Felicitas von Hikari ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- Beim Mittagessen steckte Vanessa Felicitas einen Zettel zu. Die Mädels wollten mit ihren Freunden am Abend noch in die Cat-Bar gehen und danach wegen der Jungs ins Cat-Cave. Sie lies nachfragen ob wir mitkommen wollten. Auf unseren Zimmer suchte sich Felicitas ein neues T-Shirt raus. "Und hast du Lust heute Abend mit den Anderen mitzugehen?" Ich zuckte die Schultern. "Was soll ich dort? Du hast wahrscheinlich keine Lust mitzukommen." "Wieso eigentlich nicht? Könnte ganz lustig werden, dort mal als Zuschauer zu sein." "Wie sieht's eigentlich mit Mischa aus? Er wollte doch heute Abend arbeiten." Sie warf ihr T-Shirt und den B-H in den Wäschekorb. "Ja wollte er, aber wie ich ihn kenne wird er zumindest ins Cat-Cave mitkommen." Sie nahm einen B-H aus dem Schrank. "Wenn es zeitlich klappt." Ich hörte kaum was sie sagte, denn ich versuchte krampfhaft auf meinem Schreibtisch zu starren, ihr nackter Oberkörper brachte mein Blut in Wallung. "Susanne?" Ich hob den Kopf und wurde knallrot, denn ich starrte direkt in ihren tiefgeschnittenen Ausschnitt. Sie legte ihre Hand auf meine Stirn. "Du glühst ja. Wirst du jetzt krank?" Ich schüttelte den Kopf. "Es geht schon." "Soll ich nicht doch lieber die Krankenschwester holen?" fragte sie besorgt. Ich schloss die Augen, um nicht mehr in ihre besorgten Augen zu sehen. "Nein, das ist nicht nötig." "Wenn du meinst!" Ich spürte, wie sie mir mit ihrer Hand über die Wange strich. "Susanne?" Ich öffnete die Augen und sah direkt in ihre Augen, sie hatten einen liebevollen Ausdruck. Sie sah so stark aus und gleichzeitig so zerbrechlich. Das Begehren, das ich für sie empfand, verschwand und machte einem tiefen Gefühl der Wärme und Zuneigung platz, und doch begehrte ich sie noch. Wir schauten uns eine Weile an, ihre Augen hatten mich tief in einen Bann gezogen. Ich stand auf und legte zaghaft meinen Arme um sie. Ich konnte nicht anders und doch hatte ich Angst, Angst das sie mich von sich weisen könnte. Doch sie legte ihre Arme auch um mich und lächelte mich an. Mein Herz raste und mein Verstand setzte aus, ich hatte mich ganz in ihren blauen Augen verloren. Ich weiß nicht wie lange wir so standen, mir erschien es ewig. "Susanne. Ich ..." Da klopfte es plötzlich. Felicitas ließ mich mit einem Seufzer los. "Ja!" Ich ließ mich auf den Stuhl fallen. ,Weshalb, weshalb gerade jetzt!? Warum müssen wir gerade jetzt gestört werden.' Margareta kam ins Zimmer. "Hei, wo bleibt ihr zwei denn! Wir sind schon seit einer viertel Stunde wieder im großen Saal." Felicitas nahm sich ein Hemd aus dem Schrank und zog es sich über ihr T-Shirt. "Na dann. Kommst du Susanne?" Sie war wieder ganz ruhig und lässig. Ich stand auf, in meinem Kopf herrschte absolutes Chaos, meine Bewegungen waren rein mechanisch. Sie schien mich zu lieben, aber nun war sie wieder so verschlossen. Margareta ging mit mir in den großen Saal. Wir mussten noch bei den letzten Vorbereitungen zum morgigen Fest mithelfen. Felicitas musste noch die Showkleidung anprobieren, sie war krank gewesen, als wir die Kleider und Anzüge anprobiert hatten. Als wir im großen Saal ankamen, waren alle fleißig dabei Tische zu rücken, die letzten Reste der Dekoration aufzuhängen und zu schimpfen. Ich hängte mit Margareta Girlanden aus Tannenzweigen auf. Dagmar, die das eigentlich hätte machen sollen, hatte sich geweigert. Anette hatte sich ein paar Sterne ins Haar gehängt