Felicitas von Hikari ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- Fröhlich Weinachten an alle die die Geschichte lessen. (22.12.02) 13 Nach dem Mittagessen begaben wir uns zu einem Spaziergang in den Garten. Sophia und Andrea fingen an sich mit Schneebällen zu bewerfen. Als einer Felicitas traf, übte sie Rache indem sie einen Schneeball formte und nach den Mädchen warf. Meine Mutter schüttelte den Kopf. "Wie können sie ihrer erwachsen Tochter nur erlauben, so kindisch zu sein?" Margit sah zu ihrer Tochter und lächelte. "Ich bin über jeden Tag froh, an dem sie so fröhlich ist." Meine Mutter schüttelte verständnislos den Kopf. Mich traf auch ein Schneeball und als ich zu Felicitas sah lächelte sie mich an. Sie warf den nächsten Schneeball, nach ihrem Bruder, dieser rannte ihr hinterher. Ich hörte wie meine Mutter mir hinterher rief ich solle mich doch benehmen, aber ich war schon bei Felicitas. Wir landeten beide im Schnee, da ich nicht mehr bremsen konnte. Sie lachte, als sie wieder aufstand und mir eine Hand reichte. "So stürmisch brauchst du auch nicht sein." Ich wurde rot. Sie sah es zum Glück nicht, da sie sich schon wieder umgedreht hatte und ihrem Bruder einen Schneeball an den Kopf warf. "Das war für den Schneeball eben." Mischa schüttelte sich und lachte. Auch die zwei Mädchen lachten. Mein Blick fiel zufällig auf Ileana, diese lehnte an einem Baum und sah uns lächelnd zu. Meine Eltern und die Gustavs waren schon weitergegangen. Wir tobten noch eine Weile umher. Sophia klagte als erstes das ihr kalt sei. So gingen wir alle wieder hinein. Ileana lieh Felicitas ihren Mantel. Sie klagte zwar nicht, nahm den Mantel aber dankbar an. Ileana trug nur noch eine Bluse, nicht mal einen Pullover, doch ihr schien nicht kalt zu sein. Oma reichte uns Handtücher, damit wir unsere Haare trocknen konnte. Danach gab es für uns alle heißen Kakao. "Susanne!!" meine Mutter hörte sich sauer an. Ich drehte vorsichtig meinen Kopf. "Ja, Mutter." "Ich möchte mit dir reden. Jetzt gleich!" Ich seufzte und folgte meiner Mutter vor die Tür. "Mir gefällt es nicht das du ihre Kleider trägst und du benimmst dich wie ein Kind. Du sollst nicht mit den Kindern Schneeballschlachten veranstalten. Kümmere dich mehr um Christoph. Ich konnte ihn davon überzeugen zu bleiben. Er wollte schon gehen, nachdem er sah wie du dich benommen hast." Ich senkte den Kopf. "Ja, Mutter. Ich werde ihm heute Abend nicht von der Seite weichen. Und die Kleider die ich jetzt trage gefallen ihm wahrscheinlich besser, als die die du mir gekauft hast." Damit ließ ich sie einfach stehen und begab mich wieder ins Wohnzimmer. Ich sah kurz leidend zu Felicitas, die mich anlächelte und mir einen aufmunternden Blick zu warf, dann setzte ich mich neben Christoph. Er lächelte mich an und legte eine Hand auf mein Bein. Ich zuckte zusammen. Am liebsten hätte ich ihm eine gescheuert, doch ich traute mich nicht, da meine Eltern im Raum waren. Mutter lächelte mich an, als sie sah wie eng wir beieinander saßen, sie glaubte uns wohl schon verheiratet. Doch da hatte sie die Rechnung ohne mich gemacht. Ich wollte ihn nicht heiraten. Mein Bruder unterhielt sich mit Mischa über schnelle Sportwägen. Oma spielte mit ihren Enkeln und Großenkeln und unterhielt sich mit Sarah. Martin und Ileana schienen sich über ihre Studienzeit zu unterhalten. Ich wurde nicht schlau aus Ileana, sie sah aus als wäre sie Mitte Zwanzig, aber