Dreamlike - But Some Kind Of Reality von Ace-san ================================================================================ Kapitel 4: No Dream, Only True Love ----------------------------------- Es war Sonntagfrüh und die Sonne schien mir ins Gesicht. Ihre Strahlen kitzelten mich und ich begann langsam meine Augen zu öffnen. Noch ziemlich schlaftrunken stellte ich fest, dass ich wieder im Zimmer des Hotels war. Ich lag im Bett und fragte mich, ob ich all das wohl nur geträumt hatte. Nach Antworten suchend blickte ich neben mich, doch Jonne war wohl bereits aufgestanden. Damit erklärte sich dann auch das Geräusch, was ich im Halbschlaf vernommen hatte. Es war das prasselnde Wasser der Dusche. Doch hatte es bereits aufgehört zu fließen, was dann wohl bedeutete, dass Jonne das Bad gleich verlassen würde und so war es dann auch. Er betrat das Zimmer und bemerkte sofort, dass ich wach war. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Guten Morgen Schatz!“, begrüßte er mich fröhlich. Schatz? Hatte er tatsächlich Schatz gesagt? Ich konnte es nicht recht glauben. Dann hatte ich das alles wohl doch nicht nur geträumt, sondern wir waren jetzt sozusagen wirklich zusammen. „G-guten Morgen…“gab ich zurück, nachdem ich mich einigermaßen gefasst hatte. Doch Jonne schien bemerkt zu haben, dass ich das alles noch nicht ganz glauben konnte. „Du siehst übrigens echt süß aus wenn du schläfst“, erklärte er dann. „Ach wirklich?“ Ich war mir da ja nicht so sicher. „Ja… und ich habe festgestellt, dass du echt ganz schön leicht bist. Ich hoffe du bist mir nicht böse, dass ich dich irgendwann ins Hotel zurück getragen habe und du so nicht auf der Wiese aufwachen konntest.“ Fragend sah er mich an und ich musste nun wohl oder übel alle Zweifel beiseite räumen, denn es war kein Traum. Jonne hatte mir wirklich die Liebe gestanden, ebenso wie ich ihm und wir hatten uns auch ebenso wirklich geküsst. Einige Zeit später stand ich dann endlich auf und begann mich anzuziehen. Es dauerte nicht lange und ich war fertig, bereit den Tag zu beginnen. Wir schnappten uns unsere Sachen und verließen das Zimmer. Die anderen warteten schon vor der Rezeption auf uns. Als wir ankamen schienen einige von ihnen wahrlich schockiert, andere, unter anderem Antti, begannen breit zu grinsen. Doch warum diese Reaktion? Es brauchte schon einige Zeit bis ich begriff, dass es daran lag, dass ich und Jonne Händchen hielten. Logisch, denn sie wussten ja nicht, dass wir jetzt zusammen waren. „Hei Finja! Hei Jonne!“, begrüßten sie uns. Wobei ich vor Chris Blick echt Angst bekam. Ich konnte ihm einfach nicht entnehmen, was Chris wohl dazu sagen würde. „Na du Gauner…“, begann er dann an Jonne gewandt, „Das ist jetzt aber wirklich nicht fair. Ich gebe dir lauter Ratschläge, du meinst, dass du sie nicht brauchst, weil du sie gar nicht anmachen willst und jetzt DAS!!! Was soll denn das? Mir erlaubt man es nicht mit ihr in einem Zimmer zu schlafen, weil ich sie sonst anmachen würde und du erlaubst es dir einfach das zu tun, was mir untersagt wird. Frechheit!“ „Reg dich wieder ab Chris. Im Gegensatz zu dir, will er ja nicht nur mit ihr schlafen“, versuchte Antti Chris wieder zu beruhigen, „Außerdem hast du doch selbst gesagt, dass sie gut zusammenpassen würden, dass sie ein süßes Paar wären.“ „Du hast ja Recht… Obwohl das trotzdem gemein ist, allein weil er meine Ratschläge abgeschlagen hat“, erwiderte Chris. „Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass du völlig dicht warst“, schaltete sich nun auch Snack in das Gespräch mit ein. Ich musste schon sagen, Chris blieb mir wahrlich ein Rätsel. Wie konnte man nur so betrunken sein und sich am nächsten Tag trotzdem noch an alles erinnern. Eigentlich müsste er einen dicken, fetten Filmriss haben und zusätzlich einen extrem brummenden Schädel, von welchem aber ebenso wenig zu merken war wie von dem Filmriss. Wir standen noch etwa eine halbe