe erhellte nun ihr Zimmer, es verdrängte die Dunkelheit, die ihr weh tat und langsam beruhigte sich ihr Atem. Doch ihr Körper zitterte weiterhin. 2 ½ Jahre waren vergangen, seitdem Sasuke das Dorf verlassen hatte und nun mit Orochimaru gemeinsame Sache machte. Sie hatte versucht ihn aus ihren Gedanken zu verdrängen, doch ihr war es einfach nicht gelungen. Immer, wenn sie es versuchte, tat es weh. Der Schmerz über seinen Verlust saß so tief, dass sie nicht mehr wusste, wie es war, wenn es nicht wehtat. Sie seufzte in sich hinein und suchte nach ihrem Wecker. „Halb zwei... .“ Sie löschte das Licht und vergrub sich unter ihre Decke, drehte sich auf die Seite und schloss ihre Augen. Schloss ihre Augen, obwohl sie wusste, dass es sinnlos war, denn sie würde wieder von ihm träumen. Wieder und immer wieder, bis ihr Wecker klingeln würde. Der Tag löste die Nacht ab und Sakura stand mehr oder weniger freiwillig auf, geschlafen hatte sie nicht viel. Die Erinnerungen an alte, vergangene Zeiten waren so intensiv und detailliert gewesen, dass sie mehr in ihr Kissen geweint hatte als zu schlafen. Und so sah sie auch aus. Tiefe Ränder unter den Augen und ein tränenverschmiertes Gesicht blickten ihr entgegen, als sie sich im Badezimmer frisch machte. Lange ließ sie das kalte Wasser an ihr Gesicht herunterlaufen und dachte scheinbar nicht mehr daran, dass sie jemanden vermisste und eigentlich unendlich großen Schmerz empfand. Sie verließ das Haus ihrer Familie und machte sich auf den Weg zum Ho-Kage. Tsunade-sama war eine talentierte Führungsperson und Medizinerin und hatte Sakura vor 2 ½ Jahren in die Lehre genommen. Seitdem war Sakura weit gekommen und hatte ihre Grundausbildung (mit Bestnoten) beendet. Ihr Leben hatte endlich einen Sinn bekommen und sie fühlte sich zum aller ersten Mal in ihrem Leben nicht mehr unnütz. Sie konnte nicht nur schwere Verletzungen heilen, sondern war in der Lage ihr Chakra so genau in einem Punkt zu kontrollieren, dass sie mit ihrer Faust theoretisch eine Betonmauer in ihre Einzelteile zerlegen konnte. Mit ihren Fähigkeiten war auch ihr Selbstbewusstsein gestiegen. Doch all dies nützte ihr nichts, denn so stark sie auch wurde, Sasuke würde sie wohl nie wieder sehen. Und das wusste sie auch. Nachdem sie ihren Dienst absolviert hatte, traf sie sich wie üblich mit Naruto. Auch er war psychisch und physisch gewachsen, doch wie sie konnte und wollte auch er Sasuke nicht vergessen. Sasuke war sein bester Freund gewesen und war es für ihn immer noch, auch wenn er durch Sasuke beinahe gestorben wäre. Naruto war der einzige, mit dem Sakura über Sasuke redete, denn nur er hörte ihr bis zum Schluss zu und sagte seine ehrlich, wenn auch meist zu optimistisch gestimmte Meinung. So auch an diesem Tag. Sakura endete und sah ihn fragend an, erhoffe sich einen guten Rat, um endlich einmal einen Tag oder eine Nacht genießen zu können. Naruto grübelte lange, schlürfte nebenbei seine Nudelsuppe und sah dann zu ihr auf. „Vielleicht hatte dein Traum ja auch eine...eine...einen tieferen Sinn...!“ Er grinste. Sie lächelte ich an, senkte jedoch ihren Blick und erwiderte nahezu flüsternd: „Was könnte diese Erinnerung denn schon für eine tiefere Bedeutung haben? Das einzige, was ich fühle, wenn ich an diesen Traum denke, ist, dass es höllisch wehtut an all das erinnert zu werden.“ Naruto legte seinen Arm um ihre Schulter und drückte Sakuras Kopf auf die seine. „Hey, nicht so pessimistisch! Vielleicht sollte dieser Traum ja auch heißen: Erinnere dich an ihn, denn du wirst ihn bald wiedersehen!“ Ein breites Grinsen zeichnete sich auf seinem fröhlichen Gesicht ab und animierte Sakura selber zu lachen. Der Nachmittag wurde zum Abend und die Sonne färbte den Himmel in ein dunkles Rot. Sakura machte sich auf den Weg nach Hause und musste feststellen, dass Naruto in ihr große Hoffnungen geweckt hatte… . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)