sie schien doch schon um einiges Älter zu sein, wenn sie vor acht Jahren mit Martin studiert hatte. Meine Eltern tratschten mit den Gustavs. Und Felicitas saß irgendwie verloren in ihrem Sessel. Ich wollte mich gerne zu ihr rübersetzen, doch ich konnte nicht. So verging der restliche Nachmittag, ich musste Christoph immer davon abhalten, dass er mich betatscht. Kurz vor dem Abendessen stand Felicitas auf und setzte sich an den Flügel. Sie begann Weihnachtslieder zu spielen. Die Kinder begannen zu lauschen, Mischa stand auf und setzte sich neben sie. Sie spielten nun zu zweit. Ich fühlte wie sich Frieden im Raum ausbreitete. Nicht das ich sonderlich gläubig war, aber der Duft der Tannenzweige, Kerzen und Plätzchen, die Weihnachtsmusik, das Knistern der Flamen im Kamin und der Schnee, all dies war einfach so perfekt. Ich wünschte nur Felicitas säße neben mir und nicht Christoph. Nun begann Ileana zu singen. Ihre Stimme schien perfekt ausgebildet zu sein. Sie war wunderschön. Selbst meine Eltern lauschten andächtig. Dann begaben wir uns zum Abendessen. Christoph saß natürlich neben mir und allmählich reichte es mir. Er schien zu meinen, dass wir ein Paar wären. Beim Abendessen kamen wir Irgendwie auf die Familiengeschichten. Christoph tat sich natürlich hervor. "Meines Wissens ist meine Familie die Älteste, laut Aufzeichnungen stammte sie noch aus dem römischen Reich. Die Familien von Gustav und Sonnenfels, sind auch schon recht alt. Gräfin de Noir, ihre Familien Geschichte scheint noch recht jung zu sein. Mir ist die Familie de Noir kein Begriff." Ich sah in Ileanas Augen Belustigung. "Der Zweig de Noir, ist noch relativ jung. Die Familie selber ist schon viel älter." Christoph wollte weiter nachfragen, aber Andrea quengelte. "Mir ist langweilig. Dürfen Sophia und ich aufstehen?" Oma sah zu den zwei und lächelte. "Ihr dürft aufstehen, nehmt aber bitte Alexander mit." Andrea sprang sofort auf und nahm Alexander von seiner Mutter entgegen. Frau von Gustav stand auch auf. "Wenn sie mir bitte wieder in den Salon folgen würden." Felicitas setzte sich wieder an das Klavier und spielte, diesmal setzte sich Ileana neben sie und hörte einfach zu. Ich überlegte mir, wie ich Christoph eine Weile unauffällig entkommen könnte, da er seine Hände schon wieder auf meinen Oberschenkeln ruhen hatte. Ich sah kurz zu Felicitas, die mich nicht zu bemerken schien, sie ging in der Musik völlig auf. Es war ihre Art, alles was sie tat mit voller Überzeugung zu tun. Tanzen, Klavier spielen und auch lernen. Wahrscheinlich war das ihr Schutz vor dem Verletzt werden. Sie ging einfach in Sachen auf, bei denen sie keine Zweite Person brauchte. Nur beim Standardtanz war es anders. Ich stand plötzlich auf. Christoph sah mich erstaunt an und ging zu Felicitas hinüber. Ileana stand auf und überlies mir ihren Platz. Ich spürte wie mich meine Mutter, ernst ansah. Sie wusste nicht was sie von meinem benehmen halten sollte, aber mich interessierte dies im Moment nicht, ich wollte nur von Christoph weg. Felicitas spürte wohl das ich mich neben sie gesetzt hatte, den sie drehte leicht den Kopf und lächelte mir aufmunternd zu. Sie flüsterte leise. "Du wirst es schon durchhalten und morgen bist du sie los." Ich lächelte zurück und stand dann auf und ging zu den Kindern rüber. Alexander schlief friedlich auf einer der Decken. Sophia und Andrea spielten mit einer Puppe. Sobald Andrea mich sah, sprang