Stunde da und hörten den anderen dabei zu, wie sie ihre Meinung zu der ganzen Sache kund taten. Dann machte Matthau den Vorschlag endlich etwas essen zu gehen und danach wieder aufzubrechen und mit dem Zug zurück nach Tampere zu fahren. Es dauerte nicht lange und alle hatten eingewilligt. Zu elft verließen wir das Hotel wieder und suchten uns ein nettes Café in dem wir etwas essen konnten. Recht schnell war eines gefunden und so genossen wir gemeinsam ein sehr leckeres Frühstück. Nach dem wir alle aufgegessen hatten, begaben wir uns zum Bahnhof, wo wir dann den nächsten Zug nach Tampere nahmen. Während der Fahrt wurde wieder viel geredet, insbesondere über vergangene Beziehungen. Ein Thema, bei dem ich nicht mitreden konnte, denn Jonne war ja mein erster fester Freund. Doch auch die Zugfahrt fand ein schnelles Ende und so kam die Zeit sich zu verabschieden. Man versprach mir, sich mal bei mir zu melden und bescheid zu sagen, wenn man mal Lust und Zeit hatte etwas zu unternehmen und ich versprach das gleiche zu tun. Besonders Matthau bat mich darum das mit dem Treffen, welches Chris ja leicht demoliert hatte, zu wiederholen. Selbstverständlich war ich einverstanden und so einigten wir uns schon einmal auf den nächsten Donnerstag. Danach ging jeder seiner Wege. Nur Jonne begleitete mich noch bis nach Hause. Wenigstens ein paar Minuten wollte er noch mit mir allein verbringen, bis wir uns dann von einander verabschieden würden. Wir liefen durch die Straßen und hatten gerade beschlossen, dass ich Jonne meinen Eltern nicht sofort vorstellen, ihnen aber von ihm erzählen würde. „Was glaubst du wie deine Freundinnen darauf reagieren werden, ich meine nach dem was du mir über sie erzählt hast?“, erkundigte er sich bei mir. „Ich weiß nicht… Also das heißt, doch teilweise, aber ich kann es nicht recht in Worte fassen. Ich denke jede von ihnen wird anders reagieren. Also… ich…“, versuchte ich mich beim Erklären doch es gelang mir nicht. Ich wusste einfach nicht wie ich es ausdrücken sollte. „Schon gut, lass ich mich halt überraschen“, gab er dann ruhig zurück. In diesem Moment kamen wir auch schon bei mir an und verabschiedeten uns noch mit einem innigen Kuss und Jonne drückte mich dabei noch einmal liebevoll an sich. Ich konnte geradezu spüren, wie sehr es ihm missfiel jetzt gehen zu müssen, wie sehr er mich jetzt schon vermisste. Nach einigen letzten Worten und einem Winken meinerseits verschwand er dann auch schon hinter der nächsten Ecke. Einige Zeit schaute ich noch hinüber zu der Ecke in der Hoffnung, er würde doch noch einmal zurückkommen, aber da war nichts. Also beschloss ich ins Haus zu gehen und meinen Eltern von meinem wundervollen Wochenende zu berichten. Die Reaktionen meiner Eltern lassen sich in wenigen Sätzen zusammenfassen. Mein Vater blieb gelassen und freute sich, dass ich endlich einen Freund hatte, fragte mich aber dennoch ab und zu ob ich mir auch sicher war, dass er der Richtige ist, im Sinne dessen, dass er in seiner doch vorhandenen Besorgnis, sicher gehen wollte, dass mein Freund kein schlechter Umgang war. Meine Mutter dagegen erklärte in ihrer Paranoia immer wieder, dass sich mein Freund erstmal vorstellen und… nun ja… beweisen solle. Bevor sie nicht alles über ihn wusste, jedes noch so kleine Geheimnis, wollte sie keine Ruhe geben. Doch zum Glück genügte in der Regel schon ein Beruhigungsversuch meines Vaters um ihre paranoiden An¬sichten etwas einzuschränken. Abends kuschelte ich mich dann nach Erledigung meiner Hausaufgaben in mein Bett und schaltete meinen CD-Player ein. Dieser spielte eingestellt auf „Repeat All“ die ganze Nacht das neuste NEGATIVE-Album rauf und runter. Es war Montag und nach einem doch sehr ereignisreichen Wochenende musste ich nun wieder zur Schule. An einen Ort, an dem mich keiner so recht wahrnehmen wollte und an dem ich auch nicht wirklich Freunde hatte, jedenfalls nicht in meiner Klasse, sondern nur in