und die Lehrerinnen schmückten den Weihnachtsbaum. Mir fiel auf das die Gräfin de Noir fehlte. "Susanne!" ich schreckte hoch, meine Gedanken hingen noch bei der Szene von vorhin. "Susanne. Reichst du mir bitte die nächste Girlande." Ich nahm das Ende von der Nächsten und reichte es ihr hoch. Sie befestigte es und setze sich dann auf die Leiter. "Was ist denn los? Du bist geistig absolut abwesend." Ich wusste nicht was ich ihr sagen sollte. Sie war zwar netter als die Anderen, aber das ich mich in ein Mädchen verliebt hatte konnte ich ihr nicht sagen. "Ich kann es dir nicht sagen. Es ist etwas persönliches." Sie nahm die nächste Girlande entgegen. "Hast du Ärger mit deiner Familie?" "Nein. Auch nicht mehr als sonst." Wir schoben gemeinsam die Leiter ein Stück weiter. "Dann bist du wohl in Felicitas verliebt!?" flüsterte sie mir zu. Ich blieb stehen. "Woher weißt du das?" Sie lachte. "Das ist nicht zu übersehen. Du hältst dich immer in ihrer Nähe auf, außerdem macht's du dir extreme Sorgen um sie und dann deine Blicke!" "Weiß es sonst noch jemand?" fragte ich besorgt. Sie lächelte mich beruhigend an, bevor sie wieder auf die Leiter stieg. "Nein, die sind zu sehr mit ihren eigenen Problemchen beschäftigt, als das sie so etwas bemerken würden." "Margareta, rede nicht soviel mit dieser Ziege." Dagmar, die Servietten, auf die Tische verteilte, kam zu uns rüber. Margareta lies die Girlande, die ich ihr reichte, mit einem Zwinkern zu mir, fallen. "Sag mal kannst du nicht aufpassen!" Dagmar grinste. "So ist es recht. Dieser Tollpatsch ist doch zu nichts zu gebrauchen. Ich weiß nicht wieso wir sie heute Abend überhaupt mitnehmen wollen." Ich murmelte eine Entschuldigung und reichte die Girlande wieder nach oben. "Na weil Vanessa ihr den Freund ausspannen will." "He last Mischa in Ruhe!" entrüstete ich mich. Ich wusste, dass Margareta, dies nur sagte um Dagmar zufrieden zu stellen. Ich war froh, dass sie mein Geheimnis nicht weiter tratschen würde. Deshalb spielte ich mit. Dagmar ging an den nächsten Tisch und Margarete grinste mich an. "Beachte sie nicht. Im Grunde sind das nur doofe Nüsse. Zuviel Geld und zuwenig Lebenserfahrung." Ich grinste zurück. Es war schön sich mit ihr zu unterhalten, es lenkte mich von meinen Gedanken über Felicitas ab. "Wieso hängt du dann immer mit ihnen zusammen?" "Weist du, meine Eltern starben recht früh. Ich lebte bis ich 12 war, bei meiner Großtante. Während dieser Zeit, wurde ich immer in der Schule gehänselt. Dann starb sie und ich kam zu einer entfernten Verwandten. Ich kam an eine neue Schule und der Sohn von meiner Verwandten war sehr beliebt. So wurde ich auch in den Kreis der Clique aufgenommen. Ich lernte schnell mich anzupassen. Wenn du nicht allein sein willst, pass dich den Anderen an! Doch eigentlich war ich immer allein. Keiner meiner Mitschüler verstand mich, der Einzige war mein Cousin." Wir trugen die Leiter ans andere Ende des Saales. Der Rest des Saales war schon fertig geschmückt und wer fertig war, machte sich aus dem Staub. Hedwig lief an uns vorbei. "Du Arme! Musst länger mit dieser Ziege hier bleiben." Margareta zuckte die Schultern. "Na, ich werde es schon aushalten." Dann blieben nur noch wir und ein paar Dienerinnen im Saal. "Kannst du dir vorstellen wie Dagmar geschimpft hat, als sie erfahren hat, das sie zum Girlanden aufhängen eingeteilt wurde." Sie lachte. "Madame wollte sich nicht schmutzig machen!" Ich lachte mit. "Das kann ich mir vorstellen, sie