sie auf und wollte das ich sie hochhebe. "Andrea, denkst du nicht das du dafür zu alt bist!" Ich wuschelte ihr durch ihr feines schwarzes Haar. Es fühlte sich beinahe wie das von Felicitas an. Ich drehte mich um und betrachtete sie noch einmal. Dann ging ich wieder zu Christoph, er lächelte mich an. "Du magst Kinder?" Ich nickte und setzte mich wieder neben ihn. "Ich mag auch Kinder." Meine Mutter hatte sich wieder beruhigt an Frau Gustav gewand. Ich hatte das Gefühl, das sie etwas ahnte. Es konnte aber auch sein, dass sie mich einfach um jeden Preis mit Christoph zusammen bringen wollte. Die kleine Sophia lief zu ihrer Mutter. "Mama wann Geschenke?" Felicitas hörte auf zu spielen und lächelte der Kleinen zu. "Ich bin dafür, das wir jetzt Bescherung halten." "Jaa Bescherung!" Andrea sprang auf, dabei weckte sie Alexander auf, der zu schreien anfing. Martin rannte zu seinem Sohn und nahm ihn auf den Arm. Felicitas ging zum Baum und hob das große Paket hoch und stellte es neben Andrea. "Hier, das ist für dich, Sophia und Alexander." Andrea stürzte sich gleich auf das Paket. Ich musste unwillkürlich grinsen, ein Gewicht auf meinen Beinen riss mich aus den Gedanken. Christoph hatte mir ein Päckchen auf den Schoß gelegt. Als ich es öffnete musste ich laut lachen. Alle sahen mich verständnislos an, Christoph auch ein bisschen gekränkt. Ich hob sein Geschenk hoch, auch Mischa und Felicitas mussten lachen. Meine Mutter wurde rot und Herr Gustav schmunzelte. Christoph hatte mir Reizwäsche geschenkt, Designer Reizwäsche aus dem Hause Gustav. "Danke Christoph." Ich musste immer noch leise lachen. Herr von Gustav stand auf und reichte meinen Eltern, meinen Bruder und Christoph jeweils einen Umschlag. "Ich wusste leider nicht, was sie noch brauchen könnten, so entschied ich mich dafür." Zu mir Gewand meinte er. "Susanne, unser Geschenk hast du schon erhalten, aber dies ist noch eine kleine Aufmerksamkeit." Er reichte mir einen kleinen schwarzen Teddybären, so wie Mischa und Felicitas auch einen besaßen. Ich umarmte Herrn von Gustav. "Danke. Es bedeutet mir viel, hier so freundlich aufgenommen zu werden." Er wurde leicht rot. "Keine Ursache." Mutter ließ plötzlich einen Freudenschrei los, sie sah sogleich entschuldigend in die Runde. "Susanne, weißt du was er uns geschenkt hat. Ein Kleidungsstück aus dem Hause Gustav nach unseren Wünschen. Weißt du was das heißt, unsere Nachbarn werden platzen vor Neid." ,Oh Gott. Nicht das schon wieder. Jedes Mal dieses wir sind besser als alle anderen und müssen es unbedingt zeigen. Nur bei mir hat sie das nie gemacht.' Ileana unterbrach sie, indem sie mir die Papprolle reichte. "Ich hoffe sie gefallen euch." Felicitas kam zu mir rüber und setzte sich neben mich. Ich zögerte etwas mit dem Öffnen, wieso weiß ich bis heute nicht. "Na komm schon mach auf!" Ich öffnete also vorsichtig die Papprolle und zog drei Bilder heraus. Alles drei waren Ölgemälde. Eines zeigte mich in einem weißen barocken Kleid, neben einer Säule. Auf der anderen Seite lehnte ich noch mal, nur diese mal in Männerkleidern. Das zweite zeigte Felicitas, vor einem Spiegel, auch in einem weißen Barockkleid und das Spiegelbild trug wieder Männerkleidung. Das weiße Rüschenhemd stand Felicitas, besonders gut. Auf dem dritten Bild war Mischa abgebildet. Er trug auch ein Rüschenhemd und eine schwarze Hose, er lehnte einmal verträumt an einem Baum. Auf der anderen Seite saß