meiner Parallelklasse. Gut, ursprünglich waren es mal zwei, doch die eine war zurzeit für ein Jahr in Japan. Also hatte ich nur die andere und die sah ich irgendwie trotzdem nie und wenn, dann erzählte sie immer irgendetwas von ihrem Freund oder wie hinterhältig doch die ganzen Weiber seien, mit denen sie sich abgab. Abgesehen davon legte ich es auch nicht gerade darauf an ihr heute über den Weg zu laufen, denn es war keine geringere als Eleonoora, die die in dem Café arbeitete, in dem ich und Chris gewesen waren. Da sie uns ja bereits zusammen gesehen hatte, würde sie mich wohl mit lauter Fragen über falsche Schlussfolgerungen überhäufen. Andererseits verlangte es mich doch, jemandem von alledem zu erzählen. Sicherlich nicht in aller Ausführlichkeit und ich würde auch bestimmt keine Namen nennen, aber zu mindest die Tatsache, dass ich jetzt vergeben war, musste ich loswerden. Also hoffte ich, dass irgendjemandem in meiner Klasse ausnahmsweise vielleicht doch meine besonders gute Laune auffiel. Als ich im Klassenraum angekommen gerade meine Sachen auspacken wollte, vibrierte mein Handy. Ich hatte also eine SMS erhalten, welche ich mir auch gleich durchlas. Sie war von Jonne, meinem Liebsten. Er schrieb, dass er heute sehr viel Zeit habe und mich deshalb gerne nach der Schule abholen wolle. Total begeistert verfasste ich die Antwort, in welcher ich ihm mitteilte, dass ich nichts dagegen hätte und mich schon freuen würde. Reija, ein Mädchen aus meiner Klasse, welches wundersamer Weise schon anwesend war, schien bemerkt zu haben, wie ich mich freute und setzte sich auf die andere Seite meines Tisches. „Hei Finja! Du bist doch sonst nicht so fröhlich?!“, stellte sie fachmännisch fest. „Ja, da hast du wohl Recht, aber ich habe auch allen Grund zum Feiern“, erklärte ich ihr bestens gelaunt. „Verstehe… und welcher wäre das, wenn ich fragen darf“, hakte Reija weiter nach. „Naja weißt du… ich habe jetzt einen Freund… endlich“, gab ich schüchtern zu. „Ach so… verstehe! Und wie ist er so?“, fragte sie mich weiter aus. „Süß… einfach nur süß und so nahe der Perfektion, wie ein Mensch nur sein kann“, schwärmte ich in Gedanken an Jonne vor mich hin. „Das klingt doch gut“, kam es mit einem Lächeln von ihr, „Es freut mich wirklich für dich, dass du jetzt jemanden hast, auf den du dich verlassen kannst… oder nicht?!“ „Doch, doch… klar… ich denke schon, dass man sich auf ihn verlassen kann. Zumindest in einer Hinsicht kann man sich definitiv auf ihn verlassen und zwar, dass er immer zu spät kommt“, beruhigte ich sie und begann zu lachen. „Na immerhin etwas“, lächelte sie mir immer noch entgegen. Sie konnte schon wirklich nett sein. Nur manchmal war sie wohl etwas merkwürdig im Sinne von anstrengend, aber es hätte mich trotzdem nicht gestört, sie besser zu kennen, mit ihr befreundet zu sein und mal etwas mit ihr zu unternehmen. Aber sie sah das wahrscheinlich anders. Man kann eben nicht alles haben und immerhin hatte ich jetzt einen Freund und kannte meine Lieblingsband persönlich und noch einige andere meiner Meinung nach erstklassige Musiker unseres Landes. In der Zwischenzeit waren auch fast alle anderen Schüler unserer Klasse anwesend. Nicht alle, aber immerhin über die Hälfte, hatten es doch pünktlich geschafft. Die ersten beiden Stunden hatten wir Englisch, was an sich immer recht lustig zuging, da unser Lehrer doch sehr gelassen und äußerst kreativ war. In der darauf folgenden Stunde saßen wir oben im Bioraum und sahen uns einen Film an. Nicht gerade spannend, aber besser als so manch anderes, was wir im Unterricht sonst so machten. Danach durchlebten wir Physik und Mathe, wie immer bei der gleichen Lehrerin, über welche Reija und die anderen sich wahrlich bestens aufregen konnten. Zu gut nur, das es nur neunzig Minuten waren, die wir mit ihr hatten. Sonst würden die anderen wohl irre werden. Außerdem konnte etwas Chemie in der letzten Stunde ja nicht schaden. Nach