schimpfte schließlich schon letztes Jahr, dass wir beim Dekorieren helfen müssen." Wir hängten noch die letzten Girlanden auf und gingen dann zum Kaffeetrinken. Felicitas kam nicht zum Essen. Ich fragte mich, wo sie schon wieder abgeblieben war. Auch die Gräfin de Noir tauchte nicht auf. Nach dem Essen ging ich wieder ins Zimmer rauf. Felicitas war schon auf unseren Zimmer. Mein Herz schlug sofort schneller, als ich sie sah. "Ich habe Mischa angerufen. Er schaut, dass er ins Cat-Cave kommt." Ich lächelte sie an. "Gut." Sie reichte mir eine Zeitung. "Die hier hat Ileana mir vorhin gegeben." Ich schlug die Zeitung auf. "Auf Seite 2," rief Felicitas mir aus dem Bad zu. "Die Tochter, des berühmten Stoffdesigners und Multimilliardärs, Sven Svenson, Juliet Svenson, wurde mit ihrem Sohn, nach einem schwäche Anfall, auf Erholung zu ihren Großeltern, nach Norwegen, geschickt. Die Familie schweigt zu diesen Vorfall. Juliet war gerade nach fast 7Jahren Abwesenheit in die Stadt zurück gekehrt. Sie war damals, nach einem ähnlichen Schwächeanfall, ebenfalls zu ihren Großeltern geschickt worden..." "Ich wusste gar nicht, dass sie ein Kind hat. Bei ihrer Neigung!" "Ich auch nicht. Ileana erzählte es mir, er ist im selben Alter von Andrea." Sie schloss die Tür zum Bad und ich hörte nach einer Weile das Wasserrauschen der Dusche. Ich setzte mich aufs Bett und griff nach ihrem Teddy. Sie war wieder so beherrscht ,Was wollte sie mir heute Mittag sagen? Liebte sie mich nun oder nicht? Ich wurde einfach nicht schlau aus ihr. Juliet ist wenigstens aus der Bahn.' Ich wusste nicht was den Schwächeanfall ausgelöst hatte. Aber mir kam es nur recht. Schon als ich den Zeitungsartikel gelesen hatte, hatte ich wieder das Gefühl ihre fordere Hände auf meinen Körper zu spüren und ihren Mund auf meinem. Ich vergrub mein Gesicht in meinem Kopfkissen. Nach einer Weile spürte ich wie Felicitas sich neben mich aufs Bett setzte und ihre Hände auf meinen Schultern legte. "Susanne. Ich habe dir ein paar Kleider ins Bad gelegt." Ich richtet mich auf und sie zog mich an sich. Ich atmete ihren Duft ein, mein Herz raste. Wie konnte sie mir das antun? Ich schien für sie einfach nur eine gute Freundin zu sein. Ich löste mich aus ihren Armen. "Ich geh mich umziehen!" Ich lächelte, als ich sah was sie für mich hingelegt hatte. Eine enge grüne Jeans und ein weißes tief ausgeschnittenes Oberteil. ,Was wohl meine Eltern sagen, wenn sie sehen was für Kleider ich nun trage.' Felicitas fuhr mit mir und Margareta, deren Freund sie nicht abholen konnte, zur Cat-Bar. Der Türsteher ließ uns mit einem Lächeln durch. "Die Crew weiß bescheid." Sie lächelte ihn an. "Danke." Wir suchten uns einen großen Tisch und nahmen Platz. Nach einer Weile kam auch Margaretas Freund. Ich muss sagen, er war irgendwie niedlich, kurze blonde Haare und eine Art der niemand wiederstehen konnte. Er grinste uns an. "Hallo Mädels." Er lies sich lässig neben Margareta nieder und schob seinen Motorradhelm unter den Stuhl, dann beugte er sich über Margareta und mich. "Ich bin Tommy." Felicitas lächelte mich an. "Freut mich. Ich bin Felicitas." Es war noch nichts los, wir waren recht früh losgefahren. Auch auf der Bühne war noch nichts los, dort ging es erst um 18 Uhr los und wir hatten erst 17.30. Tommy lud uns zu einem Drink ein, er suchte Margareta und mir einen mit Alkohol aus, für sich und Felicitas einen ohne. Ich trank langsam, da ich keinen Alkohol gewöhnt war. Die Anderen