er auf einem wilden schwarzen Hengst. Ich reichte die Bilder an Felicitas und Mischa. Vater betrachte mein Bild. "Wieso ist sie einmal in Männerkleidung dargestellt?" Er klang leicht angeekelt. "Ich weiß nicht wieso sie ein Problem damit haben! Mein Freund versuchte nur die weibliche und männliche Seite eines jedes Darzustellen." Mischa lachte. "Da kann ich ja froh sein, das er mich nicht in einem Kleid gemalt hat." Mein Vater schien mit Ileanas Erklärung zufrieden zu sein. Mir tat es irgendwie weh. Ich wusste nun genau, das meine Eltern meine Gefühle nie verstehen würden. Ich überreichte meine Geschenke meinen Eltern und meinen Bruder. Am Ende lag nur noch ein kleines Päcken unter dem Weihnachtsbaum. Andrea brachte es zu Felicitas. Diese drehte es ratlos in den Händen, bevor sie es Vorsichtig öffnete, da ihr Name darauf stand. Ich hielt den Atem an, als ich sah was in dem Päckchen war. Es war, die Kette mit der silbernen Schneeflocke, welche Juliet gekauft hat. Felicitas sah mich fragend an. Ich schüttelte leicht den Kopf. Sie nahm den Zettel welcher dabei lag und begann ihn zu lesen. Ihr Gesicht wurde auf einmal aschfahl. Sie zerknüllte den Zettel und steckte ihn in ihre Hosentasche, dann packte sie das Päckchen mitsamt der Kette und warf es in den Kamin. Das Päckchen ging sofort in Flamen auf. Ich hörte Mutter noch sagen, "Wie kann man so eine schöne Kette nur einfach verbrennen?" Bevor ich die Tür hinter mir schloss und Felicitas hinterher rannte. Ich fand sie auf ihrem Bett liegend. Sie starrte an die Decke. Als ich ihre Zimmertür schloss fragte sie. "Warum hast du das getan." Ich wusste nicht was sie meinte, aber bevor ich etwas sagen konnte, reichte sie mir den zerknüllten Zettel. Ich musste mich setzen. "Felicitas, die Kette damit du mich nie vergisst. Ich komm dich nach Sylvester, besuchen. Also halt dich bereit. Beim letzten mal traf ich dich leider nicht an. Aber deine Freundin küsst auch gut. Wenn ich dich nicht antreffe muss ich wohl mit ihr vorlieb nehmen." Felicitas taste nach meiner Hand. "Also, warum?" Ich zerknüllte den Zettel. "Ich wollte nicht das sie dich findet, ich wollte dich einfach nur vor ihr beschützen." Ich spürte wie sie sie mich umarmte, sie lehnte ihren Kopf an meine Schulter und fing still an zu weinen. "Aber wieso? Ich hätte es schon überstanden." Oh Gott ich wollte es ihr sagen. Ich wollte ihr sagen wie sehr ich sie liebte. "Ich wollte dich nicht damit hinein ziehen Susanne. Ich will nicht das noch jemand das durchmacht was ich erlitten habe. Also wieso hast du es gemacht? Doch wohl nicht nur aus reiner Freundschaft." Ich stand auf und betrachtete sie. Sie hatte ihre Beine angezogen und ihre Arme um die Knie gelegt. Sie blickte mich aus ihrem tränenverschmierten Gesicht an. Ich schluckte und senkte den Kopf um sie nicht ansehen zu müssen. "Weil ich dich liebe! Ich möchte nicht das du leidest." Ich wagte nicht aufzusehen, denn ich hatte Angst. Angst das sie mich nun hassen würde. Ich blickte erst auf, als sie leise meinen Namen flüsterte. Sie blickte mich an. In ihren Augen stand keine Verachtung, sondern Verständnis und Freundschaft, sie stand auf und umarte mich. "Danke. Susanne." Sie legte ihren Kopf auf meine Schulter. "Danke für deine Ehrlichkeit." Ich legte zaghaft meine Arme um sie. "Du bist mir nicht böse?" Sie schüttelte leicht den Kopf. Ich war so glücklich. Ich wusste zwar immer noch nicht ob sie meine Liebe