besagter letzter Stunde verließ ich den Raum und freute mich schon auf einen wunderschönen Nachmittag mit meinem Liebsten. Doch in diesem Moment kam mir eine Person entgegen, bei der ich schon dachte, dass ich sie heute zum Glück nicht mehr antreffen würde. Aber es war ja eigentlich klar, dass ich ihr ausgerechnet heute über den Weg laufen würde. „Hei Finja“, begrüßte sie mich freudig. Ihrem Gesichtsausdruck nach hatte sie mich wohl bereits den ganzen Tag gesucht. „Hei Elli“, grüßte ich zurück. „Lang nicht gesehen. Freitag das letzte Mal im Café nicht wahr. Aber sag mal wer war dieser nette Mann, der dir da gegenübersaß? Hat es geklappt? Hast du ihn dir gekrallt?“, begann sie mich auszufragen. „Nein! Aber nur zur Information ich wollte ihn auch gar nicht rumkriegen. Wir waren nur gemeinsam einen trinken und haben gequatscht, das ist alles. Ach und nur so… du selbst bist ihm schon mal begegnet, auf einem Konzert und hast uns dreien Autogramme von ihm besorgt“, erklärte ich. „Oh Gott wirklich… du meinst das war Chris???“ Über diese Tatsache war sie wohl sichtlich erstaunt. „Wo hast du den denn aufgegabelt und… verdammt… warum hast du dich nicht an ihn rangemacht?“ „Ganz einfach… weil ich nicht du bin und nun mal für einen anderen schwärme, dem ich im Übrigen auch schon begegnet bin und du wirst es nicht glauben, aber wir sind zusammen“, gab ich ihr klar und deutlich zu verstehen. „Wie bitte… du meinst doch nicht etwa Jonne???“ Ihr Gesicht quoll nun über vor Erstaunen und ihre Augen schienen ihr benahe heraus zu fallen. „Doch, genau den meine ich“, antwortete ich gelassen. „Aber wenn du mich nun entschuldigen würdest?! Ich habe noch etwas vor, denn mein Freund holt mich heute ab“, ließ ich sie davon wissen und so sehr ich sie auch manchmal dafür hasste, dass sie einem bezüglich dieses Themas riesige Löcher in den Bauch fragen konnte, so musste ich jetzt dennoch fröhlich lächeln. Allein deshalb, weil ich mich so auf Jonne und den Nachmittag mit ihm freute. Elli schien mir das nicht weiter übel zu nehmen und verabschiedete sich von mir. Sie hatte ja noch Kunst. Zum Glück, denn ich wollte es Jonne nicht antun gleich heute mit ihr Bekanntschaft zu machen. Als ich das Schulgebäude verließ, stand Jonne zu meiner Verwunderung schon da. Mich nicht länger zurückhalten könnend rannte ich auf ihn zu, direkt in seine Arme. „Hei Süße! Ich habe mich extra beeilt, nur damit du nicht warten musst“, begann er dann. „Wirklich, nur für mich kannst du auch ausnahmsweise mal pünktlich kommen?! Ich fühle mich geehrt“, erwiderte ich fröhlich. „Ja aber sag’s bitte keinem. Die andern müssen ja nicht denken, ich würde sie für nichtig halten oder so“, entgegnete er. „Ach was. Meine Lippen sind versiegelt. Ich kann schweigen wie ein Grab“, erklärte ich mit einem freudigen Lachen. „Na da hast du ja Lintu… ähm ich meine Lauri dem Sänger von The Rasmus wahrlich einiges voraus“, lobte er mich. „Tatsache… aber ich weiß, hat er mal irgendwann gemeint, dass er keine Geheimnisse für sich behalten kann!“ „Hä, das klingt ja so als würdest du ihn kennen… gemeint wann und wo?“ Jonne schien sichtlich verwirrt. „Ach Gott Hasi, du bist echt zu süß“, begann ich lachend, „Hast du immer noch nicht mitbekommen, das wir uns im Zeitalter des Internets befinden?!“ „Ach sooo… Ok dann… ist das ja kein Wunder, du weißt halt einfach alles, immer informiert… aber eine Information scheint dir noch zu fehlen…“ Information, mir fehlen, welche konnte das sein? Jetzt machte er mich aber wirklich neugierig. „Was meinst du?“, fragte ich ihn. „Na ja… wenn hier jemand süß ist, dann ja wohl du!“, erklärte er mit einem Lächeln. Diese Aussage ließ mir doch glatt die Röte ins Gesicht steigen und das, wo wir nun schon zusammen waren. Aber gegen ihn war wohl kein Kraut gewachsen. „Ach hör auf so rumzuschleimen, dass hast du nun weiß Gott nicht nötig“ erwiderte ich etwas später. „Mach ich doch gar nicht“, zog er nun einen riesigen Schmollmund, „Das war ernst gemeint Süße!