trafen kurz vor sechs ein. "Na dein Freund scheint dich wohl versetzt zu haben!" Felicitas drehte sich um. "Vanessa, vergieß es! Er kommt noch. Er würde Susanne nie sitzen lassen." Vanessa konnte nichts mehr darauf antworten, denn das Licht wurde schummrig und die Musik setzte ein. Die Mädchen starrten gespannt auf die Tänzer, sie schienen sie förmlich mit den Augen aufzusaugen. Ihre Freunde saßen gelangweilt am Tisch, der Einzige, der öfters zu den Tänzern schaute, war Tommy. Dafür merkte ich, dass sich Margareta etwas langweilte. Felicitas war irgendwann kurz aufgestanden und war auf die Toilette gegangen, sie war noch nicht wiedergekommen, so dass ich mich auf die Suche nach ihr machte. Ich verschwand in Richtung Toiletten, ich ging aber nicht zu ihnen, sondern öffnete die Tür zu den Garderoben. Ich erschrak, denn hinter der Tür stand ein großer muskulöser Mann. Doch er lächelte mich an, anstatt mich rauszuwerfen. "Geh nur durch. Felicitas ist oben." Ich konnte nur noch "Danke" stammeln und huschte dann an ihm vorbei. Ich stieß beinahe mit ein paar Tänzern zusammen, die auf dem Weg zur Bühne waren. Auf der Treppe nach oben traf ich auf Felicitas und Mischa. Er hatte schon sein Showkostüm an und eine silberne Perücke in der Hand. "Hallo Susanne. Hat leider etwas länger gedauert." Er gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. "Ach bestell dir was du willst, es geht auf Kosten des Hauses." Wir gingen gemeinsam vor. Mischa verschwand mit einem Lächeln in einer Garderobe. "Georg. Könntest du bitte nachschauen ob der Gang draußen frei ist, ich möchte nicht mit den Mädels zusammen stoßen." Er nickte und schaute durch den Spion. "Keiner zu sehen. Ich wünsch euch zwei noch viel Spaß." Er öffnete die Tür und wir huschten durch. Margareta zwinkerte mir zu, als wir uns setzten. Sie schob mir einem Drink rüber. "Das ist deiner." Es war der fünfte Drink an dem Abend, so allmählich spürte ich den Alkohol. Mit einem Mal setzte die Musik aus und das Licht auf der Bühne erlosch. Alle wandten ihre Aufmerksamkeit der Bühne zu. Eine tiefe, angenehme Stimme erklang. "Dies ist wohl der von den Mädchen am ersehntesten Moment des Abends. Hier kommt ,The Cat'" Das Licht ging an und im selben Moment erklang mechanisch klingende Musik. Eine ganz in Silber gekleidete Gestalt erhob sich ruck haft im Takt der Musik. Er bewegte sich roboterhaft zum Rand der Bühne. Dort zog er ruck haft seine dicke silberne Jacke aus. Er lies sie fallen und im selben Augenblick änderte sich die Musik. Sie war nicht mehr so blechern sondern weicher und flotter. Die Anderen standen auf, wie viele Andere auch und versuchten einen guten Platz an der Bühne bekommen, jede von ihnen versuchte ihn zu berühren. Sie benahmen sich wie durchgeknallte Fans irgendeines Popstars. Auch ich starrte beinahe verzaubert auf seinen gutgebauten Körper, der sich im absoluten Einklang mit der Musik bewegte. Felicitas legte ihre Hand auf meine und beugte sich leicht zu mir rüber. "Er ist gut nicht?" Ich drehte mich zu ihr. "Ja." Ihr Atem streifte meine Wange und ein wohliger Schauer durchlief mich. Leider wendete sie ihren Kopf wieder, doch sie ließ ihre Hand noch eine Weile auf meiner liegen. Ich sah zufällig in Margaretas Richtung. Sie saß noch auf ihrem Platz und lehnte an Tommy, der wie alle Anderen Mischa zusah. Ich weiß nicht was, sie ihm ins Ohr flüsterte, doch er lief knallrot an. Alle Mädchen seufzten enttäuscht auf, als die Bühne wieder dunkel