erwiderte oder nicht, aber sie lehnte mich deshalb wenigstens nicht ab. "Susanne. Ich bin froh dich getroffen zu haben. Ich erkannte in dir von Anfang an etwas, ich war so froh zu dir ins Zimmer gekommen zu sein. Aber ich wollte dich nie in meine Angelegenheiten hinein ziehen. Ich wollte einfach vergessen." Ich spürte ihre Tränen auf meinem Hals, Felicitas zitterte leicht. Mein Herz raste, aber ich hatte mich sonst unter Kontrolle. Ich legte meine Wange an ihre. "Ich bin froh, das du mich nicht ablehnst. Ich werde dich nicht bedrängen, ich will einfach nur bei dir sein. Wenn du nicht dasselbe für mich empfindest, werde ich es nie wieder erwähnen." Sie antwortete mir nicht sondern schmiegte sich etwas enger an mich. Ich wusste nicht wie ich das deuten sollte. Ihr Herzschlag war wie ein Echo zu meinen. Ich warte ängstlich und hoffnungsvoll auf ihre Antwort. Ich wusste nicht was ich machen würde, wenn sie meine Liebe nicht erwidert. Plötzlich klopfte es an der Tür zu Felicitas Zimmern. Sie löste sich nicht von mir, sondern drehte nur den Kopf. "Herein, wir sind im Schlafzimmer!" Mein Bruder kam herein. Er sah mich und Felicitas angewidert an. "Susanne, wir wollen gehen. Unsere Mutter wünscht das du dich noch von Christoph verabschiedest!" Ich löste mich von Felicitas. "Kommst du klar?" Sie nickte und drückte mir kurz die Hand. "Ich komm besser nicht mit. Nicht so wie ich aussehe." Ich ging mit meinen Bruder in den Salon. Er ging sofort zu unserer Mutter und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Ich steckte Ileana den Zettel zu, bevor ich mich von Christoph verabschiedete. Er reichte mir seine Visitenkarte. "Ruf mich mal an. Ich würde dich gerne mal ausführen." Ich nickte und lies mir von ihm die Hand küssen. Als er sich zur Garderobe in der Diele begab, winkte meine Mutter mich zu sich. "Dein Bruder erzählte mir, dass du mit dieser Person engumschlungen dagestanden hättest. Was läuft zwischen dir und ihr? Ich hoffe doch nichts, sonst können wir dir nicht erlauben hier zu bleiben." Ich wusste im ersten Moment nicht was ich sagen sollte. Da kam mir Ileana zu Hilfe. "Felicitas bedrückte in letzter Zeit etwas. Ich denke Susanne versuchte sie nur zu trösten." Mutter dreht sich zu ihr. "Ich habe nicht mit ihnen geredet, sondern mit meiner Tochter." Sie drehte sich wieder zu mir. "Stimmt das, was die Gräfin sagte?" Ich nickte. "Ja Mutter. Felicitas hatte Probleme mit einem Jungem, der ihr nachstellt. Die Kette heute Abend war vom ihm." "Ich will dir mal glauben. Sollte ich aber hören, das dieses Mädchen sich etwas unanständiges leistet werde ich dir jeglichen Kontakt mit ihr verbieten." "Ja Mutter!" Sobald meine Eltern und mein Bruder den Raum verlassen hatten wandte ich mich an Ileana. "Danke." Ich ließ mich in einen der Sessel fallen. "Ich wusste nicht was ich ihr antworten sollte." Ileana setzte sich mir gegenüber. Herr und Frau von Gustav waren mit meinen Eltern in die Diele gegangen, genau wie Mischa. Oma und Sarah brachten die Kleinen ins Bett. Martin begann die Geschenkpapiere zusammen zu räumen. "Du warst aber auch sehr schlagfertig." Ich sah Ileana traurig an. "Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich habe es ihr gesagt, doch ich weiß immer noch nicht was sie für mich empfindet." Sie nickte. "Wie reagierte sie?" Ich schluckte, ich war immer noch durcheinander. Ich hatte gerade wegen ihr meine Mutter angelogen. "Sie dankte mir für