“ „Schon gut ich glaub’s dir ja, aber zieh gefälligst nicht so ein Gesicht. Das ist gemein…“, beschwerte ich mich. „Ok dann… Was wollen wir jetzt machen? Oder hast du schon etwas vor?“, erkundigte er sich dann. „Nein, nein ich habe jede Menge Zeit und für dich sowieso erst Recht. Aber schlag du ruhig etwas vor“, gab ich zurück. „Hm gut dann… Eine Überraschung… Also mach die Augen zu“, entschied er anscheinend ganz spontan. „Hn? Ok, wenn du meinst. Ich vertraue dir Jonne!“, gab ich ihm noch einmal zu verstehen, bevor ich dann die Augen schloss und er mich sachte durch die Straßen Tamperes zog. Immer wieder schob er mich behutsam in die richtige Richtung, lenkte mich aber mit seinem Gerede und seinen Fragen nebenher völlig vom Geschehen ab, weshalb ich absolut nicht mehr sagen konnte, wo wir nun waren. Irgendwann schienen wir dann auch besagten Ort erreicht zu haben, denn Jonne blieb stehen und wies mich an es ihm gleich zu tun. „Setz dich, öffne die Augen und genieße die Natur“, bat er mich kurz darauf. „Wir, wir sind ja am See…“ stellte ich freudig fest. „Ja ich dachte mir, da das ja dein Lieblingsplatz ist, kommen wir einfach hierher“, erklärte er seinen Einfall mit einem Lächeln auf den Lippen. „Danke Hasi! Das war wahrlich eine tolle Idee“, lobte ich ihn und viel ihm um den Hals. Wenn ich ihm wirklich so viel bedeutete, wie es im Moment noch den Anschein hatte, dann wollte ich ihn niemals verlieren. Zu sehr genoss ich es in seiner Nähe zu sein und selbst wenn er mir nicht solche Gefallen tun würde. Es reichte mir schon vollends aus nur bei ihm sein zu dürfen und von ihm geliebt zu werden. Mehr und mehr genoss ich die Wärme, die von ihm ausging auch wenn es Sommer war und dem entsprechende Temperaturen herrschten, es also extrem heiß war. Ich konnte nicht umhin mich weiter gemütlich an ihn zu kuscheln und als er dann auch noch seinen Arm um mich legte schien alles Perfekt, doch als er mir dann noch einen sanften Kuss auf die Stirn gab, merkte ich das es doch noch besser werden konnte, was mich natürlich nicht störte. Ich lächelte einfach nur mit geschlossenen Augen, an ihn gekuschelt und in seinen Armen liegend zufrieden vor mich hin. Doch irgendwann kam der Moment in dem es mich nach mehr verlangte. Also öffnete ich meine Augen wieder und richtete mich etwas auf, sah meinem Liebsten tief in die Augen und der verstand natürlich sofort und legte seine Lippen auf meine und vernebelte mir so endgültig alle Sinne. Dieser Kuss übertraf alles bisher da gewesene. Schokolade oder andere Süßigkeiten waren nichts gegen die Süße dieses Kusses. Wir bemerkten auch nicht die Leute, die an uns vorbei gingen. Alles um uns herum rückte in weite Ferne, verlor an Bedeutung. Nichts interessierte uns mehr außer diesem Kuss und dem jeweils anderen. In diesem Moment gab es nur noch uns und diese innige Bindung, die uns verband. Auch nachdem wir uns etwas von einander gelöst hatten, verweilten wir noch einige Zeit am Ufer des Sees. Wir sahen anderen jungen Paaren dabei zu wie sie in kleinen Booten über den See ruderten. „Hach wie romantisch. So etwas würde mich ja auch reizen“, begann ich Jonne unbewusst etwas vorzuschwärmen, doch der hatte selbstverständlich gleich die richtige Antwort parat. „Da hast du Recht. So etwas ist noch echte Romantik. Wenn du willst, rudere ich irgendwann einmal mit dir da raus.“ „Das würdest du machen?“, fragte ich ihn, ob er das auch wirklich ernst meinte. „Na klar. Für dich tu ich doch alles!“, erklärte er erneut und lächelte mir dabei sanft entgegen. In der restlichen Zeit klärten wir dann, wann wir es denn machen wollten und einigten uns auf das kommende Wochenende. Außerdem versprach Jonne mich nach Möglichkeit immer von der Schule abzuholen und mit mir danach, wenn er denn ausreichend Zeit hatte, noch etwas zu unternehmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)