wurde. "Er ist so niedlich, ob er schon eine Freundin hat." Hedwig lies sich auf den Stuhl fallen. "Wahrscheinlich schon Christa, so einer wie der bleibt nicht lange allein." Wir blieben noch eine Weile, nach ca. 10 Minuten sah ich Mischa hinter der Bar auftauchen, er trug noch die Perücke und die Maske. Die Anderen bemerkten ihn zum Glück nicht. Kurz darauf brachte uns ein Kellner für jeden einen Drink. "Der geht aufs Haus, für die Fahrer einen ohne Alkohol und für den Rest einen ,Pina Colada'" Er stellte den Jungs irgendeinen giftgrünen Drink hin. Felicitas lehnte ihren Pina Colada ab. "Ich muss auch noch fahren!" Der Kellner lächelte und stellte ihr auch einen Grünen hin. Um kurz vor acht ließen sich die Mädels von ihren Freunden erweichen und wir gingen rüber in das Cat-Cave. Mischa saß an einem Tisch direkt an der Bühne. Neben ihn saß ein junger Mann mit rotem Haar. Hedwig hing an ihren Freund "Ich habe aber keine Lust. Kannst du mich nicht heimbringen." "Nein Hedwig. Ihr habt uns jetzt schon da drüben reingeschleppt. Jetzt wollen wir auch unseren Spaß." Felicitas setzte sich neben mich. "Hallo Brüderchen!" Sie nickte dem Jungen neben ihm zu. Ich küsste Mischa auf die Wange. "Hallo Liebling!" Felicitas lehnte sich zurück und widmete sich ihren Drink. Hedwig motzte eine Weile, bis ihr Freund ihr androhte am nächsten Tag nicht zu kommen, danach war sie still. Mischa stellte mir den Jungen neben sich als Patrick vor. Vanessa beugte sich über den ganzen Tisch und stieß dabei beinahe die Gläser vom Tisch, sie war genau wie die anderen Mädchen schon leicht angeheitert. Sie fuhr Mischa mit der Hand über die Wange. "Du bist niedlich! Was bleibt du bei dieser Vogelscheuche? Du hast doch eine wesentlich schönere verdient!" Mischa legte seinen Arm um mich. "Damit meinst du wahrscheinlich dich!" Er zog mich mit einem entschuldigenden Lächeln an sich. "Aber da hast du keine Chance." Vanessas Freund zog sie wieder zu sich. "Benimm dich! Du bist ja betrunken." Sie lehnte ihren braunen Lockenkopf an seine Schulter "Ich bin nicht betrunken!" "Na wenn du meinst, klage aber bitte morgen nicht über Kopfschmerzen." Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Stripperin zu. Patrick lehnte sich vor. "Du bist Susanne, oder?" "Ja." "Wie heißt eigentlich das Mädchen neben dir?" Ich sah kurz zu Felicitas, sie stütze ihren Kopf mit ihren Armen, die sie auf den Tisch stütze, und sah gelangweilt drein. Doch ich bemerkte, dass sie die Stripperinnen genau beobachte. Ich stupste sie an und flüsterte ihr ins Ohr. "Der Rothaarige will was von dir." Sie sah kurz zu ihm, er lief rot an, beinahe röter als sein Haar, dann sah sie mich an und zuckte mit den Schultern. "Ja und?" Im Aufstehen nickte sie mit dem Kopf in Richtung Toiletten. "Kommst du mit?" Ich folgte ihr. Die Blicke von fast allen Jungs im Raum richteten sich auf sie, denn ihr Gang war wieder aufreizend. Auch ich starrte sie an. Sie war so wunderhübsch, ihr langes, offenes, seidiges, schwarzes Haar schwang bei jedem ihrer Schritte leicht mit. Sie öffnete die Tür zu den Garderoben und zog mich mit, dabei lächelte sie dem Türsteher zu. Wir gingen an hektischen Stripperinnen vorbei. Ein paar grüßten Felicitas. Sie grüßte zurück und huschte schnell vorbei. An der Treppe lies sie meine Hand los. "Ich hätte die Mädels nicht länger ertragen. Hast du gesehen wie Vanessa an ihrem Freund hängt? Der Arme darf nicht mal einen Blick auf die Tänzerinnen werfen, ohne dass sie