meine Ehrlichkeit. Dann umarmte sie mich und sagte sie wäre froh mich getroffen zu haben, und das sie mich nicht hätte hinein ziehen wollen. Sie sagte auch sie wollte nur vergessen." Ileana stand auf und umarmte mich. "Sie wird dir noch sagen was sie empfindet. Lass ihr noch etwas Zeit. So ich muss jetzt auch gehen, wir sehen uns an Sylvester." "Ileana. Stimmt es eigentlich das deine Geliebte wie Felicitas ausgesehen hatte?" Sie nickte und sah mich traurig an. "Sie war die Schwester von Miloslaw und das Beste was mir je passiert ist. Aber das ist nicht dein Problem du solltest dich um Felicitas kümmern." Sie stand auf, reichte mir wieder den Zettel, verabschiedete sich durch ein kurzes Nicken von Martin und ging. Ich fragte mich wer sie eigentlich war. "Martin, was weißt du über Ileana, du hast doch mit ihr studiert." Martin setzte sich neben mich. "Ich weiß auch nicht sehr viel über sie. Sie war mit ihrem Studium schon fast fertig, als ich zu studieren begann. Sie studierte mit großem Eifer Psychologie. Irgendetwas schien sie dazu zu treiben. Jeden Samstag Abend gingen eine Gruppe Studenten in ein Lokal. Sie kam jedes mal mit einem andern Mädchen daher. Manchmal kamen wir auch ins Gespräch. Aber wir sprachen eigentlich immer über belanglose Dinge." Mischa betrat wieder das Zimmer. "Deine Mutter kann echt nerven. Mir machte sie Vorschriften, das ich dich ja in Ruhe lasse solle und sie wollte alles über Felicitas wissen. Ich glaube ihr gefiel nicht wie du mit ihr umgehst. Ich erzählte, das sie einen Freund hatte, der sich als pervers und extrem penetrant herausstellte. Sie glaubte es mir." Ich atmete erleichtert auf und zerknüllte den Zettel, er landete im Kamin und fing sofort Feuer, ich wünschte das sich jeglicher Gedanke an Juliet auch so in Rauch auflösen würde. "Wenigstens ein Problem weniger. Ich werde jetzt ins Bett gehen und vielleicht noch mit Felicitas reden. Also Gute Nacht." Mischa küsste mir auf die Wange. "Gute Nacht." Ich ging auf Felicitas Zimmer. Den Weg fand ich recht gut, da Andrea die Schilder wieder aufhängen hat lassen. Ich öffnete leise die Tür und fand Felicitas auf dem Bett schlafend. Ich lächelte, sie sah so süß und wunderschön aus, und machte mich Bett fertig. Ich legte mich vorsichtig neben sie. Ich wollte sie ja nicht aufwecken und doch wollte ich es. Ich wollte mit ihr reden, wollte wissen was sie für mich empfand. Irgendwie spürte sie, das ich mich ins Bett gelegt hatte, den sie rollte zu mir rüber und schmiegte sich an mich. Mein Herz schlug wieder schneller, ich legte meine Arme sanft um sie und weinte. Ich war glücklich ihr es endlich gesagt zu haben, glücklich das sie es nicht gleich ablehnte, aber ich war auch traurig, da ich immer noch nicht wusste was sie für mich empfand. So schlief ich ein, meine Wange an ihren Hals geschmiegt. "Juliet schenkte mir eine Kette und schrieb mir das mich in den Ferien besuchen wolle. Zum Glück ist sie bei ihren Großeltern. Aber sie hatte sich an Susanne heran gemacht. Als ich sie darauf ansprach gestand sie mir endlich ihre Liebe. Aber ich konnte ihr nicht sagen was ich für sie empfinde, nicht nur weil ihr Bruder uns unterbrach, sondern da ich Angst habe. Ich weiß nicht wovor! Ich würde ihr es gerne sagen, würde ihr am liebsten ganz vertrauen, mich ihr ganz hingeben, doch ich habe Angst. Wenn ich nur wüsste wovor?" Felicitas Tagebuch Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)