ihn gleich böse ansieht und sie flirtet mit Mischa.!" Ich achtete nicht auf die Stufen, da ich nur sie anstarrte, plötzlich stolperte ich und fand mich auf Felicitas wieder, die sich wohl umgedreht hatte um mich zu halten. Sie saß auf der obersten Stufe und mein Kopf ruhte genau zwischen ihren Brüsten. Ich lief rot an und versuchte mich schnell aufzurichten um sie nicht noch mehr in Verlegenheit zu bringen. Doch sie hielt mich fest. "Nicht so schnell! Ich möchte nicht das du die Treppe runter fällst." Mein Herz raste und mein Köper wollte das ich so auf ihr liegen bliebe, doch mein Verstand sagte mir, dass es besser sei von ihr runter zu gehen. Ich richte mich vorsichtig auf und setzte mich neben sie auf die Stufe. Wir schwiegen eine Weile, dann spürte ich wie ihre Hand nach meiner tastete, ich wollte sie ihr entziehen, doch sie hielt sie sanft fest. Susanne, nur weil du von meiner Vergangenheit weißt, musst du keine Angst haben mich zu berühren." Ich schaute sie überrascht an. Sie legte ihren Arm um mich und zog mich an sich. "Ich finde es sogar angenehm wenn du mich berührst. Es ist das was ich vermisst habe, seit Ileana wegging. Einfach eine freundschaftliche Berührung, ohne zwang aber keine verwandtschaftliche." Mein Herz raste immer schneller und ich wusste nicht ob ich das lange aushielt. "Wie meinst du das?" Sie spielte mit meinen Haaren und amtete einmal tief durch. "Seit Ileana vor 4 Jahren plötzlich verschwand hatte ich keine Person mehr mit der ich mich richtig unterhalten konnte. Auch keine Person mehr an die ich mich lehnen konnte. Du bist die Erste in meinen Leben, neben Ileana, der ich wirklich vertraue!" Es freute mich, dass ich für sie so wichtig war. Es versetzte mir aber auch einen Stich, dass sie in mir nur eine sehr gute Freundin sah. Ich lehnte meinen Kopf an ihre Schulter. ,Wieso kann ich es dir nicht sagen, wieso musst du mich als gute Freundin sehen?!' "Es ist schwer ein Geheimnis mit sich herum zu tragen. Denn wenn ich sagen würde, dass ich Strippe, würden mich viele verachten und meine größte Angst ist es einmal ganz alleine zu sein. Vielleicht verstehe ich mich deshalb so gut mit Ileana auch sie hat ein Geheimnis und sie ist seit dem Tod ihrer Freundin ganz alleine." "Ich verstehe dich zum Teil, auch ich war allein. Ich war es bis ich dich traf. Du warst die Erste, die mich nicht nach meinen Aussehen beurteilt hat." Ich spürte wie sie lächelte. "Ich sah in dir einfach etwas was ich noch in keinem Mädchen sah. Ich weiß nicht was es war. Doch da war etwas und es ist noch immer da." Sie fasste unter mein Kinn und hob mein Gesicht. Ich musste ihr direkt in die Augen sehen. In ihren Augen stand so viel Sehnsucht und vielleicht Liebe. Ich konnte es nicht deuten. "Du bist hübsch, ob du es mir glaubst oder nicht." Sie schwieg einen Moment. "Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber ich..." Sie konnte nicht zu Ende sprechen, denn plötzlich stürmte eine Tänzerin die Treppe herauf. "Felicitas, Nina hat sich auf der Bühne ein Bein gebrochen." Felicitas sprang auf. "Wieso musste uns Margareta vorher stören. Ich wollte Susanne gerade sagen, dass ich sie liebe. Verdammt. Ich saß dann mit Ileana in der Kleiderkammer. Ich genoss es mich wieder einmal mit ihr zu unterhalten, es war beinahe wie früher in der Tanzschule. Jetzt warte ich auf Susanne und auf eine Gelegenheit ihr meine Liebe zu gestehen." Felicitas Tagebuch Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)